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Eskalation im Nahen OstenPatenonkel Iran

Kommentar von Klaus Hillenbrand

Die Mullah-Republik sieht sich als Schutzmacht der Palästinenser. Paradoxerweise rücken so aber die arabischen Staaten näher an Israel heran.

Ajatollah Chamenei, das politische und religiöse Oberhaupt des Iran Foto: Arne Immanuel Bänsch/dpa

M it dem iranischen Luftangriff auf Israel hat der Nahostkonflikt eine neue, gefährliche Wende erhalten. Allenthalben ergehen Warnungen vor einem Flächenbrand. Zugleich dreht sich der Konflikt zurück zu seinen Anfängen in den ersten Jahrzehnten nach Gründung des Staates Israel im Jahr 1948: Damals handelte es sich um eine zwischenstaatliche Auseinandersetzung, mit Israel auf der einen und einer Reihe arabischer Despotien auf der anderen Seite.

Die arabischen Länder gedachten Israel von der Landkarte zu tilgen, Israel wiederum ging es darum, die eigene Existenz zu sichern, auch durch Gebietserweiterungen. Der Iran spielte damals keine Rolle. Über die Palästinenser sprach kaum jemand, und wenn, dann dienten diese im Propagandakrieg lediglich als Statisten zur Stützung arabischer Interessen. Politisch spielten sie ebenfalls keine Rolle.

Das änderte sich erst Anfang der 1970er Jahre nach der israelischen Eroberung der Westbank im Sechstagekrieg 1967 und dem Aufstieg der säkular orientierten PLO als politischer Vertretung der Palästinenser. Dieser Emanzipation waren allerdings Grenzen gesetzt – durch die arabischen Staaten, auf deren Unterstützung die PLO angewiesen blieb. Nichtsdestotrotz vermochten es die Palästinenser, eine eigenständige Rolle im Konflikt anzunehmen. Dabei blieb es auch, als Islamisten wie die Hamas die alten säkularen Kräfte überflügelten. Aber auch sie blieben vom Wohlwollen einiger Staaten wie Katar abhängig.

Vor allem aber übernahm der Iran die Rolle des Patenonkels für die Palästinenser, während eine Reihe arabischer Staaten ihren Frieden mit dem nach rechts gerückten Israel schloss und dem Palästinenserkonflikt fortan keine größere Beachtung mehr schenkte. Das schiitische Regime in Teheran pflegte schon immer besondere Nichtbeziehungen zu Israel, dem Erzfeind, der nicht einmal beim Namen, sondern nur „zionistisches Gebilde“ genannt wird.

Iran hat nach seinem Angriff deutlich gemacht, dass er zum jetzigen Zeitpunkt an einer Eskalation kein Interesse hat

Ob es dem Iran dabei wirklich um das Wohl der Palästinenser geht, darf aber bezweifelt werden. Vor allem möchte das Mullah-Regime mit seinen Satelliten von den jemenitischen Huthis über die libanesische Hisbollah bis zur palästinensisch-sunnitischen Hamas die eigene Rolle als Regionalmacht ausbauen, um damit den arabischen Raum dominieren zu können. Genau deshalb drohen die Palästinenser wieder zu Objekten herabzusinken, denen man für ihren Terror herzlich zugeneigt ist, deren Tod man aber billigend in Kauf nimmt.

Zugleich führen die iranischen Ansprüche dazu, dass Staaten auf der Arabischen Halbinsel näher an Israel heranrücken, weil sie nicht von Teheran dominiert werden möchten. Insofern hat der Iran mit dem Angriff auf Israel das Gegenteil dessen bewirkt, was in seinem Interesse steht: Arabische Staaten rücken nun näher an Israel, das sich wiederum angesichts der Bedrohung aus Teheran weniger Kritik an der Kriegsführung in Gaza ausgesetzt sieht

