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Autonome bewerfen Neubauten in BerlinSPD fürchtet um Besserverdienende

Gentrifizierungsgegner attackieren immer wieder mal Berliner Neubauten. Die Vorfälle werden weniger. Ein SPDler will trotzdem hart durchgreifen.

Angriff am Dienstag: Steinwurf-Resultat in Berlin-Mitte Bild: dpa

BERLIN taz | Tagsüber wirkt der Engeldamm in Berlin-Mitte so gar nicht wie der aktuelle Hotspot der militanten Gentrifizierungsgegner. Ruhig geht es zu auf der einspurigen Straße, die im leichten Bogen entlang des ehemaligen Mauerstreifens verläuft. Auf noch nicht mal 500 Metern wechseln sich Plattenbauten aus DDR-Zeiten, Alt-Berliner Wohnhäuser und moderne Neubauten ab. Alle teilen sich den Ausblick auf den inzwischen begrünten Grenzstreifen und die Kreuzberger Mariannenkirche.

Doch seit Monaten tauchen immer wieder Gruppen auf, die ihrer Kritik an Luxusobjekten mit Stein- und Farbbeutelwürfen Ausdruck verleihen. Am Dienstagabend waren es nach Polizeiangaben erneut bis zu 20 Personen, die zunächst brennende Barrikaden errichteten und dann die Fenster an zwei Häusern zerstörten. Betroffen sind ein im vergangenen Jahr fertiggestellter Neubau an der Ecke Adalbertstraße und das denkmalgeschützte Taut-Haus, das die Brüder Bruno und Max zwischen 1927 und 1932 für die Gewerkschaft der Transportarbeiter errichteten.

Das wuchtige Gebäude wurde nach Jahren des Leerstandes saniert, die ersten Neu-Besitzer sind inzwischen in die neuen Eigentumswohnungen gezogen. Auch im Neubau nebenan wurden 55 Loft-Wohnungen teuer verkauft – und ins Erdgeschoss zog das hochpreisige Möbelgeschäft „Sitzfeld“. Die großen Fensterfronten an beiden Gebäuden sind seitdem dauerhaft zerstört und werden nur noch notdürftig durch Klebestreifen geflickt. Erst im Juli waren es ebenfalls 20 Personen, die zunächst die Häuser und dann die anrückende Polizei attackierten. Festnahmen gab es bislang keine.

Die Anschläge am Engeldamm haben inzwischen die Debatte über Gentrifizierung und ihre Gegner neu entflammt. Der RBB sendete im August einen Beitrag – der ausführlicher auch noch mal im ARD-Magazin „Kontraste“ lief –, indem es hieß, dass sowohl die Besitzer des Möbelgeschäftes als auch die darüber wohnende Familie ihren baldigen Auszug planen. Die linksradikale Szene, der sie Anschläge zugeschrieben werden, bestimme darüber, wer wo wohnen darf, so die These des Beitrages. Das Bekennerschreiben zu den jüngsten Anschlägen versteht sich als eine Antwort an den RBB.

SPDler fordert Überprüfung von Hausprojekten

Nach Jahren der Berichterstattung über die Opfer von Verdrängung durch exzessive Mietsteigerungen in der Berliner Innenstadt steht nun also eine neue Gruppe im Fokus: Die zugezogenen Reichen, die vor dem linken Terror kapitulieren müssen. „Es kann nicht zum Alltag in Berlin gehören, dass hier Menschen durch radikale Gewalttäter von links verdrängt werden“, schrieb der Berliner SPD-Innenpolitiker Tom Schreiber am Mittwoch auf seiner Facebookseite – ganz so als wäre die Flucht der Besserverdienenden aus Kreuzberg, Mitte oder Neukölln ein Massenphänomen.

Schreiber forderte zudem ein deutlich härteres Vorgehen von Justiz und Polizei gegen gewaltbereite Linksradikale. Gegenüber der taz sprach er sich für Vereinsverbote gegen die linksautonome Szene aus. Analog zum harten Vorgehen gegen Rechts sollen Verbote von Gruppen wie der „Roten Hilfe“ oder „Anarchist Black Cross“ geprüft werden. Entscheidend sei deren Gewaltbereitschaft und ihre Nennung im Verfassungsschutzbericht. Die jüngste Auflösung der „Antifaschisten Linken Berlin“ halte er für einen „Treppenwitz“, schließlich seien deren ehemalige Mitglieder weiter in der politischen Szene aktiv.

Gruppen wie „Zwangsräumungen verhindern“, die die Debatte um Gentrifizierung aus dem linken Spektrum prägen, erwähnte Schreiber nicht. Diese werben zwar offensiv für Aktionen des Zivilen Ungehorsams, sind aber bislang nicht mit der Forderung nach militanten Aktionen aufmerksam geworden.

Berlin dürfe „kein Spielplatz für verirrte Bordstein-Terroristen“ sein, sagte Schreiber und forderte die Polizei auf, in alle Richtungen im linksextremistischen Bereich zu ermittelt. Explizit erwähnte er linksradikale Hausprojekte, wie die „Köpi“, die seit Jahren um ihre Existenz bangen muss und sich ganz in der Nähe des Engeldamms befindet. „Besetzte Häuser spielen immer eine Rolle als Zufluchtsorte für Täter und als Orte, wo Straftaten vorbereitet werden“, so der Sprecher für Verfassungsschutz der Berliner SPD-Fraktion. Konkrete Hinweise auf Verbindungen der Täter vom Engeldamm in Hausprojekte liegen jedoch nicht vor.

Keine verschärfte Lage

Die Aktionen der Autonomen sieht Schreiber als „massive Angriffe auf den Rechtsstaat und gegen einzelne Menschen und ihre Existenzen“. Auch deswegen dürfe man sich in der „Mietenproblematik nicht von der autonomen Szene treiben lassen“. Notwendig sei vielmehr ein „gesellschaftlicher Aufschrei“ gegen die gewaltbereite linksradikale Szene.

Die Berliner Polizei zählte im ersten Halbjahr 2014 93 politisch motivierte Sachbeschädigungen im Themenbereich „Gentrifizierung“. Im Vergleich zu den jeweils ersten Jahreshälften der Vorjahre ist das eine deutliche Reduzierung. Im Jahr 2011 wurden im selben Zeitraum noch 308 Taten notiert.

