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Ende der CoronamaßnahmenDie Masken werden fallen

Kommentar von Klaus Hillenbrand

Der Virologe Christian Drosten hat das Ende der Corona-Pandemie ausgerufen. Derzeit wäre Maskenfreiheit töricht, aber im Frühjahr sollte die Pflicht enden.

Weggeworfene Maske Foto: Wolfgang Maria Weber/imago

W enn der oberste Wissenschaftler der Fraktion „Vorsicht!“ das Ende der Coronapandemie ausruft, dann wittern all jene, die schon immer die Maske als Zeichen der Knechtschaft missverstanden haben, Morgenluft. Runter mit dem Ding! Viele aber, die dem Schutz der Gesundheit Vorrang geben, glauben nun, ein veritables Problem vor sich zu haben. Freilich hat der Virologe Christian Drosten zu den Schutzmaßnahmen noch gar nichts gesagt. Geäußert hat er Folgendes: Dass „wir nach diesem Winter“ aus dem Gröbsten heraus sein werden. Der Winter endet bekanntlich nicht Anfang Januar, sondern im März.

Derzeit sind Kliniken und Hausärzte von einer Infektionswelle gebeutelt, die sie an die Grenzen der Belastbarkeit führt. Coviderkrankungen sind dabei nur ein Teil des Problems. Masken, Abstand und Vorsicht versprechen aber auch gegen andere Viren einen gewissen Schutz. Es wäre dementsprechend töricht, ausgerechnet jetzt alle Masken fallen zu lassen. Die Coronaschutzmaßnahmen laufen ohnehin im April aus. Dann und erst dann kann Wolfgang Kubicki gerne ohne Mund-Nasen-Schutz im ICE zwischen Kiel und Berlin pendeln. Jedenfalls, wenn es nach mir ginge.

Verständnis hält sich in Grenzen

Ob es so kommen wird, steht dahin. So wie die siechende FDP in der Ampel gepolt ist, wird sie in wenigen Tagen eine Kampagne für die Maskenfreiheit lostreten und dabei auf freundliche Unterstützung vonseiten der Union hoffen können. Die Maske darf dann die Funktion atomar angetriebener Leopard-Kraftwerke für Energiesicherheit und die Ukraine übernehmen. Im Namen der Freiheit und der Verfassung!

So ein Manöver wäre nicht nur simpel, sondern auch vielversprechend. Wer trägt schon gerne einen Lappen vorm Gesicht? Die vergangenen Coronajahre haben deutlich gemacht, dass sich das Verständnis weiter Bevölkerungskreise für einen wirkungsvollen Infektionsschutz in Grenzen hält. Nur Zwang mitsamt Bußgeldern hat uns vor dem Schlimmsten bewahrt, nicht dagegen Einsicht. Wer verspricht, diesen Zwang subito zu beenden, kann auf langanhaltenden Beifall hoffen.

Die Mitglieder der Fraktion „Vorsicht!“ sollten sich deshalb nicht mit einer unpopulären Forderung verkämpfen. Die Masken werden fallen, und das ist auch gut so. Ob das nun Ende Februar, Mitte März oder am 8. April geschieht, macht zwar einen Unterschied. Die Hauptsache aber ist, dass wir, falls keine Mutation mehr dazwischenfunkt, die Jahre der persönlichen Einschränkungen und der Furcht vor einer unberechenbaren Krankheit absehbar hinter uns lassen können. Und zwar auch dank der langen Pflicht zur Maske. Die man übrigens auch danach gerne weiter tragen kann – freiwillig.

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taz-Autor
Jahrgang 1957, ist Mitarbeiter der taz und Buchautor. Seine Themenschwerpunkte sind Zeitgeschichte und der Nahe Osten. Hillenbrand ist Autor mehrerer Bücher zur NS-Geschichte und Judenverfolgung. Zuletzt erschien von ihm: "Die geschützte Insel. Das jüdische Auerbach'sche Waisenhaus in Berlin", Hentrich & Hentrich 2024
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37 Kommentare

