: 50Gründe,dieUSAzu lieben
Selbst wenn Donald Trump die Wahl gewinnen sollte: Viele Dinge aus den USA sind unzerstörbar.Eine Liebeserklärung in fünfzig Teilen
Von Yannik Achterbosch, Michael Brake, Philipp Brandtstädter, Barbara Junge, Matthias Kalle, Antje Lang-Lendorff, Sunny Riedel, Franziska Schindler, Luise Strothmann, Jens Uthoff, Lukas Wallraff und Felix Zimmermann
1 Größter Kulturschock für Deutsche, die erstmals in die USA reisen: Die übertriebene Freundlichkeit. Behördenladys nennen dich Sweetie oder Darling und sind ungemein interessiert daran, wie es dir geht. Dein Auto ist in der Werkstatt und du erzählst es einem flüchtigen Bekannten? Sein Mitgefühl wird grenzenlos sein. Du gehst auf die Straße mit deinem neuen T-Shirt? Fremde Leute werden dir zurufen, wie super cute es ist. Die Freundlichkeit ist das inoffizielle Landesmotto der USA, das auf den Stoßstangen hunderttausender Autos und an den Wänden aller Klassenzimmer klebt: Be nice! Selbst die unzufriedensten Nörgler werden irgendwann checken, welche Self-fullfilling Prophecy dahintersteckt. sny
2 Als die Turnerin Simone Biles die Welt entzückte, als Musikerin Solange Knowles ein fantastisches Album veröffentlichte, als Lyrikerin Amanda Gorman reüssierte, jedes Mal ploppte ein Hashtag auf, der für den jungen afroamerikanischen Feminismus steht: #BlackGirlMagic. Seit gut zehn Jahren wird das Kürzel (zunächst als „Black Girls Are Magic“) benutzt, um Schwarze Frauen in Politik, Kultur und Sport zu feiern. Die Wortwahl kann man dabei durchaus hinterfragen, denn der Begriff des „Magischen“ in der Black Culture ist kolonialhistorisch belastet. Doch wenn er aus der Schwarzen Community heraus verwendet wird, um sich gegenseitig zu unterstützen und um zu agitieren, dann ist der Slogan einfach nur genial, griffig – fast schon magisch gut. jut
3 Pathos hat keinen guten Ruf, zumindest nicht in Deutschland. Wohl hat das mit der deutschen Geschichte zu tun. In den USA ist das Verhältnis deutlich ungebrochener. In seiner Ausprägung als Nationalstolz ist das, vorsichtig formuliert, gewöhnungsbedürftig – überall und immer klingt die Hymne und Schüler:innen und Schüler sprechen jeden Montag die „Pledge of Alliance“, ein Treueschwur auf die US-amerikanische Flagge und Republik. Ja, das schaudert. Das schaudert erst recht, wenn Donald Trump die Manege betritt. Aber wenn der damalige Präsident Barack Obama 2015 nach dem rassistischen Anschlag auf eine Kirche in Charleston „Amazing Grace“ anstimmte, jenen in Zeiten von Sklaverei und Bürgerrechtsbewegung so symbolträchtigen Gospel-Song, und dabei weinte, dann wünschte man sich nach dem Anschlag von Hanau auch von Olaf Scholz ein wenig mehr Emotionen und ja, angemessenes Pathos. babs
4 Für manche Kinder gab es Cola nur ausnahmsweise, etwa an Geburtstagen – „aber nur eine Flasche“ –, denn legt man, hieß es, ein Stück Fleisch über Nacht in einen Becher Cola, ist am nächsten Morgen nichts mehr davon übrig, und: so viel Zucker! 35 Würfel pro Flasche! Gefährliches Getränk! Nein, Getränk der großen, weiten Welt! Amerika, nur da konnte es erfunden worden sein. Weil einer einen Sirup gegen Kopfschmerzen entwickeln wollte, rührte er irgendwas zusammen, heraus kam die Coke. Einfach mal ausprobieren und zack, Riesenerfolg! Bis heute fasziniert die Weltmarke, ist süß, bitter, sprudelig, eisgekühlt, zisch, aaaaaaah. Die geschwungene Flasche liegt gut in der Hand, immer wieder. Und stillt, gluck, gluck, glück, den Durst nach der großen, weiten Welt. fez
5 The Sky’s the Limit? Nicht im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Das Konzept Wolkenkratzer wurde in den USA erfunden und groß gemacht, und selbst wenn die richtig hohen Türme längst in Asien gebaut werden – nirgends gibt es so ästhetische Wolkenkratzer in einer so beeindruckenden Dichte wie in Chicago und New York, seien es die vielfältig gegliederten und filigran verzierten Steingebirge des Art déco oder die reduzierten Nachkriegskästen des International Style. mbr
