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Auf ukrainischem TerritoriumRussische Militärfahrzeuge gesichtet

Laut Medienberichten haben 23 Mannschaftstransporter die Grenze durch eine Lücke im Stacheldrahtzaun passiert. Derweil kommt der russische Hilfskonvoi nicht vorwärts.

Eindringlinge: russische Soldaten auf ihren Fahrzeugen außerhalb von Kamensk-Schachtenski. Bild: reuters

KAMENSK-SCHACHTINSKI ap | Ein russischer Militärkonvoi ist laut Medienberichten in die Ukraine eingedrungen. Am Donnerstagabend hätten 23 Mannschaftstransporter mit russischen Armeekennzeichen die Grenze durch eine Lücke im Stacheldrahtzaun passiert, berichtete die britische Zeitung The Guardian. Gesichtet wurde der Konvoi demnach nahe der russischen Stadt Donezk, rund 200 Kilometer vom ukrainischen Donezk entfernt. Die Angaben ließen sich zunächst nicht von unabhängiger Seite bestätigen.

Kiew und der Westen werfen Russland seit langem derartige Aktionen vor, um die Separatisten in der Ostukraine zu bewaffnen. Moskau hat dies zurückgewiesen.

Derzeit sitzt an der Grenze ein russischer Hilfskonvoi mit mehr als 200 Fahrzeugen fest. Sein Ziel ist die Rebellenhochburg Lugansk, doch lässt die ukrainische Regierung den Konvoi nicht ins Land, solange die Kontrolle der Güter durch das Rote Kreuz nicht möglich ist. Kiew befürchtet, der Konvoi könnte eine verdeckte russische Invasion darstellen.

Auch die USA mahnten Moskau, zunächst die Erlaubnis Kiews für eine Grenzpassage einzuholen. „Wir haben den Russen sehr klargemacht, dass sie diese Lastwagen nicht hineinlenken sollen, ohne zuvor alle von der ukrainischen Regierung genannten Schritte zu befolgen“, sagte Außenamtssprecherin Marie Harf.

Ukraine schickt eigenen Hilfskonvoi

Unter den Gütern sind russischen Angaben zufolge unter anderem Babynahrung, Dosenfleisch, mobile Generatoren und Schlafsäcke. Ein Sprecher des russischen Präsidenten Wladimir Putin hatte gesagt, die Operation werde in voller Übereinstimmung mit dem Roten Kreuz durchgeführt. Über die Route machte er aber keine Angaben.

Die Ukraine will jedoch nun lieber einen eigenen Hilfskonvoi für die notleidende Bevölkerung in den Osten des Landes schicken. Lastwagen würden aus den Städten Kiew, Dnjepropetrowsk und Charkow in Richtung der Region Lugansk starten, kündigte die Regierung am Donnerstag auf ihrer Webseite an. Gespräche zwischen der Ukraine, Russland und dem Internationalen Roten Kreuz über die Art und Weise der Verteilung der russischen Hilfsgüter wurden jedoch fortgesetzt.

Nach Angaben der Stadtverwaltung von Lugansk ist die Bevölkerung seit zwölf Tagen ohne Strom, auch die Gas- und Wasserversorgung sind ausgefallen oder beeinträchtigt. Dort seien nur noch Grundnahrungsmittel erhältlich.

Die ukrainische Armee nahm am Donnerstag die Stadt Nowoswitliwka ein, die südlich von Lugansk liegt. Der Ort war wochenlang von den Regierungssoldaten attackiert worden und wurde so von der Wasser- und Elektrizitätsversorgung abgeschnitten.

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70 Kommentare

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  • Verstehe ich sie richtig: weil Putin etwas falsch gemacht hat, dürfen die USA jetzt machen was sie wollen?

