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Machtambitionen der GrünenBloß nicht anecken

Auf ihrem Parteitag geben sich die Grünen so wenig radikal wie möglich. Das Ziel ist klar: das Kanzleramt. Mit dieser 5-Punkte-Strategie soll es klappen.

Noch schippern die Grünen nur vor dem Kanzleramt herum Foto: Karsten Thielker

1. Der Wille zur Macht

Dass die Grünen regieren wollen, ist nicht neu. Wie klar und selbstbewusst sie ihren Machtanspruch formulieren, allerdings schon. Annalena Baerbock und Robert Habeck, die neuen alten ParteichefInnen, gehen voran. Habeck rückte diese Botschaft ins Zentrum seiner politischen Rede, die traditionell den Auftakt des Parteitags bildet. Die Ära Merkel sei „erkennbar vorbei“, rief er. „Wir wollen die Weichen mit stellen.“

Diese Sicht wird in der Partei breit geteilt. Bei jenen, die sich als Realos bezeichnen, sowieso. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann sah zwei „Mega-Aufgaben“ für seine Partei. „Das reale Klima wird heißer, das gesellschaftliche Klima wird kälter.“ Den Grünen wachse „eine neue Rolle“ zu. Sie müssten nicht mehr nur mitgestalten, sondern auch mitführen. Dieser selbstbewusste Sound zog sich durch viele Reden.

Dabei ist allen klar: Die Grünen würden auch schmerzhafte Bündnisse eingehen. Vor einigen Jahren gab es bei Linksgrünen große Vorbehalte gegen eine Koalition mit der Union. Inzwischen findet sich niemand mehr, der dagegen argumentieren würde. Zu drängend, heißt es, sei die Dramatik des Klimawandels. Selbst Ricarda Lang, Ex-Chefin der Grünen Jugend, neue Parteivizechefin und überzeugte Linke, sagt, dass die Grünen Gestaltungsmacht beanspruchen müssten. „Dabei ist klar, dass Regierungsanspruch und Radikalität sich nicht ausschließen.“

2. Winner-Typen

Auf starke Führungsfiguren setzen – mit diesem Prinzip haben die Grünen in ihren Anfängen gefremdelt. Solche Skepsis, die in der Joschka-Fischer-Ära noch zu spüren war, ist perdu. Baerbock und Habeck, die die Partei seit knapp zwei Jahren führen, wurden mit sozialistisch anmutenden Ergebnissen von über 90 Prozent wiedergewählt. Das Votum für Baerbock ist das Beste, das es je in der Geschichte der Partei Bündnis 90/Die Grünen gab.

Die Grünen wissen, was sie an ihren medientauglichen Vorsitzenden haben. Goutiert wird aber auch ihr Versuch, die Partei bei wichtigen Themen breit einzubeziehen. Ob es nun die Abkehr von Hartz IV, ein neuer Sound in der Flüchtlingspolitik oder die Lockerung der Schuldenbremse war, bei allen wichtigen Kursschwenks führten Baerbock und Habeck in den letzten zwei Jahren viele Gespräche. Konflikte im Vorfeld ausräumen, ist die Devise.

Keiner zweifelt an, dass beide im nächsten Bundestagswahlkampf die SpitzenkandidatInnen werden. Nur die Frage, wer die Kanzlerkandidatur übernimmt, ist offen. Diese Debatte möchte die Grünen-Spitze möglichst runterdimmen. Bundesgeschäftsführer Michael Kellner wollte die Wahlergebnisse von Baerbock und Habeck nicht als Vorentscheidung gewertet wissen. Das sei „nicht relevant für die Frage“, sagte Kellner.

Für Baerbock und Habeck bedeuten die Traumvoten einen riesigen Vertrauensvorschuss – und eine Bürde. Habeck warnte seine Partei, dass die Angriffe in den nächsten zwei Jahren härter würden. Es gebe den Wunsch, dass „die Grünen wieder kleiner“ würden.

Damit hat der Grünen-Chef recht. CSU-Chef Markus Söder sieht die Grünen inzwischen als Hauptgegner der Konservativen. FDP-Chef Christian Lindner versucht, sie als unsoziale Verbotspartei zu brandmarken. Baerbock bezog sich in ihrer Bewerbungsrede auf diese Vorwürfe. Ihr gehe „auf den Keks“, rief sie, dass manche beim Klimaschutz entdeckten, dass Menschen niedrige Einkommen hätten.

