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Antrag zu BDS-KampagneGemeinsam gegen Israel-Boykott

Union, SPD, FDP und Grüne wollen in seltener Einigkeit gegen den Boykott Israels vorgehen. Ein gemeinsamer Antrag verurteilt die BDS-Kampagne.

„Die Argumentationsmuster und Methoden der BDS-Bewegung sind antisemitisch“, heißt es im Antrag Foto: imago images / Stefan Zeitz

Berlin taz | Der Bundestag wird in Kürze einen interfraktionellen Antrag der Fraktionen von CDU/CSU, SPD, FDP und Grünen beschließen, der die gegen Israel gerichtete Boykottkampagne BDS („Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen“) verurteilt. Dies erfuhr die taz aus den Bundestagsfraktionen von FDP und Grünen. BDS tritt für einen vollumfänglichen Boykott Israels auf politischer, wirtschaftlicher, kultureller und akademischer Ebene ein.

In dem Antrag mit dem Titel „Der BDS-Bewegung entschlossen entgegentreten – Antisemitismus bekämpfen“, der der taz vorab vorliegt, wird gefordert, „Räumlichkeiten und Einrichtungen, die unter Bundestagsverwaltung stehen, keinen Organisationen, die sich antisemitisch äußern oder das Existenzrecht Israels in Frage stellen, zur Verfügung zu stellen.“ Die Bundesregierung wird aufgefordert, „keine Veranstaltungen der BDS-Bewegung oder von Gruppierungen, die deren Ziele aktiv verfolgen, zu unterstützen.“

Zudem soll die finanzielle Förderung von Organisationen und Projekten, die zum Boykott Israels aufrufen oder die BDS-Bewegung unterstützen, ausgeschlossen werden. Länder, Städte und Gemeinden werden aufgefordert, sich dieser Haltung anzuschließen.

„Der allumfassende Boykottaufruf führt in seiner Radikalität zur Brandmarkung israelischer Staatsbürgerinnen und Staatsbürger“, heißt es in dem Antrag. „Die Argumentationsmuster und Methoden der BDS-Bewegung sind antisemitisch. Die Aufrufe der Kampagne zum Boykott israelischer Künstlerinnen und Künstler sowie Aufkleber auf israelischen Handelsgütern, die vom Kauf abhalten sollen, erinnern zudem an die schrecklichste Phase der deutschen Geschichte.“

Union will nicht mit Linken

Die FDP-Bundestagsfraktion hatte bereits im April auf Initative der Abgeordneten Frank Müller-Rosentritt und Bijan Djir-Sarai beschlossen, einen ähnlich lautenden Antrag in den Bundestag einzubringen. Offenbar ist es jetzt gelungen, die Fraktionen der Großen Koalition sowie die Grünen-Fraktion zur Zusammenarbeit zu bewegen. „Es ist ein tolles Gefühl, dass wir bei diesem wichtigen Thema überfraktionell einen längst überfälligen Beschluss des Deutschen Bundestags herbeiführen konnten“, sagt Frank Müller-Rosentritt zur taz.

„Das ist ein ganz starkes Signal an unsere israelischen Freunde und alle in Deutschland lebenden Juden. Wir sind uns als Antragsteller einig, dass israelfeindliche Aktivitäten nicht mit öffentlichen Mitteln finanziert werden dürfen“, so Müller-Rosentritt weiter. Dabei gehe es ihm nicht um parteipolitische Profilierung.

Die Grünen haben sich erst am Dienstagabend in der Fraktionssitzung entschieden, den Antrag zu unterzeichnen. Wochenlange Gespräche zwischen den Fraktionen kamen so zum Abschluss. Konstantin von Notz, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen, hat den Antrag für seine Fraktion mitverhandelt. Er sagte der taz: „Der Antrag ist eine interfraktionelle Initiative, und dieses Zeichen der Geschlossenheit des deutschen Parlaments ist wichtig und richtig. Es geht um ein klares Bekenntnis gegen diejenigen Teile der BDS-Bewegung, die mit eindeutig antisemitischen Argumentationen, Stereotypen und Attacken den Staat Israel als Ganzes ablehnen und bekämpfen. Legitime Kritik an der israelischen Regierung, an der israelischen Besetzung und dem Siedlungsbau bleiben selbstverständlich notwendiger Bestandteil eines demokratischen Diskurses für eine friedliche Zwei-Staaten-Regelung.“

Teile des Bündnisses hätten sich auch eine Zusammenarbeit mit der Linksfraktion gewünscht. Dies scheiterte aber bislang an der Weigerung der Unionsfraktion, im Bundestag inhaltlich mit den Linken zusammenzuarbeiten. Ein entsprechender Fraktionsbeschluss wurde im Februar 2018 einstimmig angenommen und gilt auch für die AfD. Auch in den Jahren zuvor haben CDU und CSU keine gemeinsamen Anträge mit der Linkspartei eingebracht.

