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Poem über NaturgewaltenSturmnacht

Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit: Heute darf sich die verehrte Leserschaft an einem Poem über die Schauderlust am Naturgewaltigen erfreuen.

Foto: Christoph Schmidt/dpa

Der Jäger bricht durch seine morsche Kanzel

und fällt dem wirren Wildschwein vor die Hauer.

Die Eiche knarzt. Des Todes kahle Lauer

stürzt sich als Ast auf den geschockten Hansel.

Im Städtchen liest ein Dichter Georg Heym.

Die Straßenbahnen funken SOS.

Da fällt der Strom aus. Alle kriegen Stress.

Der Dichter sucht nach Kerzen für den Reim.

Die Nachrichten sind voll von vollen Kellern,

zerbeulten Autos, fortgewehten Dächern.

Wir trinken Schauderlust aus großen Bechern

und würden gerne auch etwas zerdellern.

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15 Kommentare

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  • WASSER WIRD KOSTBAR SEIN



    //



    Man gebe acht//



    In diesen Tagen//



    Mit Unbehagen//



    Droht eine Sturmnacht.//



    //



    Ist es entbehrlich//



    Zu nächtlicher Stunde//



    Zu machen die Runde?//



    Ist's draußen gefährlich?//



    //



    Stürmische Nacht//



    Vormals die war//



    An Mosel und Saar//



    Öfters unsacht.//



    //



    Nun ist es klar//



    Wo man auch wohnt//



    Vorsorgen lohnt//



    An Lippe und Aa.//



    //



    Auch an der Küste//



    Nach diesen Lagen//



    Deich hinterfragen//



    Jetzt schon man müßte.//



    //



    Hilfe aus Holland?//



    Wie Wassermassen//



    Sich leiten lassen//



    Auch hier in Deutschland.//



    //



    Denn was heut' Flut//



    Hab ich gehört//



    Ein hohes Gut//



    Auch wenn's zerstört.//



    //



    Stoff um zu leben//



    Allen zu geben//



    Aus Brunnen zu heben//



    Hilft Subotic Neven.//



    //



    Sommer 2021, Martin Rees



    //



    taz.de/Liebling-de...-Subotic/!5646812/



    //



    www.dw.com/de/die-...nflikte/a-52745441



    //



    nevensuboticstiftung.de/



    //

  • Haiku to go

    Naturgewalt und Pandemie



    machen Dich entbehrlich,



    ganz ehrlich, Katastrophenfilm.

  • Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - wirft ein:

    Flut-Wut

    Der Dichter tut nur seine Pflicht



    und schreibt ein wunderlich' Gedicht.







    Wenn Jäger auf der Kanzel brechen,



    kommt das vom "Jägermeister" zechen.







    Sind dann auch die Keller voll,



    ist das Ganze nicht so toll.







    Das Städtchen gibt den letzten Reim



    und schickt den Dichter endlich heym.“

    • @Lowandorder:

      Bin zwiespältig mit dem Gedicht "zur Flut". Die "literarische Qualität" kann ich nicht einschätzen. Es "kontrastiert" sehr. Da wird auf die "Hanseln" gezielt. Andererseits komme ich am Ernst "des Todes kahler Lauer" und "dem trinken der Schauderlust aus großen Bechern" nicht vorbei.



      Ist auch mein Zwiespalt, mich während des Unglücks mit Satire zu beschäftigen.



      Trotzdem ist: "Wenn Jäger auf der Kanzel brechen, / kommt das vom "Jägermeister" zechen." phänomenal gut formuliert. Und Ihre Reime bringen für sehr gut den eben genannten Zwiespalt zum Ausdruck. Jedenfalls sollte das Gedicht nicht gelesen werden, ohne Ihre Reime zu beachten. Sie sind gut.

      • @Moon:

        Oh - eh ich mich mit fremden Federn schmücken lasse - geb ich des Lobes Klasse - fröhlich frei & heiter - wie so oft an meinen Sidekick weiter & Gellewelle:



        Jöhten Dess unterscheidet uns im Wesen



        Bei uns standens 🍹 - Er - hat sie gelesen

        • @Lowandorder:

          Und ob es nun so gewesen - es wurde trotzdem gern gelesen!

          • 9G
            95820 (Profil gelöscht)
            @Moon:

            Am Jägermeister liegt es nicht,



            wenn Mondschein durch die Wolken bricht. 🌛

            • @95820 (Profil gelöscht):

              Sicher - 🤗

  • Doch - zu diesem Gedicht kehre ich zurück. Ist recht so. Will ich gar nicht, dass mich das so schnell los läßt.

