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Corona-Krise im EinzelhandelKauft online, jetzt!

Felix Lee
Kommentar von Felix Lee

Die Krise trifft den Einzelhandel hart. Nicht nur kleine Läden, sondern auch große. Onlinekäufe würden helfen.

Tote Hose im Einzelhandel Foto: Marijan Murat/dpa

E s sind düstere Zeiten für viele Unternehmen. Besonders finster sieht es derzeit aber für den Einzelhandel aus. Mit jedem Tag, an dem die Geschäfte im Non-Food-Bereich wegen der Pandemie ihre Ladentüren nicht öffnen dürfen, gehen bundesweit über eine Milliarde Euro verloren.

Die Einnahmen sind komplett weggebrochen – bei anhaltenden Kosten. Denn trotz Kurzarbeitsregeln und teilweise toleriertem Zahlungsaufschub bei der Ladenmiete müssen viele Rechnungen trotzdem weiter bezahlt werden. Besonders hart trifft es die Modebranche. In den Filialen hängt die Frühjahrskollektion, die nun nicht weiterverkauft wird. Dieses Geschäft lässt sich im Sommer kaum nachholen.

Doch auch die großen Konsumtempel trifft es: Mehr als 80 Millionen Euro gehen Galeria Karstadt Kaufhof in der Woche verloren. Bis Ende April wird sich der Erlösausfall auf mehr als eine halbe Milliarde Euro summiert haben. Selbst Geschäfte, die vor der Pandemie wirtschaftlich gesund waren, können Ausfälle im Ausmaß dieser Krise nur schwer überleben. Staatshilfe bleibt unerlässlich.

Doch auch wir Konsument*innen können dazu beitragen, dass der Schaden im Einzelhandel zumindest ein Stück weit gemildert wird. Kauft online, jetzt! Und zwar bei allen, die reale Läden betreiben. Dazu gehören neben der kleinen Modeboutique auch die großen Ketten: Kaufhof, Karstadt, – aber auch Saturn, Mediamarkt und selbst die Filialen von H&M oder Adidas sind wichtige kommerzielle Pfeiler der Innenstädte. Nicht dazu zählen hingegen Amazon, Zalando oder der Otto-Versand. Online-Shops haben schon vorher nicht zur Vielfalt der Innenstädte beigetragen und werden es auch nach der Krise nicht tun.

Wie war das? Hieß es nicht, Deutschlands Innenstädte würden eben wegen dieser Ketten zu kommerziellen Monokulturen verkommen? Ja, das galt vor der Krise. Doch diese Kritik ist überholt. Gehen die Großen ein, werden es auch die Kleinen schwer haben. Das Innenstadtsterben – es wäre dann Realität.

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Felix Lee
Wirtschaft & Umwelt
war von 2012 bis 2019 China-Korrespondent der taz in Peking. Nun ist er in der taz-Zentrale für Weltwirtschaft zuständig. 2011 ist sein erstes Buch erschienen: „Der Gewinner der Krise – was der Westen von China lernen kann“, 2014 sein zweites: "Macht und Moderne. Chinas großer Reformer Deng Xiao-ping. Eine Biographie" - beide erschienen im Rotbuch Verlag.
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4 Kommentare

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  • Das wäre ein guter Aprilscherz gewesen aber so stelle ich mir ernsthaft die Frage ob ich die taz weiterhin unterstütze.



    Herr Lee, sie sind doch auch für das Thema Umweltschutz verantwortlich und rufen dann zum sinnentleerten Konsum um des Konsums Willen auf damit uns unsere Konsumtempel erhalten bleiben. Das ist doch wohl nicht ihr Ernst !!!



    Wir brauchen weniger und anderen Konsum, was wir ganz bestimmt nicht brauchen ist ein Konsum wie bisher und das es ohne die großen Konsumtempel die kleinen Läden nicht mehr geben wird ist schlicht Quatsch oder haben sie eine solide Quelle die das wissenschaftlich belegt?



     

    Kommentar gekürzt. Bitte keine Unterstellungen.

    Die Moderation

    • @Ressourci:

      Im Prinzip stimme ich Ihnen zu, leider hängen da aber sehr viele Arbeitsplätze dran. Wohin bloß mit den ganzen Leuten, bzw. Frauen?

  • Der Kapitalismus hat eine Bataille gegen das Virus verloren. Jetzt ist Einkaufen die erste Bürgerpflicht!



    - Graf von der Schuldenburg

  • Leute KAUFT!

    Egal was, aber KAUFT!

    Nicht egal wo, aber KAUFT!

    Der Konsumaufruf der TAZ. Berechtigt. Das man das noch erleben darf/muss/soll/kann.