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USA nach den WahlenTrump geht, die Wut bleibt

Stefan Reinecke
Kommentar von Stefan Reinecke

Die Linke braucht ein Konzept gegen den leicht entflammbaren Hass auf liberale Eliten: eine ausgleichende, moderate und entschieden soziale Politik.

Aufgebrachte Trump-Anhänger in Philadelphia am Sonntag Foto: Mark Makela/reuters

I n keinem anderen westlichen Land ist das Misstrauen in die Demokratie so massiv wie in den USA. Trumps Wahl 2016 war der Ausdruck dieser fundamentalen Skepsis. Als Präsident hat er viel getan, um demokratische Institutionen zu demolieren. Sein dreister Versuch, die Wahlen zu manipulieren, ist von US-Gerichten gestoppt worden. Das war der Griff zur Notbremse: Die Wahl ist das Herz der Demokratie, ohne sie verliert sie ihre Legitimität. Wenn Trump mit einer gefälschten Wahl Präsident geblieben wäre, wäre es das Ende der US-Demokratie gewesen.

Trump hat vier Jahre lang gelogen und betrogen. Und doch haben ihn fast 71 Millionen US-Bürger gewählt, verstärkt ethnische Minderheiten und LGBT. Der Rechtspopulismus ist zur Volksbewegung geworden. Der Autor Don Winslow schrieb kurz nach der Wahl fassungslos: „Es sollte nicht so knapp sein. Nicht nach 230.000 Covid-Toten. Nicht nach den Kindern, die eingesperrt wurden. Nicht nach vier Jahren fortgesetzten Gesetzesbruchs.“

Es ist kein Zufall, dass der Rechtspopulismus in den USA so erfolgreich ist. Seit Reagan sind die Einkommen einfacher Arbeitnehmer kaum gestiegen. Mit Lohnarbeit wohlhabend zu werden ist so wahrscheinlich wie ein Lottogewinn. Wer indes Vermögen hat, braucht nur gute Steuerberater, um es zu vergrößern. Knapp zwei Drittel der US-BürgerInnen glauben, dass es ihren Kindern nicht besser gehen wird als ihnen selbst. Das ist ein Alarmsignal.

Der US-Politikwissenschaftler Adam Przeworski hält „die Erwartung materiellen Fortschritts seit 200 Jahren für einen elementaren Bestandteil der westlichen Zivilisation“. Vor allem in den USA ist dieses Versprechen identitätsstiftend. Dass es pulverisiert wurde, ist die Folie für die aggressive Ablehnung der regelbasierten Demokratie.

Leicht entflammbare Wut

Trump hat die Wut der Gedemütigten kanalisiert. Das Authentische bei Trump, so der US-Philosoph Michael Sandel, ist sein Zorn auf „die New Yorker Elite, die Wall Street, die Medien und Intellektuellen, die ihn verachten. Deshalb versteht Trump, der Steuern für Reiche radikal senkte, das Gefühl der Erniedrigung, das die Arbeiter gegenüber den Eliten empfinden.“ Diese Wut ist noch immer da, leicht entflammbar und ­manipulierbar.

Hat die Linke dagegen ein Konzept? Eine naheliegende Antwort auf den globalen Aufstieg des Rechts- schien der Linkspopulismus zu sein. Die Erfolge von Trump, Le Pen und AfD waren ja nur möglich wegen der Anpassung von Clinton, Schröder und der französischen Sozialisten an den Neoliberalismus. Die früheren Arbeiterparteien haben sich im digitalen Kapitalismus gespalten – in Bildungsaufsteiger, die zur liberalen, urbanen Elite zählen, und eine Klientel, die sich sozial oder kulturell abgehängt fühlt.

Hoffentlich begreift Biden, worin die Sanders-Linke recht hat: Ohne soziale Balance geht die Demokratie kaputt

Der Linkspopulismus verknüpft robuste soziale Umverteilung mit Elitenskepsis und einer mehr oder wenig starken Dosis Nationalismus. So soll die Wut der Abgehängten in die richtigen Bahnen gelenkt werden. Der Faschismus, schrieb Walter Benjamin, hat den Massen „zu ihrem Ausdruck, aber beileibe nicht zu ihrem Recht“ verholfen. Der Linkspopulismus soll dem Groll der Abgehängten auf die Eliten zum Ausdruck – und den Bürgern zu ihren sozialen Rechten verhelfen.

