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Kommentar Ideologie des ISVölkermord mit Ansage

Daniel Bax
Kommentar von Daniel Bax

Die IS-Miliz macht keinen Hehl daraus, wie sie mit Jesiden verfährt, die nicht geflüchtet sind. Anderen Minderheiten ergeht es kaum besser.

Jesidischer Flüchtling in der Türkei. Bild: dpa

D ie mediale Fixierung auf die belagerte Stadt Kobani trägt bizarre Züge. Denn wenn es nur um die dort ausharrenden Menschen ginge, könnte man diese vermutlich relativ leicht aus der Stadt evakuieren, die so nahe an der Grenze zur Türkei liegt. Doch ihre Verteidiger sehen den Traum von einem kurdischen Autonomiegebiet in Syrien schwinden, sollte Kobani in die Hände der Dschihadisten fallen. Und für die IS-Milizen wäre es ein riesiger Propagandaerfolg, könnten sie ihre schwarze Fahne über der Stadt hissen, die sie im Netz schon in Ain al-Islam, also „Quelle des Islam“ (und nicht al-Arab, „der Araber“) umgetauft haben. Der französische Präsident François Hollande nennt Kobani deshalb „eine Märtyrerstadt, eine symbolische Stadt“.

Dabei schaffen die Dschihadisten im Schatten der Kämpfe um die kurdische Stadt bereits Fakten, die noch viel grauenvoller sind. Das Schicksal der religiösen Minderheit der Jesiden, deren Angehörige erst vor zwei Monaten panikartig vor dem Vormarsch der IS-Milizen in das Sindschar-Gebirge im Nordirak flüchten mussten, ist aus den Schlagzeilen verdrängt. Jetzt bekennt sich die IS-Miliz in brutaler Offenheit dazu, wie sie mit denen verfährt, die zurückgeblieben sind.

In ihrer Onlinepropagandapublikation macht sie keinen Hehl daraus, dass sie die Kultur und Religion dieser Minderheit auslöschen will. Die Männer und Jungen werden deshalb ermordet oder gezwungen, zum Steinzeit-Islam der IS-Milizen zu konvertieren. Junge Frauen und Mädchen dagegen werden als „Kriegsbeute“ an IS-Kämpfer verkauft, verheiratet und versklavt. Auch Angehörigen anderer Minderheiten wie den schiitischen Turkmenen oder den Schabak ergeht es kaum besser.

Die UN betrachtet das Vorgehen der IS-Milizen als Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Angela Merkel sprach schon im August von Völkermord. Barack Obama versucht, eine internationale Allianz gegen den „Islamischen Staat“ zu schmieden. Dabei ist er relativ erfolgreich, denn auch Russland und der Iran haben ein Interesse daran, die IS-Milizen zu stoppen.

Aber nur mit Bombardements aus der Luft wird das nicht gelingen. Niemand scheint bereit, Bodentruppen oder Blauhelme in diesen Konflikt zu schicken, der immer unübersichtlicher wird. Solange das so bleibt, können die IS-Milizen in ihrem Herrschaftsbereich ihren Genozid-Ambitionen nachgehen. Es ist ein Völkermord mit Ansage.

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Daniel Bax
Redakteur
Daniel Bax ist Redakteur im Regieressort der taz. Er schreibt über Politik und Popkultur – inbesondere über die deutsche Innen- und Außenpolitik, die Migrations- und Kulturpolitik sowie über Nahost-Debatten und andere Kulturkämpfe, Muslime und andere Minderheiten sowie über die Linkspartei und das neue "Bündnis Sahra Wagenknecht" (BSW). 2015 erschien sein Buch “Angst ums Abendland” über antimuslimischen Rassismus. 2018 folgte das Buch “Die Volksverführer. Warum Rechtspopulisten so erfolgreich sind.”
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75 Kommentare

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  • für alle, die ein quicky in sachen genozid brauchen, ist aus https://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=DlrC2P6zDUE

    einiges zu lernen. vor allem, dass genozid keine frage der zahlen, sondern eine der intentionen ist. DAS macht es so schwierig, genozid auf den ersten blick+eindeutig festzustellen.

    das macht aber nichts. denn unter- und/oder/wie oberhalb von genozid gibt es das crimen gegen menschheit/menschlichkeit. und da finden sich so einige tatbestände, die nicht unbedingt die glasklare feststellung von genozidaler intention erfordern - als da sind ethnische säuberung, soziozid, politizid, das was im asylrecht gruppenverfolgung genannt wird, femi- wie homozid.

    allesamt tatbestände, bei denen sich über die völkerrechtliche legitimation für militärisches eingreifen einzelner staaten wie auch staatenbündnisse streiten läßt.

    worüber mann nicht streiten muß, das ist die legitimation für die rettung von menschenleben. finde ich jedenfalls.

    • @christine rölke-sommer:

      "worüber mann nicht streiten muß, das ist die legitimation für die rettung von menschenleben."

