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Verhältnis zwischen VAE und IsraelDominostein zum Frieden

Markus Bickel
Kommentar von Markus Bickel

Die Annäherung zwischen Abu Dhabi und Jerusalem könnte eine regionale Lösung der Konflikte in Nahost zurück auf die Tagesordnung bringen.

Die Beleuchtung eines Gebäudes in Tel Aviv in den Farben der Flagge der Emirate am 13. August Foto: Oren Ziv/dpa

Z weimal in zehn Tagen leuchte das Rathaus von Tel Aviv zuletzt in den Farben arabischer Staaten: Nachdem Anfang August eine gewaltige Explosion die Innenstadt Beiruts verwüstet hatte, war es das Rot-Weiß der libanesischen Fahne mit der grünen Zeder – als Ausdruck der Solidarität mit den Betroffenen. Mitte des Monats dann strahlte das Gebäude im Schwarz-Weiß-Rot der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE). Der Grund: Unter Vermittlung der USA hatten Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und der Thronfolger der Emirate, Mohammed bin Zayid Al Nahyan, eine Absichtserklärung unterzeichnet, diplomatische Beziehungen zwischen den beiden Staaten aufzunehmen.

Dass die Stadtverwaltung aus diesen Anlässen das Rathaus anstrahlen ließ, sind symbolische Akte, mehr nicht, sicherlich. Doch noch vor wenigen Wochen wäre das unvorstellbar gewesen, insbesondere mit Blick auf den Libanon, dessen Regierung von der Hisbollah kontrolliert wird, Irans Stellvertreterarmee an den Grenzen zu Israel. Seit dem Krieg mit der schiitischen Parteimiliz Hassan Nasrallahs 2006 ist kaum ein Sommer vergangen, an dem auf beiden Seiten der nach dem Waffenstillstand 1949 von den Vereinten Nationen gezogenen Grünen Linie nicht mit einem neuen bewaffneten Konflikt gerechnet wurde.

Diesen Kriegszustand Israels mit seinen arabischen Nachbarn zu beenden, war lange Ziel internationaler Friedenspolitik. Noch 2008 verhandelte ein Team des damaligen israelischen Ministerpräsidenten Ehud Olmert unter Vermittlung der Türkei mit syrischen Gesandten über einen Friedensschluss mit der Diktatur Baschar al-Assads. Bis ins Detail waren bereits Vereinbarungen über eine Rückgabe der 1967 von Israel besetzten Golanhöhen getroffen worden. Erst die Anklage wegen Korruption gegen Olmert bereitete der diplomatischen Annäherung ein Ende, die Hoffnung auf einen syrisch-israelischen Friedensschluss zerbrach – und auf einen mit dem Libanon, der bis zum Abzug syrischer Truppen 2005 unter Kuratel von Damaskus stand.

So betrachtet nimmt die Absichtserklärung von VAE und Israel einen Faden wieder auf, der durch das Scheitern des israelisch-palästinensischen Friedensprozesses aus dem Blick geraten ist: Schließlich bestand die internationale Nahostdiplomatie vor Beginn der arabischen Aufstände 2010/11 nicht nur auf der Schaffung eines palästinensischen neben dem israelischen Staat, sondern auch auf regionale Entspannung. Die Friedensinitiative der Arabischen Liga, präsentiert 2002 vom damaligen saudischen Kronprinzen Abdullah in Beirut, hatte ebenfalls die Normalisierung diplomatischer Beziehungen mit Jerusalem zum Ziel – freilich erst nach Rückzug Israels aus den 1967 besetzten Gebieten.

Anders als die Führung der Emirate, die lediglich die vorläufige Nichtannexion dieser Gebiete zur Bedingung für die Annäherung an Israel gemacht hatten, pocht Saudi-Arabien weiter auf einem souveränen palästinensischen Staat in den Grenzen von 1967 als Gegenleistung für eine Normalisierung der Beziehungen. Doch so eng wie das Verhältnis zwischen Mohammed bin Zayid und dem saudischen Thronfolger Mohammed bin Salman ist, wird Abu Dhabi den Schritt nicht ohne vorherige Rücksprache mit Riad gemacht haben. Das dürfte dem Ziel dienen, die Friedensinitiative zur Grundlage für künftige Verhandlungen zu machen.

Absichtserklärung ist eine Zäsur

Bei aller Vorsicht über die vor allem aus wirtschaftlichen Motiven – und der gemeinsamen Abwehrhaltung gegen den Iran – betriebene Normalisierung zwischen den Emiraten und Israel bedeutet die Absichtserklärung deshalb eine Zäsur. Sie könnte der Dominostein sein, der die festgefahrenen Verhältnisse im Nahen Osten wieder in Bewegung bringt.

Höchste Zeit dafür wäre es, schließlich hat sich die Region seit den Friedensbemühungen Olmerts und Assads fundamental gewandelt: Die 2010 in Tunesien begonnenen arabischen Aufstände sind bis heute nicht beendet, trotz der Niederschlagung der Proteste in Syrien und Ägypten, trotz der Kriege im Jemen und Libyen. Sowohl im Libanon wie im Irak, in Algerien und Sudan gehen Menschen seit 2019 aus denselben Gründen auf die Straße wie vor zehn Jahren – für Freiheit, Bürgerrechte, soziale Gerechtigkeit und Rechenschaftspflicht der Herrschenden.

Die Beilegung des alten Nahostkonflikts zwischen Israel und Palästinensischer Autonomiebehörde ist auch dadurch in den Hintergrund gerückt, dass nicht mehr Ägypten und Jordanien, die 1979 und 1994 Frieden mit Israel schlossen, die Geschicke in Nahost bestimmen. An erster Stelle steht für die Führungsmächte des Golf-Kooperationsrats (GCC), Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate, der Kampf um regionale Hegemonie mit dem Iran. Ihre stärksten Verbündeten gegen die Führung in Teheran sind Israel und die USA.

Palästinenser sprechen von Verrat

Dass von palästinensischer Seite nun von Verrat die Rede ist, ist verständlich. Doch die Weigerung ihrer politischen Führung, auf die veränderten Realitäten in der Region zur reagieren, ändert nichts daran, dass die alten Regeln des Konflikts nicht mehr gelten: Nicht die Lage im Westjordanland und Gaza, sondern den Iran in Schach zu halten und die Staatszerfallsprozesse in Syrien, im Irak, in Jemen und Libyen auf Dauer zu beenden, hat für Riad und Abu Dhabi oberste Priorität. Die Annäherung der Emirate an Israel könnte dabei ein erster Schritt sein, dem möglicherweise bald Bahrain und Oman folgen – und in einigen Jahren Saudi-Arabien.

Wirkliche Stabilität zwischen Persischem Golf und Mittelmeer freilich wird sich nur erreichen lassen, wenn die Konfrontation zwischen den arabischen Hegemonialmächten und Iran beendet wird – und ein Interessensausgleich Teherans mit Israel erfolgt. Dann erst kann das Rathaus von Tel Aviv in den Farben der iranischen Flagge leuchten. Und vielleicht auch das von Ramallah.