  • Ich werde nicht enden zu sagen

    Ich werde nicht enden zu sagen:



    Meine Gedichte- über Naturgewalten -sind schlecht.



    Ich werde Gedanken tragen über- Pandemien-



    Als Knecht.



    Ich werde sie niemals meistern



    Und doch nicht ruhn.



    Soll mich der WUNSCH begeistern:



    Es- mit anderen Gedichten über Liebe, Leid und Lust- besser zu tun.



    DENN



    Ich kann mein Gedicht doch nennen, wie ich will



    Und orthographisch nach Belieben schreiben!



    Wer mich nicht lesen mag, der laß es bleiben.



    Ich darf den Sau, das Klops, das Krokodil, -den Richter-



    Und jeden andern Gegenstand bedichten,



    Darf ich doch ungestört daheim



    Auch mein Bedürfnis, wie mir's paßt, verrichten.



    Was könnte mich zu Geist und reinem Reim,



    Was zu Geschmack und zu Humor verpflichten? –



    Bescheidenheit? – captatio – oho!



    Und wer mich haßt, - - sie mögen mich nur hassen!



    Ich darf mich gründlich an den Hintern fassen



    Sowie an den avant-propos.



    (Stümperhafter! Eingriff(R1) in Gedichte von J.R. )

  • Gewiß sone Flut ist schon gemein - 🌊 -



    Doch - Was fällt zu Feuer ein? - 🔥 -

    “ Wie gewöhnlich liest die Jette



    Wieder nachts in ihrem Bette.



    Auf dem Kopf hat sie die Haube,



    In der Hand die Gartenlaube.



    Hieran will sie sich erfreun,



    Duselt, nickt und schlummert ein.



    An das Unschlittkerzenlicht,



    Daran freilich denkt sie nicht.



    Erst brennt nur die Zeitungsecke,



    Dann der Vorhang, dann die Decke,



    Und schon treibt der Brenzelduft



    Finkens an die frische Luft.



    Vater Fink, er läuft nicht schlecht,



    Rettet seinen Stiefelknecht;



    Mutter Fink, besorgt vor allen,



    Rettet ihre Mausefallen.



    Jette schwebt vom Fensterrand,



    Sie ist etwas angebrannt;



    Doch im Faß, woraus man wäscht,



    Wird sie gründlich ausgelöscht. -



    Aber, weh, was fällt mir ein?



    Wo mag unser Lieschen sein?



    Seht nach oben! Fipps, der Brave,



    Hält das Kind, das fest im Schlafe.



    Aus dem Fenster, hoch im Raum,



    Schwingt er sich zum nächsten Baum.



    Höchst besorgt, wie eine Amme,



    Rutscht er abwärts an dem Stamme.



    Oh, welch eine große Freude



    Haben nun die Eltern beide!“

    unterm—— servíce —



    Wilhelm Busch: Fipps der Affe für Kinder =>



    Jette ist sehr unvorsichtig, Fipps macht einen lobenswerten Streich



    & sodele



    Geht ein Tusch - Auf den ollen Busch



    Wiedermal auf den Alten aus Wiedensahl - 🍺🍺 - 🥳 -



    & Däh =>



    www.staff.uni-main...BuNachl/fipps7.htm )

  • Erst kommt die Flut



    dann kommt die Wut.

    Und mit Wassermassen



    kommt Müll, den wir hassen.

    Jeder Keller versaut,



    wohl dem, der ohne gebaut.

    Autos verfehl'n ihren Zweck,



    das Wasser spült sie einfach weg.

    Glücklich ist man im Boot,



    solang es aufrecht im Lot.

    Kippt es um,



    ist es dumm.

    Man wird pitschnass



    und hat keinen Spaß.

    Wie dem auch sei



    die Flut istvorbei.

    Doch wehe den Seelen,



    die sich mit Aufräumen quälen.

    Sie sollen nicht unglücklich enden.



    So lasst uns für sie spenden.

    :-)

    • @Nicki Müller:

      ....Doch wehe den Seelen..



      denn



      So viel ist wohl gewiß, daß in besondern Zuständen die Fühlfäden unserer Seele über ihre körperlichen Grenzen hinausreichen können und ihr ein Vorgefühl, ja auch ein wirklicher Blick in die nächste Zukunft gestattet ist.