Verhindertes Blutbad

Jetzt stehen wir möglicherweise am Beginn eines Kriegs zwischen Israel und dem Iran. Es ist kaum zu erwarten, dass Israel den Ratschlägen westlicher Verbündeter folgt und auf einen Gegenschlag verzichtet. Es wäre auch keine Spezialität Benjamin Netanjahus, sollte er den Befehl zum Angriff geben. Israel hat in seinem Existenzkampf immer auf Abschreckung gesetzt. Es ist dabei nicht schlecht gefahren, jedenfalls besser als mit dem gescheiterten Friedensabkommen von Oslo. Auch die erfolgreiche Abwehr der iranischen Raketen- und Drohnenattacke zeigt eigene militärische Fähigkeiten. Das Blutbad, das ohne Abwehrmaßnahmen hätte entstehen können, möchte man sich nicht ausmalen.

Israel hat jedes Recht, diesen Angriff militärisch zu beantworten – auch wenn Israel mit dem Schlag auf das iranische Konsulat in Damaskus die Lunte gelegt hatte. Der Iran hat nach seinem Angriff deutlich gemacht, dass er zum jetzigen Zeitpunkt an einer Eskalation kein Interesse hat und hat fast schon darum gebettelt, dass Netanjahu seine Raketen in den Silos lässt.

Auch Israel will keinen großen Krieg mit dem Iran. Es reichen schon der „kleine“ im Gazastreifen (der nun wirklich nicht klein, sondern brutal und lang ist) und die dauernden Scharmützel mit der Hisbollah an der Grenze zum Libanon, die leicht zu einem Krieg werden könnten. Der Westen rät Israel vor einer Eskalation ab, die weder US-Präsident Joe Biden im Wahlkampf noch die EU gebrauchen können und die bei steigenden Ölpreisen und unsicheren Handelsrouten eine schwächelnde Weltwirtschaft aus dem Tritt bringen könnte. Russland arbeitet zwar eng mit dem Iran zusammen, muss aber im Kriegsfall fürchten, dass der Nachschub an iranischen Kampfdrohnen für den Ukrainekrieg ausgeht.

Kein Vermittler in Sicht

Deshalb spricht derzeit eher wenig für den häufig heraufbeschworenen Flächenbrand. Wahrscheinlicher bleibt es, dass die Kontrahenten wieder zum alten Status quo zurückkehren. Und der ist ja nicht unbedingt sonderlich friedlich: mit dem Krieg Israels gegen die Hamas, den immer noch gefangenen israelischen Geiseln im Gaza­streifen, den Angriffen der Hisbollah auf Israel, den Drohnen im Jemen, der Präsenz iranischer Revolutionswächter in Syrien, den zur Gewalt neigenden israelischen Siedlern in der Westbank.

Von einer Friedenslösung aber bleibt die Region weiter als jemals entfernt. Angesichts des Pogroms vom 7. Oktober und der darauf folgenden Begeisterung in der Bevölkerung Gazas und der Westbank finden sich kaum mehr Israelis, die sich einen wie auch immer gearteten Frieden mit der palästinensischen Seite auch nur vorstellen können. Der Jubel auf palästinensischer Seite über den Massenmord zeugt davon, dass es umgekehrt nicht besser ist. In der Region ist kein Akteur sichtbar, der die Konfliktparteien näher zueinanderbringen könnte. Die EU hat im Nahen Osten keine Bedeutung, und in den USA droht Großdiplomat Trump.

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taz-Autor
Jahrgang 1957, ist Mitarbeiter der taz und Buchautor. Seine Themenschwerpunkte sind Zeitgeschichte und der Nahe Osten. Hillenbrand ist Autor mehrerer Bücher zur NS-Geschichte und Judenverfolgung. Zuletzt erschien von ihm: "Die geschützte Insel. Das jüdische Auerbach'sche Waisenhaus in Berlin", Hentrich & Hentrich 2024
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26 Kommentare

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  • Wenn man mal weiterdenkt, stellt sich die Frage, wer denn mal die nächste Regionalmacht dort stellen wird.



