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Die Wetterabhängigkeit der EnergiewendeVon wegen Solar-Infarkt!

Susanne Schwarz
Kommentar von Susanne Schwarz

Ein bayerischer Metzger muss seine Solaranlage abstellen, damit das Netz nicht überlastet. Der Fall zeigt: Die Infrastruktur muss grundlegend umgebaut werden.

Viele Sonnenstunden bedeuten, es werden viele Speicherkapazitäten für Solarstrom gebraucht Foto: imago

E s ist ein absurder Fall: Da setzt sich ein Metzger eine Solaranlage aufs Firmendach, um günstigen Strom zu bekommen – und dann wird sie ihm vom Netzbetreiber ständig abgedreht. Natürlich, das sogenannte Abregeln von Kraftwerken ist notwendig, wenn ansonsten mehr Strom ins Netz fließen würde als verbraucht werden kann. Und wenn Kraft­werks­be­trei­be­r*in­nen so weniger Strom verkaufen, werden sie entschädigt.

Aber der Metzger will den Strom ja vor allem selbst nutzen. Das Abstellen seiner gesamten Anlage bringt also kaum Entlastung für das Stromnetz, ist aber teuer für den Mittelständler. Er muss plötzlich wieder Strom zukaufen, die schöne Solar-Kalkulation geht nicht auf.

Auch wenn es um einen bizarren Sonderfall geht: Er steht symptomatisch dafür, dass sich Strommarkt und Stromnetz für die Energiewende wandeln müssen. Die Bundesregierung hat immerhin gerade ein Papier mit Optio­nen dafür vorgelegt. Längst sind aber Warnungen vor einem Solar-Infarkt in der Welt. Und tatsächlich gibt es jetzt im Sommer vor allem in den sonnenreichen Mittagsstunden zu viel Strom. Haben wir es übertrieben mit der Sonnenenergie?

Auf keinen Fall. Um klimaneutral zu werden, brauchen wir ein Vielfaches der heutigen Solaranlagen und müssen vor allem klimaschädliche Kohle- und Gaskraftwerke abstellen. Das heißt: Es gibt dann nicht mehr einige wenige Be­trei­be­r*in­nen von Großkraftwerken auf der einen Seite und Ver­brau­che­r*in­nen auf der anderen. Stattdessen gibt es viele Menschen und Unternehmen, die gleichzeitig Strom produzieren, verkaufen und konsumieren.

An die Wetterabhängigkeit der erneuerbaren Energien muss das Netz angepasst werden. Das bedeutet zum Beispiel, dass es mehr Stromspeicher braucht – und Ver­brau­che­r*in­nen Anreize zu einer angepassten Stromnutzung. Wenn es viel Energie gibt, sollte sie nicht nur am Großhandel, sondern auch auf der Stromrechnung billiger sein. Dann sollen die E-Autos laden und die Industrieprozesse laufen. Es wird anders, aber es kann klappen. Ohne Solar-Infarkt.

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Susanne Schwarz
Leiterin wirtschaft+umwelt
Jahrgang 1991, leitet das Ressort Wirtschaft + Umwelt und schreibt dort vor allem über die Klimakrise. Hat ansonsten das Online-Magazin klimareporter° mitgegründet.
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27 Kommentare

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  • Als "Anreiz zu einer angepassten Stromnutzung" sollten die Konzessionsabgaben, Stromsteuern und sonstigen Abgaben auf den Stromverbrauch nicht gerade dann prozentual am höchsten sein, wenn viel Solarenergie im Netz ist. Mehr "Anreize" braucht es wahrscheinlich gar nicht.

  • Er könnte versuchen, seine Anlage auf Nulleinspeisung umzustellen. Dann sollte der Netzbetreiber doch keine Einwände mehr haben. In einer Metzgerei wird doch auch viel heißes Wasser gebraucht. Dass ließe sich auch elektrisch erzeugen, vornehmlich in der Mittagszeit. Vielleicht ist es aber auch so, dass beim Netzbetreiber das Interesse überwiegt, alles zu verhindern, was sich auf seine eigene Geschäftssituation irgendwie negativ auswirken könnte.

