piwik no script img

Debatte Ossis streben nach FreiheitExtremisten der Freiheit

Kommentar von Markus Völker

Die Ostdeutschen sind nicht im gelobten Land der Freiheit angekommen – sondern nur in der Bundesrepublik. Sie müssen lernen, pragmatisch zu sein.

Ossis wollten in Richtung „Große Freiheit“ – landeten letztendlich aber nur in der BRD Foto: imago/Chris Emil Janßen

D as Leiden vieler Ossis in dieser Zeit könnte auf einem Missverständnis beruhen. Sie kultivieren einen „falschen“ Freiheitsbegriff – und verstehen damit auch die parlamentarische Demokratie „falsch“. Das bedeutet nicht, dass sie Antidemokraten sind. Im Gegenteil: Nach dem Mauerfall und wahrscheinlich schon davor hat sich ein extrem idealistischer Freiheitsbegriff in den Köpfen verankert. Nach dem Leben in einer repressiven DDR und dem Ablegen des engen Korsetts, das den Ossis von Staat und Stasi aufgezwungen wurde, war die Freiheit für die Unfreien alles. Sie war das Zentralgestirn, um das alle Gedanken kreisten. Man könnte auch sagen: Die Freiheit, vor allem die Freiheit des Einzelnen, wurde geradezu kultisch verehrt.

Eigentlich ging es um nichts anderes als um die ganze Bandbreite der Bürgerrechte: Sagen, was man denkt, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen. Schreiben, was man will, ohne in Selbstzensur zu ersticken. Reisen, wohin man will, statt immer nur die Staaten des Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) abklappern zu müssen. Tun und lassen, was man will, ohne die Gängelei von oben erfahren zu müssen. Abgeordnete wählen zu können, die nicht zur Nationalen Front (NF), zu dem Zusammenschluss von Parteien und Massenorganisationen in der DDR, gehören. Regierungen abwählen zu können, weil man mit ihnen unzufrieden ist. Geld in der Tasche zu haben, mit dem man wirklich alles kaufen kann.

Der Mauerfall ging für den gelernten DDR-Bürger, der die Last des Gruppendrucks bei jeder Bewegung spürte, mit der Entdeckung seiner selbst einher: Ich bin frei. Ich habe Rechte, die meine Freiheit schützen. In dieser neuen Gesellschaft wird alles anders für mich. Ich kann mich entfalten und in der Öffentlichkeit zeigen, wer ich wirklich bin. Ich kann reisen und mitbestimmen. Leute, die glauben, mir sagen zu müssen, was falsch und richtig ist, können mir den Buckel runterrutschen. Ich bin endlich nicht mehr in diesem Doppelsprech gefangen.

In der Gorbi-Ära und erst recht nach dem Mauerfall lebten viele Menschen in Anklam oder Aue ihren kleinen Rausch der Freiheit, der meist nur ein Rausch der Gedanken war. Und wie das so ist im Leben, folgt auf den Rausch die Ernüchterung. Man kam nicht im gelobten Land der Freiheit an – sondern nur in der Bundesrepublik. Kein schlechtes Land, gewiss, aber den Extremisten der Freiheit, also den Leuten im Osten mit den übersteigerten Erwartungen, kam es irgendwann doch wie ein sehr normales Land vor.

Freiheit endete auf Mallorca

Die Freiheit mag dem Einzelnen Urlaube in Mallorca und Ibiza ermöglicht haben, aber wenn er nicht über rhetorisches Geschick verfügte, dann wurde seine Stimme eher nicht gehört – vor allem wenn er sich ins Heer der Arbeitslosen einreihen musste. Hatte er einen Job, dann erlebte der idealistische Ossi nicht selten, wie er bei seinem Arbeitgeber untergebuttert wurde. Ein offenes Wort an den Vorgesetzten? Nicht erwünscht. Er lernte: Im Arbeitsumfeld halte ich lieber die Klappe, es wird nicht gern gesehen, wenn ich dort das Recht auf freie Meinungsäußerung reklamiere.