Die Linksfraktion wird am Mittwochabend zusammenkommen, um ihr Verhalten zum interfraktionellen Anti-BDS-Antrag zu beraten. „Wir sind uns einig, dass wir Boykottaufrufe gegen Israel verurteilen und die BDS-Bewegung nicht unterstützen“, sagte der außenpolitische Sprecher der Linksfraktion, Stefan Liebich zur taz.

Die AfD hat in der vergangenen Woche einen Antrag in den Bundestag eingebracht, in dem ein Verbot der BDS-Bewegung gefordert wird. Israel meidet den Kontakt zur AfD. „Mehrere Male hat ihr Führungspersonal Dinge gesagt, die ich als hochgradig beleidigend für Juden, für Israel und für das ganze Thema des Holocaust empfinde“, sagte Israels Botschafter in Deutschland, Jeremy Issacharoff, am Sonntag gegenüber der Nachrichtenagentur dpa.

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51 Kommentare

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  • Ich meine, dass die Ablehnung aller 3 Ziele von BDS, JVP.org, IJAN.org, ... das Grundgesetz Art.3 verletzt.

    Die Forderung "Gleiche Rechte für Juden und Nichtjuden!" ist nämlich dort auch zu finden.

    Israel unterdrückt militärisch einige Millionen Nichtjuden; das finde ich nicht ok.

  • Wer in der ganzen Diskussion über BDS keinen sonderlichen Sinn erkennen kann, wohl aber mit der widerrechtlichen Annexionspolitik Israel NICHT einverstanden ist, sollte mal den Warnhinweis der EU anklicken:

    web.archive.org/we..._israel/index.html

    wonach sich erkennen lassen sollte, ob ein Produkt aus den widerrechtlich annektierten Gebieten stammt & wenn er diese Annexion NICHT gutheißt, das Produkt NICHT KAUFEN. Daß ein solches Vorgehen weder antisemitisch, noch antizionistisch ist, sondern nur das geltende VÖLKERRECHT unterstützt sollte jedem Sachargumten Aufgeschlossenem klar sein :).

  • Wir kennen ja inzwischen viele Labels -



    von Fair Trade bis Bio…



    Wie wäre es damit?

    "Produkt aus legalem Anbau"

    • @Karo:

      Politiker auf Zustand gelabelt - das hätte was :-))))

  • Ich kritisiere gern die Regierung Israels, aber deswegen bin ich noch lange nicht für BDS. Ich fände es wesentlich sinnvoller, andere wirklich schlimme Länder zu boykottieren (Iran, Pakistan, Indien, China, USA usw). ABER auch dann würde ich doch von Fall zu Fall entscheiden wollen, was und wie ich boykottiere. Ich würde niemals ein ganzes Land politisch UND kulturell 100% boykottieren. Das hätte mit politischer Kritik nichts zu tun, das wäre Hetze. Und das ist BDS.

  • Jetzt üben selbst ireaelische und jüdische Wissenschaftler massiv Kritik an diesem Beschluss:



    de.scribd.com/docu...he-Parteien-zu-BDS



    Und nun?

  • KritikerInnen der rechtsnationalen Regierung Israels müssen jetzt starke Nerven haben. Die Keule "Antisemitismus" ist ein ziemlich gemeines Mittel. Verbotsgelüste gegen Organisationen wie BDS repräsentieren eine totalitäre Denke. Überhaupt, so scheint mir, sind Verbote heute das Mittel der Politik, verbunden mit einer willigen medialen Begleitung. Kein Wunder, dass auch die AfD auf der Seite der Verbieter ist.

  • Das BDS-Movement wird so auch in Deutschland wieder ein Stückchen bekannter.



    Eine Gratiswerbung also.

    • @Linksman:

      ja und nein.

      Ich habe mich erst durch solche "Gratiswerbung" über den BDS informiert und bin jetzt entschieden gegen den BDS, was ich vorher nicht war.

  • Gute Aktion der Parteien



    BDS sollte boykotiert werden.

  • Man stelle sich die Frage: Wer, so man



    denn Demokratie und Rechtsstaatlich-



    keit für essentiell hält, würde lieber in



    einem arabischen Staat leben wollen



    als in Israel ?

    • @Mogel:

      Blödsinnige Frage.