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Markus Bickel
Autor
leitet das Israel-Büro der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Tel Aviv. Davor Chefredakteur des Amnesty Journals in Berlin und Nahostkorrespondent der F.A.Z. in Kairo. Autor von »Die Profiteure des Terrors - Wie Deutschland an Kriegen verdient und arabische Diktaturen stärkt«. Redakteursausbildung an der Deutschen Journalistenschule (DJS) in München; Abschluss als Diplom-Politologe am Otto-Suhr-Institut (OSI) der Freien Universität Berlin. Er twittert unter @MarkusBickel
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117 Kommentare

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  • Bruno , Moderator

    Die Kommentarfunktion für diesen Artikel wurde geschlossen.

  • "Wirkliche Stabilität zwischen Persischem Golf und Mittelmeer freilich wird sich nur erreichen lassen, wenn die Konfrontation zwischen den arabischen Hegemonialmächten und Iran beendet wird – und ein Interessensausgleich Teherans mit Israel erfolgt."

    Ich glaube ehrlich gesagt nicht, das friedliche Verhältnisse, so wie in Deutschland, auf absehbare Zeit möglich sind.

    Selbst wenn es mal zu einem Frieden zwischen Israel und den Palarabern, wie auch immer der aussehen sollte, kommt.

    Wird das ein Frieden wie in Nordirland sein, mit vielen hohen Mauern, Unsicherheit ob er Bestand hat, auch immer mal wieder gewaltsame Zwischenfälle, Segregation und alles was da sonst noch so abläuft.

    Und das halte ich für das best-Case-Szenario, was realistisch möglich ist.

    • @Sven Günther:

      Ich denke, wenn die Leute irgendwann die Nase voll haben von den Militaristen, Mullahs, Absolutistischen Herrschern und Netanjahus. Dann wäre so einiges möglich, kann manchmal schneller gehen als man denkt, wir haben es selbst erlebt 89/ 90 und die allermeisten haben es vorher nicht für mgl gehalten. Ganz unabhängig von den überkommenen Konflikten könnte der Klimawandel in den nächsten Jahren einiges beschleunigen.

  • Einen Beitrag zum Frieden wollte bei dieser Annäherung sicherlich keine der beteiligte Parteien leisten. Den Golfstaaten geht es darum, sich in einer Zeit, in der ihre Ölvorkommen für die Weltwirtschaft an Bedeutung verliert und damit auch ihr politisches Gewicht schwindet, weiter die Unterstützung der USA zu sichern. Und die Golfmonarchen wissen auch, welcher Preis bei der Regierung Trump dafür zu zahlen ist: aktive Mitwirkung bei der politischen Isolierung der Palästinenser.

    Man kann sicher die politische Entscheidung treffen, dass man auf die Belange der Palästinenser keine Rücksicht mehr nehmen und diesen Teil der Realität ignorieren will. Nur werden sich die Palästinenser allein durch politische Ignoranz nicht in Luft auflösen.

    Deshalb ist auch jede Maßnahme, die die israelische Regierung darin bestärkt, dass es auch ohne die Palästinenser geht, ein Schritt weg von einem echten Frieden.

    Für einen vernünftigen Freien wäre die allererste Voraussetzung die Bereitschaft der israelischen Regierung, die Palästinenser in den besetzten Gebieten wie Menschen zu behandeln.

    • @Lenning Köstler:

      Wenn ich an Hindernisse für einen Frieden denke, fallen mir spontan antisemitische Regierungen in Gaza und Iran ein, die Israel vernichten wollen. Aber anscheinend haben wir unterschiedliche Prioritäten und Vorstellungen von einem Frieden in der Region.

    • 9G
      90564 (Profil gelöscht)
      @Lenning Köstler:

      die behandeln sie also nicht wie menschen? wo hat sich denn die "palästinensiche" seite in den letzten 20 jahren inhaltlich bewegt? die haben heute noch dieselben forderungen wie zu beginn des oslo-prozess, während israel diverse angebote auf den tisch gelegt hat. die "palästinensische" seite sollte sich mit der tatsache abfinden, dass sie nicht in der position sind, israel friedensbedingungen zu diktieren, man muss halt verhandeln und kompromisse eingehen

      • @90564 (Profil gelöscht):

        Ja das stimmt, Israel hat sich massiv bewegt. Es gibt heute in der Westbank dutzende Siedlungen mehr, es gibt zehntausende Siedler mehr. Und wenn man das mal extrapoliert, wird es in ein paar Jahrzehnten kein Land auf der Westbank mehr geben, dass Israel nicht für sich beansprucht.



        Gab es sonst noch irgendwelche Bewegung von Israel?

      • @90564 (Profil gelöscht):

        "die "palästinensische" seite sollte sich mit der tatsache abfinden, dass sie nicht in der position sind, israel friedensbedingungen zu diktieren, man muss halt verhandeln und kompromisse eingehen"

        Dahinter steht ein Missverständnis: Ziel der Palästinenser ist erstmal nicht Frieden, sondern ein Ende der Besatzung und staatliche Unabhängigkeit.

        • 9G
          90564 (Profil gelöscht)
          @Francesco:

          da gebe ich ihnen mal recht, ziel der "palästinensischen" seite ist eben nicht frieden, sondern die vernichtung israels

      • @90564 (Profil gelöscht):

        "wo hat sich denn die "palästinensiche" seite in den letzten 20 jahren inhaltlich bewegt? die haben heute noch dieselben forderungen wie zu beginn des oslo-prozess, während israel diverse angebote auf den tisch gelegt hat."

        Israel hat sich bewegt? Israel hat seit Beginn des Oslo-Prozesses vor allem immer mehr Siedlungen gebaut.

        • 9G
          90564 (Profil gelöscht)
          @Francesco:

          israel hat mehrere angebote vorgelegt, sich aus der westbank zurückzuziehen, bis über 100% (inkl. gebietstausch) von olmert 2008, die "palästinensische" seite beharrt seit beginn des oslo-konflikts auf ihren maximalforderungen, inklusive eines "rückkehrrechts" für 5-8millionen "palästinenser!nnen" nach israel, in der zeit hat sich israel zb aus dem gazastreifen zurückgezogen unnd siedlungen geräumt

  • Welche Regeln sind das denn, die nun nicht mehr gelten sollen? Bisher bestimmt doch Israel die Regeln, die Palästinenser und ihre Behörde haben nichts zu sagen. Israel kontrolliert die Lage und Millionen PalästinenserInnen leben unter Militärherrschaft.