Vor Baerbock und Habeck liegt keine leichte Aufgabe. Eine lautet: Erwartungsmanagement. In die Grünen werden gerade viele Wünsche und Hoffnungen projiziert. Je näher die Wahl rückt, desto klarer wird werden, dass sie nicht alles werden einhalten können, schon gar nicht in einer Koalition mit der Union. Viele grüne Ideen, etwa eine gelockerte Schuldenbremse, sind mit CDU/CSU nicht zu machen.

3. Überall glänzen

Eine weitere Botschaft des Parteitags war, dass die Grünen sich breit aufstellen. Sie reagieren zum Beispiel auf die ersten Anzeichen einer Rezession. Fast der ganze Sonntag war der Wirtschafts- und Finanzpolitik gewidmet.

Die Grünen möchten die Schuldenbremse im Bund lockern und durch einen milliardenschweren Investitionsfonds ergänzen, der an EU-Recht andockt. „Man muss jetzt in die Zukunft investieren und darf nicht weiter wie die Bundesregierung am Dogma der schwarzen Null klammern“, sagte Sven Kindler, der Haushaltsexperte der Bundestagsfraktion.

Auch die Wohnungspolitik ziehen die Grünen hoch. „Wohnen ist eine soziale Frage“, stellen sie in ihrem Beschluss fest. „Immer mehr Menschen müssen einen immer größeren Anteil ihres Einkommens für die Mietkosten ausgeben.“ Die Grünen wollen die Mittel für sozialen Wohnungsbau deutlich erhöhen. Sie stellen sich auch hinter eine Politik, die Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer praktiziert. Wer der Aufforderung, sein Grundstück zu bebauen, nicht nachkommt, dürfe zum Verkauf gezwungen werden, argumentieren sie in ihrem Beschluss. Kommunen müssten auch für „bestimmte Gebiete“ Baugebote aussprechen dürfen.

In der Sozialpolitik rücken die Grünen ein Stückchen nach links. Sie beschlossen einen Mindestlohn von 12 Euro, der auch von SPD und Linkspartei gefordert wird. Dieser liegt im Moment bei 9,19 Euro. Bei dem Thema kam es zu einer Abstimmung. Der Arbeitsmarktpolitiker Markus Kurth warb dafür, die Mindestlohnkommission zu reformieren – und ihr die Erhöhung zu überlassen. Doch der Bundesvorstand setzte sich mit seiner Idee einer politischen Festlegung durch.

Der Grundtenor in der Wirtschaftspolitik ist eindeutig. Die Grünen setzen auf eine soziale und ökologische Marktwirtschaft, um Innovationen zu erreichen. Aber sie fordern eine härtere Ordnungspolitik, um Unternehmen zu einer ökologischeren Wirtschaftsweise zu zwingen.

4. Niemanden verprellen

Die Grünen wollen die bürgerliche Mitte für sich gewinnen. Das Bemühen, anschlussfähig zu bleiben, schimmerte auf diesem Parteitag überall durch. Der Bundesvorstand – also auch: Baerbock und Habeck – gewann fast alle Abstimmungen. Die Partei folgte dem Kurs, den die ChefInnen vorgaben. Ein Beispiel: In der wohnungspolitischen Debatte am Freitagabend wehte kurz ein revolutionärer Hauch durch die Halle.

Der Kreisverband Friedrichshain-Kreuzberg stellte einen Änderungsantrag vor, der ein Bundesgesetz für Vergesellschaftungen fordert. Wollen die Grünen bundesweit Enteignungen vorantreiben? Ein gefundenes Fressen für Union, FDP und die konservative Presse, ein Albtraum für die Grünen-Spitze. Habeck ging persönlich ans Redepult, um die Attacke abzuwehren. Die Vergesellschaftung sei ein „scharfes Schwert“, das nicht durch dauerhafte Benutzung stumpf werden dürfe.

Eine klare Mehrheit lehnt die Kreuzberger Revolte ab. Erleichterte Gesichter bei den ChefInnen. So lief es auch bei anderen Themen. Die Autoindustrie früher als 2030 dazu verpflichten, keine Verbrennungsmotoren mehr zu produzieren? Abgelehnt. Klimaneutralität bis 2035? Abgelehnt.

