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Brandanschläge auf Unterkünfte 2015Hundertzweiundzwanzig Mal Hass

Mindestens 122 Brandanschläge wurden 2015 auf Unterkünfte für Geflüchtete verübt. Im Schnitt jeden dritten Tag einer. Eine Liste.

Die Gemeinde Wiehl in NRW überlegte, in diesem ausrangierten Waggon Flüchtlinge aufzunehmen. Am 12. September brannte er Foto: dpa

Bestätigte Brandanschläge auf Geflüchtetenunterkünfte, mutmaßliche und solche, bei denen nicht ausgeschlossen werden kann, dass es sich um Brandstiftung handelt, werden in folgender Liste aufgezählt und auf dieser Karte dargestellt. Verteilter aber nicht entzündeter Brandbeschleuniger, Brandanschläge auf Objekte in unmittelbarer Nähe einer Unterkunft und Sprengstoffanschläge sind ebenfalls aufgeführt. Angriffe mit Feuerwerkskörpern, Rauchbomben und Wasserschäden werden nicht erfasst.

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Quellen: Medien- und Polizeiberichte, Amadeu Antonio Stiftung, Eigenrecherche. Leider bleibt trotz genauer Prüfung oft die einzige Primärquelle der Ermittlungsstand der zuständigen Polizeibehörde. Die Behörden können Brandstiftung als Ursache verneinen oder die BewohnerInnen selbst als TäterInnen bezichtigen. Diese Fälle werden hier nicht aufgeführt, obwohl nicht auszuschließen ist, dass die Ermittlungen der Polizei in eine falsche Richtung laufen.

27.12., Marktoberdorf: Unbekannte versuchen eine geplante Unterkunft in Brand zu setzten. Das Feuer erlischt von selbst.

10 Jahre Annexion der Krim

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26.12., Schlettau: Unbekannte werfen mehrere Brandsätze gegen eine geplante Unterkunft. Zwei der Brandsätze erlischen beim Wurf durch eine Fensterscheibe, zwei weitere landen auf einem Vordach und werden vom Wachschutz gelöscht.

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25.12., Schwäbisch Gmünd: Unbekannte legen Feuer in einer noch im Bau befindlichen Unterkunft. Die Flammen werden schnell entdeckt und gelöscht. Im Frühjahr sollen 120 Geflüchtete einziehen.

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Trailer „Ein Schweigen“

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Selenski-Rede im Bundestag

Selenski im Bundestag
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Selenski-Rede im Livestream

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20.12., Tutow: Unbekannte legen im Keller eines Hauses Feuer, in dem auch Geflüchtete leben. Alle BewohnerInnen gelangen unverletzt ins Freie.

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Protesthymne „Glory to Hong Kong“ während der Proteste 2019

Ein Videostill das die singenden Protestierenden in einer Shopping Mall zeigt.

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20.12., Altenkirchen: Unbekannte zünden mehrere Müllsäcke an der Giebelseite eines Mehrfamilienhauses an, in dem auch Flüchtlinge leben. Das Feuer beschädigt die Dämmung des Hauses.

19.12., Lingen: Unbekannte zünden an einem Nebeneingang einer Unterkunft mehrere Pappkartons an.

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15.12., Stadtbergen: Unbekannte legen an fünf Stellen an der Außenseite einer noch unbewohnte Unterkunft mit Holzresten Feuer. Nur an einer Stelle entwickelte sich ein kleiner Brand, der von selbst erlischt.

15.12., Burgwedel: Unbekannte zünden im ersten Obergeschoss Papier und Bekleidung an, wodurch auch eine Gardine beschädigt wird. Ein Bewohner bemerkte die Flammen und erstickt sie mit einem Feuerlöscher.

14.12., Kirchhundem: Unbekannte versuchen an drei Stellen, die Holztreppe einer geplanten Unterkunft anzuzünden. Das Feuer erlischt von selbst.

14.12., Pirna: Unbekannte werfen einen Brandsatz gegen die geplante Unterkunft. Mitarbeiter des Wachdienstes löschen das Feuer umgehend. Wenige Stunden später sollten die BewohnerInnen einziehen. Bereits in den Tagen zuvor kam es zu Angriffen auf die Unterkunft.

13.12., Bad Bevensen: Unbekannte legen ein Feuer im Dachstuhl einer geplanten Unterkunft. Ein Schwelbrand entwickelt sich. Zudem verstopfen die Täter Abflüsse und drehten die Wasserhähne auf.