       

      Völlig richtig. Aber genau das ist ja, was man eigentlich nicht will. Denn das würde bedeuten, daß man vielleicht für einige Zeit mit Flüchtlingen in der Nachbarschaft leben muß und wie Sie sicherlich wissen, ist es dann nicht mehr möglich, die Kinder auf die Straße zu lassen oder überhaupt noch abends aus dem Haus zu gehen. Wie neulich eine Anruferin beim Tagesgespräch eines bayerischen Rundfunksenders bestätigte: Die trinken sogar Bier! Und nicht nur das: Die kaufen auch noch das teure Bier von der Tankstelle, was kein Deutscher jemals tun würde, weil sich Deutsche das ja gar nicht leisten könnten! Zustände sind das! Die Flüchtlinge schwelgen im Luxus, ziehen marodierend und brandschatzend durchs Schland, während der Deutsche darben und sich einschließen muß.

      • @Dudel Karl:

        „Das Bekenntnis zur eigenen Nation erfolgt durch eine Negation, durch Ablehnung der Feinde. Daher kommen die Deutschen als Nation selten ohne Feindbilder aus; mal sind es die Franzosen, mal die Kommunisten, mal die Juden und heute die Ausländer, die Flüchtlinge oder, wie man sie abschätzig nennt, ´Scheinasylanten´. Wenn Deutsche von ihrem Land, von ihrem Volk reden, dann spürt man oft nicht etwa einen unbeschwerten Stolz, sondern eine verklemmte Arroganz. Arroganz ist aber bekanntlich ein Ausdruck der inneren Unsicherheit und Angst, ein Ausdruck von Minderwertigkeitsgefühlen, sie ist ein aggressives Mittel zur Vertuschung der eigenen Schwächen.“ ( Bahman Nirumand, 1992)

  • @Schalamov

     

    "1. Ja, ich begrüße das militärische Eingreifen der Amerikaner"

     

    Der Rest ist geschenkt. Wie ich bereits unten schrieb, ist es ja recht merkwürdig, wie ineffizient die US-Bomber sind. Soll ich wirklich glauben, dass die Amis nicht wissen, wo die Panzer, die Artillerie, die Humvees und Toyatas der ISIS sich befinden? Oder dass und wo ISIS, wie heute in den Nachrichten zu hören war, eigene Bomberpiloten ausbildet? Während die amerikanischen Satelliten Bilder liefern, auf denen die Aufschrift einer Zigarettenpackung mühelos zu entziffern ist?

     

    Das passt aber zusammen mit der Geschichte von ISIS. Sie sind eine amerikanische Kreatur, und die USA möchten ihre Kreatur nicht wirklich zerstören, denn sie leistet ihnen gute Dienste. Gerade Kobane steht ja unter dem Patriot-Schutzschirm der NATO. Der verhindert, dass sich die syrische Luftwaffe der ISIS annimmt - denn die wäre auch ohne Satellitenbilder weit effektiver als die US- und Saudiluftwaffe.

     

    Das ist der Punkt, der diese ganze Diskussion hier völlig sinnfrei macht: Dadaismus in Reinkultur. Jagt unsere Korporokraten hier im Westen zum Teufel, dann ist "ISIS" schneller verschwunden als du "Barbaren" sagen kannst.

  • Was heißt hier, Obama sei beim Allianz schmieden mit Russland relativ erfolgreich? Medwedew attestierte dem Obama noch gestern „eine Gehirn-Abweichung", das Bedrohungspotenzial Russlands und des Is auf eine Stufe stellen zu wollen.

     

    Sieht wieder mal danach aus, dass es dem Westen (vor allem den USA) eher um seine knallharten Interessen, als um die Rettung so ja nun wirklich unscheinbarer und unbedeutender Menschenleben gehen dürfte. Was zählen so kleinformatige, vor sich hin kraxelnde Menschlein denn schon für die westlichen Interessenlagen?

     

    On May 12, 1996, Albright defended UN sanctions against Iraq on a 60 Minutes segment in which Lesley Stahl asked her

    "We have heard that half a million children have died. I mean, that's more children than died in Hiroshima. And, you know, is the price worth it?"

    and Albright replied "we think the price is worth it.”

  • mit welcher ideologie hat es eigentlich zu tun, dass mann nicht längst eine luftbrücke eingerichtet hat, um die an leib+leben bedrohten auszufliegen?

    in europa wäre noch platz.

    • @christine rölke-sommer:

      Platz und Geld wäre genug da.

       

      Die Amis haben ja auch schon wieder über eine Milliarde Dollar verballert, damit hätte man in derselben Zeit Zehntausende Flüchtlinge ausfliegen können. Stattdessen hat man ein Dutzend IS-Kämpfer und mehrere Hundert Zivilisten erlegt. Aber es ist ja alles, was man noch dazu sagen köännte, hinlänglich bekannt.

    • @christine rölke-sommer:

      Ja, Frau Rölke-Sommer, schon verstanden:

      Wenn der IS religiöse Minderheiten abschlachtet, sind eigentlich "wir" schuld.

      Meine Güte, es gibt ein Ausmaß an Verblendung, das ich einfach nicht fasse.

      • @Schalamow:

        Helfen Sie auch beim Verkehrsunfall den Verletzten nur dann, wenn Sie selbst der Unfallverursacher sind?

      • @Schalamow:

        In Frau Sommers Beitrag konnte ich keine von Ihnen unterstellte Schuld heraus lesen. Bitte helfen Sie mir !

         

        Sind Sie nur aus einem Schuldgefühl heraus imstande zu handeln ?

        Praktisch, Sie brauchen sich immer nur aus allem herauszuhalten und können beruhigt die Hände in den Schoß legen.

