piwik no script img

Bundeswehr in MaliIm Wüstensumpf

Der bisher schwerste Anschlag auf deutsche Soldaten in Mali hat nicht nur mit Islamisten zu tun. Malis Staat wird insgesamt immer instabiler.

Unsicheres Terrain: Deutsche UN-Patrouille in der Region Gao Foto: Joerg Boethling / imago-images.de

Berlin taz | Die Autobombe explodierte um 6.28 Uhr Ortszeit. Ein Selbst­mord­attentäter steuerte am Freitagfrüh sein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug in eine „temporäre Operationsbasis“ der UN-Mission in Mali (Minusma) – in Malis Wüste ist so eine Basis, schreibt der Fachblog Bruxelles2, „ein Kreis gepanzerter Fahrzeuge, wie man es in der Wüste oder im Wilden Westen macht, der das Lager schützt“. 13 UN-Soldaten, davon zwölf Deutsche und ein Belgier, wurden verletzt. Es ist der schwerste Anschlag auf die Bundeswehr in Mali in den acht Jahren ihrer Präsenz, die erst im Mai vom Bundestag verlängert wurde.

Der Anschlag ereignete sich tief in Malis Saharawüste, laut UN-Mission „nahe des Dorfes Ichagara in der Gemeinde Tarkint, Region Gao“. Lokale Berichte nennen auch das Dorf al-Moustarat. Die Gegend liegt 180 Kilometer nördlich der Regionalhauptstadt Gao, wo das deutsche UN-Kontingent stationiert ist.

Was suchten deutsche Blauhelmsoldaten mitten in Malis Kriegsgebiet? Die Gemeinde Tarkint – sie ist fast 30.000 Quadratkilometer groß, zählt aber weniger als 20.000 Menschen – hat in vergangenen Jahren schwere Schlachten zwischen französischen Elitetruppen und islamistischen Terrorgruppen erlebt. Sie ist eine Geburtsstätte des bewaffneten islamistischen Untergrunds der Sahelzone. Erst im März 2020 starben 30 Soldaten der malischen Armee bei einem Angriff auf die Militärbasis von Tarkint.

Schon viele Jahre vorher galt der Bürgermeister von Tarkint, Baba Ould Cheikh, als einer der prominentesten Schmuggler Nordmalis – die alten Transsahararouten können sehr lukrativ sein für den grenzüberschreitenden Handel mit Menschen, Waffen, Drogen und anderen offiziell unerwünschten Waren. Die Welt wurde darauf 2009 aufmerksam, als in Tarkint ein Flugzeug aus Venezuela mit 10 Tonnen Kokain an Bord landete, sicherlich nicht ohne Wissen staatlicher Stellen, und dort ausgebrannt vorgefunden wurde. Gerüchten zufolge wurden zwei Tonnen Kokain damals in der Wüste vergraben.

Die Schmuggler der Region bauten sich damals prächtige Villen in Gao und der Regionalhauptstadt Kidal weiter nördlich, geduldet von Malis damaliger Regierung und in bestem Einvernehmen mit Libyens Gaddafi-Regime. Mit ihren Geschäften finanzierten sich Rebellenführer der Tuareg-Volksgruppe sowie flüchtige Islamisten aus Algerien, teils in Konkurrenz zueinander, zuweilen taktisch verbündet. Aus der algerischen AQMI (Al-Qaida im Islamischen Maghreb) entstand unter anderem die „Bewegung für Einheit und Dschihad in Westafrika“ (Mujao), die 2012–2013 zusammen mit anderen bewaffneten Gruppen den Norden Malis beherrschte, bis Frankreich mit Tausenden Soldaten intervenierte.

Das Dorf al-Moustarat, das jetzt in Zusammenhang mit dem Anschlag auf die Bundeswehr genannt wird, bezeichnen EU-Sanktionsbeschlüsse als Heimat des Mujao-Gründers Abderrahmane Ould el-Amar. In al-Moustarat verübte auch Malis aktuell wichtigste islamistische Terrorgruppe JNIM (Gruppe für die Unterstützung des Islams und der Muslime) 2017 ihren ersten Selbstmordanschlag auf Malis Armee. Und der Sohn des Bürgermeisters von Tarkint, Mimi Ould Bana Oujld Cheikh, ist einer der prominentesten islamistischen Terrorhäftlinge Malis – er wird für blutige Anschläge in Burkina Faso und der Elfenbeinküste verantwortlich gemacht.