Das Scheitern des linkspopulistischen Projekts

Das klingt gut, es hat aber nicht funktioniert. Bernie Sanders und Jeremy Corbyn sind gescheitert. Sanders wurde 2016 von dem mit der Finanzindustrie verbandelten Esta­blishment der Demokratischen Partei verhindert. Aber das Scheitern des linkspopulistischen Projekts wurzelt tiefer.

Sanders Ausstrahlung war zu sehr auf das Milieu junger AkademikerInnen beschränkt, Corbyn unfähig, eine Antwort auf das Brexit-Dilemma zu geben. Das Pendant zu den Dramen bei den US-Demokraten und Labour war in Deutschland die Farce von „Aufstehen“.

Der Linkspopulismus ist für hochindividualisierte Gesellschaften offenbar unterkomplex und unbrauchbar, ausreichend große Bündnisse zwischen den Milieus zu schmieden. Die Fixierung auf die Abgehängten ist zu eng. In den USA waren zu Reagans Zeiten noch zwei Drittel der WählerInnen weiße Nichtakademiker, 2020 war es noch ein Drittel.

Zudem bildet nicht die Unterschicht, sondern die bedrohte Mittelschicht die Fußtruppe des Rechtspopulismus. Bei US-Wahlen haben die Ärmeren, die weniger als 50.000 Dollar im Jahr verdienen, laut exit polls mehrheitlich Biden gewählt, Wohlhabendere, die über 100.000 Dollar verdienen, mehrheitlich Trump.

Es fehlt der visionäre Überschwang

So bleibt die moderate linke Antwort auf den Rechtspopulismus, die in den USA Joe Biden und in Deutschland Olaf Scholz verkörpern. Die Linke, so das Konzept, muss ausgleichend und behutsam agieren und auch der alten verunsicherten, kulturell konservativen Mittelklasse Angebote machen. Biden ist das zum Teil gelungen. Seine Erfolge in traditionell konservativen Regionen waren wichtig und wären Sanders kaum geglückt.

Gegen Trumps Mix aus Hatespeech, Rassismus und Elitenverachtung setzt Biden eine verbindende Rhetorik, den Appell an nationale Solidarität und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Doch was fehlt, ist jeder visionäre Überschwang, jeder Hauch eines Roosevelt-Moments.

Entscheidend wird sein, ob Biden wirklich begriffen hat, dass die Sanders-Linke in einem wesentlichen Punkt recht hat: Ohne soziale Balance geht die Demokratie kaputt. Ein positiver Hinweis darauf ist, dass Biden im Präsidentschaftswahlkampf nicht, wie es demokratische Kandidaten sonst üblicherweise tun, Richtung Mitte abgebogen ist. Er will Trumps Steuersenkungen zurückdrehen, den Mindestlohn auf 15 Dollar anheben und in das Gesundheitssystem investieren.

Doch ob die Machtverhältnisse im Senat das erlauben, ist ungewiss. Der prompte Streit zwischen Mitte-Demokraten und der Linken Alexandria Ocasio-Cortez zeigt, welche Fliehkräfte es im demokratischen Lager gibt. Wenn es Biden nicht gelingt, den aggressiven Kapitalismus einzuhegen, bleibt die rechtspopulistische Gefahr akut.

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Stefan Reinecke
Korrespondent Parlamentsbüro
Stefan Reinecke arbeitet im Parlamentsbüro der taz mit den Schwerpunkten SPD und Linkspartei.
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22 Kommentare

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  • Das Land wird untergehen, so viel ist gewiß. Schon Rilke reimte:

    Wer jetzt noch nicht versichert ist,



    Der wird es ewig bleiben.