        Ach ja, schimpfen dürfen Sie noch, anstandshalber; Auf dass Ihr Weltbild nicht ins Wanken gerät.

        • @lions:

          Es gibt offenbar Leute, die ihren eigenen unterbewußten Schuldkomplex auf Andere projizieren.

      • @Schalamow:

        Wäre es eine von Ihnen, mir als böswillig ausgelegte Interpretation, wenn ich Sie hier so verstehe:

         

        Warum von Abschlachtung Bedrohte ausfliegen?! Nein, dort ins Schlachtfeld hineinfliegen und auch noch "unsere" Bomben hinein schmeißen.

         

        Mit "Verblendung" ist dass so eine Sache. Welche klarere Sicht auf die Notwendigkeiten böten Sie denn so an?

        • @H-G.-S:

          Zunächst mal wäre ich für genaueres Lesen.

          Ich habe nicht die Aussage von R.-S. kommentiert, sondern das dahinter stehende Weltbild vom - wie das hier schon richtig beschrieben wurde - bösen weißen Mann. Diese Weltsicht erlaube ich mir, gerade angesichts des IS-Terrors, verquer zu nennen.

           

          1. Ja, ich begrüße das militärische Eingreifen der Amerikaner - wenn ich richtig sehe, teile ich diese Auffassung derzeit mit der Mehrheit der Kurden.

           

          2. Und nein, ich halte es nicht für sinnvoll, wenn man dem IS nichts entgegensetzt und sich nur noch darauf beschränkt, von Europa aus die Flucht der dort lebenden Bevölkerung zu organisieren. Denn die dürfte dann von Dauer sein. Und da sollte man vielleicht vorher mal die Betroffenen fragen, ob Sie ihre Heimat endgültig verlassen möchten.

          • @Schalamow:

            Die Mehrheit der Kurden ging Ihnen doch vor Kurzem doch noch am Allerwertesten vorbei - vor allem die Kurden in Deutschland.

          • @Schalamow:

            3. Und dazu abschließend eine kleine Rechnung, damit wir auch wissen, von welcher Größenordnung wir hier überhaupt sprechen:

            Von der syrischen Bevölkerung von ca. 20 Millionen sind etwa ein Viertel nichtmuslimisch. Nimmt man noch die Alawiten hinzu, kommen wir auf etwa ein Drittel der Bevölkerung. Bei einem militärischen Sieg des IS müssten wir also ca. 6-7 Millionen Flüchtlinge aufnehmen. Und ich spreche noch nicht von den religiösen Minderheiten im Irak und im Libanon. Ganz abgesehen davon, dass wohl nur eine Minderheit der Muslime unter einem IS-Regime leben möchte.

            • @Schalamow:

              6 bis 7 Millionen? Das dürfte kein ernstliches Problem darstellen, wenn alle mit anpacken.

            • @Schalamow:

              they never miss an opportunity to miss an opportunity

              wer? die pösen weissen männer mitsamt ihren weibsen.

      • @Schalamow:

        Frau sommers Welt ist eben auch eine ideologisch rassistische, auf der einen Seite böse weiße christen, im schlimmsten fall männlich, auf der anderen Seite der missverstandene muslim der nur schlachtet weil er ein Opfer der besagten weißen Männer ist. und zwischendurch turnen in ihrer Welt fröhliche burkaträgerinnen rum.

        • @Felix Neureth:

          Herr Neureth...sie schrieb "die pösen weissen männer mitsamt ihren weibsen". Muss auch ein ziemlicher Selbsthass da sein - Schuld-und Schamdenken, etc. Deswegen auch immer dieses reflexartige Unsortierte. Und schwarze Christinnen, mit denen hat sie doch auch kein Mitleid - hab noch nie davon gelesen.

        • @Felix Neureth:

          Ja, ich denke, Sie haben ihr Weltbild ziemlich korrekt zusammengefasst.

        • @Felix Neureth:

          verstehe. mann hängt am wohligen schauder, der von IS ausgeht. die gemetzelten sind scheißegal, ausgenommen, ihnen wurde der weiße kopf vor die füsse gelegt.

      • @Schalamow:

        mit religiöse minderheiten retten haben wir es wohl nicht so?

    • @christine rölke-sommer:

      Spitzenvorschlag. Wir nehmen alle Bedrohten der Welt (mehrere hundert Millionen Menschen) auf und überlassen die verödeten Landstriche den Aggressoren.

      • @Chalchiutotolin:

        ach? IS ist schon überall?

    • @christine rölke-sommer:

      Mit der scheinheiligen EU Asyl-Ideologie?

    • @christine rölke-sommer:

      Nur zu, setz dich in ein Flugzeug und ab gehts, is ja nicht so, dass IS nicht auch Raketen hätte und so, versuch dein Glück, toi toi toi rölli

      • @Felix Neureth:

        und was schlägst du vor, du maulheld?

        • @christine rölke-sommer:

          spar dir deine Beleidigungen.

           

          und bevor ich nur Blödsinn rede sage ich lieber nichts, ein vorgehen dass dir ja fremd ist.

          • @Felix Neureth:

            wie wäre es denn zur abwechslung mit sinn reden?

            • @christine rölke-sommer:

              die aussage aus deinem Mund erinnert mich an das titanic cover "Schrecklicher verdacht, war hitler Antisemit?"

