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ARD-Podcast „Die Taylor Swift Story“Die mitreißende Ikone

Das Phänomen Taylor Swift ist allgegenwärtig und für manche schwer zu verstehen. Ein neuer ARD-Podcast erklärt es kritisch und begeistert zugleich.

Taylor Swift bei einem Konzert in Stockholm im Mai 2024 Foto: Christine Olsson/TT/imago

Sie ist überall. Ob in der eigenen Netflix-Doku, auf Social Media oder sogar in Gelsenkirchen: An Taylor Swift führt kaum ein Weg vorbei. Auch der Podcast „Die Taylor Swift Story“ von ARD Kultur widmet sich nun dem größten Popstar unserer Zeit.

Dafür tauchen die Popkultur-Expertin Gizem Çelik und die Sängerin Vanessa Mai in sechs Folgen tief in die Hintergründe des Phänomens Taylor Swift ein. Sie analysieren ihren Werdegang, erklären die Businessstrategie des Popstars, besprechen den Fankult rund um Swift und lassen ihre eigene Begeisterung für die Sängerin durchblitzen.

Insgesamt sechs Stunden, voller Swift-Analyse, geliefert von zwei bekennenden „Swifties“ – ist es das wirklich wert? Ja! Denn auch wer von Länge und Thema erst mal abgeschreckt ist und bisher kein großes Interesse für den oft so perfekt durchschnittlich wirkenden Popstar aufbringen konnte, wird mitgerissen.

Das Storytelling des Podcasts ist fesselnd, immer tiefer wird man als Hö­re­r:in in das Swift-Universum gezogen. Dabei vermittelt er eine Faszination für den Popstar, die auf die Hörenden überspringt. Von Taylor Swifts Musik kann man halten, was man will, von ihrer weitgehend fehlenden politischen Positionierung ebenso. Zweifelsohne ist Swift aber eine höchst spannende und ambivalente Figur, deren Geschichte noch nicht auserzählt ist.

Es wird auch kritisch

Der naheliegenden Unterstellung der Voreingenommenheit entziehen sich Çelik und Mai geschickt, in dem sie offen über ihre Begeisterung für Swift sprechen und gleichzeitig eine kritische Betrachtung nicht außen vor lassen.

Der Podcast

„Die Taylor Swift Story“

sechs Folgen

abrufbar in der ARD-Audiothek

Denn Anlass für eine solche bietet die Popikone durchaus. Çelik und Mai befassen sich mit dem schier unbegrenzten Einfluss Swifts auf ihre Fans, ihren nicht gerade umweltbewussten Lebensstil und ihren kaltschnäuzigen Geschäftssinn, ohne dabei unrealistische Erwartungen an Swift zu stellen.

Auch von der Perspektive der Sängerin Mai profitiert der Podcast. Fragen wie: „Sind 13 Stunden Fantreffen normal?“, oder „Wie viele Songs spielst du auf deinen Konzerten?“ können so beantwortet werden und helfen dabei, die Handlungen von Swift einzuordnen.

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7 Kommentare

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  • Auch hier gilt: Idole ersetzen besser nicht das eigene Denken und eigene Leben. Und man muss keinen Hype verstärken, indem man nur noch über ihn schreibt oder sendet.

    (Ich kann trotz ernsthaftem Versuch der Musik Swifts nichts abgewinnen: gut produziert im Sound, aber melodisch arg schwach. Suzanne Vega etwa ist da ganz anders unterwegs, wenn es eine selbstbewusste Frau mit Liedermacherinhintergrund sein soll.)

    • @Janix:

      Yes. Hab mir mal auszugsweise n Tourteil angetan: Was eine musikalisch dünne Suppe & Stimme.



      Und nochens: Wer nicht das größte Bewegungsass auf dem Planeten 🪐 ist!



      Sollte peinliches Rum-Jaggern et al. - aus dem Zerhacker tunlichst meiden!



      Peinlich langweilige Performance •



      (Zügig wieder umgeschaltet!;)

    • @Janix:

      Von "nur noch" kann keine Rede sein. Swift ist in Deutschland über Jahre hinweg ignoriert worden und erst unlängst erschienen hier in der taz Artikel (und Kommentare!) voll von Ignoranz gegenüber Swift.

      Ich empfehle als Lektüre: Jörn Glasenapp, Taylor Swift: 100 Seiten. Glasenapp ist Inhaber des Lehrstuhls für Literatur und Medien an der Universität Bamberg. Erschienen bei Reclam. Lohnt sich. Danach verbieten sich Formulierungen wie "Gut produziert", die anzudeuten scheinen, dass nicht Swift verantwortlich für ihren Erfolg ist, sondern irgendwelche anonymen Produzenten.

      • @Plewka Jürgen:

        Danke für den Lesetipp.

        100 Seiten ist mir die sympathische, schöne Taylor allemal wert.

        Vielleicht werde ich noch zum Oldie-Swifty.

    • @Janix:

      Herrjeh, unsere Großeltern haben über Elvis und die Beatles geschimpft, unsere Eltern über Prince und Michael Jackson, wir schimpfen über den Hype um Taylor Swift. Wären drei Generationen Unverständnis nicht mal ein guter Zeitpunkt, damit aufzuhören?

      • 9G
        95820 (Profil gelöscht)
        @Jürgen Meyer:

        Wer schimpft denn? Über einen Hype schimpft mensch nicht. Der darf bei Nichtgefallen ignoriert werden.

      • @Jürgen Meyer:

        Rock Dreams Bill Haly “People ask me. Bill how can you do this. You are a musician a grown up man and you are a pro, how can you play this trash? This jungle music? I tell them, dont knock it.



        I‘m therthy years old, have a wife and four children. I‘ m not about to let it go, not for anyone no matter…(ich bin dran)



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