      Ich möchte auch lieber in Ungarn als in Uganda leben. - Auch wenn es an Ungarn politisch einiges auszusetzen gibt.

    • @Mogel:

      Viele der von ihrem Land Vertriebenen Araber vermute ich mal.

      • @Rudolf Fissner:

        - wobei sicherlich die sogenannten " Vetriebenen" fanatische Fans von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit sein würden.

      • @Rudolf Fissner:

        Da diese "Vertreibung" nun schon mehrere Jahrzehnte zurückliegt, dürften das ja dann nicht mehr all zu viele sein.

        Ich persönlich möchte als Sohn einer Ostpreußen auch niemals wieder dort leben.

        • @Age Krüger:

          Und mit „Ostpreußen“ unterstellen Sie, das die aus Israel Vertriebenen lieber in einem nicht rechtsstaatlichen und demokratischen Staat leben wollen?

          • @Rudolf Fissner:

            Nee, Sie haben unterstellt, dass manche Araber lieber in einem palästinensischen Staat, in dem es keinerlei rechtsstaatliche oder demokratische Ordnung gibt, leben möchten statt in Israel.

            Ich habe nur darauf hingewiesen, dass jemand, der 1948 vertrieben wurde, heute eben mindestens 60 Jahre alt sein muss und Nachfahren von Vertriebenen sich selten dafür interessieren, in welchem Kaff die Eltern mal gelebt haben.

        • @Age Krüger:

          Großer Unterschied zu "Ostpreussen"; weder waren die Palästinenser von 1947 eine militärische Großmacht, noch haben sie einen Angriffskrieg gegen ihren Nachbar geführt.

          Merken Sie wirklich nicht den Unterschied?

          • @Ninetto:

            Selbstverständlich ist da ein großer Unterschied.

            Nur rede ich ja von den Auswirkungen auf die nachgeborene Generation. Und da kann ich mir nicht vorstellen, noch an Land zu hängen, dass mal vor Jahrzehnten irgendeiner bescheuerten Gemeinschaft, die sich Volk nennt, gehörte.



            Das gilt auch für den Zionismus btw in vielen Bereichen.

  • Hunderte von Unis in der USA und weltweit haben die BDS-Ziele angeschlossen und aktiv unterstützt. Alles nur Antisemiten? Natürlich nicht, es sind Menschen und Organisitionen, die gegen Rassismus und Unterdrückung sind.



    uscpr.org/campaign...8669-154c6be3-635c

    Nur in der BRD wird die Kriminalisierung der Bewegung durch "die Lobby" fraglos übernommen.

    • @Ninetto:

      Wen meinen Sie eigentlich mit "die Lobby" - persönlich wie inhaltlich?

      Ich befürchte, dass das eine Fangfrage ist. Sollten Sie das ähnlich sehen, würde ich mich an Ihrer Stelle mal fragen, was Sie in einer Diskussion verloren haben, wo sie BDS als "nicht antisemitisch" darstellen wollen.

    • @Ninetto:

      Mit Antisemitismus at die BDS doch nichts zu tun. Es ist Israel Kritik; und Israel muss schauen, dass es eine Lösung findet, Ich kann nicht erkennen, dass dies zurzeit stattfindet. Nur Sicherheitspolitik und Vergeltungsschläge beenden die ebenfalls elendige HAMAS-Politik nicht.

    • @Ninetto:

      Sie sollten die Links, die sie posten, genauer lesen. Nirgendwo steht da, dass Universäten in größerer Zahl BDS-Ziele unterstützen. Es werden EINE HANDVOLL von STUDIENVERBÄNDEN erwähnt. Das ist nicht besonders aufregend und aussagekräftig.

  • Sehr guter Antrag. Der BDS ist so gefährlich, weil er Antisemitismus unter dem Deckmantel von "Israelkritik" zu normalisieren versucht. Es wäre ein gutes Statement, wenn die LINKE ohne Wenn und Aber geschlossen für den Antrag stimmt. Aber das wird wahrscheinlich leider nicht passieren ...

    • @Aleyna:

      "Deckmantel" suggeriert, dass es eigentlich um Antisemitismus geht. Die Besatzungspolitik also nur ein Vorwand sei. Das ist eine klassische Verschwörungstheorie.

    • @Aleyna:

      Ärgerlich ist, dass die CDUCSU mit ihrer ideologischen Borniertheit, keine Anträge mit der LINKEN zusammen auszuarbeiten, mal wieder verhindert hat, dass innerhalb der Linken Bundestagsfraktion das Thema mal wieder behandelt wird und es endlich mal zu einer Klärung deren Israel-Position kommt.

