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Betrieb von Solaranlagen wird einfacherStrom ohne Papierkram

Photovoltaikanlagen auf dem Dach oder am Balkon anzubringen soll schon bald mit weniger Bürokratie verbunden sein. Das sieht Habecks Solarpaket vor.

Balkonkraftwerk an einem Mehrfamilienhaus in Düsseldorf Foto: Robert Poorten/imago

Berlin taz | Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) will den massiven Ausbau der Photovoltaik mit neuen Gesetzen auf den Weg bringen. Im Juli soll das Kabinett darüber abstimmen. „Das Solarpaket I befindet sich zurzeit in der Ressortabstimmung“, sagte eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums.

Mit der Reform soll es unter anderem für Privatleute erheblich leichter werden, Solaranlagen am Balkon oder auf dem Dach anzubringen. Dazu sollen bürokratische Hürden abgebaut werden, etwa Anmeldeverfahren vereinfacht und vorübergehend auch rückwärtsdrehende Stromzähler zugelassen werden.

Außerdem will Habeck mit Subventionen den Wiederaufbau der Solarindustrie in Deutschland vorantreiben. Die steigende Nachfrage nach Photovoltaik soll zu einem großen Teil aus heimischer Produktion gedeckt werden. Die Förderung der Solarindustrie ist auch eine Reaktion auf den Inflation Reduction Act in den USA. Mit diesem 370 Milliarden Dollar schweren Programm will die US-Regierung den Ausbau erneuerbarer Energien voranbringen und die Stromkosten für private Haushalte und Unternehmen senken.

Bereits im Mai hatte Habeck eine umfassende Fotovoltaik-Strategie vorgelegt. Dabei geht es um Maßnahmen in elf Bereichen, etwa das Ausbilden von Fachkräften, die Beseitigung steuerrechtlicher Hürden oder ein neues Modell für gemeinsame Solaranlagen von Mieter:innen. Ein Teil der Maßnahmen ist nun im Solarpaket I vorgesehen, weitere sollen in einem zweiten Gesetzesvorhaben folgen.

Ausbau der Erneuerbaren

Der Hintergrund: Der Anteil des Stroms aus erneuerbaren Energien soll bis zum Jahr 2030 auf 80 Prozent steigen, 2023 lag er bei 46 Prozent. In sieben Jahren soll die installierte Leistung der Photovoltaik 215 Gigawatt betragen. Auch die Windkraft wird ausgebaut. Bis 2030 sollen sich die Kapazitäten hier auf 145 Gigawatt verdoppeln.

Laut Bundeswirtschaftsministerium lag die Zahl der Genehmigungen für Windkraftanlagen in Deutschland in den ersten vier Monaten 2023 mehr als 50 Prozent über der im Vorjahreszeitraum, die zugebauten Kapazitäten lagen um mehr als 60 Prozent darüber.

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7 Kommentare

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  • Außerdem will Habeck mit Subventionen den Wiederaufbau der Solarindustrie in Deutschland vorantreiben.

    Wozu denn das? Subventionen machen doch nur als Anlauf Sinn. Die Technik ist ausgereift und andere Länder können diese aufgrund niedriger Lohn- (und Energiekosten) billiger.

    • @Strolch:

      "...andere Länder können diese aufgrund niedriger Lohn- (und Energiekosten) billiger."

      Das trifft auf fast jedes Produkt zu. Wollen wir deshalb D zumachen?

      Wir brauchen eigene Produktionen, um nicht von sonst wem abhängig zu sein. Und die stärkere Ausbeutung in anderen Ländern könnte man z.B. durch Zölle ausgleichen...

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        BASF soll ja nach USA auswandern weil es kein russisches Gas mehr bekommt. Natürlich spielen in der Industrie Lohn und Energiekosten eine Rolle. In einem freien Markt wird da produziert wo es sich lohnt

        • @Andreas Geiger:

          Wie frei der Markt ist, kann man mit Gesetzen regeln. Die USA sind da sehr protektionistisch.

  • Klingt gut. Weiter so.

  • Von wegen einfacher



    Ich habe eine PV-Anlage Selbstnutzung mitr Einspeisung und wollte eine Balkonanlage dazu setzen. Geht aber nicht, da ich schon eine Einspeisungsanlage habe, müsste ich diese als Erweiterung dieser von einem zertifizierten Elektrobetrieb in Betriebn nehmen und anmelden lassen, Kostenpunkt ca. 800€. Das istr auch nach jetztigem Stand mit Habecks neuer Verordnung so.



    Alternativ und unzulässigerweise könnte ich sie einfach so in Betrieb nehmen, was ich ja nieeemals machen wüüüürde und Habeck einen Grünen sein lassen.

    • @Rudi Hamm:

      Sie wären da statistisch bei der Mehrheit.

      Übrigens...



      Das man auch für das Klima kein elektrotechnisches Chaos anrichten soll und darf, kann ich schon nachvollziehen.

      Wenn in allen Häusern gleich mehrere undokumentierte Einspeisepunkte lauern, ist das mindestens unübersichtlich.