  • taz: "Deshalb versteht Trump, der Steuern für Reiche radikal senkte, …"

    So einen Politiker hatten wir doch auch mal in Deutschland. Wie hieß der nochmal? Richtig, Gerhard Schröder, der SPD-Kanzler der den Spitzensteuersatz für die Reichen von 53% auf 42% gesenkt und die Veräußerungsgewinne von Kapitalgesellschaften steuerfrei gestellt hat. Es ist doch total egal in welchem "demokratischen" Land man lebt, denn die arme Bevölkerung bekommt nie etwas von dem Kuchen ab.

    "Ob schwarz oder rot, Politiker sind immer das selbe Gesindel." - Thomas Bernhard (1931 - 1989), österreichischer Schriftsteller.

  • Kann es sein, dass liberal auch heißen kann, zumindest in den USA, dass man selbst entscheiden will, ob man sein Geld in eine Krankenversicherung steckt oder in einen neuen Fernseher oder die Ausbildung der Kinder ! Selbst für Menschen mit niedrigem



    Einkommen .

    • @Demodoc:

      Nein. Was sie beschreiben, bezeichnet sich in den USA als libertär.

    • @Demodoc:

      Das WÄRE liberal, wenn dieser Mensch im Falle eines Notfalles (oder einer notwendigen kostenintensiven Behandlung) damit einverstanden wäre, nicht behandelt zu werden, falls er nicht bezahlen kann. Da dies aber nicht der Fall ist, handelt es sich um einen Fall von "andere sollen meine Auslagen tragen". Das ist also nicht liberal, sondern asozial.

    • @Demodoc:

      Mit "liberal" hat das nichts zu tun. ich verstehe die amerikanische Bedeutung von liberal aber auch nicht.

      Den Begriff von Freiheit haben Sie aber gng gut getroffen. Dazu kommt, dass Amerikaner - nicht ganz weltfremd - Dritten einfach nicht trauen und vom Staaat auch nichts erwarten.

  • Vielen Dank für den Artikel, steht sehr viel Richtiges drin. Die Linksliberalen der 2000er haben den Weg für Neoliberalismus und Rechtspopulismus aber auch erst bereitet, mit Deregulierung des Arbeitsmarktes, dem Verschleudern öffentlichen Eigentums durch einen selbst auferlegten Sparzwang und dadurch auch Kürzungen im Sozialbereich.

    In der amerikanischen Geschichte von Bush bis Obama bin ich nicht so drin aber auch Obama hat die Spitzensteuersätze ordentlich gesenkt. Auf sein Konto gehen auch die meisten durch Amerikaner verursachten Drohnentote. Deswegen sollte man bei Biden diesmal nicht sofort in Jubelstürme ausbrechen sondern abwarten und schauen ob er Dinge wie Mindestlohn wirklich durchbringt und den gravierenden Rassismus gegenüber Afroamerikanern eindämmen kann. Auch gegen die Evangelikalen, die insbesondere Südamerika terrorisieren, muss er entschlossen handeln. Denn Neoliberalismus im Verbund mit Fundamentalisten oder gar Rechtsextremen hat schon unter der von den USA geduldeten Diktatur Pinochet ein Massaker ausgelöst und auch an Bolsonaro's Machtergreifung waren die USA bestimmt nicht unbeteiligt.

  • "Zudem bildet nicht die Unterschicht, sondern die bedrohte Mittelschicht die Fußtruppe des Rechtspopulismus. Bei US-Wahlen haben die Ärmeren, die weniger als 50.000 Dollar im Jahr verdienen, laut exit polls mehrheitlich Biden gewählt, Wohlhabendere, die über 100.000 Dollar verdienen, mehrheitlich Trump."

    Herr Reinecke, zur Methode: wir bräuchten hier eine Aufschlüsselung nach 'race'.

    In der Kategorie "unter 50000 $" dürfte der Anteil Nicht-Weißer hoch sein - sodaß die weitere Aufschlüsselung ergeben könnte, daß sowohl die weiße Unterschicht als auch die Mittelschicht Trump gewählt hat.

  • "[Bidens] Erfolge in traditionell konservativen Regionen waren wichtig und wären Sanders kaum geglückt."



