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Aufrüstung statt Zivilschutz in PolenPolens Bunkermentalität

Die PiS-Regierung hat ihre Militärausgaben drastisch erhöht und bestellt wie wild Panzer und Raketenwerfer. Doch wo bleibt der Zivilschutz?

„Voller Genugtuung“ hatte Polens Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak noch Anfang der Woche auf das Angebot Deutschlands reagiert, mit Eurofighter-Kampfflugzeugen und Patriot-Raketenabwehrsystemen dabei zu helfen, die polnische Ostgrenze und damit auch Nato- und EU-Grenze zu schützen. Vor Kurzem war eine Rakete rund sechs Kilometer hinter der Grenze in einem polnischen Dorf eingeschlagen. Dabei waren zwei Männer ums Leben gekommen. Auch Premier Mateusz Morawiecki, der wie Blaszczak der nationalpopulistischen Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) angehört, begrüßte die leihweise Patriot-Aufstellung.

Doch seit Mittwochabend ist das alles Schnee von gestern. PiS-Parteichef Jarosław Kaczyński, der schon seit Monaten gegen die Deutschen hetzt, um damit Punkte für die Parlamentswahl 2023 zu sammeln, lehnt das Angebot als „deutsche Propaganda“ ab. Lieber verzichtet er auf die Sicherheit Polens und der ganzen Nato als auf seine antideutsche Wahlkampfrhetorik.

Noch Mitte Oktober hatte Polens Vize-Innenminister Maciej Wąsik verkündet: „Wir bereiten uns auf die schwärzesten Szenarien vor.“ Gemeint war ein möglicher Angriff Russlands auf Polen. Zugleich beruhigte er: „Polen verfügt über 62.000 Schutzräume und Bunker.“ Doch seit dem Raketeneinschlag im polnischen Dorf Przewodów, sechs Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt, fragen Polens Bürger immer lauter: „Wo sind sie eigentlich, die Schutzräume für uns?“ und „Wieso haben die Sirenen nicht geheult? Wieso wurden die polnischen Grenzbewohner nicht gewarnt?“

Oberst Krzysztóf Przepiorka, der einst in der elitären Antiterroreinheit GROM kämpfte, fordert auf der Titelseite des Boulevardblatts Fakt: „Die Menschen müssen wissen, wie sie sich retten können. Wir brauchen ein umfassendes Sicherheitstraining für die gesamte Zivilbevölkerung.“

Atombunker zu Diskos

Kleinlaut musste Wąsik bekennen, dass sein Ministerium erst jetzt an einer App arbeite, die demnächst vor Bomben- und Raketendrohungen warnen und auch den Weg zum nächsten Schutzraum aufzeigen solle. Das Problem ist allerdings: Polen hat zurzeit keinen Zivilschutz. Kurz nach dem Überfalls Putins auf die Ukraine beschloss das polnische Abgeordnetenhaus, der Sejm, ein neues „Gesetz zur Verteidigung des Vaterlandes“, strich dabei aber 14 Gesetze, darunter auch das über den Zivilschutz.

Schlimmer noch: Schon vor knapp 20 Jahren hatten die Abgeordneten bei einer Gesetzesnovelle die Definition „Schutzraum“ aus dem Text entfernt. Dies hatte zur Folge, dass sich ab 2004 niemand mehr für die Instandhaltung der Schutzräume zuständig fühlte, die es ja offiziell nicht mehr gab. Selbst die Hochsicherheits-Atombunker verfielen mit der Zeit, andere Schutzräume wurden zu Diskos, Bars oder Kegelkellern umgebaut.

Wąsik ordnete nun eine Inspektion aller verbliebenen Bunker an. Im ganzen Land sollen Feuerwehrleute nicht nur klären, in welchem Zustand die Altbunker sind, sondern auch, ob sich eventuell die Metrostationen in Warschau oder die überall im Lande entstandenen Tiefgaragen und Keller unter den Neubauten als Schutzraum für die Zivilbevölkerung eignen könnten. Obwohl die nationalpopulistische PiS, die von 2005 bis 2007 und erneut ab 2015 bis heute die Regierung stellt, immer wieder laut vor den Gefahren der neoimperialistischen Großmacht Russland warnte, tat sie nichts für den Schutz der Zivilbevölkerung.

