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Drohendes Personal-Chaos bei der AfDEin Geist namens Dr. Curio

Der für scharfe Reden bekannte Innenpolitiker Gottfried Curio kandidiert als AfD-Chef. Damit mischt er alle Absprachen der Parteispitze auf.

Menschenscheu und radikal: So richtig zu fassen bekommt man den AfDler Gottfried Curio nicht Foto: Andreas Gebert/reuters

Berlin taz | Eigentlich schien alles klar. Hinter den Kulissen hatte die AfD-Spitze ein Personalpaket für den Parteivorsitz geschnürt. Dann aber schickte der „Flügel“ die inzwischen aus der Partei ausgeschlossene Doris von Sayn-Wittgenstein ins Rennen, um den Berliner Landeschef Georg Pazderski als Parteivorsitzenden zu verhindern. Sayn-Wittgenstein hielt eine flammende Rede, die Delegierten riefen am Ende begeistert „Doris, Doris“ und standen beim Klatschen auf.

Die Folge: ein Patt. Zwei Abstimmungen ohne ausreichende Mehrheit. Bis Alexander Gauland eingriff, selbst antrat und zum Co-Parteichef von Jörg Meuthen gewählt wurde.

Der Hannoveraner Parteitag ist jetzt zwei Jahre her. In einer guten Woche tritt der AfD-Bundesparteitag wieder zusammen, wieder in Niedersachsen. Und wieder muss der Bundesvorstand neu gewählt werden. Gauland, weiterhin Fraktionschef im Bundestag, will aus Altersgründen für die Parteispitze nicht wieder kandidieren. Er soll Ehrenvorsitzender werden.

An die Stelle neben Meuthen soll Tino Chrupalla rücken, Malermeister aus Sachsen, der über ein Direktmandat in den Bundestag einzog und dort Fraktionsvize ist. Doch seit Samstag kann man daran zweifeln, ob dieser Plan aufgehen wird.

Parteiintern sind ohnehin nicht alle von dieser Personalie überzeugt. Und so geht die Befürchtung durch die Partei, das Drama von Hannover könne sich wiederholen. In der Rolle der Doris von Sayn-Wittgenstein geistert der Berliner Bundestagsabgeordnete Gottfried Curio durch die Fantasien zahlreicher AfD-PolitikerInnen.

Und nun hat Gottfried Curio, der innenpolitische Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion, auch noch angekündigt, gegen Chrupalla kandidieren zu wollen. Dazu hat der 59-jährige Berliner am Samstag ein Video auf Youtube hochgeladen. „Ich möchte mit meiner Kandidatur dazu beitragen, unsere Positionen deutlich und effektiv der Öffentlichkeit dazulegen, sie wirksam zu vermitteln“, sagt er darin.

Vorbild Goebbels?

In der Partei dürften nun viele befürchten, das Drama von Hannover könne sich wiederholen. Curio ist dabei für die Rolle von Sayn-Wittgenstein vorgesehen – die mit einer scharfen Rede alle wohlüberlegten Absprachen durchkreuzt.

Zielführend wäre die Erhöhung der Geburtenrate, statt das eigene Volk auszutauschen

Gottfried Curio, AfD

Der 59-Jährige hat sich mit scharfen Reden einen Namen gemacht. Es ist ein Mittwochnachmittag Ende November 2017, als Curio im Bundestag zum ersten Mal ans Redepult tritt. Die schütteren dunklen Haare sind streng gescheitelt und über den Kopf gelegt, unter dem schwarzem Jackett trägt er ein dunkles T-Shirt und ein gedecktes Hemd. Es ist die Zeit, als die Union mit FDP und Grünen über eine Koalition verhandelt, auf der Tagesordnung steht ein SPD-Entwurf für ein Einwanderungsgesetz.

Curio spricht von „Flutung mit Geringqualifizierten“, von „Wirtschaftsscheinasylanten“ und sagt: „Zielführend wäre die Erhöhung der Geburtenrate […], statt das eigene Volk auszutauschen.“ Der AfD-Mann wechselt in seiner Rede geschickt zwischen leise und laut, stellt gekonnt rhetorische Fragen, setzt Gestik und Mimik gezielt ein. In den anderen Fraktionen gruselt es so manchen. Der AfD-Abgeordnete, das wird hier vielen klar, ist ein gekonnter Redner, vielleicht der beste, den seine Fraktion hat.

