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Profite der globalen ModeindustrieKapitalisten sind auch nur Bettler

Wenn die Milliardengewinne der Modefirmen gerechter verteilt würden, hätte niemand genug zum Leben. Diese Industrie gehört verboten.

Schuften, aber nicht davon leben können: Textilarbeiter*innen in Vietnam Foto: reuters

Inditex hat im Jahr 2016 3,16 Milliarden Euro Gewinn gemacht, hieß es am Mittwoch. Der Konzern, dem auch die Modemarke Zara gehört sowie Massimo Dutti, Bershka und Pull&Bear. Mehr noch: Der Gewinn stieg um 10 Prozent im Vergleich zu 2015 und war sogar höher als der des Konkurrenten H&M, der 2016 nur 2 Milliarden Euro Gewinn machte. Milliardengewinne in der Industrie also, die sonst mit schlechten Arbeitsbedingungen in ihren Fabriken Schlagzeilen macht.

Der krasse Gegensatz fasst den Widerspruch des Kapitalismus symbolisch zusammen: Die Kapitalist*innen verdienen Milliarden im Jahr, während die Arbeiter*innen kaum über die Runden kommen. Die Konzerne wirtschaften Milliarden in ihre Taschen und haben Schwierigkeiten, 30 Millionen Dollar zusammenzubekommen, um die Opfer des Rana-Plaza-Einsturzes zu entschädigen. Während der Inditex-Besitzer Amancio Ortega im Jahr 2016 um rund 1,8 Milliarden Euro reicher wurde, wurden in Bangladesch Gewerkschafter illegal verfolgt, weil Näher*innen eine Gehaltserhöhung forderten.

Die Verhältnisse sind krank. Und bei näherer Betrachtung sind die Verhältnisse noch kränker. Denn obwohl einzelne Personen in dieser Industrie Milliardensummen verdienen, ist es keine, in der wirklich lebenswerte Arbeit organisiert wird. Selbst wenn diese Gewinne gerechter verteilt würden, hätte niemand genug zum Leben.

Machen wir mal das Gedankenexperiment: Die 20 größten Bekleidungsfirmen der Welt machen jährlich einen Gewinn von rund 30 Milliarden Dollar. Wie viele Menschen sie beschäftigen, ist unklar, weltweit arbeiten laut Schätzungen der ILO rund 60 Millionen Menschen in der Industrie. Selbst wenn man annimmt, dass nur ein Viertel dieser Menschen für diese zwanzig Firmen arbeitet, kommt man auf einen Gewinn von rund 2.000 Dollar pro Jahr pro Person. Wenn man dieses Gewinn ganz egalitär an alle, vom Vorstandsmitglied bis zur Näher*in, auszahlen würde, bekäme jede Person rund 150 Dollar. Würde man weltweit die Gehälter der Modeangestellten noch in den Topf werfen, würde sich diese Summe vielleicht auf 300 Dollar verdoppeln.

Für eine Näher*in in Bangladesch, die derzeit 60 Dollar verdient, hätte sich der Lohn versechsfacht, würde aber noch immer nicht zu ihrer gesellschaftlichen Absicherung oder für eine saubere Umwelt ausreichen – auf diese Kosten baut ja die Lohndrückerei.

Auch das Gehalt der Angestellten in Modegeschäften basiert auf der direkten Ausbeutung ihrer Kolleg*innen

Den Kapitalist*innen der Indus­trie entstünden aber erhebliche Einkommensverluste. Auch die Fabrikbesitzer*innen in Bangladesch, von denen ein paar Dutzend derzeit ein- bis zweistellige Millionenbeträge einnehmen, wären so arm wie ihre Angestellten. Statt in Europa und in Nordamerika Urlaub zu machen oder zu studieren, hätten sie kaum genug Geld, sich etwas zu essen zu kaufen oder ihre Kinder auf eine Universität zu schicken.

Noch krasser wäre der Einkommensverlust für die Besitzer*innen der globalen Modemarken. Statt Millionen zu bekommen, hätten sie nur noch 300 Dollar im Monat. Ebenso die vielen Angestellten und Verkäufer*innen in den Läden in Europa und Nordamerika: Für einen Vollzeitjob bekämen sie 300 Dollar – brutto wie netto, ohne Kranken-, Arbeitslosen- oder Rentenversicherung. Solche Arbeitsbedingungen wären in Deutschland zu Recht schlicht verboten.

Gerechte Verteilung ist nicht möglich

Umgekehrt heißt das: Alle, die in der Modeindustrie nicht nur Mil­lionenbeträge, sondern einfach nur ein europäisches Einkommen verdienen, leben davon, dass die Näher*innen in Ländern wie Bangladesch, Vietnam oder Indien auf ihr Einkommen verzichten müssen. Das Gehalt basiert auf der direkten Ausbeutung ihrer Kolleg*innen.

Was bedeutet das also? Wem daran gelegen ist, dass Menschen unabhängig davon, wo auf der Welt sie geboren sind, in Würde arbeiten können, wer nicht nur auf eine saubere Umwelt und gesellschaftliche Absicherung in Industrieländern wert legt, kann eine solche Industrie nicht tolerieren.