    Außerdem ist es nicht so, dass die Situation im Westjordanland oder im Gazastreifen bestimmend bei der Politik der Golfstaaten oder Saudi Arabiens gegenüber Israel waren. Beziehungen bestehen schon längst, der Wunsch nach „Business“ und die Feindschaft zum Iran ebenfalls – nur wird es eben jetzt offensichtlicher. Vom zukünftigen Leiter der Rosa-Luxemburg-Stiftung darf man mehr erwarten als, ein Hinnehmen der völkerrechtswidrigen Lage und dem naiv wirkenden Wunsch das irgendwann – und in ferner Zukunft – wenn die „Stabilität“ es erlaubt – vielleicht – auch das Rathaus in Ramallah (wieso nicht in Jerusalem?) in irgendwelchen Farben angeleuchtet wird. Rosa Luxemburg war eine Kämpferin für Gerechtigkeit und hätte hier ganz bestimmt keinen „Dominostein zum Frieden“ vermutet.

    • 9G
      90564 (Profil gelöscht)
      @Martha:

      ich bin mir ja eigentlich recht sicher, dass rosa luxemburg nach der erfahrung der shoa (und der antisemitischen kampagnen im real-ex-soz;) einen wehrhaften "jüdischen" staat begrüsst hätte und auch eine scharfe kritik an der klerikalfaschistischen (hamas) und nationalistischen (fatah) führung der palästinenser!nnen. ganz abgesehen davon, dass rosa luxemburg keine (völker-)rechtsidealistin war, sondern eine kommunistische kritikerin der verhältnisse (vgl paschukanis;)

      • @90564 (Profil gelöscht):

        Ja aber sie hat ein echtes Anliegen für Gerechtigkeit gehabt... der alle einschliesst.

        • 9G
          90564 (Profil gelöscht)
          @Martha:

          eine subjektive moralische kategorie wie "gerechtigkeit" hätte rosa luxemburg als kommunistin sicher kritisiert. meine vorstellung von "gerechtigkeit" sieht sicher anders aus, als ihre, erst recht was die bewertung im nahostkonflikt angeht, halten wir uns doch lieber an fakten

          • @90564 (Profil gelöscht):

            Ich bin mir jedenfalls sicher, dass Rosa Luxemburg den Handschlag Israels mit der Golf-Diktatur für falsch gehalten hätte. Bitte halten Sie sich selbst an die Fakten.

            • 9G
              90564 (Profil gelöscht)
              @Martha:

              wie denn das? rosa luxemburg ist leider seitknapp 100jahren tot, spekulation und fakten sind zwei unterschiedliche dinge.



              ps die kritik des idealismus (und der moral) ist teil kommunistischer kritik, siehe karl marx, das ist ein fakt!

  • Der 2. Golfkrieg hat zum Oslo Abkommen geführt, was auch so nicht absehbar war, möglich ist vieles.

    Aktuell sehe ich aber weder in Israel, noch bei den Palarabern relevante Kräfte, die den Status Quo ändern wollen oder dies könnten.

  • Also, ich kann dem Kommentator in keinster Weise folgen.

    Denn König Bibi muss erst mit seinen direktesten Nachbarn in den besetzten Gebieten Frieden schliessen.

    Erst dann sollten die anderen Friedensverträge folgen.

    Denn die weltweit einmalige Besatzung sollte lieber heute als morgen beendet werden.

    • @Lady Tanja:

      Mit wem genau soll sich Bibi denn da unterhalten, mit der PLO in Ramallah, die keine Wahl gewinnen würde, apropos, wann wird eigentlich mal wieder gewählt? Man muss ja nicht die Menge an Wahlen wie Israel haben, aber 2006 kommt mir ziemlich lange her vor.

      Oder doch mit der Hamas, die bei einem Frieden mit Israel nichts zu gewinnen und alles zu verlieren hat. Die sind wirtschaftlich ein Totalausfall, nur der Kampf gegen Israel gibt ihnen die Möglichkeit den Führungsanspruch zu stellen.

      Oder mit Beiden, na gut, die versuchen sich aktuell nicht gegenseitig umzubringen, aber das ändert sich ja auch öfters...

      • @Sven Günther:

        "Mit wem genau soll sich Bibi denn da unterhalten, mit der PLO in Ramallah, die keine Wahl gewinnen würde, apropos, wann wird eigentlich mal wieder gewählt?"

        Es gab mal eine Einheitsregierung aus Fatah und Hamas. (Hamas hat die letzten Parlamentswahlen gewonnen.) Israel hat sich aber geweigert, diese Regierung anzuerkennen und mit ihr zu verhandeln.

        • @Francesco:

          Weil die Hamas damals die Zerstörung Israels proklamierte.

          • @Sven Günther:

            Man kann sich nicht aussuchen mit wem man redet. Israel hat Jahrzehnte lang die Verhinderung eines palästinensischen Staats proklamiert.

            • @Francesco:

              Den Staat Palästina gäbe es schon lange, wenn man es gewollt hätte, man hätte in Camp David nur ja sagen müssen.

      • @Sven Günther:

        Israel hat doch auch keine Scheu sich mit den Diktatoren der Golfregion, oder mit Saudiarabien zu unterhalten...

        • @Martha:

          Die haben aber auch in ihren Ländern das Sagen und können Zusagen auch einhalten.

          Weder die Hamas in Gaza, noch die Fatah in Judäa und Samaria können das von sich behaupten.



          Zu viele unterschiedliche Kräfte in den eigenen Fraktionen und zu viele unterschiedliche Gruppen die parallel existieren.

          • @Sven Günther:

            "Zu viele unterschiedliche Kräfte in den eigenen Fraktionen und zu viele unterschiedliche Gruppen die parallel existieren."

            Seit wann ist das ein Problem? Das ist der Normalfall in einem demokratischen Staat.

            • @Francesco:

              Das wird bei Verhandlungen immer dann ein Problem, wenn die anderen Gruppen Israel während den Verhandlungen angreifen, so wie der Islamischen Dschihad den Süden Israels um Sderot beschoss und die Hamas erklärte, da könne sie nichts machen, suf die habe man keinen Einfluss odercwie aktuell die Brandballons, kann die Hamas auch nichts machen.

              Und der Witz mit dem demokratischen Staat muss ich mir merken, der ist wirklich gut, was die Toten Fatah Leute in Gaza wohl dazu sagen würden, bei dem letzten "demokratischen Regierungswechsel?"

              • @Sven Günther:

                "Und der Witz mit dem demokratischen Staat muss ich mir merken, der ist wirklich gut, was die Toten Fatah Leute in Gaza wohl dazu sagen würden, bei dem letzten "demokratischen Regierungswechsel?""

                Ich wollte nicht behaupten, dass die Autonomiegebiete ein demokratischer Staat seien, sondern dass Meinungspluralismus ein Kennzeichen von Demokratie ist.

                Aber Sie haben schon Recht: Israel würde lieber mit einer Diktatur verhandeln, die die Verhandlungsergebnisse durchdrücken kann.

                • @Francesco:

                  Auch eine Diktatur kann es nicht einfach durchsetzen, as-Sadat zum Beispiel hat für den Frieden mit Israel mit seinem Leben bezahlt.