10.12., Herxheim Foto: dpa

10.12., Herxheim: In einer Kleiderkammer einer Unterkunft bricht ein Feuer aus. Die neun BewohnerInnen können sich unverletzt retten. (Ursache ungeklärt)

9.12., Heide: Unbekannte entfachen Feuer, drei Häuser brennen komplett aus. Unmittelbar bevor der Brand entdeckt wurde, wollen Zeugen einen Knall gehört haben. Unter den 16 BewohnerInnen sind sechs Geflüchtete. Verletzt wird niemand.

7.12., Altenburg: Zwei Kinderwagen und Zeitungspaper im Hausflur einer dezentralen Unterkunft brennen. Neun BewohnerInnen erleiden eine Rauchgasvergiftung und müssen ins Klinikum eingeliefert werden. Ein 29- und ein 30-Jähriger sitzen in Untersuchungshaft. Sie sind wegen des Verwendens von Nazi-Symbolen vorbestraft. Einer von ihnen steht derzeit unter Bewährung.

5.12., Anklam: Unbekannte werfen Molotowcocktails auf das Auto eines Sicherheitsmitarbeiters einer Unterkunft. Das Auto parkt direkt vor der Unterkunft.

4.12., Herxheim: Unbekannte zünden einen Kanister mit brennbarer Flüssigkeit in einer geplanten Erstaufnahmeeinrichtung an. Decke und Bodenbelag verschmoren leicht.

27.11., Burgkirchen: Unbekannte setzen eine leerstehende Halle in Burgkirchen in Brand, die in der Region fälschlicherweise als potenzielle Unterkunft im Gespräch ist. Der Sachschaden ist gering. Bereits im September hat die Halle gebrannt.

27.11., Brandenburg an der Havel: Unbekannte legen Feuer in einer ehemaligen Schule, welche als Notunterkunft vorgesehen ist. Ein hölzerner Fensterrammen ist beschädigt, größerer Schaden ist nicht entstanden.

23.11., Woldegk: Unbekannte legen an zwei Stellen Feuer im Keller eines Mehrfamilienhauses, in dem auch zehn Asylsuchende untergebracht waren. Ein 76-Jähriger und ein 14-jähriges Mädchen kommen mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus. Zwei Jugendliche sollen das Feuer gelegt haben.

22.11., Johanngeorgenstadt: Unbekannte schlagen in einem ehemaligen Ferienheim eine Scheibe ein und versuchen Feuer zu legen. Das Feuer erlischt von selbst.

Svenja Bednarczyk

ist Hospitantin des EM-taz-Teams.

20.11., Barnstorf: Unbekannte legten ein brennendes Stück Stoff in den Abstellraum eines Wohnhauses. Ein Bewohner bemerkte das Feuer rechtzeitig und kann es löschen. Verletzt wird niemand.

18.11., Essen: Unbekannte zünden in einer Zeltunterkunft zwei Matratzen eines Etagenbetts an. Ein Mitarbeiter kann das Feuer vorm Eintreffen der Feuerwehr löschen.

15.11., Trassenheide Foto: ap

15.11., Trassenheide: Unbekannte stecken ein Haus in Brand, in das nur wenige Tage später 15 BewohnerInnen einziehen sollen. Der Dachstuhl brennt völlig aus, das Gebäude ist unbewohnbar.

12.11., Crimmitschau: Drei Personen sollen einen Brandsatz gegen die Fassade einer Unterkunft geworfen haben. 45 BewohnerInnen befanden sich im Gebäude. Das Feuer erlischt von selbst. Mit einem Blumenkübel sollen die Angreifer zudem ein Fenster beschädigt haben. Gegen die drei Verdächtigen im Alter von 32, 34 und 35 Jahren wird Haftbefehl erlassen. Einer ist inhaftiert.

9.11., Neukieritzsch: Unbekannte brechen in eine geplante Unterkunft ein und setzten das Gebäude mit Brandbeschleuniger in Brand. Eine Scheibe geht durch eine Explosion zu Bruch. Das Feuer erlischt von selbst.

9.11., Telgte: Unbekannte zünden Papierstapeln in einer ehemaligen Schule Feuer an, die als Unterkunft geplant ist. Eine Anwohnerin bemerkt das Feuer.

8.11., Brandis: Unbekannte zerstören ein Fenster und werfen einen Molotow-Cocktail in eine geplante Unterkunft. Das Feuer erlischt von selbst. Im Dezember beziehen 110 BewohnerInnen das Gebäude.