Auch bei den „Gewalttaten“ lässt sich die These einer verschärften Problematik nicht aufrechterhalten. Im Zusammenhang mit der Gentrifizierungsproblematik registrierte die Polizei 31 Fälle von Landfriedensbruch, Widerstand oder Brandstiftung – so wenige wie seit 2010 nicht mehr.

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88 Kommentare

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  • SPD fürchtet um Besserverdienende.

     

    Man sollte auch die Armen beschützen. Oft werden an Banhöfen von Sicherheitsleuten der Deutschen Bahn die obdachlosen Menschen mit Gewalt rausgezerrt.

     

    Und das ist gesetzlich verboten, denn die Deutsche Bahn (einschließlich der Banhöfe) ist ein bundeseigenes und kein privates Unternehmen, wie ein Disko, wo man eigene Regeln aufstellen darf.

  • Daß das hoch verschuldete Land Berlin über den sogenannten Liegenschaftsfonds 27 Filetgrundstücke in Berlin-Mitte, Berlin-Kreuzberg und andere begehrte Nachbarbezirke einfach so kostenlos an Private abgibt, interessiert hier wohl niemanden?

     

    Das ist auch Privatisierung öffentlichen Eigentums!

     

    Das ist haarsträubende staatliche Subventionierung von ohnehin sehr kapitalkräftigen Investoren, die darauf gar nicht angewiesen sind, sondern "den" Staat - das sind alle steuerzahlenden Berliner Bürgerinnen und Bürger - ins Lächerliche ziehen und "über den Tisch ziehen" mit höchst fragwürdigen Versprechungen! Vertraglich festgelegten Verpflichtungen? Die können jederzeit wieder aufgehoben oder weit in die Zukunft geschoben werden, weil angeblich nicht vorhersehbare Zwänge (Politikwechsel, Regierungswechsel) das erforderlich machen. Seit wann werden heutzutage denn Bauverträge und Baukosten etc. eingehalten? Klauseln und andere Absprachen ermöglichen ein "Open End". Zum Nachteil des Berliner Haushalts, der dann wieder Haushaltssperren beschließen lassen muß, weil Fehler bei den Verträgen gemacht oder übersehen wurden.

  • Tja, dieser Fall zeigt wieder mal anschaulich, wo bei den "Genossen der Bosse" (und Besserverdienenden) das Herz wirklich schlägt.

    Bei den kleinen Leuten und Durchschnittsstadtbewohnern im Zweifelsfall sicher nicht.

     

    Wer hat uns verraten ? Sozialdemokraten !

    • @Maharishi:

      Nein! Große Koalitionen, weil die kleinen Oppositionen sich nur herumstreiten und nicht gegen die Großen Koalitionen stimmen können. Da nützt auch der verfaßte Minderheitenschutz / das Minderheitenrecht nichts. Große Koalitionen winken fragwürdige Entscheidungen, Verträge und Gesetze einfach so und oftmals schnell durch!

  • Ich fürchte auch um Besserverdienende.

    Solidarität mit der Immobilienlobby!

    Wohin sollen denn die Villenbesitzer sonst als nach Neukölln?

    Es kann doch nicht angehen, dass alle Habenichtse ins Märchenviertel einziehen.

  • Was soll der Scheiß mit Gewalt gegen das Individuum? "Das!" Einzige was hier von "Gewalt" im physischen Sinne betroffen ist sind Sachen, so weit dürfte die Empathie gegenüber Gegenständen wohl noch nicht sein, dies als Gewalt auszulegen. Die vermeintlich psychische Gewalt hat ihre volle Berechtigung, da diese zuerst von jenen Gruppen ausgeübt wurde,wird und werden wird. Völlig gerechtfertigte Aktion. Sollte es mehr von geben!

    • @Nark Ente:

      Peinlich finde ich eher Ihre Einlassung hier. In dem Haus wohnten Familien mit Kindern. Was glauben Sie, wie die es finden, wenn auf einmal Lärm ist, dann fliegen Steine gegen die Fenster und es klirrt. Ich weiß nicht, ob Sie Kinder kennen, aber definitiv ist das ganz üble Gewalt.

      Ich bin auch sicher, dass sie das ganz genauso sehen würden, wenn ein Nazi Steine gegen das Fenster einer Roma-Familie geworfen hätte, dann wäre nicht von "waren doch nur Sachen" die Rede.

      Es ekelt mich regelrecht an, wie manche Leute sich zum Bestimmer aufspielen, wer wo wohnen darf. Wenn aber der Staat die Einwanderung reguliert oder in Bayern auf dem Dorf die Leute misstrauisch gegenüber jedem Fremden sind, dann ist das super-schlimm und menschenverachtend. Was für Heuchler Ihr seid.

      • @Dr. McSchreck:

        "Es ekelt mich regelrecht an, wie manche Leute sich zum Bestimmer aufspielen, wer wo wohnen darf. "

         

        Sie wollen also, dass jeder Roma da wohnen darf, wo er wohnen möchte. Also auch "No-Border-Bewegung"?

      • @Dr. McSchreck:

        Es muss nicht erst Nazis vs. Roma sein. Es reicht schon, dass "Kiez"bewohner "ihren" Kiez gegen Schwaben verteidigen...

    • @Nark Ente:

      Wie absurd die Diskussion hier ist? Die einzelnen "Reichen" können doch garnichts dafür, wir leben im Kapitalismus, wollt ihr das System ändern in dem ihr Steine auf Besserverdienende werft oder auch auf Gegenstände, das ist doch völlig absurd, eine Revolution und Vandalismus sind nicht dasselbe. Ich dachte Pazifismus gilt bei uns Linken noch etwas? Hass und Gewalt lösen selten die Probleme, aber natürlich wenn sie von idealistischen "linken Autonomen"(wie sie sich selber nennen) kommen ist das etwas anderes. Heiligt der Zweck eurer Meinung also die Mittel? Sollte man die Gesellschaft nicht überzeugen statt mit Steinen um sich zu werfen, aber wenn ihr meint so werden eure Meinungen mehrheitsfähig finde ich das schade.

      • @wirklich?:

        Ich glaube nicht, dass jemand meint, damit werden die Meinungen derjenigen, die irgendwelche Probleme mit diesen Mietern dort haben, mehrheitsfähig.

         

        Aber:

        Wie ich schon im Beitrag darunter sagte, sollte man als Zugezogener auf die länger dort Lebenden zugehen. Wenn das nicht erfolgt ist, muss man sich ja irgendwie Gehör verschaffen.

