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Kommentar Grüne entdecken GentechnikDen Tod überflüssig machen

Wolfgang Löhr
Kommentar von Wolfgang Löhr

Bisher lehnen viele Grüne Gentechnik in der Landwirtschaft ab. Doch nun erhebt die Parteispitze Gentechnik zum Allheilmittel.

Sollen die Grünen ihre grundlegende Ablehnung von genmanipulierten Lebensmitteln aufgeben? Foto: dpa

D ie Grünen müssen offen sein, nach möglichst allen Richtungen. Das scheint der Grundgedanke zu sein, der sich durch das grüne Vorstandspapier zum neuen Parteiprogramm zieht. Früher oder später steht die Koalitionsfrage an. Störender Ballast muss deshalb nach den Wünschen der Parteispitze weg. Die ablehnende Positionen der Grünen zur Gentechnik stehen offensichtlich deshalb auch mit ganz oben auf der Aufräumliste.

Die Grünen sollen ihre grundlegende Ablehnung von genmanipulierten Lebensmitteln aufgeben. Bestimmte Methoden der Genveränderung könnten helfen, den Lebensmittelmangel in Dürreregionen zu überwinden, heißt es etwas verschwurbelt in dem Vorstandspapier. Konkret heißt das, neue genmanipulierende Methoden wie CRISPR sollen akzeptiert werden.

Die grüne Parteispitze fällt den Umweltorganisationen damit in den Rücken. Denn in Brüssel steht aktuell genau dieser Streit auf der Tagesordnung: Fallen Methoden wie CRISPR unter das Gentechnikrecht oder nicht. Die Umweltorganisationen und übrigens auch die Gentechnik-Experten der Grünen haben sich da klar positioniert. Sie kämpfen dafür, dass auch CRISPR-Pflanzen nicht einfach in die Umwelt freigesetzt oder als Lebensmittel verarbeitet werden dürfen. Und mitten in diesem Streit setzt sich der grüne Parteivorstand für das Gegenteil ein. Einen besseren Zeitpunkt, um der Gentech-Industrie einen Gefallen zu tun, hätte der Parteivorstand für sein Papier gar nicht wählen können.

Noch weitaus tiefgreifender ist die Position, die die Parteispitze bei den bioethischen Fragen plötzlich vertritt. Gentechnik wird zum Wunder- und Allheilmittel erkoren: Sie kann Krankheiten ausrotten, Leben verlängern – ja „sogar theoretisch den Tod überflüssig machen“. Bisher sind derartige Heilsverkündungen nur von der Gentech-Lobby bekannt. Und selbst vor dem Menschenklonen schreckt die Parteispitze in ihrem Fortschrittsglauben nicht zurück. Die Grünen sind tatsächlich dabei, sich überflüssig zu machen.

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Wolfgang Löhr
Redakteur
Jahrgang 1955, war von 1993 bis Ende 2022 Wissenschaftsredakteur der taz. Er hat an der FU Berlin Biologie studiert. Vor seinem Studium hatte er eine Facharbeiterausbildung als Elektromechaniker gemacht, später dann über den zweiten Bildungsweg die Mittelere Reife und am Braunschweig-Kolleg die allgemeine Hochschulreife nachgeholt.
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41 Kommentare

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  • grün für besitzstandspartei der besserverdienenden!

  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    Müssen wir jetzt etwa mit gentechnisch veränderten Globuli rechnen? Unfassbar!

  • 6G
    61321 (Profil gelöscht)

    Keine Bange, alles wird gut wenn wir weg sind

  • 2G
    2097 (Profil gelöscht)

    „Die Grünen sind tatsächlich dabei, sich überflüssig zu machen.“ Oh je, erst die SPD und jetzt auch noch die Grünen.

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @2097 (Profil gelöscht):

      ...einfach vergessen.

    • @2097 (Profil gelöscht):

      Sie deuten mit ihrer Parteiaufzählung an, dass die Linkspartei die einzige linke Partei sein wird, die sich dem medizinischen Fortschritt, speziell der Behandlung durch gentechnische Methoden verschließen wird. Warum ist dies so? Warum sollten Menschen an Krankheiten sterben die durch gentechnische medizinische methoden heilbar wären?

