piwik no script img

Nach dem Tod von Alexei NawalnyLeichnam scheint unauffindbar zu sein

Nawalnys Mutter und seinem Anwalt ist es bisher nicht gelungen, den Toten zu sehen. Trotz Repressionen äußern Menschen in russischen Städten spontan ihre Trauer.

Jedes noch so versteckte Gedenken an Nawalny steht unter scharfer Beobachtung der russischen Polizei – wie hier am Samstag in St. Petersburg Foto: Dmitri Lovetsky/dpa

MOSKAU/BERLIN/LONDON dpa/epd | Nach dem Tod des Kremlgegners Alexei Nawalny scheint dessen Leiche zunächst unauffindbar zu sein. Nawalny starb am Freitag in einem Straflager nördlich des Polarkreises plötzlich und unter ungeklärten Umständen. In Russland trauern die Menschen trotz Festnahmen und Drucks der Behörden weiter um den Politiker. Für Friedensnobelpreisträgerin Irina Scherbakowa hat die russische Opposition ihre bedeutendste Stimme verloren. Derweil bestellte Großbritannien den russischen Botschafter ein.

Wie Nawalnys Sprecherin Kira Jarmysch am Samstag auf der Plattform X (vormals Twitter) berichtete, konnten Nawalnys Mutter und dessen Anwalt im Leichenschauhaus der Stadt Salechard, knapp 50 Kilometer vom Straflager Charp im Norden Russlands, keine Spur vom Leichnam entdecken. Das Leichenschauhaus sei geschlossen, und über die am Eingang ausgehängte Kontakt-Telefonnummer sei der Anwalt auch nicht zu einer zufriedenstellenden Antwort gekommen. „Ihm wurde gesagt, dass er bereits der siebte Anrufer an diesem Tag sei“, schrieb Jarmysch. „Und der Leichnam Alexeis befinde sich nicht bei ihnen im Leichenschauhaus.“

Ein Mitarbeiter des Straflagers jenseits des Polarkreises habe zuvor mitgeteilt, dass sich Nawalnys Leichnam in der Stadt Salechard zur Untersuchung befinde, teilte Jarmysch mit. Demnach konnte die Mutter die Leiche zunächst nicht identifizieren.

Nawalnys Mutter Ljudmila Nawalnaja war in das Straflager im Norden Russlands gereist und habe dort die Todesnachricht erhalten. Der Tod des 47-Jährigen soll demnach am 16. Februar um 14.17 Uhr Ortszeit (10.17 Uhr MEZ) eingetreten sein. Zuvor hatte bereits der russische Strafvollzug über Nawalnys Tod informiert, der seit 2021 inhaftiert war.

Scherbakowa: „Es gibt absolut keinen Ersatz“

In Moskau und anderen Städten räumten Männer in Zivil oder Mitarbeiter der Stadtreinigung spontan errichtete Erinnerungsstätten für den 47-Jährigen. Sie packten Blumen in Mülltüten, sammelten Kerzen und Bilder ein. Medien in vielen Teilen Russlands berichteten am Samstag, dass trotzdem weiter frische Blumen niedergelegt, Kerzen angezündet und Bilder zur Erinnerung an Nawalny aufgestellt wurden.

Nach Informationen von Menschenrechtlern gab es landesweit mehr als 100 Festnahmen. Das Internetportal ovd.info berichtete am Samstagmorgen, dass allein in St. Petersburg mehr als 60 Menschen festgenommen worden seien. Festnahmen gab es demnach in zehn Städten, darunter auch in Moskau, Brjansk und Krasnodar. Die Bürgerrechtler gaben auch juristische Hinweise für das Niederlegen von Blumen und veröffentlichten die Nummer einer Telefon-Hotline für anwaltliche Hilfe. Viele Russen hatten nach dem Tod Nawalnys öffentlich ihre Wut geäußert.

„Wie groß doch selbst die Angst des Machtapparates vor einem Toten ist, wenn sogar das Ablegen von Blumen zu seinem Andenken als Verbrechen angesehen wird“, schrieb der russische Friedensnobelpreisträger und Gründer der kremlkritischen Zeitung Nowaja Gaseta, Dmitri Muratow, am Samstag im Nachrichtenkanal Telegram.