        Ich will auch nicht direkt ausziehen, wenn irgendwelche Kinder oder Jugendliche bei mir mal wieder über die Hecke balancieren und die dadurch kaputt machen oder irgendwas in meinen Vorgarten werfen. Dann werden die freundlich angesprochen und dann hat sich das. Schlimmstenfalls mal angeschnauzt.

         

        In Berlin scheint aber jedwedes normale soziale Kommunikationsgefüge evtl. auch durch diese massenhaften Zuzüge verloren gegangen zu sein.

  • Eigentlich gehört es doch zu dem normalen Benehmen, dass, wenn man irgendwo hinzieht, man sich den Nachbarn auch mal vorstellt.

    Es ist ja nicht so, dass die Leute da zwangseingewiesen wurden.

     

    Der Bauherr und die neuen Mieter hätten sich keinen abgebrochen, wenn die mal bei den bisherigen Bewohner des Viertels einen Anstandsbesuch gemacht hätten. Das machen wir auf dem Dorf bis heute so.

     

    Ich finde, wer sich selbst so ausgrenzt aus der Umgebung, in der er wohl leben möchte oder Geschäfte machen will, darf sich nicht wundern, dass man ihm Vorbehalte gegenüber zeigt.

    • @Age Krüger:

      ich seh schon, Sie wissen wie der Hase in der Stadt Läuft. Und Sie denken die direkten Nachbarn hätten hier scheinen eingeschmissen.

      Die hätten sich echt mal im Bezirk bei jedem vorstellen soll, bei so ca 30.000 Bewohnern.... selber schuld, is klar.

      • @Felix Neureth:

        In meinem Kaff leben insgesamt auch über 1000 Menschen. Aber wenn man wenigstens ein paar Kontakte aufnimmt, dann erfährt man, wer wichtig sein könnte, mit wem man sich verstehen sollte usw. Wenn ich hier die Kommentare und die Aussage des SPDlers in dem Artikel lese, dann scheint das ja nicht so zu sein, dass die Gruppen, die sich in Berlin um diese Gentrifizierung sorgen, völlig Unbekannte im luftleeren Raum sind.

         

        Ich habe btw 30 Jahre im Ruhrgebiet gelebt und auch da hat man sich mit seiner Umgebung vertraut gemacht und mit denjenigen erstmal geredet, die schon länger da wohnten.

        Aber okay, im Ruhrgebiet können sich die Menschen meistens noch benehmen. Zivilisierte Umgangsformen habe ich bei Berlinern auch selten festgestellt.

        • @Age Krüger:

          Ich verstehe ja, dass man ein feindbild braucht, aber man sollte sich bitte beim konstruieren von gründen mühe geben !

          In berlin zieht man nicht irgendwo hin und kriecht erstmal beim linken babbo vom kiez zu kreuze und opfert ihm fair traid kaffee und containertes gemüse nur damit er dir nicht die scheiben einwirft, wo leben sie denn?

          was ist denn das für eine vorstellung von freiheit?

          • @Felix Neureth:

            Sie scheinen zur "No-Border-Bewegung" zu gehören.

            Erläutern Sie dann mal, was Sie gegen Organsiationen wie Frontex unternehmen, wenn diese Ihre Vorstellungen von Freiheit so entgegenstehen.

             

            Btw: Der IS sucht bestimmt noch Standorte in der BRD für seine radikalsalifistischen Moscheen. Sie möchten aus Freiheitsgründen direkt eine neben sich haben. Das wird ihn freuen.

        • @Age Krüger:

          woher wollen Sie wissen, dass das nicht passiert ist. Auf der RBB-Seite - auf die irgendwo ein Link war - schrieb ein Hausbewohner, dass man den Autonomen sogar das übrige Bauholz als Brennstoff geschenkt habe. Das dürfte einer "Vorstellung" ungefähr gleichkommen.

          • @Dr. McSchreck:

            Danke für den Hinweis.

            Insgesamt nehme ich auch an, dass niemand so dumm ist und einfach in so ein Gebiet zieht ohne sich vorab Gedanken zu machen, wo er hinzieht.

            Leider sagt der Artikel nix dazu, wie die neuen Bewohner überhaupt beim Einzug vorgegangen sind.

            Das ist der Punkt, den ich kritisiere.

            Ohne das Verhalten von beiden Seiten zu kennen, kann ich das Verhalten der einen Seite nicht beurteilen.

             

            Wenn dem so gewesen ist, wie sie es andeuten (Nic genaues weiß man nicht, leider), dann ist ganz klar das Benehmen der Steinewerfer das, was verurteilt gehört. Leider geht auch der SPD-Mann nicht im geringsten darauf ein, sondern hat eben die Haltung, dass wir in einem Staat leben sollten, in dem sich alle Gruppen aus dem Weg gehen sollten.

            Ein soziales Leben in einem Stadtteil ist dem offenbar kein Wert mehr. Wer sowas propagiert, braucht sich nicht zu wundern, wenn die eine Seite Steine schmeißt und die andere Seite mit Bürgerwehren oder Wegziehen antwortet.

  • Die Kommentarspalte sagt ja schon alles: am größten ist die Angst um das Aussterben des armen bedrohten Berliner Besserverdieners, der sich doch nur ein bischen ausleben will in seiner hippen Kreuzberger Eigentumswohnung.

    Wenn es sonst keien Sorgen gibt, als die Angst vor den paar Leuten, die der Gentrifizierung ein paar Steine und Farbbeutel entgegensetzen, dann ist ja alles prima.

  • "ganz so als wäre die Flucht der Besserverdienenden ... ein Massenphänomen"

    Mich widert die unterschwellige Verharmlosung von Gewalt und Selbstjustiz an!

    Allgemeine Missstände können keine Rechtfertigung für Gewalt gegen Individuen sein. Dieser Grundsatz ist elementar wichtig und die Verhältnisse in Deutschland rechtfertigen absolut kein darüber hinweg setzen!

    Gerade als Linker muss ich hier Spaß an Gewalt unterstellen.

    • @Alvaro:

      Ihr Gewissen und Ihre Bedenken täuschen Sie nicht. Alvaro, ich stimme Ihnen zu! Ihr Empfinden ist vernünftig und elemenar wichtig, wenn Mißstände diskutiert werden.

  • @ DHIMITRY

    Das mit dem festen Anteil an Sozialwohnungen bei Neubauten wäre sicher eine vernünftige und praktikable Lösung. Allerdings ist die SPD schon lange nicht mehr an vernünftigen Lösungen interessiert. Dafür haben einfach zu viele Partei-Bonzen ihre Finger in zu vielen Entscheidungsgremien drin.