     

    z.B. "Schwarzer Jugendlicher von Polizei erschossen"

     

    Demonstrationen sind im Polizeistaat USA verboten: "Bis zum frühen Dienstagmorgen wurden nach Polizeiangaben mehr als 50 Menschen festgenommen. Bei den Ausschreitungen seien Montagnacht auch Schüsse gefallen, berichtete Polizeichef Thomas Jackson dem Sender CNN."

    http://www.tagesspiegel.de/politik/unruhen-in-den-usa-schwarzer-jugendlicher-von-polizei-erschossen/10326778.html

    • @Biggi:

      @VERSTEHICHNICH

  • Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben die russische Militärkolonne weitgehend zerstört“ Natürlich gibt es wie immer keine Beweise. Die Lügen dieser Kriegspropaganda sind bisher in der Geschichte der Menschheit ohne Beispiel.

  • Gerhard Jeske Hamburg

    Von zerstörten Militärfahrzeugen ist die Rede und in den TV Nachrichten in der BRD konnte ich einige Trümmer sehen.

    Wurden die Fahrzeuge der russischen Kolonne ferngesteuert? Wo sind die Toten russischen Soldaten zu sehen?

    Wieder wird eine nicht recherchierte Nachricht als wahr unter die Bewvölkerung verbreitet. Auch das soll den russischen Hilfskonvoi treffen und womöglich als Grund einer Abweisung des Hilfskonvois herhalten.

  • Einige hier rasten ja völlig hasssprühend aus.

    Wer war das doch, der gefordert hat alle Russen auszurotten. War das nicht die so arme Milliardärin, die ihr Volk ohne Skruppel ausgeplünder hat. Ist der jetzige Boss der Ukraine mit fragwürdiger Legitimation etwas besser?

     

    Leider machen Wut und Hass auch manche Foristen blind.

     

    Putin ist gegenwärtig der einzige, den ich als Staatsmann würdigen kann. In der ganzen westlichen Welt sehe ich nur geistlose Zwerge an der Regierung; und die haben eine Heiden-Angst davor vom "System des macht-begrenzten Kapitalismus" wiederlegt zu werden.

    Der Westen huldigt dem System der Rücksichtslosigkeit,des Egoismus. Aber das Westsystem ist am scheitern und dabei, zusammen zu brechen. Auch der "Bilderberg-Komplot kann daran nicht ändern.

    Die Hauptgefahr ist dass die sterbende USA im Todeskampf die Welt vernichtet. Wäre auch nicht schade drum.

    • @Rainer Pakosch:

      Da machen Sie sich Gedanken um die Welt und beenden es mit solchem letzten Satz. Demnach müssten Sie ja größter Fan der USA sein, denn die richten ja nur über das Übel Menschheit.

      Aus Frustration alles in den Dreck werfen, das machen schon genug, eben auch die von Ihnen Gehassten.

  • Deutsche Massenmedien vertrauen seit Monaten blind ukrainischen Meldungen. Haufenweise als falsch und erlogen entlarft. Auf der OSZE-Seite gibt es keinen Schussechsel zwischen russisch eingeschleusten Panzern und ukrainischen Truppen.

    Ria Novosti zitiert den OSZE-Missions-Leiter Paul Picard: "An den Übergangsstellen Gukowo und Donezk haben wir solche Fälle nicht gesehen“. Im Weiteren: "Der Missionschef fügte auch hinzu, dass in dieser Woche keine Verletzungen des internationalen Rechts durch Russland fixiert worden seien." http://de.ria.ru/politics/20140807/269223807.html

     

    Der russische FSB dementiert laut Ria Novosti. Fügt hinzu: Russische mobile Einheiten patroullierten ausschließlich auf russischem Gelände um Bewohner in grenznahen Gebieten zu schützen.

    http://de.ria.ru/politics/20140815/269300518.html

     

    Angesichts solcher Vorfälle verständlich: "At 13:35, a shell fell inside the Russian BCP compound on a piece of land between two buildings provoking the standard evacuation procedure. No damage and injury was reported." http://www.osce.org/om/122235

    Interessanter Bericht um sich ein Bild zu machen, was an der Grenze so los ist http://www.osce.org/om/122613

    • @Biggi:

      Und: Im Radio im Auto und zwar auf einem öffentlich rechtlichen Sender, der ausschließlich Nachrichten bringt, hieß es: bisher gebe es von russicher Seite keine Erklärung dazu, kein Dementi, man hülle sich in Schweigen.