6 Spätestens nach knapp 800 Folgen wissen wir, wie Amerika tickt. Anfang der Neunziger, als die „Simpsons“ zum ersten Mal im deutschen Fernsehen liefen, wollte das noch keiner wahrhaben. Die Witze zu vulgär, die Szenen zu fremd. Doch mit der Zeit wurde die gelbe Sozialsatire auch bei uns Fernsehalltag. Die Simpsons behandeln bis heute gesellschaftliche und politische Themen und arbeiten sich am stereotypen amerikanischen Familienleben ab. Von ihrem religiösen Eifer über ihren maßlosen Konsumwahn bis hin zu allen erdenklichen Spielarten des Fanatismus: Viel, vielleicht alles, haben wir dank der Bewohner des fiktiven Springfields über die Staaten und ihr merkwürdiges Volk gelernt. phb
7 Soll es ein Burrito sein, mit Reis, Kidneybohnen und extra Guacamole? Oder lieber eine Quesadilla mit Hühnchen und frischen Tomaten? Der Klassiker – Tacos mit Hackfleisch, Käse, grünem Salat – schmeckt natürlich auch immer. Fast Food in den USA ist viel mehr als Burger und Pommes. Die lila-pinke Glocke, das Emblem der Tex-Mex-Kette Taco Bell, löst in unserer Reisegruppe regelmäßig Glücksgefühle aus. In den USA gibt es Taco Bell seit über 60 Jahren, Gerüchten zufolge soll es die Kette auch in Deutschland geben. Aber bislang ist noch keine Glocke am Straßenrand erschienen. all
8 Der Big Apple, die Five Boroughs, Gotham, die Hauptstadt der Welt, die Stadt, die niemals schläft, die Stadt, die man immer zweimal singen muss. New York, New York ist und bleibt der coolste Ort der Welt, gibt den Takt vor, kulturell, modisch, architektonisch, mietpreislich. Jeder, der es sich leisten kann, sollte New York gesehen haben. phb
9 Das amerikanische Schulsystem gilt als epic fail. Und ja, es ist super ungerecht, wie vieles im Land. Trotzdem würden meine Kinder hundertmal lieber wieder in ihre alte Elementary School gehen, als in die deutsche Schule. Warum? Wertschätzung, Motivation, Nähe. Lehrerinnen legen den Schwerpunkt nicht auf die eigene Autorität, sondern gehen aus sich heraus, singen oder kreischen auch mal rum. Dazu werden die Kinder ständig mit Fantasieorden ausgezeichnet: „Freundlichstes Kind der Woche“, „Königin der Hilfsbereitschaft“, „Connor/Hailey hat sich diese Woche besonders angestrengt“. Und am Eingang unserer Grundschule stand in riesigen bunten Lettern: „Durch diese Tür gehen die tollsten Kinder der Welt.“ sny
10 Das Heartland Café war ein Epizentrum der linksalternativen Szene in Chicago. Hier aß man schon vor dreißig Jahren Biobüffel, beschäftigte geflüchtete Latinos und hisste gerne mal die Regenbogenfahne – aber auch das Sternenbanner. Und bei den Spielen der Chicago Bulls wurde bekifft die US-Hymne mitgesungen. Die in Deutschland unter linkskritisch eingestellten Menschen weit verbreitete Antipathie gegen die eigenen Nationalsymbole ist den meisten Amerikanern fremd. Auch Friedensaktivist*innen, die stets die linkesten Politiker*innen der linken Demokraten unterstützen, haben kein Problem mit Nationalstolz. Sie wollen die Stars and Stripes nicht den Rechten überlassen und schon gar nicht Donald Trump. Wenn sie die Flagge zeigen, dann nicht aus Nationalismus, sondern als ein Signal: Das ist auch unser Land, wir leben gerne hier und wir bestimmen mit, wie hier mit Menschen umgegangen wird. lkw
11Welche Leichtigkeit, welche Selbstverständlichkeit, welche Eleganz! Wenn Megan Rapinoe für das US-Fußballnationalteam über den Platz wirbelte, konnte man sich an der bloßen Schönheit ihres Spiels erfreuen. Über 200 Länderspiele machte sie, schoss 63 Tore. Imposant ihre Auftritte während der WM 2019, bei der sie ihr Team zum Titel führte. Ebenso imposant, wie sie einem möglichen Siegesempfang durch Donald Trump eine Absage erteilte: „I’m not going to the fucking White House.“ Rapinoe bekämpfte den Rechtspopulismus, setzte sich als lesbische Frau für LGBTQ-Rechte ein. Vergangenes Jahr hat sie dem Profisport Goodbye gesagt, und sie fehlt schon jetzt. jut
