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Kolumne German AngstJa warum denn nicht?!

Sexismus ist ein Geschäftsmodell: Egal wie groß der Schock über sexualisierte Gewalt, der Wunsch nach Bagatellisierung ist größer.

Und jetzt alle: Warum haben die Frauen sich nicht zur Wehr gesetzt? Foto: imago/Bernd Friedel

E s ist wieder so weit. Sexismus erschüttert die Welt. Man könnte jetzt über ein System geschlechtlich markierter Machtverhältnisse und Hierarchien reden oder über Ungleichheiten. Aber wir landen immer hier: Warum eigentlich haben die Frauen sich nicht zur Wehr gesetzt? Warum haben sie jahrelang geschwiegen?

Es ist bequem, Übergriffe auszulagern und zu verniedlichen: als einst mal akzeptiertes Verhalten, als Eskapade eines Einzelnen. Als Missverständnis. Und überhaupt: Warum haben die Frauen sich nicht zur Wehr gesetzt? Warum haben sie nicht den Mund aufgemacht?

Also sind sie zu guter Letzt auch irgendwie selbst schuld. – Immer dasselbe vielstufige Bullshit-Eskala­tions­system, das mit jedem systematischen Missbrauchsfall durchlaufen wird. „Warum haben die Frauen nicht gesprochen?!“ ist der Status quo der Post-Weinstein-Debatte.

Das sind die Worte, die so viele finden, nachdem der erste Schock vorüber ist. Denn: Es geht um Gewalt, die auf Geschlechterverhältnissen basiert und also bis in den eigenen geschlechtlich markierten Körper hineinreicht.

Sexismus hat System

Mehr als jedeR Zweite hat sexuelle Übergriffe erlebt. Die Dunkelziffer, das wissen wir, ist deutlich höher. Denn Sexismus, Übergriffe, Vergewaltigungen sind Teil eines perfiden Netzes aus Abhängigkeiten, in dem Scham und Schuld eine große Rolle spielen, denn sie erhalten die Machtstrukturen.

Sexismus hat System. Missbrauch auch. Er hat mit Macht zu tun. Und die liegt, schaut man sich an, wer welche Jobs und ökonomische Macht hat, wer über wessen Vorankommen entscheidet, vor allem bei Männern.

Sexismus und systematische Übergriffe am Arbeitsplatz sind eine Machtdemonstration, getragen von Komplizenschaft. Das Old-Boys-Netz ist engmaschig, weil es aus Zuschauerinnen und Mitwissern besteht. Dazu gehört die Bagatellisierung von Übergriffen. Die ökonomische Abhängigkeit gibt eine schöne Drohkulisse. Sexismus ist ein Geschäftsmodell.

Und er rührt an unser aller Selbstverständnis als Frauen, Männer und Menschen. Darum ist der Schock so groß wie der Versuch der Beschönigung. Denn: Wie hat man nicht davon wissen können? Wir haben davon gewusst. Viele haben davon gesprochen, jeder hat schon einmal seine Erfahrungen mitgeteilt.

Die Antwort heißt Feminismus

Die Rede von ungleichen Geschlechterverhältnissen und sexualisierter Gewalt heißt Feminismus. Aber der hat keinen guten Ruf. – Aber wie kann man die Stimme erheben, wenn alle Bescheid wissen?

Es ist krank, dass wir immer wieder auf die (verpasste) Verantwortung derer kommen, die sexuelle Übergriffen ausgesetzt sind. Deren Wort, denn es steht gegen ein mächtigeres, weniger zählt. Heil raus kommt da keine.

Hätten die Frauen doch nur früher das Wort ergriffen – was für eine Ignoranz gegenüber einer Realität und Geschichte der Geschlechterdifferenz und -hierarchie, von jenen, die sexuelle Gewalt erfahren haben, zu erwarten, diese zu stoppen. Dazu ist es schlicht unrealistisch.

„In terms of both ethics and effectiveness, it would be better if bystanders spoke out“, sagte Jackson Katz im Guardian. „Harassment should be challenged by men.“

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Sonja Vogel
tazzwei-Redakteurin
Vollzeitautorin und Teilzeitverlegerin, Gender- und Osteuropawissenschaftlerin.
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20 Kommentare

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  • Und wieder eine Kommentarspalte unter einem feministischen Taz-Artikel, die beweist, wie wichtig und radikal Feminismus ist und bleibt - gerade auch in linken Kreisen.