  • Landwirte die mehrere Biogasanlagen zur Stromerzeugung haben sind auch nicht Herr über die Generatoren. Diese sind ferngesteuert und werden vom EVU bei Bedarf ein- oder auch ausgeschaltet. Im ausgeschalteten (Standby) Zustand wird natürlich auch was gezahlt, in welcher Höhe?



    So oder so ähnlich wird es auch bei dem Metzger sein.

    • @Der Cleo Patra:

      Ja, anzunehmen, und wenn er die entsprechend guten Konditionen will, muss er eben auch die Regelungsaufgabe erfüllen.

  • Neue Netze und Energiespeicher sind notwendig - und extrem teuer. Aber nur so kann man den zeitlichen Energieüberschuss wirtschaftlich nutzen.



    Summa summarum werden somit die Energiekosten für die privaten Haushalte weiterhin steigen.



    Ja, es wird klappen aber eben teurer

    • @1Pythagoras:

      Nicht zu vergessen die ganzen bestehenden Backup-Kraftwerke und die noch nicht gebauten (ich glaube 30) Gaskraftwerke die später auch mit Wasserstoffbetriebrn werden können. Es wird deshalb auf jeden Fall teurer für dien privaten Kunden aber auch für die Firmen (zumindest für diejenigen die dann noch in Deutschland sind).

  • Hat wirklich jemand geglaubt, die Energiekonzerne nebst Zubehör geben auch nur einen Cent kampflos auf??

  • "Wasserstoff ist ein gutes Beispiel, aber nicht das einzige: Der Autor erwähnte E-Auto-laden, auch Rechenzentren könnten AI-Training und ähnliche Rechenintensive Nicht-Echtzeitaufgaben in Phasen billiger Energie konzentrieren, etc. Es ist eine Frage der Organisation und sehr dynamischer Tarife und dann kommen die Akteure schon mit guten Lösungen."

    --> Könnte man denken. Allerdings sind die meisten betrieblichen Produktivprozesse auf Dauerbetrieb angelegt und nicht nur dann "Wenn die Sonne scheint und der Wind weht".

    Exakt dieses Problem hat diverse Wasserstoff-Projekte bisher zerschossen: Um sich (halbwegs) zu rechnen muss der Wasserstoff rund um die Uhr produziert werden. Damit benötigt auch die Wasserstoff-Produktion grundlastfähigen Strom, was die gesamte Umweltbilanz zerstört und den Gedanken der Wasserstoffproduktion ad absurdum führt (taz.de/Gefahr-fuer...iewende/!5963523/).

    Hier gibt es nur einen Ausweg: Solarwasserstrom aus Afrika und Windwasserstoff aus der Nordsee. Der schöne Gedanke der Nutzung von "Überproduktionsstrom" ist (leider) ein Luftschloss.

  • Vermutlich können das örtliche Verteilernetze und der lokale Trafo die Spitzenströme nicht weitergeben. Vermutlich befinden sich dort viele kleine Solaranlagen, die über keine Abregelung verfügen. (Eine gesetzliche Vorgabe dazu ist in Arbeit.) Zunächst werden die abschaltbaren Anlagen abgetrennt. Danach müssen lokale Verbraucher tagsüber den überschüssigen Strom nutzen. Unternehmen bieten sich an. Privatpersonen verbrauchen den Strom eher abends.

    Alternativ müßte der lokale Trafo und die lokale Ableitung verstärkt werden. Überschüssigen Strom gibt es nur wenige hundert Stunden im Jahr. Nachts und Winter nie. Dafür teure Kabel und einen überdimensioniert Trafo zu installieren, würde die Endverbraucherpreise treiben.

    Mit dem weiteren Ausbau der Solaranlagen entsteht immer mehr Strom. Würden die lokalen Netze verstärkt, käme eben an den Zielen zu viel unnutzbarer Strom an. Wozu? Lokal abzuregeln und zu verbrauchen, erspart der Gesellschaft die Kosten für ein überdimensioniertes Netz. Solaranlagenbetreiber sollen selbst Batterien installieren und ihren Strom am Abend ausliefern. Das spart Änderungen an Leitungen und Trafos. Dafür darf es für Solarstrom nur noch Marktpreise geben.

    • @Donald Duck:

      Überschüssigen Strom gibt es nur wenige hundert Stunden im Jahr. Nachts und Winter nie.