      • 2G
        2097 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Was Sie da alles hineininterpretieren. Kurios! Merke: Manchmal ist eine Zigarre nur eine Zigarre!

        • @2097 (Profil gelöscht):

          Wenn es nur Qualm ist ohne Belang, dann kann ich ihren Beitrag einordnen.

  • Kommentaerfazit: „Echte“ Linke (-; also Pseudolinke ;-) würden nie unheilbare Krankheiten mittels gentechnischen Methoden heilen weil dort das Wort „Gentechnik“ auftaucht und die Menschen verrecken lassen.

    • @Rudolf Fissner:

      Einfach Quatsch!

      ...

  • "Die Grünen sind tatsächlich dabei, sich überflüssig zu machen."

     

    Das würde heißen, dass die Grünen bisher nur dazu gut waren, irrationle Ängste vor neuen Therapien und verbesserten Nahrungspflanzen zu schüren. In dem Fall waren sie schon vorher überflüssig.

     

    Die Abschaffung erblicher Krankheiten und Behinderungen ist nichts, was irgendein Mensch ohne sadistische Neigung oder religiöse Hirnseuche ablehnen kann. Leider gibt es bei den Grünen solche Antihumanisten und Leidensfreunde wie Göring-Eckardt und Volker Beck, die schon gegen die PID und damit für die staatliche Pflicht zur Weitergabe von schwersten Krankheiten agitiert haben.

     

    Was die Manipulation von Pflanzen angeht, konnte mir noch niemand erklären, warum die in Deutschland erlaubte Mutationszucht, bei der Staatgut mit Strahlung bombardiert wird, besser und weniger manipulativ ist als ein kontrolliertes Verfahren wie CRISPR.

  • Hoffen die "Grünen" nun auf Geld und evtl. Beraterverträge usw. aus der Genindustrie? ...

  • Sätze die mit "Das scheint ..." anfangen sind im Journalismus immer verdächtig. Auch in Kommentaren.

     

    Das Wort "Gentechnik" kommt im verlinkten Schreiben der Grünen nur in einem Satz vor: "Forschung und Wissenschaft entschlüsseln in immer größerem Tempo die Geheimnisse unserer Welt. Biotechnologie, Nanotechnologie oder Gentechnik können Krankheiten ausrotten oder heilen, sie können Leben verlängern – theoretisch sogar den Tod überflüssig machen"

     

    Was hier in dem Artikel da hineingelesen wird hätte ich anhand des Kaffeesatzes oder Handauflegen auf die taz heute Morgen auch geschafft.

     

    Einem Wissenschaftsredakteur stehen solche Methoden aber schlecht zu Gesicht.

     

    Um sich gegen Gentechnik zu positionieren muss man nicht das Potential der Gentechnik leugnen.

     

    Man ist ja auch nicht gegen Atomkraftwerke weil man behauptet, sie würden keinen Strom erzeugen.

  • Das hier fehlender Komplettzitat:

     

    «Forschung und Wissenschaft entschlüsseln in immer größerem Tempo die Geheimnisse unserer

    Welt. Biotechnologie, Nanotechnologie oder Gentechnik können Krankheiten ausrotten oder heilen,

    sie können Leben verlängern – theoretisch sogar den Tod überflüssig machen. Sie machen Prozesse und Erfindungen möglich, die uns vor schwierige ethische Fragen stellen. So sprechen wir Grünen uns gegen Genveränderungen bei Lebensmitteln aus, sollten aber noch einmal hinterfragen, ob bestimmte neue Technologien nicht helfen könnten, die Versorgung mit Nahrungsmitteln auch dort zu garantieren, wo der Klimawandel für immer weniger Regen oder für versalzenen Boden sorgt.

    Das hieße jedoch, die in marktschädlichen Oligopolen organisierten Konzerne so zu regulieren, dass sie in neuer Form am Ende der Allgemeinheit, also zum Beispiel auch den Kleinbauern des Südens dienen.»