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  • Sehr ärgerlich ist, dass in den Medien sowohl die Aussagen von Drosten als auch von Karagiannidis verfälscht oder verkürzt wiedergegeben werden . Und das wird dann so weitergegeben . Beide haben von „nach dem Winter " gesagt, das wurde erst von der FDP, dann von ARD, ZDF so weitergegeben. Während parallel dazu die Kinderkliniken, Notfallpraxen u Rettungsdienste wegen der Erkrankten und der kranken Ärztinnen, Notärzt:innen und Pfleger und Schwestern und MFA an ihre Grenzen kommen. AHA-Regeln u Masken sind hilfreich auch bei Influenza u Respiratorischen oder gastrointestinalen Infekte. , auch das Lüften im Klassenzimmer. Japaner u andere wundern sich über unsere Dummheit ! Einschränkungen der Freiheit durch Masken, statt durch Krankheiten . Und über einen Pflegenotstand reden, aber selbst dazu beitragen. Und die, die mit dem Rücken zur Wand stehen ( Pflege u anderswo) zusätzlich belasten durch zusätzliche Schichten, Ausweitung der Dienstzeiten. Gut, dass mit Lauterbach u Laumann ( NRW) zwei gestandene Gesundheitsminister Schlimmeres verhüten. Danke, taz , für die korrekte Berichterstattung.

  • "Wer trägt schon gerne einen Lappen vorm Gesicht?"

    Eine Menge Menschen in Gesellschaften, die nicht Egoismus als höchste Kardinaltugend ansehen.

  • Es ist richtig Schade, dass Rumrotzfreiheit im europäischen Kulturkreis zu einem Symbol freier Persönlichkeitsentfaltung stilisiert wurde.



    Ich hätte es schon schön gefunden, wenn such wenigstens die Erkenntnis durchgesetzt hätte, dass wenigstens die Erkrankten einen Maulkorb tragen, um die Wirkungsradius als Virenschleuder zu begrenzen.



    Und kommt nicht mit ´dann zieh doch ne Maske auf´, sonst fange ich an im Kindergarten zu rauchen, die können ja auch Masken tragen, nur um das Wort ´Verursacherprinzip ´zu erklären.



    Ich weis genau, wer mir die letzte Grippe eingebrockt hat - die Dame auf Platz 63 direkt hinter mir, die 3 Stunden lang mir ins Ohr hustete. Ich frage mich woher Leute meinen, andere zu infizieren wäre ok und mir noch stolz ihre Freedom-pathogens ins face zu rotzen.



    Hätte ich jemanden gewaltsam dazu gebracht, mehrere Tage mit Kopfschmerzen im Bett zu liegen, wäre ich völlig zu recht wegen Körperverletzung verurteilt worden.



    Pandemie und nix dazugelernt - Mittelalter ick hör di trapsen!

    • @Euromeyer:

      Ja, "schade" ist es jedenfalls. Bequemlichkeitsmechanismus, Verharmlosungs- und Gewohnheitsdiskurs scheinen größer zu sein als Lernfähigkeit und der Erhalt und Übertragung von Einsichten.

  • In der Grippewelle 2018/19 (Influenza, Parainfluenza) wurde bereits in manchen Klinikbereichen (z. B. internistische Onkologie, wo ich damals in der Pflege tätig war) seitens der Hygieniker*innen Maskenpflicht auferlegt. Und bei der derzeitigen Erkältungs- etc. -welle fände ich es in der Tat stupide, eine Maßnahme, die ohnehin nicht die gesamte Bevölkerung betrifft, vor Ende der klassischen Erkältungs- und Grippewellen auslaufen zu lassen.



    Endemisch heißt dann ab Frühjahr eben eine weitere Virusplage mehr. Damit werden wir leben (müssen)...



    P.S.: Fährt Kubicki wirklich mit der Bahn? Also, falls die fährt... ;-)

    • @HopeDrone:

      Einfache Regel etablieren:



      Merkste, dass du krank wirst - Maske auf in der Öffentlichkeit.



      Wenn du es nicht merkst - Achtsamkeitstraining.

  • Die Art und Weise, wie Prof. Drosten das Ende der Pandemie verkündet hat, halte ich für mehr als problematisch.



    Auch bei einer Endemie können und werden Menschen an Corona sterben.

    Am Stammtisch aber heißt es, Feuer frei, weg mit allen Schutzmaßnahmen. Ein Riesenfehler.

    • @Herry Kane:

      "Auch bei einer Endemie können und werden Menschen an Corona sterben."

      Ja, an Infektionskrankheiten können Menschen sterben, was völlig normal ist aber was folgt jetzt daraus? Für immer Maske tragen? Denn verschwinden wird das Virus nicht mehr.

