piwik no script img

Bessere Subventionen als für ElektroautosWas tun mit 600 Millionen Euro?

Jeder, der ein Elektroauto kauft, bekommt 4.000 Euro vom Staat. Das Geld könnte man sinnvoller investieren. Wir hätten da einige Vorschläge.

Subventionierte Autos sind zum Schreien. Warum also nicht jeden Fahrradkauf mit 200 Euro fördern? Foto: Imago/Westend61

Bahncard für 10 Millionen

Wer gerne reist (oder wer reisen muss), kein Auto hat (oder haben will) und Inlandsflüge ablehnt, der braucht die Deutsche Bahn. Die ist aber nicht gerade preiswert: 260 Euro für einen Wochenendausflug von Berlin nach München – das sind ja über 500 Mark! Nein, das mag man sich nicht leisten. Also: Sparpreise oder Bahncard. Die Suche nach dem günstigsten Preis führt zu mehreren parallel geöffneten Browserfenstern und erfordert einiges an Geduld.

Neidisch blickt der Suchende auf die seltene Spezies der Inhaber einer Bahncard 100. Freie Fahrt für ein Jahr. Kostet gut 4.000 Euro, ließe sich von besagtem Geld also 150.000-mal unters Volk bringen. Alternativ könnte man fast 2,5 Millionen Menschen die Bahncard 50 für ein Jahr schenken oder fast 10.000.000-mal die Bahncard 25 verteilen. Mögliches Auswahlkriterium: Wer sein Auto für ein Jahr abmeldet, bekommt eine Bahncard.

4.700 Kilometer Radwege

Die Niederlande mal wieder, sehr innovativ: Ende 2014 wurde in Zaanstad nördlich von Amsterdam der erste Fahrradweg eröffnet, der dank eingebauter Solarzellen Strom erzeugt. In Betonquadern sind Solarmodule aus Silizium eingelassen und mit einer dicken Glasschicht bedeckt. Sie bilden die SolaRoad. 100 Meter versorgen etwa drei Haushalte.

Das Pilotprojekt kostete 3,5 Millionen Euro, wobei der Großteil für Forschung und Entwicklung benötigt wurde. Würde man übrigens alle Verkehrsflächen Deutschlands mit Solarzellen ausstatten, könnte man das Eineinhalbfache des Stroms erzeugen, der insgesamt verbraucht wird. Doch es müssen ja nicht gleich Solarradwege sein. Laut Allgemeinem Deutschen Fahrradclub (ADFC) kostet ein Meter Radweg zwischen 124 und 134 Euro, je nachdem, ob er auf dem Land oder in der Stadt gebaut wird. Mit 600 Millionen Euro ließen sich also etwa 4.700 Kilometer Radwege durch Deutschland bauen. Einen Großteil davon könnte man etwa den laut ADFC fahrradunfreundlichsten Städten Deutschlands spendieren: Bochum, Mönchengladbach und Wiesbaden.

Kölner fahren kostenlos U-Bahn

Lohnt sich das Monatsticket, oder genügt eine Kombination aus 4er-Tickets und Schwarzfahren? Brauche ich heute eine Tageskarte, oder lassen sich meine Fahrten mit der U- und S-Bahn sinnvoll zu zwei Einzeltickets kombinieren? Und sind wir eigentlich schon eine Kleingruppe? Die Preisgestaltung der Verkehrsbetriebe deutscher Großstädte ist ähnlich komplex wie die der Deutschen Bahn. Und ähnlich teuer kann es werden.

Statt E-Autos zu subventionieren, könnte man alle Kölner fast ein Jahr lang kostenfrei den Nahverkehr nutzen lassen. Bundesweit auf kostenlosen Personennahverkehr umzustellen ließe sich damit nicht finanzieren. Diese Vorhaben würden laut Schätzungen rund 12 Milliarden Euro kosten. Allerdings könnten mit den 600 Millionen Euro im Schnitt ein Jahr lang alle Ticketpreise für Busse, U-, S- und Straßenbahnen um etwa 5 Prozent gesenkt werden.

