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Antisemitismusstreit in der LinksparteiParteivorstand stellt sich vor Dehm

Die Parteivorsitzenden der Linken kritisieren, dass Diether Dehm Antisemitismus vorgeworfen wird. Warum eigentlich, fragt sich mancher.

Diether Dehm Anfang Dezember bei Anti-AfD-Kundgebung in Hannover Foto: dpa

Berlin taz | Man könnte es als eine schlichte Formalie sehen: Der Parteivorstand der Linken stellt sich vor den Bundestagsabgeordneten Diether Dehm, dem in einem am Mittwoch erschienen Artikel in der Frankfurter Rundschau Antisemitismus vorgeworfen wurde. Antisemitismus? Geht gar nicht. Also schreibt die Pressestelle in Absprache mit den beiden Parteivorsitzenden Katja Kipping und Bernd Riexinger und dem kommissarischen Bundesgeschäftsführer Harald Wolf am Tag darauf eine E-Mail an die Chefredaktion der FR und weist die konkreten Vorwürfe gegen „unser Parteimitglied Diether Dehm entschieden zurück.“

„Das hätten wir für jedes Parteimitglied getan“, erklärt der Parteivorsitzende der Linken Bernd Riexinger gegenüber der taz. Der Artikel sei eine eindeutige Grenzüberschreitung gewesen. Dehm äußere sich zwar häufig nicht eindeutig, wenn es um Verbindungen zu rechten Bewegungen gehe. „Aber ihn in die Nähe von Holocaustleugnern zu rücken, geht gar nicht.“

Zwei Wochen zuvor hatte sich der Parteivorstand in einem maßgeblich von Kipping vorangetriebenen Beschluss mit einem anderen Parteimitglied, dem Berliner Kultursenator Klaus Lederer, solidarisiert und sich „unmissverständlich von Aktivitäten von Rechtspopulisten, Nationalisten, Verschwörungstheoretikern und Antisemiten“ abgegrenzt – auch so eine schlichte Formalie. Gemeint aber war damit unter anderem Diether Dehm, der eine Preisverleihung an den umstrittenen Journalisten Ken Jebsen verteidigt und Einlassungen von Leder als Zensur gebrandmarkt hatte. Der Kultursenator sah sich daraufhin einem Shitstorm ausgesetzt.

„Grotesk“, so die Reaktion Lederers per Twitter auf die Solidaritäts-E-Mail mit Dehm und an die Adresse von Kipping und Riexinger. „Diese E-Mail relativiert in keiner Weise den Beschluss des Vorstands und die Kritik an Leuten wie Jebsen“, meint Riexinger zur taz.

Solidarität sorgt für Kritik

Doch auch bei anderen GenosssInnen stößt die Solidarisierung mit Dehm auf Unverständnis: „Das ist indiskutabel und konterkariert den Vorstandsbeschluss von vor zwei Wochen“, sagte der Rostocker Sozialsenator Steffen Bockhahn der taz. „Man braucht schon schizophrene Züge, um nicht zu erkennen, dass das nicht zueinander passt.“

Auch der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow kann der Solidarisierung der beiden Parteispitzen nicht ganz folgen. Auf Twitter bemerkte er am Freitag dazu: „Ich lese den Satz und die weitere Erläuterung von Dieter Dehm als Verunklarung von der Wirkung vom Antisemitismus und damit letztlich auch als Verharmlosung.“

Umstrittene Preisverleihung gab Anstoß

Um die Auseinandersetzung zu verstehen, muss man einige Wochen zurückgehen. Die Neue Rheinische Zeitung, ein Blog, welches auch Verschwörungstheoretikern und Antisemiten eine Plattform bietet, will dem Journalisten Ken Jebsen, der sich ebenfalls den Vorwurf des Antisemitismus gefallen lassen muss, einen Preis für „engagierte Publizistik“ verleihen. Ort der Veranstaltung: das mit öffentlichen Mitteln unterstützte Kino Babylon in Berlin.

Der zuständige Kultursenator Lederer regt sich per Twitter über diesen „Jahrmarkt der Verschwörungsgläubigen“ auf, sein Staatssekretär ruft das Kino an, welches die Veranstaltung absagt. Per Gerichtsentscheidung erzwingen die Veranstalter zwar, dass die Kündigung zurückgenommen wird, doch sie haben in der Zwischenzeit schon zur Kundgebung „für Meinungsfreiheit“ aufgerufen, die vor der Haustür der Berliner Parteizentrale der Linkspartei stattfindet.

Hinweise aus dem Umfeld Dehms

Der Artikel „Antisemitismus ist eine deutsche Tradition“ in der Frankfurter Rundschau erscheint zum Tag der Kundgebung. Der Autor Christian Bommarius rekuriert auf eine Aussage von Dehm aus dem Jahre 2009: „Antisemitismus ist Massenmord und muss dem Massenmord vorbehalten bleiben.“ Solange Figuren wie Dehm bestimmen könnten was Antisemitismus sei, habe dieser keinen Widerstand zu befürchten, schlussfolgert Bommarius: “‚Israelkritik‘ ist eine Maskerade der Antisemiten vom Schlage Dehms.“

In der E-Mail versucht die Parteispitze nun zu erklären, dass Dehm das alles nicht so gemeint habe. Allerdings ist bei Riexinger und Kipping die Begeisterung sich vor Dehm zu werfen nicht allzu groß – unterzeichnet ist die Mail nur vom stellvertretenden Pressesprecher.

Das mag damit zu tun haben, dass Dehm ein enger Vertrauter der Fraktionsvorsitzenden Sahra Wagenknecht ist. Sie und ihr Ehemann Oskar Lafontaine haben die beiden Parteivorsitzenden wiederholt scharf angegriffen. Riexinger räumte gegenüber der taz ein, dass die Hinweise auf den Artikel in der FR aus dem Umfeld Dehms kamen. Allerdings nicht von Wagenknecht oder Lafontaine.

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110 Kommentare

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  • Was zum nachdenken für Frau Lehmann:

    "Ein Schuft ist immer ein Schuft. Aber stimmt das? Wenn man so denkt, landet man in der Falle des Gutmenschentums. Ein Gutmensch ist jemand, der – egal in welcher Situation – immer genau das Richtige weiß, der alle Personen beurteilen kann – und das heißt meist: moralisch verdammen, denn damit setzt er sich selbst in eine moralisch höherwertige Position. Aber in Wirklichkeit sieht er die Ambivalenz der Verhältnisse nicht und verhält sich unterkomplex." (Baecker, 2005)

  • Die Preisverleihung im Babylon Kino ist ja nicht das erste Mal, daß Dehm mit den Rechten kuschelt https://www.facebook.com/friedensdemowatch/photos/a.644425858945007.1073741828.644416022279324/674878992566360/?type=1&theater

    • @Rudolf Fissner:

      Friedensdemos mögen Sie so gar nicht, was?