    Das ist der Punkt - und das zutiefst Deprimierende. Bernie Sanders hätte zwar vielleicht Ohio geholt, bei aller Strapazierung der Fantasie vielleicht sogar West-Virginia, aber Georgia, Arizona, wahrscheinlich auch Nevada (trotz seines Vorwahlsieges dort) und Virginia wären wohl an Trump gegangen. Das werden die Strategen der Demokraten auch sehen und in vier Jahren wieder eine*n nominieren, der/die mehr Teil des Problems als Teil der Antwort ist.

    • 8G
      80576 (Profil gelöscht)
      @My Sharona:

      Ja, schon blöd, dass man den dummen Wählern einfach niemanden verkaufen kann, der wirklich gut für sie wäre. Es könnte alles soviel besser sein.

  • Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - setzt drauf

    “ "Im liberalen Sinne heißt liberal nicht nur liberal...." (© Loriot)



    Im sozialen Sinne heißt sozial nicht (nur) SPD...“

    “ Als Linksliberalismus oder Sozialliberalismus wird heute eine politische Strömung bezeichnet, die Liberalismus und Elemente linker Politik verbindet. Der moderne Linksliberalismus versucht, sowohl negative Freiheit (Freiheit von etwas, z. B. Abwehr staatlicher Eingriffe) als auch positive Freiheit (Freiheit zu etwas, z. B. Teilhabe an öffentlichen Gütern) zu verwirklichen.

    Historisch ist linker Liberalismus, auch bürgerlicher Demokratismus bzw. Radikalismus, Fortschritt oder Freisinn genannt, nicht mit sozialem Liberalismus identisch. Im Fokus linksliberaler Strömungen des 19. Jahrhunderts stand vielmehr die konsequente Durchsetzung individueller Freiheitsrechte gegen die Ansprüche von Reaktion und Kirche. Linksliberale Parteiführer wie Eugen Richter lehnten hingegen den Aufbau eines Sozialstaats ab. Erst im 20. Jahrhundert vertraten führende Linksliberale wie Theodor Barth oder Friedrich Naumann vermehrt auch sozialpolitische Positionen. Zuweilen bezeichnen sich Linksliberale bis heute als radikaldemokratisch, worin zum Ausdruck kommt, dass die Bürger wesentlich mehr Einfluss auf das staatliche Handeln erlangen sollen, etwa durch einen Ausbau plebiszitärer Instrumente.

    Der Begriff ‚Sozialliberalismus‘ wurde 1891 von Theodor Hertzka eingeführt. Zuvor hatte Karl Grün bereits 1845 von ‚sozialem Liberalismus‘ geschrieben.

    & Ach was!

    Am politisch einflussreichsten war der Linksliberalismus in der Bundesrepublik Deutschland zwischen 1969 und 1982, als die FDP mit der SPD die Sozialliberale Koalition bildete und sich mit den 1971 verabschiedeten Freiburger Thesen – flankiert von der „Streitschrift“ Noch eine Chance für die Liberalen ihres damaligen Generalsekretärs Karl-Hermann Flach – zu einem „demokratischen und sozialen Liberalismus“ bekannte.“



    &dann kamen Fallschirmspringer & SOWASVONVERZICHTBARE •

    • @Lowandorder:

      Hola! Peter Unfried - Na?heavy on wire? Fein! Mr. Superhyperpiper - Remember!



      “…alter Blödmann!“ your Pearle! - 🥰 -



      Stellvertretend für alle! - Sorry! Gelle.



      Assis ala tazis! Aber! ooch wieder schön!



      Wenn blinde 🐓 🐓 🐓 ooch maln Korn finden - wa! & Wenns nur eens is! Gell.

      Na Mahlzeit

  • Danke

    Ich fürchte, „Bides“ bleibt, Scherz nebenbei muss erlaubt sein, Trump und die Wut, wobei wie regierungsnahe Kreise im US Kongress fürchten, Trump setze nach Entlassung seines Verteidigungsminister Esper auf Freifahrtschein für Chaos nach Innen und Außen, samt Gefahr, militärische Konflikte in auswegloser Lage z. B. Baltikum zu provozieren, Kriegszustand auszurufen, mit Dekreten ungehindert weiter zu regieren, sich angesichts drohendem Immunitätsverlust nach Amtsverlust so vorläufig Strafverfolgung zu entziehen.