3 Millionen Fahrräder zum Vorteilspreis

Nachts hat es gehagelt, jetzt strahlt die Sonne trügerisch, denn es ist noch bitterkalt; und das im April. Per Carsharing zur Arbeit, mit der U-Bahn – oder mit dem alten Klapperfahrrad, das erst mal aufgepumpt werden muss? Die Entscheidung fiele leichter, stünde im Keller eines dieser Rennräder, leicht und schön und schnell. Warum also nicht jeden Fahrradkauf mit 200 Euro subventionieren? Immerhin 3 Millionen neue Fahrräder könnten so zum Vorteilspreis unters Volk gebracht werden. Würden die Hersteller ähnlich wie die von E-Autos zusätzlich Geld lockermachen, könnten es gar 6 Millionen sein.

Eine echte Abwrackprämie

Die Abwrackprämie – euphemistisch als Umweltprämie deklariert – war ein Erfolg. 2009 beantragten innerhalb von sieben Monaten 1,7 Millionen Deutsche die 2.500 Euro, die es bei der Verschrottung eines Altwagens und gleichzeitigem Kauf eines Neu- oder Jahreswagens gab. Die Automobilhersteller freuten sich, die Umwelt nur so ein bisschen. Warum also keine echte Abwrackprämie, bei der keine neuen Autos gefördert werden? 2.000 Euro könnte der Staat jedem zahlen, der seinen Führerschein abgibt. Das Geld würde immerhin für 300.000 Menschen reichen, die allerdings – um Abstauber zu verhindern – zeitgleich ihr Auto abmelden, verkaufen oder verschrotten müssten. Wer seinen Führerschein erneut machen wollte, müsste die 2.000 Euro freilich zurückzahlen.

300.000 E-Lastenräder

Zwei Bierkästen ohne Auto? Geht kaum. Große Pflanzen, kleine Schränke, ein paar neue Stühle ohne Auto? Viel zu sperrig und zu schwer. Man kann sich ein Auto leihen oder das Möbeltaxi beauftragen. Gut für die Umwelt oder die Finanzen ist das nicht. Lastenfahrräder könnten eine Alternative sein. Im besten Falle gar E-Lastenräder – die gibt es schon ab 2.000 Euro. Der Bund könnte also gut 300.000 davon kaufen und sie den gepäckgeplagten Einkäufern zur Verfügung stellen. Vor jeden Supermarkt und Discounter ließen sich dann etwa elf dieser E-Lastenräder stellen, die nach dem Einkauf für den Heimweg kostenfrei genutzt werden könnten – und anschließend wieder zurückgegeben werden müssten.

20.000 neue Zebrastreifen

Der Zebrastreifen war fast tot. Erstmals Anfang der 50er Jahre in Deutschland auf Straßen gepinselt, war er auf dem Siegeszug bis in die 60er Jahre. Allein in Berlin gab es zur Hochphase mehr als 700 Fußgängerüberwege. Doch dann galt lange freie Fahrt für freie Bürger. Also wurden Zebrastreifen mit Flammenwerfern weggebrannt, mit Asphalt überdeckt oder mit schwerem Gerät weggefräst. Zur Jahrtausendwende waren in der Hauptstadt nur noch 103 Zebrastreifen übrig. 2001 dann die Renaissance.

Die Akzeptanz ist hoch, die Unfallzahlen niedrig. In Berlin gibt es heute deshalb wieder etwa 400 Zebrastreifen. Doch da geht noch mehr. Ein Zebrastreifen kostet im Schnitt 30.000 Euro (Schilder, Beleuchtung, Bordsteinabsenkung). Man könnte also bundesweit gut 20.000 neue Zebrastreifen anlegen. Statt Zebrastreifen ließen sich auch 8 Millionen Paar Laufschuhe oder 11 Millionen Longboards kaufen, um die Bürger vom Auto auf den Bürgersteig zu befördern.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

34 Kommentare

 / 
  • Sehr guter Artikel sicherlich, denn die Förderung führt nur zu einer Fehlallokation! Die tatsächliche Umweltbilanz von E-Mobilität ist darüberhinaus noch unklar, ggf. derzeit sogar schlechtert! Der Verkehr hat zudem nur 17% Anteil an den CO2 Emissionen in Deutschland. Vergleich: Die Landwirtschaft hat 16%!

  • Ich stelle fest, dass der Deutsche auch hier wieder eines seiner Lieblingsspiele betreibt: Wissen, was für andere besser ist, aka besserwissen. Hier konkret - Stadtbewohner, die Landbewohnern sagen, wie es auf dem Land zugeht.

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      "Hier konkret - Stadtbewohner, die Landbewohnern sagen, wie es auf dem Land zugeht."