Der idealistische Ossi fühlte sich zurückgeworfen. Er war gezwungen, regressiv zu handeln. In der neuen Zeit jonglierte er wieder mit alten Versatzstücken: Anpassung, Opportunismus, Duckmäusertum. Blöd auch, dass der alte Zusammenhalt, den er zu DDR-Zeiten im Heer der stillen Opposition gefunden hatte, nicht mehr da war. Jeder war mit sich selbst beschäftigt. Die Individualisierung hatte zu einer Atomisierung geführt – ein Kollateralschaden der Freiheit. Kurzum: Der idealistische Ossi war enttäuscht. Das ist er immer noch. Jetzt ist er sogar manchmal wütend.

Die Ossis haben nach der Wende die Freiheit, vor allem die Freiheit des Einzelnen, geradezu kultisch verehrt

Warum? Weil er gesehen hat, dass Freiheit eben nicht das Einzige ist, was zählt, und dass Freiheit auch nicht immer die Freiheit des Andersdenkenden ist. Der idealistische Ossi schiebt Frust über sein Freiheitskonzept, das sich, findet er, im Konkreten ebenso wenig hat durchsetzen können wie der Sozialismus als Staatsentwurf.

Er fühlt sich neuerlich bevormundet von einem überfürsorglichen, pädagogischen Staat, der ihm Vorschriften macht und in seinen wacker behaupteten Freiheitsbereich eindringt. Ja, dieser Staat schickt sogar einfach so Flüchtlinge in seine Dörfer und Städte, was ihm suspekt ist, weil er gar nicht hat mitbestimmen können bei der Auswahl seiner neuen Mitmenschen. Sie sind wie eine Urgewalt über ihn gekommen.

Nationale Front reloaded

Es sind daneben aber auch ganz banale Dinge wie Rauchverbote oder die drohende Gefahr, mit dem alten Diesel nicht mehr in die Stadt fahren zu können, die er unter Unfreiheit rubriziert. Es ist die Angst, mit seinem digitalen Fußabdruck für Leute sichtbar zu sein, von denen er nicht gesehen werden will. Es sind Klagen über die vergleichsweise hohe Steuerquote in Deutschland und über etablierte Parteien, die alle irgendwie gleich drauf sind und im idealistischen Ossi, der unter Freiheit auch die Vielfalt von Meinungen versteht, Erinnerungen an die Nationale Front wecken.

Es ist ja Fakt: Die Hand des Staates, der sich als ein Wesen versteht, das den Bürgen sagt, wo es langgeht, ist seit dem Mauerfall stärker geworden. Dieses Prinzip übernehmen manche Medien, die für sich den Wert der Pädagogik entdeckt haben. Auch sie belehren den Bürger gern mal. Es ist kein Wunder, dass sich der idealistische Ossi wieder gegängelt fühlt. Er erkennt Muster aus der Vergangenheit und sagt sich: Das hatten wir doch schon mal, da will ich nicht wieder hin.

Die Tragik des idealistischen Ossis, der seine Freiheit so sehr liebt, ist freilich, dass er in seiner Verehrung der reinen Lehre den schlimmsten aller Fehler begeht: Er marschiert bisweilen mit Feinden der Freiheit in einer Kolonne, mit Verfassungsfeinden, weil er meint, sich die Freiheit nehmen zu können. Schlimmer könnte der Verrat an seinen Idealen nicht sein.

Es geht nur so: Der Ossi muss vom Romantiker der Freiheit zum Pragmatiker der Freiheit werden.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Redakteur
Seit 1998 mehr oder weniger fest bei der taz. Schreibt über alle Sportarten. Und auch über anderes.
Mehr zum Thema

24 Kommentare

 / 
  • Schon bemerkenswert, wenn man in der TAZ von



    "Hatte er einen Job, dann erlebte der idealistische Ossi nicht selten, wie er bei seinem Arbeitgeber untergebuttert wurde. Ein offenes Wort an den Vorgesetzten? Nicht erwünscht. Er lernte: Im Arbeitsumfeld halte ich lieber die Klappe, es wird nicht gern gesehen, wenn ich dort das Recht auf freie Meinungsäußerung reklamiere."

    innerhalb von vier Absätzen zu



    "Er fühlt sich neuerlich bevormundet von einem überfürsorglichen, pädagogischen Staat, der ihm Vorschriften macht und in seinen wacker behaupteten Freiheitsbereich eindringt. Ja, dieser Staat schickt sogar einfach so Flüchtlinge in seine Dörfer und Städte, was ihm suspekt ist, weil er gar nicht hat mitbestimmen können bei der Auswahl seiner neuen Mitmenschen. Sie sind wie eine Urgewalt über ihn gekommen."

    kommt. Das ist dann doch verdammt nahe an Reagans "free societies = free markets".