    • @Herry Kane:

      Na, er hat das schon richtig gesagt. Nur haben sich die üblichen Verdächtigen natürlich wieder die Worte herausgegriffen, die ihnen in den Kram gepasst haben.

    • @Herry Kane:

      Ich halts eher für problematisch, wie schnell sich doch Zeichen der Zeit ändern können, wenns einem nicht in den Kram passt. Hat man noch vor ein paar Monaten noch den Querdenkern (zurecht) vorgehalten, man müsse auf die Wissenschaft hören, findet man das, was die gleichen Leute jetzt sagen, auf einmal "problematisch".

      "Der Stammtisch" wird immer palavern, egal was die Wissenschaft sagt.

  • Dass die Leute immer nur hören, was sie hören wollen! Drosten hat gesagt, dass Corona von einer pandemischen in eine endemische Phase geht.



    Corona ist nicht vorbei! Die Krankenhäuser sind - auch wegen anderer Atemwegserkrankungen - voll und der Krankenstand hat einen historischen Höchststand.



    Die paar wenigen Maßnahmen, die es noch gibt, jetzt zu beenden, ist idiotisch.



    Ach, hätten wir nur einen Gesundheitsminister, der etwas davon versteht und nicht diesen FDP Deppen, der besser bei seiner Justierei geblieben wäre.

  • Na dann können wir ja endlich zur Normalität zurück.

    Endlich wieder die jährliche Influenzawelle.



    Endlich wieder vom Sitznahbarn in der Straßenbahn ungeschützt angehustet werden.

    Könnten wir stattdessen vielleicht auch ohne Vorschriften von O bis O Masken bei Einkauf und Nahverkehr tragen?



    Und uns bei Erkältung kranschreiben lassen und zuhause bleiben, damit wir nicht den ganzen Arbeitsbetrieb lähmen?



    Und uns nicht drüber lustig machen, wenn jemand bspw. wegen Pollenallergie auch im Sommer Maske trägt?

    • @metalhead86:

      Es steht doch jedem frei jederzeit eine Maske zu tragen- auch zwei oder drei gleichzeitig ,wie von besonders Vorsichtigen praktiziert.Für mich als Brillenträger gibt es das Problem des Beschlagens ,ganz besonders bei kaltem Wetter.



      Die Krankschreibung bei Erkältung hängt u.a. auch von der Einstellung des Arbeitgebers ab.



      Zur jährlichen Influenzawelle gibt es die jährliche Impfkampagne. Muß man halt einfach machen, wenn man da Befürchtungen hat oder Risikogruppe ist.



      Es ist schon erstaunlich wie die Menschheit die meiste Zeit ihrer Existenz ohne Masken und Impfung ,nur mit Hilfe des Immunsystems überlebt hat. Allerdings war das natürlich mit harter Auslese, kürzerem Durchschnittsalter und weniger Bevölkerung verbunden. Zum Glück sind diese Zustände lange vorbei , die Alterspyramide hat sich wesentlich verändert und die globale Populationszunahme zeigt das die biblische Forderung von fruchtbar sein und sich mehren , zuverlässig erfüllt wird. ;-)

      • @Mustardmaster:

        "Es steht doch jedem frei…"

        Ja, richtig. Es steht jedem frei.



        Wer aber weiter als von zwölf bis mittag denken kann und sich seiner sozialen Verantwortung bewusst ist, muss aber zu dem Schluss kommen, dass es besser ist während der Infektionswellen von Herbst bis Frühjahr andere nicht anzustecken.



        "Eigenverantwortung" kommt eben nicht von "eigene Gesundheit" sondern von "eigene Entscheidung, was man verantworten möchte". In diesem Fall eine Gefährdung für andere zu sein.

        " Die Krankschreibung bei Erkältung hängt u.a. auch von der Einstellung des Arbeitgebers ab."



        Haben sie eigentich schonmal eine Krankschreibung als Arbeitnehmer bekommen vom Arzt und sich die genauer angeschaut?



        Sie kriegen das in dreifacher Ausfertigung: Für die eigenen Unterlagen, für die Krankenkasse, für den Arbeitgeber. Auf der für den Arbeitgeber steht die Diagnose gar nicht drauf. Warum wohl?

        " Zur jährlichen Influenzawelle gibt es die jährliche Impfkampagne. Muß man halt einfach machen, wenn man da Befürchtungen hat oder Risikogruppe ist."

        Und jedes Jahr kommt die Frage auf, wie gut der diesjährige Impfstoff auf die diesjährige Variante passt.