Die Profite gerechter zu verteilen ist ein guter erster Schritt, aber er genügt nicht, weil die Profite dieser Industrie nicht ausreichen. Auch Überlegungen, dass man ja ein paar Cent mehr zahlen könnte, um die Bedingungen der Arbeiter*innen marginal zu verbessern, sind Gedankenverschwendung. Eigentlich müssten wir nackt herumlaufen.

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64 Kommentare

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  • Geld kann man natürlich gerechter verteilen.

     

    Wie viel Gewinn sehen wir nicht?

     

    Ein Beispiel:

     

    Gegen Ende 2003 kam einer der größten Unternehmensskandale der Geschichte ans Licht: in der Bilanz von Parmalat fehlten 8 Milliarden Euro.

     

    Machen wir eine vereinfachte Rechnung.

     

    Parmalat beschäftigt weltweit rund 13.932 Mitarbeiter.

     

    Milliarden teilen wir also durch 13.932. Das ergibt 574.218 € pro Mitarbeiter.

     

    Noch ein Beispiel:

     

    Vorwurf der Bilanzfälschung Charité bestreitet schwarze Kassen – Quelle: http://www.berliner-zeitung.de/1544664 ©2017

     

    40 Millionen € wohl als Kosten bilanziert... Machen wir mal wieder eine vereinfachte Rechnung. 80 (! den falsche Kosten reduzieren der vorhandenen Umsatz also verfälschen die wirtschaftliche Situation doppelt. Gewinn/Umsatz von 40 Millionen fehlt und zusätzliche falsche Kosten von 40 Millionen € erscheinen plötzlich) Millionen € teilen wir durch 13.200 Mitarbeiter.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Charit%C3%A9

     

    So gibt es eine Einmalzahlung von rund 6 Tausend €.

     

    Es gibt viele weiteren Einwende.

     

    Je nach Branche ist der Gewinn oder genauer (um vergleichen zu können) Return on Investment unterschiedlich.

     

    Sehr viele Unternehmen verstecken einen enormen Anteil vom Gewinn in zum Beispiel eigenen Kosten oder in den Kosten des Konzernes.

     

    Die Lebenskosten sind ja geographisch unterschiedlich hoch.

     

    Wir haben eine Soziale Marktwirtschaft und sehr viele Unternehmen in unserem Land wirtschaften davon abweichend. In Bezug darauf haben unsere Politikerinnen und Politiker noch sehr viel Arbeit vor sich!

  • Zu „Am seidenen Faden“ (13.03. von Lalon Sanders)

     

    Im Artikel zur Kleidungsindustrie schreibt Lalon Sanders „Selbst wenn diese Gewinne gerecht verteilt würden, hätte niemand genug zum Leben.“ Hat er wirklich nicht verstanden, was Gewinn bedeutet? (und hat niemand sonst auf den Artikel geguckt?)

    Gewinn bezeichnet das, was nach dem Umsatz übrig bleibt, also wenn alle Löhne, Gehälter und Unkosten bezahlt sind. Da sind die (verbrecherisch niedrigen) Löhne der Näher*innen und die (vermutlich fetten) Gehälter der Manager*innen schon bezahlt. In Sanders Gedankenspiel behauptet er, die nordwestlichen Kleidungsindustrie-Angestellten müssten dann von den fiktiven 300 € des aufgeteilten Gewinns leben. Das ist absurd, die nordwestlichen Gehälter waren im Umsatz ja längst mit drin und sind bezahlt, bevor es überhaupt zu einem Gewinn kommt.

    D.h. wenn man etwas verändern will, ist das durchaus möglich. Es könnten schon mal die Löhne gerechter verteilt oder der Gewinn nur auf die Näher*innen umverteilt werden.

    Der Artikel mit so platter Falschargumentation kommt zur Schlussfolgerung „Eigentlich müssten wir nackt herumlaufen“, vermittelt also, alle Fair-Clothes-Kampagnen sind zwecklos.

  • Das ist schlicht und einfach nicht wahr. Und der Gegenbeweis wird sogar in Deutschland hergestellt und ausgeliefert. "Trigema" in Burladingen! 100% Made in Germany und alle Beteiligten können offensichtlich davon leben. Qualität, Preis, ... alles im Rahmen oder sehr ordentlich.

    • @Christine Kiefer:

      Ich finde prinzipiell gut was Trigema macht. Ich Frage mich nur, ob das eine unabhängige Organisation geprüft hat oder ist das einfach eine eigene Einschätzung von Trigema, dass sie 100% Made in Germany?

      Ohne Zweigel wäre eine Zertifizierung durch einen unbeteiligten Dritten glaubwürdiger.

  • Beim Kauf von Kleidung sollte man immer darauf achten wo sie hergestellt wurde. Es gibt noch einige kleinere Hersteller, welche noch in Deutschland produzieren: http://www.trigema.de http://www.manomama.de http://www.dedean.de http://www.mia-mai-fashion.de

     

    Man könnte die Liste noch um einiges erweitern... Mittlerweile gibt es Portale, auf denen man sich Informieren kann, wer noch in Deutschland produziert. Schaut doch einfach man unter http://www.ausdeutschenlanden.de ....