Die Friedensnobelpreisträgerin Irina Scherbakowa bezeichnete den Tod des russischen Regimekritikers Alexei Nawalny als großen Verlust für die Opposition in ihrem Heimatland. „Es gibt absolut keinen Ersatz, was Charisma betrifft und Stärke“, sagte sie am Samstag im RBB-Inforadio. Figuren wie er seien ohnehin selten in der Politik. Der Verlust treffe auch die Menschen, die für ein freies Russland ohne Präsident Wladimir Putin kämpfen und dort leben wollten.

Für die Mitgründerin der von den russischen Behörden verbotenen Menschenrechtsorganisation Memorial ist der Tod des Regimekritikers die „stärkste politische Geste, die man machen konnte.“ Jetzt sei Nawalny ein Sinnbild für einen Menschen, der „für seine Sache auch bereit ist zu sterben“. Dennoch habe er sich nie als Märtyrer inszeniert, sondern vielmehr Witze gemacht. Selbst bei seiner Verhaftung oder im Gericht sei er nicht mit ernsthafter, tragischer Miene aufgetreten, sondern mit Humor.

Als Mann großen Mutes gewürdigt

Unterdessen hat Großbritannien nach dem Tod von Alexei Nawalny Konsequenzen in Aussicht gestellt und einen Vertreter der russischen Botschaft vorgeladen. „Es sollte Konsequenzen haben, wenn solche furchtbaren Menschenrechtsverletzungen stattfinden“, sagte Außenminister David Cameron nach Angaben des Senders Sky News am Samstag. Geprüft werde, ob es einzelne Verantwortliche gebe und einzelne Maßnahmen, die ergriffen werden könnten. „Wir kündigen sie nicht im Voraus an, daher kann ich nicht mehr sagen als das.“

Natürlich hätten sie auch bereits den Botschafter einbestellt. „Wir haben unsere Sicht auf dieses schreckliche Ereignis und die Art, wie dieser Mensch behandelt wurde, klargemacht“, sagte Cameron am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz. In München werde er sich auch mit Kollegen der G7-Staaten treffen.

Das Außenministerium in London hatte am Freitagabend mitgeteilt, Nawalnys Tod müsse vollumfänglich und transparent untersucht werden. Das Ministerium habe „die russische Botschaft einbestellt, um klarzumachen, dass wir die russischen Behörden in vollem Umfang verantwortlich machen“. Der Nachrichtenagentur PA zufolge sollen Beamte informiert worden sein, dass der Botschafter krank sei, es sei ein Vertreter geschickt worden.

Das britische Ministerium würdigte Nawalny als Mann großen Mutes und eisernen Willens, der selbst aus dem Gefängnis weiter für die Rechte des russischen Volks gekämpft habe. Sein Einsatz für Menschenrechte und für die Aufklärung von Korruption sei eine Inspiration für Millionen. „Die Ideale, für die er stand und starb, werden ewig weiterleben.“

Der nach vielen Tagen in immer wieder angesetzter Einzelhaft körperlich geschwächte Nawalny war nach russischen Behördenangaben am Freitag bei einem Hofgang im Straflager bei eisigen Temperaturen zusammengebrochen. Wiederbelebungsversuche waren nach Angaben des Strafvollzugs erfolglos. Menschenrechtler werfen dem russischen Machtapparat Mord vor. Nach Angaben von Nawalnys Team ist ein Anwalt auf dem Weg zum Straflager nördlich des Polarkreises. Demnach gingen auch die Mitarbeiter des prominenten Anti-Korruptionskämpfers davon aus, dass Nawalny gezielt getötet wurde.

Russlands Machtapparat geht immer wieder mit Gewalt gegen Andersdenkende vor. Proteste werden in dem Land schon seit Jahren nicht erlaubt.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

34 Kommentare

 / 
  • Selbst vor Tote fürchtet sich Putin noch.

  • Wenn die Leiche auftauchen würde, würde mich das wundern. Dann könnten an ihr Misshandlungen und Mangelernährung festgestellt werden und wenn sie bestattet würde, hätten seine Unterstützer einen zentralen Gedenkort.

  • Ich könnte mir gut vorstellen, dass der Leichnam sofort kremiert wurde, um die Todesursache zu verschleiern

    • @Sabine Hofmann-Stadtländer:

      ja, genau das wird sehr wahrscheinlich passieren.



      es ist gruselig. und der putin wird evtl. wiedergewählt. die russInnen scheinen irgendwie verpeilt zu sein, daß sie sich von der russenmafia deren teil putin ist, regieren lassen. jahrzehntelange stalinistische gehirnwäsche scheint immer noch die grundlengende denkfähigkeit dieses gefühligen volkes zu beeinträchtigen.

