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Kanzlerkandidatur der CDU/CSUWüst wählt Merz

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst will nicht Kanzlerkandidat der Union werden und stattdessen CDU-Chef Merz unterstützen. CSU hält K-Frage weiter offen.

Einer von dreien will nicht mehr: Wüst, Merz und Söder beim CDU-Bundesparteitag im Mai Foto: Michael Kappeler/dpa

Düsseldorf/Berlin rtr/afp | Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst will nicht als Kanzlerkandidat der Union antreten und unterstützt die Kandidatur von Friedrich Merz. „Ich stehe aktuell nicht für die Kanzlerkandidatur zur Verfügung“, sagte der CDU-Politiker am Montag in Düsseldorf. Die NRW-CDU und er unterstützen Merz. Die Ampel-Bundesregierung müsse bei der Bundestagswahl abgelöst werden, sagte Wüst. Dazu brauche es eine geschlossene Union.

Zentral für seine Entscheidung sei gewesen, wie er dazu beitragen könne, dass die Ampel-Regierung von einer handlungsfähigen Regierung abgelöst werde. Für den Wahlerfolg der Union sei die Geschlossenheit entscheidend. Nur einer starken Union werde es gelingen, die Ampel abzulösen. „Deutschland braucht einen Neustart“, forderte Wüst: „Wir sind bereit.“ Merz und Söder müssten nun einen gemeinsamen Vorschlag machen. CDU und CSU müssten die Frage der Kanzlerkandidatur „auf Augenhöhe“ lösen.

CDU-Chef Merz hatte zuletzt gesagt, er und der bayerische Ministerpräsident Markus Söder würden bald eine Entscheidung fällen. „Markus Söder und ich werden einen Vorschlag machen, und dann werden sich die Parteivorstände von CDU und CSU damit beschäftigen“, hatte er im ZDF gesagt. Eine Entscheidung werde bald fallen.

CSU hält K-Frage weiter offen

Die CSU, deren Chef Markus Söder zuletzt unverhohlen ein eigenes Interesse an der Kandidatur erkennen ließ, hält die K-Frage in der Union aber weiterhin für offen. Es gebe „überhaupt noch keine Entscheidung“, sagte der Vorsitzende der CSU-Landtagsfraktion in Bayern, Klaus Holetschek, der „Bild“. „So lange nix beschlossen ist, ist auch nichts entschieden.“ Die Entscheidung werde in den nächsten Tagen fallen, „nach der Wahl in Brandenburg“, fügte der CSU-Politiker hinzu.

Söder schneidet in Umfragen zur Kanzlerfrage besser ab als Merz. Laut einer aktuellen Erhebung des Magazins „Stern“ attestieren 63 Prozent der Deutschen dem CSU-Chef Führungsstärke. Merz kommt demnach auf einen Wert von 51 Prozent. Noch größer war Söders Vorsprung bei der Frage, ob er wisse, was die Menschen bewege. Über den CSU-Politiker sagen das laut „Stern“ immerhin 49 Prozent, über Merz nur 33 Prozent. Den CDU-Chef halten aber 47 Prozent der Befragten für kompetent, damit lag er einen Prozentpunkt vor Söder.

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4 Kommentare

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  • "Tolles" Bild in bunt, reiner Männerbund.



    Nicht mal für ein Gruppebild hier die kleine Quote gilt.



    www.tagesschau.de/...auenquote-101.html

  • Also, eines haben der Kanzler und der Kandidat schon mal gemeinsam, das kleine 'z' am Ende ihres Namens, auch am Ende des Alphabets, am Ende von, was gibt es denn sonst noch?



    Hmmh, mal nachdenken....



    Ah ja, das steht am Ende von TAZ. Aber die kann weder Scholz noch Merz halbieren. Vielleicht geht es mit ihr so wie mit gewissen anderen..Wünschen, und das wäre für alle erheblich besser:

    Sie verdoppelt sich ganz einfach...

    Die anderen 'z's halbieren sich so oder so. Das erledigt die Zeit. Hoffentlich überstehen wir alle die einigermaßen gut, bevor ein möglicher nächster Kanzler sich auch noch anderer Ziele annimmt, die einige Populisten ihm in ein womöglich geneigtes Ohr flüstern.

    Aber seien wir doch ein bisschen zuversichtlicher: vielleicht bleibt uns ja wenigstens einer erhalten - der Vizekanzler.

  • ...darauf haben wir doch nur gewartet - die voll Verarsche - Söder - der Karin Baumüller GmbH & Co Eheman und der Blackrock Futzi wollen die Deutschen jetzt mal so richtig verarschen - Ju Hu - darauf haben wir doch nur gewartet...🤣😂🤣😅

  • Nicht populistisch sein, heißt, das "Problem" Migration erstmal unaufgeregt in eine sachliche Ebene zu bringen.



    Demokratische Parteien wie die CDU sollten das drauf haben.



    Die CDU versucht sich statt dessen, an die Spitze der Bewegung zu setzen.



    Von den westdeutschen Führungskräften kann man nichts lernen.