    In Hamburg werden übrigens Bauprojekte neuerdings als Wohnungsbau genehmigt, dann aber als Bürobau fertiggestellt. Von einer Rücknahme der Baugenehmigungen hab ich bislang noch nie was gehört. Wenn es hier nach Recht & Gesetz ginge, müssten solche Bauten sofort auf Kosten der Bauherren weggesprengt und abgetragen werden.

  • Warum wird immer von "Besserverdienenden" geschrieben, wenn es um Menschen geht, die mehr (als der Durchschnitt?) verdienen? Was ist daran besser?

  • Es gäbe doch eine sehr einfache Lösung für diese Konflikte: Jede*r Investor*in/ Bauherr*in wird dazu verpflichtet im jeweiligen Projekt einen bestimmten Anteil an Sozialwohnungen zu schaffen.

     

    Wer dann immernoch Steine wirft, gehört ausgegrenzt.

    • @Dhimitry:

      erst dann? da haben wir die grenze wann wir unseren Mitmenschen das leben zur Hölle machen dürfen aber recht niedrig angesetzt.

  • Diese sogenannte "autonome" Radikalität lehne ich entschieden ab! Was heißt "linksradikale Szene"? Das ist meiner Meinung nach auch eine Art und Form von Rassismus! Darüber sind sich diese Leute gar nicht bewußt.

     

    Was heißt "Reiche"? Das sind sehr wohl Wohlhabende, die genügend Einkommen haben, um sich teure und luxuriöse Wohnungen, Lofts, Dachappartemants leisten und bezahlen können. Die werden auch von den Investoren und Eigentümern "abgezockt"! Diese Immos sind scharf auf deren "Schotter".

     

    Habe nichts dagegen, wenn wohlhabende in neue, teure Wohnungen und Eigentumswohnungen ziehen wollen. Sollen sie. Aber!

     

    Aber! Wichtig ist dabei, daß die günstigen, preiswerten a u c h erhalten und geschützt bleiben. Ein Wohn-Mix sozusagen. Darauf solle das Land Berlin achten, daß arme und ärmere Mieter*innen geschützt und wohnen bleiben dürfen, so wie auch wohlhabende, gut verdienende Mieter*innen hinzuziehen dürfen. Das ist nämlich Demokratie! Miteinander auskommen und leben und sich gegenseitig respektieren, ob arm oder wohlhabend.

     

    Ich habe auch schon Schiß um meine (noch) preiswerte Wohnung in Kreuzberg Nord. Hier findet auch schon eine langsame Entmietung mit drohendem, rigorosen Abriß für teuere Neubauten statt. Bin Radfahrerin und sehe mich um, was hier alles abläuft.

     

    Wie kann der zuständige Senat so blöd sein, 27 Grundstücke kostenlos (!) Investoren und geldgierigen Bauherren zu überlassen? Ein Berliner Treppenwitz!

     

    Ich möchte a u c h so ein feines Filetgrundstück kostenlos überlassen bekommen! Raten Sie mal, was ich dort bauen und gestalten würde? Mit kreativen, wirklich weltoffenen und kreativen, menschenfreundlichen Architekten! Die sind aber in Berlin nicht in Sicht, obwohl vorhanden.

    • 9G
      90191 (Profil gelöscht)
      @Gerda Fürch :

      "Das ist meiner Meinung nach auch eine Art und Form von Rassismus!"

       

      Bitte um Erläuterung, vielen Dank.

      • @90191 (Profil gelöscht):

        Ich denke, es ist gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit gemeint. Im Volksmund auch gerne Rassismus genannt.

        • 9G
          90191 (Profil gelöscht)
          @Dhimitry:

          Dann beruht Gerda Fürchs Meinung auf einer falschen Annahme.

          • @90191 (Profil gelöscht):

            Nein! Keine falsche Annahme, sondern mitbekommen. Rassismus ist, einfach ausgedrückt, wenn Menschen ausgegrenzt, aussortiert und angegriffen werden, weil sie anders sind als Mann! Frau! selbst. Eben reich, wohlhabend und sofort als "Kapitalisten" bezeichnet, gekennzeichnet, abgestempelt werden. Auch das ist eine F o r m und A r t von Rassismus! Sie gehören nicht zur "Rasse" / "Milljöh" der Armen, Ärmsten, Habenichtse, sind scheinbar Ungebildete, "Bildungsferne", das Milljöh der selbstherrlichen Autonomen (!), sich gerne "anders" als "normale Leute" fühlen, verstehen und handeln. Die eben so sein wollen, wie sie im Augenblick sind, und das "schön" finden. Das meine ich.

            Mit Autonomen kann ich mich nicht gut verständigen, weil ich ihnen zu bürgerlich oder sonstwas erscheine, nicht in ihre Welt hineinpasse. Die Sprache/Ausdrucksweise ist auch verschieden. Das nenne ich derzeit eine Form und Art von Rassismus.

            Meine Beobachtung und meine Vorurteile, bin aber nicht ängstlich.

  • Hören Sie doch endlich auf, sich über Plattenbauten aus DDR-Zeiten zu mokieren!

     

    Plattenbauten gibt es seit den 60er und 70er Jahren in BerlinWest auch. Eine Menge! Siehe die vielen Plattenbauten von Siemens (Werkswohnungen) in Berlin-Haselhorst. Alles Plattenbauten!

     

    Siehe Gropiusstadt, Märkisches Viertel et cetera. Alles Plattenbauten à la Made in Germany!

     

    Ost-Berliner waren auch gute, sehr gute Architekten sogar und hatten viel Ahnung und Wissen in ihrem Fachgebiet des Bauingenieurwesens, Baufestigkeit, Baukontruktion und Statik.

     

    Immer diese westdeutsche Arroganz!

    • 9G
      90191 (Profil gelöscht)
      @Gerda Fürch :

      Die Plattenbauten des Kapitalismus, welche seit Jahren wie Pilze aus dem Boden schießen, mitten in historischen Innenstädten sowie auf jedem freien Quadratmeter der Kleinstädte und Dörfer, können es an Geschmacklosigkeit, Beliebigkeit und Pfusch mit denen der ehemaligen DDR allemal aufnehmen.

       

      Die Leute merken es noch nicht so ganz, aber der übrig gebliebene Kapitalismus zeitigt nach und nach dieselben negativen Effekte wie sein ehemaliges Gegenteil, nur funktionieren die Volksberuhigungsmittel offenbar besser.