Intern erzählt man sich, Curio würde seine Reden vor dem Spiegel einstudieren. Und aus den anderen Fraktionen hört man schon mal, man warte darauf, wann Curio beginne, sein Bein nachzuziehen. So wie NS-Propagandaminister Joseph Goebbels es getan hat.

Einen „YouTube-Star“ nennt die AfD ihn

Als scharfer Redner aufgefallen war Curio schon im Berliner Abgeordnetenhaus. Zur Begründung eines Antrags, Vollverschleierung im öffentlichen Raum zu verbieten, nannte er Frauen, die sie tragen, „einen Sack, der spricht“. Man wisse nicht, wer sich darunter verberge: „Eine Frau, ein Mann, mit oder ohne Sprengstoffgürtel?“ Diese Rede wiederholte Curio ein gutes Jahr später fast wortgleich im Bundestag, wie der Welt aufgefallen ist.

Seine scharfen Reden haben Curio an der Parteibasis bekannt und beliebt gemacht, zuletzt ist er mehrfach im Landtagswahlkampf in Sachsen, Brandenburg und Thüringen aufgetreten, das hat ihm an der Basis zusätzliche Sympathien eingebracht. Als „unser YouTube-Star“ wird Curio beim Wahlkampfauftakt des Thüringer Landesverbands Mitte September vorgestellt, seine Reden werden im Netz gut geklickt.

Curio gibt an diesem Mittwochabend den Anheizer für den Star des Abends: Spitzenkandidat Björn Höcke. Anders als Höcke aber ist Curio parteiintern unumstritten, dass er einer Strömung wie dem „Flügel“ angehört, ist nicht bekannt. Doch ohne Zweifel ist Curio, der Ausdrücke wie „Geburten-Dschihad“ oder „Masseneinwanderung ist Messereinwanderung“ geprägt hat, ein Scharfmacher.

Curio ist in Berlin aufgewachsen, nach dem Abitur am evangelischen „Grauen Kloster“, dem ältesten Gymnasiums Berlins, studiert er Physik und Mathematik, promoviert und habilitiert sich, Schwerpunkt theoretische Elementarteilchenphysik. Curio forscht in Princeton und arbeitet an der Münchener Ludwig-Maximilians-Universität. Zudem soll er ein abgeschlossenes Musikstudium haben und Korrepetitor und Kirchenmusiker sein. So ist es auf der Website des Bundestags zu lesen.

Missglückte akademische Laufbahn

Eine genauere Vita Curios aber lässt sich nicht auftreiben. Ein Lebenslauf liege auch in der Partei nicht vor, heißt es dort auf Anfrage. Zu hören ist auch, dass man über Curios Leben jenseits des Bundestags ausgesprochen wenig wisse. Offen darüber reden aber will niemand.

Von 2004 bis 2013 sei Curio wissenschaftlicher Mitarbeiter gewesen, davon habe er auch vier Semester als Vertretungsprofessor gearbeitet, bestätigt die Uni in München auf Anfrage. Dass Curio es nicht auf eine feste Professur schaffte, scheint dazu geführt zu haben, dass er seine wissenschaftliche Laufbahn aufgab. Wovon er danach sein Einkommen bestritt, bleibt unklar.

Curio ist seit 2014 Mitglied der Berliner AfD, 2016 wird er zum Vorsitzenden in Steglitz-Zehlendorf gewählt, in Berlin ein einflussreicher Bezirksverband. Im September 2016 zieht er ins Berliner Abgeordnetenhaus ein, ein Jahr später in den Bundestag. Hier ist er innenpolitischer Sprecher seiner Fraktion und leitet den Arbeitskreis Inneres.

Personell ist dieser Bereich nicht besonders gut aufgestellt. Nur zwei Mitarbeiter gebe es hier bislang, obwohl im Stellenplan dreimal so viele vorgesehen sind, bestätigt der Parlamentarische Geschäftsführer Bernd Baumann auf Anfrage. Die AfD, so seine Erklärung, habe generell Probleme, geeignetes Personal zu finden. In der Fraktion hört man aber auch, dass Curio sich schlicht nicht genug um solch praktische Dinge kümmere.

Schwierig zu fassen

Drei Wochen lang hat die taz versucht, mit Curio über all das ins Gespräch zu kommen. Zahlreiche Mails und Anrufe bleiben in dieser Zeit unbeantwortet. Häufig nimmt im Bundestagsbüro niemand ab, erreicht man jemanden, erklärt dieser sich für nicht zuständig. Der Eindruck, der entsteht: Dafür, Gespräche zwischen dem Abgeordneten und der Presse zu vermitteln, scheint in Curios Büro niemand eingestellt worden zu sein.