  • Ideen fürs grosse Ganze finden sich ja in den Kommentaren zuhauf, aber wer fängt denn nun mal an, im eigenen Kleiderschrank Politik zu machen?

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    Wenn nur jeder Bettler ein Heer an staatlichen Berufsschlägern hätte, das ihm seinen Standort sichert und einen Detektiv, der auf seine Sachen aufpasst...

     

    Zu den Kapitalisten gehören auch all diejenigen, die ihr Geld in Aktienfonds angelegt haben und am Elend mitverdienen. Wenn ein Großteil der wohlhabenden deutschen Bevölkerung zu den Bettlern gehört, dann steht es um die BRD wohl viel schlimmer, als es alle wahrhaben wollen. Denn diese Bettler wählen ihr eigenes Elend an der Urne.

    • @85198 (Profil gelöscht):

      Zu den Kapitalisten zählt jeder der ein Konto hat auf das es Zinsen gibt, denn die bekommt man auch nicht ohne Grund.

      Angesichts der Machenschaften vieler Banken wäre es ethisch wahrscheinlich sogar vertetbarer selber zu investieren. Dann kann man wenigstens kontrollieren in was investiert wird.

  • Wir müssen auch endlich mal aufhören, die Entwicklungs- und Schwellenländer als reine Rohstofflieferanten, Arbeitstiere und Empfänger unserer Wohltaten zu sehen. Was meines Erachtens die Welt kaputt macht, sind vor allem die riesigen Konzerne, die die Welt beherrschen. Um wirklich was zu ändern, müssten diese riesigen Kapitalansammlungen verhindert werden (Kontrolle von Finanzströme, Steuern...?) und eher viele kleine und mittlere Unternehmen gefördert, die national agieren, aber global vernetzt sind. Auch dieses wahnsinnige herumtransportieren von Rohstoffen und Einzelteilen müsste aufhören, die Dinge vor allem da produziert werden können, wo die Rohstoffe herkommen und/oder sie verkauft werden, die supply chain so optimiert werden, dass Rohstoffe und Produkte möglichst geringe Wege zurücklegen müssen. Und dann nätürlich das optimale Recycling von Abfall. Zu guter Letzt noch eine Rück-Orientierung auf die guten alten Tante-Emma Läden, Boutiquen und Fachgeschäfte, wo auch wieder Einzelteile erhältlich sind ohne aufwendige Plastikverpackung. Das würde Arbeitsplätze schaffen und Geld in Umlauf halten.

    Naja, nur so ein paar Ideen von mir.

    Um so was möglich zu machen bräuchte es natürlich ein ausgeprägtes Umweltbewusstsein und friedliche Zusammenarbeit aller Nationen.

    • 8G
      85198 (Profil gelöscht)
      @Artur Möff:

      Diese Vorstellung ist schön romantisch und naiv. Sie widerspricht aber den Regeln der kapitalistischen Wirtschaft.

      • @85198 (Profil gelöscht):

        Plonk! Die schmerzhafteste Antwort des Tages. Dass die Verhinderung riesiger Kapitalansammlungen dem Kapitalismus widerspricht, ist schon klar. Noch mal zum Nachvollziehen: Auf Systemebene ist der Kapitalismus das Problem. Oder auch: Die derzeitige wirtschaftliche Organisationsform, in der ungedeckelte Ansammlungen von Kapital möglich und gewollt sind.

      • @85198 (Profil gelöscht):

        Deshalb sag ich ja... ist nur so eine Idee von mir. Aber das sich was ändern muss ist doch eigentlich schon klar. Und warum an der derzeitigen Form des Kapitalismus kleben bleiben, wenn sie dem Menschen gar nicht wirklich dient? Fortschritt kommt nicht aus Stillstand und Weiter-so, sondern aus Neues Denken.

  • Doofe Überschrift! Wenn "Kapitalisten [...]auch nur Bettler" wären, zum Beispiel weil ihre Gewinne bereits fair umverteilt werden würden, würden sie den Blödsinn, den sie jetzt betreiben, gar nicht machen! Sie würden dann nur solche Mode produzieren, von der sie selbst auch leben können.

     

    Aber wer vertraut schon auf den gesunden Menschenverstandund die Rechenkünste von Großkapitalisten? Die Politik jedenfalls nicht. Die hält sie - warum auch immer, man kennt einander schließlich - offenbar für kleine Kinder, die die sie vorsichtig pampern muss. Einen Hang zur fairen Umverteilung jedenfalls lässt die Politik derzeit nicht mal in Ansätzen erkennen.

    • @mowgli:

      Und wer kauft diese Mode dann, damit jeder in der Produktionskette richtig gut verdient nach europäischem Maßstab?

       

      Dann kostet die Jeans 1200 Euro und dann kann sich die jeder alle 4 Jahre leisten, und wir sind Kleidungstechnisch wieder arm.