Beim CO2-Preis kommt der Vorstand KritikerInnen, die mehr Radikalität fordern, leicht entgegen. 2020 soll er pro Tonne bei 60 Euro liegen und in Schritten von 20 Euro pro Jahr steigen. Ein Gremium soll die sozialen Auswirkungen kontrollieren und notfalls eingreifen. Der Vorstand wollte die 60 Euro erst ein Jahr später und danach keinen Anstieg festlegen.

Baerbock und Habeck bringen sich offensiv ein, reden mehrmals persönlich, um ihren Kurs zu begründen. Lediglich in einem, eher kosmetischen, Punkt verlieren sie eine Abstimmung. Ein ausdrückliches Bekenntnis zur Schuldenbremse für die Bundesländer wurde aus dem Leitantrag des Bundesvorstands gestrichen. Aber: Die Länder können trotzdem weiterhin machen, was sie wollen. Gerade Realos in Landesregierungen tun sich mit dem Aufbohren der Schuldenbremse schwer.

5. Schritt für Schritt wachsen

Der Plan der Grünen ist: Schritt für Schritt wachsen, nicht kirre machen lassen. Für die Partei bedeutet der Höhenflug eine große Anstrengung. Die Zahl der Mitglieder stieg in den zwei Jahren, in denen Baerbock und Habeck am Ruder sind, von 65.000 auf 94.000. All diese neuen Leute wollen beschäftigt und mitgenommen werden.

Eine nächste Wegmarke ist die Bürgerschaftswahl in Hamburg. Die Grünen könnten der SPD das Rathaus abjagen – so deutet es sich in manchen Umfragen an. Selbstbewusst haben sie eine eigene Bürgermeisterkandidatin aufgestellt, die derzeitige Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank. Fegebank wirbt für eine Mobilitätswende, die auf „weniger Autos, mehr Radwege und mehr Lebensqualität“ setze. „Interessant ist, dass wir dafür Zustimmung aus neuen Ecken bekommen: von Unternehmern, Einzelhändlern oder Mitgliedern des Rotary Clubs.“

Wenn es darum geht, staatstragend zu sein, macht den Grünen keiner mehr was vor.

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33 Kommentare

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  • Herrn Schultes Bericht trifft die Ereignisse auf dem Grünen-Bundesparteitag sehr gut. Er ist also sehr zu empfehlen. Allerdings ist die Überschrift deplatziert. Mit "Bloß nicht anecken" wird so getan, als wollten wir Grüne einen windelweichen Kurs fahren, bei dem wir uns bis zur Unkenntlichkeit verbiegen. Eine solche Unterstellung trifft weder die tatsächlichen Motivation noch das tatsächliche Verhalten der Partei. Es geht darum, Menschen für eine Linie - nämlich die grüne Linie - zu gewinnen - Vertrauen und Verlässlichkeit zu erzeugen. Aus diesem Grunde wurden auf dem Parteitag Ausstiegsziele nicht nach vorn geschoben. Das ist keine Weicheierei, sondern für einen letztendlichen Erfolg nicht bloß der Partei, sondern auch für einen effektiven Klimaschutz unerlässlich. Wenn man keine absolute Mehrheit im Rücken hat, dann ist ein solches Vorgehen unerlässlich - es sei denn, man wollte sich mit Rechthaben begnügen und dafür aufs Mitgestalten verzichten. Bündnis 90/ Die Grünen wollen nicht darauf verzichten, und ich begrüße das sehr. (Ganz anderes die Linke, die sich aufs Rechthaben beschränkt und versucht, mit einem Begriff zu glänzen, der bei den allermeisten Menschen völlig unten durch ist - "Sozialismus". Wer mitgestalten möchte, muss eben auch darauf schauen, wie man selbst auf andere wirkt.)

    • @Demal:

      Wenn eine Partei ihre Positionen jeweils danach ausrichtet, was gerade so mehrheitsfähig ist, dann mag das ja ganz pragmatisch sein, hat aber doch mit einer politischen Position rein gar nichts zu tun. „Bloß nicht anecken“ trifft da schon sehr genau den Nagel auf den Kopf.