7.11., Peißen: Unbekannte hebeln Fenster auf und werfen drei Molotow-Cocktails auf ein Gebäude, welches als künftige Unterkunft im Gespräch ist. Zu einem Brand kommt es nicht.

6.11., Schkeuditz: Unbekannte legen im Dach eines Hauses Feuer, das zur Unterbringung genutzt werden soll.

5.11., Freital: Unbekannte legen in einem ehemaligen Supermarkt Feuer. Es gibt Gerüchte, dass das Gebäude als Unterkunft dienen könnte, die der Oberbürgermeister jedoch nicht bestätigt. Der Sachschaden ist gering. Bereits im September wurde in dem Supermarkt Feuer gelegt.

2.11., Spremberg: Feuer bricht im Keller eines Gebäudes aus, das ab Anfang 2016 als Unterkunft dienen soll. (Ursache ungeklärt)

Die Anschläge

Deutschland: Die Zahl der Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Waren es 2013 noch 58 registrierte Straftaten, meldet das BKA für vergangenes Jahr 150 und für das erste Quartal 2015 schon 71. In Tröglitz (Sachsen-Anhalt) wurde zum Beispiel im April eine zukünftige Flüchtlingsunterkunft in Brand gesteckt. Auch in Limburgerhof (Rheinland-Pfalz), Zossen (Brandenburg) und Escheburg (Schleswig-Hosltein) brannten dieses Jahr Wohngebäude, in die Flüchtlinge ziehen sollten.

Hoyerswerda: Seit 2014 gab es allein in Hoyerswerda sechs Angriffe auf Asylbewerberheime, der letzte im Juni dieses Jahres: eingeschlagene Fensterscheiben, verprügelte Bewohner, rechte Schmierereien und ein versuchter Brandanschlag.

1.11., Dortmund: Unbekannte setzen mit Brandbeschleuniger Mülltonnen in der Nähe einer Unterkunft in Brand.

1.11. Freital Foto: dpa

1.11., Freital: Zwei Männer sollen drei Sprengkörper vor den Fenstern einer Unterkunft gezündet haben. Alle drei Fenster werden zerstört, die Kunststoffverkleidung der Fensterrahmen zersplittert. Ein Bewohner erleidet Schnittwunden im Gesicht. Einen ähnlichen Anschlag gab es bereits im September. Gegen die 26- und 27-jährigen Männer wird in mehreren Fällen ermittelt. Es liegen Haftbefehle vor.

1.11., Sehnde: Ein Mann soll mit einem Molotow-Cocktail eine bewohnte Unterkunft angezündet haben. In dem Haus wohnt eine dreiköpfige Familie aus Montenegro. Passanten entdecken das Feuer, niemand wird verletzt. Ein 43-Jähriger wird festgenommen. Er will nach eignen Aussagen Serienbrandstifter ohne rassistisches Motiv sein.

31.10., Dippoldiswalde: Unbekannte setzen Container in Brand, die zur Unterbringung von Asylsuchenden geplant waren. Der Sachschaden auf mehrere Hunderttausend Euro geschätzt.

31.10., Dresden Foto: dpa

31.10., Dresden: Unbekannte entfachen Feuer in einem leerstehenden Hotel, was als Unterkunft geplant war. Das Feuer breitete sich auf mehreren Etagen aus.

31.10., Castrop-Rauxel: Ein Mann soll mit einem Brandbeschleuniger Feuer in einer geplanten Unterkunft entfacht haben. Eine Passantin entdeckt das Feuer. Gegen den 20-Jährigen wird ein Haftbefehl erlassen.

29.10., Ahlbeck: Unbekannte setzen ein Haus mit brennbarer Flüssigkeit in Flammen. Das landeseigene Gebäude war kurzzeitig als Unterkunft gehandelt worden.

26.10., Bremen: Unbekannte setzen eine Turnhalle, die als mögliche Unterkunft gehandelt wurde, in Brand. Der Schaden ist so groß, dass das Gebäude bis Mai 2016 nicht nutzbar ist.

26.10., Blankenfelde-Mahlow: Unbekannte setzen den Flur einer geplanten Unterkunft in Brand. Ein Schwelbrand entsteht, der Elektroschaltraum wird beschädigt. Das Feuer erlischt von selbst.

25.10., Lampertheim: Unbekannte legen Feuer in einem Haus, in dem Geflüchtete untergebracht sind. Sie dringen in die Büroräume einer im Erdgeschoss des Gebäudes ansässigen Firma ein und stecken Inventar in Brand. Alle 49 BewohnerInnen blieben unverletzt.

