Coronavirus in Deutschland: Öffnet die Kitas und die Horte

Richtig entschieden hat die Regierung, den Besuch von Spielplätzen und Zoos zu erlauben. Wer die Ansteckung fürchtet, kann zu Hause bleiben.

Bye-bye, flatterndes rot-weißes Absperrband Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Jetzt hat das also bald ein Ende mit diesen rot-weißen Flatterbändern um Klettergerüste, Rutschen und Schaukeln. Die MinisterpräsidentInnen der Länder und Kanzlerin Merkel einigten sich am späten Donnerstagnachmittag darauf, dass Spielplätze schrittweise und unter Auflagen wieder öffnen dürfen.

Die VerhandlerInnen nannten zwar keinen eindeutigen Termin, aber feststeht: Es ist ein kleiner Schritt zurück in die Normalität. Wie die auch immer für die einzelnen Menschen aussieht. Die Entscheidung, Kinder und ihre Eltern wieder auf Spielplätze zu lassen – so wie auch in Zoos und Gläubige in Gotteshäuser – ist richtig. Eltern werden aufatmen. Seit Wochen hocken sie mit ihren Kindern zu Hause und wissen trotz größtem Engagement und überbordender Phantasie schon länger nicht mehr, wie sie den Alltag einigermaßen erträglich gestalten sollen.

Kinderlose können sich das sicher ebenso vorstellen. Denn kaum durften manche Geschäfte und Restaurants wieder öffnen, standen Menschen mit Weingläsern und Cocktails in den Händen vor Bars und Kneipen. In gehörigem Abstand. Die meisten Menschen sind diszipliniert, sie halten sich an Abstandsregeln und tragen einen Mund-Nasen-Schutz. Auch Eltern werden auf dem Spielplatz darauf achten, dass ihre Kinder anderen Kindern nicht zu nah kommen.

Das gängige Argument für die Spielplatzschließungen war immer, dass Kinder beim Toben keinen Abstand halten (können). Aber man sollte sowohl Eltern als auch Kinder nicht unterschätzen, Mütter und Väter haben – natürlich – ein Interesse daran, dass sich ihre Kinder nicht infizieren. Zum Wohle der Kinder – und aus Eigenschutz. Man darf sicher auch davon ausgehen, dass Eltern sich zu organisieren wissen: Die einen nutzen mit ihren Kindern den Spielplatz beispielsweise von 10 bis 12 Uhr, andere kommen ab 12.30 Uhr.

Eltern leiden finanziell besonders

Dann bleibt ausreichend Platz für alle. Viele Kinder werden Mundschutz tragen, und die meisten der nicht mehr ganz so Kleinen wissen ohnehin längst, was es heißt, Abstand zu halten. Und auch hier gilt: Lehnen Eltern das ab, weil sie Ansteckungen fürchten, müssen sie weder auf den Spielplatz noch in den Zoo gehen.

Doch Spielplatzöffnungen sind das eine, das andere ist die Rückkehr vieler Menschen in ihr Berufsleben – so sie es nicht infolge der Corona-Pandemie verloren haben. Gerade Mütter und Väter leiden finanziell unter den Einschränkungen. Demnächst sollten auch Kitas, Schulen und Horte wieder geöffnet werden. Zum Wohle der Kinder, der Eltern, der Allgemeinheit.

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Ressortleiterin taz.de / Regie. Zuvor Gender-Redakteurin der taz und stellvertretende Ressortleiterin taz-Inland. Dazwischen Chefredakteurin der Wochenzeitung "Der Freitag". Amtierende Vize-DDR-Meisterin im Rennrodeln der Sportjournalist:innen. Autorin zahlreicher Bücher, zuletzt: "Und er wird es immer wieder tun" über Partnerschaftsgewalt.

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