12 Stellen wir uns mal kurz vor, es hätte all die Buchtitel nicht gegeben. Vergessen wir „Anti-Woke“ und „Unwoke“ und „Ich bin nicht woke“ und „Links ist nicht woke“ und „Wokeness: Die Diktatur der Opfer“ und „Die Wokeness-Illusion“. Und auch noch das, was einfach nur „Woke“ hieß („Wie eine moralisierende Minderheit unsere Demokratie bedroht“). All das hat es nicht gegeben. Bleiben wir also einfach bei dem, was der Schwarze Folkmusiker Lead Belly in den 1930er Jahren wohl meinte, als er die Formulierung „Stay woke“ einführte. Die Aufforderung, aufmerksam, wachsam zu bleiben für Diskriminierungen. Eine ziemlich gute US-amerikanische Erfindung eigentlich. Nur braucht die Welt jetzt leider ein neues Wort dafür. Vielleicht nennen wir es einfach: anständig bleiben? lus
13Es sei der Sound einer Generation gewesen, sagt man ihm später nach. Dem Musikgenre, das das Beste aus Punk, Metal und Alternative Rock herausholte, um in zerrissenen Jeans und übergroßen Flanellhemden die Frustration über die eigene teenage Identitätskrise auszudrücken: Grunge. Groß geworden in Seattle, groß gemacht von Nirvana, Pearl Jam, Soundgarden, Alice in Chains. Grunge erfand das Rad nicht neu, Grunge war auch nur Gitarrenmusik, die Sounds ein bisschen derber, die Texte ein bisschen düsterer. Doch für einen kurzen Moment – bevor seine großen Bands sich von den Major Labels aufkaufen ließen – war Grunge ein Statement dafür, kein billiges Statement zu sein. phb
14Als erstes verband man mit Detroit die Ford-Werke und die Autos. Doch bald schon auch die Musik, die in der Stadt entstand. Und ein 1960 gegründetes Detroiter Label brachte schon im Namen beide Welten zusammen: Motor. Town. Motown! Auf dem Soul-, R’n’B- und Funk-Label veröffentlichten die Jackson Five, die Supremes, die Temptations und Marvin Gaye ihre Alben, alles afroamerikanische Künstler, ohne die die Popmusik heute eine andere wäre. Sie haben neue Töne, neue Tanzstile, neue Grooves in die Welt gebracht. Detroit weiß eben, wie man Menschen bewegt. jut
15Sie schwimmen 3,8 Kilometer im Pazifik, fahren dann 180 Kilometer mit dem Fahrrad über den Queen Kaahumanu Highway und laufen zum Abschluss noch 42,2 Kilometer durch Lavafelder. Seit 1978 versammelt sich die Elite des Triathlons jedes Jahr auf Hawai’i, um sich bei der Ironman-Weltmeisterschaft zu messen. Einmal auf der Insel an die eigenen Grenzen zu gehen, ist der Traum vieler Sportler:innen. Ironman-Rennen gibt es inzwischen auf der ganzen Welt, ein Teil der WM findet seit 2021 an anderen Orten statt. Der Mythos Hawai’is bleibt unberührt. Für den Sieg erhalten die Athlet:innen neben dem Preisgeld einen Lorbeerkranz, der als Dank an die Götter vor dem Verlassen der Insel in den Pazifik gelegt wird. Es ist eben ein besonderer Ort. yach
16Du bist weit gefahren und willst noch weiter, du brauchst eine Pause und findest diesen Ort, eine Neonreklame am hohen Mast hat dir den Weg gewiesen, sonst wärest du vorbeigefahren, so unscheinbar das flache Gebäude, schlicht nur seinem Zweck dienend: dich aufzunehmen für eine Nacht. Das Motel – gebildet aus Motor und Hotel, was schon alles beinhaltet. Ein Rastplatz, das Auto parkt Meter vom Bett entfernt, ein karger Raum, einer Klause ähnlich. Entstanden in den 1920er Jahren, als das Land zum Autoland wurde. Niemand fragt dich, wer du bist, woher du kommst, wohin Du willst. Nomade bist du, wie die anderen auch, alle seid ihr hier gleich, Zufallsgemeinschaft für eine Nacht, abgeschirmt durch dünne Wände. Ein Ort ohne Identität, der Raum für unzählige Geschichten lässt, tief verankert in der Popkultur, Nabokovs Lolita und Humbert Humbert steigen in Motels ab; die Frau, die in Edward Hoppers Gemälde „Western Motel“ angespannt auf der Bettkante sitzt – Heimatlose, die vorübergehend Halt finden. Amerikanischer Alltag, immer auch ein bisschen gruselig, man ist froh, wenn man morgens aufwacht und weiter kann. Aber das Bett war bequem. fez