      • @Brot&Rosen:

        "... scheint immer noch die grundlengende denkfähigkeit dieses gefühligen volkes zu beeinträchtigen"

        Ich finde, diese Worte beleidigen das russische Volk.

      • @Brot&Rosen:

        "und der putin wird evtl. wiedergewählt"

        gewählt?!

        wohl nicht, es gibt ja keine wahl, die wahl ist tot.

  • Wann endlich wird Putin durch die besonderen US-Einsatztruppen aus dem unterdrückten Russland geholt und in Brüssel inhaftiert, bis es zur Gerichtsverhandlung kommt. Von allein wird er sich nicht stellen, eine Exekutive des Gerichtes gibt es auch nicht. Wäre es nicht sinnvoll eine Fang-Belohnung für diesen Tyrannen auszuloben. So könnte er auch in befreundeten Ländern, die noch keinen Auslieferungsvertrag unterzeichnet haben festgenommen werden.



    Ohne aktive Festnahme offenbart sich der Menschengerichtshof doch nur als theoretisches Gebilde, ohne jegliche Konsequenzen für Straffällige.



    Kein Wunder dass diese Typen mittlerweile auf unserem Planeten überhand nehmen und unser Leben erschweren.

    • @Sonnenhaus:

      "Wann endlich wird Putin durch die besonderen US-Einsatztruppen aus dem unterdrückten Russland geholt und in Brüssel inhaftiert, bis es zur Gerichtsverhandlung kommt."

      Hoffentlich niemals.

      So einen vor Gericht zu stellen ist eine Verhöhnung der Gerechtigkeit. Aber das ist im Ernstfall eine weitverbreitete Meinung, und so Autokraten wie Putin enden daher fast immer in einem Kataklysmus: sie sind Staat und System in Personalunion, und ihr Staat und System gehen mit ihnen unter.

      Für ein Gerichtsverfahren bräuchte man ohnehin die Kooperation der russischen Seite, und wenn die so weit ist, dass sie da kooperieren könnte, hat sie besseres zu tun als ihren Exdiktator gemäß rechtsstaatlichen Prinzipien zu behandeln.

    • @Sonnenhaus:

      "...durch die besonderen US-Einsatztruppen...."



      Das wäre der Beginn des dritten Weltkrieges, und den will sicher keiner riskieren.

  • Putin hat nicht soviel Mut im ganzen Körper wie Nawalny im kleinen Zeh.

    Wie unterschiedlich zwei Menschen dich sein können.

  • Bis jetzt ist noch jeder Autokrat irgendwann gestürzt worden, und das Schwert der Gerechtigkeit schlägt sicher irgendwann auch bei Putin zu.



    Bis dahin soll er jeden Tag in Angst leben, auch eine Strafe.

    • @Rudi Hamm:

      Alle Diktatoren litten und leiden unter rasant wachsender Paranoia, für die ist das der Normalzustand.

    • @Rudi Hamm:

      Viele Autokraten sind im Amt gestorben, manche (die Kims in Nordkorea, die Assads in Syrien, die Aliews in Aserbaidschan ...) haben ihre Autokratie sogar vererbt. Und wenn man an manche Monarchien denkt, kann das sogar über hunderte von Jahren gehen, wobei hier Macht und Einfluss der Monarchen sehr unterschiedlich sind.

    • @Rudi Hamm:

      Das ist natürlich Unsinn und Franco, Stalin oder die Kims sind nur einige Beispiele, die ihre Behauptung widerlegen

    • @Rudi Hamm:

      Das ist nicht wahr. Francisco Franco blieb bis zu seinem Tod der "Caudillo" Spaniens und hat sogar sein Staatsbegräbnis bekommen. Stalins Tod gilt, soweit ich das sehe, als Schlaganfall und nicht als Mord durch seine Nachfolger, an die Entstalinisierung trauten sie sich erst Jahre später und die Sowetunion blieb Diktatur. Streng genommen blieb auch Hitler bis zu seinem Suizid fest im Sattel, auch wenn seine Machtsphäre durch feindliche Truppen immer kleiner wurde.