      • @Age Krüger:

        Und welches Interesse sollte ausgerechnet die Union daran haben, der Linkspartei bei der Lösung ihrer internen Widersprüche zu so einer essentiellen Wählbarkeitsfrage unter die Arme zu greifen??

        Wenn die das nicht aus eigenem Antrieb hinbekommt, weint bei den Schwarzen der fehlenden Positionsfähigkeit sicher niemand eine Träne nach. Im Gegenteil ist das doch - ähnlich wie die Zwistigkeiten um die ausländerpolitischen Positionen gewisser prominenter Linker - ein gefundenes Fressen und eine ordentliches Pfund Salz, das man schön konstant und öffentlich in die Wunde rieseln lassen kann - und das auch noch völlig zu Recht.

      • @Age Krüger:

        Niemand hindert die Linken daran, das zu tun, sicherlich auch die CDU nicht. Nur, möchten die Linken das auch tun?

        • @Irene Reindl:

          Ich schätze, dass die genug andere Probleme noch haben, deren Lösung ihnen näher steht.



          Aber gerade deswegen wäre es ja mal sinnvoll, wenn die von außen einen Arschtritt bekämen, dazu mal eine vernünftige Debatte wenigstens zu führen.

  • 9G
    93138 (Profil gelöscht)

    Aha: Union, SPD, FDP und Grüne; warum fehlt in der Aufzählung der Antrag der AfD?



    dip21.bundestag.de...19/097/1909757.pdf

    • 7G
      75064 (Profil gelöscht)
      @93138 (Profil gelöscht):

      Weil die AfD nicht Teil des interfraktionellen Antrages ist.

  • „Das ist ein ganz starkes Signal an unsere israelischen Freunde und alle in Deutschland lebenden Juden."

    Nein, das ist einen Angriff auf alle in Deutschland lebeneden MENSCHEN, die sich gegen Rassismus und Apartheid engagieren, und zum Boykott eines Landes aufrufen, das tagtäglich internationalen Gesetze misachtet.



    Es ist grauenhaft zu sehen, wie die BRD in die Falle tappt, wie Zionisten die jüdische Religion für ihre rassistische Zwecke instrumentalisiert. Israel hat kein Monopol auf das Judentum.

    mondoweiss.net/201...-question-crushed/

    • @Ninetto:

      Danke für diesen Post. Mit Ihrer eigenen Vermischung von nationalen und rassischen Kampfbegriffen demonstrieren Sie anschaulich, welchen Sinn die Arbeit gegen solche - mehr oder minder beabsichtigten - Plattformen für Antisemitismus haben.

    • @Ninetto:

      "Rassismus" ist auch ein zu starkes Vorurteil. Die israelische Siedlungspolitik ist eher eine Annexion - das ist nationalistisch, nicht rassistisch. Dass in Israel der Begriff der israelischen Nation mit Ethnie/Religion verbunden ist, hat schon Hannah Arendt kritisiert.

      • @Monika Frommel :

        Kein Vorurteil. Rassismus ist in Israel sehr weit verbreitet. Das faengt bei der Gesetzgebung an und hoert bei der oeffentlichen Meinung auf.



        "Racism on the part of Israeli Jews against Muslim Arabs in Israel exist in institutional policies, personal attitudes, the media, education, immigration rights, housing,[3] social life and legal policies."



        en.wikipedia.org/wiki/Racism_in_Israel



        Das "nation-state law" was letztes Jahr verabschiedet wurde kann sicherlich auch als rassistisch bezeichnet werden.

  • Es darf nicht verboten sein, Kritik an Israel zu üben. Da sich Israel als 'Jüdischer Staat' hinter der Religion verschanzt, liegt die Verknüpfung zwischen Kritik und Antisemitismus immer gefährlich nah. Ich möchte davor warnen, alle diejenigen, die mit der Politik Israels unzufrieden sind, vorschnell als 'Judenhasser' zu betrachten, und vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte in die braune Ecke zu stellen.

    • @Nichts_als_Gezänk:

      Es ist auch nicht jede EU-Skepsis oder Unzufriedenheit mit merkelscher Einwanderungspolitik gleich rechtsradikal oder xenophob, und nicht alle AfD-Wähler sind Höcke-Anhänger. Aber die Partei ist ein Hort für solche Leute und duldet sie und ihre Hetze in ihrer Mitte. Es dürfte allgemeine Einigkeit unter den Demokraten hierzulande bestehen, dass man ihr das nicht durchgehen lassen darf.