    Vielleicht hätte man auch erwähnen können, dass die, die in der DDR am lautesten für Bürgerrechte aufstanden, dann im wiedervereinigten Deutschland genau marginalisiert wurden. Ein paar haben sich den Grünen angeschlossen, der Rest irgendwann aufgegeben.

    Und wenn die Botschaft des Staates ist: "Eure Versuche der politischen Erneuerung passen uns nicht und wirtschaftlich werden wir Euch auch nicht unterstützen", dann bleiben nur noch die, die simple Sündenböcke anbieten.

  • Bitte korrekt gend3rn. OssInnen.



    Lebe ja nicht nur Männer in der Region.

    • @Demokrat:

      Ansonsten ein durchaus gelungener Artikel. Westplaining vom Feinsten.



      Normalerweise bin ich ja gegen pauschalisierungen (weil die so pauschalisierend sind), aber hier kann ruhig eine Ausnahme gemacht werden.



      KGE

      • @Demokrat:

        Ist ja auch ein homogenes völkchen. Alle sind sicherlich genau so. Merkel, Hocke, wagenknecht, gysi, KGE, maiziere. Alle gleich, wo man nur hinschaut

  • Mag sein, dass es Ossis gibt wie o.g. Aber auch autoritäre Konzepte und eine hohe Erwartungshaltung an den Staat sind weit verbreitet.

  • Ich denke nicht, dass es dem völkischen Bevölkerungsteil um Freiheit geht.



    Die Bürgerrechte werden von ihnen auch nicht angeführt.



    Sie sind inzwischen veränderungsfeindlich geworden, während die Menschen, die im Hambacher Wald die Rodung versuchen zu verhindern, sozial experimentieren - also veränderungsfreudig sind.

  • Diese vom Mond herabkommende und herabsetzender Auslegung vom Werten und Verhalten der "Ossies" ist der TAZ nicht würdig. Auch, wenn der Redakteur provoziert oder scherzt. Keine einzige Quelle, keine Basis. Wer sich ehrlich für die persönlichen oder kollektiven gesellschaftlichen Erfahrungen der Bevölkerung der ehemaligen DDR interessiert, tue gut, die Sache nicht so leichtfertig zu behandeln und ein wenig Literatur zu lesen, von Christa Wolf bis Landolf Scherzer, der im ehemaligen (?) ABZ verkannt ist.

    Mitleid ist umsonst, Neid mußt du dir erarbeiten ,1997



    Der Zweite (Aufbau Taschenbücher) 2000



    Der GrenzGänger, 2005



    Letzte Helden. Reportagen, 2010

  • Der Artikel über die Ostdeutschen ist empörend und arrogant.Wie immer , die besseren Menschen leben in der alten Bundesrebuplik , uns in allem überlegen . Dabei scheint vergessen , das die westlichen Bundesländer ihre



    Demokratie nach dem gemeisamen verschulteten und verlorenen 2. Weltkrieg von Demokratischen Besatzungsmächten geschenkt bekamen . Der Osten mußte sie sich von der Sowjetdiktatur erkämpfen , um das mal klar zu stellen . Im übrigen ist meine Erfahrung , wenn ich , der sich als liberal bezeichnet , mit meinen vielen Freunden und Bekannten aus den Alt Bundesländern über Politik und Gesellschafft diskutiere , viele gleiche Ansichten bemerke . Ihre abschätzende Meinung über das Demokratieverständniss der Bürger Mitteldeutschlands ist einer der Treibmittel aus Prodest Afd zu wählen

  • Es gab und gibt so viele Ostdeutsche wie's DDR's gab und gibt. Ich habe Freunde, die in Brandenburg in einem Ort in der gleichen Straße geboren, aufgewachsen, zur Schule gegangen sind. Der eine wurde Grenztruppenoffizier, der andere Oppositionsmensch. Wenn Du beide an einem Tisch über die DDR reden hörst, dann denkst Du , dass die beiden in komplett unterschiedlichen Staaten groß geworden sind. Also jede Analyse, die von den "Ossis" spricht, ist von Anfang an absolut falsch.