      • D
        D.J.
        @90191 (Profil gelöscht):

        Die DDR-Plattenbauen waren zwar zuweilen besser als ihr Ruf, dennoch ist Ihre Gleichsetzung zumindest seit ca. 30 Jahren der Unsinn. Recht haben Sie teilweise bei alten Vorstadtbauten (hier in Bochum z.B. die Hustadt von ca. 1970). Ich denke, Sie machen den Fehler, die heute sanierten Plattenbauten im Osten mit der ursprünglichen Hässlichkeit zu verwechseln. Aber wenn's ideologisch passt...

        • 9G
          90191 (Profil gelöscht)
          @D.J.:

          Hier geht´s nicht um Ideologien, sondern um Geld. Möglichst billig möglichst raumumgreifend bauen mit möglichst schneller Rendite und möglichst geringem Risiko. Hit and run-Architektur und Billigmurks, wo man hinschaut. Und jeder Gemeinderat nickt begeistert ab, was vor 20 Jahren berechtigterweise keine Chance auf eine Baugenehmigung gehabt hätte, Hauptsache "die Zahlen" stimmen. Der Investor ist König. Da wird dann das architektonische Mißverhältnis zur Umgebung als "interessanter Kontrast" verkauft und die ungebildeten Tölpel schlucken das auch noch.

           

          http://www.literaturhaus-stuttgart.de/uploads/tx_jflhsevents/Stadt_Ulm-09.11.jpg

  • 9G
    90191 (Profil gelöscht)

    "SPD fürchtet um Besserverdienende"

     

    Früher - viel früher - hat sich die SPD mal um Geringerverdienende gesorgt.

    • @90191 (Profil gelöscht):

      "Früher - viel früher - hat sich die SPD mal um Geringerverdienende gesorgt."

       

      Aber die gehen leider kaum noch wählen...

      • 9G
        90191 (Profil gelöscht)
        @Dhimitry:

        Wahlen ändern nichts. Mancher geht heute nicht mehr wählen, weil er das letzte Mal Schröder gewählt hat.

        • @90191 (Profil gelöscht):

          Es macht schon einen Unterschied ob ein Philipp Mißfelder oder eine Sarah Wagenknecht entscheidet. Wahlen könnten also was ändern.

          • 9G
            90191 (Profil gelöscht)
            @Dhimitry:

            Wenn die Linke mitregiert: Sofort würden dem "Realo"flügel Opportunisten, Lobbyisten und Karrieristen in Massen zuströmen. Wagenknecht und andere aufrechte Linke würden innerhalb weniger Jahre demontiert und entsorgt. Die Linke würde Mitte und außer dem hübschen Logo bliebe nichts von politischem Wert erhalten.

  • Krach im Hinterhaus. Mehr bringt diese Debatte nicht. Tollwütige Kleinbürger dreschen aufeinander ein. Das wirkliche Problem wird nicht gesehen. Es geht darum, dass der Neoliberalismus alle frisst, wenn sie nicht mehr ökonomisch verwertbar sind.

     

    Das gilt auch für die vermeintlichen Leistungsträger in diesem Forum, die sich als "selfmade-Herrenmenschen" gerieren und die Trommel "Jeder ist seines Glückes Schmied" rühren.

     

    Viel Spaß noch in diesem Berlin, was besser während der Blockade komplett in den sowjetischen Sektor integriert worden wäre. Statt als "billigste Atombombe" zu gelten, wären heute die Klassengegensätze geringer - aber natürlich auch deutlich wie in allen deutschen Großstädten.

    • 9G
      90191 (Profil gelöscht)
      @achterhoeker:

      Überhaupt hätte man ab 1989 mit der Vereinigung mal noch 20, 30 Jahre zuwarten sollen, ob die drüben schon demokratietauglich sind. Es hat sich dort ja eine regelrechte Faschisiergung Bahn gebrochen, nach dem Mauerfall.

       

      Ja, was wäre Deutschland ohne die selbsternannten Leistungsträger, die in eine Gesellschaft geboren wurden, wo einem im Vergleich zum anderen, größeren Teil der Welt, die gebratenen Tauben ins Maul fliegen und die sich noch was drauf einbilden? Wäre interessant, zu sehen, ob die ganzen Leistungsträger es auch in Somalia so weit gebracht hätten.

      • D
        D.J.
        @90191 (Profil gelöscht):

        Wie ich schon mal schrieb: Als ich - ich verstand mich als links - vor 24 Jahren in den Wesen zog, stellte ich sehr bald zu meiner Verwirrung fest, dass die gegenüber Ossis Arrogantesten im Allgemeinen Leute waren, die sich ebenfalls als ziemlich links verstanden. Seither habe ich so viel gelernt, dass ich das Ganze nicht mehr für voll nehme. Frustrierte Leute, nicht mehr.

        • 9G
          90191 (Profil gelöscht)
          @D.J.:

          Weil mancher Linke kurz nach der Wende gelernt hat, daß die vermeintlichen Sozialisten aus der ex-DDR eher einen gewissen Rechtsdrall hatten.

          • @90191 (Profil gelöscht):

            Sie erlauben sich also generalisierte Aussagen, leiten von Alltagsbeobachtungen auf Individuen ab.

            Wenn Ihr politischer Gegner das macht, dann "pauschalisiert" er.

            • D
              D.J.
              @Chalchiuhtlatonal:

              Altes Lied: Es gibt für diejenigen "Linken", für die Selbstreflexion ein Fremdwort ist, böse Pauschalisierungen. Und es gibt erlaubte, gar progressive (Männer [gern "alte"], Ossis, Bayern usw.). Eigentlich einfach. Man muss nur aufmerksam lauschen, welche Feindbilder gerade erlaubt sind.

            • 9G
              90191 (Profil gelöscht)
              @Chalchiuhtlatonal:

              "Wenn Ihr politischer Gegner das macht, dann "pauschalisiert" er."

               

              Ja und?

      • @90191 (Profil gelöscht):

        Aaargh - da ist es wieder, das Bullshit-Attribut "selbsternannt", das Reizwort an jedem Stammtisch. Wäre einem obrigkeitshörigen Zwangscharakter eine amtliche Ernennungsstelle lieber?

        Und was die Leistungsträger betrifft: Der Markt anerkennt die Leistung in Euro und Cent, ob es Ihnen passt oder nicht.