17 Okay, folgende Geschichte: Storytelling ist im Prinzip ein alter Hut, denn bereits als Menschen am Feuer zusammensaßen, erzählten sie sich einen vom Ur-Pferd. Im Mittelpunkt steht das Individuum und seine persönliche Entwicklung, es muss sich anstrengen, Hindernisse überwinden, um sein Ziel erreichen (Happy End). „Boy meets girl“ ist noch keine Geschichte; „Boy meets girl, but …“ schon. Und von diesem „aber“ erzählen die großen US-amerikanischen Geschichtenerzähler wie Mark Twain, F. Scott Fitzgerald, James Baldwin, Harper Lee, Toni Morrison, Stephen King, Steven Spielberg, Aaron Sorkin oder David Chase. Ihre Geschichten, ganz gleich ob leise oder laut, spektakulär oder zurückgenommen, oberflächlich oder tiefgründig, zeigen uns immer, was es bedeutet, ein Mensch zu sein. mak
18Sich das ganze Jahr über einen Scheiß für American Football interessieren, aber dann eine Sonntagnacht im Februar für den Super Bowl um die Ohren schlagen. Schon wieder eine komplette Halbzeit brauchen, um das Regelwerk ansatzweise zu begreifen. Schon wieder besorgt feststellen, dass die durchschnittliche Footballerkarriere nur drei Jahre beträgt, trotz Helm und Schulterpolster. Das alljährliche Finalspiel im American Football bringt zig Millionen Fans auf der ganzen Welt zusammen, es füllt die Bars, es füllt die Kassen. Denn wir wollen Spiele, gespielt von Spielern in enganliegenden Hosen! Wir wollen Werbespots, die 30-sekündigen Hollywoodproduktionen gleichen und nur für diese Nacht erschaffen wurden! Und wir wollen eine fulminante Halbzeitshow! Wenigstens bis zur Show wachbleiben, dann ist einschlafen erlaubt. Und den Arbeitstag danach machen wir alle zusammen blau. phb
19Die Bereitschaft, sich auf andere Kulturen einzulassen, liegt in der DNA der modernen USA. Weil fast jeder ja irgendwann mal irgendwoher kam und sich die Leute teils auch voller Stolz darauf berufen, dass ihre Ur-Urgroßeltern einst aus Neapel, Dublin, Brunsbüttel oder Czernowitz anlandeten. Selbst im hinterletzten Dorf bemüht man sich, Anknüpfungspunkte zu finden, und sei es auch nur mit einem „Hey, die Nichte meiner Nachbarin war mal zum Austausch in Australien“. sny
20Wahrscheinlich hat sie eigentlich jemand anders erfunden, eine Kanadierin oder so, und darum passt dieser Text hier gar nicht hin. Trotzdem ist die Erdnussbutter so typisch US-amerikanisch wie kaum ein anderes Lebensmittel. Und natürlich sind die USA die weltweit größten Produzenten der herrlichen Schmiererei. Ob crunchy oder creamy, darüber wollen wir hier nicht streiten. phb
21Das ist jetzt schon ein bisschen gemogelt: Für die Gesamtheit vieler kultureller und musikalischer Errungenschaften der USA gibt es den schönen Sammelbegriff Americana. Vor allem die Folk-, Country-, Bluegrass- und Rhythm-and-Blues-Musik wird mit diesem Wort assoziiert. Man hat Musiker mit Banjos und Westerngitarren vor Augen, doch auch coole Swingmusik ist mit diesem Wort gemeint, und erdiger Country. Ob der Ur-Blueser Robert Johnson, ob Pete Seeger, Bob Dylan an der Mundharmonika, Dolly Parton mit Westerngitarre, selbst Beyoncé mit ihrem jüngsten Country-Album: All das ist Americana, all das sollte schleunigst Weltkulturerbe werden. jut
22Keinen Film habe ich öfter gesehen als Roland Emmerichs vor Patriotismus triefenden Weltraumschinken „Independence Day“. Schuld ist eine alberne Idee meines Vaters, die schnell Tradition wurde: Jeden 4. Juli schauten wir uns gemeinsam an, wie Will Smith und Jeff Goldblum den fiesen Außerirdischen die Heuschreckenvisage polieren. Man mag von derlei Blockbustern halten, was man will – auf keine bessere Art und Weise lässt sich die Unabhängigkeit der USA besser feiern als mit einem überladenen Hollywoodepos über unmenschliche, übermächtige, tyrannische Kolonialisten, die nichts anderes im Sinn haben als die Ausbeutung und Versklavung der Erdbewohner. Dass das, Achtung, Spoiler, nicht geschieht, ist nur der Coolness einer Gruppe furchtbar männlicher US-Helden zu verdanken. So gehört sich das. Gott segne Amerika! phb
23Manche sind Dutzende Meter hoch, manche kragen weit über die Bürgersteige. Manche sind reich verziert wie ein Jahrmarktwagen, manche von reduzierter moderner Eleganz. Aber alle strahlen sie, leuchten mit der Kraft von tausenden Glühlampen und Neonröhren die Straßen der Großstädte aus. Die alten Theater- und Kinohausleuchtreklameschilder versprechen von New York über Chicago bis San Francisco große Unterhaltung und großen Glamour. mbr