      BDS muss sich den gleichen Maßstab gefallen lassen: Ja, nicht jede Kritik an Israel ist gleich Antisemtismus, aber eine Institution, die Israelkritik in einer Weise übt, die Antisemiten ein "legitimes" Entfaltungspotenzial eröffnet, ist mehr als bloße sachliche Kritik. In Deutschland keinen Platz für solche Plattformen zu sehen, ist daher nicht dasselbe wie pauschal Israelkritik zu unterdrücken.

    • @Nichts_als_Gezänk:

      - Das ist grober Unfug.



      Israel versteckt sich keineswegs hinter der - mosaischen - Religion.



      Niemand, keiner der Unterzeichner, hat in Frage gestellt, dass Kritik an der Politik des Staates Israel selbstverständlich möglich ist.



      Wer anderes behauptet, leidet heftig an Projektionen.

    • @Nichts_als_Gezänk:

      Zustimmung.

      • @Frau Kirschgrün:

        Kommentar gelöscht. Bitte verfassen Sie sachlich-konstruktive Beiträge. Danke, die Moderation

        • @Mogel:

          Na, Sie tun ja so, als würde es nicht jedes Mal einen Antisemitismus-Aufschrei heftigster Art geben, wenn auch nur der Hauch einer Kritik an Israel irgendwo und auch in der taz (im Kommentariat) auftaucht. Jetzt aber… 👀 .

          • @Frau Kirschgrün:

            Das stimmt so nicht. Aber selbst wenn es tatsächlich der Fall wäre, scheint das Verbot nicht besonders effektiv zu sein. Denn die Artikel und Kommentare erscheinen weiterhin.

    • @Nichts_als_Gezänk:

      Vielleicht keine expliziten Judenhasser. Aber man die Leute vom BDS gewiss als extreme Israelhasser bezeichnen. Und dann stellt sich die Frage, warum bei denen ausgerechnet Israel so viel Hass auslöst? Warum nicht die Türkei und ein radikaler Türkei-Boykott? Warum nicht Nordkorea oder der Iran? Es gibt so viele Staaten, die Dreck am Stecken haben. Aber der BDS schmeißt sich mit einem fanatischen Wahn nur auf Israel. Warum?

  • BDS entgegenzutreten macht nur Sinn, wenn zugleich auch "Stop the Bomb" entgegengetreten wird. Entweder man befindet zivilgesellschaftliche Boykottaufrufe gegen Staaten an sich für illegitim oder eben nicht. BDS und die Regierung Netanjahus haben es geschafft Boykottaurufe gegen Israel zu totalisieren. Das ist höchst problematisch, denn dadurch werden Unterstützer eines partiellen Boykotts (z.b gegen israelische Exporteure aus dem Westjordanland ) massiv unter Druck gesetzt. Außerdem ist es schon sehr traurig, dass BDS immer nur dafür kritisiert wird antisemitisch zu sein und niemals dafür, dass die Boykottstrategie tendenziell kontraproduktiv ist und es besser wäre sich dafür einzusetzen, dass mehr palästinensische Produkte aus dem Westjordanland exportiert werden.

    • @Jakob17:

      Die Idee, den Export palästinensischer Produkte gezielt zu fördern - vielleicht statt eines "Dritte Welt"- Ladens ein "Palästinensische Produkte"-Laden - würde ich auch viel zukunftsweisender und konstruktiver finden. Mit einen Teil der Einnahmen könnten palästinensisch-israelische Zukunftsprojekte unterstützt werden.

  • Wenn die AfD gegen etwas ist, kann es gar nicht schlecht sein. Vielleicht sollte die Bundesregierung im Kampf gegen Rechts den BDS lieber unterstützen.

    • @John Farson:

      Man kann auch mal auf der falschen Seite ins Horn blasen und aus Versehen einen richtigen Ton erzeugen.

    • @John Farson:

      Ich hoffe mal, dass das nur ein kläglicher Satire-Versuch ist. Oder wollen Sie ernsthaft sagen: Alles, wogegen die AfD ist, ist gut, und alles wofür die AfD ist, ist schlecht? Also einfach aus Prinzip? Und deshalb ist BDS gut?

  • 0G
    05654 (Profil gelöscht)

    Besser den Krieg zu boykottieren , als den Kriegs-Boykott zu boykottieren ...

    Israel gunfire kills Palestinian in Gaza days after ceasefire www.aljazeera.com/...0510173707658.html

    Over 15.000 people die in the Israel-Palestine-Conflict de.wikipedia.org/w...desopfer_seit_1948

    • @05654 (Profil gelöscht):

      Eigentlich werden nur die nichtjüdischen Palästinenser verfolgt, diskriminiert, enteignet.

      Die jüdischen Palästinenser haben Privilegien, zB Knesset-Wahlrechte.