              • @Felix Neureth:

                vielen dank für die armselige vorstellung, die Sie, schalamow und chal.. hier abgeliefert haben.

                über die motive für Ihre jeweiligen auftritte mache ich mir keine illusionen, aber .. dies näher zu erörtern wäre nur noch unappetitlich.

                 

                zu dem, was in der region los, noch ein wenig infos

                https://www.youtube.com/watch?v=Ml1A4t2BlZw

                http://weltnetz.tv/video/590

                 

                man kann das wie folgt zusammenfassen:die herstellung von nationalstaaten und der in diesen jeweils erwünschten staatsbürger ist immer noch im gange, seit über 100 jahren, und wird von innen wie außen eifrig betrieben. egal, wessen erfüllungsgehilfe IS ist, zeigt deren vorgehen, dass für vor allem agrarische religiöde minderheiten wie die ezîdî dort kein platz mehr ist.

                mann kann dies sehen und sie in eine andere, auch 'insere' region hinüberretten - oder mann kann bei dem zugucken, was Bax genozid mit ansage nennt.

                ich bin für ersteres.

                und nicht für das gegreine "da müssten wir ja millionen aufnehmen, huh-huh".

                ps: dies gegreine war auch bei der konferenz von Evian zu hören.

  • Mit "Ideologie des IS" hat dieser Kommentar ja eher weniger zu tun. Aber vielleicht gibt es über die Ideologie dieses Vereins auch nicht wirklich etwas zu berichten - weil nichts da ist und man sich mit seihnem Entstehen lieber nicht beschäftigen möchte. Also beschränkt man sich mal wieder auf das Herunterbeten der Litanei seiner Gräueltaten, um damit die Bombardements der USA und ihrer Koialition der Unwilligen zu rechtfertigen.

     

    Diese sind allerdings auf merkwürdige Art ineffektiv: Es scheint sich als fast unmöglich zu erweisen, einen von 25 ISIS-Panzern, eins ihre paar Artillerie-Stücke oder einige ihrer in einem Tal eingepferchten rund 2000 Humvees zu treffen. Offenbar ist es einfacher, in Bagdad Journalisten zu treffen (siehe Video "Kollateral Murder") oder in Waziristan eine Hochzeitsgesellschaft als bei Kobane einen ISIS-Panzer.

     

    So ist die halbherzige Unterstützung der Kurden durch die US-Bomben ein Spiegelbild zur Untätigkeit des Kalifen von Istanbul ( siehe: Pepe Escobar, A Caliph in a wilderness of mirrors | http://unurl.org/2UxH ) und reale Unterstützung gegen ISIS kommt ganz ohne Aufsehen aus Iran, wie jetzt auch Jane's bemerkt: Iranian support for Iraqi militias becomes increasingly apparent - IHS Jane's 360 | http://unurl.org/2UxI

  • Gedenken wir angesichts dessen auch dem Völkermord von Vietnam. Drei bis vier Millionen zivile Opfer durch Giftgasangriffe der US Luftwaffe. DAS nenne ich Völkermord, Frau Merkel und Herr Obama.

     

    Ach, da fällt mir grad ein: Haben sich die USA eigentlich für diesen Völkermord schon beim vietnamesischen Volk entschuldigt? Wie sieht´s aus, Herr Obama? Noch immer leiden Hunderttausende Familien in Vietnam unter den Folgen. Die könnten finanzielle Unterstützung nach wie vor gut gebrauchen. Reden Sie doch mal mit dem Kongress, Herr Obama, ob man da nicht mal ein paar Milliärdchen locker machen könnte. Ich bin sicher, sie werden nur offene Türen einrennen.

    • @Dudel Karl:

      puh, die usa haben dreck am stecken, da wirkt die IS gleich viel wenige dramatisch und bedrohlich, danke dass sie mit den Fingerzeig auf andere das aktuellen grauen so schön relativieren.

      Übrigens, ich sag mal Holocaust, 6 Millionen und so, da kann man die IS ruhig machen lassen, gab ja andere die noch schlimmer waren.

       

      also alles roger in kobani

    • @Dudel Karl:

      Wie dürfen wir das jetzt verstehen? Wegen Vietnam darf die USA nichts gegen den IS unternehmen?

       

      Schön, wenn man so klar strukturierte Feindbilder hat!

      Und über den Begriff "Völkermord" sollten Sie sich dann doch bei Gelegenheit mal sachkundig machen.

      • @Schalamow:

        Völkermord, ja, darum ging´s, nicht um Feindbilder - diese werden derzeit von ganz anderen Leuten aufgebau(sch)t.

         

        Aber meinen Sie nicht, dass der IS mit seinen Köpfungen vom Endresultat des Giftgasterrors gegen Vietnamesen noch ein ganz schönes Stückchen weg ist?

         

        Oder ich frag mal anders rum: Wenn die Ermordung von drei bis vier Millionen Vietnamesen durch Giftgas kein Völkermord war, was war es dann?

        • @Dudel Karl:

          Ich sagte ja, machen Sie sich sachkundig!

          Über die amerikanische Kriegsführung in Vietnam braucht man nicht viele Worte verlieren. Nur, Völkermord ist eben doch etwas anderes. Es sei denn, Sie gehören zu der Fraktion, die schon mal von "Bombenholocaust" spricht. So oder so, davon sind Sie jedenfalls nicht mehr sehr weit entfernt.