    Die shiitischen Mullahs im Iran verbünden sich mit der sunnitischen Hamas, während das sunnitische Jordanien Israel etwas unterstützt und das wahabitische Saudi Arabien die Füße still hält. Wird jetzt eine der Mächte am persischen Golf zurückgedrängt, drängt das andere in die Lücke und alle die dort zur Verfügung stehen sind religiöse Fanatiker ohne Interesse an Freiheit und Demokratie. Für die Mehrheit der Bevölkerung am persischen Golf wird sich da wenig ändern. Israel wird da eine Insel bleiben.

  • Pointierte Zusammenfassung.

  • das ist nicht paradox, das kommt dabei raus, wenn man sozial exklusiv agiert in einer pluralistischen und brutalen welt.

    denn wenn man zu stur ist sich allen ansprüchen anzupassen, wird sich das --- alte ebenso wie das neue --- irgendwann gegen einen wenden, weil es eben nicht reicht, um alle sozialen faktoren erfolgreich zu seinen gunsten zu kontrollieren --- zu beherrschen.

    das schlimme dabei ist, das trotz der, mittlerweile offensichtlichen sozialen exklusion und den damit einhergehnden unwahrheiten, krieg und sonstigen sozialen ineffizienzen die man an den tag legt, weiter erfolgreich ist, weil viele leute diese massive exklusion --- SOZIAL INEFFIZIENTEN HERRSCHAFTSFORMEN --- zulassen!

    das ist nicht paradox, da sollte grundwissen sein ab der 8 klasse!

  • Ich wage zu behaupten, dass vielen jüdischen Israelis das Wohlergehen ihrer arabischen Nachbarn, Kollegen, Freunden, Mitschülern, Geschäftspartnern oder Arbeitnehmern weitaus mehr am Herzen liegt als der Führung des Iran.

    • @Ralph Bohr:

      Hm, meinen Sie, dass jüdische Nachbarn, Kollegen, Mitschüler, Geschäftspartner oder Arbeitnehmer in Iran nur einen Tag überleben würden?



      Es gibt viele arabische Israelis, die in Israel weitaus besser leben als in anderen arabischen Ländern geschweige denn in Iran.

      • @DocSnyder:

        Es gibt eine jüdische Gemeinde im Iran - also ja, es ist offenkundig, dass diese dort mehr als "nur einen Tag überleben".

      • @DocSnyder:

        @Ralph Bohr



        Sorry, hatte ihren Kommentar falsch gelesen und gedeutet 🙃



        Zu schnell und oberflächlich gelesen.

    • @Ralph Bohr:

      Was aber nicht soweit geht, den Palästinensern in den besetzten Gebieten politische Gleichberechtigung bzw. Selbstbestimmung zuzugestehen.

  • Ich glaube der Begriff "Flächenbrand" trifft es nicht, weil der vielleicht die ganze Zeit schon dar ist, weil die gesamte Region dauerhaft krisenhaft ist.



    Ich rechne damit, dass die Kombination aus Gaza/Palästina/Israel, der internationalen Islamistenszene und der Regionalmacht Iran insgesamt ein Szenario ergibt, wo Terrorismus der Austragungsort der unterschiedlichen Kräfte und Konflikte sein wird.



    Weder die Hamas, noch die Hizbollah, noch die Al-Qaida oder andere Gruppen haben genug Feuerpower, um sich wirklich in eine direkte Konfrontation mit Israel zu begeben.



    Dafür sind sie weltweit organisiert, sie sind bereits durch den US-Krieg gegen den Terror an eine Welt angepasst, wie wir sie seit 2001 haben.



