Poem über Naturgewalten: Sturmnacht
Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit: Heute darf sich die verehrte Leserschaft an einem Poem über die Schauderlust am Naturgewaltigen erfreuen.
Der Jäger bricht durch seine morsche Kanzel
und fällt dem wirren Wildschwein vor die Hauer.
Die Eiche knarzt. Des Todes kahle Lauer
stürzt sich als Ast auf den geschockten Hansel.
Im Städtchen liest ein Dichter Georg Heym.
Die Straßenbahnen funken SOS.
Da fällt der Strom aus. Alle kriegen Stress.
Der Dichter sucht nach Kerzen für den Reim.
Die Nachrichten sind voll von vollen Kellern,
zerbeulten Autos, fortgewehten Dächern.
Wir trinken Schauderlust aus großen Bechern
und würden gerne auch etwas zerdellern.
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