25.10., Hagen: Im WC brennt ein Auffangbehälter für Papierhandtücher. 14 BewohnerInnen der Unterkunft mussten von der Feuerwehr behandelt werden. Nachdem die Feuerwehr das Gebäude gelüftet hatte, können die 200 BewohnerInnen zurück in die Unterkunft. (Ursache ungeklärt)

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Klimabewegung und Rassismus

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22.10., Ludwigshafen: Unbekannte werfen einen brennenden Gegenstände gegen ein Fenster eine künftige Unterkunft. Am nächsten Morgen stellt ein Mitarbeiter die Beschädigung fest. Die Glasscheibe ist zerbrochen und der Kunststoffrahmen verschmort.

20.10., Remseck am Neckar: Unbekannte setzten eine ungenutzte Gaststädte in Brand. Die Feuerwehr verhindert, dass die Flammen auf das Nebengebäude übergreifen, in dem zurzeit 50 Asylsuchende wohnen.

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19.10., Landscheid: Unbekannte verwüsten ein ehemaliges Hotel. Sie hinterlassen Hakenkreuze und rechtsradikale Schriftzüge auf den Wänden, zertrümmern Möbel, schlagen Löcher in die Wand, reissen Decken heraus und entfachten ein Feuer, nachdem sie zuvor die Feuerlöscher entleerten. Der Hotelbesitzer hatte das Gebäude als Unterkunft für Asylsuchende angeboten.

17.10., Traben: Unbekannte zünden eine Fußmatte vor einem Wohnhaus an. Passanten löschen das Feuer, bevor es sich ausbreitet. In dem Gebäude sind sieben Asylsuchende untergebracht. Kurze Zeit später brennt ein Motorroller in der Nähe, dabei wird auch ein Haus beschädigt. Verletzt wird niemand.

17.10., Burgkirchen: Unbekannte zünden Möbelstücke in einer Halle an, die in der Region fälschlicherweise als potenzielle Unterkunft im Gespräch ist, und schmieren rechte Parolen an die Wand. Das Feuer erlischt von selbst.

16.10., Flensburg: Unbekannte legen mit Brandbeschleuniger Feuer in einem leerstehenden Hochhaus, in das Asylsuchende einziehen sollten Die Wohnung im Erdgeschoss wird schwer beschädigt. Weil sie leer ist, erlöscht das Feuer von selbst.

12.10., Boizenburg: Unbekannte entfachen einen Brand in einem dreistöckige Mehrfamilienhaus. Feuer und Löschwasser zerstören die davor bezugsfertig sanierte Unterkunft.

11.10., Trassenheide: Unbekannte werfen zwei Molotow-Cocktails auf eine geplante Unterkunft geworfen. Während das Haus unbeschädigt blieb, brannte vor dem Gebäude die Rasenfläche.

8.10., Grimma Foto: dpa

8.10., Grimma: Unbekannte setzen einen Plattenbau in Brand, der als mögliche Asylunterkunft gedacht war. Das Feuer bricht in der vierten Etage aus. Das Zimmer brennt vollständig aus. Die Ermittler gehen von Brandstiftung aus.

7.10., Dresden: Drei Männer sollen vier Molotowcocktails auf ein nicht genutztes Schulgebäude geworfen haben. Allerdings gelingt es ihnen nicht, einen Brand zu entfachen. Ein 26-, 31- und 32 Jähriger sind tatverdächtig.

4.10., Xanten: Unbekannte werfen Molotowcocktails auf eine geplante Unterkunft. Zudem werden Spuren von Brandbeschleuniger im Erdgeschoss gefunden.

4.10., Friemar: Unbekannte setzen vier Dixi-Toiletten, die neben einer Unterkunft aufgestellt sind, in Brand. Das Feuer greift auf die Fassade über. Die zehn BewohnerInnen werden nicht verletzt.

3.10., Altena: Ein inzwischen entlassener Feuerwehrmann, 25, schüttet im Dachgeschoss einer Unterkunft Benzin aus, vorher durchtrennt er die Kabel der Brandmeldeanlage. Ein Komplize, 23, steht Schmiere. Nachbarn, die die kurz zuvor eingezogenen Syrer begrüßen wollen, riechen den Qualm rechtzeitig, verletzt wird niemand. Der geständige Feuerwehrmann kommt nicht in U-Haft, weil es laut Staatsanwaltschaft keine ausreichenden Haftgründe gibt.