24„Vor vierzig und sieben Jahren haben unsere Väter auf diesem Kontinent eine neue Nation ins Leben gerufen, die sich der Freiheit verschrieben hat und dem Grundsatz verpflichtet ist, dass alle Menschen gleich geschaffen sind“, sagte Abraham Lincoln 1863 in seiner Ansprache von Gettysburg. Das Wort Sklaverei nennt er in seiner kurzen Rede nicht, aber die Menschen hörten die Botschaft. Und noch heute beziehen sich die Menschen in den USA darauf, um den Rassismus zu verurteilen. Auf einem der blutigsten Schlachtfelder versprach Lincoln damals auch, das Werk derjenigen fortzusetzen, die hier gestorben sind: „dass diese Nation unter Gott eine neue Geburt der Freiheit erleben wird – und dass die Regierung des Volkes, durch das Volk, für das Volk, nicht von der Erde verschwinden wird“. Was für eine hoch aktuelle Mahnung. babs
25Die Karriere der immer noch erst 22-jährigen Billie Eilish kommt einem länger vor, als sie tatsächlich ist. Das liegt daran, dass es schon so viele ikonische Billie-Eilish-Bilder und -Momente gab: Das blauhaarige Goth-Girl, das „Bad Guy“ singt. Die monroeisierte Diva auf dem Vogue-Cover. Die Hausmusikerin, die während der Pandemie „Sunny“ von Bobby Hebb am heimischen Piano covert. Billie Eilish ist der Inbegriff der Wandlungsfähigkeit, sie verkörpert die Formel „Be What You Wanna Be“ wie derzeit kein anderer Popstar und interpretiert sie im Wochentakt neu. Solche Superstars bringen nur die USA hervor. jut
26Für Europäerinnen nicht ganz leicht nachvollziehbar ist die ästhetische Haltung gegenüber dem Deutschen. Ich bin oft von wildfremden Menschen gefragt worden, was ich da für eine wunderschöne Sprache spräche. Auch der deutsche Akzent im Englischen – für den man hierzulande regelrecht geshamed wird – erregt überdurchschnittlich großes Entzücken. In den USA wird unperfektes Englisch hoch geschätzt. sny
27Die unentspannte Grillparty, bei der genetzwerkt werden soll, der Plausch mit dem Kollegen übers Wochenende, der primär strategische Gründe hat, oder manchmal auch ein etwas unangenehmer Typ Mensch – für solche Situationen muss es doch einen Begriff geben? In den USA haben sie einen: Business Social. Danke dafür. fzs
28Wenn es in den USA noch unbegrenzte Möglichkeiten gibt, dann auf den Campingplätzen, insbesondere in den Nationalparks. Jeder bekommt dort einen eigenen Sechserholztisch, eine gut gepflegte Feuerstelle mit einem für T-Bone-Steaks ausgelegten Grill und, damit sogar das Budweiser genießbar wird, ganz in der Nähe billig Eiswürfel aus dem Automaten. Aber vor allem bekommt man hier beim Campen: Platz. Viel Platz. Pro Kleinfamilie eine Fläche von halb Usedom. Oft mit ein paar Büschen oder kleinen Hügeln als Sichtschutz. Und so ist es auf den Campgrounds im Yosemite Park wahrscheinlicher, dass einem ein Reh begegnet als ein Nachbar. Einziges Risiko: Es könnte auch ein Bär sein. lkw
29Als die Sowjets ihren Sputnik in die Erdumlaufbahn schossen, reagierte der Westen geschockt. Rasch gründeten die Vereinigten Staaten die Nasa, um fortan ihre Dollars in den fauchenden Höllenfeuern ihrer Raketenantriebe zu verheizen. Doch während ihrer Forschung und Entwicklung hat die Weltraumagentur weit mehr geschafft als ein paar Astronauten auf den Mond zu befördern. Ohne Nasa wüssten wir viel weniger über die Planeten unseres Sonnensystems und die schwarzen Löcher dahinter. Wir würden keinen roten Sand vom Mars kratzen und hätten keine Ahnung, wie viele Exoplaneten es in unserer Nähe gibt (aktuell so etwa 5.000) und wie viele davon bewohnt sind (aktuell so etwa keine). Die Nasa hat uns Wasserfilter beschert, den Memoryschaum, Insulinpumpen, Teflonpfannen und WLAN. Und vor allem: Die Nasa hat uns wieder zum Träumen gebracht. phb