          • @Schalamow:

            Was Sie in diesem Kontext für Sachkunde halten, ist lediglich Rhetorik und Propaganda. Für das Attentat von 9/11 hatte die verantwortliche Terrororganisation ebenfalls eine - aus ihrer Sicht - rechtfertigende Erklärung.

             

            Wenn Sie aber so "sachkundig" sind, können Sie uns doch sicher auch erklären, WARUM der Völkermord an den Vietnamesen keiner war.

             

            Ich meine, Völkermord ist, wenn große Teile eines Volkes wahllos ermordet werden.

          • @Schalamow:

            Das von den USA eingesetzte Mittel Agent Orange war ein Entlaubungsmittel und wurde eingesetzt, um die Dschungelpfade für die Luftaufklärung sichtbar zu machen. Das die Menschen vergiftet wurden war kein Ziel, wurde aber billigend in Kauf genommen.

            Da ist schon mal vom Vorsatz her ein deutlicher Unterschied.

            Zum Zweiten sprachen selbst die Vietnamesen niemals von einen Völkermord und zum Dritten hat sich Vietnam schon längst mit den USA versöhnt und arbeitet auch im militärischen Bereich mittlerweile mit den US-Streitkräften zusammen.

            Da befinden sich einige Schreiber noch in der Vergangenheit und wähnen sich wohl noch im kalten Krieg.

            • @sb123:

              "Das von den USA eingesetzte Mittel Agent Orange war ein Entlaubungsmittel und wurde eingesetzt, um die Dschungelpfade für die Luftaufklärung sichtbar zu machen."

               

              Entlaubungsmittel kann man zum Völkermord genau so gut verwenden wie Entlausungsmittel. Die Amerikaner haben bislang noch für jedes Kriegsverbrechen eine gute Erklärung gehabt.

            • @sb123:

              Das ist ja auch manchmal wirklich schwierig, all diese komplizierten Dinge auseinanderzuhalten! ;-)

  • Ich hätte nicht gedacht, dass ich Herrn Bax mal so übereinstimmen würde. Ja ich kann allem zustimmen.

    Wir wollten die Kurden unterstützen und uns auch für einen eigenen Kurdenstaat einsetzen- die Kurden haben es verdient.

  • Ja - kann frauman nehmen -

     

    (bis auf die Überschrift -

    flapsig - gerade Sie - schlicht unangemessen).

  • Berichtet doch mal, dass all die Kriege in den muslimischen Ländern im Sinne der USA und ihrer Vasallen sind. Dass die Oppositionen, von den USA unterstützt werden um ein Land ins Chaos zu führen-,

    um dann am Ende ein westliches Bankensystem und eine Pseudo- Demokratie unter amerikanischer Vorherrschaft zu gestalten. Überall da,wo Öl ist lassen sich Böse finden und bekämpfen, wenn man "die Guten" mit Waffen beliefert. Aber den Amis wird das alles zu leicht gemacht!

    Warum bekriegen sich die Muslims ständig untereinander? Uneinigkeit macht schwach und stärkt den Verführer.

    • D
      D.J.
      @Frost:

      Jaja, die berühmten Ölquellen von Afghanistan. Der Konflikt Sunniten-Schiiten ist übrigens fast 1400 Jahre alt. Aber viel Spaß noch in ihrer bequemen ideologischen Nussschale.

      • @D.J.:

        Also, wenn ich das jetzt richtig verstehe, dann heißt das, weil das Öl vor 1400 Jahren keine Rolle spielte, tut es das heute auch nicht?

    • @Frost:

      Habe ich das jetzt richtig verstanden: Auch der IS wird von den Amerikanern unterstützt?

      • @Schalamow:

        Ein Großteil der Waffen des IS stammt jedenfalls u.a. auch aus Amerika.

        Zum Teil wurden sie schon vor dem Irakkrieg von Saddam Hussein bei den Amis gekauft, zum Teil sind sie nach dem Irakkrieg von den Amis zurückgelassen worden und den Islamisten sozusagen "in die Hände gefallen". Offiziell sind die Amerikaner selbstverständlich immer bei den Guten und gegen alles Böse. Die deutsche Kolonie zieht da natürlich auch mit, liefert aber vorzugsweise Chemiewaffen.

        • @Rainer B.:

          Ja, nun, wie Sie schon richtig beschrieben haben: Die Islamisten sind an die amerikanischen Waffen geraten, die sie im Irak erbeutet haben. Eine Unterstützung sieht dann doch wohl anders aus.

           

          Aber man kann natürlich auch die bizarrsten Zusammenhänge konstruieren.

          • @Schalamow:

            Oder auch die einfachsten Zusammenhänge übersehen.

          • @Schalamow:

            Dann waren die amerikanischen Waffen aber nicht sehr gut, wenn die Islamisten sie von der irakischen Armee erbeuten konnten. Also da hätte Saddam mal lieber bei uns eingekauft. Ach so, der wurde ja gar nicht gefragt.

            • @Dudel Karl:

              Bitte wie???

              Die Effizienz von Waffen hängt ja doch wohl von dem ab, der sie bedient.

              • @Schalamow:

                Ach so. Dann dürfte also die Bundeswehr eher ein Problem mit dem Personal als mit der Ausrüstung haben?