       

      Das ist nicht korrekt!!! Ob man nun der ruschischen Seite (oben) glauben will oder nicht.

       

      Tatsache ist: Es gibt eine Erklärung und ein Dementi!!!

      • @Biggi:

        Nein, es gibt KEIN Dementi! Der Vorfall wird lediglich NICHT BESTÄTIGT!

         

        Ansonsten vertrauen die "Westmdien" weder ukrainischer oder russischer Propaganda, sondern ihren Reportern vor Ort.

        • @Joe Montana:

          "Nein, es gibt KEIN Dementi!"

           

          Natürlich gibt es das. Habe ich oben aufgezeigt. Und du glaubst es nicht: das heute-journal sprach auch gerade eben von "Dementi".

           

          Viel Spaß weiter beim Dampfplaudern...

        • @Joe Montana:

          "vertrauen die "Westmdien"...ihren Reportern vor Ort."

           

          Achso, deswegen Meldungen wie

          - 20 000 russische Soldaten vor kurzem

          => falsch

          - 20 x in den letzten Monaten: Russland plane einen Angriff auf die Ukraine, gleich morgen => falsch

          - im März hieß es von CDUlern im TV, Russland wolle quasi bis Berlin :-)

          -MH17 erst Separatisten (immer noch möglich), dann sogar Russland habe das Flugzeug abgeschossen -tagelang.

          Wissen konnte es bis dato, bis heute niemand. Von russischen Gebiet nicht möglich (bewiesen)

          -die Ukraine habe Funksprüche der Separatisten => Fälschung (bekannt)

          -Berichte im April, Russland ziehe ein mächtiges Truppenaufgebot zusammen. Angebliche Beweisfotos (Luftaufklärung) erwiesen sich als lächerlich. Auf google, bing und Co, zu verschiedenen Jahren konnte man teils die selben Jets und militärisches Gerät sehen wie auf den Bildern die die Nato mit großem Pipapo präsentierte - der Spiegel machte ein riesen Theater drum. Ergebnis: lächerlich, nicht haltbar.

          Und jetzt kommen Sie, pff.

           

          ""vertrauen die "Westmdien"...ihren Reportern vor Ort." Zum Glück gibt´s die OSZE vor Ort. Die sind ja scheinbar unabhängig und nicht korrumpiert oder ideologisch eingeschissen.

        • @Joe Montana:

          Der Kreml bestreitet jede Grenzverletzung und auch ein Gefecht im Nachbarland. "Eine solche russische Militärkolonne existiert nicht", sagte der russische Generalmajor Igor Konaschenkow. (ZDF-Tafel 120 am 15.8.2014)

           

          Was wäre daran kein "Dementi" ?

          Nach mehr soll hier mal nicht gefragt werden.

  • Genau wie 1914 und 1939 gehorchen die Menschen der Medienpropaganda. Sie fallen wieder auf die Kriegspropaganda herein und es werden scheinbar täglich mehr, denen der Durst nach russischem Blut noch nicht gestillt ist.

    Seit Schröter und Putin die Ostsee Pipeline „gebaut“ haben können uns die noch größeren Russlandhasser in Polen und der Ukraine nicht mehr erpressen, indem sie den Hahn zudrehen und wie immer die Schuld Russland geben. Schröder war damit weitsichtig wie kein anderer deutscher Staatsmann.

    • @Jochen Koch:

      Sie meinen seinen Millionenvertrag?

      • @Joe Montana:

        ich erzähl dir mal einen Witz der umgefähr einen genauso langen Bart hat: Warum hat Österreich die Flagge Rot, weiß, rot? "VERSTEHICHNICH!" Damit sie die nicht nicht falschrum aufhängen können! hö, hö, hö

      • @Joe Montana:

        hö, hö, hö. Hört, hört...! @VERSTEHICHNICH hat einen Sparwitz gerissen: Anspielung auf Gas-Gerd. Der ist auch der einzige Politiker der über Aufsichtsratsposten, Millionenverträge verfügt...

  • Die gleiche Finte wie auf der Krim?

  • Wie Medien berichten haben britische und deutsche Medien UFO's über dem Kanzleramt gesichtet! Die taz ermittelt.

