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Wenn ich das richtig verstanden habe, ging es um die begrenzte Anzahl von Krankenhausbetten, die z.B. auf den Inseln in der besonderen Krisensituation kaum für die Einheimische Bevölkerung
ausreichen. Auch hier auf dem Festland dürfte es angesichts der gerade erfolgten Schließung von Klinikstandorten nicht gerade ein Überangebot an Intensiv-Betten geben.
Problematisch ist sicher die unklare und zum Teil widersprüchliche Anordnung bezüglich der Zweitwohnsitze, die jetzt zum Teil wieder zurückgenommen wurde. Angesichts der Tatsache, dass in letzer Zeit sehr kurzfristig diverse einschneidende Maßnahmen getroffen werden mussten, ist das allerdings verzeihlich.
Wenn das momentan unser Hauptproblem wäre, könnten wir sehr froh sein.
Stimmt zwar alles, aber…
Was man wohl eigentlich sagen wollte und m.E. auch hätte sagen müssen: Tragt eventuelle Infektionen nicht quer durchs Land. Entscheidet euch und bleibt dann wo ihr gerade seid, bis das Thema durch ist.
Wenn rund um Ferien und Zweitwohnsitze ein Kommen und Gehen über größere Distanzen aufrechterhalten wird, dann ist das einfach gerade nicht sonderlich klug.
@Helmut Fuchs Hier wird kein Virus " quer durchs Land getragen". Davon geht keine Gefahr aus, und ist echt plakativ ausgedrückt. Eine Abschottung einzelner Bundesländer ist auch nicht vorgesehen. Würde Ihre Annahme zutreffen, würde es anderseits weniger Infektionen geben dort, von wo die Touris abreisen, sollten diese besonders stark infiziert sein. Ist also Nullsummenspiel.
@97760 (Profil gelöscht) Sie verstehen mich miss. Ich habe weder Grenzziehung noch Abschottung das Wort geredet.
Aber m.E. ist es eine sinnvolle Forderung, aktuell so weit möglich den räumlichen Fußabdruck zu reduzieren – also eben auch nicht zwischen Wohnsitzen zu pendeln, wenn das nicht nötig ist.
In Paris steigen die Parkgebühren drastisch. Besitzer:innen von schweren, großen Wagen müssen blechen. Bürgermeisterin setzt auf Verkehrswende.
Rausschmiss von Zweitwohnsitz-Bewohnern: Kurzsichtiges Herumschubsen
Es sind besondere Zeiten. Aber gerade jetzt sollte Schleswig-Holstein nicht diejenigen schikanieren, von deren Anwesenheit das Land sonst profitiert.
Das richtige Kennzeichen? Fahrzeugkontrolle im Corona-Zusammenhang Foto: Jens Büttner/dpa
Es kommen ja auch wieder bessere Zeiten. Wenn das Coronavirus erst seinen Schrecken verloren hat, also gerne früher als später, dann wird auch wieder Zeit sein – dafür, zum Beispiel, sich nicht herumzuschummeln um eine echte Abwägung rechtlicher Ansprüche.
Denn das scheint ja geschehen zu sein am Verwaltungsgericht in Schleswig: Es hatte nach eigenem Dafürhalten nicht genügend Zeit, sich wirklich damit zu beschäftigen, ob dieser oder jener schleswig-holsteinische Landkreis berechtigt war, Menschen rauszuschmeißen, die dort leben. Ja: leben, und sei es nicht das ganze Jahr; die währenddessen auch konsumieren und jene Steuern zahlen, die auf so ein Dasein erhoben werden.
Gut möglich also, dass die juristische Klatsche dann keinen Bestand hat, die das Gericht jetzt den gegen solches Herumgeschubstwerden klagenden Nicht-Landeskindern verpasst hat. Zumal spät am Montag die Kieler Landesregierung einen einheitlichen Umgang angeordnet hat mit Ferienimmobilien und denen, die drin wohnen.
Wenn das Virus erst besiegt ist oder wenigstens nicht mehr eine so unkalkulierbare Gefahr darstellt wie dieser Tage, dann werden die sonst ja so gern gesehenen Gäste und die, die von solchen Gästen profitieren – also die, die immer da wohnen, wo andere es nicht immer tun: Sie alle werden ja wieder miteinander auskommen müssen.
Nicht jede Pöbelei – und zu solchen soll es gekommen sein zwischen „denen“ und „uns“ in den touristischen Regionen – lässt sich per Erlass regeln oder per Gerichtsurteil. Es sind ja wirklich besondere Zeiten gerade, da liegen die Nerven bei vielen ums Entscheidende offener da als sonst, ist die Geduld noch etwas schneller ausgereizt, flüchtet sich mancher in einfache, in falsche Lösungen fürs sonst nicht zu fassende Geschehen; Stammesdenken und Abwehrreflexe gegen vermeintlich Fremdes, das erleben wir dieser Tage weiß Gott nicht nur im echten Norden.
Und doch: Wer in ruhigen, in von der Sonne beschienenen Zeiten gut von der Gastfreundschaft lebt, vor allem aber: wer das auch in Zukunft wieder tun will, nach dem gerade aufziehenden Sturm, der ist gut beraten, sie nicht als allererstes über Bord zu werfen.
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Schwerpunkt Coronavirus
Kommentar von
Alexander Diehl
Redakteur taz nord
Wollte irgendwann Geisteswissenschaftler werden, ließ mich aber vom Journalismus ablenken. Volontär bei der taz hamburg, später auch mal stv. Redaktionsleiter der taz nord. Seit Anfang 2017 Redakteur gerne -- aber nicht nur -- für Kulturelles i.w.S.
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