                  Jeder Anführer der Palaraber, hätte mit ähnlichem durch die eigenen Leute zu rechnen.

    • @Lady Tanja:

      auch mir ist nicht klar, was der kommentator meint, hofft. etwa, dass sich als ne art list der geschichte durch diese temporären bündnisse in israel+den gebieten die bi-nationale struktur nicht nur faktisch, sondern auch staatsrechtlich durchsetzt?

    • 9G
      90564 (Profil gelöscht)
      @Lady Tanja:

      diese "besatzung" ist alles andere als "weltweit einzigartig" und bibi kann erst mit seinen "direkten nachbarn" frieden schliessen, wenn sich diese endlich kompromissbereit zeigen und das existenzrecht des "jüdischen" staates anerkennen, was bedeutet, dass endlich auf das wirklich weltweit einzigartige "recht auf rückkehr" für 5-8 millionen "palästinensische flüchtlinge" nach israel verzichten. liebe tanja, sich mal mit den fakten dieses konfliktes beschäftigen wär hilfreicher, als einfaches wunschdenken

      • @90564 (Profil gelöscht):

        "was bedeutet, dass endlich auf das wirklich weltweit einzigartige "recht auf rückkehr" für 5-8 millionen "palästinensische flüchtlinge" nach israel verzichten."

        Ich glaube nicht, dass dieses Rückkehrrecht weltweit einzigartig ist. Dass Kriegsflüchtlinge nach Kriegsende zurückkehren können, ist eigentlich der Normalfall.

        • 9G
          90564 (Profil gelöscht)
          @Francesco:

          aber eben nicht ihre kinder, kindeskinder und kindeskinderkinder, die vererbarkeit dieses angeblichen "rechts" ist weltweit einzigartig.



          aber wollten sie nicht erklären, wie sie auf die idee kommen, dass die "palästinensische" seite ein "rückkehrrecht" fordert, was sie eigentlich gar nicht wahrnehmen will? ein "rückkehrrecht" für 5-8 millionen "palästinenser!nnen" nach israel, bedeutet die vernichtung des "jüdischen" staates.

        • 9G
          90564 (Profil gelöscht)
          @Francesco:

          francesco, würden sie mir endlich mal erklären, wie sie auf die idee kommen, dass die "palästinensische" seite ein "rückkehrrecht" für 5-8 millionen "flüchtlinge" nach israel fordert, welches sie nicht wahrnehmen will? oder können sie ihre behauptung nicht mit fakten stützen? ich frage jetzt schon seit mehreren tagen

      • @90564 (Profil gelöscht):

        Es ist eine Mär dass das Rückkehrrecht weltweit einzigartig nur für PalästinenserInnen gilt. Rückkehr in sein Land ist ein Individualrecht und in den UN-Statuten im Flüchtlingsrecht verankert. Außerdem denke ich ist es auch nicht angemessen, stets den PalästinenerInnen Bedingungen zu nennen die sie erstmal anerkennen sollen bevor überhaupt jemand mit ihnen verhandeln will auf Israels Seite... von Israel wird nicht verlangt sich an irgendwelche Bedingungen zu halten.

        • 9G
          90564 (Profil gelöscht)
          @Martha:

          ja ein individualrecht, welches nicht VERERBBAR ist, im gegensatz zu dem "palästinensischen flüchtlingstatus", geflüchtet sind ca 700 000 - 800 000, den flüchtlingsstatus beanspruchen zwischen 5-8millionen. im übrigen weigert sich die palästinensische seite seit jahren zu verhandeln

          • @90564 (Profil gelöscht):

            "ja ein individualrecht, welches nicht VERERBBAR ist,"

            Sicher? Kinder syrischer Kriegsflüchtlinge haben nicht das Recht, nach Syrien zurückzukehren?

          • @90564 (Profil gelöscht):

            Nein falsch! Jeder staatenlose Flüchtling vererbt nach internationaelm Recht seinen Status als individueller Flüchtling an seine Kinder. Diese hätten nämlich ansonsten GARKEINEN Status.

            • 9G
              90564 (Profil gelöscht)
              @Martha:

              in anderen konflikten bekommen "flüchtlinge" irgendwann einen staatsbürgerschaftsstatus, ihre behauptung ist falsch

              • @90564 (Profil gelöscht):

                " in anderen konflikten bekommen "flüchtlinge" irgendwann einen staatsbürgerschaftsstatus, ihre behauptung ist falsch"

                Echt? Meines Wissens gibt es in Iran und Pakistan afghanische Flüchtlinge seit dem sowjetischen Einmarsch 1980. Und was ist mit den Flüchtlingen aus der Westsahara in Algerien?

              • @90564 (Profil gelöscht):

                Mir geht's ja nicht darum, dass es in anderen Konflikten irgendwann mal eventuell einen Staatsbürgerinnenstatus gibt, sondern um die Regelung im internationalen Recht. Die besagt, dass staatenlose Flüchtinge ihren Status auf ihre Nachkommen vererben. Internationales Recht besagt nicht dass die Aufnahmeländer irgendwann einmal den Flüchtlingen die zu ihnen kommen eine Staatsbürgerschaft geben muss. Solange die Flüchtlinge also staatenlos sind, vererben sie ihren Status auf ihre Nachkommen.

                • 9G
                  90564 (Profil gelöscht)
                  @Martha:

                  ja, den status der staatenlosgkeit, dennoch wird in allen anderen konflikten versucht, diese flüchtlinge zu naturaliseren, siehe bangladesh-krieg etc



                  ist im übrigen genau das, was ich kritisere, dass diesen menschen bis heute keine aussicht auf staatenlosigkeit haben, dass ist aber etwas anderes, als ein vererbares "rückkehrrecht", bleiben wir doch einfach bei den fakten ;)



                  es geht um das "rückkehrrecht", nicht um "staatenlosigkeit"

                  • @90564 (Profil gelöscht):

                    "siehe bangladesh-krieg etc"

                    Können Sie das näher ausführen? Ich finde dazu nichts.

                  • @90564 (Profil gelöscht):

                    Bleiben Sie am besten selbst bei den Fakten. Es geht sehr wohl um Rückkehrrecht, sowie um Staatenlosigkeit. Ich werde jetzt nicht noch einmal widerholen wie es im internationalen Recht aussieht.



                    Im Übrigen versuchen Länder, die Flüchtlinge aufnehmen immer dafür zu sorgen, dass diese wieder in ihre Heimatländer zurückkehren, auch in Bangladesh! Bangladesh will nicht 700.000 Rohingias integrieren müssen.

                    • 9G
                      90564 (Profil gelöscht)
                      @Martha:

                      sie scheinen nicht zu wissen, was ich mit bangladesh-krieg meine, die rohynga sind im übrigen keine kriegsflüchtlinge, sondern die fliehen vor verfolgung.



                      reden sie ruhig weiter von staatenlosigkeit, mir geht es um das weltweit einzigartige vererbare "rückkehrrecht"

                      • @90564 (Profil gelöscht):

                        Länder die Flüchtlinge aufnehmen - ob es nun Kriegsflüchtlinge sind, oder Verfolgungsflüchtlinge sind in der Regel bestrebt dafür zu sorgen, dass diese wiederin ihre Heimatländer zurückkehren.