     

    Beantworten wir das doch mal so wie auch frühere Fragen hätten beantwortet werden sollen: Antibiotika ja, aber mit Umsicht — und nicht massenhaft an Schweine verfüttern. Anders gesagt: Gentechnik ja, aber nur dort, wo wir die Folgen ausreichend sicher abschätzen können.

     

    Sonst schaffen wir nämlich die Probleme, gegen die unsere Kinder später kämpfen müssen.

     

    Übrigens ist das Problem an Oligopolen nicht in erster Linie die Marktschädlichkeit (nicht für alles ist ein Markt überhaupt eine sinnvolle Antwort), sondern die Machtkonzentration.

    • @Arne Babenhauserheide:

      Aber Antibiotika in der Masttierhaltung ist auch mal nach bestem wissenschaftlichen Wissen und Standarts zugelassen worden und ich kann mich nicht erinnern, dass wir Grünen das vor 20 Jahren bekämpft haben. Und auch die kleinbäuerlichen Betriebe haben es eingesetzt und aus Tierschutzgründen ist es auch akzeptabel gewesen.

      Jetzt haben wir weltweit mit Superunkräutern und flächendeckendem Einsatz von Glyphosat zu tun. Alles durch gewunken weil nach "Stand des Wissens" unbedenklich. Das grosse finanzielle Interesse der "Oligopole" schafft es immer wieder hier Einfluss zu nehmen. Das Spiel kennen wir doch. Wäre es nicht sinnvoller die politische Energie dorthin zu lenken und dort Einfluss zu nehmen, bevor der nächste Blindflug in der freien Natur stattfindet , nach ach so rationalen wissenschaftlichen Kriterien?

      Die irre Zunahme an Wissen und Möglichkeiten in den Laboren stehen in krassen Gegensatz zu der Aufarbeitung der Fehler die schon gemacht wurden und für die sich niemand verantwortlich fühlt. Wasserknappheit in vielen Regionen schreit nach Aufforstung als konventionelle Gegenmassnahme aber wir hoffen auf eine scheinbar bequemen billigen gentechnischen Trick, weil es für das Anpflanzen von Bäumen keine Lorbeeren gibt und es für Aktionäre auch keinen Gewinn abwirft. Wer denkt denn noch in Zeiträumen, in denen ein Förster denken muss, wenn er seinen Wald umgestaltet? Wer kümmert sich um Landschaftsgestaltung im Sinne einer nachhaltig fruchtbaren Bewirtschaftung, gerade in Krisenregionen? Ich denke hier müsste angesetzt werden, habe aber kein Ahnung wie, wenn ich mir die UN und andere Organisationen so anschaue....

  • Die Ängste von Fundamentalisten sind wohl inzwischen nicht mehr haltbar, in einer Politik die vernunftorientiert ist.

  • Na ja, die Grünen werden auch älter. Und es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell alte Vorurteile über Bord geworfen werden, wenn es sich herausstellt, dass der Altersdiabetes nur mit gentechnisch hergestelltem Insulin nach dem Stand der Heilkunst behandelt werden kann.

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @TheBox:

      ...was bitte hat Insulin mit sog. Agro-Gentechnik zu tun?!

  • Grüne und FDP sollten fusionieren, spart Kosten und erhöht die politische "Schlagkraft".

     

    Und die Farben passen auch: Gelb und Blau gemischt wird Grün. Da lässt sich marketingtechnisch was draus machen.

  • Ich muss gestehen, dass ich die Kritik an der Gentechnik selbst noch nie verstanden haben. Seit Jahrtausenden wird an den Genen von Pflanzen und Tieren herumgedoktort. Nennt sich halt einfach "Zucht". Unterscheidet sich von der Gentechnik eigentlich nur dadurch, dass es länger dauert. Auch bei Züchtungen können nicht alle Risiken ausgeschlossen werden.