      Doch Windstrom. Gerade im Winter gibt es hin und wieder auch Nachts überschüssigen Strom - aber im Norden.

      Unser System krankt dazu, dass wir den Strom nicht lokal, sondern deutschlandweit, betrachten. Gerade Bayern mit seinen Mengen Solarstrom hat lokal sicher größerer Probleme als zB NRW.

  • Es gibt zahlreiche, energieverbrauchende Aktivitäten, die man in die Phasen eines Überangebots schieben könnte: Wasserstoff ist ein gutes Beispiel, aber nicht das einzige: Der Autor erwähnte E-Auto-laden, auch Rechenzentren könnten AI-Training und ähnliche Rechenintensive Nicht-Echtzeitaufgaben in Phasen billiger Energie konzentrieren, etc. Es ist eine Frage der Organisation und sehr dynamischer Tarife und dann kommen die Akteure schon mit guten Lösungen.

    Für private Haushalte könnte der dynamische Tarif am Vortag durch Wettervorhersage bestimmt werden, für gewerbliche Verbraucher könnte dieser Minuten vorher angepasst werden.

  • Es bleibt dem Metzger ja überlassen ob er, anstatt einzuspeisen, seinen Strom selbst verbraucht und den Rest speichert. Wenn er aber mit seiner Anlage im örtlichen Netz angeschlossen bleiben möchte, notfalls halt den nicht verbrauchten Strom dann einspeisen möchte bzw. zu bestimmten Zeiten dann noch Strom aus dem Netz beziehen muss, dann muss er auch nach den Spielregeln des örtlichen Netzbetreibers spielen.

  • Die Einführung des EEG im Jahre 2000 war ein genialer Schachzug. Für die ganze Welt. Er hat dafür gesorgt, dass Solarstrom nicht mehr 1,00 Euro pro kWh kostet, sondern 0,08 Euro pro kWh oder noch weniger mit weiter fallender Tendenz. Darauf können die deutschen Stromverbraucher, die die Mehrkosten über die EEG-Umlage bezahlt haben, stolz sein. Was man vergessen hat bei Einführung des EEG ist der Umstand, dass auch die Netze an die neue Art der Energie-Erzeugung angepasst werden müssen. Und dass Speicher notwendig sind.



    Kurzfristige Speicher wie Batterien und längerfristige Speicher wie z.B. Wasserstoff und daraus erzeugtes Methan.



    Wir wollen und brauchen „grünen Wasserstoff“ und der könnte am günstigsten durch überschüssigen Strom erzeugt werden, Strom der im Moment nicht gebraucht wird. Um in solaren Mangelzeiten wieder Strom daraus produzieren zu können.



    Im Moment sind die Überschüsse noch relativ gering und Hydrolyse-Anlagen erreichen nur geringe Auslastungen. Aber das muss und wird sich ändern, weil wir, s.o., das brauchen.



    Dass die Kosten dafür reduziert werden können, lässt sich am o.g. Erfolg des EEG erkennen. Man muss das zusammendenken und entsprechend handeln.

    • @Karl Theurer:

      Das EEG und die bezahlbare Solarenergie war einmal tatsächlich das deutche Wesen, an dem Welt ein wenig genesen kann. Deutschland eingeschlossen.



      Es wurde von Merkel & Altmaier abgewürgt, doch die positiven Folgen waren nicht abzuwürgen.



      Man schuf jedoch nie einen Speichermarkt und die bekannten Punkte beim Verteilnetz wurden auch verschnarcht, um u.a. spendenden Autofirmen noch mehr Zaster zuzuschaufeln.

      • @Janix:

        Ich verstehe nicht, wie man nach den Artikeln der letzten Zeit noch von einem "Abwürgen" sprechen kann. Es wird nach wie vor Solarstrom zugebaut - nichts wurde abgewürgt, nur die Zuschüsse mit sinkenden Preisen der Module geringer.

        Sinnvoll wäre gewesen, schon damals die nächste Stufe - Förderung von Speichern - zu starten, aber die Senkung der Solarsubvention war absolut richtig.

        • @Dr. McSchreck:

          Wahrscheinlich sind wir nicht so weit auseinander. Merkel und Altmaier haben m.E. recht ruppig-rapide runtergeregelt sowie die nötigen Infrastrukturhausaufgaben incl. Netzausbau und Markt für Ergänzungen schaffen einfach verweigert.