  • An die vielen von Putins-Astro-Turf-Propaganda-Abteilung bezahlten Trolle hier: Heute nach der Militärkonvoi-Mini-Invasasion ist aber auch volle Konzentration gefragt, damit euch die Argumentationslinien nicht total verrutschen. Dann gibt´s an solchen Tagen vielleicht auch noch was drauf auf die 15 Rubel.

     

    Wenn gar nichts mehr weiter hilft, kommen solche Sprüche als Krönung: G. Hecker: "Die Amis hätten gebombt."

     

    Aber ihr enttäuscht nie, letztlich entlarvt ihr euch mit Wortwahl und Argumentationsmuster stets dann doch wieder...

     

    Vlad, deine Vorfeldtruppe kanns nicht! Zu plumb, zu offensichtlich!

    • @JuPa:

      So ein Mist, und mir hat immer noch keiner gesagt, wohin ich meine Rechnung schicken kann. :-o ;-)

      Aber jetzt mal im Ernst, der Vorwurf, ein bezahlter "Putin-Troll" zu sein, ist so das abgeschmackteste und sinnentleerteste, was man hier so zu lesen bekommt. DAS ist einfach zu plump.

    • @JuPa:

      "Vlad, deine Vorfeldtruppe kanns nicht!"

       

      Nicht Vlad, sondern Nikolai2 mit Goldrubeln.

       

      Seit 100 Jahren nichts Neues in der Vlad-Kritik.

  • Das spielt doch keine Rolle was an der Sache war und was gelogen ist,der Böse ist der Russe!Weil der"Heilige Westen" es so verkündet hat.

  • Warum kommt kein einziger Journalist auf die Idee, auch mal die russische Seite zu fragen. Das erst würde ein ganzes Bild ergeben, und wir Leser könnten überhaupt erst mal urteilen. Operationen unter falscher Flagge gehören schon immer zu den taktischen Varianten eines Bürgerkrieges, das hat und nicht erst der Überfallt auf den Sender Gleiwitz blutigst gelehrt. Der war immerhin der Startschuss für den 2.Weltkrieg. Die Wahrheit sollte uns alle am meisten interessieren, weil es jetzt echt brenzlig geworden ist.

  • Leider scheint hier einigen Leuten die Wahrheit sehr schwer zu fallen. Im Vergleich zu anderen Tageszeitungen hält sich die TAZ auch auffällig mit Fakten zurück, die Putin belasten könnten (von wegen noch nicht von unabhängiger Stelle bestätigt etc.).

     

    Habe leider immer öfter das Gefühl in der Bild - Zeitung für die PDS gelandet zu sein...

    • @Joe Montana:

      Auf der Bild bist du gut aufgehoben...

    • @Joe Montana:

      da fehlt nur noch ein stückchen zum bild zeitungs niveou haben fast schonerreicht

      dümmlich die aussage zeitung pds die es nseit jahren nicht mehr gibt - die linke kommt bei der taz so vor wie in der bild totgeschwiegen oder dümmlich herunter geputzti

    • @Joe Montana:

      Dass sich die Taz auffällig mit Fakten zurückhält kann ich bestätigen. Keine Berichte über die Opfer in der Zivilbevölkerung in Donetzk und Luhansk, keine Recherche über die Massaker in Mariupol und Odessa, keine Nachforschungen über die Verwendung von Granatwerfern und Streubomben in Wohngebieten bzw. auf Zivilisten, usw.

      Anstattdessen Berichte vom Hörensagen ohne jeden Nachweis oder Prüfung der Quellen. Bis jetzt hat sich Russland erstaunlich defensiv verhalten und ich frage mich manchmal ob man ihnen das nicht eigentlich zum Vorwurf machen muss. Die Sanktionen bekommen sie sowieso, auch wenn sich herausstellt, dass an den ganzen Unterstellungen nichts dran ist. Wenn sie die Rebellen wirklich unterstützen würden, hätte die desolate ukrainische Armee nicht so leichtes Spiel. Und wo sind die Unterlagen der ukrainischen Junta zum Flugzeugabsturz? Muss man immer mal wieder fragen. Warum recherchiert die Taz nicht da mal nach?