        Und seit wann ist es eigentlich nicht mehr die Aufgabe einer Gesellschaft – also auch des Einzelnen – ihre schwächeren Teile zu schützen?

        "Es ist schon erstaunlich wie die Menschheit die meiste Zeit ihrer Existenz ohne Masken und Impfung ,nur mit Hilfe des Immunsystems überlebt hat. Allerdings war das natürlich mit harter Auslese, kürzerem Durchschnittsalter und weniger Bevölkerung verbunden."

        Genau. Weniger Bevölkerung. Ausbrüche waren früher auf die eigene Horde beschränkt. Es gab keinen ÖPNV oder Supermarkt, wo die Menschen sich täglich mischten. Passierte nur gelegentlich mal und dann gings ganz schön ab.



        Allerdings ist die Steinzeit mitlerweile vorbei. Sonst könnnten wir hier nicht schreiben.

      • @Mustardmaster:

        Es geht zumeist um das Tragen von Mssken in Innenräumen. Brillen beschlagen an sich, wenn mensch von kaltem Draußen in wärmere Räume geht. Für diesen Effekt braucht es kein Maskentragen.

      • @Mustardmaster:

        Ganz schön viel Senf dazugegeben...



        Und wie der Arbeitgeber "Erkältung" definiert ist ungefähr genauso relevant wie die ned zutreffende (apokalyptische)"Weltüberbevölkerungshypothese". Mehr als 10 oder 11 Mrd. werns ned werden, mal so am Rande.

  • In anderen Ländern wie der Schweiz gibt es schon länger keine Maskenpflicht mehr. Es trägt auch keiner mehr Maske. Trotzdem kein Massensterben.

    • @sauer667:

      Wieviele (der Älteren) sind in der Schweiz (wie oft) geimpft? Wieviele dem gegenüber in Deutschland? Muss es erst Massensterben sein, damit mensch was dagegen tut? Wie sieht die Krankenhausauslastung aus? Wieviele LongCovid und PostCovid-Erkrankte gibt es? ... Wäre doch gut, das Bild nicht zu sehr zu vereinfachen, zu verzerren, zu relativieren ..., oder ?

  • 6G
    666757 (Profil gelöscht)

    „ Die Masken werden fallen, und das ist auch gut so.“

    Ein Politikum und realitätsfremd, denn jeder Vernunftbegabte weiß inzwischen, dass Masken ein wirksames Mittel sind sich zu schützen.



    Man muss sich doch fragen, warum nun die Pandemie zur angeblichen Endemie „mutiert“ ist? Politik und Virologen können „hellsehen“ und postulieren was sie wollen, Fakt ist:



    Corona ist —weltweit—und in Deutschland weiterhin Thema und niemand kann voraussagen, wie sich weitere Mutationen noch auswirken werden.

    Wer klug ist wird daher in Menschenansammlungen weiter Maske tragen, auch im Supermarkt!

    • @666757 (Profil gelöscht):

      Richtig. Es wird in Bezug auf Schweden auch immer wieder über sehen, daß die Menschen dort keineswegs gar nichts getan haben, sondern den Ratschlägen einer nicht übergriffigen und allgemein vertrauten Regierung weitgehend gefolgt sind.



      Es wurde dort allerdings auch kein Großvater bestraft, weil er abends nach zehn seine weinenden Enkel zur Mutter gebracht hat.

    • @666757 (Profil gelöscht):

      > jeder Vernunftbegabte weiß inzwischen, dass Masken ein wirksames Mittel sind sich zu schützen.



      Wirksam ja, aber wie wirksam? Die meisten Studien zum Thema sind Labormessungen der (optimal angelegten) Maske und Modellrechnungen. Es gibt weltweit nur eine einzige mir bekannte große und aussagefähige Studie zur Wirkung des tatsächlichen Maskentragens, nicht nur gesetzlicher Vorschriften. (Auch ohne Vorschrift trugen sie viele und mit Vorschrift je nach Land bei weitem nicht alle.)



      Leech et al., PNAS, DOI:10.1073/pnas.2119266119



      Danach senken Masken die Übertragungsrate um 20 %. Nicht null, sie wirken. Aber wieviel machen diese 20 % am Ende aus und welchen Aufwand rechtfertigen sie? Das ist keine wissenschaftliche, es ist eine politische Entscheidung des Abwägens und der subjektiven Wertung.