Das ist für den Bundestag durchaus ungewöhnlich. Kurz vor Redaktionsschluss kommt dann doch noch eine Mail: „Dr. Curio (hat) gegenwärtig zu diesen Fragen nichts mitzuteilen.“ Auch von anderen JournalistInnen hört man, dass Curio nicht recht zu sprechen sei. Direkte Statements und Interviews findet man kaum. Selbst in der AfD-Fraktion ist zu hören, dass Curio schwer erreichbar sei.

Trägt man das alles zusammen, entsteht das Bild von einem intelligenten Naturwissenschaftler, der gern Professor geworden wäre, aber scheiterte. Von einem menschenscheuen Mann, der nicht gern mit anderen in Beziehung tritt.

Aber kann ein solcher Mensch eine Führungsposition ausfüllen? „Ich denke, dass Gottfried Curio ein guter Vorsitzender wäre, hinter dem sich der Landesverband versammeln könnte“, hat Volker Graffstädt vor wenigen Wochen gesagt, als der Tagesspiegel ihn nach Curios Eignung für den Landesvorsitz befragte. Graffstädt, Curios Stellvertreter im Bezirksverband, gilt als dessen Vertrauter; aktuell wolle er sich aber nicht äußern, teilt er auf eine Anfrage per Mail mit. Auf Berliner Landesebene hat Curio in der Tat im Mai eine Abstimmung gewonnen: Als der Landesverband die Delegierten für den Bundesparteitag wählte, bekam er die meisten Stimmen.

In der Bundestagsfraktion sieht das anders aus. Als die Fraktion Ende September ihre Spitze neu gewählt hat, hat Curio sich selbst vorgeschlagen. Zweimal trat er als stellvertretender Fraktionschef an – und scheiterte. Zuletzt gegen den 30-jährigen Sebastian Münzenmaier, der sich bislang im Bundestag nicht besonders hervorgetan hat. Das sei eine Wahl gegen Curio gewesen, hört man aus der Fraktion. „Gute Reden halten heißt ja noch nicht gut arbeiten“, raunt einer der AfD-Abgeordneten nach der Wahl den JournalistInnen zu, die vor der Tür warteten.

Die Frage ist, wie das die Delegierten bewerten, wenn Curio auf dem Parteitag in Braunschweig eine sie mitreißende Rede hält. Viel mehr als eine schmissige Rede hatte Doris von Sayn-Wittgenstein in Hannover vor zwei Jahren nicht aufzubieten. Doch AfD-Versammlungen sind für radikale Ansprache besonders anfällig. Sayn-Wittgenstein wäre damit fast Parteichefin geworden.

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30 Kommentare

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  • 7G
    79762 (Profil gelöscht)

    Die intelligenten, aber zynischen Demagogen sind die gefährlichsten, denn sie wissen genau, was sie tun. Die Dummheit der eigenen Anhängerschaft, über die Curio sicherlich teilweise selbst den Kopf schüttelt, ist dabei ein hilfreicher Vorteil. Goebbels hat seine Minderwertigkeitskomplexe wegen seiner körperliche Behinderung mit antisemitischer Hetze kompensiert, Curio macht dasselbe mit seinem Frust über seine gescheiterte akademische Karriere bei den Muslimen.

  • Vielleicht haben Ihre Rechten hier eine andere Realität?



    In Berlin sind die Zeiten, dass die Müllkutscher_innen vor allem Ausländer waren, vorbei. Das ist offensichtlich.

    Und in Sachsen, Brandenburg und Thüringen arbeiten in der Gastronomie und im Hotelwesen auch überwiegend Einheimische.

    Ich kenne persönlich Leute, deren Arbeitsverhältnis fast an Leibeigenschaft grenzt.

    Freuen Sie sich, wenn Sie solche "Drecksarbeit" nicht tun müssen, andere Deutsche wie Nichtdeutsche müssen es.

    Ganz so einfach ist es vielleicht doch nicht.

    Recht hat Curio deshalb trotzdem nicht.

  • Ja, Curio, jag alle Ausländer aus dem Land, dann gibt es niemanden mehr, der für die deutsche "Herrenrasse" die Drecksarbeit macht, all das, wofür sich die Deutschen schon lange zu schade sind: putzen, Müllabfuhr, Gastronomie, Hotelwesen ... Aber soweit denken die Rechten ja nicht.