       

      Preissteigerung/Umverteilung kann keinen Wohlstandszuwachs Makroökonomisch erreichen, das tun nur produktivitäts und innovationsvorteile. Dummerweise hat die Globalisierung dazu geführt, dass man einfach eine Preissenkung der Herstellungskosten herbeiführt, anstatt seine Herstellung zu verbessen.

      • @Krähenauge:

        Das ist völliger Quatsch und neoliberale Propaganda. Es gibt sogar in Deutschland fair produzierte Jeans und die kosten ~200 Euro. Wenn man dann bedenkt, dass die etwas länger halten ist das keine große Steigerung.

         

        Wenn man sich anschauen wie oft heute neue Kleidung gekauft wird (jährlich, quartals oder wochenweise), dann wäre es überhaupt kein Problem 5 mal so viel zu bezahlen und die Kleidung halt 5 mal länger zu tragen.

         

        Glauben sie nicht jeden Mist, den die Konzerne ihnen erzählen.

        • @Yoven:

          Ja, in Kleinserie, in einem Hochtechnologie Land mit gutem Maschineneinsatz. Nicht in Bangladesh von ungelernten Näherinnen im Akkord.

           

          Ihr Beispiel bestätigt doch GENAU was ich sage, man "muss" gar nicht Menschen in Bangladesh ausbeuten, man kann auch effektiv in Deutschland produzieren (und man könnte glatt effektiv in Bangladesh investieren, aber das dann wieder was anderes) und es wird nicht wirklich teurer.

           

          Was der Artikel aber zeigt (und das ist leider wahr) ich kann nicht ineffektiv nach 3te Welt Methoden produzieren und teuer, weil dann bleibt nicht genug übrig.

          • @Krähenauge:

            Okay, dann hab' ich ihren Kommentar falsch gelesen - sorry!

      • @Krähenauge:

        So geht maßlose Übertreibung! Die Jeans darf gern 5€ mehr Kosten, muss aber kontrolliert beim Textilarbeiter landen. Das sind Welten, verglichen zu dem was jetzt abläuft. Da machen 50 Cent schon einen kleinen Sprung.

        • @lions:

          Klar wäre das möglich (Wie unten geschrieben sehe ich den Antrieb dafür nicht, aber das was anderes), nur darum ging es in dem Artikel nicht, hier ging es darum die Menschen in der Wertschöpfungskette gleich zu stellen, und das erledigen sie nicht mit 5€.

          • @Krähenauge:

            Nicht mit 5€? Die Näherinnen nähen zig Hosen pro Tag. Wenn denen davon nur die Hälfte bliebe, lebten sie gar nicht schlecht, vll nicht so gut wie hierzulande, aber meilenweit über dem, was gerade dort geht.

            • @lions:

              Nein auch bei mehreren Jeans leider nicht, weil 5€ ja durch die Wertschöpfungskette gehen (Und wenn sie da jeden gleichstellen wollen, ist das ne Menge Arbeit, weil selbst der Zollbeamte am Hafen wenn das Zeug irgendwo mal umgeladen wird auf dem Weg lebt im Standard Meilenweit unter dem Lagerarbeiter im Zwischenlager und der hat wieder Abstand zum Verwaltungsangestellten) und da pro Person einfach zuwenig hängenbleibt (das ja das einzig wahre an diesem Artikel, das nicht die Geldverteilung im System sondern das System krank ist)

               

              Und ich kann mir auch ganz ehrlich den Fetisch der Leute ein bisschen mehr Geld dorthin zu verteilen schwerlich erklären. Nachdem ich das erste Mal durch eine Textilfabrik in China gegangen war (die ca. das 3fache zahlt von normalen Textilfabriken, da es um medizinische Güter geht), war mir klar, dass unsere Aufgabe nicht ist, dass jemand 3 € mehr pro Tag verdient, sondern das niemand auf diesem Planeten diesen Job machen muss, und das ist sogar viel leichter zu erreichen.

              • @Krähenauge:

                Ach, die Posten sind doch jetzt schon enthalten! Es geht um einen reinen Aufschlag für die Textilarbeiter.

                Abstraktion- Die Besinnung auf das Wesentliche!

  • Rechnen!

    Wenn ich die von Frau Sander genannten Gewinnzahlen der 20 größten Konzerne durch die von ihr genannte Schätzung deren Beschäftigtenzahl dividiere, komme ich auf immerhin 1500 Dollar jährlich pro Beschäftigten - zusätzlich zum jetzigen Entgelt. Wer rechnet hier richtig?

    • @Gottfried Scherer:

      1.500 / 12 = 125 im Monat

       

      ein prima Zuverdienst für jemanden, der von Hartz IV leben muss. (Ironie)

    • @Gottfried Scherer:

      Aber das reicht doch nicht. Wir wollen doch auch alle 30.000 Euro pro Jahr verdienen.

  • Mensch, das Leid ist so weit weg und Primark so nah. Die neue Insta Girl Kollektion und.... der Frühling ist im Anmarsch. Was soll denn das?