    Trump setzt auf Zertrümmerung der US Identität, Vorrang von Gesellschaftsentwurf für alle Welt und nicht als Staat mit Zentralgewalt unterwegs zu sein, territoriale Integrität der USA zur Disposition zu stellen, dass dabei Demokratie zuschanden gehen könnte, ist für ihn Pending. Trump möchte auch nicht nach Gutsherrenart mit Peitsche knallend sondern weiter mit Twitter Tweets rund um die Uhr regieren.

    US-Philosoph Michael Sandel sitzt n. m. E. Trumps Entertainment Trash TV Masche auf, wenn er meint, Authentische sei an Trump sein Zorn auf „New Yorker Elite, Wall Street, Medien Intellektuelle, denn der ist inszeniert, auch wenn die ihn verachten, gehört er doch als Milliardär zum Establishment. Trump gelingt populistisch das "überzeugend" auszublenden, wie man sieht.



    Erfolgreichen Linkspopulismus der nicht auf Identität sondern Konsens mit der Mitte setzt, aus dem Nichts zu adressieren wie neugeschaffenes Geld durch Kreditaufnahme konnten wir bei Gerhard Schröder, Tony Blair besichtigen, unterfüttert mit Bereitschaft, in uneingeschränkter Solidarität US Kriegsabenteuer gegen sog. internationalen Terrorismus nach Nine Eleven 2001 beizuspringen, Establishment mitzunehmen, auch, wenn Mehrheiten in Deutschland gegen Krieg sind.

    Mit Modern Monetary Theory Credit Spending bis der Arzt kommt, schafft das Bernie Sanders, Kamala Harris, allstreet Guy Joe Biden, der aus dem Parade Steuerparadies Delaware USA kommt, unter die Arme greifend mit Links

  • Danke für den Artikel, dazu kann noch viel gesagt werden, aber der Kern ist - denke ich - treffend benannt:

    "Entscheidend wird sein, ob Biden wirklich begriffen hat, dass die Sanders-Linke in einem wesentlichen Punkt recht hat: Ohne soziale Balance geht die Demokratie kaputt."

    • @Nilsson Samuelsson:

      Schonn. Biden - Sanders - ok. We hope.

      But. Wozu in die Ferne schweifeln.



      Wo das Arge doch so nah.



      Liggers. Wäre schön - wenn das mit:



      “…entschied soziale Politik…“ Gelle.



      Keine Eintagsfliege di taz bliebe.



      Sondern wieder in der Wolle gefärbt würde.

      Denn! Was dazu hier querbeet für ein gottvergessener neoliberaler Müll durch die Bank abgeliefert worden ist. Newahr



      Geht auf keine Kuhhaut. Gellewelle.

      kurz - Wäre schonn schön.



      Wenn in der Wolle gefärbte Demokraten - die den sozialen! Rechtsstaat nach dem Grundgesetz iVm Art 1 GG - ernstnehmen & hier zu Gehör bringen. Gellewelle&Wollnichwoll.



      &



      Dank im Voraus.

      unterm—— servíce —- Hermann Heller



      de.wikipedia.org/w...nn_Heller_(Jurist)



      “ Heller prägte in seiner Schrift Rechtsstaat oder Diktatur? von 1930 den Begriff des sozialen Rechtsstaats.“



      Ok. Etwas knochiger Acker. But. Es lohnt sich. Nicht nur für SPezialDemokraten.



      Dieser Kronjurist der Sozialdemokratie mit seinem elan vital.



      Der als Gegenspieler einen Carl Schmitt - Kronjurist der Nazis mit links in die Tasche steckte. Nur leider viel zu früh starb.



      Mit ihm kannste die ganzen asiHirnies vom Kopf auf die Füße stellen!



      “Was gibt es Materielleres als das Haushaltsgesetz!“ schleuderte er völlig zu recht - den „Nur-formelles-Gesetz“ Juristen & Politikaster entgegen.



      (Das “hinkende“ EU-Parlament (Karlsruhe!;)( ohne Budgetrecht - läßt Grüßen!