    • @Trigger:

      Die Pflege nicht zu vergessen.

  • Ein typischer Egomane und gekränkter Narziss, selbstgefällig vor allem in seiner Brutalität, bösartig in seinem Dauerneid. Also eigentlich lächerlich und langweilig, ob mit Studium oder nicht.

  • 7G
    79762 (Profil gelöscht)

    Mein Neffe ist nach diversen beruflichen Zwischenstationen im Ausland mittlerweile Chefarzt und Professor in der Schweiz - hat also in seinem Metier ungefähr das erreicht, was Curio in seinem nicht geschafft hat - und der würde das niemals zugunsten einer ungewissen Karriere in einer neugegründeten politischen Partei freiwillig aufgeben. Daher habe ich mir schon des Öfteren gedacht, dass an der offiziellen Biographie von Curio irgendetwas faul sein müsse.

    Fachliche Kompetenz ist für eine akademische Laufbahn eine notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung. Es bedarf auch sozialer Kompetenz, um mit den Leuten klarzukommen, auf die man nun mal angewiesen ist (hat nichts mit Opportunismus zu tun), und vielleicht hat es bei Curio daran gehapert. Der Frust über die eigenen gescheiterten Ambitionen würde auch die Aggressivität erklären, mit welcher Curio sich jetzt an Minderheiten, die sich nicht dagegen wehren können, abreagiert und quasi "rächt".

    • @79762 (Profil gelöscht):

      Mobbing gibt es an beiden Enden der Normal Verteilung: bei den gering Begabten und den Hochbegabten. Das gilt auch für den Zircus academicus. Die Verbitterung bahnt sich dann seinen Weg - gelegentlich bis hin zur AfD. Der scharfe Verstand von Curio wird für viele deutsche Politiker, deren narzisstische Größenvorstellungen im Kontrast zu ihrer Mittelmäßigkeit stehen, zum echten Problem werden. Vereint wird es diesen Politikern aber sicher gelingen, Curio auch aus dem Bundestag rauszumobben.

  • „Zielführend wäre die Erhöhung der Geburtenrate […], statt das eigene Volk auszutauschen.“

    Bei einem Frauenanteil von gerade einmal 17,1%, in der AfD dürfte das Konzept „Ficken für ein durch und durch braunes Deutschland“ derzeit wohl kaum erfolgversprechend umzusetzen sein. Ganz zu Schweigen von all den Mitgliedern, für die das ohnehin keine Option ist, weil sie schwul/lesbisch sind, oder in der Schweiz leben.



    Ich sach's mal mit Erich Rutemöllers Worten: „Mach' et, Otze!“

    de.statista.com/st...itischen-parteien/

  • Intelligenz ist das eine, soziale Kompetenz das andere.



    Wie allen hinlänglich bekannt sein dürfte, ist Intelligenz zwar vermeintlich messbar, sagt aber über die Qualitäten und die Kompetenzen eines Menschen so gut wie nichts aus. Er kann nur besonders schlau andere bescheißen, oder eben MIT anderen zusammenarbeiten und sich selbst weiterentwickeln. Eigenständig und sozial, nicht auf Kosten anderer oder der Natur.



    Es kommt sehr darauf an, welche Potenziale das größte Gewicht und die größte Möglichkeit sich zu entwicklen erhalten (haben). Und da gibt es sogar Platz für eine eigene, bewusste Entscheidung in die "richtige" Richtung.



    Auch Würde, Empathie und Menschen-|Lebewesenzugewandtheit nicht zu vergessen.



    Wir brauchen andere Prioritäten – einem guten Zusammenleben dienliche Prioritäten.



    Das ist nämlich KEIN "Gedöns".



    Da geht es um Entwicklung der Menschen, nicht einfach "immer mehr von demselben" in den gleichen Gehirnautobahnen und die dadurch bewirkte "Stilllegung" der Entwicklung des Gehirns und des Menschen.



    Empfehle die Lektüre von Gerald Hüther.