29.9., Oberteuringen: Unbekannte setzten die Außenfassade einer geplanten Unterkunft in Brand. Ruß beschädigt die Innenräume.

26.9., Bremen: Unbekannte versuchen, die Bodenbretter und die Kunststoffkassetten einer Zeltunterkunft von außen mit Brandbeschleunigern zu entzünden.

20.9., Freital: Unbekannte zünden einen Sprengsatz auf einem Fensterbrett, woraufhin die Scheibe zersplittert. Niemand wird verletzt. Die BewohnerInnen waren zum Zeitpunkt der Explosion nicht in der Nähe.

20.9., Breesen bei Rostock: Unbekannte entzünden den Dachstuhl eines leerstehenden Hauses, in das Geflüchtete einziehen sollten.

20.9., Wertheim: Unbekannte stecken eine Unterkunft in Brand und hinterlassen rechte Schmierereien. Die Polizei findet Spuren, die auf einen Einbruch und Brandbeschleuniger hindeuten.

19.9., Riedlingen Foto: dpa

19.9., Riedlingen: Unbekannte zünden zwei Müllcontainer einer Unterkunft an, beschmieren die Wände mit Hakenkreuzen und Parolen.

18.9., Bad Aibling: Unbekannte versuchen, unter dem Betonfundament eines Wohncontainers Feuer zu entfachen.

14.9., Porta Westfalica: Zwei Männer sollen eine Glasflasche mit brennendem Benzin gegen die Fassade einer Unterkunft geworfen haben. DNA-Spuren am Tatort führen zu den Verdächtigen. Ermittelt wird gegen einen 29-Jährigen und einen 33-Jährigen, sowie auch gegen einen Mann und eine Frau, die die beiden im Auto zu der Unterkunft begleitet haben sollen und gegen zwei weitere Personen.

12.9., Wiehl Foto: dpa
Die interaktive Karte

Der Datenjournalist Michael Kreil hat viele Abstandsregeln in die interaktive Karte auf dieser Seite übertragen. Er berücksichtigt dabei unter anderem Wohn-, Gewerbe-, Erholungsgebiete, Campingplätze, Naturschutz- und Vogelschutzgebiete, Bahnstrecken, Freileitungen und Gewässer. Mit der Anwendung lässt sich erkunden, was verschiedene Windradabstände konkret bedeuten würden. Die Karte zieht dafür entsprechende Umkreise um jedes Gebäude. Um die geografischen Daten, die Michael Kreil für die Anwendung nutzt, gibt es Streit. Die Gesellschaft für Freiheitsrechte klagt deswegen gemeinsam mit Kreil gegen den Freistaat Bayern. Ziel ist die gerichtliche Feststellung, dass Kreil die Daten für diese Veröffentlichung nutzen darf. Das bayerische Landesamt für Digitalisierung und Vermessung hatte Strafanzeige gegen den Journalisten gestellt. Mehrere andere Bundesländer stellen solche Daten für ihre Gebiete bereits heute offen zur Verfügung. (lus)

Die Abstandsregeln

Wo dürfen in Deutschland Windräder gebaut werden und wo nicht? Was nach einer einfachen Frage klingt, ist im Detail schwer zu beantworten und offenbart einen Bremser der Energiewende: Den Verordnungswust des Föderalismus. Einige Vorgaben für Abstände gelten bundesweit, etwa zu Straßen. Wichtig ist das Immissionsschutzgesetz, wo es um Geräusche und Erschütterungen geht. Obwohl es keine Zahl nennt, wird daraus ein Mindestabstand von 400 Metern zu Wohnhäusern abgeleitet. Den Ländern bleibt darüber hinaus viel Spielraum – welcher genau, ist eine Wissenschaft für sich. Die Vorgaben stehen verstreut in Entwicklungsplänen, Leitfäden, Ministeriums-Rundschreiben oder Erlassen, die zum Teil gar nicht mehr gelten und trotzdem angewandt werden. Oft sind es Empfehlungen, von denen im Einzelfall auch abgewichen werden kann. Selbst die Fachagentur Windenergie an Land weist in einer Zusammenstellung von Regeln darauf hin, dass die Angaben nicht vergleichbar seien. (se)

12.9., Wiehl: Unbekannte beschmieren einen abgestellten Bahnwaggon mit fremdenfeindlichen Parolen und setzen ihn in Brand. Die Gemeinde überlegte, in den Zügen Notunterkünfte einzurichten.

