Corona-Krise im Einzelhandel: Kauft online, jetzt!
Die Krise trifft den Einzelhandel hart. Nicht nur kleine Läden, sondern auch große. Onlinekäufe würden helfen.
E s sind düstere Zeiten für viele Unternehmen. Besonders finster sieht es derzeit aber für den Einzelhandel aus. Mit jedem Tag, an dem die Geschäfte im Non-Food-Bereich wegen der Pandemie ihre Ladentüren nicht öffnen dürfen, gehen bundesweit über eine Milliarde Euro verloren.
Die Einnahmen sind komplett weggebrochen – bei anhaltenden Kosten. Denn trotz Kurzarbeitsregeln und teilweise toleriertem Zahlungsaufschub bei der Ladenmiete müssen viele Rechnungen trotzdem weiter bezahlt werden. Besonders hart trifft es die Modebranche. In den Filialen hängt die Frühjahrskollektion, die nun nicht weiterverkauft wird. Dieses Geschäft lässt sich im Sommer kaum nachholen.
Doch auch die großen Konsumtempel trifft es: Mehr als 80 Millionen Euro gehen Galeria Karstadt Kaufhof in der Woche verloren. Bis Ende April wird sich der Erlösausfall auf mehr als eine halbe Milliarde Euro summiert haben. Selbst Geschäfte, die vor der Pandemie wirtschaftlich gesund waren, können Ausfälle im Ausmaß dieser Krise nur schwer überleben. Staatshilfe bleibt unerlässlich.
Doch auch wir Konsument*innen können dazu beitragen, dass der Schaden im Einzelhandel zumindest ein Stück weit gemildert wird. Kauft online, jetzt! Und zwar bei allen, die reale Läden betreiben. Dazu gehören neben der kleinen Modeboutique auch die großen Ketten: Kaufhof, Karstadt, – aber auch Saturn, Mediamarkt und selbst die Filialen von H&M oder Adidas sind wichtige kommerzielle Pfeiler der Innenstädte. Nicht dazu zählen hingegen Amazon, Zalando oder der Otto-Versand. Online-Shops haben schon vorher nicht zur Vielfalt der Innenstädte beigetragen und werden es auch nach der Krise nicht tun.
Wie war das? Hieß es nicht, Deutschlands Innenstädte würden eben wegen dieser Ketten zu kommerziellen Monokulturen verkommen? Ja, das galt vor der Krise. Doch diese Kritik ist überholt. Gehen die Großen ein, werden es auch die Kleinen schwer haben. Das Innenstadtsterben – es wäre dann Realität.
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