      Der Begriff „Sozialismus“ wird seit jeher - aus sehr unterschiedlichen Gründen - mit negativen Sachverhalten assoziert, was aber doch keineswegs als Beleg dafür herhalten kann, dass es sich dabei tatsächlich jeweils auch um sozialistische Sachverhalte handelt. Rechthaberei ist doch den meisten Grünen, denen man so begegnet, keineswegs fremd - auch hier nicht. Mir persönlich sind Leute, die glauben, recht zu haben, weit angenehmer als Leute, die glauben, mit Mehrheitspositionen würde sich bei Bedarf eigenes Denken erübrigen.

  • KeiKeiner der grünen Mandatsträger könnte in seinem beruflichen Leben die Gehaltsklasse und Lebensqualität der Politiker erreichen. Also, was schliessen wir daraus für die Kompromissfähigkeit der Partei?

    • @joa :

      Dass die Lebensqualität der Bevölkerung von der Kompromissfähigkeit der Partei völlig unabhängig ist.

  • „Eine nächste Wegmarke ist die Bürgerschaftswahl in Hamburg.“

    Genau - und da könnte es gleich ganz eng werden für die Grünen mit einer Katharina Fegebank als Spitzenkandidatin, von der niemand sagen kann, was sie in den letzten Jahren als Wissenschaftssenatorin eigentlich Positives geleistet haben soll. Etwa, dass in ihrer Amtszeit ein Bernd Lucke offiziell von der Universität Hamburg für fünf (!) Jahre freigestellt wurde, um eine Partei am ganz rechten Rand aufbauen zu können? Sowas kriegt von mir jedenfalls garantiert keine Stimme.

    • @Rainer B.:

      Katharina Fegebank kann sich auch gerne mal in der "Stadt der reichen Pfeffersäcke" die Armut in den Straßen anschauen. Dazu muss Frau Fegebank nicht einmal lange Wege zurücklegen, denn da reicht es schon vom Hamburger Rathaus über die Mönckebergstraße zum Hamburger Hauptbahnhof zu gehen (ca. 1 Km). Ab 22 Uhr liegen da nämlich Dutzende von Obdachlosen, die von den Prachtbauten (Elbphilharmonie), die in Hamburg gebaut wurden und immer noch gebaut werden sollen ("Elbtower" – ein 200 Meter hohes Hochhaus, das bis zu eine Milliarde Euro kosten soll), nichts haben.

      Vielleicht sollten die Grünen in Hamburg erst mal darauf pochen, dass die dringend benötigten 150.000 Sozialwohnungen in der Stadt gebaut werden, statt weiterhin zuzuschauen, wie die Hamburger Sozialbehörde Hartz IV Bezieher aus ihren Wohnungen drängen (Mietkostensenkung), um die Zahl der Obdachlosen in Hamburg noch zu erhöhen.

  • taz: "In der Sozialpolitik rücken die Grünen ein Stückchen nach links. Sie beschlossen einen Mindestlohn von 12 Euro, der auch von SPD und Linkspartei gefordert wird. Dieser liegt im Moment bei 9,19 Euro."

    In "Die Anstalt" hatte ich gehört, das der Mindestlohn von der 'Mindestlohnkommission' festgelegt wird und nicht von Politikern. Der Mindestlohn ist auch so konstruiert, dass er immer nur in winzigen Schritten angehoben werden kann (siehe Link, ab Minute 2:40).

    **DIE ANSTALT: SPD - die Geschichte eines Verrats?**



    www.youtube.com/watch?v=gCh_h9E3xGQ

  • Alles kommentieren geht nicht, aber eines:" zu einer ökologischeren Wirtschaftsweise zwingen". Mir vollkommen schleierhaft, dass heir kein Beispiel folgt, nämlich allen voran der Dieselskandal. Zig Milliarden einfach mal pulverisiert kann ja wohl nicht als gute deutsche Wirtschaftsweise bezeichnet werden; es ist eine von CDSU und FDP geförderte (auch die SPD sitzt mit im Boot) auf Kosten der Allgemeinheit. Dafür git es jetzt Grundschullehrerinnen-, Erzieherinnen- und Krankenschwerstern-Mangel im reichsten Land Europas, mit einer Frau an der Spitzen, der die Artgenossinen komplett egal sind und den meisten Medien auch.

  • Die Grünen - sooo flauschig... Sind die neu? Nein - mit Perwoll gewaschen!



    Im Ernst: Soll der Protest gegen den umwelt- und menschenfressenden Turbokapitalismus jetzt gänzlich den Radikalen von rechten und linken Rand überlassen werden?