      Soweit mal

  • Völlig richtig, in der faktischen Realität würde nur eine typisch "sozialdemokratische" Politik die Lebensverhältnisse in den USA verbessern helfen.



    Aber der Autor macht den typischen Fehler von gebildeten Liberalen zu glauben, daß die faktische Realität entscheidend sei für das Bild der Menschen von der Welt und damit ihr Wahlverhalten. Das war sie noch nie(!) in der Geschichte der Menschheit.



    Genauso wie im Mittelalter jemand gewählt worden wäre der glaubhaft die Abwehr von Hexen und "teuflischem" versprochen hätte oder wie man in manchen Gegenden von Deutschland Wahlerfolge erziehlen kann mit der Angst vor Migranten, die es dort gar nicht gibt, so erziehlt Trump ausgerechnet dort seine größten Erfolge mit der Angst vor ökonomischem Niedergang, Angst vor Gewalt, Angst vor dem "sozialistischen" Staat oder Angst vor fremden Ethnien, wo all diese Dinge maximal weit weg sind.



    Es geht den Trump Wählern in den nicht-urbanen Gebieten der USA nämlich faktisch so gut wie kaum zuvor. Die Kriminalität dort ist vernachlässigbar klein, es herrschte (vor Corana) Vollbeschäftigung etc.



    Der durchschnittliche Trumpwähler brauchte keine faktisch begründeten Zukunftssorgen zu haben, aber genauso wie der Mensch im Mittelalter sich vor Hölle und Teufel fürchtete, hat er dem "Prediger" Trump geglaubt, daß er dies alles bald verlieren würde, wenn die "bösen Eliten" demnächst kommen und alles ihm weg nehmen.



    Man sollte einfach zur Kentnis nehmen, daß Trump genial darin ist "Geschichten zu erzählen".



    Diese Geschichten lassen sich kaum durch die Realität beeinflussen.



    Was also hilft ?



    Leider nur ein anderer, noch besserer "Geschichtenerzähler", ich befürchte Biden wird es nicht sein.



    Er wird sein Sache bestimmt gut machen, aber wir werden in 4 Jahren sehen, daß nicht die echte Realität sondern nur die "erzählte" Realität wieder die Wahl signifikant beeinflussen wird.

  • Das ist ja mal hübsch - wa!

    “ Die Linke braucht ein Konzept gegen den leicht entflammbaren Hass auf liberale Eliten: eine ausgleichende, moderate und entschieden soziale Politik.“ Ach was! But.

    Sorry Herr Reinecke - “…SOZIALE…“???



    In welchem Ascheimer - Papierkorb - Altpapier-Sammlung di taz hamse denn dit verschrumpelt vertrocknete altbackene Wörtchen SOZIAL & noch dazu mit “Politik“ & Däh! sogar “…entschieden…“ gefunden - rausgeklaubt?



    Nich to glöben. Eine Schwalbe mitten im öh Spätherbst-Winter. Ach herm - 🤫 -

    kurz - Würd ehna ja glatt n Strüßchen 💐 & anders im Merzen der Sürländer - n eulichen Finderlohn in mageren Coronazeiten als Rentier beitun - gern rüberwachsen lassen. Jedoch. Jedoch!

    Aber wie bemerkte einst Harry Rowohlt:



    “Helmut Schmidt schreibt in Bild!“



    Herrscht mich die Litfaßsäule an!



    Aber - “Bleibt das so? Kann man sich darauf verlassen?“

    Eben.

  • der Fehler liegt, aber darin zu glauben, nur die Republikaner bzw. bei uns die Konservativen hätten diese Spaltung betrieben. Genaz maßgeblich geschah dies unter den Demokraten, den liberalen Kreisen. Die größte Steuersenkung gab es unter Obama, unter Federführung von Biden bei uns unter Schröder, von hartz IV ganz zu schweigen.



    Es ist ein fataler Irrglaube liberal wäre links und liberal Politik erzeugte eine gleiche Gesellschaft. Das mag funktionieren. Vielleicht kann das so sein, aber die Erfahrungen der letzten Jahrzehnte zeigen etwas anderes.