    Privilegien erscheinen vor allem den Privilegierten unsichtbar. Wer wirklich für soziale Gerechtigkeit einstehen will, muss sich mit Benachteiligten solidarisieren, ihnen zuhören, sie ernst nehmen.

    Liebe Männer dieser und ähnlicher Kommentarspalten: Ihr fühlt euch von einem feministischen Artikel persönlich angegriffen? Dann setzt euch mit eurem eigenen Sexismus auseinander und entspannt euer verletztes Ego. Werdet Verbündete statt Zyniker. More rights for women doesn't mean less rights for you. It's not pie.

    • 4G
      4845 (Profil gelöscht)
      @soph theknoph:

      "Und wieder eine Kommentarspalte unter einem feministischen Taz-Artikel, die beweist, wie wichtig und radikal Feminismus ist und bleibt - "

       

      Radikal Feminismus ist für die Gesellschaft so nützlich wie die radikale Rechte und die radikale Linke...

      • @4845 (Profil gelöscht):

        Radikal links sein rockt genauso wie radikal feministisch sein - heißt doch "radikal", die Dinge an der Wurzel zu packen, tiefer zu verstehen, grundlegend zu verändern. Und radikale Veränderung hat unsere Gesellschaft bitter nötig.

  • "Mehr als jedeR Zweite hat sexuelle Übergriffe erlebt. Die Dunkelziffer, das wissen wir, ist deutlich höher."

    Frau Vogel, bitte klären Sie mich als Unwissende/n auf: Wieviele sind denn deutlich mehr als mehr als (das ist jetzt kein Tippfehler!) jede/r Zweite? Sind das dann schon über 100 Prozent?

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    "Es ist wieder so weit. Sexismus erschüttert die Welt."

     

    Wäre schön zu wissen, worüber die Autorin da gerade redet.

    Wann war das denn in den letzten Jahren mal nicht so?

    Welche Welt meint sie, die da erschüttert worden wäre? Russland und die orthodoxe Kirche, Katar oder die Emirate, Iran oder Mexiko, Spanien, die Phillipinen oder Indonesien etc?

     

    Der Weinstein-Skandal wird auch wieder einen Großteil der Amerikaner und auch der Amerikanerinnen kalt gelassen haben. Sie gehen sich eher eine neue Knarre kaufen, als sich von irgendwas wirklich erschüttern zu lassen. An der Populartät der Filme wird es auch kaum was ändern. Jede Menge Männer sollen davon gewußt haben, angefangen mit Robert Rodrigez und Ben Affleck. Geld und Erfolg sind diesen Männern wichtiger als die Würde von Frauen. Sex sells - das sagt eigentlich schon alles.

     

    Glauben Sie, dass die katholische Kirche von so etwas erschüttert wird?

     

    Da wäre etwas Blasphemie mal angebracht, ein bißchen über die Prostata reden oder so, damit das phallozentrische Männerbild einen Knacks bekommt. Irgendeine Ersetzung muss ja stattfinden, sonst kann mensch das Problem bis in alle Ewigkeit benennen und reproduziert es dabei doch nur wieder.

     

    Auch Heidegger machte die ontologischen Vergleiche mit dem Speer und der Spitze. Das phallozentrische Denken reicht bis zum "Sein", dem Anwesen oder dem Ort bei Heidegger. Da ist es metaphysische Grundkonstante.

    Deleuze ist nicht so verklemmt und meinte, Kant hätte besser mal Analverkehr haben sollen. Das Wort, dass Deleuze dafür gebraucht hat, verwende ich jetzt mal nicht. Das hat auch mit der sexuellen Orientierung wenig bis gar nichts zu tun, eher mit entspanntem Beckenboden und dem G-Punkt des Mannes, nahezu ein Tabu.

     

    Bei einer Liberalisierung der Penetration wird Gewalt nicht mehr einseitig "dem Mann" zugeschrieben. Es sollte die Sache subversiver angegangen werden, als nur Verantwortungen hin und her zu schieben. Wobei ich nicht sage, die Forderung am Ende des Textes wäre falsch

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @85198 (Profil gelöscht):

      "...eher mit entspanntem Beckenboden und dem G-Punkt des Mannes, nahezu ein Tabu."

