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+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++Katar steigt vorerst als Vermittler im Nahost-Konflikt aus

Auf Wunsch der USA wurde die Hamas aufgefordert, Katar zu verlassen. Kurz darauf legt das Golfemirat seine Rolle als Vermittler im Nahost-Konflikt nieder.

Die USA und Katar arbeiten als Vermittler im Nahost-Konflikt zusammen Foto: Nathan Howard/dpa

Katar zieht sich als Vermittler zwischen Israel und Hamas zurück

Katar zieht sich als Vermittler aus den Verhandlungen zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas über eine Waffenruhe und die Geiselfreilassung zurück. Die Katarer hätten „sowohl die Israelis als auch die Hamas informiert, dass sie nicht weiter vermitteln können, solange es eine Weigerung gibt, in gutem Glauben über eine Vereinbarung zu verhandeln“, hieß es am Samstag in Diplomatenkreisen. „In der Folge hat das Hamas-Büro keine Daseinsberechtigung mehr“, hieß es weiter ohne nähere Angaben dazu, ob das Büro in Doha geschlossen wird.

Weiter hieß es, die Katarer hätten der US-Regierung ihre Bereitschaft mitgeteilt, wieder zu vermitteln, wenn beide Seiten „die aufrichtige Bereitschaft zeigen, an den Verhandlungstisch zurückzukehren“.

Ein Vertreter der Hamas sagte der Nachrichtenagentur AFP am Samstag, dass die Palästinenserorganisation nicht zum Verlassen des Golfemirats aufgefordert worden sei. „Wir haben nichts, um zu bestätigen oder zu entkräften, was von einer unbekannten diplomatischen Quelle veröffentlicht wurde, und wir haben keine Aufforderung erhalten, Katar zu verlassen“, sagte der Hamas-Vertreter.

Zusammen mit den USA und Ägypten hatte Katar seit einer einzigen Waffenruhe im November vergangenen Jahres zwischen Israel und der Hamas vermittelt. Diese Waffenruhe hatte eine Woche gedauert und die Freilassung von im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln im Austausch für palästinensische Gefangene in israelischer Haft ermöglicht. (afp)

Israelische Soldaten erschießen Mann im Westjordanland

Bei einem israelischen Militäreinsatz im besetzten Westjordanland wird ein Palästinenser erschossen. Das teilt die palästinensische Gesundheitsbehörde mit. Palästinensische Medien berichten, israelische Soldaten hätten das Haus des Mannes in der Stadt Akaba umstellt, kurz bevor sie ihn töteten. Das israelische Militär erklärt, es prüfe die Darstellungen. (rtr)

Iraks Regierungschef äußert gegenüber Trump Hoffnung

Der irakische Regierungschef Mohammed Schia al-Sudani hat in einem Telefonat mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump die Hoffnung geäußert, dass dieser sich für ein Ende der Konflikte im Nahen Osten einsetzen werde. Wie Sudanis Büro am späten Freitag erklärte, verwies der irakische Ministerpräsident in dem Gespräch auf Trumps „Wahlkampfaussagen und Versprechen, auf die Beendigung von Kriegen in der Region hinzuarbeiten“. Beide Seiten hätten vereinbart, „ihre Bemühungen zur Erreichung dieses Ziels zu koordinieren“.

In einem heiklen Balanceakt bemüht sich der Irak, angesichts des Kriegs im Gazastreifen und des Konflikts zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon nicht in die Kampfhandlungen hineingezogen zu werden. Der Irak unterhält enge Beziehungen zum Iran, befindet sich aber auch in einer strategischen Partnerschaft mit den USA. (afp)