    Diese Organisationen haben ihre Methoden und Vorgehensweisen entwickelt, und ich vermute, dass sie diese jetzt anwenden werden, da die westliche Welt für sie komplett egal wird, könnten sie die als Schlachtfeld nutzen, um Wirkung zu erzielen. Israel eskaliert momentan, wohl auch, um Klarheit zu schaffen, um Situationen aufzulösen, dafür könnten sie sich woanders wieder formieren. Unter solchen Konditionen sind Verhandlungen eine Illusion, damit bleiben nur Konflikte und Konfrontationen.

  • Interessante Zusammenfassung des Konflikts.



    Bei vielen propalästinensischen Akteuren in den sozialen Medien hat diese Inszenierung des Irans als „Rächer“ der Palästinenser offenbar funktioniert, da wird diese - eigentlich übelst gefährliche und destabilisierende Aktion, die den Palästinensern wirklich nicht hilft - gefeiert.

    Wobei ausgeblendet wird, dass das Mullah-Regime die eigene Bevölkerung brutal unterdrückt. Aber wird ja auch von propalästinensischer Seite sehr gerne ausgeblendet, welche islamistische Agenda Hamas und Hisbollah verfolgen.

    Was mir im Kommentar fehlt ist daher die innenpolitische Perspektive. Iran will durch solche „Heldentaten“ (die von arabisch-sunnitischer Seite her eher verspottet wird) von eigenen innenpolitischen Problemen ablenken. Netanyahu wiederum kämpft ebenfalls ums politische Überleben und kann daher vermutlich auf einen militärischen Gegenschlag nicht verzichten.

    • @Karla Columna:

      "Ausblenden" ist eine beliebte Abwehrreaktion auf allen Seiten. Nicht exklusiv bei den Palästinensern. Und das Konzept des iranischen Regimes ist von Beginn an darauf ausgelegt, Bedrohungen von außen zu suggerieren um Stabilität im inneren zu erzeugen.

      Netanjahu steht unter Druck, weil er Kriegstreiber wie Ben Gvir an seiner Seite duldet und nicht frei in seinen Entscheidungen ist.

    • @Karla Columna:

      Man sollte vielleicht stärker darauf eingehen, dass Irans Konsulat bombardiert wurde.



      Unter internationalem Gesetz hätte Isreal erst diplomatische Methoden anwenden müssen. Deren Immunität in einem Statement aufheben ect.

      Ich bezweifle auch stark dass Iran wirklich einen echten Angriff geplant hat. Es war klar, dass die Drohnen abgefangen werden würden, es war nur eine Antwort auf den Angriff, um das Gesicht zu wahren.

  • Bin mal gespannt, wer zuerst damit scheitert, seiner Gefolgschaft mit den blöden/gefährlichen Ablenkungsmanövern ruhig zu stellen bzw. Spenden zu generieren, die Mullahs oder der Großdiplomat.

  • "Ob es dem Iran dabei wirklich um das Wohl der Palästinenser geht, darf aber bezweifelt werden." Das ist sehr milde ausgedrückt. Das iranische Regime tut überhaupt nichts für das Wohl der Palästinenser, sondern benutzt die Palästinenser schlicht als Kanonenfutter für Angriffe auf Israel, um nicht das Leben der "eigenen" Leute dafür riskieren zu müssen. Und der Raketen- und Drohnenangriff auf Israel hatte mit den Palästinensern nichts zu tun, sondern war eine Reaktion auf den Schlag Israels gegen die iranischen Revolutionsgarden in Damaskus. Ziel des iranischen Mullah-Regimes ist seit seinem Bestehen nicht das Wohl der Palästinenser, sondern die Vernichtung Israels.

  • Es ist kein Zufall, dass gute Schachspieler aus dem Iran kommen. Israel sitzt in der Falle: Eigentlich müsste ein Gegenschlag kommen, mit kaum absehbaren Folgen, denn der Iran hat bewiesen: Wenn wir wollen, können wir in Israel ein Blutbad anrichten. Dazu bräuchten sie einen Angriff nicht vorher anzukündigen. Sollte Israel einen Krieg mit dem Iran vom Zaun brechen, würde das die Position des Iran in der islamischen Welt massiv stärken. Ich bin gespannt, was als nächstes kommt. Israel kann einen Krieg nicht gewinnen, im Gegenteil: Die eigene Existenz könnte plötzlich auf dem Spiel stehen.