11.9., Gerstungen: Unbekannte zünden ein Einfamilienhaus an, in dem Geflüchtete wohnen sollten. Es entsteht ein Sachschaden von mehreren 10.000 Euro.

9.9., Berlin-Marzahn: Unbekannte werfen ein brennendes bengalisches Feuer auf das Gelände einer Unterkunft.

9.9., Gersheim: Unbekannte legen Feuer in einer ehemaligen Schule, die als Unterkunft genutzt werden sollte.

8.9., Bleicherode: Unbekannte versuchen ein Gebäude in Brand zu setzten, was kurzzeitig im Gespräch für eine Unterkunft war. Zudem beschmieren sie das Gebäude mit Parolen.

7.9., Rottenburg

7.9., Rottenburg: Eine Containerunterkunft brennt aus. Sechs Personen werden verletzt. Laut Polizei ergeben sich weder Hinweise auf einen Brandanschlag noch auf einen technischen Defekt. Die Ermittlungen werden eingestellt.

7.9., Ebeleben: Die Dachstühle dreier Unterkünfte brennen komplett aus.

6.9., Dortmund: Unbekannte werfen Molotowcocktails in eine ehemalige Schule, die als Unterkunft genutzt werden soll.

5.9., Freital: Unbekannte zünden Spanplatten in einem ehemaligem Supermarkt an. Es gibt Gerüchte, dass das Gebäude als Unterkunft dienen könnte, die der Oberbürgermeister jedoch nicht bestätigt. Ermittlungen gibt es nicht.

4.9., Heppenheim: Der Hausflur einer Unterkunft gerät in Brand. Fünf BewohnerInnen werden verletzt. Die Unterkunft ist unbewohnbar.

3.9., Witten: Unbekannte zünden eine geplante Unterkunft an. Einbruchspuren und Brandbeschleuniger werden nachgewiesen.

Svenja Bednarczyk

ist Mitglied im EM-Team der taz.

30.8., Merseburg: Unbekannte zünden ein Interkulturelles Zentrum an, in dem auch Geflüchtete wohnen. Zwei BewohnerInnen konnten das Feuer löschen.

28.8., Aue: In den Morgenstunden brennt eine Mülltonne. (Ursache ungeklärt) Dann setzen Unbekannte den Dachstuhl der Unterkunft in Brand. Einer der Räume ist nicht mehr bewohnbar.

28.8., Salzhemmendorf Foto: dpa

28.8., Salzhemmendorf: Ein Molotowcocktail landet in dem Kinderzimmer einer geflüchteten Familie. Die Staatsanwaltschaft Hannover ermittelt gegen eine Frau und zwei Männer.

27.8., Aue: Rund zwei Quadratmeter eines benachbarten Feldes der Unterkunft brennen. (Ursache ungeklärt)

27.8., Oschersleben: Unbekannte setzen Mülltonnen einer Unterkunft in Brand.

26.8., Aue: Rund fünf Quadratmeter eines benachbarten Feldes der Unterkunft brennen. (Ursache ungeklärt)

26.8., Leipzig: Unbekannte werfen einen Brandsatz durch ein Fenster. Eine Matratze brennt, kann jedoch schnell gelöscht werden.

25.8., Döbeln: Zwei Mülltonnen vor einer Unterkunft geraten in Brand. (Ursache ungeklärt)

25.8., Nauen: Unbekannte leiten Gas in eine als Unterkunft geplante Turnhalle und legen Feuer. Die Halle brennt komplett aus. Mehrere Wohnungen in Nauen und Umgebung werden durchsucht und Tatverdächtige vernommen, jedoch ohne Haftbefehl.

24.8., Weissach im Tal Foto: dpa

24.8., Weissach im Tal: Unbekannte legen in einer Unterkunft an mehreren Stellen Feuer. Das Gebäude wird zerstört und muss abgerissen werden.

23.8., Espelkamp: Unbekannte beschädigen mit einem Brandsatz Fenster eines Wohncontainers.

21.8., Neustadt an der Waldnaab: Unbekannte legen Feuer in einer Unterkunft.

20.8., Berlin-Marzahn: Eine Gruppe soll brennende Holzlatten auf das Gelände einer Unterkunft geworfen haben. Neun landen auf dem Rasen. Die Polizei ermittelt gegen vier Männer und drei Frauen.

13.8., Niederstedem: Unbekannte legen Feuer in einem Haus, in dem Geflüchtete leben. Die Möbel im Erdgeschoss verbrennen.