    Schön sind auch die CDU-Ost und CDU-West-Vergleiche.



    Ich habe bisher 10 Kisten Bier gewonnen bei meiner Lieblingswette: WestFreunde in ein Kommunalparlament Brandenburg minehmen z.b. Eisenhüttenstadt und dann während des Sitzung fragen:"..Was meinst Du, welcher Partei der/die Sprechende angehört. Fast immer tippt der Westdeutsche bei Ost-CDU auf DIE LINKE und bei der LINKEN auf CDU. Wer sich mal die Zeit nimmt, mache mal die Probe!!

  • ich halte den Artikel eigentlich eher für schmeichelhaft gegenüber einer enttäuschen Forderung nach rein materiellem Glück, für den man sich nicht anzustrengen braucht.

  • Ich sehe in den rechten Ossis, genau wie in allen Rechten bis weit in die CDU, ganz klar & ohne jeden Zweifel Feinde der Freiheit. Menschen, die Angst haben vor der Freiheit & sie hassen & abschaffen wollen. Die zurück wollen hinter Mauer & Stacheldraht mit Direktflug für SIE nach Mallorca & überall, wo sie sich "sicher" fühlen. Denn die Freiheit, die sie hassen, ist die wahre Freiheit. Die Freiheit, die das GG schützen sollte.



    Die Freiheit der Anderen.

    • @JulianM:

      Die Leute, die Sie meinen, haben auch einen Freiheitsbegriff als positiv besetzten Wert.

      Und den finden sie durchaus im Grundgesetz. Das versuchte der Artikel ja auch schon darzustellen.

      Insofern könnte es zu kurz greifen, den Leuten einfach zu unterstellen, sie würden die Freiheit hassen und hätten Angst vor ihr.

      Bei Ihrem klaren und zweifelsfreien Feindbild haben Sie natürlich den Vorteil, dass sie sich nicht mit der anderen Meinung auseinandersetzen müssen.

      Allerdings hört sich dann Ihr "Freiheit ist die Freiheit der Andersdenkenden" nicht mehr so an, als würden sie es ernstmeinen.

    • @JulianM:

      ja, diesen Eindruck habe ich auch. Es ist eben doch die Freiheit der Andersdenkenden, die den Rechten nicht in den Kram passt.

  • „Ossis“ streben wohl eher errstmal danach als jenes heterogene Konglomerat von Menschen mit verschiedensten Lebenserfahrungen betrachtet zu werden, die sie sind. Und für kausale Zusammenhänge braucht es Fakten, keine Behauptungen.

  • "Es ist ja Fakt: Die Hand des Staates, der sich als ein Wesen versteht, das den Bürgen sagt, wo es langgeht, ist seit dem Mauerfall stärker geworden. Dieses Prinzip übernehmen manche Medien, die für sich den Wert der Pädagogik entdeckt haben."

    Neoliberale Märchenstunde. Der Staat wurde in aller möglichen Form durch die Oligarchie und die Kartelle der Privatwirtschaft geschwächt und unterwandert. Die volkspädagogische Kampagne, die sich nicht nur die Ossis ausgesetzt sehen, ist keine staatliche, sondern eine des kapitalistischen Schattenfilzes rund um Verlegerfamilien, Think-Tanks und "Interessenverbände".

    • @El-ahrairah:

      Bei dem hier zitierten Satz habe ich mich an den Kopf gefasst und gefragt, ob das ernst gemeint ist, dass dieser neoliberale Staat gemeint ist. Beim nochmaligen Lesen habe ich den Satz dann so interpretiert, wie er wahrscheinlich auch gemeint ist. Nämlich dass die Meiden die Rolle übernommen haben, dem Michel zu erklären, wo es lang geht. Das ist ja auch das Problem, dass viele Medien ihre Aufgabe, nämlich zu informieren, gegen den Anspruch, zu erziehen, ausgetauscht haben.