    • @Joe Montana:

      Habe jetzt nicht die Zeit, alles zu lesen, deshalb verlinken Sie doch bitte mal auf Quellen, wo der Einmarsch der Russen "von unabhängiger Seite" bestätigt wird und wo nicht nur der Bericht des Guardian oder Telegraph zitiert wird. Danke!

      • @Der_Peter:

        Der Guardian und der Telegraph sind neuerdings nicht unabhängig?

        • @Kaboom:

          Mei, der Spiegel hatte auch seine Hitlertagebücher :-)

           

          War wohl vor Ihrer Zeit...

      • @Der_Peter:

        Dann warten sie halt 3 Wochen auf Putins bestätigung - wie bei der Krim Besetzung. Wenn ich die schwach recherchierten Artikel hier lese, dann zweifle ich allerdings auch an der unabhängigen Journaille...

         

        Da vertraue ich dann doch lieber einem angeblichen englischen" Revolverblatt".

        • @Joe Montana:

          Ich glaube, sooo lange werden wir nicht warten müssen. BBC, Reuters und Bloomberg berichten über rollende Militärfahrzeuge zur Grenze, während der Hilfskonvoi immer noch herumsteht. Eine Schmierenkomödie, daß die Ukraine die Hilfsgüter ablehnt. Meine Meinung zu einem russischen Einmarsch habe ich ja bereits geäußert.

          • @Der_Peter:

            Ich warte erst einmal auf unabhängige Berichte, ob Donezk überhaupt von Separatisten betreten wurde. Ist doch garantiert nur eine amerikanische PR-Nummer!

            • @Joe Montana:

              hat mit dem Thema nichts zu tun

  • Dieser Zynismus ist nicht zu fassen. Wenn es wahr sein sollte und es sich damit bestätigt, was seit Monaten vermutet wurde, dann hat Putin wieder gelogen und schießt sich damit vollends ins Abseits. Russland hat mit Truppen in der Ukraine nichts, aber auch gar nichts verloren, auch wenn es einigen nicht gefällt, welche Regierung derzeit in Kiew die Zügel in der Hand hält. Hier stellt ein europäisches Land die „Nach kalter Kriegs-Ordnung“ völlig in Frage. Ich hoffte, diese Zeiten seien endlich überwunden. Und ich finde es beschämend, wenn hier in Deutschland einige Leute (und Gottseidank ist es eine Minderheit, auch wenn sie laut genug krakelen) diesem Lügner Putin immer wieder Persilscheine ausstellen. Leute, was bietet Putin und sein derzeitiges Russland? Früher war es ja wenigstens noch eine andere Ideologie, der man ggf. noch nachhängen konnte, aber heute ist es nicht mal mehr das (das System ist mindestens so korrupt, wie es dem Westen vorgeworfen wird). Nur das „er zeigt es dem verhassten Westen“ reicht scheinbar völlig aus, um sämtliche Objektivität über Bord zu werfen. Hier gibt es sicherlich genug zu tun, um unser System wieder ein Stück weit gerechter zu machen, aber das, was da von den „Putinisten“ verbreitet wird widert mich an. Sorry.

    • @Micha Mille:

      Mich widert die Kumpanei der westlichen Politik und insbesondere der Grünen mit einer illegitimen faschistischen Junta an, die auf ihre eigene Bevölkerung schießt, die Pressefreiheit abschafft, Pogrome veranstaltet, Journalisten verschleppt, und die ganze Welt für ihren nationalistischen korrupten Schwachsinn in Geiselhaft nimmt.

      • @Jochen Rohwer:

        Volle Zustimmung, aber wieso pflegen denn insbesondere die Grünen eine Kumpanei mit Putin, ist die Linke da nicht viel weiter?

        • @Questor:

          Sie haben mich wohl absichtsvoll falsch verstanden. Es geht hier um das Juntagesindel in der Ukraine und deren Unterstützung durch die Grünen.

        • @Questor:

          Passt fast, trotzdem sehr schön :) !

    • @Micha Mille:

      "Leute, was bietet Putin und sein derzeitiges Russland?"