Gefährdetes Friedensabkommen mit den Tuareg

Die 2013 nach Frankreichs Militärintervention gegründete UN-Mission Minusma ist im Aktionsgebiet dieser Islamisten aktiv und hat mehr Tote zu beklagen als jede andere UN-Mission der Welt. Aber der Kampf gegen Terrorgruppen gehört nicht zu ihren Aufgaben – das ist der französischen Antiterror­operation „Barkhane“ vorbehalten. Die zentrale UN-Aufgabe in Mali besteht darin, im Windschatten der Terrorbekämpfung das Friedensabkommen von Algier umzusetzen, das 2015 den Krieg zwischen Malis Regierung und den Tuareg-Rebellen Nordmalis beendete. Diese international wenig beachtete zweite Front der Konflikte Malis ist der Hintergrund der Operation, die zum Angriff auf die Bundeswehr führte.

Bis heute werden Teile Nordmalis nicht von der Regierung verwaltet, sondern von den Tuareg-Rebellen, die dort 2012 die Macht übernahmen, ihren kurzlebigen eigenen Staat „Azawad“ ausriefen und auch nach Frankreichs Militärintervention gegen Islamisten 2013 die Oberhand behielten. Dies gilt vor allem für die Regionalhauptstadt Kidal nördlich von Gao nahe der algerischen Grenze. Das Friedensabkommen von Algier sieht nun eine Autonomieregelung vor, mit gemeinsamen Armeeeinheiten aus Regierungssoldaten, Tuareg-Rebellen und regierungstreuen Milizen. Zu diesem Zweck bildet Malis Armee seit einigen Jahren sogenannte rekonstituierte Bataillone aus, die in den drei nordmalischen Regio­nalhauptstädten Timbuktu, Gao und Kidal stationiert werden sollen.

Es ist ein umstrittenes Konzept. Manche Tuareg-Rebellen fürchten eine Infiltration ihrer Feinde in ihre Hochburgen. Manche Politiker in Malis ferner Hauptstadt Bamako geißeln einen Ausverkauf des malischen Staatsgebiets an Separatisten. Und die radikalen Islamisten haben kein Interesse an Frieden. In Gao antworteten sie Anfang 2017 auf die Einrichtung der ersten rekonstituierten Einheiten mit dem bis dahin blutigsten Selbstmordanschlag der malischen Geschichte – rund 60 Soldaten starben.

Kidal, wo anders als in Gao und Timbuktu die in der „Koordination der Azawad-Bewegungen“ (CMA) zusammengeschlossenen Tuareg-Rebellen bis heute faktisch regieren, erweist sich als besonders problematisch – vor allem, weil der Ort tief im islamistischen Feindesland liegt. Die erste rekonstituierte Armeekompanie für Kidal erreichte den Ort am 13. Februar 2020, nach drei Tagen Fahrt aus Gao durch die Wüste, mit einer Eskorte von 200 UN-Blauhelmsoldaten. Die zweite Kompanie musste im Mai 2020 zeitweilig umkehren.

Jetzt ist die dritte Kompanie an der Reihe, zum Schutz ihrer Verlegung war die deutsche UN-Einheit unterwegs. Die vom Selbstmordattentäter getroffene Operationsbasis, erläutert Minusma, „war eingerichtet worden, um den Durchzug der dritten Kompanie des rekonstituierten Bataillons der malischen Armee nach Kidal abzusichern, die am Vortag Ziel eines Sprengstoffanschlags geworden war“. Näheres über diesen Anschlag ist nicht bekannt – aber am Tag danach zur Absicherung Blauhelme hinzuschicken, die ansonsten nicht zur Terrorbekämpfung dienen, ist zumindest riskant.