WHO fordert sofortige Hilfe für Gaza

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) fordert angesichts der Warnungen internationaler Experten vor einer unmittelbar bevorstehenden Hungersnot im umkämpften Norden des Gazastreifens sofortige Hilfe. Die jüngste Einschätzung einer Initiative für die Analyse von Nahrungskrisen sei „zutiefst alarmierend“, schrieb WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus auf der Plattform X. „Wir fordern eine sofortige Aufstockung und sicheren Zugang für humanitäre Hilfe – vor allem Lebensmittel und Medikamente für schwere Unterernährung – innerhalb von Tagen, nicht Wochen.“

Zuvor hatten die unabhängigen Experten der IPC-Initiative (Integrated Food Security Phase Classification) in einem ungewöhnlich dringlichen Aufruf geschrieben: „Alle Akteure, die direkt in den Konflikt verwickelt sind oder Einfluss auf dessen Verlauf haben, müssen sofort handeln, und zwar binnen Tagen und nicht erst in einigen Wochen, um diese katastrophale Situation abzuwenden.“

Die Warnung kommt kurz vor Ablauf einer von den USA am 13. Oktober gesetzten Frist von 30 Tagen, binnen derer Israel die humanitäre Lage im Gazastreifen verbessern müsse. Sonst könnte nach Darstellung der US-Regierung die Militärhilfe für ihren wichtigsten Verbündeten im Nahen Osten eingeschränkt werden. (dpa)

Katar weist Hamas-Vertreter auf US-Wunsch aus

Katar soll Vertreter der radikalislamischen Hamas aufgefordert haben, das Golfemirat zu verlassen. Der Aufruf erging demnach bereits vor rund zehn Tagen auf dringendes Ersuchen der USA, wie unter anderem die Times of Israel und die Financial Times unter Berufung auf informierte Personen berichteten. Die Hamas unterhält demnach seit 2012 ein politisches Büro in der katarischen Hauptstadt Doha, da die USA darum gebeten hatten, einen Kommunikationskanal zu der Terrororganisation aufrechtzuerhalten.

„Die Hamas ist eine Terrorgruppe, die Amerikaner getötet hat und Amerikaner weiterhin als Geiseln hält. Nachdem sie wiederholt Vorschläge zur Freilassung von Geiseln abgelehnt hat, sollten ihre Anführer nicht länger in den Hauptstädten amerikanischer Partner willkommen sein. Das haben wir Katar klargemacht“, erklärte ein hochrangiger US-Regierungsvertreter auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Zu der jüngsten US-Entscheidung beigetragen habe auch die Hinrichtung des amerikanisch-israelischen Staatsbürgers Hersh Goldberg-Polin und fünf weiterer Geiseln durch die Hamas Ende August, erklärte ein US-Beamter der Times of Israel. Wann genau die Hamas-Vertreter das Land verlassen und wo sie hingehen sollen, ist demnach unklar. Als mögliche Rückzugsorte gelten unter anderem die Türkei und der Irak. (dpa)

Kommandozentralen der Hisbollah bombardiert

Neben den Kämpfen im Gazastreifen geht auch die kriegerische Auseinandersetzung zwischen der israelischen Armee und der schiitischen Hisbollah-Miliz im Libanon unvermindert weiter. Die israelische Armee bombardierte nach eigenen Angaben Kommandozentralen der Hisbollah in Wohngebieten nahe der libanesischen Küstenstadt Tyros. Die ebenso wie die Hamas vom Iran unterstützte Miliz habe ihre Zentralen für die Planung von Angriffen auf Israel absichtlich in Wohngebiete gelegt.

Das libanesische Gesundheitsministerium teilte mit, bei den israelischen Angriffen auf Tyros etwa 25 Kilometer nördlich der faktischen Grenze zu Israel seien drei Menschen getötet und etwa 30 weitere verletzt worden.

Israels Armee zerstörte eigenen Angaben zufolge auch Abschussrampen für Raketen, von denen aus israelisches Gebiet beschossen worden sei. Zudem hätten Bodentruppen Dutzende Hisbollah-Kämpfer getötet sowie Waffenlager und terroristische Infrastruktur zerstört. Die Angaben beider Kriegsparteien ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. (dpa)

Rakete schlägt in arabisch geprägten Ort in Israel ein

Die Hisbollah griff Israel mit Dutzenden Raketen an und traf dabei ein arabisch geprägtes Dorf im Norden des Landes. Fünf Raketen seien auf den Ort Kafr Jasif nordöstlich von Haifa abgeschossen worden, teilte die Armee mit.