       

      Was ist heute den schon noch Tabu, wenn es um Sexualpraktiken geht? Ich wundere mich immer, wie man die Technik in den Vordergrund stellen kann. Sex findet bekanntlich im "Kopf" (oder ist's der Bauch? :-)) statt und Technik ist allenfalls ein Hilfsmittel, dessen vor allem bedarf, wer sich auf seinen Kopf/Bauch nicht verlassen kann.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @85198 (Profil gelöscht):

      "Das phallozentrische Denken reicht bis zum "Sein", dem Anwesen oder dem Ort bei Heidegger."

       

      Wundert mich bei dem Typen wahrlich nicht. Besonders stark war das Phallische (erektile) ja auch bei den Nazis ausgeprägt, dessen Bruder im Ungeiste der olle Heidegger war.

    • 8G
      85198 (Profil gelöscht)
      @85198 (Profil gelöscht):

      Ich denke auch, dass Foucault recht hat damit, dass wir anerkennen sollten, dass Sex immer ein Ausdruck und ein Spiel von Macht ist [meine Formulierung].

      Selbst beim im Interview gestern angesprochenem Slow Sex geht es noch darum, die Macht über den eigenen Körper und die eigene Sexualität zu gewinnen und gerade jenes gefühlte "Machtvakuum" ist ein Effekt der Macht.

       

      Macht als Selbstmacht, ist dabei positiv zu verstehen. Foucault macht den Unterschied zur Fremdmacht. Der ist aber schwierig zu ziehen und eher kontextabhängig.

      So ist Zähneputzen als es durch die Wehrpflicht eingeführt wurde, ein Dispositiv der Fremdmacht, als Mittel zum gesunden Soldaten oder zur "Volksgesundheit" oder beides.

      Gleichzeitig (und im heutigen Rahmen sowieso) wird Zähneputzen auch als Mittel der Selbstmacht anerkannt. Heute ist der historische Fremdmachtcharakter des Zähneputzens (fast) vergessen.

       

      Sehen wir von den offensichtlichen Übergriffen ab, dann zeigt sich dies auch bei den subtileren Grenzüberschreitungen. Wenn Menschen das Empfangen und das Zurückweisen von grenzüberschreitener Fremdmacht als Selbstmacht wahrnehmen, wenn Überschreitung und Zurückweisung also zum Repertoire des eigenen Spiels werden, dann tritt die subtilere Grenzüberschreitung als erotisches Spiel auf, das bei Bedarf in seine Grenzen verwiesen wird, bei bewußten Masochist*innen etwa.

       

      Sadist*innen gewinnen andersherum aus der Ausübung von Fremdmacht Lust. Das ihre Fom der Selbstmacht. In sadomasochistischen Beziehungen gehen diese beiden Typen auf.

       

      Beim stürmischen Liebesspiel oder einem Rollenspiel (symbolische Grenzüberschreitung,) verteilen sich diese beiden Rollen beständig neu. Nur erfahrene Paare wissen genau, wieweit sie gehen können.

       

      Drittens kann bei traumatisierten Menschen noch die kleinste und unwissentlichste Grenzüberschreitung den Charakter der Grenzverletzung bekommen, des Übergriffs. Selbstmacht heißt hier Kontrolle

       

      Wir wissen nicht, wo eine Grenze im Einzelfall ist. Selbstmacht heißt Reden.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @85198 (Profil gelöscht):

        "Ich denke auch, dass Foucault recht hat damit, dass wir anerkennen sollten, dass Sex immer ein Ausdruck und ein Spiel von Macht ist"

         

        Bei schlechtem Sex ist das so, guter Sex ist hingegen Verschmelzung oder wie man das auch immer nennen soll. Das geht nur in gegenseitiger Ohnmacht. Foucault hat das zu sehr aus seiner (defizitären) Warte gesehen. Machtspiele beim Sex sind und bleiben letztlich Spiel und werden nicht "Ernst".

  • Guter Text. Leider werden hier aber nur die Symptome und nicht die Ursagen angerissen. Denn diese liegen in der Erziehung. Also in der eigenen Familie.