      • @Linksman:

        Warum sollte man auf neurechte Friedensdemos stehen?

  • "Denkmuster" ?? ..jede historische Religion hat ne´eigene Sprach-und Wissen Kultur, Dogmata, Rituale .. und hat auch, als negatives Spiegelbild ihrer Kultur, ihre "Feinde"! Siehe die "Antichristen" des Satanismus , oder siehe die Verfeindung zwischen den Schiiten und den Sunni ! ..oder eben auch die Antisemiten, als die "Feinde" der jüdisch-semitischen Kultur!

    Das Problem besteht doch darin, das die "Absoluten Werte" der diversen Religionskulturen angefeindet werden, was bis zum totalen Hass, zu Dehumanisierung, bis zum Holocaust führen kann! ( siehe das Schicksal der Armenier im Osmanischen Reich, siehe den Nazi-ideologischen Holocaust gegen die Juden..)

    Jedoch nun? Wir alle leben in der MODERNÉ (!) .. und alle möglichen Religiösen Haltungen im Staate gelten als art individueller Geschmack - oder eben Lebensstil- und sind geschützt und toleriert durch das Grundgesetz..

    Die modern philosophische Kultur der säkulären Aufklärung, die dem Geist des Grundgesetzes zugrundeliegt.. `kann´ im Stile Ernst Blochs verstanden werden.. "den Aufrechten Gang" des aufgeklärten Menschen zu erlernen.." Und das beinhaltet m.E. die Bearbeitung historischer religiös überlieferter Traumata..(im Lichte des säkulär freiheitlichen Geistes der FDGO..) in den Angst und Feindbildern des Geschichtlichen der diversen Religionen..

    Es passt m.E. nicht, den "LINKEN" einen Rückfall ins hasserfüllte Denken des antiquierten religiösen zu bescheinigen !

  • @ATALAYA übrigens wenn bei seinem „Freund und Kollege [Rolf Becker] von irgendeiner Seite dazwischen gepöbelt wird ´Antisemitismusˋ“

     

    Becker zitiert auf der gleichen Veranstaltung Neruda: “…Banditen mit Flugzeugen kamen vom Himmel, um Kinder zu töten; und in den Straßen das Blut von Kindern: es floss einfach so, wie Blut von Kindern …”

    Becker bezieht diesen Text Nerudas auch auf die Aktionen der Israelischen Armee. Das war wahrscheinlich die Stelle für die Dehm sich eine Antisemitsche Einordnung verbat. Juden als Bandidten und Kinderschlächter zu bezeichnen, das sei nicht antisemitisch.

     

    Rolf Becker gehörte by the was auch zur querfrontlerischen Unterstützergruppe für den Kriegsverbrecher Milosevic. Auch hier schließen sich die Kreise hin zu Ken Jebsen und co.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      Zunächst mal Danke für diesen interessanten Einwurf!

       

      Wäre der Spiegel nach dieser Lesart auch antisemitisch, wenn er darüber berichtet [//http://www.spiegel.de/politik/ausland/getoetete-kinder-in-gaza-keine-strafe-fuer-israelische-soldaten-a-1038495.html], dass die israelische Armee vier Kinder tötete, die am Straßenrand Fußball spielten?

       

      Es mag ja sein, dass Becker zu irgendeiner Querfront gehört. Die Frage ist für mich aber, ob das, was Dehm absondert, ihn als Antisemiten qualifiziert.

       

      Jedenfalls scheint mir ein solcher Vorwurf nicht dadurch zu rechtfertigen, dass jemand - selbst wenn das in drastischen Worten geschieht - der israelischen Armee das Töten von Unschuldigen vorwirft. Wenn das schon antisemitisch wäre, müsste man im Umkehrschluss das Töten von Unschuldigen durch die israelische Armee ja begrüßen, um sich vom Verdacht des Antisemitismus reinzuwaschen.

       

      Um Antisemit zu sein, muss man per se was gegen die Juden haben. Dazu reicht es nicht aus, Verbrechen als solche zu benennen, die von Menschen begangen werden, die sich Juden nennen oder in einem jüdischen Staat wohnen.

       

      Mit den Banditen in den Flugzeugen, die Neruda beschreibt, meinte er übrigens die deutschen Nationalsozialisten und die italienischen Faschisten, die denen Spaniens zur Hilfe kamen.

      • @849 (Profil gelöscht):

        Sie müssen hier gar nicht groß was mit „SPIEGEL“ konstruieren um das schön zu reden. Die Juden / Banditen / Kindermörder Assoziation spricht für sich. Auch die Bezugnahme auf die Nationalsozialisten und die damit implizierte Gleichsetzung.

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @Rudolf Fissner:

          Sie wollen mir also allen Ernstes weismachen, der Dehm würde seinen Spezi in der Meinung unterstützen, Nazis und Israelis wären sozusagen synonym?

           

          Und was biite konstruiere ich, wenn ich darauf verweise, dass die israelische Armee offenbar Kinder getötet hat? Bin ich jetzt auch ein Antisemit oder wie?

          • @849 (Profil gelöscht):

            Es ist ganz einfach. Wenn Sie darauf verweisen, um im nächsten Atemzug "Kindermörder Israel" zu schreien, ist das antisemitisch. Wenn Sie statt dessen zur Kenntnis nehmen und reflektieren - meinethalben auch kritisch reflektieren - was von offizieller israelischer Seite zu dem Vorfall gesagt wurde, dass nämlich die begründete Vermutung vorlag, in dem betreffenden Gebiet würden sich Hamas-Leute, also Kombattanten, aufhalten, ist das nicht antisemitisch.

            • 8G
              849 (Profil gelöscht)
              @kdw59:

              Wenn ich die USA im Vietnamkrieg Kriegsverbrechen vorwerfe oder das Töten von Unschuldigen, bin ich dann also antiamerikanisch!? Ne, bin ich nicht, da wäre ich ja antideutsch, wenn ich die Verbrechen der Deutschen im sogenannten Dritten Reich als solche bezeichnen würde.

               

              Die Entrüstung, die sich im Schrei "Kindermörder Israel" ausdrückt, reicht nicht, um Antisemtismus zu konstatieren. Antisemtisch wird er dann, und nur dann, wenn der ihn ausstoßenden Antisemit ist, als etwas Generelles gegen die Juden hat.

              • @849 (Profil gelöscht):

                Nein. Antisemitisch ist es, ohne Würdigung irgendwelcher Gegenargumente einen solchen Vorfall zu nutzen, um Israel in Bausch und Bogen zu verurteilen.

                • 8G
                  849 (Profil gelöscht)
                  @kdw59:

                  Die Gegenargumente hat die ganze Antivietnambewegung in den 60er und 70ern auch nicht interessiert. Nein, Sie versuchen sich, eine Definition zurechtzulegen, die nicht durch den Begriff gedeckt ist. Das macht heute aber fast jeder und deswegen haben wir m-E. lauter Leute, die glauben aufs Geratewohl Anschuldigungen erheben zu dürfen, die keinen Bestand haben. Aber Hauptsache, sie haben mal wieder Wind gemacht.