    • @Ertugrul Gazi:

      Iran hatte ja u.a. auch Jerusalem mit Raketen, Drohnen etc angegriffen. Es ist schon etwas bizar, dass Israel den Felsendom und die al-Aqsa-Moschee vor einer möglichen Zerstörung durch iranische Angriffe schützen muss.

    • @Ertugrul Gazi:

      "Es ist kein Zufall, dass gute Schachspieler aus dem Iran kommen."

      Darf ich fragen, woher Ihre diesbezügliche Kenntnis stammt? Lt. Bestenliste in Wikipedia steht der erste iranische Staatsbürger an 56. Stelle. An 23. Stelle steht ein israelischer Staatsbürger, was ich für ein Land mit einer so kleinen Bevölkerung durchaus bemerkenswert finde. Die meisten guten Schachspieler kommen aus dem Land des "Großen Satan".

      "... denn der Iran hat bewiesen: Wenn wir wollen, können wir in Israel ein Blutbad anrichten."

      Das hat der Iran, meiner Meinung nach, am 07.10.23 durch (auch) seine Handlanger bewiesen, aber meiner Meinung nach nicht in der Nacht zum 14.04.2024.

      "Sollte Israel einen Krieg mit dem Iran vom Zaun brechen, würde das die Position des Iran in der islamischen Welt massiv stärken."

      Können Sie das bitte näher ausführen? Ich bin mir in dem Punkt nicht so sicher wie Sie. Wenn Ihre Vermutung zutreffen würde, hätte der Iran damit doch am 14.04.2024 beginnen können und den Beschuss der iranischen Botschaft als "Israel bricht einen Krieg mit dem Iran vom Zaun" interpretieren können.

      "Israel kann einen Krieg nicht gewinnen, ..."

      Für mich sieht es bisher so aus, als könnte Israel fast jeden Krieg gewinnen (hat es in den vergangenen Jahrzehnten ja auch bereits oft genug), außer er wird mit den Methoden der Täter, Anhänger und Unterstützer des 07.10.2023 geführt. Kriege gegen solche Gegner können meiner Meinung nach nur gewonnen werden, wenn man die gleichen Methoden wie der Gegner anwendet. Dass Israel darauf verzichtet, finde ich in höchstem Maße nobel.

      "Die eigene Existenz könnte plötzlich auf dem Spiel stehen."

      Diese Existenz steht, bereits von Beginn an, schon immer auf dem Spiel. Ich hoffe, das ändert sich irgendwann einmal. Anfänge sind mit Ägypten, Jordanien, Saudi-Arabien u.v.m. gemacht.

    • @Ertugrul Gazi:

      Der Iran hat nicht bewiesen, dass er ein Blutbad in Israel anrichten kann.

      Im Gegenteil.

      Israel hat bewiesen, dass sein Schutzschirm steht und es die Unterstützung der arabischen Nachbarstaaten hat.

      Ein israelischer Gegenschlag wäre wieder nur eine Einzelaktion.

      Herr Hillenbrand hat doch recht gut klargemacht, warum Israel "keinen Krieg mit dem Iran vom Zaun brechen" wird.

      Es wirkt, als würden Sie sich eigentlich den großen Krieg "Alle gegen Israel" wünschen.

      Der wird nicht kommen.

      Die arabischen Machthaber haben erkannt, dass ihr Feind in Teheran sitzt, nicht in Jerusalem.

      Mit Jerusalem können sie sich hingegen gut arrangieren.

      Keine israelische Regierung will Regionalmacht im Nahen Osten werden oder die Gesellschaftsstrukturen in den arabischen Staaten verändern.

      Die Palästinenser stören die arabischen Nachbarstaaten auch.