    Wenn das so weiter geht, weiß ich zum ersten Mal in meinem 33-jährigen Wählerleben nicht, wo ich mein Kreuzchen machen soll...

    • @boidsen:

      Vielleicht hast du dich ja auch einfach die letzten 33 Jahre verwählt...

      Die Statistiken sind auch der Meinung das unsere Regierung nur sehr wenig besser und sehr viel schlechter gemacht hat. Wir haben nur die Reichen reicher gemacht und jetzt haben wir das Ergebnis vom Stammwählertum.

      Lieber Radikal als Partein länger zu wählen als Dikatoren leben. Ihr habt uns diese Scheisswelt eingebrockt und wir müssen sie jetzt Raidkal ändern oder untergehen. Obwohl ich es lächerlich finde das ich mich als Raidkal bezeichnen muss, weil ich echte Gleichberechtigung, echte Freiheit und echte Chancengleicheit fordere.

      • @Upgrade:

        Die Rot-Grüne Regierung hat den Neoliberalismus in Deutschland doch erst richtig etabliert mit Hartz IV. Die Grünen sind eine Partei für Akademiker, weniger für Arme. Soziale Gleichheit oder Chancengleichheit gibt es mit den Grünen auch nicht wirklich mehr als mit der CDU. Außer es geht Ihnen lediglich ums Klima, was auch seine Berechtigung hätte. Dann ist der letzte Halbsatz aber nicht passend.

        • @Devil's Advocate:

          "Die Rot-Grüne Regierung hat den Neoliberalismus in Deutschland doch erst richtig etabliert mit Hartz IV."

          Meistens sind wir uns ja nicht einig, aber hier muss ich Ihnen tatsächlich mal beipflichten. Im Gegensatz zur SPD sind die Grünen aber wenigstens lernfähig und haben sich von Hartz IV schon lange distanziert. Die SPD hat sich von Hartz IV und dem Urheber der Hartz-Reformen (Gerhard Schröder) aber immer noch nicht distanziert. Man sieht nur, wie die SPD mit dem Abbau des Sozialstaats fleißig weiter machen und dabei nicht merken, dass sie als "SPD-Lemminge" über die Klippe hüpfen. Ich halte ja ohnehin nichts von Politikern, aber so dumm wie die SPD sich immer noch benimmt, sind andere Parteien nicht. Man kann eigentlich nur noch fragen: Kann die SPD endlich weg, oder braucht die noch jemand?

        • @Devil's Advocate:

          Früher habe ich mit meinen Eltern gestritten, weil sie ausnahmslos christlivh wählten.... heute muss ivh mit Wählern streiten weil sie "grün", "gegen rechts", Klimawandel, wählen....



          Bei beiden Gruppierungen macht mich fassungslos: aussen hui und innen pfui... Kann man da nicht mal 40Jahre Grün vergleichen? (Aber irgendjmd hängte ihnen das Schild 'jung und unverbraucht' an, und schwups wird es von - bes.Medien- weitergetragen.... Und mittlerweile so massiv, dass ich äußerst misstrauisch wurde!



          Warum wollen die die Grünen?

          M.E.weil genau die Grünen es schaffen, die Knüppel mit Latte zu servieren um dann das ganze als hipp, urban, cukunft zu verkaufen!

          Sorry, jeder muss sich doch Schrôder/Fischer Zeit angucken!



          Wagenknecht meinte zu Recht, das was rotgrün durchboxten hätte unter Kohl massivsten Widerstand erfahren! So flutschte z.B. die Rentenreduzierung für Oma Erna auf 42% und die Erhöhung für Maschmeier und Riester so durch!)

          Und jeder muss Kretschmanns Erfolge in Stuttgart analysieren (neue Polizeigesetze? Geht! Lehrer als Saisonarbeiter? Geht! 1000Kühe Milchstand? Geht! Das Wahnprojekt S21? Geht! )

          Grüne sind als Streikbrecher genial!

          • @Maria Vorwerk:

            Ist Kretschmann ein GRÜNER ??

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @boidsen:

      Nachdenken könnte auch hier helfen.

      Wenngleich: wer in Deutschland "Radikale am linken Rand" entdeckt, sollte erst mal die Brille putzen und zum Augenarzt gehen.

      Semantisches Feintuning könnte ebenfalls nicht schaden.