     

    Kinder beobachten genau wie ihre Eltern miteinander umgehen. Sie hören zu was der Vater so über Frauen sagt. Und sie registrieren wie die Mutter sich bei solchen Kommentaren verhält. Sie beobachten auch wie mit ihren Geschwistern umgegangen wird. Gleiches gilt für die Verwandtschaft. Daraus ziehen Kinder ihre Rückschlüsse fürs Leben. Es hat nichts mit arm, reich oder superreich zu tun.

     

    Leider haben die meisten Männer nie gelernt wo die Grenze ist. Woher auch. Dann bleibt nur ein: Verdammt, ich dachte du hast es auch gewollt. Tja, Blöd. Aber woher soll ich das wissen?

     

    Wann werden Eltern endlich anfangen mit ihrem Sohnemann über dieses Thema zu reden und die Erziehung so gestalten, dass er lernt Frauen gleichberechtigt zu behandeln? Bisher herrsch da nämlich das große Schweigen. Das sollen wohl andere erledigen. Ist ja auch unangenehm. Oder Mütter werden gebeten mit ihren Töchtern zu reden wie sie sich verhalten sollen. Gehts noch?

     

    Es wird so getan als handle es sich hierbei um eine Art Männerschnupfen. Nach dem Motto: Männer sind halt so. Frauen haben sich damit abzufinden. Hast halt Pech gehabt wenn es dich erwischt. Vielleicht hast du ja beim nächsten mehr Glück. Schuld will dann niemand haben. Leider agieren manche Frauen auch so. Frau schweigt. Muss man respektieren.

     

    Also bitte mehr über die Ursachen reden und an Unterstützung für Eltern arbeiten. Das ist nicht nur Frauensache. Sagt ein Mann. Da müssen wir alle ran.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Julz:

      Die Familie scheint mir weniger relevant als gedacht. Ich habe das erste Jahrzehnt meiner Ehe als Mann stets gekocht und war, als unsere Kinder noch klein waren, ziemlich deutlich der Hausmann. Dennoch hat unser erster Sohn, als er vielleicht drei Jahre war, auf die Bemerkung, da arbeiteten Frauen auf der Straße, gesagt: Frauen arbeiten nicht, das tun nur Männer.

       

      Das hatte er nicht von mir, denn handwerklich war in unserer Familie primär die Mutter initiativ. Ich glaube zwar schon, dass die Familie etwas ändern kann, aber dazu braucht sie unterstützend eine andere Gesellschaft, die ihr das auch ermöglicht.

       

      Heutzutage ist es ja weitaus wichtiger, dass Erfolg gleich verteilt wird, als an der generellen Ungerechtigkeit etwas zu ändern. Da beißt sich die Katze in den Schwanz.

  • 8G
    88059 (Profil gelöscht)

    Die Lösung ist konsistent, das Problem ist die Prämisse:

     

    "Warum haben die Frauen nichts gesagt?" kann man, muss man aber nicht als Vorwurf an die Opfer verstehen. Man kann es auch als Symptom der Fassungslosigkeit verstehen, die viele angesichts des Umfangs des Problems befällt, wenn sie von einem Fall wie diesem hören - das Schweigens andererseits erschwert, vorher schon gewusst zu haben.

     

    Gerade bei der Dimension der Akte Weinstein ist es doch notwendig, erstmal zu schlucken, den Fall einzuordnen, um dann die Ursachen des Schweigens anzugehen.

     

    Doof nur, dass der wandernde Medienzirkus dann schon wieder die nächste Sau durchs Dorf treibt.

  • Der Sexismus des Mainstream-Feminismus und diese dumme "Mann=Täter, Frau=Opfer"-Gleichung (gerade auch in der Taz) ist Teil des Problems, nicht Teil der Lösung. Weil dieser Feminismus spaltet und notwendige Bündnisse unmöglich macht, die Verhältnisse mit falschen Argumenten überdeckt und weil er zulässt, dass er zu einer Waffe der Mächtigen wird (vgl. H. Clintons Wahlkampf).

     

    Trump hat sehr gut ausgedrückt um was es eigentlich geht: "when you're a star, they let you do it, you can do anything ... grab them by the pussy."

     

    Genau das ist das Problem. Solange wir ein System haben, indem es superreiche und supermächtige gibt, können die in allen möglichen Bereichen mehr oder weniger tun und lassen was sie wollen. Egal ob es Frauen oder Männer sind. Das derzeitige System wäre vermutlich nicht besser, wenn die Geschlechter "da oben" paritätischer vertreten wären. Aber wenn wir pauschal Männer gegen Frauen ausspielen, dann stabilisiert das genau dieses System der Ausbeutung und Vergewaltigung von Menschen.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Hanno Homie:

      Genau so ist es, leider!