      • @rero:

        "Die Palästinenser stören die arabischen Nachbarstaaten auch."

        Die Palästinenser scheinen anscheinend überall zu stören. Wenn ich so manches in den Medien und Kommentaren (nicht nur hier) lese, frage ich mich, was die Palästinenser in den letzten 75 Jahren denn so alles verbrochen haben sollen. Ausser zum Spielball diverser Eigeninteressen von Staaten, Parteien und Terroristen zu werden.

        Wenn in der Breite so gedacht und dementsprechend gehandelt/behandelt wird, braucht man sich nicht wundern, wenn eine Minderheit sich irgendwann radikalisiert.

        • @Sam Spade:

          "Wenn in der Breite so gedacht und dementsprechend gehandelt/behandelt wird, braucht man sich nicht wundern, wenn eine Minderheit sich irgendwann radikalisiert."

          Ich neige selbst manchmal dazu, deswegen meine ich Ihre Einschätzung "Die Anderen sind schuld." nachvollziehen zu können (das habe ich jetzt verkürzt ausgedrückt) ... es hilft nur einem selbst, ebenso wie seinen/ihren Mitmenschen nicht weiter.



          Ich hoffe und vertraue darauf, dass die Gaza-Hamas-palästinensische Seite vielleicht einmal, hoffentlich in naher Zukunft, ihre Sichtweise ändern kann und mit einer neuen Regierung in Israel vieles möglich ist, was den Menschen in der Region Frieden, Sicherheit und Wohlstand bringt.

        • @Sam Spade:

          Nun ja, "die Palästinenser" haben natürlich nicht alle etwas verbrochen, wohl aber die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO). Die PLO hat in Jordanien und dem Libanon Bürgerkriege ausgelöst und sich in Kuwait während des 2. Golfkrieges auf die Seite der irakischen Invasoren gestellt.

          • @Budzylein:

            Danke für Ihre Stichworte. Ich hatte auch schon mit einer Liste begonnen, aber sie wäre zu lange geworden.

            Außerdem denke ich, dass, (@Sam Spade, bitte korrigieren Sie mich, wenn ich das falsch einschätze,) ihm Vergehen, Verbrechen, Störungen etc. der Gaza-Hamas-palästinensischen Seite bekannt sind.



            (Für mich persönlich beginnen die "Störungen" mit dem Bespucken von erkennbar jüdischen Menschen hier in Berlin, über das Skandieren bestimmter Parolen auf pro-palästinensischen Demonstrationen und Angriffen auf jüdisch/israelisch gelesene Menschen bis zum 07.10.23. Für alles Weitere dazwischen habe ich hier nicht genug Zeilen.)

            • @*Sabine*:

              PLO und andere Organisationen interessieren mich in diesem Zusammenhang nicht, daher habe ich sie ausdrücklich davon ausgenommen. Die radikalen Kräfte haben viel zu lang Einfluss auf das Weltbild der palästinensischen Bevölkerung ausgeübt.

              PLO oder Hamas mit der palästinensischen Zivilbevölkerung gleichzusetzen ergibt genau so wenig Sinn, wie die israelische Bevölkerung mit der Netanjahu Regierung, Libanesen mit der Hisbollah oder Iraner mit dem Mullah Regime gleichzusetzen.

              Mir geht es in diesem Bezug um die Menschen. Die wollen in der Regel nämlich nur in Ruhe und Frieden ihr Leben gestalten. Da unterscheiden sich Juden nicht großartig von Palästinensern, Iranern oder Libanesen.

              Und was sie als Störung bezeichnen, nenne ich eine Unsitte bzw Straftat. Das ist abzulehnen und ggf zu ahnden.

  • Bisher hat nur Israel die Bombe, so ca. 100 Atombomben wohl.

    • @Elias-Nathan Stern-Herrmann:

      Zum Glück. Sonst wäre das Land vermutlich schon 1973 vernichtet worden.

  • Die ganze Geschichte gut zusammengefasst.