Nur der umstrittene Bildungsminister Przemysław Czarnek, der vor allem für seine nationalklerikalen Ansichten bekannt ist, brachte im März 2022 ein Zivilschutz-Gesetzesprojekt in den Sejm ein. Die zunächst von der liberalen Opposition heftig kritisierte Sicherheitserziehung von Schülern in der achten Grundschulklasse und der ersten Klasse an weiterführenden Schulen wurde inzwischen von allen gut angenommen.

Butangas oder Kohle-Grill?

Die 15-Jährigen lernen vor allem Erste-Hilfe-Maßnahmen kennen, wissen, wie ein zweiwöchiger Notfallvorrat für die eigene Familie auszusehen hat, kennen Gefahrensignale wie auch diverse Notrufnummern und können einen Fluchtrucksack für drei Tage packen. Nach Abschluss des auf ein Jahr angelegten Programms sollen sie auch mit einem Kompass und einer schlichten Straßenkarte zurechtkommen – für den Fall, dass das GPS-System oder überhaupt der Mobilfunk ausfallen sollten.

Die Kritik entzündete sich vor allem am Schießtraining mit Pistolen und Gewehren. Dass es sich lediglich um einen einzigen Ausflug auf einen Schießstand handelte – mit gerade mal 15 Schuss pro Person –, ging in der Aufregung unter. Wer einen Waffenschein erwerben will, muss die weiteren Schießstunden und insbesondere die Patronen selbst bezahlen. Dafür aber muss man sehr tief in die Tasche greifen und mehrere tausend Złoty auf den Tisch legen, was angesichts der hohen Inflation von fast 20 Prozent nur noch für die sehr gut Verdienenden erschwinglich ist.

Doch auch Erwachsene meiden inzwischen die Schießstände. Waren sie kurz nach Beginn des Angriffskrieges Putins auf die Ukraine geradezu überlaufen, herrscht dort inzwischen gähnende Leere. Stattdessen tauschen immer mehr Polen Tipps aus, welche und wie viel Essensvorräte man für einen Katastrophenfall im Haus haben sollte, wie viel Flaschen Mineralwasser und ob es sinnvoller ist, sich einen Kohlegrill für draußen zu kaufen oder doch besser einen Butangas-Campingkocher. Besorgte Bürger können sich seit April auf der Webseite des polnischen Innenministeriums die Broschüre „Sei bereit!“ runterladen und sich auch Videoclips zu verschiedenen Notsituationen ansehen.

In der Öffentlichkeit aber herrschte ein anderes Thema vor: Polens massive Aufrüstung und die teuren Waffenkäufe des polnischen Verteidigungsministers Mariusz Blaszczak. Mit dem Gesetz zur „Verteidigung des Vaterlandes“, das der PiS-Parteichef und für einige Monate auch Vizepremier Jarosław Kaczyński vorbereitet hatte, wurde das Rüstungs- und Verteidigungsbudget auf mindestens 3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts angehoben.

213 Milliarden Euro für Rüstung

Die polnische Armee soll von derzeit rund 110.000 auf 250.000 Berufssoldaten anwachsen, und auch die Territorialen Streitkräfte, in der zurzeit 30.000 Freiwillige Dienst tun, sollen auf rund 50.000 Männer und Frauen aufgestockt werden. Noch läuft die Rekrutierung nur schleppend, da das Eintrittsgehalt von umgerechnet rund 855 Euro wenig attraktiv ist. Die sogenannten Militär-Picknicks mit eintägigen „Schnupperkursen“ für Interessierte finden daher auch vor allem entlang der polnischen Ostgrenze statt, wo die Angst vor einem Übergreifen des Krieges am größten ist.

Kurz vor den Wahlen im Herbst 2023 soll dann allerdings wieder eine große Militärparade in Warschau stattfinden. Die PiS will dann mit den neuesten Panzern, Flugabwehrraketen und Jagdfliegern zeigen, dass sie die wahre Verteidigerin Polens ist. So hat Blaszczak in Süd­korea 1000 Panzer und knapp 700 unbemannte Sprengladungsträger gekauft, dazu noch 48 Schulungs-Jagdflieger. In Südkorea schätzen Medien, dass der polnische Auftrag über 20 Milliarden Dollar wert sein dürfte.