       

      Kennen wir doch alle seit Urzeiten:

      "Die Stadtmaus und die Landmaus"

  • Wer ein bißchen kreatitiv denkt, dem fallen viele Beispiele ein, mit denen man Subventionen sinnvoller einsetzen könnte als für Elektroautos, die aus fraglichen Energiequellen gespeist werden und die den Autoherstellern ohnehin nur als Lendenschurz dienen. Ich z. B. bin Rad- und Bahnfahrer. Die Bahn, die sich in Bundeshand befindet, erhöht regelmäßig seit Jahren die Fahrpreise und Gebühren. Gleichzeitig erlaubt die Regierung und subventioniert auch noch die Konkurrenz für die Bahn, die Busfernreisen. Diesen gequirlten Unsinn muß man sich mal vor Augen führen. In einer Zeit der Staus und eines am Rande des Zusammenbruchs des Straßenverkehrssystems befindlichen Systems werden zusätzliche Armadas von Bussen auf die Autobahn gebracht. Das ist doch des Wahnsinns fette Beute! Wie wäre es ma mit einer zusätzlichen Subvention der Bahn, Ausbaus und Verbesserung der Streckenführungen und mit Preissenkungen, die einen wesentlichen Beitrag zur Verringerung des Individualverkehrs bringen könnten? Aber mit einem Döskopp von Verkehrsminister wie dem Dobrindt sind keine Fortschritte zu erzielen.

    • 8G
      86548 (Profil gelöscht)
      @Peter A. Weber:

      schon mal was von wettbewerb gehört? die fernbusse sind eine tolle sache, kann ich nur jedem empfehlen. und zu behaupten, die busse werden subventioniert, ist schon sehr abenteuerlich. im gegensatz zur bahn, die jährlich milliarden vom staat bekommt, erhalten die busse nichts.

  • Super, mal die festen Denkwege verlassen! Warum werden Autoneukäufe bezuschusst und Fahrradkäufe nicht? Nicht die konkreten Ideen, sondern der Umdenk-Gedanke ist gut.

    • 8G
      86548 (Profil gelöscht)
      @Wu:

      weil die meisten fahrräder mittlerweile aus china kommen. wollen sie die subventionieren?

    • @Wu:

      "Warum werden Autoneukäufe bezuschusst und Fahrradkäufe nicht?"

       

      Weil Autohersteller die bessere Lobby haben.

  • Himar Kopper würde zu 600 Millionen Peanuts sagen.

     

    SUV´s und sonstige Gross Boliden sollten das 3-fache an Steuer zahlen dann kommen ganz andere Summen raus.

    • @Justin Teim:

      "SUV´s und sonstige Gross Boliden sollten das 3-fache an Steuer zahlen dann kommen ganz andere Summen raus."

       

      Nein, die gehören vollständig vom Markt genommen. Per gesetzlichem Verbot natürlich, alles andere funktioniert ja nicht.

      • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

        von mir aus - gerne.

  • Die Vorschläge sind tatsächlich ungerecht.

     

    Ich müsste mir z.B. erst ein Auto kaufen und es anmelden, um an eine Bahncard zu kommen. Zebrastreifen brauche ich hier auf dem Land auch nicht und radfahren konnte ich wegen meines gestörten Gleichgewichtsinnes noch nie.

     

    Die Vorstellung, dass es tatsächlich Menschen gibt (und wie ich aus meinem Bekannten- und Kollegenkreis weiß, nimmt in der jüngeren Generation immer mehr zu), scheint nicht in dieses System zu gehören.

     

    ÖPNV immer besser anstatt schlechter machen wäre wirklich mal eine Forderung. Dafür braucht man aber eben eine größere Umverteilung wie die paar Almosen für E-Autos.

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    "Was tun mit 600 Millionen Euro?"

     

    Vattenfall ausschalten und entsorgen.

     

    Die Autobauer werden verpflichtet, E-Autos nur denen zu verkaufen, die nachweislich mit EE-Strom laden.

  • 3G
    33324 (Profil gelöscht)

    Viele noch so gut gemeinte Beiträge wie dieser werden aus der Autofahrernation Deutschland noch lange kein radfahrendes Volk machen. Ich kenne grünwählende vierköpfige Familien, bei denen vier Fahrräder in der Garage, aber auch vier Pkws vor der Tür stehen. Am Ende siegt doch viel zu häufig die Bequemlichkeit und das Auto wird genommen.