     

    Das Problem ist nicht die Gentechnik selbst, das Problem ist, dass Unternehmen wie Bayer oder Monsanto da den Daumen drauf haben.

    • 9G
      98589 (Profil gelöscht)
      @sart:

      Die Gentechnik hat mit der Zucht überhaupt nichts zu tun. Machen Sie sich mal kundig, bevor Sie hier solche Äußerungen machen!

      Bei der Gentechnik werden artfremde Gene zusammengeführt und wahllos in den Genpol eingeschossen. Ein Fischgen wird in eine Tomate eingebracht, damit diese nicht mehr fault.

      Welche Auswirkungen das hat, kann niemand sagen.

      Der Einsatz von Gentechnik in der Argrarindustrie hat dazugeführt, dass es jetzt diese Superunkräuter gibt. Diese sind, wenn überhaupt, nur durch noch mehr Pestizide zu bekämpfen.

       

      Dass die Grünen das jetzt nicht mehr ablehnen, passt völlig zur Neuausrichtung der Partei, hin zur begrünten FDP.

      Grün und verantwortungsbewußt war gestern.

      Die Auswirkungen der Nanoindustrie spüren wir jetzt schon. Die Kläranlagen können diese Partikel nicht herausfiltern. Also landen sie im menschlichen Körper über die Aufnahme von Nahrungsmitteln und Wasser.

      die Heilsversprechen der Gentechnikindustrie haben sich nicht bewahrheitet, im Gegenteil. Einfach mal googeln am Beispiel von Indien.

      • @98589 (Profil gelöscht):

        "Welche Auswirkungen das hat, kann niemand sagen."

        Bei der Zucht entstehen auch Züchtungen, die in dieser Form natürlich nie vorgekommen wären. Und auch hier lassen sich nicht sämtliche Auswirkungen von Vornherein erkennen. Mit Natürlichkeit hat beides nichts zu tun.

      • @98589 (Profil gelöscht):

        Als jemand, der das Fach studiert hat, kann ich Ihnen versichern, dass es keine Tomate mit "Fischgenen" gibt. Biologisch ist es darüber hinaus unsinnig, anzunehmen, dass es Fisch-, Tomaten- oder Menschengene gibt. Es gibt nur Gene. Und was Indien angeht: lassen Sie mal die Vorträge von Vandana Shiva aus und lesen Sie indische Zeitungen. Die Bauern dort sind so begeistert von der Gentechnik, dass sie gar keine andere Pflanzen mehr wollen.

    • @sart:

      Bei einer Züchtung kreuze ich vorhandenes definiertes Genmaterial.

       

      Bei der Gentechnik schaffe ich völlig neues Genmaterial, deren Auswirkungen und Eigenschaften nicht vollständig bekannt ist. Funktioniert also vielleicht so gut wie ein selbst fahrendes Auto mit einem klitzekleinem Softwarefehler ....

    • @sart:

      Selten so was uninformiertes gelesen. Die Gentechnik nimm Veränderungen in einer Geschwindigkeit vor, für die die Natur und menschliche Eingriffe früher lange Zeit benötigten. Gentechnik bedeutet, ein Auto zu bauen und damit loszufahren, bevor man die Bremsen entwickelt hat.... Und das die GRÜNEN auf dem Weg zur CDU reloaded - wie Kretschmann es will - jetzt achterwärts der Industrie reinkriecht - wundert das wirklich? Jedenfalls zeigt sich hier deutlich, was hinter dem Neusprechgeschwätz der neuen Parteiführung steckt - alter Kack im neuen Frack!

      • @Philippe Ressing:

        "Selten so was uninformiertes gelesen. Die Gentechnik nimm Veränderungen in einer Geschwindigkeit vor, für die die Natur und menschliche Eingriffe früher lange Zeit benötigten."

        Und wo genau ist der Unterschied, ob es lange Zeit benötigt oder nicht? Was meinen denn Sie, wie viele "natürliche" Züchtungen in die Hose gehen, bei denen - Ihrem Vergleich folgend - die Bremsen fehlen? Kriegen Sie nur nicht mit, weil die nie angebaut werden, wenn die Tests die Untauglichkeit ergeben. Genauso wie bei gentechnisch veränderten Pflanzen.