Dann wollte Blaszczak bei den US-Amerikanern 500 Raketenwerfer des Typs Himars bestellen. Die freuten sich zwar über den kauffreudigen Kunden, sehen sich aber nicht in der Lage, über mehrere Jahre hinweg nur für Polen zu produzieren. Im April kaufte Blaszczak – ebenfalls in den USA und anscheinend ohne jede Ausschreibung – 250 neue Abrams-Panzer, kurz danach bei den Italienern 32 Hubschrauber des Typs AW149 und schließlich noch bei der polnischen Rüstungsindustrie 600 schultergestützte Boden-Luft-Flugabwehrraketensysteme des Typs Piorun samt Munition.

Das linksliberale Nachrichtenmagazin Polityka geht davon aus, dass Polen bis 2035 über 1 Billion Złoty (umgerechnet rund 213 Milliarden Euro) für Rüstung und die Armee ausgeben wird. Kosten für den ­Zivilschutz sind nicht eingerechnet, da es diesen – zu­mindest zurzeit – in Polen nicht gibt.

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49 Kommentare

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  • Hallo lieber Polen. Wir Deutschen investieren grad 100 Mrd als Sondervermögen in die Bundeswehr. Müssen wir auch, weil unsere Ausrüstung som erbärmlich ist, dass wird der Ukraine aus eigenen Beständen nur halbgaren Schrtt liefern können, ohne selbt komplett nackt da zustehen.

    Unsere Zivilsschutzstruktur ist völlig am Ende. Weder gibts genug Schutzräume, noch Ausrüstung, noch funktionieren die Warnsirenen. Nicht einmal an einem lange geplanten Testtag.

    Aber mal ehrlich, wir sind halt die Deutschen und deshalb erklären wir euch natürlich trotzdem, dass da bei euch alles schief läuft.

  • Man kann es vor dem Hintergrund der Geschichte und Putins Aktionen in der Ukraine den Polen nicht verübeln, dass sie wenig Lust darauf haben, erneut Opfer der Russen im eigenen Lande sein zu wollen.

    Von daher ist das Einzige, was in der aktuellen Lage gut dagegen wirkt, eine ordentliche Armee. Traurig, aber so ist aktuell die Lage.

  • Die Stärkung des Zivilschutzes ist in Polen viel wichtiger als in Deutschland - aufgrund der geopolitischen Lage und der direkten Grenze zu Russland (Kaliningad) und Weißrussland.



    Die Wahrscheinlichkeit einer offenen Russland-NATO Konfrontation ist allerdings (gerade nach der sichtbaren Schwächung der russischen Armee in der Ukraine) gering.



    Dagegen ist die Gefahr von hybriden Angriffen auf die Kritische Infrastruktur als hoch anzusetzen - und diese Angriffe richtigen sich vor allem gegen die Zivilgesellschaft. Deshalb müssen auch die zivilen Bervölkerungsschutzelemente hochgefahren werden ... nicht nur in Polen, sondern auch in Deutschland.

  • 4G
    49732 (Profil gelöscht)

    Naja, der Zivilschutz in Deutschland ist ja unterirdisch. Das hat die letzten 30 Jahre kein Politiker von keiner Partei interessiert. Jetzt aber Polen Bashing scheint mir hier unangebracht.

    Und eine App die vor Bomben- und Raketendrohungen würde bei uns am Datenschutzbauftragten scheitern.

    • @49732 (Profil gelöscht):

      Es gibt ja durchaus die Warn-App NINA und zwar ganz ohne, dass der Datenschutz in irgendeiner Weise verhindern würde Katastrophenschutzwarnungen zu verbreiten. Wer Datenschutz per se und unreflektiert als Marotte der Fortschrittsverhinderung verunglimpft hat aus GeStaPo und Stasi nichts gelernt. Letztere beschäfigte übrigens ganze Abteilungen damit manuell Briefe aufzudampfen, wozu eine entgrenzte staatliche Datensammelwut in Kombination mit hochentwickelten Algorithmen und KI führen könnte mag man sich kaum auszumalen.

  • Hallo,



    haben wir in Deutschland eigentlich eine App, die vor Bomben- und Raketendrohungen warnen?



    Einen Waffenschein muß man übrigens bei uns auch selber bezahlen.