  • "Sexismus ist ein Geschäftsmodell"

     

    Feminismus auch.

     

    "Die Rede von ungleichen Geschlechterverhältnissen und sexualisierter Gewalt heißt Feminismus. Aber der hat keinen guten Ruf"

     

    Woran kann das nur liegen? Ein paar Vermutungen: Solidarität mit überführten Falschbeschuldigerinnen wie Lohfink und Sulkowicz, Hexenjagden nach harmlosen Witzen, Gleichstellungsbeauftragte, die mit einer Frauenquote von 100% gegen Geschlecherdiskriminierung kämpfen, Bullshit-Konzepte wie Mansplaining und Manspreading, Klagen über ungerechte Verteilung von freiwillig übernommener Reproduktionsarbeit, absichtlich falsch berechneter Gender Pay Gap, Erklärung jedes besseren Abschneidens von Männern mit einer Benachteiligung von Frauen, dem nur durch Quoten beizukommen ist, usw.

     

    Im Übrigen muss ich kein Feminist sein, um das Verhalten von Weinstein abstoßend zu finden. Ich muss ja auch kein "Maskulinist" sein, um das Verhalten einer Emma Sulkowicz abzulehnen.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Thomas Friedrich:

      Feminismus ist die Antwort auf ein Problem, das die falsche Frage stellt. Nicht die Männermacht ist falsch, sondern die Macht, die heute herrscht. Und die wird von Männern und Frauen gemeinsam getragen. Solange mensch das nicht rafft, wird ersiees weiter spiegelfechten und sich damit als nützlicher Idiot eines Systems entpuppen, das ersiees zu bekämpfen glaubt.

  • 8G
    849 (Profil gelöscht)

    "Hätten die Frauen doch nur früher das Wort ergriffen". Ne, hätten sie Weinstein früher in die Eier getreten! Aber haben sie nicht, weil sie durchaus nicht auf den Harvey haben verzichten können. Mensch kann es drehen und wenden wie ersiees will: Komplize ist auch, wer um des eigenen Vorteils einen Nachteil hinnimmt.

     

    Glaubt eigentlich irgendwer, dass Weinstein der einzige Mann in Hollywood ist, der sich so verhält? Wahrscheinlich freut sich eine Menge anderer männlicher Arschlöcher, dass der jetzt im Fokus steht und sie nicht. Angst müssten sie - und alle anderen männlichen und weiblichen Arschlöcher, die davon gewusst, aber nichts gesagt oder getan haben - erst haben, wenn die Opfer sich trauen den Spieß umzukehren. Solange sie das nicht tun, ist Weinstein bloß ein bequemer und willkommener Sündenbock, dessen Verstoßung aus der "feinen Gesellschaft" an der allgemeinen misslichen Lage bestimmt nichts Grundlegendes ändert.

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @849 (Profil gelöscht):

      Wenn ich mir den Herrn Weinstein so angucke und mit seinen Opfern vergleiche, muss ich mich doch ganz naiv fragen, wie das zusammenpassen soll. Wäre er ein ganz schlichter Mann ohne Kohle und Hollywood, hätten all die begangenen Scheußlichkeiten niemals so stattfinden können, weil die Opfer keinem Nobody auf den Leim gegangen wären.

      Wie gesagt, bewusst naiv gefragt...

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @571 (Profil gelöscht):

        Ja ja, bewusst naiv gefragt! :-)

         

        Weil man sich ja andererseits einen Fäkaliensturm einhandeln könnte, wollte man suggerieren, die armen Opfer hätten sich mit dem unrasierten und unansehnlichen Fettwanst nur abgegeben, weil das für die Karriere nützlich war.

         

        Selbst wenn das in allen Fällen so wäre, wäre das zwar keine Entschuldigung für Harvey Verhalten, zeigte aber die Komplizenschaft, die hier - weil es sich bei den Opfern um Frauen handelt - mal wieder ignoriert wird.

        • 5G
          571 (Profil gelöscht)
          @849 (Profil gelöscht):

          Ertappt.

          Aber ich hoffe doch, nicht allzuweit daneben zu liegen.