  • Etwas am Ablauf verstehe ich nicht: Frau Jarmysch wird mitgeteilt, der Leichnam von Herrn Nawalny befindet sich zur Untersuchung in Salechard. Anschließend wundert man sich, dass der Leichnam nicht im dortigen Leichenschauhaus zu finden ist. Ich würde den Leichnam eher in einer Pathologie oder Gerichtsmedizin vermuten. Ist dies in Russland anders, finden dort die Untersuchungen im Leichenschauhaus statt?

    • @Offebacher:

      Wenn ein Strafgefangener stirbt, wird sein Leichnam in das örtlich zuständige Leichenschauhaus gebracht (in diesem Falle in Salichard). Die Angehörigen erhalten von der Strafanstalt den Totenschein und können dann den Leichnam abholen (lassen).



      Navalnys betagte Mutter ist nun also von Moskau nach Salichard geflogen, dann 50 km bis zur Strafanstalt am Arsch der Welt gefahren. Dort wurde ihr der Totenschein ausgehändigt. Dann ist sie nach Salichard zurückgefahren zum Leichenschauhaus, um ihren toten Sohn zu sehen. Dort wurde ihr gesagt, das sei nicht möglich, da sich der Leichnam Nawalnys dort nicht befinde. Das ist entweder gelogen, oder es stimmt.



      Nach russischen Recht hat die behördliche Freigabe eines Leichnams innerhalb von drei Tagen zu erfolgen, wenn kein Ermittlungsverfahren eröffnet wird. Vermutlich (dazu gibt es von den Anwälten der Familie noch kein offizielles Statement) hat aber das Zentrale Ermittlungskomitee (quasi die Generalstaatsanwaltschaft) ein solches Verfahren eröffnet, dann kann die Freigabefrist auf bis zu 30 Tage verlängert werden. Warum das gemacht wird ? „Weil wir es können.“ Zeit gewinnen, um Todesursache und -umstände zu verschleiern. Um die Angehörigen zu erniedrigen und quälen. Und um sie erpressen zu können, hinsichtlich Art, Ort und Zeitpunkt der Beisetzung.



      Die Befugnis, einen Toten gegen den Willen der Angehörigen einfach kremieren zu lassen, haben auch in Russland die Behörden nicht. Was nicht heißt, das sie es trotzdem tun könnten.

      • @Barbara Falk:

        Danke für die Information. Dann müsste in maximal 30 Tagen der Leichnam wieder auftauchen, wenn er nicht "versehentlich" eingeäschert oder ebenso "versehentlich" mit einem anderen Leichnam vertauscht würde.



        Da dann aber die Wahlen in Russland schon vorbei sind, besteht die Hoffnung, dass Putin kein Interesse mehr an einer Verhinderung der öffentlichen Beerdigung hat und die Angehörigen endlich Nawalny begraben dürfen.

        • @Offebacher:

          "Da dann aber die Wahlen in Russland schon vorbei sind, besteht die Hoffnung, dass Putin kein Interesse mehr an einer Verhinderung der öffentlichen Beerdigung hat und die Angehörigen endlich Nawalny begraben dürfen".



          Sie verstehen die Monströsität dieses Ereignisses nicht. Putin hat Nawalny zum zweiten Mal vergiften lassen. Das sage ich nicht, weil ich eine Glaskugel habe, sondern weil es die naheliegendste Erklärung ist.



          Monströs ist das nicht, weil der prominente Nawalny nun tot ist. Jeden Tag sterben Hunderte Menschen in diesem Krieg. Monströs ist Putins völlig sinnlose, kleinliche Rachsucht. Bei dem Gedanken, was aus dem Gefühl der völligen Straflosigkeit, das ihn beherrscht, noch alles erwachsen wird, vor allem zum Schaden aller politischen Gefangenen in Russland, aber nicht nur, muss einem angst und bange werden.

  • Jetzt muss der arme Wladimir schon Leichen verstecken. Da kommt sicher bald Mitleid bei Gerd, Sahra und Tino auf. Und bestimmt ist auch daran wieder der Westen schuld.

    • @vieldenker:

      Ich verweise gerne noch einmal auf die Stellungnahme von Wagenknecht:



      tkr.ro/e/EYHm2wHPDCR9AK7Y



      Es ist leider bezeichnend für unsere gegenwärtige Diskussionskultur, dass keinen Mangel an raunenden Postings herrscht, aber sich niemand die Mühe macht zu lesen, was sie überhaupt gesagt hat.