      • @Axel Berger:

        Damit zielen Sie aber auf die Tragepraxis ab. Die Maske schützt weniger gut bis gar nicht, wenn sie unbeabsichtigt falsch aufgesetzt wird, sie zu wenig (aus aus Geldmangel) gewechselt wird, bewusst die Nase aus ihr herausragt, nur am Hals getragen wird, für den Fall, dass doch mal Kontrollis kommen sollten, bloß OP-Masken o.ä. getragen werden ... Der Trageaufwand der betrieben wurde, war eben in der Realität zeitweise bzw. von wenigen dauerhaft recht gering, würde ich meinen. So kann mensch dies auch sehen.

        • @Uranus:

          Schade, aber was Sie meinen ist in der Praxis zum tragen einer Maske nicht von Belang.

          • @Lars B.:

            Offenbar zumindest weniger von Belang ist bei vielen Menschen bspw. der Schutz der Mitmenschen und das Wissen um die Wirksamkeit vom Maskentragen.

  • Es steht jedem frei, weiterhin eine Maske zu tragen - Maßnahme hin, Drosten her.

    • @Lars B.:

      Hach, diese Großzügigkeit, die sich aus diesem Satz lesen lässt. Großartig!

      • @Uranus:

        Schön, dass es Sie erfreut.

        • @Lars B.:

          Und wie! ;-) Wie wäre es aber mal mit Rücksichtnahme und Solidarität?

  • Meiner Meinung nach ist ein massives Problem hierzulande, dass man sich immer nur auf Vorschriften und Kontrolle verlässt. Denn sobald die Vorschriften dann fallen, hält das jeder für einen Freibrief, sich gar nicht mehr um irgendwas kümmern zu müssen.

    Man hätte da schon viel länger auf klare und begründete Empfehlungen setzen sollen.

    Genauso wie mit der Testpflicht: Anstatt auf teure, kostenpflichtige Tests mit Nachweis zu setzen, hätte man besser Schnelltests in der Apotheke kostenlos abgeben sollen (die sind ja schließlich spottbillig) und ein beiliegendes, dann selbst ausgefülltes Formular mit Datum, Testergebnis und Unterschrift als Bestätigung eines negativen Tests anerkennen sollen. Das hätte rund 90% der Kosten gespart und wer das fälscht, der mogelt auch bei offiziellen Tests.

    Ein wenig mehr Vertrauen wäre da echt gut gewesen. Aber was wir da eingeübt haben, ist praktisch das genaue Gegenteil davon. Traurig.

    • @Mustardman:

      Naja, bezüglich der Wirksamkeit von (verschiedenen) Masken hat es ja Informationen gegeben. Und zuletzt haben viele Leute (in Teilen) keine Maske getragen, obwohl sie vorgeschrieben ist. Die "Rebellion" der Deutschen ...

  • Ich habe noch keinerlei Informationen was Long Covid anbetrifft. Immerhin ist bekannt, dass mehrmalige Infektionen das Risiko einer Long Covid Erkrankung erhöhen. Heißt das bei einer endemischen Infektionswelle, dass es in ein paar Jahren wahrscheinlich jeden dritten/vierten erwischt und unsere Gesellschaft in einigen Jahren vielleicht chronisch krank ist? Oder heißt es, dass Long Covid bei einer endemischen Lage nicht mehr so ein Problem ist, weil die Gefahr sinkt?



    Hat da irgendwer Informationen? Ich habe leider keine gefunden...

    • @curiouscat:

      Demnächst werden detailliertere Statistiken kommen, wie sich die Lebenserwartung in USA seit 2019 entwickelt hat - und zwar auf Wahlkreisebene, und aufgeschlüsselt nach dem Ausmaß des Trumpismus im jeweiligen Wahlkreis.

      Wenn die bisherigen Daten übertragbar sind, dürfte Folgendes herauskommen:

      In Wahlkreisen, wo Team MAGA nicht sehr präsent ist, sterben die Menschen im Durchschnitt anderthalb Jahre früher als vor Beginn der Pandemie.

      In denen, wo Trumps Covidiotenbagage dominant ist hingegen viereinhalb Jahre früher.

      Natural selection at work. Man kann nur danebenstehen und versuchen, kein Kollateralschaden zu werden. Beeinflussen kann man das aber nicht mehr. Das geht jetzt so durch. Covid ist das Polio unserer Zeit.