    • @lions:

      Humanismus im Kapitalismus: wir nutzen andere aus und schämen uns dafür.

      • @Energiefuchs:

        Die Scham sollte Apanage genug an die Näherinnen sein. Man könnte es schon fast als Nötigung auffassen, wenn man doch dazu quasi gezwungen wird, immer in den kräftigsten Farben erstrahlen zu müssen. Das können die in Bangladesch natürlich nicht verstehen und bedrängen uns auch noch mit der Gegenwart ihrer bescheidenen Existenz.

  • Sorry, aber Sie müssen sich wirklich etwas mit der Materie beschäftigen, die Rechnung ergibt in dieser Form keinen Sinn.

     

    Bei der Wertschöpfungskette sind die bestehenden Gehälter schon alle mit eingerechnet (die z.B. von Managern in Deutschland vermutlich kein Problem darstellen), die Ausgangssumme ist der Gesamtumsatz der Modeindustrie ist 3 Billionen (3000 Milliarden) Dollar. (https://fashionunited.com/global-fashion-industry-statistics).

     

    Da kommen bei den 60 Mio auf jeden Kopf dann 50000 Dollar. Natürlich muss man dann noch alles andere wegrechnen was kosten verursacht und die Lebenserhaltungskosten die in Bangladesh natürlich wesentlich niedriger sind.

     

    Also ist rein rechnerisch die ursprungsforderung den Arbeitern angemessene Löhne zu zahlen absolut realistisch.

    • Lalon Sander , Autor*in des Artikels, Datenjournalist
      @apfelputzen:

      In der Zahl 3 Billion ist nicht nur die Bekleidungsindustrie enthalten, während es bei den 60 Millionen Beschäftigten nur um diejenigen der Textilindustrie geht.

       

      Der Gesamtumsatz der Bekleidungsindustrie ist auf der Seite als ca 1,2 Billion USD angegeben.

      • @Lalon Sander:

        Selbst wenn es "nur" 1,2 Billionen USD sind, entfallen auf jeden Beschäftigten, analog zur Berechnung von Apfelputzen, rund 20 000 USD. Und das auf dem Level von Ländern, in denen die Lebenshaltungskosten ein Vielfaches unter denen hierzulande liegen und wo diese Summe etwa 100 000 USD hierzulande entspricht. Da muss man die Unternehmer gar nicht arm rechnen: Es wäre "genug für alle da", und niemand würde hungern oder obdachlos leben müssen. Mir ist wirklich nicht klar, was dieser Artikel eigentlich bezweckt. Wenn er nicht die notwendige Umverteilung begründet, was denn dann?

        • @Bernd H. Schoeps:

          Also, wenn ich das richtig verstehe, bezeichnen die 1,2 Billionen den Umsatz. Das heißt, Sie müssen da erstmal die Kosten, für Material, Mieten, Transport abziehen, ohne das gibts gar nichts. Und bei dem was dann bleibt, sind noch keine Löhne und Gewinne eingerechnet.

          (Ja, ja, die Welt ist schon kompliziert)

  • Ja, unser Gesellschaftssystem beruht auf Ausbeutung anderer Menschen und nicht zu vergessen, der Umwelt. Wöllten wir das ändern, müssten wir mehr arbeiten. Also so rein körperlich. Wir müssten auf viel Komfort verzichten, wir müssten auf biologisch abbaubare und erneuerbare Rohstoffe setzen.

  • „Eigentlich müssten wir nackt herumlaufen …“

     

    … so wie Adam und Eva. Damit wären wir dann endlich wieder im Paradies angelangt!

     

    Spaß beiseite. Ich kann nicht jeden einzelnen Rechenschritt im Beitrag nachvollziehen. Aber immerhin hat LALON SANDER das getan, was Links-Populisten tunlichst vermeiden: Nämlich mal zu zeigen, wohin es führen würde, wenn die Milliardenvermögen einer Handvoll von Supperreichen auf die Milliarden übrigen Menschen umverteilt würden. Die Reichen wären dann zwar arm, aber die Armen wären kaum viel reicher!

     

    Die Umverteilung ist nun mal keine Patentlösung, um die „kranken“ Verhältnisse NACHHALTIG zu „heilen“. Es mag funktionieren, solange etwas zum Umverteilen da ist. Der „Sozialismus des 21. Jh.“ in Venezuela hat eine Zeitlang ganz gut nach diesem Prinzip funktioniert. Und jetzt?!

  • ...schade! Ich hätte mir von der taz mehr erwartet als diese eigenartige Ver-Rechnung von Milliarden hier, Milliarden dort...

  • 3G
    32795 (Profil gelöscht)

    Warum soll der "Gewinn" gerecht verteilt werden, warum nicht die (sehr viel größere) Wertschöpfung?

    • Lalon Sander , Autor*in des Artikels, Datenjournalist
      @32795 (Profil gelöscht):

      Der Rest der Wertschöpfungskette ist tatsächlich nicht in die Rechnung geflossen, hätte diese aber kaum beeinflusst.