                        Das von Ihnen als weltweit einzigartig bezeichnete Rückkehrrecht ist eben NICHT einzigartig - es handelt sich um ein Prinzip des Völkerrechts.

                        • 9G
                          90564 (Profil gelöscht)
                          @Martha:

                          das vererbare "rückkehrrecht" ist weltweit einzigartig

                          • @90564 (Profil gelöscht):

                            Auch wenn Sie es nochmal widerholen - es ist NICHT einzigartig. Die Palästinenser sind keine "Privilegsflüchtlinge".



                            Jeder staatenlose Flüchtling vererbt seinen Status an seine Kinder, denn sonst wären diese vogelfrei, weil ohne jeglichen Status.

                            • 9G
                              90564 (Profil gelöscht)
                              @Martha:

                              und nocheinmal, auch wenn sie es nicht zur kenntnis nehmen wollen, das zauberwort dabei ist "staatenlos"

              • 9G
                90564 (Profil gelöscht)
                @90564 (Profil gelöscht):

                ich muss mich korrigieren bzw ergänzen, sofern eine rückkehr ausgeschlossen bleibt, andernfalls behalten die flüchtlinge ihre staatsbürgerschaft, bis sie zurückkehren können. die palästinensischen flüchtlinge jedoch wird eine naturalisierung, mit wenigen ausnahmen wie zb jordanien, seit über 70jahren von den arabischen staaten verweigert

                • @90564 (Profil gelöscht):

                  "ich muss mich korrigieren bzw ergänzen, sofern eine rückkehr ausgeschlossen bleibt, andernfalls behalten die flüchtlinge ihre staatsbürgerschaft, bis sie zurückkehren können. die palästinensischen flüchtlinge jedoch wird eine naturalisierung, mit wenigen ausnahmen wie zb jordanien, seit über 70jahren von den arabischen staaten verweigert"

                  Ich denke, das eine hat mit dem andern nichts zu tun. Ein Flüchtling verliert sein Rückkehrrecht nicht dadurch, dass er die Staatsbürgerschaft des Aufnahmestaats annimmt.

                  • 9G
                    90564 (Profil gelöscht)
                    @Francesco:

                    kinder, die im libanon in einem flüchtlingslager geboren wurden, sind nie aus israel geflohen, auch nicht deren kinder und die kinder deren kinder, in anderen konflikten ist es das ziel, diese zu naturalisieren, sie zu staatsbürger!nnen zu machen, nur nicht bei den "palästinensischen flüchtlingen".



                    btw wollten sie nicht noch erklären, wie sie auf die behauptung kommen, dass die "palästinensiche" seite dieses uneingeschränkte "rückkehrrecht" fordert, aber gar nicht wahrnehmen will? ich frage jetzt seit 3 tagen

  • Die Frage ist doch: Ist diese Entwicklung ein Abkommen zwischen der Besatzungsmacht und den Besetzten, vermittelt durch neutrale Staaten, oder eher der Versuch, eine langjährige Beziehung zwischen einer Golfdiktatur und der mächtigsten Militärmacht im Nahen Osten als Legitimation für eine neue Hegemonie in der Region zu nutzen? Die Besatzung palästinensischen Landes ist Landraub und bleibt völkerrechtswidrig. Der Versuch, dieses Abkommen als Hoffnungsschimmer darzustellen, ist trügerisch und dient nur dem Wunsch, das Problem endlich loszuwerden. Dies ist keine Analyse, die auf Prinzipien beruht.

  • "Nicht die Lage im Westjordanland und Gaza, sondern den Iran in Schach zu halten und die Staatszerfallsprozesse in Syrien, im Irak, in Jemen und Libyen auf Dauer zu beenden, hat für Riad und Abu Dhabi oberste Priorität."

    Riad und Abu Dhabi sind doch kräftig dabei, den Staatszerfall von Syrien, Jemen und Libyen zu befeuern.

    • 9G
      90564 (Profil gelöscht)
      @Francesco:

      oh schon francesco, dass sie hier äussern, wollten sie nicht erklären, wie sie darauf kommen, dass die pa.seite eine "uneingeschränktes rückkehrrecht" fordert, welche sie angeblich gar nicht wahrnehmen will und für dieses "rückkehrrecht" schon mehrere angebote zur eigenstaatlichkeit abgelehnt hat? ich habe ihnen diese frage jetzt auch schon mehrfach gestellt, eine antwort wär sehr freundlich

      • @90564 (Profil gelöscht):

        Da können Sie mir, lieber WERWILL DASWISSEN sicher beantworten, woher eigentlich die Landsleute von König Bibi ihr "Rückkehrrecht" ableiten?

        Dies ist nämlich umfassend, und jeder, der vorgibt jüdisch zu sein, ist herzlich willkommen.

        Natürlich werden sie dann als Siedler bevorzugt im besetzten Gebiet angesiedelt.

        Wieso also ist dieses "Rückkehrrecht" in Ihren Augen völlig ok?

        Wenn, dann müsste es für beide Völker gelten, oder?

        • @Lady Tanja:

          "woher eigentlich die Landsleute von König Bibi ihr "Rückkehrrecht" ableiten?"

          Israel erlaubt den Juden nach Israel einzuwandern. Könnten Hamas und Fatah bei den Flüchtlingen auch machen.

          • @h3h3y0:

            Sie belieben zu scherzen?

            Beide Parteien haben nichts zu entscheiden, da die Besatzungsmacht die volle Kontrolle über alle Grenzen, den Luftraum und auch der Küste hat.

            • @Lady Tanja:

              Ändert nichts daran, dass Hamas und Ftah kein Interesse an den Flüchtlingen haben. Die Lebenssituation der Flüchtlinge ist ihnen auch egal, was für Israelkritiker ebefalls gilt.

          • @h3h3y0:

            "Israel erlaubt den Juden nach Israel einzuwandern. Könnten Hamas und Fatah bei den Flüchtlingen auch machen."

            Nein, können Sie nicht. Einwanderung ist nämlich ein Bereich, für den die Autnomiebehörde nicht zuständig ist. Wer in den besetzten Gebieten bzw. den Autonomiegebieten einwandern darf, bestimmt einzig und allein Israel. Und das lässt die Einwanderung von palästinensischen Flüchtlingen nicht zu.

        • @Lady Tanja:

          Nun ja, das liegt daran, dass Israel ein jüdischer Staat. Sicherer Hafen für alle Juden auf der ganzen Welt.

          Gegründet als Konsequenz einer Jahrtausende andauernden Verfolgungsgeschichte, die im Holocaust ihren schrecklichen Höhepunkt fand.