          • @Schalamow:

            Erstarkt sind die Terroristen vor allem in denjenigen Staaten, in denen der Westen autoritäre Herrscher entweder selbst aus dem Amt bombte, oder sie von lokalen Verbündeten mit Krieg überziehen ließ.

            Das Al Qaida- Netzwerk und all seine Ableger, profitierten dann auch rasch von der konfessionellen Spaltung, die die Invasoren strategisch gewollt vorantrieben.-

            Abgekürzt: Es wurde durch vom Westen unterstützte islamistische Milizen ein Klima geschaffen, in dem sich islamistische Glaubenskrieger bewegen konnten wie Fische im Wasser.

            • @H-G.-S:

              Dass in Staaten, in denen eine vormals starke und autoritäre Zentralgewalt beseitigt wird, ein Machtvakuum entsteht, das sich auch islamistische Kräfte zunutze machen, trifft zu. Dass dies aber vom Westen (wer jetzt auch gerade dazugehören mag) gewollt gewesen sei, ist schon eine sehr steile These. Mal abgesehen davon, dass Länder wie Algerien oder Tunesien nicht in dieses Bild passen, auch in Syrien hat der Westen genau aus diesem Grund gezögert. Für eine gezielte Waffenlieferung an islamistische Kräfte sehe ich weder hier noch anderswo auch nur den allergeringsten Hinweis. Und dass nun ausgerechnet die USA islamistische Milizen mit Waffen beliefern sollen und damit ihre eigene Politik zu konterkarieren, ist schlicht absurd.

              • @Schalamow:

                Fürs erste:

                 

                Die westlichen Verbündeten Saudi Arabien und Kuwait:

                Saudi Arabien unterstützte mit Geld und Waffen salafistische Milizen in Syrien, deren politische Zielvorstellungen ohnehin den Verhältnissen im saudischen Staat nicht unähnlich sind.

                Saudi Arabien und auch Kuwait unterstützten mit Geld und Waffen, die wohl schlagkräftigsten Kämpfer gegen Assad: Die Al –Nusra-Front und deren Mutterorganisation „Islamischer Staat im Irak“. Dazu gab es schon früh eine Analyse des Tel Aviver Institute INSS: „Die Saudis sehen großzügig über Terrorfinanzierung hinweg, um den kurzfristigen Gewinn im Krieg gegen die schiitische Achse zu ernten.“

                 

                Die Türkei:

                „Seit 2012 Ein Hauptkanal für den Zustrom von Menschen, Waffen und logistischer Unterstützung für die Al-Nusra-Front“ (US-Zeitschrift Foreign Affairs)

                 

                Nahe der für Al-Nusra und Isis so durchlässigen türkisch-syrischen Grenze sind Einheiten der Bundeswehr stationiert.

                Zwei Jahre hatten die Nato-Staaten zugesehen, wie salafistische Terrormilizen mit faktischer Billigung eines Nato-Mitglieds und eines engen Verbündeten, finanziert und aufgerüstet wurden.

                • @H-G.-S:

                  Nur mal kurz zur Erinnerung, auch weil ich jetzt keine Zeit habe:

                   

                  Ausgangspunkt der Debatte war die völlig absurde These, die Amerikaner würden den IS unterstützten. Dafür habe ich jetzt auch in Ihrer Argumentation keinen Beweis gesehen. Stattdessen konstruieren Sie mit Gewalt Kausalitäten. Vielleicht sollten Sie dabei aber auch irgendwie mal in Rechnung stellen, dass Saudi-Arabien, Kuwait und die Türkei souveräne Staaten mit eigenen Interessen und einer eigenen Politik sind. Es sei denn, Sie hängen der drolligen Vorstellung an, die dortigen Potentaten würden bei Anrufen aus dem Weißen Haus aufspringen, die Hacken zusammenschlagen und nur noch "jawoll" brüllen.

                  • @Schalamow:

                    Nunja-.-So absurd ist das wohl doch nicht, dass das Erstarken können der islamistischen Glaubenskrieger, zu einem großen Teil besonders auf das Verhalten der USA zurück fällt.

                    Ich würde mal sagen, es sind hier in diesem Wechselspiel wohl eher die USA, die zwar nicht gerade "die Hacken zusammenschlagen und nur noch "jawoll" brüllen"- aber doch schon bereitwillig abnicken, was diese Verbündeten in Sachen mögliche Waffenlieferungen so alles veranstalten. Denn diese von Ihnen gemeinten, wiewohl "eigenen Interessen", dürften wohl keinesfalls den USA zuwider laufen dürfen. Sonst wäre ja wohl finito, mit dem so allseits gefälligen Verbündeten-Status. (Siehe übrigens auch meinen Hinweis auf den taz-Artikel von gestern)

                • @H-G.-S:

                  Und weiter:

                   

                  Laut "New York Times" in taz von gestern:

                   

                  Seit 2004, ein Jahr nach Beginn der Irak-Invasion, sind US-Truppen immer wieder auf irakische Chemiewaffenbestände gestoßen, haben das aber stets verheimlicht. Ein Teil der Gebiete, in denen noch immer versteckte Altbestände vermutet werden, sind HEUTE unter Kontrolle der Miliz des Islamischen Staats.