      Die Bekleidungsindustrie hat einen geschätzten Umsatz von 1,2 billionen Dollar und, wie erwähnt, 60 Millionen Beschäftigte.







      Selbst wenn man den gesamten Umsatz nur zur Bezahlung der Arbeitskraft einsetzen würde, käme dabei ein Monatsgehalt von 1500 USD raus – für alle von einer Näherin bis zum Vorstandsvorsitzenden.







      Realistischerweise müsste man dann noch Investitionen, Material-, Produktions-, Transport- und Vermarktungskosten abziehen. Dann wäre das Einkommen im Schnitt nicht mehr ausreichend zum Leben.

    • @32795 (Profil gelöscht):

      weil die produzierte Kleidung am Ende den Kunden gehört, die sie gekauft haben??

  • So, jetzt haben wir alle 2 Minuten ein schlechtes Gewissen und gehen dann wieder zu C&A, Kick, H&M und Primart.

  • Das ist aber eine komische Rechnerei: "..., weil die Profite dieser Industrie nicht ausreichen."??? Vielleicht sollte der Autor mal um eine Erklärung von Heiner Flassbeck bitten, wie man das Ganze lösen kann. Der kann solche grundlegenden ökonomischen Zusammenhänge und Wechselwirkungen ja sehr gut und klar zusammenfassen, insbesondere wie sich Makro- und Mikroökonomie bedingen. Der einfache Menschenverstand sagt einem jedenfalls, dass ein mittelgut verdienender Mensch sich (bei entsprechender Präferenz für gute Mode) relativ hochwertige Kleidung leisten könnte, die (bei dem üblichen Preisniveau für solche Ware) von angemessen bezahlten Menschen hergestellt werden könnte. Dass es (viele) Akteure gibt, die etwas anderes machen, wenn niemand sie daran hindert bzw. niemand danach fragt, gilt ja eigentlich für alle Industrien (Mobiltelefone, Nahrungsmittel etc. pp.)

    • @Stromrealist:

      Ja, es reicht nicht aus, weil Umweltschäden nicht bezahlt werden müssen.

  • der autor hat bei seiner analyse nicht berücksichtigt, daß es sich bei den textilien in der regel im 'einweg-kleidung' handelt.

    was als textil verkauft wird, besteht zum größten anteil aus kunstfaser und einem geringfügigen anteil an baumwolle. minderwertige handelsware, die nur für einen kurzen moment schick wirkt.

  • 8G
    80537 (Profil gelöscht)

    Vor 20 Jahren waren Lederjacken ein richtig teures Vergnügen. Da musste viel Geld gezahlt werden.

    Heute gibt es die Dinger zu Preisen, das kann nicht mit rechten Dingen zugehen.

     

    Wir müssten nicht alle nackt rumlaufen, sondern so wie jetzt auch: Fast jeder zieht die meiste Zeit immer dasselbe Shirt, den selben Pulli und die selbe Hose an. Im Schrank liegen aber zig andere Exemplare, die oft genug länger als ein Jahr ungetragen rumlümmeln.

    • @80537 (Profil gelöscht):

      Legte man ihre Ausgaben auf einer Zeitachse um, würden sie mit diesem Verhalten auch nicht mehr ausgeben als jetzt und hätten damit unterm Strich auch nichts erreicht.

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @80537 (Profil gelöscht):

      "Vor 20 Jahren waren Lederjacken ein richtig teures Vergnügen. Da musste viel Geld gezahlt werden."

       

      Und das Geld hat wer gekriegt?

      Bereits vor 20 Jahren haben die, die Rohstoffe produzierten und die, die zusammennähten nicht mitverdient.

      Dass es heute noch wesentlich billiger geht, ist allerdings frappierend.

  • Wenn es diese Industrie nicht gäbe, dann hätten die Näherinnen in Bangladesh und Pakistan gar keinen Job.

    Was vor 5 Jahren vielleicht eine Neoliberale blödelantwort war, ist in 10-15 Jahren realität.

    Dann übernimmt die Robotisierung immer mehr. Und wenn die Textilfabriken das zu sind, ist die Verbindung der westlichen Konsumenten zur Armut vielleicht weg. Die Armut ist aber größer.

    • @Tim Leuther:

      Antwort einer Näherin: mit dem Lohn verhungere ich langsam, ohne Lohn sofort. Sie würden die Apokalypse durch Einstellen der niedrigen Lohnzahlungen der Lohnerhöhung vorziehen?

  • Na, das einzige, was mir jetzt zu dieser grandiosen Rechnerei einfällt: Bekleidung muss wieder richtig teuer werden. Dann wird auch nicht mehr so viel weggeschmissen und neu gekauft, weniger Rohstoffe werden verbraucht, weniger hin- und hertransportiert, weniger Verpackungsmaterial verbraucht - also eine Win-Win Situation für Mensch und Umwelt!

    • @Artur Möff:

      Die dringend benötigten Jobs in Schwellenländern schaffen Sie so aber ab. Die können dann kein Harz 4 beantragen.