        • 9G
          90191 (Profil gelöscht)
          @Chalchiuhtlatonal:

          1. Der Markt belohnt nicht nur Leistung.

          2. Der Markt ist nicht die Gesellschaft.

  • Man stelle sich mal vor, mit schöner Regelmäßigkeit würden "Unbekannte" die Scheiben von - sagen wir Roma, Schwulen, Autonomen - einwerfen und damit ein Klima der Angst und des Hasses erzeugen...würde die Taz dann auch noch schreiben: "Na ja, es werden ja weniger, nicht so schlimm..."? Außerdem lässt sich über das Wort "Reiche" auch streiten. Etwas mehr Miete zahlen oder eine Eigentumswohnung (mit Kredit) zu kaufen macht einen noch nicht reich. Ich persönlich finde Kreuzberg oder Neukölln nicht besonders geeignet dafür, Kinder großzuziehen. Wenn nun aber "Besserverdienende" bereit sind, in diesen Bezirken zu wohnen, ist das doch genau die "Diversifikation", welche Ghettos verhindert. Die Taz vergisst, dass es ein Grundrecht darauf gibt, friedlich zu wohnen. Auch für Deutsche, auch für "Besserverdienende".

    • @Friedrich:

      "Man stelle sich mal vor, mit schöner Regelmäßigkeit würden "Unbekannte" die Scheiben von - sagen wir Roma, Schwulen, Autonomen - einwerfen und damit ein Klima der Angst und des Hasses erzeugen."

       

      Was genau hat die Diskrimierung von Personen aufgrund von Herkunft, sexueller Ausrichtung oder politischer Ausrichtung jetzt mit dem Kapf gegen die Kapitalisierung jedenweden lebensraums zu tun?

      Kreuzbergs Mieten kann sich kein Mensch mehr leisten, der nicht gut verdient. Oder anders: kein in Kreuzberg lebender Geringverdiener könnte noch innerhab des Bezirks umziehen. Deine "Diversifikation" geht schon seit Jahren nur noch in eine Richtung. Das wird gemeinhin unter dem Motto "Gentrifizierung" gefasst.

    • D
      D.J.
      @Friedrich:

      Wissen Sie, die so genannten Linken - wenn die mal ein paar Groschen gespart haben und sich auf Kredit Wohneigentum zulegen: Gestern noch die Vermietermacht angeprangert, heute schon den angeblich viel zu weit gehenden Mieterschutz. Immer wieder amüsant.

      • @D.J.:

        Glauben Sie, das passiert nur bei "so genannten Linken"?

         

        Ist es nicht viel mehr so, dass unsere sozial mobile Gesellschaft nur solche kleinen, miesen Aufsteiger produziert, die schnell nicht mehr wissen, woher sie kommen?

        • D
          D.J.
          @Age Krüger:

          Natürlich nicht. Aber da ist die Differenz häufig am sichtbarsten. Wenn's wenigstens reflektiert würde. Aber oft wird geleunget, dass quasi gestern noch ein ganz anderes ges. Sein ein ganz anderes ges. Bewusstsein erzeugte. Wer will schon Marx gern auf sich selbst angewendet wissen...

  • Die Ursache des Problems ist doch, dass der Wohnungsbau in Berlin nicht vorrausschauend stattgefunden hat und die Stadt Immobilienspekulation nicht unterbunden hat.

     

    Aber streitet euch nur weiter über Symptome und lasst euch von Populismus leiten, das hilft bestimmt.

  • Ich finde die Aktion extrem peinlich und alles andere als "links". Wer Steine in Wohnungen - nicht nur das Geschäft war betroffen, was aber auch nicht viel geändert hätte an meiner Ablehnung - wirft, begibt sich auf die Stufe mit Leuten, die wir sicher alle ablehnen. Gewalt zur Vertreibung von Menschen ist komplett abzulehnen, schlicht kriminell und defintiv nicht links. Zu dem Anspruch, jeder solle sich selbst aussuchen, wo er wohnen möchte - in der Migrationspolitik gern vertreten - passt es im übrigen auch nicht, wenn Familien davon ausgenommen sind, die eine ehrliche Arbeit haben und mit ihren Steuern viel von dem finanzieren, was die Herren Steinewerfer so konsumieren.

  • Wer gegen die Vertreibung der alten Einwohner aus ihren billigen Wohnungen ist, der muss sich für den vermehrten Bau von Wohnungen einsetzen und zwar auch von Wohnungen im hochpreisigen Segment. Wenn keine Luxuswohnungen neu gebaut werden, dann werden vermehrt die billigen Altbauwohnungen luxussaniert Damit erhöht sich der Vertreibungsdruck. Es ist eine Illusion alle finanziell Bessergestellten aus der Innenstadt herauszuhalten. Also braucht es zusätzliche zentral gelegene Wohnungen, sowohl Sozialwohnungen als auch Luxuswohnungen

    Die Logik der Autonomen beruht nur auf dumpfen Hass- und Neidgefühlen,

    und ihre Aktionen sind nur kontraproduktiv ohne Sinn und Verstand.

    • @vulkansturm:

      Sehr richtig!

       

      Es macht aber viel mehr Spaß die Schuld bei anderen (bzw. dem ominösen System) zu suchen und Steine schmeißen ist auch ein Event. Das sind gelangweilte Bonzenkinder, die in ein paar Jahren selbst in ihrem Loft wohnen, das Papi ihnen gekauft hat.

    • @vulkansturm:

      Und außerdem, was ist das eine hirnrissige lOgik von Ihnen? "Wenn keine luxuswohnungen neu gebaut werden, dann werden vermehrt die billigen Altbauwohnungen Luxussarniert!" Die Logik das mörderischen Kapitalismus! Anstatt dass man erst mal feststellt, wie hoch der Leerstand von Wohnungen in Berlin (und sicher nicht nur hier) ist, plant man auf Teufel komm raus Wohnungen zu bauen mit horrenden Mieten, die sich der Normalbürger nicht mehr lesiten kann!

      Aber spricht man dieses Thema an, wird die Neidkeule gezogen und geschwungen!

    • @vulkansturm:

      Die Autonomen verbreiten nur den Hass, den andere seit Jahren säen!

      • @Michael KLlein:

        Aha, deswegen verhindern also Köpi-Chaoten den Bau von günstigen Wohnungen, indem sie eine riesige Fläche in bester Lage gewaltsam besetz halten.

         

        Jeder normale Mensch, der täglich arbeiten geht, Steuern zahlt und ein normales Leben führen will, kann sich nur eine totale Gentrifizierung wünschen.