    AfD-"Leuten" dürften diese Zusammenhänge eher unbekannt bzw. "lästig" sein…

    • @Frau Kirschgrün:

      Soziale Kompetenz hat viele Facetten. Eine besonders erfolgreiche Variante nennt sich Seilschaften der Mittelmäßigen (neudeutsch: Netzwerke). Davon gibt es an deutschen Universitäten keinen Mangel. Die damit einhergehende Ausgrenzung von begabten Personen geht zu Lasten der Gesellschaft. Curio wäre für unsere Gesellschaft ein großer Gewinn gewiesen wenn man ihm als Physiker und Wissenschaftler und im Übrigen sehr sensiblen Mann eine Chance gegeben hätte. Im Grunde ist das Ganze ein tragischer Fall - exemparische auch dafür was in unserer Gesellschaft falsch läuft.

  • Curio ist auch so eine wandelnde Zitatbox des Idiotismus, die Menschen als Abschreckung vor der AfD dienen sollte: "Wir riefen Flüchtlinge, und es kamen Fachkräfte fürs Ausplündern der Sozialsysteme[...]. Das BGE gibt es schon - für Ausländer."



    Flüchtlinge seien generell kriminelle Betrüger und frauenverachtende Vergewaltiger, die allen die Scharia aufzwigen wollen. Merkel sei die "Kanzlerin der Ausländer".

    Bisher wurde der völkische Flügel aus dem Bundesvortand gehalten. Mal sehen, ob sich das nun ändert. Wenn Gauland sich jetzt noch zurückzieht; seine Posiion als Chefstratege also nicht mehr voll wahrnimmt, wird die AfD fragile. Jetzt müssen CDU und SPD "nur" noch die soziale Frage zum aktuellen Kardinalthema erklären und sie im Mittelpunkt des gesellschaftlichen und medialen Diskurses halten, dann fällt die AfD langsam auseinander. Der CDU Parteitag hatte leider nicht viel mit "Soziales" zu tun, bleibt also wohl ein Wunschtraum.

    • @Devil's Advocate:

      Was geschähe wenn "CDU und SPD "nur" noch die soziale Frage zum aktuellen Kardinalthema erklären und sie im Mittelpunkt des gesellschaftlichen und medialen Diskurses halten" würden können Sie sich eigentlich selbst ausrechnen.

      das wirtschaftswachstum würde sinken..die börsenkurse würden fallen die lange aber zwangsläufig mit der entsorgung immer grösserer teile der bevölkerung in armut und ohnmacht bezahlte erfolgsgeschichte des deutschen neoliberalismus ginge zu ende.die brd wäre nicht mehr exportweltmeister.



      und hört man einmal auf die armen zu terrorisieren so ist es mit dem kapitalismus bald vorbei,denn er lebt doch nur noch von der angst vor der vernichtung der sozialen existenz und hat den massen keine perspektive der partizipation am wohlstand mehr anzubieten.die lähmung der gesellschaft durch den globalisierten terror der standortkonkurrenz um kapital und arbeit ist der einzige grund dafür warum eine materiell saturierte überflussgesellschaft mit einem hochentwickelten ökologischen krisenbewusstsein sich von der tyrannis der profitmaximierung nicht emanzipiert



      nein-spd und cdu können und werden es sich nicht leisten sozial zu sein.



      die brd ist unheilbar und irreversibel dem neoliberalismus verfallen



      aber ihre tage sind gezählt.es wird sie bald nicht mehr geben.



      im rahmen der politischen neugründung europas durch eine soziale revolution die aus frankreich kommen wird ,wenn der neoliberalismus dort gescheitert ist wird sie abgeschafft werden.



      dass ist auch logisch denn ein europäischer bundesstaat kann nur funktionieren wenn es in ihm keine anderen bundesstaaten gibt.



      die brd ist eine redundante und dysfunktionale doppelstruktur



      ausserdem gibt es viele europäer*innen die deutschland nicht mögen und zumindest in westdeutschland auch viele linke die seine abschaffung schon lange wünschen

  • Das klingt doch insgesamt nach einem Mann des Vertrauens ;-)

  • Die Autorin bringt das erstaunliche fertig: einen in relativ neutralem Ton gehaltenen Bericht über einen für den Parteivorsitz der AfD kandidierenden MdB.



    Ich bin auch der Auffassung, daß man jemanden nicht vorhalten sollte, wenn der Karrieresprung Professur nicht erreicht wird. Da spielt neben Talent und unbedingtem Fleiss zb auch Glück eine Rolle.



    Überhaupt keine Ausbildung vorweisen zu können, weil man direkt in die Politik gegangen ist, da ist schon eher Skepsis angebracht.