       

      Wer fragt? Die Welt ist keine Marktbude, wo ein Deutscher arrogant nach Konsumentenart fragen kann - was du bieten?

       

      Das derzeitiges Russland bietet den Russen die Möglichkeit in Freiheit und Würde zu leben und sich zu entwickeln.

       

      Und natürlich etwas Gejammer, dass der französische Käse und Oliven aus Italien alle sind. Wenn die Sowjetbürger es wußten.

      • @Gregor Hecker:

        "Das derzeitiges Russland bietet den Russen die Möglichkeit in Freiheit und Würde zu leben und sich zu entwickeln". 

         

        Auweia! Haben Sie das aus einem DDR-Schulbuch von 1975?

        • @Joe Montana:

          1975 war 36 Jahre vor Ihrer Geburt...

    • @Micha Mille:

      Ähem, welche Aussagen stören Sie denn nun genau? Ich meine, NOCH ist ja nichts erwiesen, oder? Und im Sinne der Objektivität sollte man erst einmal harte Fakten abwarten, bis man sich zu endgültigen Aussagen hinreißen läßt. Wie heißt es doch so schön - "extraordinary claim requires extraordinary evidence".

      Und, mit Verlaub, es ist gerade die in unseren Medien oft nicht mehr vorhandene Objektivität, die gar nicht so wenige Menschen auf die Palme bringt. Diese Menschen als "Putinisten" zu verunglimpfen, führt dann auch nicht weiter. Oder sollte ich hinter jedem Kommentar ein disclosure statement abgeben, daß mich auch an Putin so manches stört?

    • @Micha Mille:

      Indem Sie zweifellos berechtigte Kritik am heutigen Russland üben, dürfen Sie Kritiker der im Schwung westlicher Wirtschaftsinteressen agierenden nationalistischen Kiewer Putschregierung 'Putinisten' schimpfen?

      Und, gibt es nicht noch andere Großmächte, die unentwegt lügen und sich trotzdem nicht ins Abseits schießen?

      Dazu der emotionale Tonfall.

       

      Das lässt doch an IHRER Objektivität zweifeln.

      • @friedjoch:

        Solange die Putinisten die ukrainische Regierung wahlweise Putschisten oder Faschisten nennt, ist das absolut in Ordnung

        • @Kaboom:

          Mhm, die taz hat Teilen der "Putschregierung" mehr oder weniger das Prädikat Faschisten verliehen:

           

          "Nation als Einheit von Blut und Geist

           

          Die NPD-Jugend veranstaltet ein Treffen rechtsextremer Parteien. Zum Bedauern der Veranstalter kann der ukrainische „Rechte Sektor“ nicht kommen." https://www.taz.de/Europaeische-Allianz-der-Ultrarechten/!135112/

           

          Da ist man dann "vergesslich" geworden. Auch Teile der EU, die über entsprechende Berichte verfügen (vor Jahren) und die Grünen...

  • Unabhängig davon, wer derzeit tatsächlich der Aggressor in der Ostukraine ist, gehen wir mal vom hier dauernd implizierten worst case aus... dass Russland seinen Einfluss auf die (Ost)Ukraine nicht einfach an die USA und EU abtreten und notfalls durch Besatzung zu sichern versuchen wird.

     

    Die USA haben aus wirtschaftlichem Kalkül schon ganz andere Dinger gedreht und die deutsche Presse berichtete davon als legitime Intervention. Dennoch ist Russland hier der Böse?

    • @friedjoch:

      Gegenfrage: Wenn wir Putin jetzt in der Ukraine nicht die Lust auf weitere "Befreiungen russisch sprechender Menschen" nehmen, was sollte ihn hindern, das gleiche anschliessend in Moldawien oder den baltischen Staaten abzuziehen?

      • @Kaboom:

        Die Frage ist, ob die USA vorhaben Transnistrien wieder in Moldawien einzugliedern. Also ein Deal. Ihr kriegt euer Transnistrien wieder, wenn ihr gegen Russland in den Krieg zieht.