Vier der Geschosse seien abgefangen worden, das Fünfte habe ein Wohnhaus getroffen. Verletzt worden sei niemand. Die „Times of Israel“ veröffentlichte eine Videoaufnahme von dem Haus, zwei Betondecken wurden durchschlagen. (dpa)

Verletzte bei israelischem Luftangriff in Syrien gemeldet

Bei einem Luftangriff im Nordwesten Syriens sollen indes mehrere Soldaten verletzt worden. Ziel der nächtlichen Attacke waren laut der staatlichen syrischen Nachrichtenagentur Sana mehrere Orte in der Gegend von Aleppo und Idlib. Syrische Quellen machen die israelische Luftwaffe für den Angriff verantwortlich. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorfall. Die Angaben ließen sich auch nicht unabhängig prüfen.

Sana sowie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien hatten unter anderem von lauten Explosionen in der Umgebung der Stadt Al-Safira in der Provinz Aleppo berichtet. (dpa)

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4 Kommentare

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  • "WHO fordert sofortige Hilfe für Gaza" Laut der tagesschau hat Cogat bestritten das es eine Hungernot in Nordgaza gibt. Nur zeigen ihre eigenen Zahlen deutlich, dass Hilfslieferungen in den Gazastreifen im Oktober extrem eingebrochen sind und das liegt nicht daran das Hilfsorganisationen nichts liefern, sondern das mal wieder massiv der Zugang zum Gazastreifen blockiert wird.



    Gogat Zahlen für den gesamten Gazastreifen:



    Oktober: 1789 Trucks (Sept: 4235)



    Oktober: 25155 t Nahrungsmittel (Sept.: 75.898)



    Kommerziellen Trucks liefern gar nichts mehr, nur noch humanitäre. www.reuters.com/wo...es-say-2024-10-17/



    Cogatzahlen für November (07.Nov.):



    299 Trucks (43 Trucks pro Tag bei 7 Tagen)



    5090t Nahrung (727t pro Tag)



    Wenn sie den Durchschnitt beibehalten gibt es bei 30 Tagen im Nov.: 1281 Trucks und 21814t Nahrung die nach Gaza gelassen werden, also noch weniger als im Oktober. Was von der Hilfe überhaupt in den Norden kommt ist unklar, die ersten 15 Tage letzten Monat jedenfalls gar nichts.

    • @Momo Bar:

      Das Cogat wird geleitet vom Militär. Das hat nun mal andere Ansichten als der normale Mensch.

      Zu dem Rest des Artikels:



      War leider zu erwarten. Nun da wieder unberechenbare in Amerika das sagen haben wird gekuscht. Bis... ja bis es kracht.



      Ich fürchte es wird noch schlimmer kommen.

  • Eine der besten Nachrichten diese Woche.

    Es war überfällig, da die Hamas nicht erst in diesem Monat eine Freilassung der Geiseln und sowohl Friedens- als auch Waffenstillstandsabkommen sondern auch deren Verhandlung blockiert hat.

    Danke Katar für dieses Zeichen.

  • Die Hamas hat ihre Schuldigkeit getan, die Hamas kann gehen.



    Sind das jetzt schon die Vorwehen der Nahostpolitik eines Hr. Trump oder ein letzter Gruß an Hr. Biden?



    Jedenfalls eine beeindruckende Demonstration: Die USA lassen von Katar die Hamas-Vertreter ausweisen.



    Sollte jemand wissen wollen, was jetzt genau der Unterschied zwischen "Macht haben" und "keine Macht haben" (vulgo: USA und EU) ist, hier ist die Antwort.