          Deshalb muss Israel ein jüdischer Staat bleiben. Würden, möglicherweise Millionen von Palästinenserinnen und Palästinensern einwandern, wäre dieser Status sehr schnell gefährdet.

          • @Jim Hawkins:

            "Würden, möglicherweise Millionen von Palästinenserinnen und Palästinensern einwandern"

            Das Problem gestaltet sich in punkto Flächenausdehnung aber genau andersherum. Staatsgründung, Kriege, Besatzung, Siedlungsbewegung, geplante Anexionen gingen ... immer zu Lasten der Palästinenser.

            Israel blieb in der Vergangenheit nie der Staat, der er gerade war. Er wurde immer nur größer. Die Bedrohungssituation hat sich dadurch nie gebessert. Sie war immer nur Begründung für weitere Expansionen.

            • 9G
              90564 (Profil gelöscht)
              @Rudolf Fissner:

              "Er wurde immer nur größer" das ist faktisch falsch, ganz im gegenteil, israel ist der einzige staat, der sich immer wieder aus militärisch eroberten gebieten zurückgezogen hat, vom sinai 2 mal, aus gaza, aus dem südlibanon und aus teilen der westbank. dank israel haben die palästinenser!nnen zum ersten mal in der geschichte eine teil-autonomie und selbstverwaltung und natürlich hat sich durch die israelischen eroberungen für israel die sicherheitslage deutlich gebessert, israel wird nicht mehr durch die golan-höhen bedroht, jüd!nnen können halbwegs sicher seit 1967 an der klagemauer beten und (leider) dank des sicherheitszaun gibt es wesentlich weniger selbstmord-attentate in israel, ihre behauptungen sind faktisch falsch

              • @90564 (Profil gelöscht):

                "israel ist der einzige staat, der sich immer wieder aus militärisch eroberten gebieten zurückgezogen hat"

                Sie verwechseln Erobertung mit Besatzung. Dass sich Truppen nach einem Krieg aus den besetzten Gebieten zurückziehen, ist ganz normal. Oder haben das die Alliierten nach dem 2. Weltkrieg nicht getan?

                • 9G
                  90564 (Profil gelöscht)
                  @Francesco:

                  bitte? ich verwechsel "eroberung" mit "besatzung"? und ja, NACH EINEM FRIEDENSSCHLUSS zieht man sich in der regel zurück (israel aus dem südlibanon und gaza sogar ganz ohne), nur leider hat sich die "palästinensische" seite einem friedensschluss jahrzehntelang verweigert und tun dies zb die hamas, PIJ, pflp, hizbullah etc auch heute noch

            • @Rudolf Fissner:

              So ist das, wenn man Kriege verliert. Nicht nur in Israel.

              Vielleicht ist es so, wie Sie sagen. Aber da Verhandlungspartner auf palästinensischer Seite nicht in Sicht sind, geht man jetzt andere Wege.

          • @Jim Hawkins:

            Es scheint für Sie auch kein Problem zu sein von den PalästinenerInnen zu erwarten, dass sie die Zeche für den Völkermord an den Juden in Europa mit dem Verlust ihrer Heimat zahlen...

            • @Martha:

              Es geht nicht um eine Zeche.

              Es geht um einen Teilungsplan der Vereinten Nationen. Der bekanntlich abgelehnt wurde.

              Und so nahm das Elend seinen Lauf.

              Und: Es wird immer so getan, was wäre Israel die schrecklichste Staatsgründung, die es jemals gegeben hat.

              Die meisten Staatsgründungen sind jedoch das Resultat von Blut und Tränen.

              • @Jim Hawkins:

                "Die meisten Staatsgründungen sind jedoch das Resultat von Blut und Tränen."

                Dann verstehe ich nicht, dass die Palästinenser dafür verurteilt werden, dass sie Gewalt anwenden, um ihren Staat zu errichten.

                • @Francesco:

                  Wer verurteilt sie denn? Die Vereinten Nationen? Die EU? Das taz-Forum?

                  Nicht, dass ich wüsste. Au contraire, sie werden belohnt.

                  Sie sind die am höchsten alimentierte Gruppe der Welt.

              • @Jim Hawkins:

                "Es geht um einen Teilungsplan der Vereinten Nationen. Der bekanntlich abgelehnt wurde."

                Nochmal meine Frage: Hätten Sie, wenn Sie damals Palästinenser gewesen wären (und ohne in die Zukunft schauen zu können), den Plan aktzeptiert?

              • @Jim Hawkins:

                Dann nennen Sie die Zeche eben den Preis wenn Ihnen dieses Wort besser gefällt. Es geht nicht um die Ablehnung eines Teilungsplans weswegen das Land dann einfach immer weiter besiedelt wird, entgegen allen internationalen Rechts und mehr als Die meisten Staatsgründungen sind jedoch das Resultat von Blut und Tränen fällt Ihnen auch nicht ein - also finden Sie es anscheinend richtig, dass die PalästinenerInnen den Preis für den Völkermord an den Juden mit dem Verlust ihrer Heimat und ihres Eigentums zahlen. Das wird natürlich von diesen nicht akzeptiert - verständlicherweise.

                • @Martha:

                  Na ja Eigentum. Viele Araber haben Land an Juden verkauft.

                  Aber egal, machen Sie eben mal einen Vorschlag, was passieren soll.

                  • @Jim Hawkins:

                    Viele waren es nicht, denn Mitte-Ende der 1940iger Jahre waren nur ca. 6% Palästinas in jüdischem Besitz.

                  • @Jim Hawkins:

                    Was heisst hier "naja Eigentum"... Als erstes könnte Israel die Enteignungen und Verdrängungen die es heutzutage weiterhin fortführt stoppen und erklären, dass es auch keine weiteren durchführen wird.

                    • @Martha:

                      Ich sehe immer noch keinen Vorschlag ihrerseits.

                      • @Jim Hawkins:

                        Doch dies war meine Antwort:



                        Was heisst hier "naja Eigentum"... Als erstes könnte Israel die Enteignungen und Verdrängungen die es heutzutage weiterhin fortführt stoppen und erklären, dass es auch keine weiteren durchführen wird.



                        Neu: Das wäre eine erste Maßnahme der Anerkennung, dass auch die PalästinenserInnen Rechte haben.

                        • 9G
                          90564 (Profil gelöscht)
                          @Martha:

                          dank israel haben die palästinenser!nnen erstmals in ihrer kurzen geschichte selbstverwaltung, jetzt müssten sie nur noch das existenzrecht des "jüdischen" staates anerkennen, was bedeutet auf ein "rückkehrrecht" von 5-8millionen "palästinenser!nnen" nach israel zu verzichten und zurück an den verhandlungstisch kommen

                          • @90564 (Profil gelöscht):

                            "dank israel haben die palästinenser!nnen erstmals in ihrer kurzen geschichte selbstverwaltung, "

                            Das ist doch Quatsch. In Jordanien hatten sie alle staatsbürgerlichen Rechte.