                  • @849 (Profil gelöscht):

                    Warum reden Sie immer vom Vietnamkrieg? Was hat der mit Israel zu tun?

          • @849 (Profil gelöscht):

            Was wollten Sie mir mit dem Hinweis auf die Nazis im Zusammenhang Nahostkonflikt, Israel bitte noch einmal mitteilen?

            • 8G
              849 (Profil gelöscht)
              @Rudolf Fissner:

              Ihr Zitat zur Stelle aus Nerudas Gedicht: "Das war wahrscheinlich die Stelle für die Dehm sich eine Antisemitsche Einordnung verbat. Juden als Bandidten und Kinderschlächter zu bezeichnen, das sei nicht antisemitisch."

               

              Meine Antwort: "Mit den Banditen in den Flugzeugen, die Neruda beschreibt, meinte er übrigens die deutschen Nationalsozialisten und die italienischen Faschisten, die denen Spaniens zur Hilfe kamen."

               

              Dehms Freund nimmt also einen Angriff der Nazis auf Spanien und setzt ihn Ihrer Meinung nach mit den Angriffen der israelischen Armee auf palästinensische Gebiete gleich? Wollten Sie das behaupten?

              • @849 (Profil gelöscht):

                Sie weichen aus mit rhetorischen Fragen.

                • 8G
                  849 (Profil gelöscht)
                  @Rudolf Fissner:

                  Nein, ich verstehe aIlenfalls hre Frage nicht, bzw. weiß nicht, worauf Sie hinauswollen.

  • Früher wurden Legenden verbreitet. Heute versucht man Antisem. unter dem Deckmantel der Seriosität zu verbreiten. Bei Dehm ist der Deckmantel oft recht dünn. Aber schauen wir erneut auf das Traktat: "Palästina und die Palästinenser: 60 Jahre nach der Nakba". Auf Seite 69 des Kapitels „Fez oder Kufiyeh“ wird darüber schwadroniert, “wie die „Kufiyeh“ auch die Erinnerung an einen Augenblick der Einheit wecken sollte, als zumindest die Männer, Bauern und Städter, Christen und Muslime, Arme und Reiche sich unter dieser ländlichen Kopfbedeckung im Kampf vereinten“, so wörtlich. Was diese heroische Darstellung in der Realität bedeutet, schreibt Matthias Küntzel, wenn er erläutert, wie die vom Mufti inspirierten Banden brachial neue Kleiderordnungen einführten und ein deutscher Mufti-Biograph 1943 bewundernd über die Erschießung palästinensischer Araber berichtet, die sich weigerten, die als „Palästinensertuch“ bekannte Kaffiyah, zu tragen. Tatsächlich war der Auslöser des Aufstandes die Ankunft vieler jüdischer Flüchtlinge nach der Machtübernahme der Nazis in Berlin. Die Aufständischen forderten im Angesicht der Naziverbrechen in Deutschland und Europa, die Aufnahme jüdischer Flüchtlinge zu verbieten. Dass der Aufstand, der von den deutschen Nazis unterstützt wurde, ein Angriff auf die arabischen Gegner des Muftis war erwähnt Frau Schäbler nicht. Die Aufständischen übten gezielt Terror gegen arabische Palästinenser aus, die den Ausgleich mit den jüdischen Einwanderern suchten. Mitglieder und Anhänger des Husseini-Klans ermordeten auf dem Land Bauern und Anhänger des gemäßigten Nashashibi-Klans, die den Ausgleich mit den jüdischen Flüchtlingen suchten (hier nachzulesen http://www.matthiaskuentzel.de/contents/vor-80-jahren-arabischer-aufstand-in-palaestina ). Fremdenfeindlichkeit in Middle East der 30er, wird in einer Schrift der H.B.- Stiftung als „Bauernrevolte“ verklärt.

  • 8G
    849 (Profil gelöscht)

    Kann mir eigentlich mal jemand erklären, was an Dehms "Definition" des Antisemitismus antisemtisch sei?

     

    Die inkrimierte Passage [https://youtu.be/GAZ8CU9m_JI] von 2009 lautet:

     

    "Der Antisemitismus wurde das, was er wirklich ist: Eine massenmordende Bestie. Und deswegen dürfen wir nicht zulassen, dass man den Begriff des Antisemitismus für Alles und Jeden inflationiert. Antisemitismus, das ist Massenmord! Und es gibt überhaupt keinen Anlass, wenn mein Kollege und

    Freund Rolf Becker hier spricht, wenn von irgendeiner Seite dazwischengepöbelt wird "Antisemitismus". Antisemitismus ist Massenmord und muss dem Massenmord vorbehalten bleiben! Er darf nicht inflationiert werden und nicht für alles und jede verwendet. Und deswegen dieses Lied von Berthold Brecht "Die Ballade von der Judenhure Marie Sanders" [Dehm singt]:

     

    In Nürnberg machten sie ein Gesetz

    Darüber weinte manches Weib, das

    Mit dem falschen Mann im Bett lag.

    "Das Fleisch schlägt auf in den Vorstädten Die Trommeln schlagen mit Macht

    Gott im Himmel, wenn sie etwas vorhätten

    Wäre es heute nacht."

     

    Marie Sanders, dein Geliebter

    Hat zu schwarzes Haar.

    Besser, du bist heute zu ihm nicht mehr

    Wie du zu ihm gestern warst.

    "Das Fleisch schlägt auf in den Vorstädten

    Die Trommeln schlagen mit Macht

    Gott im Himmel, wenn sie etwas vorhätten

    Wäre es heute nacht."

     

    Mutter, gib mir den Schlüssel

    Es ist alles halb so schlimm.

    Der Mond sieht aus wie immer.

    "Das Fleisch schlägt auf in den Vorstädten

    Die Trommeln schlagen mit Macht

    Gott im Himmel, wenn sie etwas vorhätten

    Wäre es heute nacht."

     

    Eines Morgens, früh um neun Uhr

    Fuhr sie durch die Stadt

    Im Hemd, um den Hals ein Schild, das Haar geschoren.

    Die Gasse johlte. Sie

    Blickte kalt.

    "Das Fleisch schlägt auf in den Vorstädten

    Der Streicher spricht heute nacht.

    Großer Gott, wenn wir ein Ohr hätten

    Wüßten wir, was man mit uns macht."

    • @849 (Profil gelöscht):

      Seine "Definition" verschweigt mindestens, dass die Grundvoraussetzung für eine solche Vernichtungspolitik eine durch und durch antisemitische Gesellschaft nötig ist und außerdem, dass es eine lange Entwicklung gab, die zum Massenmord geführt hat.

       

      Schon 1843 hatte sich Bruno Bauer mit der "Judenfrage" beschäftigt.