30Mann, können die erzählen! In der US-amerikanischen Literaturtradition gab es eine ganze Generation von Autoren (es waren sehr überwiegend Männer), die für einen unverwechselbaren Realismus stand, zu ihr gehörten Richard Yates, Raymond Carver und Philipp Roth, natürlich auch Richard Ford und John Updike. Ein dunkler, manchmal verwegener und schäbiger, ein zugleich verzweifelter und humorvoller Realismus war das (und ja, manchmal leider auch einer mit misogynen Untertönen). Liest man Yates oder Carver, kommen einem vor allem Stimmungen und Bilder in den Sinn: amerikanische Vorstädte und amerikanische Familien, jede mit ihrer ganz eigenen Tragik, jede Figur mit ihrer ganz eigenen Beschädigung, ihren Geheimnissen. Möge diese Erzähltradition fortbestehen. jut
31Stell dir vor, die SPD lädt zu Vorwahlen zwischen möglichen Kanzlerkandi-dat*innen, alle dürfen mitwählen und viele gehen hin. In den USA läuft das so. Da müssen die Möchtegernpräsidenten mehr als nur ein Parteigremium oder ihren direkten Konkurrenten überzeugen, sie müssen monatelang durch die Lande tingeln und um Unterstützung werben. Klingt anstrengend, ist es auch, für alle Beteiligten. Aber am Ende der Primaries kann es durchaus passieren, dass ein vorher unbekannter Außenseiter gewinnt und nominiert wird, wie 2008 ein gewisser Barack Obama. Zwar sind die USA keine perfekte Demokratie, ihr Zweiparteiensystem polarisiert und lähmt zugleich. Aber das liegt bestimmt nicht an den Vorwahlen. Die könnten auch die deutsche Demokratie beleben. lkw
32 Der Stellenwert des Sports ist in den USA höher als in Deutschland, und am stärksten zeigt sich das an den Hochschulen. Hier hat der Collegesport eine ins 19. Jahrhundert zurückreichende Tradition: Bewegung wird als Kulturgut betrachtet, es wurde und wird viel Geld in die Sportstätten gepumpt. Inzwischen gibt es eigene Verbände, Strukturen und Ligen, es wird explizit darauf geachtet, Studium und Sport verbinden zu können, und viele US-Spitzenathleten begannen im Collegesport ihre Laufbahn. Sicher, inzwischen sind vor allem die Basketball- und Footballligen zu einem Geschäft geworden, das sich vom Profibusiness kaum noch unterscheidet. Der Grundgedanke aber bleibt genial: An den Colleges und Universitäten gilt nicht nur „I think, therefore I am“, sondern auch „I move, therefore I am“. jut
33„This American Life“ – bester Podcast der Welt, jede Woche eine Stunde, mit Reportagen, die immer einen überraschenden Ausgang haben. fzs
34Keine Ahnung, wo es langgeht? In den USA wird man als orientierungslos herumirrender Ortsfremder nicht wie ein Irrer behandelt, sondern meistens irre freundlich und mit ehrlicher Hilfsbereitschaft. Nicht selten kommt es vor, dass Ladenbesitzer mit vor die Türe gehen und den Weg erklären, dass Passanten ein paar Schritte mitgehen, bis das Ziel erkennbar ist oder, wenn es weiter weg liegt, sogar eine Autofahrt anbieten. Wahrscheinlich ist im Land der Pioniere noch tief verankert, dass jeder mal Orientierungshilfe brauchen könnte. lkw
35Random, awkward, safe – danke USA für die großzügige Erweiterung des deutschen Wortschatzes. Auch wenn sich hier viele Schrebergärtnerinnen über die Anglizismen, die zweifellos aus Amerika zu uns herüberschwappen, echauffieren: Die possibilities der expression sind dadurch schier unlimited! sny
36Plopp, Plopp, Plopp. Es ist beruhigend, neben der Kinokasse vor einer Popcornmaschine zu stehen und dem heißen Mais beim Explodieren zuzusehen. Auch wenn nicht klar ist, wann und wo Popcorn erstmals zubereitet wurde, darf es als der amerikanischste Snack ever gelten. Den USA verdanken wir auch das unschlagbare Duo Kino und Popcorn, erstmals soll es in den Nickelodeons Anfang des 20. Jahrhunderts verkauft worden sein. Und wie langweilig wäre der Kinobesuch bitte, wenn man nicht vorab die Gretchenfrage stellen könnte: Süß oder salzig? jut
37Natürlich gibt es engstirnige Spießbürger auch in den USA. Und Toleranz gegenüber Minderheiten scheint es gerade unter White people ja gar nicht zu geben. Das aber ist nur das Zerrbild einer eigentlich extrem neugierigen und offenen Gesellschaft. Hier wirst du absolut niemals und von niemandem wegen deiner lauten Kinder im Restaurant schief angeschaut, musst an der Supermarktkasse nicht den Turbo einlegen, weil es hinter dir jemand eilig hat oder dich für dein seltsames Hobby genieren. DAS ist Freedom! sny