  • Bislang haben sich die Grünen wiederholt und klar zum Verursacherprinzip bekannt. Auf der BDK hat sich nun (leider) der Antrag WKF-07-197 durchgesetzt, mit einer CO2-Komponente der Energiesteuern zunächst nur im Bereich Verkehr und Wärme und einem Einstiegspreis in diesen Sektoren bei 40 Euro pro Tonne (wann immer der gelten soll), der ab 2020 auf 60 Euro pro Tonne steigen soll. Im Artikel steht, dass der CO2-Preis danach „in Schritten von 20 Euro pro Jahr steigen“ soll, denn im beschlossenen Antrag heißt es ja: „Danach muss er jedes Jahr planbar analog ansteigen“ (antraege.gruene.de...es_Land-26580/5600 ) Trotzdem dauert es dann schon im Idealfall (vor Koalitionsverhandlungen) bis 2026, bis der Zielwert von Fridays for future von 180 €/t erreicht würde, den das UBA als abgezinsten Satz zum Preisniveau 2016 nannte.

    Abgelehnt wurde dagegen der Antrag WKF-07-198-2 mit einem Einstiegspreis in 2020 in allen Sektoren von 80 € je t CO2 € (also auch in der Stromerzeugung), der danach in fünf Schritten jährlich um 20 € je t CO2 auf 180 € je t CO2 in 2025 ansteigen sollte. Danach sollte er (das halte ich persönlich für zu weitreichend) weiter ansteigen, bis das Netto-Nullemissionsziel für CO2 und andere Treibhausgase erreicht wäre antraege.gruene.de...80/5697#supporters ).

  • Gott bewahre ! 14 Jahre, dann vlt. 16 Jahre Merkel im Kanzleramt werden genug sein. Und danach eine/n grüne/n Kanzler/in ? Nein, bitte nicht auch noch das.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Nicolai Nikitin:

      Ach, was.

      Haben Sie - außer bei der Chromosomenverteilung - Gemeinsamkeiten zwischen Merkel und Baerbock entdeckt?

  • Ich freue mich aus drei gründen auf die schwarz-grüne koalition

    erstens wird die spd-eine partei für die die entwürdigung von menschen zum zweck der erzwingung von arbeit ein ideologischer selbstzweck ist nicht mehr an der regierung beteiligt sein.



    dass ist für alle armen in diesem reaktionären staat gut.



    die grünen waren damals bei den vom bundesverfassungsgericht vor kurzem für teilweise verfassungswidrig erklärten hartz gesetzen zwar auch mit dabei-aber nur aus opportunismus und nicht als überzeugungstäter*innen



    insofern sind sie im vergleich zur spd das kleinere übel.

    zweitens werden die vielen faulen und korrupten kompromisse die die grünen beim klimaschutz machen müssen wenn sie mit den unionsparteien zusammen regieren wollen die radikalsten und also besten unter den klimaschützer*innen für die linke mobilisierbar machen.

    und drittens wird eine schwarz-grüne koalition intoleranter gegenüber dem rechten völkischen nationalismus sein als die groko

    gleichzeitig bin Ich aber auch nicht ohne sorge was die aussenpolitik angeht.denn die die promilitaristische atlantikbrücke ist in beiden parteien sehr einflussreich



    dass könnte gefährlich werden



    vor allem dann wenn die basis der grünen partei es verabsäumt deren spitze zu kontrollieren

    • @satgurupseudologos:

      "gleichzeitig bin Ich aber auch nicht ohne sorge was die aussenpolitik angeht.denn die die promilitaristische atlantikbrücke ist in beiden parteien sehr einflussreich

      dass könnte gefährlich werden"

      Das wird gefährlich. Auch auf dem Parteitag haben sich olivgrüne Positionen durchgesetzt. Militär spielt eine große Rolle. Nun ja, wir sind in Deutschland. Da ändert sich strukturell nichts.