    • @33324 (Profil gelöscht):

      Ach ja, und das muss alles noch unterstützt werden, indem Autofahren immer wieder gefördert wird?

      • 3G
        33324 (Profil gelöscht)
        @LiebeSonneScheine:

        Nein, Sie haben mich falsch verstanden. Ich bin gegen die geplante Förderung.

        Ich meine nur, dass der Beitrag zwar gut gemeint war, aber die Realität, nämlich die Affinität der überwiegenden Mehrheit der Deutschen zum Auto, anders aussieht.

  • Was bringt uns Stadtbewohner ( immerhin 75% der Bevölkerung ) eine Förderung von E-Autos, wo immer mehr Stadtbewohner die Öffis oder das Fahrrad nutzen? Die kostenlose U-Bahnkarte könnten sie nutzen um ihren Wagen am Stadtrand zu parken, um anschließend mit der Bahn in die Innenstadt zu fahren. Übrigens kenne ich nur sehr wenige Stadtbewohner die 5 Min. vom Arbeitsplatz entfernt wohnen.

    • @Andreas J:

      ups, war für Frama

  • Diese brillianten Vorschläge können nur von einem Berliner kommen, der 5 Minuten von seinem Arbeitsplatz entfernt wohnt und bei Bedarf immer ein Auto leihen kann. Was bringen mir aber 20000 Zebrastreifen und die kostenlose U-Bahnkarte im Schwalm-Eder-Kreis?

  • 3G
    33641 (Profil gelöscht)

    600 Millionen Euro gegen Brandrodung wären effektiver.

  • Zur Erinnerung: im letzten Jahr sind über 1 Million Flüchtlinge/Migranten zu uns gekommen. Wenn es uns ernst damit ist, diese Menschen aufzunehmen, brauchen wir dafür auch (nicht nur, aber auch) viel Geld. Schon deshalb sollte man sowohl die e-Auto-Subvention als auch die im Artikel genannten Alternativen schleunigst im Papierkorb verschwinden lassen.

    • 3G
      33324 (Profil gelöscht)
      @yohak yohak:

      Gut gemeint. Aber wenn Sie der breiten Masse sagen, Sie müsste auf irgend etwas verzichten, weil Flüchtlinge in unser Land gekommen sind, wird ein nicht unerheblicher Teil von ihnen sich gegen die Merkelsche Willkommenskultur wenden.

  • In den 90ern lebte ich in Paris. Da gab es die Decouverte (alte Version) für den TGV. Die Fahrt zwischen 22-06h kostete nur 30 Franc (~10 Euro). Egal wohin. Das war fantastisch. Das ist wahre Freiheit, wenn man weiß das man einfach überall hinkommt ohne das es groß ins Geld geht.

  • Die Anschaffungs-Prämie kann nur Blendwerk sein. Einerseits muß das Geld ja irgendwo her kommen, und das ist und bleibt die arbeitende Masse. Zugleich kann man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, daß spätestens dann, wenn eine Mehrheit E-Autos besitzt, über Steuern und sonstige Abgaben, aber auch über die Strompreise, die jetzt gezahlten Prämien gleich vielfach sowohl von den E-Auto-Besitzern als auch von den Stromkunden allgemein wieder hereingeholt werden. Über die später notwendige Entsorgung des anfallenden Elektromülls, besonders der Batterien, wird man sich ebenso wie beim Atommüll erst dann Gedanken machen, wenn die Schäden irreparabel geworden sind.

  • Tja, Auto (bzw. Automobilhersteller) müsste man sein... Oder Bank. Für Banken werden - ähnlich wie für Autos - ratzfatz Gelder locker gemacht.

     

    Is halt blöd, wenn man stattdessen bloß Missbrauchsopfer ist. Für den Hilfefonds für familiär Betroffene gab der Bund gerade mal 50 Millionen Euro (die restlichen 50 Millionen Euro sollten eigentlich von den Bundesländern kommen; alle außer Bayern und Mecklenburg-Vorpommern weigern sich aber bis heute, zu zahlen; nach wie vor fehlen 40 Millionen Euro).

     

    Die nach zähem Ringen 2015 endlich beschlossene "Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs" muss mit einem Betrag im unteren einstelligen Millionenbereich (1-3 Millionen Euro, so ganz klar ist das nicht) zurecht kommen.