38Ein Pumpkin Spice Cinnamon Latte und ein Iced Doubleshot Caramel Macchiato mit Hafermilch to go für, äh, wie ist dein Name? Kaffee ist eigentlich immer großartig, aber manchmal darf es eben auch der mit der doppelschwänzigen Meerjungfrau sein. Bei Starbucks gibt es schließlich nicht einfach nur Kaffee. Es gibt Hochgenuss, es gibt WLAN, es gibt ein Lebensgefühl. Postmodern optimiert, auf aromatisierten Zuckersirup gekippt und in Pappbechern in den Größen Eimer, Wanne und Öltanker über die Theke geschoben. Erst Ende der 1990er-Jahre nahm Starbucks das globale Rennen mit anderen Fast-Food-Riesen auf, heute hat es knapp 40.000 Filialen und rangelt mit McDonald’s und Subway um die globale Spitze. Und das ist auch ganz richtig so. Denn wer würde stattdessen schon stundenlang in einem Burgerladen seine Mails beantworten und dann den Rest des Tages nach Fritteuse stinken wollen? phb
39Knorrige Riesen säumen rechts und links die Straße, strecken ihre Äste weit von sich. Sie scheinen über und über behangen mit Spinnweben, graugrünen Gespinsten, die sich in den Zweigen verfangen haben. Hoch über dem Asphalt bilden die Äste eine Art Dach. Man wähnt sich in einem Zauberwald. Doch die Riesen erweisen sich als Virginia-Eichen, und die Spinnweben als Spanisches Moos, das im Südosten der USA häufig von den Bäumen hängt. Keine magische Allee also, aber ein zauberhafter Anblick allemal. all
40Auch im Land of the Free gibt es Zäune, sie grenzen ab, sperren aus, verschließen. Ein Zaun dort tut das aber nicht, er ist auch eher die Karikatur eines Zauns, vielleicht 1,40 Meter lang, mehr nicht. Dieses Zäunchen ist das Dirigentenpult des Boston Symphony Orchestra, eines der großen Orchester der USA. Darauf steht der Dirigent und tanzt und stampft. Bis 2022 sah es aus wie ein klassischer Gartenzaun, zwei Pfosten rechts und links, dazwischen fünf Stäbe, oben eine Latte. Dann war der Zaun unter Andris Nelsons so wackelig geworden, dass sie einen neuen bauten, diesmal einem Weidezaun gleich mit einer Querlatte zwischen den Pfosten. Ein Bogen an der oberen Latte zieht das Rund der Boston Symphony Hall nach. Ein Symbol für gepflegte Ostküstengediegenheit, ein Statement für Freiheit – das Zaunstück, das nichts versperrt, sondern das Zentrum der Musik rahmt. fez
41Filme und Serien aus den USA sind die besten, und die beste Serie sind die „Gilmore Girls“. Die Mutter-Tochter-Story über Lorelai und Rory Gilmore schafft es perfekt, in sieben Staffeln das American feeling einer Kleinstadt im Nordosten über den Bildschirm zu transportieren. Bei den Gilmore Girls gibt es außer Missverständnissen zwischen Familienmitgliedern, die im Grunde alle das Beste füreinander wollen, heftigen Blizzards und allzu rückwärtsgewandten Bürgermeistern keine echten Gefahren. Eskapismus mit starken und schlauen Frauen und einem Singer/Songwriter-Soundtrack, was will man mehr? sny
42Über New Jersey wissen die meisten Menschen hierzulande nicht allzu viel, über Jersey City erst recht nicht. Was die Stadt aber auf jeden Fall auszeichnet: die Radiostation WFMU ist hier beheimatet. Und ob scheppernden Garagenrock, Bluegrass, Folk, American Songbook, Spoken Word, Minimal Music, minutenlange Drone- und Noiseeskapaden oder Avantgarden aller Art, auf WFMU kann man US-amerikanische Musiktraditionen jedweder Art hören. Dass der Sender unabhängig ist und durch seine Hörer:innen finanziert wird, macht ihn nur noch sympathischer. jut
43In Seattle einen Mietwagen abholen, und dann immer schön die Küste runter, so weit das Auto trägt, 2.000 Kilometer in gemächlichem Tempo. Karte oder Navi braucht auf dem Pazifikküsten-Roadtrip kein Mensch, solange der Ozean artig auf der Beifahrerseite sitzen bleibt. Wenn es dunkel wird und nichts mehr zu gucken gibt, geht es raus aus dem Auto und die Holzstufen hinauf aufs Zimmer irgendeines Motel 6 oder Super 8, auf einem Queensizebett mit Massagefunktion, mit kostenlosen Eiswürfeln für das Dosenbier aus dem Kofferraum, und morgens einem Stapel Pancakes von Catherine, der stets lächelnden und mit einer Kaffeekanne verwachsenen Lady aus dem Diner nebenan. Dann weiter, vorbei an Mammutbäumen, an San Francisco, an Wellen, Walen und Seeelefanten, bis nach Los Angeles. Dieses blöde Foto mit den Hollywood-Buchstaben ist schließlich Pflicht. phb