    • @nutzer:

      Von welcher (liberalen) Erfahrung der letzten Jahre sprechen Sie hier? USA 2016 - 2021 Trump, D 2005 - Merkel. Da war nichts liberal aus denen man das von Ihnen beschriebene Szenario ableiten könnte!

  • Man sollte Europa und die USA nicht so gleich setzen. In den USA glauben sogar die Ausgebeuteten, dass jeder seines Glückes Schmied ist und "Geschenke" vom Staat werden von einer deutlichen Mehrheit genauso abgelehnt wie die "Einmischung" des Staates überhaupt. Biden ist im Vergleich zu europäischen Verhältnissen kein Sozialdemokrat und Sanders gerade mal links, aber deswegen noch lange kein Linkspopulist. Olaf Scholz ist übrigens gar nichts, bestenfalls ein lauwarmes Korrektiv und damit ein Verhinderer wirklicher Verbesserungen und neuer Ideen. Die USA aber sind nicht nur irgendwie ein bisschen gnadenloser als wir Europäer, sondern schlichtweg kein sozialer Staat. Dieser Grundgedanke ist gar nicht da und auch ein Biden wird daran nicht viel ändern können, selbst wenn er wollte. Wahrscheinlich will er aber ohnehin nur den alten gesellschaftlichen Konsens der Egoisten erneuern und dass es den Abgehängten demnöchst besser gehen soll ist dabei nur ein Mittel.

  • "hält die Erwartung materiellen Fortschritts seit 200 Jahren für einen elementaren Bestandteil der westlichen Zivilisation (...) Dass dieses Versprechen pulverisiert wurde, ist die Folie für die aggressive Ablehnung der regelbasierten Demokratie.“.

    Das sind ja keine rosige Aussichten hinsichtlich der Klkmakrise und den notwendigen gesellschaftlichen Anpassungen (Verzicht!).

    • @gyakusou:

      Die Fixierung auf den „materiellen Fortschritt“ (immer mehr vom aller Neuesten) ist historisch verständlich aber überholt. Das ist nur längst noch nicht jedem klar.

      Die Zeiten, in denen ganze Familien verhungert, erfroren oder unglücklich geworden sind, weil sie ihre materiellen Grundbedürfnisse nicht befriedigen konnten, sind schon eine Weile her. Zumindest in Mitteleuropa. Anderswo sterben leider immer noch Menschen am Mangel. Wobei moderne Technik und Technologie dafür sorgen, dass immerhin das auch in Europa erkennbar ist. Nicht erkennbar ist nur, was außer Flucht dagegen hilft in unserer schönen neuen Welt.

      Die Angst davor, wieder da hin geschubst zu werden, wo auch viele Europäer vor 200 Jahren schon einmal waren, ist noch da. Das Wissen darum, was sinnvollerweise zu tun ist gegen die Angst, leider nicht. Gerüchte besagen vielmehr, dass mensch nur seine Ellenbogen anspitzt und sie anschließend gnadenlos einsetzen muss um sicher zu sein. Nicht gegen ungerechte Strukturen/Personen, (dagegen anzugehen ist ziemlich riskant, vor allem für den Einzelnen), sondern gegen die unmittelbare Konkurrenz. Vorzugsweise gegen die, die schwächer zu sein scheint als man selbst. So nämlich hat man es gelernt vom angeblich erfolgreichen „Kapital“.

      Wohin das führt, hat offenbar schon lange niemand mehr nachvollziehbar und glaubhaft erklärt. So wenig, wie vor 200 Jahren nachvollziehbar und glaubhaft erklärt wurde, wohin es führt, wenn die Leute vergessen. Und zwar nicht nur, dass die „guten alten Zeiten“ zwar alt, aber längst nicht für jeden gut waren, sondern auch, wie der Reichtum der einen mit der Armut der anderen zusammenhängt und dass beide verlieren, wenn unvernünftige Prinzipien auf die Spitze getrieben werden.

      Wie sollte diese Erklärung auch möglich sein in einem System, in dem Lautsprecher, Mikrofone und Druckerpressen Produktionsinstrumente sind, die sich im Privatbesitz der („Erfolg“-)Reichen befinden?

      Wess‘ Brot ich ess‘, dess‘ Lied ich sing‘, gel?