      Zu der Zeit wurde noch die "Umsiedlung" oder Ausweisung der jüdischen Bevölkerung als ihre "Lösung" diskutiert.

       

      Im Faschismus hat es im April 1933 mit den Boykottaktionen begonnen, gleich darauf Berufsverbot für jüdische Beamt*innen, dann Ärzt*innen, Rechtsanwält*innen.

      Darauf dann Trennung jüdischer und nichtjüdischer Schüler*innen, Nürnberger Rassengesetze, Entlassung von Beamt*innen mit jüdischen Ehepartner*innen, "Arisierung",

      1938 dann die Pogromnacht.

       

      Bis dahin kein Antisemitismus?

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @Zecke:

        Ich verstehe nicht, wie man auf die Idee kommen kann, sowas buchstabengetreu zu verstehen. Dehm ist Künstler und provoziert gerne. Hat er sich bisher als Antisemit hervorgetan? Wenn ja, möchte ich wissen, wie und zwar in seinen nicht aus dem Zusammenhang gerissenen Worten.

         

        Setzt er, angenommen das Zitat sei buchstabengetreu zu verstehen, den Antisemitismus mit Massenmord gleich, dann müsste man zunächst wissen (wollen), wie er das nennt, was dazu führt. Solange wir das nicht wissen, ist der Vorwurf des Antisemitismus in meinen Augen unsachlich und gegenstandslos.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @849 (Profil gelöscht):

      "Und deswegen dürfen wir nicht zulassen, dass man den Begriff des Rassismus für Alles und Jeden inflationiert. RASSISMUS, das ist Massenmord! "

       

      -Zwar unterscheidet sich der Antisemitismus vom vulgären Rassimus, aber trotzdem; nur mal dieses Wort ersetzt und jedem könnte auffallen, was daran falsch ist.

       

      Rassistisch ist also nicht mehr der Busfahrer der alle durchwinkt, aber nur beim farbigen Fahrgast genau auf die Karte kuckt.

      Rassistisch ist also nicht mehr der Typ der viermal von Weißen Idioten angerempelt wird und beim fünften Mal von einem arabisch aussehenden Mann-aber nur den Umstand sehen möchte, das der fünfte Araber war, während die anderen vier als Armleuchter durchgehen.

      Rassistisch ist es ab jetzt auch nicht mehr, wenn ein Farbiger totgeschlagen wird.(oder antisemitisch bei einem Juden in Frankreich)

      Nein, rassistisch ist es ab jetzt nur noch wenn Massen umgebracht werden.

       

      Wenn ich jetzt noch weiter im Sinne der Antisemiten argumentieren würde, könne ich noch oberschlau hinzufügen, das dass ja eigentlich gar kein Rassismus wäre, da es keine Rassen gibt(vergleichbar mit der Argumentation " auch nicht-juden können semiten sein, deshalb ist es kein Antisemitismus")

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @6474 (Profil gelöscht):

        ""Und deswegen dürfen wir nicht zulassen, dass man den Begriff des Nazis für Alles und Jeden inflationiert. NATIONALSOZIALISMUS, das ist Massenmord! "

         

        Ich denke, mit dem Austausch von Gruppen kommt man nicht weiter. Da kann man vieles einsetzen und je nach Konnotation beim Empfänger unterschiedliche Reaktionen hervorrufen.

         

        Mein "Zitat" könnte von einem AfD-Anhänger in dem Sinn verstanden werden, dass man doch bitte nicht die ganzen heutigen Rechten mit den Nazis in einen Hut werfen solle, während Linksliberale sagen könnten, es wäre eine Verharmlosung der Nazis, wenn man jeden schon einen schimpft, der sich im CSU-Fahrwasser bewegt.

         

        Meines Erachtens sind wir bei solchen Themen (Aussagen) immer schnell mit der Inquisition bei der Hand und wollen dabei auch nicht wissen, wie irgendwer etwas gemeint hat. Hauptsache, wir haben schnell den Schuldigen erkannt, an die Wand gemalt (oder gestellt) und uns damit von unseren eigenen Untiefen ein weiteres Mal freigesprochen.

         

        Das wirkt auf mich wie die Fortsetzung des Mittelalters mit vermeintlich neuzeitlichen Mitteln. Es geht da nicht um den Dehm, sondern um den Versuch, Teufel auszutreiben.

        • 6G
          6474 (Profil gelöscht)
          @849 (Profil gelöscht):

          Wo du schon die Nazis erwähnst. Der Nationalsozialismus wäre ohne Antisemitismus undenkbar.

           

          Interessant ist dabei übrigens die Sozialismus-Deutung der Nazis, die kaum ohne Antisemitismus geht.(Keine Sorge, ich rücke keine marxistische Theorie in Nazinähe) Es gab den sogenannten "linken Flügel" der NSDAP. Menschen denen der Sozialismus-Begriff im Nationalsozialismus ernsthaft etwas bedeutet hat und die damit bei vielen vormals linken Arbeitern ideologisch andocken konnten.

           

          Auch damals sind diverse gesellschaftliche Strömungen zusammengewachsen und haben sich ideologisch potenziert.

           

          Übrig blieb dabei meistens nur das schlechteste und wer im braunen Abwasser fischt, der isst hinterher den Fisch der vom Kopf her stinkt.

          • 8G
            849 (Profil gelöscht)
            @6474 (Profil gelöscht):

            Im Grunde stimme ich natürlich zu, dass der Nationalsozialismus ohne Antisemitismus nicht denkbar ist. Allerdings: wenn wir das Pferd mal ein wenig anders aufzäumen, müssen wir uns vielleicht fragen, wo all diese Antisemiten herkamen, die da auf einmal zu Nationalsozialisten wurden. Lassen wir die Überläufer und Arschkriecher mal beiseite: worauf beruht der Zuspruch, den die Nazis erfahren haben, wirklich? Auf dem Antisemitismus oder auf der autoritären Persönlichkeit.

             

            Für mich ist der Antisemitismus eine der Spielarten dieser Persönlichkeit, die sich seine "Juden" sucht, egal unter welchem Vorwand und aus welchen Gruppierungen, wenn sie "die eigene" (was immer auch das sei) auch nur annähernd gefährdet sieht. Für die Entstehung des Nationalsozialisms wäre die Bedingung "Antisemitismus" deshalb nicht hinreichend.

             

            Die autoritäre Persönlichkeit ist m.E. auch die Bedingung dafür, dass sich nicht nur Rechte und Linke Autoritäre in unseligen Vorstellungen treffen, sondern vor allem auch die Mitte der Gesellschaft, deren Verschleierungstaktiken leider nicht immer leicht zu durchschauen ist. Mag also sein, dass Dehm auch so ein Autoritärer ist, bei all seinem Links- und Anti-Getue. Aber das kann man nur rausbekommen, wenn man ihn eingehend dazu befragt bzw. weitere Zitate vorlegt, die den Vorwurf untermauern.