      • @Tim Leuther:

        Wir müssen auch endlich mal aufhören, die Entwicklungs- und Schwellenländer als reine Rohstofflieferanten, Arbeitstiere und Empfänger unserer Wohltaten zu sehen. Was meines Erachtens die Welt kaputt macht, sind vor allem die riesigen Konzerne, die die Welt beherrschen. Um wirklich was zu ändern, müssten diese riesigen Kapitalansammlungen verhindert werden (Kontrolle von Finanzströme, Steuern...?) und eher viele kleine und mittlere Unternehmen gefördert, die national agieren, aber global vernetzt sind. Auch dieses wahnsinnige herumtransportieren von Rohstoffen und Einzelteilen müsste aufhören, die Dinge vor allem da produziert werden können, wo die Rohstoffe herkommen und/oder sie verkauft werden, die supply chain so optimiert werden, dass Rohstoffe und Produkte möglichst geringe Wege zurücklegen müssen. Und dann nätürlich das optimale Recycling von Abfall. Zu guter Letzt noch eine Rück-Orientierung auf die guten alten Tante-Emma Läden, Boutiquen und Fachgeschäfte, wo auch wieder Einzelteile erhältlich sind ohne aufwendige Plastikverpackung. Das würde Arbeitsplätze schaffen und Geld in Umlauf halten.

        Naja, nur so ein paar Ideen von mir.

        Um so was möglich zu machen bräuchte es natürlich ein ausgeprägtes Umweltbewusstsein und friedliche Zusammenarbeit aller Nationen.

        • @Artur Möff:

          Es ist ja nicht so, dass dieser Raubbaukapitalismus primär für den zügellosen Konsum verantwortlich ist, sondern der mündige Verbraucher entscheidet Hopp oder Top. Den Kapitalismus dafür verantwortlich zu machen, entlastet immer wieder den Konsumenten, der sich darin als unschuldiges Opfer positionieren kann; Die da oben und was soll´n wir denn machen!?

          Geldgier scheint unausrottbar, doch gegen Konsumgier könnte einiges zu machen sein.

          Insofern hat L. Sander mit dem Titel recht: Kapitalisten sind auch nur Bettler, aber welche die zur empfangenen Spende bunte Murmeln entgegenhalten.

          • @lions:

            Ja nee, Anomalie, da kann ich Ihnen jetzt nicht so ganz zustimmen. Der mündige Verbraucher hat da nicht ganz so viele Möglichkeiten. Zumal ja grade heutzutage, wie Sie sicher auch wissen, die Möglichkeiten eines Haushaltes oft beschränkt sind. Nicht dass ich was gegen die Form des Kapitalismus an sich hätte - aber eine gewisse Beschränkung ist da schon nötig, wenn wir alle wirklich noch lange friedlich auf dieser Erde ko-existieren möchten. In der derzeitigen Form kann das nicht mehr lange funktionieren.

            • @Artur Möff:

              Nun ist es so, dass die Politik nicht will und Unternehmer auch nicht. Das letzte und wirksamste Mittel ist ein konsumarmer Verbraucher. Die wo der Haushalt beschränkt ist, dürfte diese Möglichkeit situationsbedingt am leichtesten fallen.

          • @lions:

            Nee, deshalb sag ich: wo die Rohstoffe herkommen und/oder sie verkauft werden... denn so ein Handy besteht ja aus vielen verschiedenen Teilen und Rohstoffen. Aber ja, es kann natürlich sein, dass wesentliche Produktionsschritte dann in Afrika stattfinden. "Optimierung der supply-Chain" bedeutet, dass das ganze sinnvoll organisiert wird und nicht einfach nur danach, wo die Arbeit am billigsten zu haben ist und nur wenig Steuern gezahlt werden. Dann sollten Rohstoffe auch richtig teuer sein, damit sich auch das recyceln lohnt, die Sachen nicht gleich wieder weggeschmissen werden und auch nicht unsinnig (siehe supply chain) über den Globus gekarrt. Naja, aber das ist natürlich ein ziemlich großes Thema, ich bin nicht der Spezialist mich wirklich damit zu befassen, mach mir nur so meine kleinen Gedanken dazu.

          • @lions:

            "Es ist ja nicht so, dass dieser Raubbaukapitalismus primär für den zügellosen Konsum verantwortlich ist, sondern der mündige Verbraucher entscheidet Hopp oder Top. Den Kapitalismus dafür verantwortlich zu machen, entlastet immer wieder den Konsumenten, der sich darin als unschuldiges Opfer positionieren kann;"

             

            Andersrum ist es aber auch gefährlich. Das System nicht zu ändern mit dem Hinweis dass ja jeder einzelne die Freiheit hat sich anders zu verhalten ist gefährlich. Es vernachlässigt einfach die menschliche Psyche, die ja durch das System konditioniert ist, Gruppenzwang und nicht zuletzt ökonomische Zwänge.