11.8., Königs-Wusterhausen: Unbekannte legen Feuer in einer Gaststätte neben einer Unterkunft.

11.8., Haldensleben: Erneut legen Unbekannte Feuer.

7.8., Wuppertal: Unbekannte zünden Müll in einer leeren Wohnung an, In einem Hochhaus, in dem mehrere Geflüchtete leben – wie bereits am 27. Juli.

7.8., Duisburg: Ein Müllcontainer vor einer Unterkunft fängt Feuer. (Ursache ungeklärt)

6.8., Haldensleben: Unbekannte legen Feuer im Kellerbereich eines Wohnhauses, indem auch Geflüchtete leben.

31.7., Lunzenau: Unbekannte werfen drei Molotowcocktails auf eine Unterkunft, eine Hecke fängt Feuer.

30.7., Balingen: Unbekannte schütten rund einen Liter Benzin auf die Kellertreppe.

28.7., Büttelborn: Ein Feuer bricht aus und zerstört ein Carport. Die Fenster der Unterkunft nebenan zerborsten. (Ursache ungeklärt)

27.7., Wuppertal: Unbekannte zünden Müll in einer leeren Wohnung an, in einem Haus, in dem mehrere Geflüchtete leben. Die Polizei geht von Vandalismus aus und sieht keinen rassistischen Hintergrund.

25.7., Brandenburg an der Havel: Unbekannte überkleben den Türspion und zünden vor der Haustür einer Familie eine in Benzin getränkte Zeitung an.

18.7., Remchingen Foto: dpa

18.7., Remchingen: Ein Mann soll eine Unterkunft in Brand gesetzt haben. Bis die Feuerwehr kommt, brennen zwei Stockwerke aus. Benzin dient als Brandbeschleuniger. Gegen den 42-Jähriger wird Haftbefehl erlassen.

18.7., Waldaschaff: Ein Papiercontainer der Unterkunft brennt. Sowohl ein technischer Defekt als auch die Benutzung von Brandbeschleuniger wird ausgeschlossen. (Ursache ungeklärt)

16.7., Reichertshofen: Unbekannte legen an zwei Eingängen der Unterkunft Feuer, ein Gästeraum brennt aus. Hinweise auf Brandbeschleuniger werden gefunden.

14.7., Prien: Unbekannte legen Feuer im Keller einer Unterkunft. Eingelagerte Gegenstände geraten in Brand.

29.6., Lübeck: Feuer bricht in einem Rohbau an zwei Stellen aus. Fremdenfeindliche Schmierereien werden gefunden. Der Sachschaden ist gering. Mindestens ein Tatverdächtiger wird ermittelt.

28.6., Meißen: Zwei Männer sollen eine Unterkunft in Brand gesetzt haben, an zwei Stellen wird Benzin als Brandbeschleuniger gefunden. Ein Raum brennt komplett aus. Ein 37-Jähriger und ein 41-Jährigen sind in Untersuchungshaft. Sie haben die Tat in Vernehmungen eingeräumt. Zudem sollen sie am 14. August im gleichen Objekt die Wasserhähne aufgedreht haben, um das das Gebäude unbewohnbar zu machen, was jedoch nicht gelang.

12.6., Berlin-Westend: Unbekannte verschütten eine leicht entflammbare Flüssigkeit an der Fassade einer Unterkunft.

3.6., Hoyerswerda: Ein Brandsatz wird auf die Rückseite einer Turnhalle, die man als Unterkunft nutzt, geworfen. Der Wachdienst löscht die Flammen. Drei tatverdächtige Männer gestehen die Tat.

16.5., Zossen: Drei Müllcontainer brennen, verletzt wird niemand. Die Polizei nimmt zwei Männer fest. Sie sollen aus dem Landkreis Teltow-Fläming stammen und der rechtsextremen Szene angehören.

7.5., Wallersdorf: Unbekannte werfen eine Glasflasche mit brennender Flüssigkeit gegen die Fassade einer Unterkunft.

6.5., Brodersby: Unbekannte zünden die Strohpuppe im Garten einer Unterkunft an. Brandbeschleuniger wird gefunden.

6.5., Limburgerhof: Unbekannte setzten das Baumaterial einer Unterkunft in Brand. Das Dach wird beschädigt.

19.4., Dippoldiswalde: Unbekannte legen zunächst in einem Zimmer im Nebengebäude, dann im Hauptgebäude der Unterkunft Feuer. Mindestens vier Menschen werden verletzt.