Zwei Putsche und viel Unmut

Malis explosive Innenpolitik macht solche Operationen noch gewagter. Im August 2020 und erneut im Mai 2021 putschten unzufriedene Soldaten in Malis Hauptstadt Bamako – erst gegen die gewählte Regierung, dann gegen die aus dem ersten Putsch hervorgegangene Übergangsregierung. Der Drahtzieher des ersten Putsches, der unter anderem in Deutschland ausgebildete Oberst der malischen Spezialkräfte Assimi Goïta, ist seit dem zweiten Putsch Malis Präsident. Und sein neuer Premierminsiter Choguel Maïga ist Malis prominentester Kritiker des Friedensabkommens von 2015 mit den Tuareg.

Maïga fordert als Premier zwar offiziell bloß eine „kritische Korrekturlektüre“ des Abkommens. Aber das genügt, um die Tuareg-Rebellen auf die Palme zu bringen. Prominente Vertreter des Rebellendachverbandes CMA nutzten den sechsten Jahrestag der Unterzeichnung am 20. Juni für eine klare Warnung. „Bei einer Korrekturlektüre des Abkommens können wir auch wieder auf den Tisch legen, was wir damals nicht durchsetzen konnten“, sagte CMA-Führungsmitglied Tilla Ag Zaini auf einer Pressekonferenz in Bamako. „Niemand ist mit dem Abkommen zufrieden. Uns hat die internationale Gemeinschaft gezwungen, es zu unterschreiben. Wir wollten nicht.“ Die CMA traut der Militärregierung in Bamako noch weniger als deren Vorgängern. Am 13. April wurde mitten in Bamako CMA-Präsident Sidi Brahim Ould Sidatt vor seinem Haus erschossen.

Das alles ist ein denkbar ungünstiger Kontext für jeden Versuch, jetzt in der Tuareg-Hochburg Kidal Regierungssoldaten zu stationieren, und sei es zusammen mit Rebellen. Frankreich, das 2013 den Vormarsch der Islamisten in Mali stoppte, hat aus Protest gegen Malis zweiten Putsch seine militärische Zusammenarbeit mit Malis Armee aufgekündigt und will seine Antiterroroperation „Barkhane“ herunterfahren. Die bewaffneten Islamisten wittern Morgenluft, die Tuareg und andere Ethnien bereiten sich darauf vor, sich zukünftig alleine schützen zu müssen.

Nach UN-Angaben sind im gesamten Norden Malis derzeit nur 14 von 131 staatlichen Verwaltungschefs tatsächlich vor Ort präsent. Der jüngste Mali-Bericht des UN-Sicherheitsrats führt aus: „Die Abwesenheit staatlicher Amtsträger hat ein Sicherheitsvakuum geschaffen und bewaffnete Gruppen agieren weiterhin als einzige Gewährleister von Sicherheit.“

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

19 Kommentare

 / 
  • Warum debattiert deutsche Bundestag, angesichts 12 Verletzten bei Bundewehreinsatz in Mali, nicht Wechselwirkung in Sahelzone Afrika, Eurozone, Nato, dass 14 Staaten CFA Franc Währungszone umfasst: Benin, Burkina Faso, Guinea-Bissau, Elfenbeinküste, Mali, Niger, Senegal, Togo, Kamerun, Zentralafrikanische Republik, Tschad, Kongo, Äquatorialguinea und Gabun mit 155 Millionen Einwohner, 1945 nach Bretton Wood Weltwährungsabkommen 1944 in ehemals französischen Kolonien Afrika gegründet, an französische Notenbank/Paris, seit Euro 2002 an EZB/Frankfurt/Main gekoppelt ist mit Maßgabe, 50-80 % Devisenreserven-, Goldbestände zu hinterlegen, diese Länder seit 1945 hindert, sich aus CFA Franc zu lösen, eigene Währung zu begeben, angemessen auf innenwirtschaftliche Belange durch Auf- oder Abwertung eigener Währung zu reagieren? Dass zu verhindern ist Frankreich seit 1945 nicht davor zurückgeschreckt, historisch belegt, politische Morde an aufstrebend oppositionellen Politikern vor Ort in Auftrag zu geben.