             

            Eher schlechtes aber simples Beispiel: Versuchen sie heute mal Anschluss unter jüngeren Menschen zu finden ohne Smartphone. Klar können sie sich dem Verweigern mit Verweis auf die Arbeitsbedingungen in Asien. Wenn sie dann noch Klamotten von vor 10 Jahren auftragen wird der Freundeskreis aber sehr schnell sehr klein.

            • @Yoven:

              Ja, Kinder und Jugendliche sind ein wunder Punkt, da das Erkennen der Zusammenhänge Lebenserfahrung bedarf, die eine schlüssige Argumentation voraussetzt. Man darf nicht vergessen, wo Jugendliche sich die Benutzung der Geräte abgeguckt haben, respektive eine Nachahmung stattfindet und diese Kausalität darf man nicht ausblenden. Aber das eine soll das andere nicht rechtfertigen und das beginnt damit, die billigen Modeschleudern mal links liegen zu lassen. Kinder und Jugendliche kopieren nur.

        • @Artur Möff:

          Und dann gibt es Handys nur noch in Afrika zu kaufen in umkreis von 300km von den Abbaugebieten für seltene Erden?

           

          Aber hey ist ja kein Thema den Rückweg nehmen wir im Tesla, weil den baut man dann da ja auch.

          • @Krähenauge:

            Ach, hatte ich doch mal wieder meine Antwort hierauf an die falsch Stelle gesetzt:

             

            Nee, deshalb sag ich: wo die Rohstoffe herkommen und/oder sie verkauft werden... denn so ein Handy besteht ja aus vielen verschiedenen Teilen und Rohstoffen. Aber ja, es kann natürlich sein, dass wesentliche Produktionsschritte dann in Afrika stattfinden. "Optimierung der supply-Chain" bedeutet, dass das ganze sinnvoll organisiert wird und nicht einfach nur danach, wo die Arbeit am billigsten zu haben ist und nur wenig Steuern gezahlt werden. Dann sollten Rohstoffe auch richtig teuer sein, damit sich auch das recyceln lohnt, die Sachen nicht gleich wieder weggeschmissen werden und auch nicht unsinnig (siehe supply chain) über den Globus gekarrt. Naja, aber das ist natürlich ein ziemlich großes Thema, ich bin nicht der Spezialist mich wirklich damit zu befassen, mach mir nur so meine kleinen Gedanken dazu.

        • @Artur Möff:

          Dann würde auch der anthropogene Klimawandel begrenzt.

      • @Tim Leuther:

        Wieso? Lohnstückkosten steigen, weil evtl aufwendiger produziert. Sie dürfen nur nicht so hoch steigen, dass die Industrie abwandert. Der Ausstoß kann verringert werden. Das muss keinen Arbeitsplatz kosten.

        Da die Standortvorteile in den Schwellenländern nicht kontrolliert werden können, könnte man sie, wenn man wollte, per Gesetz von den Vermarktungsländern her eindämmen, in dem auf unmenschliche Produktionsbedingungen erhöhter Einfuhrzoll erhoben wird. Das müsste der Kunde respektive Wähler nur wollen.

        • @lions:

          Können Sie alles tun, damit machen Sie aber auch immer 1 Teil der Kette ärmer.

           

          Entweder den Investor (der kann sich dann andere Renditegebiete suchen), den europäischen Mitarbeiter (weil für ihn weniger vom Kuchen bleibt) oder den europäischen Kunden (weil er mehr für das gleiche bezahlt, ergo er kann sich weniger Leisten).

           

          Das was der Autor hier aufzeigt (als einziges richtig) ist, was sich Linke nie eingestehen wollen.

           

          1. Umverteilung erschafft nichts (Es ist ja nur Umverteilung)

           

          2. Die Reichen sind nicht so reich, dass alle etwas anderes als arm sein könnten.

          • @Krähenauge:

            "Können Sie alles tun, damit machen Sie aber auch immer 1 Teil der Kette ärmer."

            Bingo! Vorzugshalber den hiesigen Konsumenten, aber das geht ja gar nicht, oder? Gegen das was hier unvorstellbar zu sein scheint, wehrt man sich mit Händen und Füßen. Nein, alle können wir auf dem Planeten nicht so gepudert leben; Dafür reicht die Erde nicht....aber St. Martinsprinzip, da müssen wir hin.

            • @lions:

              Wieso sollte mein Ziel sein Energie zu investieren, hier Menschen ärmer zu machen, anstatt alle Reicher?

               

              Mir leuchtet die perverse Freude einem deutschen Konsumenten unbedingt etwas wegnehmen zu wollen, damit in bangladesh eine Näherin sich nen Kaffee mehr kaufen kann. Anstatt dafür zu sorgen, das niemand auf diesem Planeten in dreckigen Lagerhallen etwas von Hand nähen muss.

              • @Krähenauge:

                Alle reicher geht sowieso nicht. Da waren wir schon mal. Wo also die Energie hernehmen? Mal Leben durchforsten, was unbedingt nötig ist!

                Simplify your life (mehr durch weniger) oder die Entdeckung, dass bspw ohne Smartie das Herz nicht stehen bleibt. Kein Verlust- aber doch ja- Entwöhnung.