      • @Rolf B.:

        wie gefährlich es werden könnte oder wird hängt von vielen faktoren ab,von denen einige nicht berechenbar und schwer einschätzbar sind.wir wissen nicht was die zukunft im einzelnen bringt welche abgründe sich wann und wo auftun und womit und wie und wie verführerisch die wirklichkeit des bösen die seit dem beginn der geschichte in dieser welt herrscht sich als nächstes offenbaren wird sondern nur dass wir im letzten kapitel eines schlimmen zeitalters das garantiert nicht besser werden wird auf dessen vorletzten seiten leben.aber gehen wir einmal davon aus dass gewissenlosigkeit und opportunismus an der spitze politischer parteien jeder beliebigen ideologischen orientierung unvermeidlicherweise die norm sind..dass in der politik so gut wie nie die wahrheit gesagt wird und dass sie mit an sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit ein so schmutziges geschäft bleibt wie sie es schon immer war.



        dann bleibt als einzige hoffung für eine begrenzung des übels die begrenzte manipulierbarkeit der innerparteilichen und ausserparteilichen öffentlichkeiten übrig.



        den wähler*innen der unionsparteien und der masse ihrer parteimitglieder sind menschenrechtsrhetoriken im grunde egal:alles was sie interessiert sind ihre arbeitsplätze und dass der standort deutschland auch weiterhin wettbewerbsfähig bleibt,damit diese sicher sind.



        ihnen muss man erzählen dass die kriege des westens teuer sind und keine sicherheit schaffen .



        der grünen basis der es so gut geht dass sie gerne auch in einem moralischen sinne gut wäre muss man den gegensatz zwischen den menschenrechtsrhetoriken und den schönen phrasen mit denen für kriege



        geworben und getrommelt wird und deren tatsächlichen resultaten bewusst machen.



        dann kann das nächste grosse blutvergiessen vielleicht vermieden werden.



        sofern darüber ob es zu diesem kommt oder nicht kommt parlamentarisch entschieden wird,gibt es keine hoffnung dass der militarismus ausgebremst werden kann

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    "Erwartungsmanagement"

    Schon wieder. Gab es neulich bei Reinecke auch schon.

    Fragen wir Wikipedia:

    "Im Erwartungsmanagement kommt es darauf an, die gelieferte Leistung an die Kundenerwartung anzupassen. Dabei ist es relevant, die Kundenerwartung in seinem Sinne zu steuern, um beispielsweise nicht in eine so genannte „Erwartungsspirale“ zu geraten, in der die Leistung durch induzierte Erhöhung der Kundenerwartung immer gesteigert werden muss."

    Jetzt weiß ich es. Ungefähr. Jedenfalls, Vorsicht vor der "Erwartungsspirale".

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @88181 (Profil gelöscht):

      Spiralen sind seit altersher ... gefährlich ... und entb(a)ehrlich.

    • 0G
      07400 (Profil gelöscht)
      @88181 (Profil gelöscht):

      In diesem Fall der Richtigkeit des "Erwartungsmanagement" nach ".gelieferte Leistung an die Kundenerwartung anzupassen."

      Hatte nicht bestellt. Wenn die Bestellung nicht die Lieferung. Wozu dann erzählen was meine Bestellung war?

      Kenne ich: Drum geht die SPD unter.



      Und die Gewerkschaften und Bünde.

      Anpassung der Kundererwartung 1 fettes Sahnige Torte dann neu Boden vom Streusselkuchen als Erwartungsmanagement Ergebnis.

      HaHaHa

      Das zeigt. (K)ein Plan. Abhängig. Macht Weiter So.



      Sagt doch ihr Leute, sagt doch ihr Leute.



      Ist das wahr?

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @88181 (Profil gelöscht):

      .



      Erwartungsspirale? Wohl kaum. Die Kunden der Grünen sind einfache Realisten, materialistisch orientiert und durchaus mit ein bisschen gutem Willen zufrieden zu stellen. Wie man später das Parteiprogramm und Parteitagsbeschlüsse an den niedrigen Erwartungshorizont im schmutzigen grauen Regierungs-Alltag anpasst, ist wieder eine andere Frage

      • @61321 (Profil gelöscht):

        &! bitte das Fotto nicht vergessen - 🥳 -

        Immergriins Sail con Out Board Silver!

        Das ist - “Hosenträger&Gürtel“ - 👻👻Spreebogen Balin - in griinsReinkultur.

        kurz - Spiel mir das Lied vom Tod 👻 👻

        Na Mahlzeit

        • @Lowandorder:

          Die eine eine Frage - in welcher unsrer Abrichtanstalten habens was genau - bis zu welcher Reife gemacht?

          kurz - “Sagen - was mann denkt.