    • @Christian_72:

      Das ist auch ganz gut so. Und dennoch landen zu viele legale Waffen in den falschen Händen. Wozu eine hochgerüstete Bevölkerung mit dem ursprünglichen Ziel der Landesverteidigung führt, kann man regelmäßig in den USA besichtigen.

      • @Ingo Bernable:

        Allerdings zeigt die Schweiz, dass es auch anders geht:



        de.wikipedia.org/w...nliche_Schusswaffe

        An Waffenverfügbarkeit alleine scheint es also eher nicht zu liegen.

        • @metalhead86:

          Sicher spielen da auch soziale Faktoren eine Rolle, aber die Situation in CH ist dann doch sehr anders als die in den USA. Dort haben zwar ausgebildete Armeeangehörige ihre auf Einzelfeuer umgebaute Waffe zu Hause, aber eben idR keine Munition dafür. Sturmgewehre im Supermarkt werden sie auch in der Schweiz nicht finden. Dennoch bleibt die Frage ob man sich das schweizer oder US-Modell zum Vorbild nehmen möchte.

    • @Christian_72:

      Ja, es gibt mindestens eine Katastrophen-App. Hat mich informiert, als bei uns plötzlich das Wasser verunreinigt war.

      • @resto:

        Die Nacktschnecke in der Pumpstation?

        • @ke1ner:

          Nee, Enterokokken. Ursache unbekannt.

  • Grundsätzlich könnte man ja auch argumentieren, dass Aufrüstung abschrecken soll und Zivilschutz eigentlich nur gebraucht wird, wenn die Abschreckung versagt hat. Natürlich ist Zivilschutz ganz klar eine staatliche Pflicht und das Ablehnen des Patriot- Systems kaum weniger als ein Verrat an der eigenen Bevölkerung, das Beispiel Patriot macht aber auch deutlich, dass zwischen Aufrüstung und Zivilschutz nicht so sehr viel Gegensatz liegen muss. Generell aber braucht Polen weder besondere Aufrüstung noch übertriebenen Zivilschutz. Ein Angriff auf Polen ist einfach der Nato- Verteidigungsfall und damit der dritte Weltkrieg und das muss auch jedem klar sein und daran darf es auch keine Zweifel geben.

    • @Benedikt Bräutigam:

      Die Frage ist nur: Wer kommt denn im Art. 5 Fall? Und womit? Und wann?

      Von Trump geführten USA und der Bundeswehr sollte man nicht allzuviel erwarten. Und die Verlegung anderer Truppen über Deutschland hinweg wird wohlmöglich auch noch an mangelhafter Infrastruktur scheitern.

  • Objektiv betrachtet, ist die Wahrscheinlichkeit nicht gross, dass Russland das Nato-Land Polen angreift. Es geht Putin um Weißrussland und die Ukraine. Sie sind in seinen Augen Teil des Russischen Reiches.



    Das weiss die Führung der PiS. Dieser Krieg ist für sie jedoch eine willkommene Gelegenheit massiv aufzurüsten und den Militarismus in der Bevölkerung zu verankern. Schiesstraining für Schüler, auch wenn es nur einmal ist, ist dafür sehr nützlich, eine Militärparade erst recht. Zudem wird neben dem grossen Aggressor Russland noch Deutschland als äusserer Feind aufgebaut. Genau so errichtet man autoritäre Systeme.



    Ein Teil des Erbes aus der Sowjetzeit hat bei der PiS offensichtlich unbeschadet überlebt: eine Vorliebe für Autoritarismus, politische Justiz, Militarismus, Chauvinismus, patriarchale Vorstellungen, Pflegen von äusseren sowie inneren Feinden und die schlechte Stellung der Bevölkerung.



    Keiner kann mir erzählen, dass die polnische Regierung einfach vergessen hat, sich um den Zivilschutz zu kümmern. Er hat(te) einfach keine Priorität. Nicht alle Leben gelten in diesem Land gleich viel. War in der Sowjetunion auch so.

    • @ecox lucius:

      "Objektiv betrachtet, ist die Wahrscheinlichkeit nicht gross, dass Russland das Nato-Land Polen angreift. " Objektiv betrachtet ist die Chance relativ groß das Russland jeden Nachbarn angreift wenn es glaubt damit etwas zu erreichen und damit davon zu kommen. Die NATO mit den USA ist toll ohne die USA ein Haufen kleiner Länder mit teilweise sehr unterschiedlichen Systemen und im Falle Deutschlands genügend Munition für ein paar Tage... sollten die Panzer den fahrbereit sein.