                  Die Waffen, zum größten Teil Granaten und Raketen, stammen allesamt aus den 1980er Jahren. Da war der Irak noch Verbündeter der USA– einige Granaten sind aus US-Produktion, etliche aus Spanien und Italien, deutsche Unternehmen halfen beim Bau der Giftgasfabriken.

                  Die Funde, auf die US-Einheiten stießen, belegten also nicht ein aktives Programm zur Entwicklung von Massenvernichtungswaffen, wie es die Bush-Regierung als Kriegsbegründung behauptet hatte. Sie belegten vielmehr die frühere Kooperation des Westens bei der Entwicklung solcher Waffen. Das wollte man lieber nicht in der Öffentlichkeit haben.

  • Die ISIS ist eine pseud-islamische Organisation - sie hat einen aggressiv-kranken Kern, deshalb muss sie ständig Feinbilder und Gewalttaten propagieren. Die Jeziden sind für die ISIS ein wichtiges militärisches Ziel: Die wollen diese Gruppe ausrotten und vernichten. Dazu sind ihnen alle Mittel recht und dazu nehmen sie militärische Nachteile in Kauf.

     

    Dass die ISIS sich eigene Normen und Werte praktisch während des Kampfes einfach mal so gibt, zeigt, dass es hier im Kern um eine art 'Nazi'-Islam-Ideologie geht. Es ist eine verirrte Abart, die selbst bei al-Qaida strikt abgelehnt wird.

     

    Möglich gemacht hat dies Alles ein Bündnis der Idioten: Türkei, Qatar und Saudi-Arabien haben diese Leute unterstützt, weil sie die für Wahabiten, Salafisten, Mujahidin oder Rebellen gegen Assad gehalten haben. Und wie jüngst in einer dänischen Zeitung zu lesen, gibt's auch Moscheen in Europa, die ganz offendenken, dass die ISIS den Islam verteidigt und die USA den Islam angreifen.

     

    Zwar werden solche Stimmen irgendwann verstummen, je mehr der pseudo-muslimische Charackter der ISIS ins Rampenlicht arabischer und anderer nah-östlicher Medien tritt, aber die ISIS tarnt sich extrem gut mit dem schwarzen Mantel des Islams. Ihre Ausführungen sind als pseudo-islamisch auch gar nicht so leicht zu erkennen.

     

    Erst ihre exzessive und vollkommen sinnlose Gewalt entblöst die ISIS als Gruppen kranker Gewalttäter, die dringend in Hochsicherheitsgefängnisse gehören.

  • Trotz der scheinbar großartigen Allianzen, die ja sehr fragil und fraglich und teilweise auch schon brüchig sind, bleibt ja die Frage nach dem Maßstab (wann, wo wie greift eine "Weltgemeinschaft ein) und das Ärgernis das auf Kosten der Opfer und Unschuldigen eigene Machtpolitik betrieben wird (siehe Türkei und der Rest schweigt). Es befremdet mich auch, dass wir in unserem Land, gerade wegen der eigenen Geschichte), nicht viel konsequenter gegen solche Ideologien und ihre Anhänger vorgehen, sondern ihnen Ihre quasi ein Schlaraffenland bieten.

  • Aspekte zum "Islamischen Staat" und seine feudal-religiöse Herrschaftsideologie.

     

    Das Kalifat beinhaltet aus Sicht des IS nicht hinterfragbare gesellschaftspolitische und religiöse Machtbefugnisse.

     

    1. Der Kalif ist das politische Oberhaupt aller Muslime. Die von Menschen gezogenen (kolonialen) Grenzen der Nationalstaaten sind irrelevant und sollen eingerissen werden.

     

    2. Der Kalif genießt oberste religiöse Autorität über alle Muslime. Er ist für die Einführung und Durchsetzung der Scharia, des "göttlichen Gesetzes", verantwortlich. Allein seine Deutung ist im IS maßgebend und muss -- auch gewaltsam -- durchgesetzt werden.

     

    3. Wer dem Kalifen die Huldigung verweigert, ist ein "Abtrünniger". Die Ausrufung des Kalifats ist vor allem eine Ermächtigung zur Alleinherrschaft.

     

    Selbst Salafisten und Dschihadisten, die die ideologisch-religiösen Grundlagen von IS teilen, lehnen die Ausrufung des Kalifats zum momentanen Zeitpunkt ab (folgt demnach für sie zu einem späteren Zeitpunkt) -- und vergleichen ihn z. Z. mit abtrünnigen Sekten aus der islamischen Frühzeit.

     

    Der Zugang für internationale Kämpfer des "Islamischen Staates" über die NATO-Türkei (- die Türkei hat hierfür auch eine religiöse Basis in Teilen der Bevölkerung und Staatsführung) ist vergleichsweise einfach und viele Finanziers aus den konservativen Öl- und Gas- Golfmorarchien (den NATO-Bündnispartnern und feudal-religiösen Multi-Millionären, Milliardären und Öl-Prinzen, aus Saudi-Arabien, Katar, Kuwait, VAE etc.) sind bereitwillig für den Dschihad zu spenden.

  • D
    D.J.

    Danke, Herr Bax, für die klaren Worte. Auch hier im Forum gab es vor wenigen Wochen noch Leute, die schrieben "ich glaube nicht, dass die so schlimm sind". Ich wiederum glaube nicht, dass denen das irgendwann peinlich ist. Es gibt eine Art ideologischer Verblendung - und das hat nichts mit Rechts oder Links zu tun - die geradezu pathologisch ist.