          &

          Vorher was gedacht haben. Wäre fein.“*

          unterm——2 *

          • @Rudolf Fissner:

            Sach ich doch - i frei wanns Fissiit. 🥳



            Weil - Wann i mi nit frei - Fissits aach.

            kurz - (c) - aber wann ehna ja eh nix -



            G‘scheits aafallt. Ach herm. 👻 👻 👻



            &



            Maa muss halt jönne könne.



            Na - Si’cher dat. Normal Schonn.

            • @Lowandorder:

              & btw - auch schön - daß‘se sich gleich angesprochen gefühlt ham - wie “soran stöckert Kat.“ - &…zudem selbst serviert!

        • 0G
          05158 (Profil gelöscht)
          @Lowandorder:

          Schicke Berliner Gürtel:

          www.hoffnung-berlin.de/philosophie.php

          Herr Schmidt-Herr Kretschmann:

          www.youtube.com/watch?v=c7elsD_m3hw

          Elektrozaun, sehr erheiternd.

          • 6G
            61321 (Profil gelöscht)
            @05158 (Profil gelöscht):

            .



            Ja, so ist er, unser Kretsche. Er hat alle unsere Sympathien und wer würde ihn sich nicht als Schwiegervater wünschen.



            Aber er ist ein Mensch des XX. Jahrhunderts. Fast ohne Unterlass von der Bedeutung der Fakten sprechend und gleichzeitig nicht im mindesten erfassend, welche unumkehrbare biologische Tragödie sich vor unseren Augen und noch während seiner Lebenszeit abspielt, und für die er als Weichensteller und Plattenputzer mitverantvortlich ist, das ist das persönliche Scheitern dieses Mannes

            • 0G
              05158 (Profil gelöscht)
              @61321 (Profil gelöscht):

              Ich stimme ihnen zu.



              In beiden Absätzen.:)

              Ich kann mit Herrn Ramelow mehr anfangen als mit Herrn Kretschmann.



              Wobei da gibt es auch einige Überlappungen.



              Wenn Herr Kretschman in den Foristenteich geworfen wird, ist immer mit freundlicher Anteilname von Herrn LOWANDORDER zu rechnen.;):)



              Von den Inhalten abgesehen, besetzen die Grünen im Moment mit ihrem Personal ausgezeichnet die Räume.



              Rhetorik,Mann, Frau(ich finde den Kleidungsstil von Frau Baerbock ausgezeichnet..) alt, jung.



              Wenn ich mir die SPD anschaue, halleluja.



              Diese o. g. Nebensächlichkeiten spielen ja auch eine Rolle.(Wähler)

              Off Topic



              Schmidt-Voss anschauen:



              www.youtube.com/watch?v=ihbW9aWJWmE

            • @61321 (Profil gelöscht):

              Liggers …anschließe mich.

              Bitter - but you made my day.

              unterm—— Grundkonnotierung -



              Persetter Steißtrommler Pauker Lehrer



              Oberstupidienrat …usw usf.

              kurz - Wiederkäuer mühsam erarbeiteten gut abgehangenem Wissens



              Nothing else.

              (ps entre nous - sojet Stiftekopp am Tisch¿ Mach Bosse - en familie & corona - wär das ein komplettes novum - aber ganz sicher keine Sternstunde;)



              Tucho hat schon recht “…einen hatten wir…“ - ok - viel mehre aber auch nicht •



              & der noch -



              (pps - mir selber ins Stammbuch -



              “Ein einfacher Lehrer



              Ignaz Wrobel



              Die Weltbühne, 25.01.1927, Nr. 4, S. 153.



              www.textlog.de/tuc...facher-lehrer.html



              &



              “ Kurt Tucholsky über seine eigene Schulzeit



              aus: Kurt Tucholsky. Panter, Tiger und Co. Hamburg 1954. S. 123f



              www.ktg-minden.de/...e-eigene-schulzeit



              & ok Harry Rowohlt -



              “ Zu "Der Club der toten Dichter" meint er: "Der einzige mir bekannte gute Grund für eigene Söhne besteht darin, daß man sich mit ihnen den "Club der toten Dichter" ansehen kann."



              Ergänz mal by heart ~ “…wie Tucholsky sagt - einen hatten wir - der einem nicht nur beibringt wie man 'carpe diem‘ - schreibt. Sondern auch noch - wie man es macht.“ Fein.

              kurz - Ansonsten - Rohrkrepierer zuhauf



              Gellewelle & Da hilft aach kaa Bede.



              Nö. Normal nich.