                            • 9G
                              90564 (Profil gelöscht)
                              @Francesco:

                              der schwarze september scheint ihnen nix zu sagen und ja, als jordanische staatsbürger!nnen haben sie in jordanien staatsbürgerrecht, welche allerdings leider in jordanien nicht viel wert sind, oder verstehen sie jordanein als "palästinensischen staat"? dann versteh ich die aufregung nicht, es gibt schliesslich einen "palästinensischen" staat, muss nur noch jemand den "palästinenser!nnen" erklären

                          • @90564 (Profil gelöscht):

                            Na wie großzügig ist das denn. Da sollten sie wohl richtig dankbar sein. Immerhin dürfen sie die Müllabfuhr selbst organisieren und eine Polizei haben sie auch - aber vor den Stadttoren stehen die israelischen Panzer und alle paar Kilometer gibt's eine Straßensperre.

                            • 9G
                              90564 (Profil gelöscht)
                              @Martha:

                              es geht nicht um "grosszügig", es geht um historisch belegbare fakten und ihre moralische "argumentation".



                              wieso fordern sie eigentlich nicht von der "palästinensischen" seite, dass sie aufhört, gezielt zivilist!nnen umzubringen und zurück an den verhandlungstisch zu kommen?

                              • @90564 (Profil gelöscht):

                                Da haben Sie Recht, es geht garnicht um "großzügig" - aber es klingt so - es klingt bevormunderisch. Sie müssen nicht denken, dass nur Sie sich mit historischen Fakten beschäftigen.

                              • @90564 (Profil gelöscht):

                                Wie kommen Sie eigentlich darauf, dass Terroristen für die palästinensische Seite "sprechen" und wieso wollen Sie überhaupt, dass Terroristen an dem Verhandlungstisch sitzen?

                              • @90564 (Profil gelöscht):

                                Worüber sollen sie denn verhandeln?

                • 9G
                  90564 (Profil gelöscht)
                  @Martha:

                  ja, krieg ist schlimm und die welt ist "ungerecht", was ist mit der wetssahara, was mit tibet, was mit afrin, was mit kaschmir etc hier gab es ein verhandlungsangebot, welches die eine seite ausgeschlagen und einen vernichtungskrieg begonnen hat, den die arabische seite verloren hat, mehrmals. btw was ist eigentlich mit den "orientalischen juden"? die haben kein recht auf einen staat oder land? leider ist die welt kompliziert und nicht friede-freude-eierkuchen, wenn es nach mir gegangen wär (ging und geht es aber nicht;), hätte deutschland schleswig-holstein oder meckpomm abgetreten

                  • @90564 (Profil gelöscht):

                    "was ist mit der wetssahara"

                    Ja, was ist mit Westsahara?

                  • @90564 (Profil gelöscht):

                    Nein nein die Welt ist nicht friede-freude-eierkuchen, wär würde auch sowas behaupten.

          • @Jim Hawkins:

            Vielen Dank Herr Hawkins für Ihre eigentlich logisch klingende Erklärung.

            Aber warum beharrt dieser so jüdische Staat darauf, ein anderes, fremdes Volk unter seine Fittiche nehmen zu müssen, sprich sie zu besetzen?

            Wenn sie also weiter munter die Besatzung zelebrieren, dann sind sie eben kein jüdischer Staat mehr, sondern ein Vielvölkerstaat.

            Einzige Lösung daher:

            Ende der Besatzung.

            Dann wären sie unter sich, und jedes Volk könnte in seinem eigenen Staat leben.

            • @Lady Tanja:

              Es ist ja nicht so, dass darüber noch nie verhandelt worden wäre.

              Leider bis jetzt ohne richtiges Ergebnis.



              Natürlich beschuldigen beide Seiten die jeweils andere schuld am Scheitern zu sehen.

              Was sich jetzt abzuzeichnen scheint ist, dass manche arabischen Staaten sich lieber Israel annähern, als unverbrüchlich für die palästinensische Sache einzustehen.

              Diesen Staaten scheint es wichtiger zu sein, der Hegemonie des Iran in der Region etwas entgegenzusetzen. Die Führung der Palästinenser ist auf der Seite des Iran, bezieht ja auch Waffen von dort.

              Also liegt es nahe, auf Israel zuzugehen.

              Was den eigenen Staat angeht, den hätte es schon 1947 geben können, aber da hat man auf Krieg gesetzt. Und verloren und verloren und verloren.

            • 9G
              90564 (Profil gelöscht)
              @Lady Tanja:

              das tut er nicht, aber wieso weigern sie sich so beharlich, diese wichtige frage zu beantworten?

              ps israel IST ein vielvölkerstaat, der allen staatsbürger!nnen staatsbürgerrechte garantiert, in der region leider einzigartig

              • @90564 (Profil gelöscht):

                Warum unterstützt die israelische Regierung in den besetzten Gebieten keine demokratischen Gruppen, die ebenfalls solche einzigartigen Staatsbürgerrechte für die die dortigen Bewohner anstreben?

                • 9G
                  90564 (Profil gelöscht)
                  @Rudolf Fissner:

                  ich bin mir unsicher, ob ich ihre frage verstehe, aber staatsbürgerrechte sind nicht besonders "einzigartig", sie sind leider nur in der region recht einzigartig, aber israel soll sich jetzt in die innenpolitik des libanon, syriens und ägypten einmischen? oder soll israel die palästinensische gesellschaft mit zwang demokratisieren? ist das jetzt der relaunch von "israel ist schuld am hamas-/abbas-regime"?

                  • @90564 (Profil gelöscht):

                    "oder soll israel die palästinensische gesellschaft mit zwang demokratisieren? ist das jetzt der relaunch von "israel ist schuld am hamas-/abbas-regime"?"

                    Es wäre schon mal ein Anfang, wenn Israel aufhören würde, von der Palästinensischen Autonomiebehöre Handlungen zu fordern, die gegen die Menschenrechte verstoßen (wie z.B. Inhaftierung von Verdächtigen ohne Anklage und ohne Urteil).



                    Die Autonomiebehöre agiert und israelischer Oberhoheit. Wenn sie polizeistaatliche Methoden anwendet, dann nur in Fortsetzung der polizeistaatlichen Methoden der Besatzungsmacht.

                • @Rudolf Fissner:

                  Welche demokratischen Gruppen wären das?

              • @90564 (Profil gelöscht):

                Fragen Sie mal die Bewohner in den Gebieten:

                Diese haben leider nicht die gleichen Rechte, wie ihre Siedlernachbarn:

                Checkpoints, Einschränkung der Bewegungsfreiheit, nächtliche Razzien ohne jede Rechtsgrundlage, kein Wahlrecht, Landraub usw.

                Wie Sie sehen, ist die Liste der Schikanen lang.

                Sie können mir daher nicht erzählen, dass die Ureinwohner in den Gebieten



                die elementarsten Menschenrechte von König Bibi erhalten.