  • Hm. Ich trage äußerst ungern den "Schnutenpulli", aber habe das bislang gemacht. Werde ich auch weiterhin wegen Influenza, RSV und Covid-19 tun; zumindest so lange, wie ich Patient im Krankenhaus bin.

    • @STEPHAN AUS NÜRNBERG:

      Bei mir ist es in naheliegenden Situationen auch Automatismus geworden und ich liege nicht im Krankenhaus. Das ist auch nicht ungern, kriege sie aber auch umsonst (sollten alle). Man sieht hier nur noch FFP2-Ausführungen, mal ne OP-Maske, wie man da auf Pullis kommt oder Lappen weiß ich nicht. Das ist erste, zweite Welle, wo man dachte es reicht und viele eben auch nichts anderes hatten. Da konnte man noch etwas kreativer sein. Interessant ist dass es sich zum Ende ausgerechnet noch mal an diesen Masken entbrennt, wenn man überlegt, was zwischenzeitl. so alles angedroht wurde, weit über die Fantasie der Verfassung hinaus und jedes liberalen Menschen; Leute in die Straßen trieb, teils randalieren ließ, das waren kaum Maskenvorschriften. Jetzt will man nicht mal richtig einschätzen können, wieviele Leben mit den umgesetzten und m.E. weder zu harten noch unzureichenden Maßnahmen gerettet wurden, bzw. gehen die Angaben mal wieder Richtung Nord- und Südpol. Wenn man den Stand hiesiger "Experten" und solcher, die es werden wollten, vor ziemlich exakt einem Jahr ansetzt, dann müssten ermangels der allg. Impfpflicht umgekehrt ja Millionen mehr verstorben sein. Wenn nicht die Welt zu Ende (so Habeck, Kretschmann..) Da kommt bestenfalls die tagesschau zum Jahresende mit einem ganz kleinen, verdrucksten Bericht daher, was denn überhaupt die Teilverpflichtung nun gebracht habe. Wirkt nicht so als ob viele sich da richtig hinterklemmten. Offenbar alles so von gestern. Nun bin ich bald sicher jetzt lassen sich genau die überhaupt noch impfen und tragen weiter ihre Masken, die als Minderheit in diesem Land aber mal sowas von gegen med. Zwangsbehandlungen waren und sind. Auch das vorhersagbar, weil's immer so ist. Dass die, die am lautesten schreien, ganz anderes im Sinn haben. Seriöser haben sich Politik und Medien dabei nicht gemacht. Aber gut daran zu erinnern, wann der Winter endet. Noch ist Corona dann "weg" oder ungefährlich, selbst wenn der neue Drosten das morgen erzählt.

  • > Es wäre dementsprechend töricht, ausgerechnet jetzt alle Masken fallen zu lassen.



    Welche Maskenpflicht denn bitte? Es gibt sie hier im Kölner Raum praktisch ausschließlich noch im Nahverkehr. Als im Frühjahr 2020 der gesamte Einzelhandel außer Lebensmittel und Apotheken geschlossen war, dazu Hotels und Gaststätten, als das Reisen verboten wurde und Bayern sogar einen allnächtlichen Hausarrest verhängte, da fuhren Busse und Straßenbahnen weiter. Wir erinnern uns, das war die Zeit als Gesundheitsminister Spahn und Prof. Dr. Drosten die Masken noch eine unsinnige Albernheit nannten. Als Grund wurde damals genannt, die Züge der U- und Straßenbahn seien so gut gelüftet, um keine Gefahr zu bilden. Und heute? Hat jemand alle diese Lüftungen mutwillig kaputtgemacht und wenn ja, wozu?



    Das andere letztverbliebene Reservat der Maskenpflicht sollte durchaus bleiben, auch gern langfristig weit über die Epidemie hinaus. Wer im Wartezimmer eines Arztes sitzt, der ist in aller Regel krank und der sollte durchaus andere, soweit mit vertretbarem Aufwand möglich, vor Ansteckung schützen. Aber sonst?

    • @Axel Berger:

      Wer im Wartezimmer eines Arztes sitzt, mag ja meist krank sein, aber es gibt viele Krankheiten und nur ein Teil davon betrifft die Atemwege und verbreitet sich gar über diese.

      • @Mustardmaster:

        Stimmt völlig. Aber wie oft sitzt man da und wie lange? Die kleine Unbequemlichkeit zählt da kaum. Natürlich haben Sie recht, beim Orthopäden oder Urologen ist es eher Quatsch.