         

        "Moldawien: Vorsitzender d. Sozialdemokraten ll Krieg gegen Russland geplant"

        https://www.youtube.com/watch?v=qyATWxnwAq0

         

        Russland hat die Freiheit Transnistriens anerkannt. Der Westen nicht...

      • @Kaboom:

        Die Ukraine war bisher unter russischer Hegemonie, das war ein offenes Geheimnis. Jetzt plötzlich soll sie Russlands Einfluss entrissen werden,

        vermutlich brauchen die Amis dringend Kohle und Russland mit seinen Bodenschätzen ist ihnen ein Dorn im Auge. Und es sieht nicht so aus, als wenn das ukrainische Volk da agiert. Es sind Oligarchen wie die Russen und westlich gesponsorte Nationalisten (vorsichtig ausgedrückt). Wen wunderts, dass das alles nicht reibungslos funktioniert?

        Warum meinen Sie jetzt, dass Putin weitere Länder annektieren will? Unstreitbar ist doch, dass die Nato expandiert...

    • @friedjoch:

      Unrecht kann niemals mit vorher begangenem Unrecht begründet werden - auch wenn Sie noch krampfhaft versuchen, den Diktator Putin hier als Friedensengel darzustellen...

      • @Joe Montana:

        "Unrecht kann niemals mit vorher begangenem Unrecht begründet werden"

         

        Sag das mal einem Herrn W. Bush

         

        -Irak

        -Abu Ghraib

        -Guantanamo

      • @Joe Montana:

        1. An welcher Stelle wollte ich Unrecht mit vorher begangenem Unrecht begründen?

        2.An welcher Stelle stellte ich Putin als was dar?

         

        verstehnunsnich.

    • @friedjoch:

      Die Rebellen in der Ostukraine warten ja schon lange auf reguläre Truppen aus Rußland, und in den sozialen Medien rufen viele Putin auf, in der Ostukraine zu intervenieren, um den Russen dort zu helfen und sie vor dem ukrainischen Militär, vor der Nationalgarde, vor dem Rechten Sektor und Kolomojskis Privat-Batallionen zu schützen. So mancher gar bezeichnet Putin als "Weichei" oder "Verräter", weil er das nicht tut.

      Nun, ich denke mal, ein klein wenig verstehen würde ich es sogar angesichts der vielen toten, verwundeten und vertriebenen Zivilisten in Slawjansk, Lugansk und Donezk, aber der kühle Verstand sagt NEIN zu einer russischen Invasion. Klar, die Amerikaner haben schon zu weitaus kleineren Anlässen Truppen in fremde Länder geschickt, aber die sollten nicht der Maßstab sein.

       

      Ach so, hier kommt noch ein Dementi:

      http://de.ria.ru/politics/20140815/269298046.html

      • @Der_Peter:

        "Und, gibt es nicht noch andere Großmächte, die unentwegt lügen und sich trotzdem nicht ins Abseits schießen?"

         

        Verstehe ich sie richtig: weil die USA etwas falsch gemacht haben, darf sich Putin jetzt nehmen was er will? Unrecht anderer als Genehmigung für eigenes Unrecht? Interessanter Gedankengang. In der russischen Justiz aber alltag!

        • @Joe Montana:

          Nein, Sie haben mich nicht richtig verstanden.

          Nein, darf er nicht.

           

          Aber wenn wir jetzt drüber diskutieren wollten, was wer tut und nicht darf auf internationaler Ebene, dann wäre der Fall Ostukraine ja ein ziemlich kleiner Fisch, finden Sie nicht? Vermutlich nicht. Ihnen ist das jetzt wichtig. Gut. Sie möchten keinen Maßstab.

          Mir gehts hier drum, mit welcher Brisanz und Schärfe das was sich da abspielt bewertet wird.

          Und sollte es tatsächlich so eintreten, wie es derzeit in der deutsch-amerikanischen Presse kolportiert wird, also dass Russland da einmarschiert, will man dann plötzlich einen Krieg riskieren? Nachdem man trotz all der Schweinereien jahrelang Geschäfte mit Russland gemacht hat? Und wofür? Für den Profit von ein paar westlich eingetragenen Konzernen? Für die Freiheit? Ich lache. War die Eskalation nicht zu erwarten? Wie kommts, dass die 'internationale Diplomatie' ausgerechnet jetzt einen Bruch riskiert? Fragen Sie sich das manchmal?