    Was bedeutet deutsche Außenpolitik aus einem Guss, Bündnis, Sicherheit, Finanzen, Wirtschaft, Entwicklung, nach französisch-deutsch Aachener Vertrag 2019 mit Militärkomponente zur Bestärkung Elysee Vertrages 1963, CFA Währung Sahelzone, hinsichtlich Bundeswehr sog. Mali Stabilisierungseinsatz seit 2013, bei dem heute lt, Medienbericht 12 Bundeswehrangehörige durch Autobomben Explosion180 Km entfernt von ihrem Stationierungsstandort z. T. schwer verletzt wurden, während Bundeswehr aus Afghanistan nach 20 Jahren nach Nine Eleven 2001 abzieht?



    Stimmt Bundestag weiter Bundeswehreinsätzen entgegen demoskopisch eruiertem Mehrheitswillen deutscher Zivilgesellschaft uneingeschränkt zu, wenn ja auf welcher Völkerrecht. welcher währungspolitischen Basis?



    Erkennt Bundestag nun nach KSK rechtsradikalen Skandalen bereit im Bundestag 2002 nur teilweise anerkannten Internationalen Strafgerichtshof Den Haag ganz an? Immunität Bundeswehrangehörigen beim Auslandseinsat zu überdenken?

  • Es wäre schön, so einen Artikel durch eine Karte zu ergänzen, auf der die erwähnten Orte eingezeichnet sind.

    • G
      Gast
      @Francesco:

      Genau das wollte ich auch gerade schreiben. Habe den faktenreichen und wichtigen Artikel heute in der Printausgabe gelesen, und hatte den Eindruck, dass hier die geografische Komponente ungemein wichtig ist. Nebendran war in der gedruckten Ausgabe eine Karte zu sehen, die die erwähnten Orte al-Moustarat, Kidal und Timbuktu sowie die Region/Gemeinde Tarkint nicht enthielt sondern nur allgemein den Zweck hatte, zu zeigen, wo Mali denn so in Afrika liegt. Das wird diesem detaillierten Artikel nicht gerecht. Liebe taz-Redaktion, bitte gebt den Kartenerstellern doch immer die Artikel, zum Lesen, oder sagt ihnen, was drauf sein soll, damit sie genau die Karte herstellen können, die gebraucht wird.

    • @Francesco:

      Habe ich mal gemacht, mit der Hauptstadt Bamako, der Provinzstadt Gao und dem Ort des Anschlages in der Gemeinde Tarkint, ohne Koordinaten sind das natürlich nur Näherungswerte.

      www.luftlinie.org/...N18,Bourem,Gao,MLI

  • "Aber der Kampf gegen Terrorgruppen gehört nicht zu ihren Aufgaben – das ist der französischen Antiterror­operation „Barkhane“ vorbehalten."

    Vielleicht hätte man dazu noch ein, zwei Sätze schreiben sollen.

    Frankreich hat bereits nach dem 2. Putsch angekündigt, Barkhane auszusetzen.

    "Dans l’attente de ces garanties, la France, après information de ses partenaires et des autorités maliennes, a décidé de suspendre, à titre conservatoire et temporaire, les opérations militaires conjointes avec les forces maliennes ainsi que les missions nationales de conseil à leur profit."

    Die Frage, die weder die Hardthöhe noch die UN bisher geklärt hat ist doch, kann Minusma ohne französische Kampftruppen überhaupt weitergehen, die haben inzwischen 55 Tote und die Ergebnisse sind sehr dürftig.

    Minusma ist ja schon öfters angegriffen worden, alleine letztes Jahr 2x die Belgier und 1x die Iren, die x Angriffe auf die Malier nicht mitgezählt.

    Ohne französische Kampftruppen, müsste die UN Mission selbst kämpfen, dazu ist sie weder ausgerüstet, mandatiert, noch besteht dazu in den meisten Entsendestaaten politischer Wille.

  • Was für ein unsinniger Einsatz, sofort beenden!

    • @V M:

      Und dann?