                • 9G
                  90564 (Profil gelöscht)
                  @Lady Tanja:

                  und wieso wollen weder francesco noch lady tanja erklären, wie sie darauf kommen, dass das geforderte "rückkehrrecht" nur ein symbolisches sein sollte? die palästinsner!nnen bzw omar barghouti sagt da etwas ganz anderes!

                  • @90564 (Profil gelöscht):

                    "die palästinsner!nnen bzw omar barghouti sagt da etwas ganz anderes!"

                    Seit wann ist denn Omar Barghouti Verhandlungsführer der Palästinenser?

                    • @Francesco:

                      Das Problem scheint mir zu sein, dass es überhaupt keinen Verhandlungsführer gibt.

                      Was man manchmal so lesen kann ist, dass mit Haniyya über ein paar Ecken verhandelt wird.

                      Über Waffenstillstand.

                      • @Jim Hawkins:

                        Über Waffenstillstand wird bei jeder Eskalation verhandelt. Das ist nichts Besonderes.

                • 9G
                  90564 (Profil gelöscht)
                  @Lady Tanja:

                  wär prima, wenn sie sich mal mit der geschichte des nahostkonfliktes beschäftigen würden, was sie kritisieren ist alles eine folge der kriegs- und terror-politik gegen israel und die jüd!nnen in hebron waren bis zum pogrom von hebron 1929 "ureinwohner!nnen".



                  nicht bibi vergibt rechte, sondern der staat, ihre fixierung auf bibi hat schon skurrile züge

                  • @90564 (Profil gelöscht):

                    Ihnen ist schon klar, dass Bibi der Chef besagten Staates ist, ja?

                    Und was die Brutalitäten angeht:

                    Die Besatzungstruppen sind auch nicht gerade die reinsten Friedensengel:

                    Deshalb sind auch sie Terroristen, nur eben in Uniform!

                    • 9G
                      90564 (Profil gelöscht)
                      @Lady Tanja:

                      die IDF geht nicht gezielt gegen zivilist!nnen vor und das staatsoberhaupt israels ist rivlin, bibi ist der regierungschef.



                      sagt ihnen das pogrom von hebron überhaupt etwas?

                      ps was ist eigentlich mit meiner frage zum "rückkehrrecht"?

                      • @90564 (Profil gelöscht):

                        Und was sagen Sie zum jüdischen Terroristen Dr. Baruch Goldstein?

                        Dieser Terrorist wütete übrigens ebenfalls im besetzten Hebron!

                        • 9G
                          90564 (Profil gelöscht)
                          @Lady Tanja:

                          ein jüdischer klerikalfaschist , rassist und massenmörder, baruch goldstein hat allerdings nicht auf befehl der IDF gehandelt und wird bis heute in israel nicht glorifiziert (von unverbesserlichen rassist!nnen abgesehen) beantworten sie mir jetzt meine frage zum "rückkehrrecht"?

                          • @90564 (Profil gelöscht):

                            Rückkehrrecht sollten nur die haben, die vertrieben wurden.

                            Na, dämmert es Ihnen?

                            Siedler gehören nicht dazu, da sie nicht vertrieben wurden.

                            Im übrigen habe ich mich bereits zu diesem Thema geäußert.

                            Warum wiederholen Sie diese Frage also kindischerweise immer wieder ständig?

                            Gehen Ihnen etwa die Argumente aus?

                            • @Lady Tanja:

                              "Rückkehrrecht sollten nur die haben, die vertrieben wurden."

                              Nun Martha und pal. Führung sehen das ganz anders.

                            • 9G
                              90564 (Profil gelöscht)
                              @Lady Tanja:

                              weil genau dieses "rückkehrrecht" für 5-8 millionen "flüchtlinge" der grund ist, wieso die "palästinensische" führung jeden israelischen friedensvorschlag abgelehnt hat. es geht eben nicht um wunschdenken, sondern um politische interessen, wir zwei könnten uns sicher auf eine lösung einigen, aber das interessiert die menschen vor ort kein bissl, es wär prima, wenn sie die politischen verhältnisse vor ort mal zur kenntnis nehmen würden, ihr wünsch-dir-was ist etwas anstrengend

                              • @90564 (Profil gelöscht):

                                Sie haben Recht:

                                Falls wir beide die Friedensverhandlungen führen würden, würde es Frieden geben:

                                Ich mit meiner "anstrengenden" Art.

                                Und Sie mit Ihrer "energischen" Art.

                                Ich hoffe, dass Sie einverstanden sind.

                                Denn unser gemeinsames Ziel ist Frieden und Sicherheit für BEIDE Völker.

                                • 9G
                                  90564 (Profil gelöscht)
                                  @Lady Tanja:

                                  dann sollten sie auch zur kenntnis nehmen, dass die "palästinensische" seite jegliches rückzugsangebot aus der westbank WEGEN des "rückkehrrechts" abgelehnt hat. solange sich die "palästinensische" seite weigert, von diesem "rückkehrrecht" abzurücken, ist die "palästinensische" führung verantwortlich für den beschissenen ist-zustand in der westbank, nicht bibi, nicht olmert, nicht barak, sondern abbas!

                                  • @90564 (Profil gelöscht):

                                    Die palästinensische Seite lehnt natürlich nicht einen weiteren israelischen Rückzug ab. Im Gegenteil, das wurde schon in Oslo II vereinbart, aber von israelischer Seite einseitig gestoppt.

                                    Die palästinensische Seite lehnt nur ab, Frieden zu schließen, ohne dass das Rückkehrrecht in ihrem Sinn befriedigend geklärt ist.

                                  • @90564 (Profil gelöscht):

                                    Was ist eigentlich mit den wildgewordenen und noch dazu bewaffneten Siedlern in den Gebieten?

                                    Warum dürfen sie u.a. eigene Straßen benutzen, die für die besetzten Einwohner verboten sind?

                                    Dies nennt man Apartheid.

                                    Wollen eben jene Siedler eigentlich Frieden oder so viel Land wie möglich "annektieren"?

                                    Sie können nicht so tun, als ob Ihre Klientel frei von jeder Schuld ist.

                                    • 9G
                                      90564 (Profil gelöscht)
                                      @Lady Tanja:

                                      die können die strassen nicht mehr benutzen, weil "gemischter verkehr" dazu geführt hat, dass israelische zivilist!nnen umgebracht wurden, aus sicherheitsgründen. der palästinensische terror hat erfolgreich das israelische friedenslager in die bedeutungslosigkeit gebombt, dieser konflikt hat ja nicht erst gestern begonnen, wie gesagt, ich empfehle, sich mal mit der geschichte des konfliktes zu beschäftigen, BEVOR man einer seite die alleinschuld zuspricht, es ist komplizierter, als es auf den ersten blick aussehen mag

                                      • @90564 (Profil gelöscht):

                                        Sie können die Straßen nicht benutzen, weil sie gezielt nicht für sie gebaut wurden.