          Die Photovoltaik-Module sind nun extrem billig geworden, zudem wurden Anmeldung und Inbetriebnahme stark vereinfacht. Beides trägt nun zum Erfolg bei, der aber abgefedert werden muss.

    • @Karl Theurer:

      "Was man vergessen hat bei Einführung des EEG ist der Umstand, dass auch die Netze an die neue Art der Energie-Erzeugung angepasst werden müssen."



      Naja, zu Beginn hat es ja wenig EE gegeben und somit auch keine vereinzelt-lokale Netzüberlastungen. Die scheinen jetzt vorzukommen. Konkreter müsste es von daher heißen: Was man vergessen hat NACH Einführung des EEG ... Bestimmend in den nachfolgenden Regierungskoalitionen waren CDU, CSU, FDP und SPD.

  • Und es braucht vor allem Quartierbatteriespeicher. In USA existieren davon schon einige. Auch China baut bereits. Bei uns im Land haben sich auch schon einige private auf den Weg gemacht. Nur die Stadtwerke oder Netzbetreiber schlafen noch. Deshalb braucht es auch in diesem Bereich noch mehr Privatinitiative. Quartierspeicher entlaßten das Netz und schalten Gas- und Kohlekraftwerke aus. Nehmen wir die Versorgung selbst in die Hand. die bisherigen Versorgungsunternehmen haben seit Jahrzehnten bewiesen, dass sie es nicht wollen und können.

    • @Sonnenhaus:

      Quartierspeicher lohnen sich, wenn sie möglichst im 24-Stundenrythmus mit überschüssigem Strom geladen und entladen werden können. Das geht in Äquatornähe recht zuverlässig. Es funktioniert generell in ganzjährig sonnenreichen Regionen z.B. in den USA oder China. In Deutschland wäre dieser Rhythmus im Sommer denkbar und an arbeitsfreien Tagen, wenn die Industrie ruht. An den meisten Tagen wird der überschüssige Strom aus erneuerbaren Energien zum Laden fehlen. Wenn man Strom für mehrere Tage über mehrere Tage - aus dem Sommer bis in den Winter - speichern möchte, bräuchte entsprechend mehr Speicher. Deren Laderhythmus wäre gering. Also hohe Kosten bei seltenen Nutzungen = Hohe Nebenkosten für Strom.

      Quartiersspeicher machen in Deutschland wirtschaftlich Sinn, wenn sie Strom für 1/2 Stunde speichern können und damit die Startvorgänge von Kohle- und Gaskraftwerken verringern und verzögern. Der Vorteil ist, daß ein Kraftwerk nicht sicherheitshalber schon mal früher angeheizt werden muß, wenn die Wetterlage noch unklar ist.

  • Das ist kein Sonderfall, sondern eine unzureichende Konzept, eine schlechte Beratung. Eine PV-Anlage auf dem Dach eines Metzgers sollte immer einen Stromspeicher haben, da die Einspeisevergütung schon seit Jahren zu niedrig ist, um eine vernünftige Wirtschaftlichkeit zu erreichen. Jeder Überkapazität sollte nach Speicherung in eine Batterie mit Wärmepumpe in Wärme vor Ort umgesetzt werden, da dies zusätzlich Umweltwärme aus kostenlosem Strom vom Dach generiert, für das kein Heizkessel laufen muss. Dazu braucht es natürlich einen Pufferspeicher aus dem das Heizsystem und Frischwasserstationen (Warmwasserbereitung) beliefert werden können.



    Der unzureichende Zustand der Infrastruktur ist von den Netzbetreibern gewollt, da diese häufig auch Erzeuger sind und ihre neue Konkurrenz auf Abstand halten wollen. Nicht ohne Grund waren die zurückliegenden PV-Anlagen z.B. von RWE und EOn keine ernstgemeinten Konzeptanlagen, denn wer will schon seine alte Milliarden bringende Konzepte über den Haufen werfen, mit neuen Konzepten, die erst einmal Investitionen nötig machen. Analog der Autoindustrie Thema Verbrenner Elektrofahrzeug. Also soviel PV auf Dach, Balkon und Fassade inkl. Batterie.