44Ach, man müsste Großessays, wissenschaftliche Aufsätze und kulturhistorische Abhandlungen schreiben über „Saturday Night Life“, diese Comedy-Show, die 1975 erfunden wurde, die immer noch läuft, die für einige der besten Gags und Sketche der Humorgeschichte verantwortlich ist, die Giganten wie Bill Murray, Tina Fey, Steve Martin, Norm McDonald, Adam Sandler, Amy Poehler, Chevy Chase oder Eddie Murphy hervorgebracht hat. Irgendwann in den 90er-Jahren gab es mal den kläglichen Versuch, das Konzept den deutschen Humorverhältnissen anzupassen. „RTL Samstag Nacht“ hieß er und zeigte vor allem, was in Deutschland in Sachen Humor alles nicht möglich ist. mak
45Ich würde am liebsten durch den Nationalpark wandern, aber warum wandern, wenn man auch Auto fahren kann? Der Freund ist nicht davon abzubringen, dass wir lieber in seinem Geländewagen sitzen sollten. Also kurble ich das Fenster runter, so weit es geht, und versuche zumindest ein bisschen Nationalparkluft zu schnuppern, vermischt mit den Abgasen der vorausfahrenden Pick-ups, und fühle mich auf unserem Scenic Drive sehr US-amerikanisch-angepasst. fzs
46 Schon jetzt sind Latinos und Latinas die größte Minderheit in den USA, und die Gruppe wächst weiter. Nicht nur in den Bussen Miamis oder in Teilen Brooklyns wird selbstverständlich Spanisch gesprochen, auch in ländlicheren Regionen trifft man auf viele Hispanics, ihre Sprache, ihre Kultur. Schätzungen zufolge hat im Jahr 2050 jede*r vierte US-amerikanische Einwohner*in einen lateinamerikanischen Background. Wer die USA besucht, erlebt den ganzen Kontinent. all
47Dieser Mann war wirklich nicht nur ein begnadeter Profisportler. Er ist ein Gesamtkunstwerk. John McEnroe hat seinen Sport neu erfunden. Tennis war für ihn eine künstlerische Disziplin; er tänzelte mehr über den Platz, als dass er lief, er streichelte den Ball mehr, als dass er ihn schlug. Und gut, er wütete, fluchte und zeterte im Falle des Misserfolgs auch eher, als dass er bloß mit sich haderte. John McEnroe stand auf dem Platz für Leiden und Leidenschaft; dass er darüber hinaus bis heute eine gute Figur an der E-Gitarre macht, gibt weitere Pluspunkte. Die Demokraten unterstützt er überdies. Game, set and match McEnroe. jut
48Was trügen wir, wenn Levi Strauss nicht die Jeanshose erfunden hätte? Knittriges Leinen etwa, Cord, schlackernde Stoffhose? Die Jeans, überladen vor Bedeutung, robuste, mit Nieten verstärkte Hose der Goldgräber, in der unmittelbaren Nachkriegszeit hierzulande ein Stück Freiheit, Texashose genannt und mitunter als unschicklich verpönt, gerade deshalb getragen als Protest gegen die Moral der Adenauer Years. Männer in Jeans wurden Heroes, Marlon Brando, James Dean, in dessen Nachnamen sogar ein Stück des Stoffs durchscheint. Längst hat sie sich durchgesetzt, geht mit dem Zeitgeist, geht mit jeder Mode. Stretchanteil macht sie heute geschmeidiger, aber auch weniger widerstandsfähig. Nach Gold schürfen würde man mit ihr nicht mehr, aber der Mythos besteht. fez
49Das Gute an Halloween in den USA ist, dass dort niemand rumnölt, warum „wir dieses erfundene Fest aus den USA jetzt auch noch feiern“. Das noch Bessere an Halloween in den USA sind die verzierten Vordergärten. Zombies, Geister, Riesenspinnennetze, Skelettdackel, alles in rauen Mengen, machen jeden Oktoberspaziergang zu einem aufregenderen Erlebnis als eine durchschnittliche Dorfjahrmarktgeisterbahn. mbr
50Die ersten Minuten der Serie „Newsroom“, in denen Jeff Daniels bei einer öffentlichen Diskussion die Frage beantworten soll, wieso Amerika das großartigste Land der Welt sei und er sagt, dass es das nicht ist. Und dann zählt er all die Dinge auf, in denen die USA nicht führend sind, Lebenserwartung, Export, Bildung und einige mehr. „Amerika ist nicht mehr das großartigste Land der Welt“, sagt er zum Schluss. „Reicht das?“ mak
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