    • @D.J.:

      Sie scheinen ja bestimmte Leute regelrecht zu vermissen.

       

      Vielleicht können Sie mir aber bei einer bohrenden Frage weiterhelfen: Es scheinen derzeit Leute zu glauben, vom IS enthauptet zu werden mache einen irgendwie toter als im Rahmen anderer Massaker ermordet zu werden, zum Beispiel Kundus. Woran mag das liegen?

      • D
        D.J.
        @Dudel Karl:

        Ich bin kein Entwicklungspsychologe, aber ich denke, dass schon ziemlich früh in der Kindheit nach der Intention gefragt wird. Das unterscheidet übrigens auch archaisches von nacharchaischem Recht. Selbst die Scharia - die großteils bereits nacharchaisch ist - unerscheidet zwischen gezeilten Massakern und ungewollten Kriegsfolgen. Wenn Sie das Besondere an gezielter Abschlachtung ganzer Bevökerungen nicht erkennen wollen, haben Sie gegebenfalls ein Problem bei Ihrer ethischen Entwicklung.

        • @D.J.:

          Was meinen Sie mit "ungewollten Kriegsfolgen"? Dieses Konstrukt scheint zeimlich neu.

    • @D.J.:

      Demokratie, man nennt das Demokratie.

      • D
        D.J.
        @Picard:

        Seltsamer Beitrag Ihrerseits. Sie tun ja so, als ob ich Dummheit verbieten wolle. Natürlich gehört die zur Demokratie, die den Voreil hat, dass darin die Dummheit besser enttarnt werden kann.

        Apropos Verbelnung - der A. mal wieder. Der versteht zwar nichts von Ökonomie (Hauptnahrungsmittelproblem in armen Ländern sind alte Produktionsmehoden, vor allem aber schlechte Lagerung und Transport) und er ignoriert auch den rapiden Rückgang von Hunger - aber was soll's, wenn es dem dummen IS-Vergleich dient:

         

        http://www.spiegel.de/politik/deutschland/jakob-augstein-kolumne-hunger-gehoert-bekaempft-a-997476.html

        • @D.J.:

          Augstein verbreitet immer denselben, verlogenen Heulsusen-Moralismus.

          Soll er doch mal mit gutem Beispiel vorangehen und mit einer Augstein-Stiftung was gegen den Hunger in der Welt unternehmen. Nicht auf dem ererbten Geld hocken, sondern sich ein Beispiel nehmen z.B. an Bill Gates, Erzkapitalist aus dem Reich des Bösen.

        • @D.J.:

          Aber warum nur wirken Augsteins Ausführungen so wesentlich plausibler als Ihre? Mir will es scheinen, als umfassten die von Augstein genannten Probleme implizit bereits die von Ihnen genannten. Ganz so, als ob Augstein den Wald sieht, während Sie nur auf einen Baum darin blicken.

          • D
            D.J.
            @Dudel Karl:

            Nö, der A. sieht ausschließlich "unsere " Schuld. Ausschließlich. Die Hauptprobleme (ich habe welche genannt) möchte er übersehen. Und wie gesagt, hinsichtlich ökonomischen Sachverstands ist er eine Witzfigur.

            • D
              D.J.
              @D.J.:

              Und falls Sie es etwas konkreter haben wollen: Nehmen wir Äthiopien, wo ich mich ein wenig auskenne. Nie Kolonialismus (abgesehen von einem sehr kurzen, brutalen ital. Intermezzo), eher selbst expansive Macht.

              Winzige Felder. Subsistenz. Uralte Anbaumethoden. Sehr hohe Kinderzahl auf dem Land. Sehr schlechte Infastruktur - viel verdirbt, weil es nicht von A nach B transportiert werden kann. Mir nicht so recht verständlich, inwieweit Schuldzuweisungen an "uns" hier rational sind. Allerdings: Seit äthiopischer Sozialismus auf Müllhaufen der Geschichte: Weniger Hunger. Auch Erfolge bei der Familienplanung. Chinesen sanieren einige Straßen (natürlich nicht umsonst). Alles einigermaßen hoffnungsvoll, wenn nicht ein neuer Krieg kommt.

              • @D.J.:

                Ihre Argumentation überzeugt mich nicht. Ich halte Augstein in jeder hinsicht für plausibler und sachverständiger.

        • D
          D.J.
          @D.J.:

          Genau, aus Verblendung wird bei mir VERBELNUNG

           

          Inzwischen übrigens viele Kommentare unter dem Spiegel-Artikel: Die Pro-Augstein vorwiegend Phrasen ohne Sachkenntnis, die Contra teils schlicht (das übliche "solle er doch selbst"), aber teils auch von Sachkenntnis geprägt.

          Originell fand ich: "Hat der Augstein eigentlich gerade einen Verwandten in Geiselhaft sitzen, dass er jede Woche zwanghaft IS relativiert?"

          • @D.J.:

            "Inzwischen übrigens viele Kommentare unter dem Spiegel-Artikel: Die Pro-Augstein vorwiegend Phrasen ohne Sachkenntnis, die Contra teils schlicht (das übliche "solle er doch selbst"), aber teils auch von Sachkenntnis geprägt."

             

            Natürlich. Wer würde daran zweifeln?