          Und jetzt kommen Sie bitte nicht damit, dass ich hier irgendwie für Russland Partei beziehe, oder Putin einen Freibrief bescheinige. Das ist mir zu primitiv. Ich möchte keinen Krieg mit Russland. Und ich möchte keine Faschisten an der Macht in der Ukraine. Von EU Geld gefördert.

        • @Joe Montana:

          Ist das Zitat von mir??

  • Ach, und natürlich kann es sich die taz wieder mal nicht verkneifen, Stimmung zu machen, mit der Bildunterschrift oben: "Eindringlinge: russische Soldaten auf ihren Fahrzeugen außerhalb von Kamensk-Schachtenski. "

    Darf ich darauf aufmerksam machen, daß a) diese Stadt nach wie vor zu Rußland gehört, und daß b) die abgebildeten Wagen nicht mit jenen identisch sind, die auf dem Guardian-Bild zu sehen sind?

    • @Der_Peter:

      Mit dem britischen Foto scheint kein Systemblättchen "öffnen" zu wollen.

      Ist entweder zu Teuer? oder simpel nicht reißerisch genug? Man sieht überall viiiel Panzer und noch mehr Kanone, wo fotografiert? -geschenkt .Die Untauglichkeit für Polemik eigentlich Verständlich, denn bei genauem hinsehen (oder gibt es weitere Fotos) sieht man weiter nichts als EINEN SPW von hinten der auf einer Straße irgendwo steht oder fährt, mit EINEM Soldaten . Nichts deutet auf eine Grenze oder auch nur Grenzgebiet, eine fast leere Straße irgendwo.

      Bleibt, da hat angeblich irgendein Honorarschreiber was gesehen oder jedenfalls aufgeschrieben. Daß das ein Beweis für irgendwas sein soll passt- zu den üblichen West „Beweisen“ und auch dazu das es immer wieder Trottel gibt die sich eine Eintrittskarte kaufen wenn im Himmel Jahrmarkt ist.

  • Habe den Bericht im Guardian bereits gestern abend gelesen und bin etwas enttäuscht über die miserable journalistische Qualität. Wo sind denn die Photos, die die Fahrzeuge beim angeblichen Grenzübertritt zeigen? Wo sind die Photos der "bewaffneten Männer"?

    Die Durchfahrt durch eine Lücke im Zaun beweist gar nichts, es könnte sich auch nur um den Zaum um ein Übungsgelände handeln, oder den Eintritt in eine abgesperrte Zone vor der eigentlichen Grenze. Das Bild ganz zu Beginn soll ein Militärfahrzeug zeigen, das "in Richtung Ukraine" fährt. Na, wenn das alles ist...

    Schon vor längerem habe ich einen Beweis gefunden, daß die Deutschland Frankreich okkupieren will, denn da fuhr auf der Autobahn ein Konvoi der Bundeswehr Richtung Westen... :-P

    Zumindest hat der Autor des Guardian-Berichtes bestätigt, daß auf den LKW des russischen Konvois tatsächlich Hilfsgüter transportiert werden, und daß die Kraftfahrer nicht durchtrainierten Elitesoldaten ähneln, sondern "hinted more at beer halls".

    • @Der_Peter:

      Sprich Sie haben genau nur das aus dem Guardian-Bericht herausgelesen, was Sie herauslesen wollten. Old-school filter bubble.

  • In der Gegend gibt es Terroristen und Banditen, liest man oft in der taz .

     

    Also muss der Hilfskonvoi militärischen Schutz haben, um die notleidenden Menschen zu erreichen.

     

    Die Amis hätten gebombt.

    • @Gregor Hecker:

      Das wird sich zeigen wenn US-Vertreter das nächste Mal Moskau besuchen. Ich persönlich würde ja vermuten dass sie weder bombardieren, noch mit einem militärischen Konvoi einmarschieren - Trotz der ganzen Banditen in Moskau.

    • @Gregor Hecker:

      Der erste Satz ist aber eine feine Ironie... ;-)