    • @849 (Profil gelöscht):

      Meiner Meinung nach argumentiert Dehm folgendermaßen:

       

      1. Antisemitismus zielt im Kern auf die Vernichtung der Juden (..wurde, was er wirklich ist...)

      2. Alles, was nicht Kern des Antisemitimus ist (d.h. auf die Vernichtung abzweckt), ist kein Antisemitismus.

       

      Das Problem hierbei ist, dass damit alle Judenfeindlichkeit unterhalb der Forderung der Vernichtung oder der tatsächlichen Vernichtung als Nicht-Antisemitisch gilt. So könnte ich einen Juden antisemitisch beschimpfen und es wäre kein Antisemitismus.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @pitpit pat:

        Ich halte Dehm nicht für so "dehmlich". Ich denke, er will sagen, dass man den Antisemitismus lieber für das konkrete gewalthafte Vorgehen gegen die Juden reservieren und sonst von Rassismus sprechen sollte, als dessen brachiale Ableitung er den Antisemitismus versteht oder verstanden haben will.

         

        Wenn er ein Antisemit wäre, müsste er dem Massenmord seiner eigenen "Definition" (als solche ist seine Aussage aber augenscheinlich nicht gemeint) entsprechend ja positiv gegenüberstehen, was erkennbar nicht der Fall ist.

         

        Dass er mit seinem Diktum mittel- oder unmittelbar erklären wollte, es sei unproblematisch, Juden "antisemitisch" zu beschimpfen, solange man sich nicht brachial an ihnen vergeht, ist aus dem Wortlaut nirgends abzuleiten, es sei denn mit einem gerüttelt Maß an bösen Willen dem Autor oder der Partei gegenüber, die er vertritt.

        • @849 (Profil gelöscht):

          Keine Ahnung, wie dämlich Diether Dehm ist. Da es aber nicht schwer ist zu sagen:

           

          "Ich lehne Antisemitismus grundsätzlich ab, mache mir aber Sorgen, dass der Vorwurf infaltionär und damit sinnlos gebraucht wird. Gewalt gegen Juden ist schlimm, aber auch gewaltloser Antisemitismus ist schlimm." O.s.ä.

          Und wenn das nicht so schwer ist, dann könnte Herr Dehm entweder dämlich oder antisemitisch sein.

      • @pitpit pat:

        und um das mal in ein anderes Licht zu rücken:

         

        Ich könnte ungefähr genauso gut sagen:

         

        "Sexuelle Missbrauch beginnt erst bei der gewaltsamen Penetration. Alle die mich einen Sexisten o.ä. nennen, sollten sich schämen. So werden die eigentlichen Opfer noch mal zu Opfern. Ausserdem dürfen wir den Frauen nicht die Definition von Missbrauch überlassen. Das übernehmen wir selber."

         

        Hört sich auch nicht so gut an, oder?

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @849 (Profil gelöscht):

      Wenn man sich dieser Passage intellektuell redlich nähern will, kann man hier doch beim besten Willen keinen Antisemitismus rauslesen, sondern eher eine extreme Empfindlichkeit à la Adorno mit seinem intensiven Mahnen nach dem Krieg, dass die Gefahr, Auschwitz könne sich wiederholen, nach wie vor nicht gebannt sei.

       

      Welchen Sinn sollten solche Aussagen sonst haben? Die Interpretation, Dehm habe ernsthaft sagen wollen, es gäbe erst wieder Antisemitismus, wenn auch Juden umgebracht würden, ist nicht nur an "Dehmlichkeit" nicht zu überbieten, sondern sie verkauft uns wissentlich und offenbar mit einer bestimmten Absicht für dumm.

       

      Ich nehme an, mit jener, von den wirklich gefährlichen Denkmustern abzulenken, die in den letzten Jahren bis hin in die sogenannten Qualitätsmedien wieder hoffähig geworden sind und von denen schon Adorno wusste, dass sie - also die autoritären Charaktere mitten unter uns - die weitaus größere Gefahr darstellen, als die offen als solche sich manifestierenden Rechtsradikalen.

      • @849 (Profil gelöscht):

        Ich möchte mal allen drei in diesem Abschnitt beteiligten, also @ATALAYA, @PITPIT PAT und @ROI danken, weil dies jetzt in den Kommentaren tatsächlich mal sachlich war und mich nicht zu irgendwelchen Reaktionen trieb, weil sich irgendwelche Israelkritiker unverhältnismäßig auskotzten wegen dem Artikel oder andere gleich die gesamte LINKE bzw. Teile davon in Richtung Antisemitismus brachten.

         

        Tatsächlich ist mir auch aufgefallen, dass Dehm gar keine Definition abgibt, wenn man von der offenbaren Polemik "Antisemitismus = Massenmotd" absieht, sondern nur negativ definiert, was seines Erachtens Antisemitismus nicht ist.

        Zu kritisieren bleibt dennoch, dass diese Polemik nicht notwendig war und öffentlich ausgesprochen nur zu leicht zu verdrehten Argumentationen auch der Rechten führen kann. Und dies ist bei dieser Thematik völlig fehl am Platze.

         

        Unbetroffen davon bleibt sein Bündnisverhalten zu kritisieren.

        • @Age Krüger:

          Vielen Dank für die Blumen!

          Zu Ihrer Definitionsfrage:

          Ich denke, dass man das wahlweise als Definition verstehen muss - schließlich muss man Menschen auch ernst & beim Wort nehmen - oder als grobe Positionsangabe. Als solche könnte man Diether Dehm vielleicht folgendermaßen verstehen:

          Antisemitismus kann bis zu einem absolutem Vernichtungswillen führen. Gerade wir Deutschen wissen das genau. Und gemessen am Nationalsozialismus sind die meisten Antisemitismusvorwürfe irrelevant.

          ----------

          Eben das wäre mir eine zu starke Relativierung. Schließlich hat sich auch der nationalsozialistische Antisemitismus mutmaßlich auf einen allgemeinen, diffusen und im Alltag oft unscheinbaren Antisemitismus stützen können.

          • 8G
            849 (Profil gelöscht)
            @pitpit pat:

            Ich möchte zu bedenken geben, dass Dehm seine Ansprache, aus der das Zitat genommen ist, wie folgt einleitet: "Der Antisemitismus wurde das, was er wirklich ist: Eine massenmordende Bestie."

             

            Dies impliziert, dass er existierte, bevor die Nazis "ans Werk" gingen. Es impliziert ebenfalls, dass die Konsequenz jeglichen Antisemitismus stets das Morden ist, auch heute noch.

             

            Wenn er dann im Verlaufe seiner Ansprache mehrfach darauf verweist, dass man den Vorwurf des Antisemitismus nicht inflationär erheben soll, dann impliziert dies wiederum, dass es auch heute Antisemitismus gibt. Dass er diesen indes allein in einem noch zu verübenden, neuen Massenmord erkennt, ist hingegen ein derart logischer Bruch in der "Argumentationskette", dass ich schon deshalb nicht glaube, dass man ihn Dehm Buchstabe für Buchstabe in die Schuhe schieben kann.