         

        Dass Problem mit der Industrie habe ich ja auch angesprochen. Wobei es das ganz genauso bei "natürlichen! Züchtungen gibt.

        • @sart:

          mal unter dem Stichwort Evolution nachschlagen....

          • @Philippe Ressing:

            Was meinen denn Sie, wieviel bei der Evolution in die Hose gegangen ist? Was Sie sehen, ist das, was gut genug funktioniert hat. Genauso wie Sie bei Züchtungen nur das sehen, was sich in Tests bewährt hat. Genauso wie bei gentechnischen Veränderungen.

             

            Und den Einwand von @Rudolf Fissner lasse ich nicht gelten. Züchtungen sind auch nicht wirklich genau. Man schaut auf einzelne Eigenschaften und wenn die erfüllt sind, passt es erstmal. Was man noch eingezüchtet hat, weiß man nicht. Allergiker können bspw. immer weniger Obstsorten essen. Das liegt weder an Pestiziden, noch an Gentechnik, sondern daran, dass man bestimmte Eigenschaften herangezüchtet hat, aber die sonstigen Auswirkugnen der Züchtungen nicht erkannt hat.

          • @Philippe Ressing:

            ;)

            & frisch ausse Tüt de mail ~>

            "Habeck mir doch gedacht. http://www.taz.de/Kommentar-Gruene-entdecken-Gentechnik/!5495681/

             

            und dazu PDF der paper-taz von heute als Anlage (s. Seite 6) ~>

            "Trecker faaahn.. Brumm Brumm"

             

            kurz - Armab & Wiegel!

            Freie Bahn für Mazepan! - HL -

            Beim Lauf in sich selbst!

  • Zum Thema Gentechnik läuft zurzeit bei Arte eine französische Dokumentation mit dem Titel "Vorsicht Gentechnik?"

    Diese ist sehr wertvoll und lässt am Ende doch sehr zweifeln, ob gerade die Gentechnik all die Probleme lösen wird, die Sie verspricht.

    Meiner Meinung nach hilft die Gentechnik in der Landwirtschaft am Ende nur den großen Konzernen, die das entsprechende Saatgut vertreiben.

    Um eine Nachhaltige Nahrungsmittelversorgung zu gewährleisten sollte die Menschheit die kleinbäuerliche Landwirtschaft fördern und endlich aufhören Kalorien zu vernichten, indem man Pflanzen in der Massentierhaltung mit enormen Energieverlust zu Fleisch oder Milch verstoffwechselt.

    • @laun dry:

      Frachtschiffe lösen auch nicht die Probleme der Welt. Sie sind in den Händen großer Konzerne und unterstützen Ausbeutung und ungerechte Verteilung. Umweltfreundlich sind sie auch nicht. Also sollten wir sie verbieten. Und wer unbedingt zwischen Asien und Europa reisen oder Waren verschicken will, kann segeln. Ging doch früher auch!

    • @laun dry:

      Nur weil profitorientierte Großkonzerne die Gentechnik für Ihre Gewinnmaximierung missbrauchen, ist die Gentechnik an sich noch nicht schlecht.

       

      Das mit der Kleinbäuerlichen Landwirtscht sehe ich genauso, könnte man auber auch mit Gentechnischveränderten Pflanzen so umsetzen.

  • Anpasserpartei

     

    Man passt sich halt an...

    Und hofft dadurch auf Stimmen, Geld und Posten.

    Die "Grünen" waren schon immer groß in Anpassung. Sier hängen das grüne Mäntelchen bloß nach em Winde...

  • lange ists her, dass die Grünen eine Alternative darstellten. Gott sind die peinlich!

  • Ohh, Die Grünen haben sich wohl von einem PR-Berater belabern lassen. Ich lese da nur ganz viel Bullsh*t-Bingo mit nichtssagenden Worthülsen, die zwar schön klingen aber auch offen legen, dass die die da reden keine Ahnung haben wovon sie reden.