         

        Auch diese haben ein Recht darauf in Kreuzberg zu leben, ohne dass der Familienkombi von Sozialneidern nachts demoliert wird.

  • Auf keine Fall möchte ich die Anschläge der LInksextremisten in diesem Falle befürworten! Aber ist das nciht eine logische Schlussfolgerung auf die seit Jahren um sich greifende Gentrifizierung in Stadtteilen wie Kreuzberg, Neukölln, Moabit, Wedding, Schöneberg und Prenzlauer Berg, der immer mehr langjährig dort lebende Mieter zum Opfer gefallen sind und das nicht selten mit menschenverachtenden Zwangsräumungen, die durch brutale POlizeieinsätze durchgesetzt worden sind!

    • @Michael KLlein:

      Vor 10 Jahren war es in Kreuzberg dreckig, es gab keinen Einzelhandel mehr, Geschäfte standen leer und nach 10 konnte man nicht mehr auf die Strasse gehen. Erst durch eine gesunde Gentrifizierung blühte der Stadtteil wieder auf.

       

      Kenne auch niemanden, der in den letzten 10 Jahren wegen zu hoher Mieten aus Kreuzberg wegziehen musste - solange diese pünktlich gezahlt wurde.

  • Aaaach was, Mensch Schreiber! Immer noch nicht begriffen?

     

    Das sind doch nicht die Linken, die den (wirklich echt total mega-bemitleidenswerten) Investoren so einen Strich durch die Rechunug machen wollen - sondern es sind die bezahlten Aktionisten der eigenen Konkurrenz! ;-)

    • @Index:

      DAs wäre sicher auch nicht auszuschliessen!

  • Diese pubertären Aktionen haben nur äußerlich mit linker Polizei zu tun. Es geht nicht gegen das System, sondern einzelne Mitbürger: die „Besserverdienenden“. Wo die Grenze zu den „Reichen“ zu ziehen ist, wird nach Gusto entschieden – auf die Prüfungen von Einkommensbescheiden wird verzichtet.

    Es handelt sich um archaisches Handeln einer Gruppe, die das Territorium ihres Stammes verteidigt. Es geht um die Wahrung der eigenen Identität. Identitäre Politik: Bloß keine Vermischung mit anderen Milieus!

    • @XBurger:

      "Vermischung?" Merkst du nicht, dass du- wenn du kein Vermögen hast - diesen neuen Eigentümer als Untermensch giltst: ein Loser, der schnell zu verschwinden hast, wenn sie "ihren" Bürgesteig mal benutzen willst??? Hup-hup.

       

      Das Diktat des Privateigtums will nur eins: die Welt als Markt erobern, mit Geld als Maßstab aller Dinge. Schöne, neue Welt : tolle Identität, tolle "VerMischung".

      • @Ninetto:

        Jeden morgen, wenn Sie auf ihrem schicken neuen Fahrrad an dem mittellosen Asylbewerber vorbei radeln, degradieren Sie ihn zum Untermenschen, zum Looser, der schnell zu verschwinden hat, wenn er "ihren" öffentlichen Raum benutzen will!!! Klingeling.

      • @Ninetto:

        "... diesen neuen Eigentümer als Untermensch giltst ..."

        Woher willst du was wissen? Kennst du diese Leute? Das sind doch genau die Klischees, die man braucht, um eine schwache Identität zu stärken.

        • @XBurger:

          Ninetto liefert ein schönes Beispiel für Fremdenfeindlichkeit. Es wird einfach mal unterstellt, was die unbekannten anderen so machen und denken. So wird dann Gewalt gegen diese Asozialen begründet. Ist leider nur allzu menschlich...

  • Ich bin für eine demokratische Lösung: CDU-CSU-SPD-FDP-GRÜNE-AFD-Brauner DRECK- NICHT wählen und LINKE wählen. In 2017 können wir einen Politikwechsel schaffen, wenn wir alle wählen gehen.

    • @Willi: Die Moderation: Kommentar entfernt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.
      • @Gerda Fürch :

        Sie wollen "belehrt" werden? Nicht von mir, ich belehre niemanden. Aber diskutieren können wir, wenn Sie Ihren Diskussionsstil ändern und die wiederholt dummen Unterstellungen und Diffamierungen unterlassen.

    • @Willi:

      oh nein, bitte nicht. Als Sammelbecken für Wiedervereinigungsverlierer finde ich die Linke ja ganz lustig. Können sich dann selbst bemitleiden und ich muss mir das Gejammer nicht anhören.

      Ansonsten muss ich aber nur 25 Jahre zurückblättern, um ihr Szenario vor Augen zu haben.

      • @Joe Montana:

        Ihre Reaktion auf meinen Vorschlag einer demokratischen Lösung ist substanzloses verbales "Umsichschlagen". Sind Sie gegen demokratische Lösungen? Übrigens:CDU/CSU und FDP nutzten 2003 und nach 2005 CDU und SPD ihre Mehrheiten, um die von SPD und GRÜNEN beschlossenen Hartz-IV-Gesetze erheblich zu verschärfen. Die bei den Arbeitsmarktreformen versprochene Balance zwischen Fördern und Fordern kam nie zustande. Verschärfte Zumutbarkeits- und Sanktionsregelungen führten dazu, dass auf Arbeitssuchende großer Druck ausgeübt wird, jedwede Beschäftigung anzunehmen. Der Menschenhandel „Leiharbeit“ nimmt immer größer Ausmaße an und versperrt insbesondere jungen Menschen den Weg in ein gesichertes Leben.- Ungerechte Steuern -der Spitzensteuersatz wurde von 53 auf 42 Prozent gesenkt, dass milliardenschwere Familienunternehmen faktisch steuerfrei vererbt werden können – und dass Kapitalerträge nur noch mit 25 Prozent belastet werden, während viele Arbeitnehmer deutlich höhere Sätze zahlen. SPD und Grüne tun noch immer so, als sei es ein bedauerlicher Zufall, dass ausgerechnet seit dem Jahr 2000 Reichtum und Armut in Deutschland so stark auseinanderdriften. Aber es war kein Zufall, dass die Mittelschicht schrumpft. Die SPD hat maßgeblich mit der Agenda 2010 die Umverteilung der Gelder von unten nach oben begonnen und betreibt dies zur Zeit mit der CDU weiter.

