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Drei Portraits der Kanzlerkanditat:innen Annalena Bearbock, Olaf Scholz und Armin Laschet nebeneinander
Baerbock, Scholz, Laschet: Wen spült das Hochwasser bei der Bundestagswahl nach oben? Foto: dpa

Podcast „Bundestalk“ Verändert die Flut den Wahlkampf?

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In der Flutkatastrophe fahren Union, SPD und Grüne verschiedene Strategien und bleiben beim Thema Klima.

Berlin taz | Eigentlich heißt es, Katastrophen sind die Stunde der Exekutive. Aber Armin Laschet, der Kanzlerkandidat der Union, zeigt ein bemerkenswertes Talent für unglückliche Auftritte. Mit der verheerenden Flut rückt die Klimakatastrophe wieder in den Fokus. Ist das jetzt die Stunde der Grünen? Oder kann die SPD mit Olaf Scholz und seiner Verlässlichkeit punkten?

Abseits der Ausfälle des Kanzlerkandidaten hat die Union wenig anzubieten: „Was ist beim Thema Klima schief gegangen und was muss mehr kommen? Die Union ist da einfach wahnsinnig blank. Sie hat in ihrem Programm zwar drinstehen ‚Wir müssen mehr machen‘, aber das ist es auch schon. Wie das gemacht werden soll – dazu steht überhaupt nichts drin. Alles was man bisher konkret hätte machen können, hat die Union immer abgelehnt. Wenn sie jetzt kommt und sagt ‚Da muss mehr passieren‘, ist das einfach nicht glaubwürdig.“, fasst Malte Kreuzfeldt zusammen.

Jasmin Kalarickal kritisiert das zurückhaltende Auftreten der Partei, die sich gemeinhin den Klimaschutz auf die Fahne schreibt: „Die Grünen sind auch relativ verhalten. Da sieht man ihre Schwierigkeit, dass sie um diese Selbstverständlichkeit herumlavieren, dass wir, um Klimaneutralität erreichen zu wollen, auch wirklich an unsere Gewohnheiten ranmüssen: Wie viel Fleisch wir essen, wie wir leben, wie wir konsumieren. Das wollen sie einfach nicht aussprechen.“

Dabei wäre jetzt die Chance da, mit Alternativlosigkeit Politik zu machen. „Man hat bisher immer nur gesehen, was Klimaschutz kostet und jetzt sieht man so richtig, was kein Klimaschutz kostet. Nicht in anderen Ländern und nicht weit weg.“ sagt Malte Kreuzfeldt in der Hoffnung, dass die Hochwasserkatastrophe ein Bewusstsein für die Klimakrise bei den Wäh­le­r*in­nen schafft.

„Aber wird es wirklich so sein, dass die Leute diese Flutkatastrophe mit der Klimakrise zusammendenken? Die Widerstände, das anzuerkennen, sind noch groß.“ sagt Jasmin Kalarickal. Für Olaf Scholz scheinen ein paar Gummistiefel-Auftritte auszureichen. Die SPD kann seinen Zustimmungswerten beim Steigen zusehen.

Bundestalk“ Der politische taz-Podcast vor der Bundestagswahl, alle zwei Wochen auf taz.de, Spotify, Deezer und iTunes.

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2 Kommentare

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  • ... nd Linkspartei und FDP wurden gar nicht erst eingeladen. 🤣

  • „Verändert die Flut den Wahlkampf?“

    Nicht wirklich! Es ist allerdings zu befürchten, dass der Wahlkampf dazu beiträgt, aus einer wissenschaftlichen Tatsache - nämlich dem Klimawandel - eine parteipolitische Glaubensfrage zu machen. Am Ende wird der ein oder andere wohl ernsthaft glauben, er könnte hier am 26. September mal eben gegen die nächste Flut abstimmen. Das wird so nicht funktionieren, Freunde.



    Ich darf daran erinnern, dass wir in diesem „Land, in dem wir gut und gerne leben“ seit mittlerweile 16 Jahren eine „Klimakanzlerin“ haben, die gleich am Beginn ihrer Amtszeit Klimaziele zur „Chefsache“ gemacht hat, dann aber auf europäischer Ebene beispielsweise EU-Abgasnormen verhinderte, die den CO2-Ausstoß im Autoverkehr deutlich reduziert hätten. Die zeitliche Nähe zu CDU-Parteispenden aus der Autoindustrie - etwa von BMW - sollen dabei ja überhaupt keine Rolle gespielt haben. Wie das denn? „Sie kennen mich!“.

    www.sueddeutsche.d...ebt-habe-1.1707369