             

            Ich finde es jedenfalls interessant, dass Sie Dehm Relativierung vorhalten, denn die wirft er ja Ihrer Ansicht nach gerade jenen vor, die heute überall Antisemiten am Werk sehen.

             

            Dass Dehm ebenfalls die Verwurzlung des Antisemitismus im Volk gemeint hat, wenn er vom Antisemitismus der Nazis spricht, lässt sich m.E. aus dem einleitenden Satz seiner Ansprache folgern.

            • @849 (Profil gelöscht):

              Danke, dass Sie das so klar darstellen. Ich würde nämlich genau dort ansetzen:

               

              Wenn Diether Dehm also eben nicht sagen wollte, dass es keinen Antisemitismus ohne Massenmord gibt, wieso sagt er es dann? Wieso müssen Menschen wie Sie kommen, um seine Aussage zu glätten, zu korrigieren und sogar in ihr Gegenteil zu verkehren?

              Der Mann ist ja nicht mehr grün hinter den Ohren. Der hat studiert und promoviert, ist seit Jahren in der Politik aktiv. Da weiss man nicht nur, was man sagt, man ahnt auch vorher, wie es rüberkommt.

               

              Ich bin mir darüber im klaren, dass man auch Sachen sagt, die man später gerne anders gesagt hätte. Dann stellt man das klar, bzw. bittet um Entschuldigung für unsaubere Formulierungen.

              Hat er aber meines Wissens nach nicht getan.

              • 8G
                849 (Profil gelöscht)
                @pitpit pat:

                Gerade weil er studiert hat und promoviert ist, würde ich ihm unterstellen, dass er sowas nicht buchstabengetreu verstanden haben will. Ich will auch seine Aussage gar nicht glätten - ich möchte sie verstehen und dem Autor gerecht werden. Mir geht es darum, dass ein solches Zitat, das ja selbst im Zusammenhang seiner Ansprache zusammenhangslos erscheint, nicht per se für den Antisemitismus dessen herhalten kann, der es äußert, wenn dieser sonst nicht als Antisemit aufgefallen ist. Ich lese, er trifft und spricht Leute, denen auch Antisemitismus vorgehalten wird. Das ist mir zu wenig. Er sagt ja irgendwo sinngemäß selbst, dass es keinen Sinn hat, zu den Geretteten zu predigen. Für mich sieht es bisher so aus, als habe Dehm keine Berührungsängste. Das finde ich grundsätzlich gut. Es besteht natürlich andererseits stets die Gefahr, dass man in der Höhle des Löwens auf die Dauer auch löwenähnlich wird.

              • @pitpit pat:

                @Atalaya

                "Wenn man sich dieser Passage intellektuell redlich nähern will, kann man hier doch beim besten Willen keinen Antisemitismus rauslesen, [...] "

                Man kann - ganz redlich - daraus eine sehr große Ignoranz gegenüber dem aktuellen Antisemitismus lesen, denn der wäre ja keiner. Und das ist für mich schon so auffällig, dass ich mit gutem Grund dahinter eine antisemitische Einstellung vermute.

  • Was mir mal aufgefallen ist bei einer Partei-Veranstaltung der Linken: Dieter Dehm ist der einzige bei Linkspartei, der mit allen gerne sprechen möchte. Der schien offen zu sein und ging auf andere zu. Dieses Zugehen ist ursympathisch aber kann manchmal falsch sein.

     

    Auf der anderen Seite ist die Atmosphäre bei den Funktionären der Linkspartei von viel zu wenig Herzlichkeit geprägt, das hat mich schockiert.

     

    Ich glaube, dass Dieter Dehm ein prima Kerl ist, aber hat zu wenig Distanz wo andere zu viel haben.

  • M. E. ist das Problem ein anderes: Während man hierzulande auf vermeintliche Antisemiten eindrischt lässt man die richtige Kapitalismuskritik links liegen. Die Kapitalismuskritik hat sich inzwischen weiterentwickelt, und die meisten sogenannten Linken haben das noch gar nicht mitbekommen. Oder wer kennt da den Begriff Giralgeldschöpfung und die Äußerungen der Bundesbank hierzu? Nun, die Schwurbelei über harmlose Schnellsprecher dient jedenfalls den Kapitalisten, die weiterhin weltweit Giralgeldschöpfung über IWF und Weltbank durchdrücken und sogar Kriege vom Zaun brechen falls ein sogenannter Schurkenstaat da dann eben doch nicht mitmachen will. Quellenhinweis: In den Schulungbriefen der Bundesbank stand im Jahr 2015 folgendes: Was ist die gesetzliche Grundlage für die Giralgeldschöpfung? Antwort: Es gibt keine gesetzliche Grundlage für die Giralgeldschoöpfung! Aber die ewig gestrigen Linken bleiben halt bei Adorno und Parteienkrampf hängen. Schade eigentlich, sind das doch nach eigenen Aussagen die Gebildeten.

  • 9G
    9076 (Profil gelöscht)

    Liebe Taz,

    Macht doch mal ein ausgiebiges Interview mit Herrn Dehm.

  • Die Bundeszentrale für politische Bildung konkretisiert den Begriff „Antisemitismus“ als Judenfeindschaft und differenziert zwischen drei Schichten der Judenfeindschaft:

    1. religiöse Judenfeindschaft,

    2. ökonomisch begründete Judenfeindschaft und

    3. rassistisch motivierte Judenfeindschaft.

    Die Historikerin Helen Fein definiert Antisemitismus anschaulich so:

    „Antisemitismus ist ein dauerhafter latenter Komplex feindseliger Überzeugungen gegenüber Juden als einem Kollektiv. Diese Überzeugungen äußern sich beim Einzelnen als Vorurteil, in der Kultur als Mythen, Ideologie, Folklore und in der Bildsprache, sowie in Form von individuellen oder kollektiven Handlungen – soziale oder gesetzliche Diskriminierung, politische Mobilisierung gegen Juden, und als kollektive oder staatliche Gewalt –, die darauf zielen, sich von Juden als Juden zu distanzieren, sie zu vertreiben oder zu vernichten.“

     

    Frau Lehmann entblödet sich nicht, hier regelmäßig Antisemitismus in Deutschland als eine Erscheinung darzustellen, die insbesondere von der Linken oder genauer von Mitgliedern der Partei Die Linke ausgeht, bzw. dort beheimatet ist, oder dort ihren Ausgangspunkt hat. Prüft man diese Behauptungen vor dem Hintergrund dessen, was Antisemitismus tatsächlich meint, kann man diesbezüglich allenfalls von grobem Unfug reden. Was soll das eigentlich bezwecken?