    • 4G
      49732 (Profil gelöscht)
      @ecox lucius:

      Tja, objektiv betrachtet war es auch unwahrscheinlich das Russland in der Ukraine einen Vernichtungskrieg beginnt!

  • Mangelhafter Zivilschutz in Polen mag ein Thema sein. Aber bevor wir uns darüber sehr echauffieren: Wie sieht’s eigentlich hierzulande damit aus?

  • Die beste Verteidigung ist eine gute Offensive, für das Geld das Bunker kosten kauft man besser Flug- Raketenabwehr und eigene Raketen. Nichts sorgt für mehr Sicherheit gegenüber einem Aggressor als Abschreckung.

    • @Machiavelli:

      Klar. Wozu soll man auch Frauen und Kinder schützen, wenn man dafür den Kriegern mehr zum Schießen geben kann...

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Ist ihnen der Begriff des Präventionsparadoxon geläufig?



        Wenn man mit viel Aufwand (Militärausgaben) etwas verhindert (Invasion, Bombardement) sieht es hinterher so aus, als hätte man sich das auch sparen können, weil es ja doch nicht eingetreten ist.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Wieso nur Frauen und Kinder? Offensichtlich sind wir durch den Sch...krieg unreflektiert und unkritisch in alte Rollenvorstellungen zurück gefallen.

        • @resto:

          Alle anderen sind dann an der Front.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Ich möchte Ihnen keinen Machsmus unterstellen sondern nur darauf hinweisen, dass auch Frauen an der Front kämpfen und auch Männer zu vulnerablen Personengruppen zählen können.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Haben die Krieger genügend zum schießen muss man Frauen und Kinder nicht schützen weil keiner angreift.

        • @Machiavelli:

          Es gab mal einen deutschen Luftwaffenbefehlshaber, der wollte Meier heißen, wenn Bomben auf deutsche Städte fallen, so sehr war er überzeugt, dass viele Waffen ausreichend schützen. Diesen Irrtum von Herrn Meier haben ca. 500.000 Zivilisten mit dem Leben bezahlt.

          Natürlich gehören zur Verteidigung auch Schutzräume. Alles Andere ist gefährlicher Leichtsinn.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Ja nur hat der gute Herr mitgeholfen einen Krieg angefangen und dabei eine Menge Flugzeuge und Besatzungen verloren in einer Luftschlacht über England . Für 80 Millionen Menschen bauen sie keine Schutzräume das ist illusorisch. Raketenabwehr ist das Zauberwort.

            • @Machiavelli:

              Als der (warum gute?) Herr den Ausspruch machte, hatte er die stärkste und am besten trainierte Jagdwaffe der Welt. Dazu eine sehr große Anzahl technisch top aktueller Flakgeschütze. Ergebnis bekannt.

              Zu glauben, man könnte eine absolut dichte Abwehr gegen einen starken Gegner aufbauen ist eine Illusion, der Militärs schon lange nachjagen. Funktioniert hat es noch nie, weil als Antwort auf jede Abwehr Waffen gebaut werden, die diese Abwehr überwinden können. Aktuell gibt es z.B. nicht wirklich etwas gegen Hyperschallwaffen.

              • @warum_denkt_keiner_nach?:

                Es geht nicht darum 100% Abwehr zu erreichen, weil genauso kann man Waffen bauen die Bunker zerstören, d.h. der Logik folgend sind die auch keine lösung. Es geht darum das sich der Angriff nicht lohnt weil der Großteil abgewehrt wird und der Gegenschlag verheerend wird.

                • @Machiavelli:

                  Bunker sind aber ein wichtiges Element zum Schutz der Zivilbevölkerung. Das sieht man gerade sehr aktuell in der Ukraine. Ohne die dortigen Bunker gäbe es viel mehr Tote. Eben weil es viel schwerer ist, Bunker zu zerstören.

                  "...für das Geld das Bunker kosten kauft man besser Flug- Raketenabwehr und eigene Raketen."

                  Ist also Quatsch.