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @Rolf B.:

        Wie kann ein Staat, der 139.179.759 Euro für Soziales ausgibt, ein neoliberaler Staat sein? Das absurd.

        www.bundeshaushalt...einzelplan/11.html

        Die Sozialleistungsquote ist zwischen 2005 und 2015 sogar gestiegen:

        www.sozialpolitik-...-Dateien/abbX3.pdf

        Die gefühlte Wahrheit, ist nicht immer die wirkliche Wahrheit!

        • @74450 (Profil gelöscht):

          Er ist ein neoliberaler Staat insofern, dass er den Neoliberalismus zur Staatsideologie erhoben hat und den Umbau in diese Richtung anstrebt aber die Altlasten der Nachkriegszeit noch mit sich herumschlepot.

          • @El-ahrairah:

            Man kann das ja konkretiesieren:

            Ein Staat, der die schwarze NULL zur Staatsdoktrin erhebt trotz quasi NULL Zinsen, verhält sich idiotisch in Anbetracht verlotterter Infrastruktur, verlotterter Schulen und Lehrernotstand (Bildungsnotstand), Hartz IV, Kinderarmut usw. usw.



            Das ist klassisch neoliberal, wonach der Staat möglichst alles den Märkten überlassen soll. Und das bedeutet letztendlich Privatisierung wichtiger öffentlicher Aufgaben.



            DHIMITRY will weg vom Begriff Neoliberalismus und hin zur grünen Definition. Das ist Realitätsverweigerung.

        • @74450 (Profil gelöscht):

          "Die gefühlte Wahrheit, ist nicht immer die wirkliche Wahrheit!"

          Das trifft genau für Ihre Wirklichkeit zu.

  • Inzwischen sehe ich das ganz anders: Wenn ich heute sehe, wie stark die die antiliberalen Stimmen im Osten sind, wie groß die Xenophobie, wie groß die Anspruchshaltung an den Staat, dann glaube ich immer mehr, dass es 1989 einfach nur schnöde materielle Werte ging. Oder, um es polemisch auszudrücken: Sie haben Bananen, Mallorca sowie Westautos gewollt und haben Freiheit bekommen. Das gilt selbstverständlich nicht für alle ehemaligen DDR-Bürger aber es sind sicherlich viel mehr, als es sich unser Idealismus wünscht.

  • Danke für diesen Artikel. Mehr davon, denn dann steht einem überwältigendem AfD Erfolg im Osten nichts mehr im Wege, und so langsam muss auch ich sagen: richtig so.

    Wie kann man nur so überheblich und beleidigend Mitbürgern gegenübertreten.



    Für mich rückt dieser Artikel in die Nähe von Hetze, um nicht zu sagen Ausgrenzung und Diffamierung im Gewande des überlegenen Westlers, der einem sagt, wo es lang geht.

    • @Hans-Georg Breuer:

      "Mehr davon, denn dann steht einem überwältigendem AfD Erfolg im Osten nichts mehr im Wege"



      Wer sich als Opfer sieht und bei seinem eigenen Handeln nicht sieht, wie sie*er Mittäter*in wird (Schulterschluss mit Rechten mit allen was dazu gehört, Mobbildung, Rassismus usw.) hat den Schuss nicht gehört.



      "und so langsam muss auch ich sagen: richtig so."



      Bitte? Wer so vereinfacht, kurzfristig denkt, hat sich dann auch damit politisch selbst ins (rechte) Abseits gestellt.



      Als ob die AFD ein alleiniges Monopol auf Verständnis gegenüber Ausgrenzung von Ostdeutschen hätte und sich auch nur gegen solche Ausgrenzung wehren würde und nichts anderes auf der politischen Agenda hätte. Ouh, Mensch!

      • 6G
        65522 (Profil gelöscht)
        @Uranus:

        Der allgemeine Wessi gibt ja ausser von seiner gönnerhaften Grundhaltung nichts preis. Dafür benötigt keiner eine AfD, das ist die AfD.