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Vielen Dank für Ihren zutreffenden Kommentar, Frau Holdinghausen!
Ich wundere mich und bin enttäuscht über die fehlende Aufmerksamkeit für Umweltschutz in der Öffentlichkeit. Nicht mal die dramatische Verschmutzung der Oder letztes Jahr hat einen gewaltigen Protest zuwege gebracht, den wir in Deutschland dringend brauchen.
Alles was zur Beschleunigung des Einstieges in eine Kreislaufwirtschaft führt oder diese intensiviert ist zu begrüssen.
Ein solches internationales Abkommen könnte die Entsorgung von unseren "Abfällen" im Meer erschweren.
Drücken wir uns daher die Daumen, dass dieses Abkommen so schnell wie möglich umgesetzt wird und dazu beiträgt, die lineare Produktion zu reduzieren.
Klingt gut. Aber was ist, wenn es konkret wird! Wenn z. B. die Rohstoffe am Grunde des Nordpolarmeeres durch den Klimawandel zugänglich werden? Und die, durch wen auch immer, profitbringend ausgebeutet werden könnten? Was kümmert da ein internationales Umweltabkommen! W. Putin hat bewiesen, was er von internationalem Recht hält!
Im Jahr 2007 „bewies“ ein gewisser Artur Tschilingarow in einer atemberaubenden „Beweisführung“, „die Arktis war, ist und wird immer russisch sein“ (Wem es noch gelingt, an SputnikNews heranzukommen: de.sputniknews.com.../2007080770516525/ . Anderenfalls: fr.wikipedia.org/w...rthur_Tchilingarov )
Damit das auch wirklich jeder mitbekommt, versenkten die Russen 2007 mit viel Tamtam und Trara die russische Flagge in über 4000 m auf dem Meeresboden am Nordpol.
Wurde damit, lange vor dem Krieg Russland – Ukraine, der Grundstein für die nächsten Kriege gelegt?
Sehr guter Kommentar - vielen Dank dafür. Allerdings bin ich noch etwas skeptischer als die Autorin, was die Umsetzung anbelangt. Zu oft gab es "Durchbrüche", die sich als Rohrkrepierer erwiesen.
Die Ergebnisse der letzten Artenschutzkonferenz klangen auch erst mal super - als es dann etwas konkreter werden sollte mit der Fläche, die unter Schutz gestellt werden sollte, behauptete man, Europa wäre ja schon fast am Ziel, was natürlich lächerlich ist.
Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine will die Regierung die Bundeswehr verstärken. Aber sind junge Deutsche überhaupt bereit zu kämpfen?
Hochseeabkommen zum Schutz der Meere: Jetzt nicht nachlassen!
Die Kluft zwischen den Absichtserklärungen und dem, was eigentlich passiert, ist noch immer groß. Dabei sind die Fakten und die Möglichkeiten da.
Gute Nachrichten für die Meeresschildkröten – die UN wollen mehr für die Hochsee tun Foto: Reinhard Discherl/imago-images
Mit ihren internationalen Umweltabkommen, wie dem zum Hochseeschutz in New York, zeigt die Menschheit, was sie kann. Ganz offensichtlich hat sie verstanden, dass sie die Ressourcen der Erde anders, vorsichtiger und gerechter nutzen muss als bisher. Dass sie der Natur mehr Raum geben muss, damit sie ihr weiter Nahrung, Behausung und ein stabiles Klima bieten kann. Und dass sie ganz genau weiß, welche Lebensräume besonders wichtig, besonders bedroht und besonders schützenswert sind.
Die hohe See ist ein solcher Lebensraum. Diese riesigen Gebiete der Weltmeere besitzen eine immense Bedeutung für die Biodiversität und für die Stabilität des Klimas. Sie sind in dieser Bedeutung den Regenwäldern des Amazonas, den borealen Urwäldern des Nordens oder den riesigen Mooren im Zentrum Afrikas und im Süden Asiens mindestens ebenbürtig.
Die jüngsten Umweltabkommen – das zum Schutz der Biodiversität von Montréal, das Klimaabkommen von Paris oder das Plastikabkommen, das derzeit verhandelt wird – offenbaren, dass die Menschheit über das Wissen, die Mittel und die Möglichkeit verfügt, die bedeutsamen Lebensräume zu schützen und die Welt damit zu einem gerechteren und sichereren Ort zu machen. Es steht in den Verträgen, was dazu nötig wäre und wie es funktionieren könnte.
Umso irritierender ist es, dass der Wirklichkeit dieser Verträge eine politische Praxis gegenübersteht, in der die Kleingeistigen und die Mutlosen immer wieder am längeren Hebel zu sitzen scheinen.
Komplett zukunftsvergessen
Wer sich heute noch nichts anderes vorstellen kann, als dass der deutsche Wohlstand auch in 20 Jahren von der Produktion von Millionen Autos weltweit und der billigen Verfügbarkeit entsprechender Rohstoffe abhängt, dass das Hightechland Norwegen unbedingt eine Hochseefischereiflotte benötigt und dass auch in China das gute Leben nur mit einem Recht auf Schweinebraten gelingen kann, der fühlt sich womöglich noch immer als Vertreter „der Vernunft“, der „technologieoffen“ und „pragmatisch“ dafür sorgt, dass es nicht ganz so arg wird mit dem Klima- und Naturschutz.
Und dass die Veränderungen überschaubar bleiben. Doch die Erderhitzung und der Verlust der Biodiversität werden Veränderungen bringen, die schwerer auszuhalten sein werden als jede ökosoziale Transformation. Daher sind die Positionen der Verhinderer weder vernünftig noch pragmatisch; sie sind zukunftsvergessen. Erkennen, was zu tun ist – Rohstoffverbrauch senken, Ressourcen gerecht verteilen, Natur Raum lassen –, dabei hilft künftig ein UN-Abkommen mehr. Niemand kann sagen, er hätte es nicht besser gewusst.
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Kommentar von
Heike Holdinghausen
Redakteurin für Wirtschaft und Umwelt
Jahrgang 72, schreibt über Rohstoffthemen, Chemie und gerne auch den Wald. (Mit-)Autorin verschiedener Bücher, zuletzt eine Stoffgeschichte über Seltene Erden.
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