                  Eine 100%ige Lösung gibt es für nichts im Krieg. Aber ausgewogen zu handeln, ist auf jeden Fall besser, als alles auf eine Karte zu setzen und dabei wichtige Dinge zu unterlassen.

                  • @warum_denkt_keiner_nach?:

                    In jedem Fall werden zu den 100 Milliarden noch sehr viel Geld kommen. Abwehrraketen, Bunker, eigene Raketen etc. alles ziemlich teuer.

                    • @Machiavelli:

                      Hat jemand behauptet, dass Krieg billig ist?

                      • @warum_denkt_keiner_nach?:

                        Ich glaube unsere Bundesregierung hofft immer noch günstig aus der ganzen Sache rauszuzkommen einmal 100 Milliarden und dann ist wieder gut.

                        • @Machiavelli:

                          Es sollen ab nächstes Jahr zusätzlich zu den 100 Milliarden 2% des BiP ausgegeben werden. Das wären gigantische 80 Milliarden pro Jahr. Genug um jeden Soldaten den Hintern zu vergolden. Allerdings ist das Beschaffungswesen der BW so organisiert, dass jede Summe verbrannt wird, ohne auch nur ein Quäntchen mehr Kampfkraft zu generieren.

                          • @warum_denkt_keiner_nach?:

                            Vermutlich ja. Wäre es dem Kanzler ernst hätte würde er sich jemand kompetenten ins Verteidigungsministerium holen.

                            • @Machiavelli:

                              Falsche Richtung. Die Minister sitzen nur vor. Viel wichtiger wäre es, in der eigentlichen Führung gründlich zu kehren. All die Offiziere, die z.B. Hubschrauber für die Marine anfordern, die kein Seewasser vertragen. Diese unfähigen (und korrupten?) Leute müssen verschwinden. Sonst verbessert sich nichts.

  • Schutzräume wären ein gutes ABM Programm. Ausserdem wird es ja auch möglicherweise Vulkanausbrüche, Meteoreinschläge oder Sonnenstürme geben. Eine Alpenfestung im tibetanischen Kloster Stil wäre hier mein Favorit.

  • Polen ist der wichtigste Verbündete der USA in Europa und darauf sind die Polen sehr sehr sehr stolz

    Polens Kampfkraft schützt die freie Welt

    • @V M:

      Ich weiß schon, warum solche Kommentare mich ständig zum Kopfschütteln bringen. Sie sind so fern jeder Realität.

      • @Jan Berger:

        Kann ich verstehen, die Wahrheit ist eben manchmal unbequem. UK und Polen bilden schon längst das militärische Rückgrat der Nato in Europa. Und das liegt nicht nur an der Bewaffnung dieser Länder, sondern auch an deren Entschlossenheit unsere Freiheit und die unserer PArtner mutig zu verteidigen und nicht immer zu zögern und sich zu drücken.



        Und Deutschland? Sowohl in der Nato, wie auch in der EU längst isoliert.

      • 4G
        49732 (Profil gelöscht)
        @Jan Berger:

        Naja, müssten wir uns auf die Bundeswehr verlassen wären die Russen schon in Freiburg.

        • @49732 (Profil gelöscht):

          Was sollen die Russen in Freiburg?

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Shoppen?

    • @V M:

      Das klingt wie aus der werbebroschüre...

      • @Christian Ziems:

        Ja, schrecklich. Werbung hat wohl funktioniert.

  • Deutschland hat ebenfalls keine Bunker mehr. Ist für +80Millionen Menschen auch nicht wirksam realisierbar. Polen grenzt unmittelbar an Kaliningrad und vorallem Weißrussland. Mit Bunkern allein kann man einen Agressor nicht aufhalten. Zudem würde Putin in seiner verqueren Geisteswelt Bunker nicht als Signal der Stärke wahrnehmen - und auf andere Signale reagiert leider erkennbar nicht. Insofern ist die Antwort auf die Zivilschutzfrage klar.

    • @Nachtsonne:

      "Mit Bunkern allein kann man einen Agressor nicht aufhalten."

      Aber sie bieten Schutz für Zivilisten.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Bringt nur nix, wenn die gegnerischen Soldaten die Türen aufbrechen können, um die Frauen zu vergewaltigen und die Kinder zu verschleppen.