  • Sonne und Wind stellen keine Rechnung. In der Realitaet stellen die Stromlieferer die Rechnung, selbst wenn sie garnichts liefern oder der Boersenpreis bei Null ist. Unter diesen Bedingungen haben wir immer oefter zuviel Strom aus Erneuerbaren.



    Gespeichert wird praktisch nichts, da stehen wir seit ueber 20 Jahren am Anfang.



    Und ohne Speicherung koennen wir keine Kohlekraftwerke abschalten, ausser wir bauen neue Gaskraftwerke statt welche auszumustern, kostet nur ein paar Hundert Milliarden. Dann koennen wir fuer die naechsten Jahrzehnte Wucherpreise fuer den Klimakiller Fracking-LNG zahlen, der sogar schaedlicher ist als die ersetzte Kohle.



    Und die Netze? Die stellen auch ne Rechnung, je nach Schaetzung bis 2030 zwischen 500 und 700 Mrd Euro fuer den Ausbau und Anpassung an Strom aus Sonne und Wind. Wieviel der Aufbau der Stromspeicher kostet mag keiner beziffern, kann ich verstehen.



    Es gibt also absolut keinen Grund fuer positive Berichterstattung zur deutschen Energiewende, die sich mittlerweile durch hohe Strom- und Netzpreise selbst behindert, zB bei Elektroautos, Waermepumpen, Wasserstoffproduktion usw.



    Und das Klima?



    Co2-Austoss pro kWh in 2023:



    D: 400g



    F: 53g



    GB: 201g

    • @elektrozwerg:

      Stimmt nicht ganz 380 g/Kwh in D



      Tendenz stark fallend dank regenerativen Energien



      Aber das mit der lang gepflegten Abhängigkeit von Kohle und Gas zu tun.



      Günstiger Strom wird den Ausbau von Stromspeichern bei hier fallenden Kosten der Speicher befeuern

  • Solange Speicher noch nicht billiger sind, oder andere Umwandlungsformen, ist das leider zielführend folgerichtiges Vorgehen. Gut wäre noch, dann die Fossilkraftwerke leichter abgereglt zu bekommen.

    • @Janix:

      Speicher sind günstig genug um in der Dunkelflaute vom Dach versorgt zu werden. Alternativ mit Wärmepumpe Strom zu Wärme machen. 1 Teil Strom macht mind. 3 Teile Wärme. Bei gutem Wärmepumpenprozess bis zu 5 Teile Wärme. Und diese ist dann kostenfrei, also kein Gas noch Strom vom Netz für Warmwasser oder für abends wenn es in der Übergangszeit kälter wird. Bei Passivhäusern ist damit selbst im Winter eine Volldeckung möglich, hängt allein von den Größenverhältnissen der Speicher ab; korrekte Heizflächen, Lüftung und PV-Fläche vorausgesetzt.

  • Das ist kein "bizarrer Sonderfall", sondern das wird (und muss, aus technischen Gründen) mit zunehmendem Anteil an Wind und Sonne der Regelfall werden. Die Erneuerbaren ereilt jenes Schicksal, das konventionelle Kraftwerke seit jeher tragen.

    • @sollndas:

      Der Sonderfall war ja, dass er den Strom nicht einmal mehr für den Eigenverbrauch nutzen durfte. Anstatt die Einspeisung zu beenden, hat man die Anlage komplett abgestellt. Daher der Ärger und der Sonderfall. Ohne Kenntnis der Anlage des Metzgers ist es schwierig zu sagen, ob der Netzbetreiber nur die ganze Anlage abschalten konnte oder auch die Einspeisung hätte stoppen können. Der Metzger (!) behauptet, dies wäre softwareseitig ein Haken gewesen. Ich kann mir das nicht ganz vorstellen, da sich der Strom ja nicht in Luft auflösen kann. Vielleicht hätte man 1/4 der Anlage abschalten können.

    • @sollndas:

      Bei dem Fall geht es darum, dass dem Metzger bis zu sieben Stunden am Stück die Solaranlage abgeschaltet wird und er auch nicht für seinen Eigenverbrauch den Strom produzieren darf. Stattdessen kauft er ihn teuer ein. Für den Netzbetreiber ist es nur ein Schalter in seiner Software, aber er weigert sich. So verdient er ja auch deutlich mehr.