     

    Und die rund 500 Fachberatungsstellen für Betroffene stehen finanziell noch genauso prekär da wie vor den 2010 aufgedeckten Missbrauchsepidemien. Sollten sich vielleicht aufs Beraten von Autos umstellen...

  • Tja alles Vorschläge egoistischer Städter. Für das Land leider keine Alternative.

    • 8G
      889 (Profil gelöscht)
      @Sascha:

      Was schlagen denn die egoistischen Landbewohner vor, die lieber zehn Kilometer mit dem Auto zum Lidl fahren, als die lokalen Strukturen zu nutzen und dadurch zu bewahren?

    • @Sascha:

      Wir leben doch nicht irgendwo in Sibirien oder Alaska wo der nächste Dorfladen Stunden entfernt liegt. Selbst auf dem Land lässt sich fast alles in einem Umkreis von 5 - 20 km erledigen. In der Stadt kann ich zum Bäcker laufen. Auf dem Land würde das Rad (gerne auch mit dem E davor oder als Lastenrad) reichen. Macht bei Sturm und Regen, bzw. im Winter natürlich weniger Spaß. So was wie ein Renault Twizy würde mir aber dann schon reichen. Zusätzlich natürlich ÖPNV wo es geht. Damit könnte ich 98% meines Bedarfs abdecken.

      Und für die anderen 2% dann eben Mietwagen, Lieferdienst oder Carsharing.

      Da die Lebenshaltungskosten in vielen Städten eh gerade explodieren, sollte es auch Programme geben um die ländlichen Regionen zu stärken (Jobs, Grundversorgung, ÖPNV, Breitband,...) und die Landflucht zu stoppen.

    • @Sascha:

      Ich stimme zu, dass der Vorschlag zum Ausbau des ÖPNV im ländlichen Raum fehlt. Aber Radwege und (Lasten-)Fahrräder werden durchaus auch auf dem Land gebraucht, dort kann man nämlich ganz wunderbar radfahren.

       

      Übrigens müssen selbst Großstädter mitunter längere Wege zum Arbeitsplatz zurücklegen. Bei mir sind es zwanzig Kilometer Arbeitsweg , die ich jeden Tag mit dem Rad zurücklege. Und in meinem Bekanntenkreis fahren einige sogar insgesamt mehr als 50 km täglich mit dem Rad, um morgens zur Arbeit und abends wieder heimzukommen.

    • @Sascha:

      Eine Förderung der Bahn würde vielleicht auch dem Land zugute kommen.

  • 8G
    86548 (Profil gelöscht)

    Wer ein E-Auto für 30.000 Euro kauft, zahlt etwa 5.000 Euro Umsatzsteuer an den Staat. Abzüglich der Prämie in Höhe von 2.000 Euro macht das immer noch einen Gewinn von 3.000 Euro für Schäuble. Die Subvention ist also gar keine.

  • Solare radwege sind eine spinnerei, der wirkungs grad von flachgelegten modulen ist unterirdisch schlecht, dazu kommt noch die banutzung so wie weitere leitungs senkung durch verschmutzung.

    Wen schonn dann dach über'm radweg das würde sinn machen und zugleich vor regen schützen.

    • 0G
      0371 (Profil gelöscht)
      @Owen Burnett:

      Stimmt. Solaranlagen auf bisher unbelegten Dächern halte ich für deutlich effektiver und billiger. Ein stark befahrener Radweg ist nämlich ständig teilverschattet, und die verschatteten Zellen reduzieren als schwächstes Glied der Kette nun mal die Leistung aller Zellen des Anlagen - Strangs. An das Problem der Verschmutzung versus Rutschfestigkeit mag ich gar nicht erst denken...

       

      Besser als das niederländische ewige Vorzeigeprojekt ist es meiner Meinung nach, bisher ungenutzte Dächer zu solarisieren (schönes Verb, oder? :-) und das gesparte Geld in vernünftige Radwege zu investieren.

       

      Doch vermutlich wird keiner der Vorschläge im Artikel in absehbarer Zeit in diesem unserem Lande realisiert werden, denn mit dem Ankurbeln der Elektromobilität will man der Not leidenden Autoindustrie unter die Arme greifen. Und auf gar keinen Fall sollen die ebenfalls krieselnden Elektroriesen weiter geschwächt werden.