      • @Beowulf:

        Vermutlich würden die Malische-Armee, die Azawad-Rebellen und die islamistischen Milizen die Frage der Herrschaft über Nord-Mali in einem Drei-Fronten-Krieg unter sich ausmachen. Leidtragende wären wie in solchen Fällen allgemien üblich die lokale Zivilbevölkderung.

      • @Beowulf:

        Die Logik des Kapitalismus

        Was für eine Frage? Soll die Antwort immer Gewalt und Waffenexport heissen? Nicht mit mir!

        • @V M:

          Die Frage ist ernst gemeint.



          Ich glaube nicht das eine Armee Probleme lösen kann.



          Maximal kann sie ein sicheres Umfeld schaffen, für diejenigen die die Probleme lösen.



          Sehe ich nicht in Mali, aber was machen wir wenn wir die Bundeswehr abgezogen haben?

          • @Beowulf:

            Fangen wir doch einfach mal damit an, keine Waffen mehr zu liefern. Und was soll ein sicheres Umfeld sein? Gemeint ist damit die Sicherheit der Europäer und ihrer Soldaten im Einsatz. Kolonialismus pur!

            • @V M:

              Nun betragen die deutschen Rüstungsexporte der letzten 20 Jahre nach Mali nicht mal 30 Mio EUR, es sind 29,63 das meiste davon waren LKW und Geländewagen.

              Der malische Staat bezieht einen Großteil seiner Waffen aus Russland, Brasilien und Spanien.

              www.ruestungsexpor...mali/2020_Mali.pdf

              Die Islamisten und die Tuareg beziehen ihre Waffen aus alten Gadaffi Beständen in Lybien, der VRC und aus alten Ostblockbeständen aus Rumänien, Serbien, Russland und Bulgarien.

              www.smallarmssurve...-Chapter-06-EN.pdf

              Minusma, das ist immer noch eine UN Mission, wird aktuell geleitet von Herrn El-Ghassim Wane, aus dem Tschad.

              de.wikipedia.org/wiki/El-Ghassim_Wane

              Die wichtigsten Truppensteller von Minusma sind der Tschad, Bangladesch, Burkina Faso, Ägypten, Senegal, Togo, Niger, Côte d’Ivoire, Guinea und die VRC.

              Die wichtigsten Länder für Polizeikräfte sind der Senegal, Togo, Bangladesch, Burkina Faso, Benin, Ägypten, Nigeria, Niger, Côte d’Ivoire und Kamerun.

              peacekeeping.un.org/en/mission/minusma

              Praktisch das who ist who des europäischen Kolonialismus...

            • @V M:

              Mit Sicherheit, meinte ich die Sicherheit der Menschen in Timbuktu, Kidal etc.



              Ziehen die Europäer ab, übernehmen die Extremisten wieder.



              Mmn dient der Einsatz nur den Bodenschätzen und der Bekämpfung der Fluchtrouten, aber das gerade niemand gesteinigt wird ist halt ein netter Nebeneffekt.

              Hey, ich hab auch keine Lösung, aber Abziehen bringt alleine ja nun auch nix außer leid.

            • @V M:

              Sie weichen der Frage aus, indem Sie Floskeln rezitieren.

              • @Graustufen:

                Wieso? Genau da liegt doch der hund begraben, die heute hergestellten und verkauften Waffen sind jene des Krieges von morgen. Würde man heute also die Waffenausfuhr nach Gesetz reglementieren (denn das gibt es ja schon), würde wir die Effekte erst in den kommenden nicht oder geringen Kriegen haben.

                Nur dazu fehlt der politische Wille, von Grüne bis AfD. die Linke würde gerne kann aber scheinbar nicht. Weil am Ende dann es doch zuviele Profiteure allein in unserer Gesellschaft gibt, egal ob nun weil sie Löhner der Waffenindustrie sind oder als Investor.

                Wir sollten viel weitergehen, ähnlich wie es Team Todenhöfer fordert, wer Waffenverkäufe genehmigt gehört in den Knast.



                aber schon jetzt haben wir eigentlich die Gesetze keine Waffen in Kriegsgebiete oder bei kriegteilnehmenden Staaten, na schauen Sie mal allein nach Israel und/oder Saudi-Arabien....und davon haben wir viele.