    • @Rainer B.:

      Ich denke es geht auch darum

      dass Antisemitismus eine Form ist Kapitalismuskritik zu üben, und damit linke Inhalte zu zerstören und ins rechte Lager zu ziehen;

      es ist eine Einladung an nationalistische oder rechte Kräfte, wenn Gilad Azmon z.B. geschichtsrevisionistische Rhetorik verbreitet.

       

      Sich diesem Problem nicht zu stellen, kann dazu führen, dass auch die Linkspartei gespalten wird oder fortschrittliche Initiativen blockiert werden.

      Deshalb auch das besondere Augenmerk auf Antisemitismus von links - er scheint weniger unmoralisch zu sein als der von rechts. der ist diskreditiert.

      • @nzuli sana:

        Meinen Sie vielmehr, dass Antisemitismus eine Form ist: k e i n e Kapitalismuskritik zu üben, um von der heutigen Quelle des Antisemitismus, vom deutschen Kapitalismus abzulenken!

         

        Die bürgerlichen Freunde des deutschen Kapitalismus sind heute (wie gestern) bemüht, so auch wie einige Antikommunisten unter den Taz.-Lesern (siehe nur die entspr. User-Kommentare und User-Erwiderungen), die politische Linke, die antifaschistische und antiimperialistische LINKE, mit Kapitalfaschisten in einen Topf zu werfen!

         

        Diese Aktivisten des bürgerlichen Antikommunismus benutzen die Antisemitismus-Keule auch gegen Antifaschisten. Dabei geht es ihnen nicht darum, den Antisemitismus zu überwinden, sondern die Gegner des Kapitalismus [und des Antisemitismus] zu diffamieren.

         

        Dabei drapieren sich diese un-beauftragten VS-Aktivisten auch als Gutmenschen und sind bemüht, jede antikapitalistische Argumentation inhaltlich zu entstellen und von Ursachen und Zusammenhängen mit der bestehenden Gesellschaftsordnung abzulenken.

      • @nzuli sana:

        Ich sehe in der Linkspartei keine „politische Mobilisierung gegen Juden, die darauf zielen, sich von Juden als Juden zu distanzieren, sie zu vertreiben oder zu vernichten“.

        Was es sehr wohl gibt, ist lautstarke Kritik am Umgang der Regierung Netanjahu mit den Palästinensern und diese Kritik richtet sich ganz und gar nicht gegen Juden als solche, sondern gegen fortgesetzes, offensichtliches, himmelschreiendes Unrecht. Wer dieses Unrecht verübt, ist für die Kritik und den Protest dagegen völlig unerheblich.

        • @Rainer B.:

          Ja die Kritik an dem Besatzungsregime und wie die "Administrativhaft" für die Landenteignung genutzt wird ist auch völlig berechtigt.

          Ich finde jedoch:

          es gibt dort zwei miteinander konkurrierende Nationalismen und beide sehr religiös.

          Ich würde gerne eine Stärkung der säkularen Kräfte erleben (und vieles andere).

          Zu leicht ergreifen hierzulande Personen Partei für eine der Nationen.

          Klar wünsche ich auch eine Änderung an der Zionismusdoktrin. Das ist aber solange illusorisch wie Nation, Territorium und Idendität und individuelles Leben aneinander gekoppelt werden.

          Nein, ich denke nicht, dass es hierzulande für die KritikerInnen

          "völlig unerheblich ist, Wer dieses Unrecht verübt".

          Dafür gibt es in der Geschichte der DDR und der radikalen Linken in Westdt. eine lange und eindeutige Geschichte, mit vielen Fehlern, Projektionen und Kriegsbeteiligung 1967- mind. 87.

          Es ist ja gerade die Wende seit 1989ff, und erneut seit 1998, dass die Wirkung der deutschen Geschichte auf die Entstehung Israels in linken Diskussionen einbezogen wurde.

        • @Rainer B.:

          *** - ): Meine Zustimmung.

           

          Die Gegner der LINKEN benutzen den Antisemitismus-Vorwurf, nicht um den Antisemitismus zu überwinden, sie missbrauchen ihn, um von den heutigen kapitalistisch-imperialistischen Quellen des Antisemitismus abzulenken.

           

          Es geht diesen Personen und Staatsbeamten nicht um den Schutz der Menschen jüdischen Glaubens, diese würden sie auch gegebenenfalls für ihre Ziele opfern. Diesen Staatsschützern und Beamten a.D. geht es ausschließlich um den Schutz des (bundesdeutschen) Kapitalismus!

  • Ganz einfach: Wer allen Erscheinungsformen von Antisemitismus nicht entschieden entgegentritt, ist kein Linker.

     

    Eine Linkspartei, die diesen Namen zurecht trägt, müßte sich gegen diesbezügliche Kontaminierungen

    konsequent zur Wehr setzen.

    Und Lafontaine u. Wagenknecht sowie Dehm aber sofort aus der Partei werfen.

    • 9G
      9076 (Profil gelöscht)
      @Mogel:

      Uneträglich ist diese zweierlei Maß.

      Kritik an Russsland und seiner Völkerrechtsverletzungen Annexion der Krim ist erlaubt.

       

      Wer Teile der Außenpolitk Israels kritisiert ist Antisemit.

       

      Es wird doch alles völlig ad absurdum geführt.

  • Ich bin durchaus der Meinung, dass es in der Linkspartei zu Antisemitismus geronnenen Antiimperialismus gibt, aber ich muss auch folgendes sagen:trotz intensiver und breiter Zeitungslektüre auch der mir sprachlich zugänglichen (Englisch und Französisch) internationalen Presse, habe ich noch nie eine Kritik an israelischem Regierungshandeln gelesen, die nicht von wortgewaltigen Stimmen für antisemitisch erklärt wurde.

  • Warum bleibt bei mir, wenn die Linke Antisemitismus bei sich dementiert, das gleiche schale Gefühl zurück, wie wenn die CSU Rasssimus bei sich dementiert?

    • @Hans aus Jena:

      Weil Sie eine ideologisch klinisch reine Welt ohne den geringsten Widerspruch bevorzugen?

  • 3G
    38071 (Profil gelöscht)

    MW hat Dehm noch nie einem Kriegseinsatz oder Waffenexporten zugestimmt und auch den ganzen Gesetzen die zur Schleifung des Sozialstaates führten hat er stets die Zustimmung verweigert. Das untersscheidet ihn von den sich selbst als links verstehenden Grünen.