  • Das Taut-Haus, von "Brüder Bruno und Max zwischen 1927 und 1932 für die Gewerkschaft der Transportarbeiter errichteten"... auch zur DDR-Zeiten auch als Gewerkschaftshaus benutzt. Vom Treuhand dann an VER.DI übertragen und danach privatisiert.

    Gleich nebenan auch ein schönes Objekt, der FRÜHER auch dem GEMEINWOHL diente: aus Stiftungsgeldern wurde 1897-1900 das erste Gewerkschaftshaus Deutschlands am Engelufer errichtet, das auch als Arbeiterbildungszentrum diente.

    Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg gaben hier Unterricht. Zu DDR-Zeiten war das Objekt als Krankenhaus/Alterheim benützt. Hier mehr Info:

    http://www.köpenicker-strasse.de/Engel15/Engeldamm15.html

     

    Merkt jemand hier etwas? Früher gehörten diese Häuser UNS ALLE und hatten Bedürfnisse der Offentlichkeit gedient. Nun haben sich die "Raum-Kapitalisten" und ihre Freunde in der Regierung diese Häuser unter den Nagel gerissen, und sie wundern sich, dass Einigen dies nicht gefällt? Und sind EMPÖRT darüber, dass es eine Reaktion auf ihre Schiebereien gibt?

    • @Ninetto:

      Sie haben verschwiegen, dass V.erdi wegen gravierenden Baumängeln aus dem Taut Haus ausziehen musste und es dann fast 10 Jahre leer stand. Da auch leerstehende Gebäude Geld verschlingen, wurde es verkauft. Ein Investor musste an die Grundsubstanz und hohe Summen zum erhalt des Denkmals aufwenden. Wer schon mal gebaut hat weiß um das hohe Risiko.

       

      Da es nach ihrem Verständnis ja auch Ihnen gehört: wie hoch war denn ihr Einsatz? Haben sie sich finanziell am Risiko beteiligt oder durch tatkräftige Unterstützung?

       

      Und wem dient überhaupt die besetzte Köpi-Fläche, auf der 150 - 200 Familien wohnen könnten?

      • @Joe Montana:

        Ich denke Nutzer Ninetto hat absolut nichts verschwiegen.

      • @Joe Montana:

        Um beurteilen zu können, inwieweit man selber in die Renovierung was investiert hat, müsste man ja wissen, woher der Besitzer das Geld für die Renovierung hatte.

        Ich habe als BRD-Bürger zumindest genug nach Berlin gezahlt.

        Als BRD-Bürger (West) natürlich. Und in dem Falle schätze ich sogar dürften selbst Ost-Bürger was in das Haus gesteckt haben von ihren Gewerkschaftsbeiträgen als es die DDR noch gab.

        • @Age Krüger:

          Und ich nehme an, dass ihnen auch ein Teil von Mercedes, Bayer, Siemens und der Deutschen Bahn gehört.

           

          Der Besitzer leiht sich übrigens das Geld i.d.R. von einer Bank und zahlt es dann durch das Verkaufen der Wohnung zurück - wenn es klappt (sorry, nur mal grob zusammengefasst). Hätten sie auch machen können! Dann wären sie jetzt entweder reich oder ruiniert...

          • @Joe Montana:

            Die Deutsche Bahn gehört zu 51% der Bundesrepublik Deutschland, also uns Deutschen. Ein paar viel zu hoch bezahlte "Nieten in Nadelstreifen" haben die Bahn wegen eines geplanten Börsenganges (Gott Lob ist der gescheitert) buchstäblich aufs Abstellgleis gebracht. Im Übrigen gehören Wohnen, Energie- und Wasserversorgung zur Sicherstellung und zum Schutz der Menschenwürde, was Auftrag aller staatlichen Gewalt ist (Quelle Art. 1 GG). Nur halten sich die Legislative und die Exekutive von CDU-CSU-FDP-SPD-GRÜNEN vielfach nicht an diese Vorgaben sondern lassen das den "Markt" regeln. Mit der Trinkwasser-PRIVATISIERUNG sind diese Parteien Gott Lob gescheitert.

          • @Joe Montana:

            Gehören tut mir Mercedes, Bayer, Siemens und die DB nicht, aber danach haben Sie auch nicht gefragt.

            Sie haben nach meinem Einsatz und nach der Beteilligung am finanziellen Risiko gefragt.

            Und da ich Steuern zahle und eben die Banken ausschließlich von staatlichen Subventionen leben, sprich eben von meinen Steuergeldern schmarotzen, habe ich sehr viel eingebracht, nämlich meine Steuern, die Merkel und co den Banken in den Allerwertesten steckt.

            Glücklicherweise komme ich aus einer Familie, die trotz steuerlicher Finanzierung von irgendwelchen suspekten Kredithäusern und deren Kreditnehmern, so ganz gut über die Runden gekommen ist bislang. Insofern brauche ich kein geliehenes Geld, um reich oder ruiniert zu werden.

            • @Age Krüger:

              Doch, die Deutsche Bahn gehört UNS. Sie wird nur katastrophal gemanagt. Und jetzt müssen wir auch noch Pofalla auf einer völlig überflüssigen "Stelle" bei der Bahn jährlich mit unglaublich hohen Gehältern bezahlen.

  • Recht hat der Mann. Diese Leute haben keinerlei Legitimation darüber zu entscheiden, wer wo wohnen darf. Interessanterweise sind sie ja in der Regel für freien Zuzug aller Menschen von überall her (no borders). Dieses Recht gestehen Sie aber offenbar nur Armen zu, während Reiche und Normalverdiener die Geächteten sind, die man mit Gewalt verjagen darf.

    • @Dr. McSchreck:

      schisser! aber darum gehts aj wohl auch. alle sollen angst haben dass man nix mehr sieht. es geht nicht um arm oder reich. es geht darum, dass menschen unterschiedlich behandelt werden und unterschiedliche rechte haben - in der praxis. die theorie ist natürlich ein blumenfeld. sie begnügen sich aber damit zu polarisieren. im übrigen genauso wie vermeintlich linksradikale. der nüchterne blick, es gibt ihn nicht

    • @Dr. McSchreck:

      Aha, sie sind also für "No Borders" und hätten auch nix dagegen, wenn die IS neben Ihrem Haus einziehen würde und dort ihr eigenes Kalifat errichten würde?

       

      Dann sagen Sie doch mal, wie Sie "No Borders" finanzieren wollen?

      • @Age Krüger:

        nein, ich bin nicht für "no borders". Ich schreibe von der Szene, aus der die Steinewerfer wohl stammen dürften.