    • 7G
      79762 (Profil gelöscht)
      @notsocommon:

      Bedenklich wird es aber, wenn jemand den Frust über das Scheitern seiner beruflichen Ambitionen mit rassistischer Hetze gegen Minderheiten kompensiert.

      • @79762 (Profil gelöscht):

        Woher wissen Sie, daß er Prof. werden wollte, darüber, es nicht zu werden frustriert war, und er nicht stattdessen um Sorge für die Entwicklung seines Landes motiviert war?

        Ich habe mir in der Zwischenzeit mal zwei Redebeiträge aus dem Bundestag angesehen, und empfehle Ihnen dasselbe.

      • @79762 (Profil gelöscht):

        Das Scheitern seiner beruflichen Ambitionen und der Frist darüber sind aber doch rein spekulativ.

  • 0G
    06438 (Profil gelöscht)

    Berliner Abgeornetenhaus, Februar 2017



    ==



    Die AfD brachte einen Antrag ein der zum Ziel hatte auf der Europa-Karte der ZDF-Nachrichten die Umrisse der Bundesrepublik deutlich sichtbar zu machen.

    Dieser Antrag wurde abgelehnt.

    Daraufhin warf Curio den anderen Fraktionen „die Lächerlichmachung der nationalen Identität Deutschlands“ vor und sprach den Parlamentariern ab, „Vertreter des deutschen Volkes“ zu sein.

    Der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion, Torsten Schneider, kommentierte daraufhin: „Herr Kollege, Sie sind eine Schande für dieses Haus und haben nicht alle Latten am Zaun.“

    Eine treffendere Beschreibung für Curio habe ich bislang noch nicht entdecken können.

  • 9G
    92153 (Profil gelöscht)

    Das Bild hätte auch von Manfred Weber im Europawahlkampf sein können. Geschickt gewählt um die subtile Botschaft: AfD und CSU das selbe im gleichen Gewand?

  • Bestimmt ein intelligenter Kopf, der Dr. Curio, aber warum dann in der AFD? Der Partei der eher weniger Intelligenten und Gebildeten? Gibt es da einen Defekt, den zu heilen wir genutzt werden sollen? So einen Mann gab es in dern Dreißigern doch schon einmal, oder?

    • 7G
      79762 (Profil gelöscht)
      @Peter Lorenz:

      Die intelligenten Demagogen sind die gefährlichsten, denn sie wissen, was sie tun. Die Dummheit der eigenen Anhängerschaft ist dabei ein wesentlicher Vorteil.

      • @79762 (Profil gelöscht):

        Dem kann man nur beipflichten.



        Im Übrigen ist es so, dass die AfD Fraktion offenbar die meisten Akademiker in ihren Reihen hat. Das Phänomen heißt hier neben Rassismus auch Klassismus, d.h. nach unten treten, da soziale Berührungsängste in den oberen Schichten besonders ausgeprägt sind.

    • @Peter Lorenz:

      Weniger Gebildete in der AfD? Der kann man bekanntermaßen vieles vorwerfen - das allerdings nicht.

      Göring-Eckhard, Claudia Roth, Politiker mit einer solchen Vita gibt es dort eher nicht.

      • @Gambitus:

        Die schlauen Köpfe bei den Grünen findet man leider auch nicht in den vorderen Reihen. Unser Prof. (Bernd Büchner, tatsächlicher Professor für Experimentalphysik an der TU Dresden & Direktor im Leibniz-Institut) hat bei den Dresdener Kommunalwahlen für die Grünen kandidiert. Er hat es leider nicht in den Bezirksrat geschafft.

  • Psychopathen in der AfD?



    Damit hätte nun wirklich niemand gerechnet!

  • Klingt ganz nach einer narzistischen Person.

    • 7G
      79762 (Profil gelöscht)
      @nutzer:

      Mein Neffe ist nach diversen beruflichen Zwischenstationen im Ausland mittlerweile Chefarzt und Professor in der Schweiz - hat also in seinem Metier ungefähr das erreicht, was Curio in seinem nicht geschafft hat - und der würde das niemals zugunsten einer ungewissen Karriere in einer neugegründeten politischen Partei aufgeben. Daher habe ich mir schon des Öfteren gedacht, dass an der offiziellen Biographie von Curio irgendetwas faul sein müsse.

      • 7G
        79762 (Profil gelöscht)
        @79762 (Profil gelöscht):

        Ich habe mich leider verklickt. Mein Kommentar sollte nicht hier landen.

    • @nutzer:

      Weshalb?