  • Es ist okay eine lange vertretene Meinung einmal radikal infrage zu stellen. So habe ich die Ankündigung der neuen Spitze auch verstanden. Und ich freue mich schon auf die Diskussion, in der dann sicher Pfeffer steckt. Vielleicht kommen ja auch mir, als langjährigem und ziemlich erbitterten Gegner, neue Erkenntnisse ins Hirn. Ich sehe die allerdings gerade nicht. Das Recht und die Notwendigkeit auf eine unabhängige eigene Versorgungs- und Ernährungsstruktur ist gerade für die ärmeren Länder die Grundlage gegen den Hunger, wie es Vandana Shiva ja auch immer wieder betont. Während auf der anderen Seite die Bill und Linda Gates Stiftung das vertritt was auch die grüne Spitze diskutieren will.

    Und weitere synthetische Produkte auf den Markt zu werfen, zu einem Zeitpunkt wo wir gerade einmal ahnen was wir alles schon in der irdischen Umlaufbahn haben und wie das mit unseren Körpern und der belebten Natur generell reagiert, halte ich für einen Blindflug, den "meine" Grünen bisher abgelehnt haben.

    Hunger, regionale Wasserknappheit, medizinische Grundversorgung...all das hat wenig mit der Gentechnik zu tun, wie man im Weltagrareport und an vielen Stellen nachlesen kann.

    Bin gespannt, und ich denke es könnte eine ähnliche Zerreißprobe für die Grünen geben wie damals der militärische Einsatz auf dem Balkan.

  • Gentechnik ist da, sie ist so interessant und bietet soviele Möglichkeiten, dass sie auf gar keinen Fall wieder verschwinden wird. Aber die Grünen sollen an einer irgendwie reinen Urerde kleben bleiben und Fundamentalopposition zur Wissenschaft betreiben, statt aufgeschlossen Nutzen und Risiken zu betrachten. Schwach und orthodox

    • @relation:

      Das sehe ich genauso. Ich bin schon lange für bessere Nutzung der Gentechnik.

    • 9G
      96830 (Profil gelöscht)
      @relation:

      "Fundamentalopposion zur Wissenschaft"?

       

      Sie sollten sich erst einmal darüber informieren, was die Wissenschaft überhaupt dazu zu sagen hat, denn _Sie_ stehen mit Ihrer Meinung in Opposition zur Wissenschaft.

      Einfach zu behaupten, dass die eigene unqualifizierte Meinung schon die Meinung der Wissenschaft sein wird, dass ist schwach.

      • @96830 (Profil gelöscht):

        Ich würde mir nie anmaßen zu behaupten meine Meinung wäre "die" Meinung "der" Wissenschaft. Die kann es nämlich gar nicht geben, "die" eine. Eine absolute Verweigerungshaltung gegenüber wissenschaftlichen Diskursen nach dem Motto: war schlecht, ist schlecht, wird immer schlecht bleiben, müssen wir nicht drüber sprechen, halte ich aber für keine gute Position einer emanzipativen aufgeklärten Politik.

        • 9G
          96830 (Profil gelöscht)
          @relation:

          Der aktuelle Stand der Forschung ist, dass es noch viel zu wenig Forschung über die Konsequenzen von gentechnisch veränderten Lebewesen gibt.

          Man weiß aber, dass kleinste Fehler katastrophale Folgen haben können, und einmal in der Welt man es nicht mehr rückgängig machen kann.

           

          Deswegen gibt es da nur eine einzige vernünftige Antwort: Abwarten.

          Es braucht noch Jahrzehnte an vorsichtiger Grundlagenforschung bevor man auch nur daran denken kann, das kommerziell zu verbreiten.

           

          Außerdem diskutieren die Grünen doch ständig über dieses Thema, es ist lächerlich zu behaupten, sie würden sich da verweigern.

          Sie verweigern sich nur der übereilten Geldscheffelei auf Kosten von Umwelt und Menschen.