19.4., Wirdum: Es brennt in einer Unterkunft an zwei verschiedenen Stellen. Einige der Wohnungen sind danach nicht mehr bewohnbar. Zwei Männer aus dem Nachbardorf gestehen die Tat.

13.4., Hepberg: Unbekannte öffnen die Abdeckung eines Lüftungsschachtes und versuchen, die Containerunterkunft mit Grillanzünder in Brand zu setzten.

4.4., Tröglitz Foto: dpa

4.4., Tröglitz: Unbekannte legen Feuer, das Dach brennt komplett aus, die Unterkunft ist unbewohnbar. Die Staatsanwaltschaft Halle beantragt Haftbefehl gegen einen Mann.

23.3., Berlin-Kreuzberg: Unbekannte werfen einen Brandsatz über den Zaun einer Unterkunft. Kleiderspenden geraten in Brand.

28.3., Lilienthal: Unbekannte werfen einen Brandsatz gegen die Fassade einer Unterkunft.

24.2., Coesfeld: Unbekannte legen Feuer an einem Versorgungszelt für ärztliche Untersuchungen vor einer Unterkunft.

13.2., Freiberg: Unbekannte bringen einen selbst gebauten Sprengsatz in einer Unterkunft zum Explodieren. Sieben Personen werden verletzt. Zunächst hatte die Polizei nur von einer Böllerattacke gesprochen.

9.2., Escheburg: Ein Nachbar legt mit Pinselreiniger als Brandbeschleuniger Feuer in einer Unterkunft. Fußboden, Wandvertäfelung und Möbel brennen. Der Mann wird zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt.

8.1. Dresden: Unbekannte entzünden im Flur einer Unterkunft Papier. Zwei Wochen zuvor brannte im Keller des Hauses ein Sofa.

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3 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Und der Staatsschutz ermittelt.... nicht, dass am Ende noch was rauskömmt!

  • Mit Sprache kann man Dinge größer aber auch kleiner machen, je nach persönlichem Bedürfnis. Auch was das Wort Brandanschlag bedeutet, kann man enger oder weiter interpretieren.

     

    Sehr eng (unter Ausschluss mutmaßlicher und versuchter Brandstiftungen also und ohne Anschläge auf außerhalb von Gebäuden gelegene Ziele also) interpretiert man es womöglich als Verfassungsschutzpräsident. Zumindest, wenn nicht grade dringend zusätzliches Geld braucht. Dann nämlich ist man dafür zuständig, dass die Verfassung Deutschlands sicher ist – und man hätte versagt, wenn es so aussehen würde, als wäre sie bereits erheblich in Gefahr, obwohl man bisher noch nicht "Alarm!" gerufen hat.

     

    Weniger eng (also beispielsweise unter Einschluss der vermutlichen Brandanschläge, aber ohne die externen oder die versuchten) würde man sie vielleicht als BKA-Chef interpretieren. Dann, nämlich, hat man immer schon gesagt, dass man ganz dringend viel mehr Leute braucht und viel mehr Geld. Man hat, muss man erklären, die Gefahr gerade eben noch im Griff, kann aber nicht so richtig garantieren für morgen oder übermorgen.

     

    Wenn man die taz ist, muss man Leute wie Hans-Georg Maaßen überhaupt nicht mögen. Und die vom BKA nicht unbedingt. Dann kann man alles subsumieren, was die Probleme größer werden lässt. Große Gefahren sind gut für die Auflage und für die eigene Bedeutung auch. Man ist ja schließlich dafür angetreten, die Leute wach zu machen und zwar nicht mit einem Kuss.

     

    Wenn man ein Neonazi ist, kann einem eigentlich das alles recht sein. Vor allem, wenn sich dreie streiten, wer nun die "exakten" Zahlen hat. "Die Tatabsicht", weiß Wikipedia, "besteht bei politisch motivierten Brandanschlägen meist darin [..], die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf ein bestimmtes gesellschaftlich relevantes Thema zu lenken". Und das klappt immer noch am aller besten, wenn das Problem nicht nur besonders gro ist, sondern auch noch besonders strittig.

    • @mowgli:

      Genau so sieht's aus - und wenn man ein Neonazi ist, kann man sich allemal fest darauf verlassen, dass die Zimmermanns, die Schäubles, die Kanthers, die Friedrichs und die de Maizières das rechte Auge ganz ganz fest geschlossen halten.