      • @O.F.:

        Sie sagt viel - und betont immer wieder, dass alle Demokratien in Europa auf das neozaristische Russland und seinen kolonialen Ansprüchen Rücksicht nehmen müssen. Das ist Fakt.

        • @vieldenker:

          Nein, das ist kein Fakt, sondern eine grobe Vereinfachung dessen, was sie gesagt hat - und genau das ist der Punkt, der mich an den Wagenknecht-Diskussionen immer stört: sie hat zwar ihre Feinde und ihre Anhänger, die beide je erwartbar reagieren, aber niemand macht sich die Mühe, genau zuzuhören und das ist traurig: denn egal ob man ihr zustimmt oder nicht, ihre Positionen sind meist recht durchdacht und verdienen ein ernsthafte Diskussion.

          • @O.F.:

            Nein, wie stellt es immer so dar, als wenn alles hinterfragt werden dürfte, nur nicht der russische Anspruch. Das ist das Problem.

            • @vieldenker:

              Nun ist mir keine Stellungnahme Wagenknechts zum Ukraine-Krieg bekannt, in dem sie behauptet, russische Ansprüche dürften nicht hinterfragt werden. Genau das habe ich oben kritisiert: es geht längst nicht mehr darum, was Wagenknecht sagt, sie ist zur Projektionsfläche geworden - für ihre Anhänger und für ihre Kritiker. Konstruktiv ist das nicht.

      • @O.F.:

        "Ich verweise gerne noch einmal auf die Stellungnahme von Wagenknecht:"



        Um so schlimmer dass sie immer noch am russischen Gas festhalten will.

  • @DOCSNYDER. "..,..umd trotzdem gibt es Menschen bzw. Politiker die wieder normale Beziehungen zu diesem Despoten aufnehmen wollen."



    Ohne Putin in Schutz nehmen zu woĺlen: sind wir doch ehrlich, in der Politik geht es meistens nicht um Moral sondern ums Geschäft.



    Ansonsten müsste doch Deutschland die Beziehungen zu Saudi Arabien abbrechen, dort wurde ein Journalist zerstückelt und es finden regelmäßig Hinrichtungen gegen Oppositionelle und Schwule statt.



    Stört uns das? Nein, die Saudis kaufen Waffen, also ist alles ok.

    • @AndreasHofer:

      Also die "deutschen" Eurofighter standen die ganze Zeit beim Hertseller im UK und wurden auch nur aufgrund einer Klagedrohung der britischen Regierung von der deutschen Regierung zur Lieferung freigegeben.

      Multinationales Waffenprojekt dessen Kontrolle sich de facto in Händern der Tories befindet.



      Da kann sich Baerbock Flicflacs machen soviel sie will, die Saudis friegen ihre Flieger, und wenn Sunak sein Veto des deutschen Exportstopps beim Welthandelsgericht einklagen muss, dann wird er das machen.

    • @AndreasHofer:

      Genauso ist es. Erst kommt das Fressen und dann die Moral.

    • @AndreasHofer:

      Ein bisschen komplizierter ist es schon, denn das russische Regime ist nunmal für Westeuropa ein enormes Sicherheitsrisiko und zudem wesentlich unberechenbarer als die Saudis. Die Anzahl an wahabitischen Spam- und Propagandabots und Hackern hält sich auch in Grenzen.

    • @AndreasHofer:

      Und wir kaufen Öl. BitteBitteBitte, schickt Öl und Gas, sagte Habeck damals im benachbarten Katar.

      • @Tom Farmer:

        Woher hätten Sie es denn beziehen wollen?

      • @Tom Farmer:

        finde ich ja toll, dass du autark lebst. aber ich war froh, das ich und meine familie einen warmen hintern hatten, diesen und den vorigen winter, nachdem dieser KGB-verbrecher den hahn abgedreht hat.



        du glaubst doch nicht im ernst, das ein anderer wirtschaftsminister anders gehandelt hätte.

  • Was für ein völlig verrottetes Regime mit einem von Angst zerfressenem Autokraten an der Spitze.

    Selbst Menschen, die nur Blumen niederlegen werden gefilmt und sogar abgeführt. Putin weiß, dass er nur überleben kann, wenn er an der Macht bleibt.



    Und trotzdem gibt es Menschen bzw. Politiker, die wieder normale Beziehungen zu diesem Despoten aufnehmen wollen.