      Johann Wolfgang von Goethe

  • Noch ist es ruhig,nur der Regen tuschelt



    vor dem Fenster dieses ungestörten Raums



    Fernab das Ächzen eines windgepeitschten Baums



    während drin sich wird in Gemütlichkeit gekuschelt



    Die Leiden dieser Welt sind äonenweit entfernt



    Das Bier ist kühl,das Bett ist flauschig warm



    vergessen sind die menschgemachten Weltgefahrn



    Was du nicht siehst,das gibts auch nicht,so haben wir's gelernt



    Denn die Folgen unseres Tuns ham immer schon die Ander'n ausgebadet



    Und als die ersten Tropfen durch die Haustür schleichen



    n alten Lappen vor,das wird schon reichen



    Was gibt es schon, was unserer Hightec-Welt mal ernsthaft schadet



    'Et hätt noch immer joot jegange',das ist die Devise



    St. Florian,zünd lieber NachbarInnens Häuser an,



    Pech wer sich Kuschligkeit nicht leisten kann



    denn unser Wohlstandstaat,er meistert jede Krise



    Doch was ist das? - ein Gerausch durchbricht die wohlverdiente Ruhe



    die Strasse,des nachtens unnormal vom Bach belebt



    der sonst ein Rinnsal,und die Hauswand bebt



    Vorm Fenster schwimmt der Nachbarn lang vererbte Eichentruhe



    Die Haustür birst,der Lappen der verfehlte seinen Zweck



    vorbei am Fenster schwimmt die Wohlfühl-Welt in Rosarot



    und auf den braunen ölgetränkten Wellen,da surft Gevatter Tod



    und sieh da das SUV,das dümpelt auch vom Carport weg



    Aus ist's mit aller Klimawandelleugnerei



    Der Garten längst ein tief verschlammtes Moor



    mit Existenzenresten haufenweis davor



    und keine Hilf von Feuerwehr und Polizei



    So schwimmt sie fort und ganz weit weg



    die bürgerliche,scheinheilige Existenz



    die Privilegien deutscher Bürgis samt dem Benz



    Zurück bleibt Zerstörung,Tod und gift'ger Dreck



    Doch nach der Zeit von verständlichem Flennen



    wird's endlich Zeit mal aufzuwachen



    zu merken was wir aus uns'rem Lebensraum machen



    Und endlich aufzuhören,nöt'ge Veränderungen zu verpennen



    Und Schluß zu machen mit Zerstörung,Ungerechtigkeit,Krieg in der Welt



    sonst wird sowas -auch hier- noch öfter passieren



    daß Leute durch Naturas Rache alles verlieren



    trotz allen Privilegien und ihrem Geld

  • STÜRMISCHE FLUTEN



    //



    Sturmnacht mit STURMFLUT//



    Global ein Schrecken//



    Sinnvoll man tut gut//



    Aktiv zu wecken.//



    //



    Es sollten tönen//



    In solchem Falle//



    Laute SIRENEN//



    Zu warnen alle.//



    //



    Auch nur ein Summen//



    Aus TELEFONEN//



    Oder ein Brummen//



    SMS kann sich lohnen.//



    //



    MEGAPHON-Wagen//



    ZIVILSCHUTZ-Vernetzung//



    In solchen Lagen//



    Gegen Tod und Verletzung.//



    //



    Es gibt solch Tücken//



    Bei einer Sturmflut://



    Schlaf unter BRÜCKEN//



    Der Platz ist nicht gut.//



    //



    Kauernd am BAUM//



    Mit wenig Blättern//



    Schützt man sich kaum//



    Bei Sturmunwettern.//



    //



    Prekäre Lagen//



    In Sturmfluten//



    Sind TIEFGARAGEN//



    Binnen und buten.//



    //



    Also mit !VORSICHT//



    Gehen nach draußen//



    Oft innen ist nicht//



    Sicherer als außen.//



    //



    Bei drohender Not//



    Im Sturmflutfalle//



    Zivilschutzgebot://



    WARNUNG AN ALLE.//



    //



    Üben als Pflicht//



    Für solch Notlagen//



    Ist mit Weitsicht//



    Nun anzusagen.//



    //



    "WAHRHEIT" tut stets gut://



    Selbst bei 'nem Shitstorm//



    Auch Kommentarflut//



    Hilft dir hier enorm.//



    //



    //



    Juli 2021, Martin Rees//



    //



    taz.de/Hochwassers...-Hamburg/!5781677/



    //



    taz.de/Blamage-bei...-Warntag/!5711079/



    //



    www.abendblatt.de/...ge-ertrunken.html/



    //



    taz.de/Hochwasser-...tschland/!5787157/



    //