                Hier wird deutsches Recht umgegangen!

                • @Daniel Drogan:

                  Nochmal!

                  "Nun betragen die deutschen Rüstungsexporte der letzten 20 Jahre nach Mali nicht mal 30 Mio EUR, es sind 29,63 das meiste davon waren LKW und Geländewagen.

                  Der malische Staat bezieht einen Großteil seiner Waffen aus Russland, Brasilien und Spanien.

                  www.ruestungsexpor...mali/2020_Mali.pdf

                  Die Islamisten und die Tuareg beziehen ihre Waffen aus alten Gadaffi Beständen in Lybien, der VRC und aus alten Ostblockbeständen aus Rumänien, Serbien, Russland und Bulgarien.

                  www.smallarmssurve...-Chapter-06-EN.pdf"

                  • @Sven Günther:

                    Zum 3.Satz ihres sehr naiven Beitrages:



                    "Der malische Staat bezieht einen Großteil seiner Waffen aus Russland, Brasilien und Spanien."



                    Und nun schauen wir uns an wohin Deutschland seine Waffen liefert (u.a. wikipedia oder NGO gegen Waffenverkäufe):



                    Russland, Brasilien, Spanien.

                    Ja dann ist doch alles i.O., oder?

                    Ihre Links dazu sind leider nicht lesbar. nutzen sie doch tinyurls oder so. Dann geht es vielleicht.

                    Nur weil Deutschland nicht direkt an Mali verkauft, heißt es doch nicht das die Waffen weitergeschleust werden.



                    Denn auch im deutschen Gesetz steht, dass die deutsche Waffenindustrie nachverfolgen muss wohin die Waffen weiter gehen. Das passiert nicht! Und das gehört endlich sanktioniert.

                    Und bezüglich der Relativierung von Militärexporte nach Mali, dass es "doch nur LKW und Geländewagen" wären. Logistik ist Ihnen ein Begriff? Dieser ist bei deutschen Gesetz zum Waffenverkauf NICHT AUSGESCHLOSSEN. Es zählt doch dabei nicht nur die Knarre, die Rakete, oder die Handgranate, sprich der direkte Einsatz.

                    • @Daniel Drogan:

                      Ich war bei der Bundeswehr, Logistik ist mir durchaus ein Begriff.

                      "Nur weil Deutschland nicht direkt an Mali verkauft, heißt es doch nicht das die Waffen weitergeschleust werden."

                      Doch, aber aus einem anderen Grund als Sie denken, deutsche Rüstungsgüter sind für Rebellen oder arme Staaten schlicht zu teuer.

                      Eine originale AK-47 kostet im pakistanischen-afghanischen Grenzgebiet etwa 1.200 USD, eine lokaler Nachbau etwa 200 USD, das G 36 kostet 2.000 EUR Liste, also mit Transport, Bestechungsgeldern etc. erheblich mehr. Diese Leute können es sich schlicht nicht leisten deutsche Waffen zu kaufen.

                      Sie gehen an das Thema rein aus gesinnungsethischen Grundsätzen heran, das wird aber zur Lösung der Probleme in Mali nichts beitragen.

                      • @Sven Günther:

                        Das deutsche Waffen angeblich zu teuer sind, kennen wir ja aus dem Irak.



                        Sie brauchen doch dabei nicht mit Listenpreisen kommen.



                        Die Unterstützungsabwürfe der Bundeswehr z.B. für Rebellen etc. sind ja nicht zum Listenpreis. Bei Unterstützungshilfen ist das zum Teil sogar im Preis inbegriffen.

                        Ebenso werden Listenpreise je nach Länder auch nicht voll gezahlt. Selbst bei Impfstoffen wissen wir doch das der Preis "flexibel" ist. Und bei welcher Entführung statt Geld gleich Waffen als Bezahlung genommen werden, wissen wir ja auch nicht so genau.

                        Also das deutsche Waffen einfach nur zu teuer sind, halte ich für sehr fragwürdig und naiv.

                        Wenn für Sie nur der Krieg als einzige Möglichkeit für Frieden ist, nunja ist das vielleicht auch "nur" "gesinnungsethisch"...