  • Eigentlich ja kein neues Problem, der Antisemitismus in der Links-Partei

    http://www.zeit.de/2014/48/antisemitismus-afd-die-linke

  • Die Querfront Connection Dieter Dehms zeigt sich auch fein über den Deutschen Freidenker-Verband, wo Dehm laut Wikipedia (https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Deutscher_Freidenker-Verband&oldid=169898289#Assoziierte_Freidenker) assoziiertes Mitglied ist und auch auf deren Seite auch vor ein paar Wochen beim Aufkommen der Lederer Geschichte prominent verlinkt war gleich neben Solidaritätsaufrufen für Ken Jebsen (https://web.archive.org/web/20170929122828/http://www.freidenker.org/cms/dfv/index.php)

     

    Der Verband ist auch bekannt für seine Solidarität mit den Kriegsverbrechern Miloscevic & Mladick. http://www.freidenker.org/?tag=slobodan-milosevic

  • Bin ich `daneben´? Mir geht sehr auf "den Keks" , das religiöse Minderheiten, Sekten usw, des Christentums, des Islam, des Hindiusmus , des Judentums ..

    die, ihnen vom Grundgesetz gewährten Freiheiten und Rechte freier Meinungsäusserung in negativer art und weise Unterlaufen!

    Klar ist, das Deutschland, wegen des Hasses des Holocaust gegen Juden, Roma und Sinti, Kommunisten und Sozialisten und Sozialdemokraten (!) die in KZ´s gemordet wurden, eine historische Schuld trägt..

    Aber? Diese historische Schuld , im Bewusstsein der BRD enthalten, wird doch im Sinne der modernen, humanen Säkularität des Grundgesetzes kosmopolitisch und hoffnungsvoll verarbeitet ?

    Es kann doch nicht sein, das religiöse Gruppierungen, ob islamisch oder jüdisch.. ihr verbrieftes Existenzrecht in der BRD ausnutzen, um den säkulären Charakter des Gundgesetzes zu unterminieren, für ihre religiösen Interessen zu Instrumentalisieren?

    • 9G
      97684 (Profil gelöscht)
      @vergessene Liebe:

      Und was hat Ihr Kommentar mit dem angeblIch en oder tatsächlichen Antisemitismus in " der Linken " zu tun?

    • @vergessene Liebe:

      mir geht´s darum, den seltsamen Kontrast zwischen politischer Vernunft des "sozial-zivil" Notwendigen im modernen Staat..

      ..zu historisch überlieferten religiösen Werten und Zielsetzungen und Traditionen zu verdeutlichen!

      Siehe Türkei! Herr Erdogan benutzt seine religiöse Interpretation von Demokratie als art "Keule" um seine politischen Opponenten zu verfolgen.. er appelliert an die religiösen Gefühle im Namen seiner seltsamen `Vernunftspolitik´. Angstkultur.

      Und in der BRD? Einerseits das Schuldgefühl des Horrors des Holocaust.. als Motivation für die moderne säkuläre und weltoffene kosmopolitische Kultur.. und andererseits die neoliberale Tendenz eine neue soziale Unterklasse zu erzeugen! ..dadurch wird erneuter Rassismus stimuliert! Zum anderen wird freudig mit der "Antisemitischen Keule" ausgeteilt um Kritik an der israelischen `Vernunftspolitik´zu ersticken! Geht das nicht etwa gegen die Meinungsfreiheit? Leider ist die Rhetorik der "Dialektik der politischen Vernunft" nicht immer `stubenrein´und verfällt in dumme Vorurteile.. aber Dialektik impliziert Lernfähigkeit! Es gilt doch, zu lernen, den "Weizen der politischen Vernunft vom Spreu religiöser Weltinterpretation zu trennen" ..

      • 9G
        97684 (Profil gelöscht)
        @vergessene Liebe:

        VieleNein Dank. Jetzt verstehe ich, was Sie meinen. Die Strategie ist nicht neu.Die Rechten machen das unter dem Deckmäntelchen "Meinungsfreiheit " und " Das wird man doch wohl noch sagen dürfen auch. Ihr Beispiel Erdogan triffts genau. Hier zeigt sich auch die Schnittstelle " rechts " und Religion "

      • 8G
        85198 (Profil gelöscht)
        @vergessene Liebe:

        Es wird schon seit langer Zeit auch genug handfeste und punktgenaue Kritik an Jebsen oder Dehm (oder Lafontaine oder Wagenknecht) geübt und trotzdem kommen sie nicht von ihrer Rhetorik herunter, die mit antisemitischen Klischees spielt und sowohl den Antisemitismus als auch die Verbrechen im 3. Reich verharmlost und relativiert. Jede Kritik an dieser Rhetorik wird eben über Jahrzehnte lang geflissentlich ignoriert und es wurde statt dessen angefangen, einen rechten antisemitischen Opfermythos zu generieren, um sich vor jeder Kritik zu immunisieren. Die Dialektik oder die Vernunft sind Jebsen oder Dehm doch herzlich egal! Schon deswegen gehört Dehm das Vertrauen entzogen (und Lafontaine und Wagenknecht gleich mit)! Wie soll denn die Linkspartei Politik gestalten - mit diesen Gestalten mit Braunstich?

        • @85198 (Profil gelöscht):

          Mir fehlen immer noch Belege von Ihnen, wo die Aussagen von Wagenknecht antisemitische Rhetorik aufweisen.

          Wagenknecht steht für einen anderen Kurs wie Kipping, aber abgesehen davon, dass ich ihre bislang vorgebrachte Haltung zu Israel nicht teile, habe ich bei ihr noch nie diese Vereinfachungen gehört wie sie hier Dehm benutzt oder auch andere Israelkritiker. Gerade Wagenknecht bekämpft ja die Zusammenarbeit mit Rotgrün, die schon immer von "Heuschrecken" u.ä. sprachen und somit versuchen, die Auswirkungen des Kapitalismus zu personalisieren, um dafür bestimmte Menschen verantwortlich zu machen anstelle des Systems.

        • @85198 (Profil gelöscht):

          ja, sehe ich auch so.

    • @vergessene Liebe:

      In dem Artikel geht es um das, was die FR gut auf den Punkt gebracht hat: »„Israelkritik“ ist eine Maskerade der Antisemiten vom Schlage Dehms.« Und Anna Lehmann fragt sich, zu Recht, warum sich die Linke scheinbar geschlossen hinter einen "Antisemiten vom Schlage Dehms" stellt. Was hat also Ihr Geplänkel über irgendwelche "religiösen Minderheiten" (interessant, dass für Sie das Judentum und der Islam eine Sekte ist) , die "den säkularen Charakter des Gundgesetzes unterminieren, für ihre religiösen Interessen zu Instrumentalisieren" mit der Haltung der Linken zu tun? Versuchen Sie davon abzulenken, dass die Partei die Linken ein Problem mit Antisemitismus hat?

      • @Nicky Arnstein:

        Ich meine, man kann von Leuten wie Dehm nicht mehr sprachliche Disziplin verlangen als die offiziellen (religiösen) Judenvertreter selbst leisten.

        Diese machen auch keinen klaren Unterschied zwischen Religion (Holocaust) und der imperialistischen Unterdrückungspolitik der israelischen Regierung. Mit klaren politische Zielen.

        Damit erreichen sie - bisher - dass man bei jeder Kritik an Israel sehr leicht als Antisemit dargestellt werden kann und da daher besser lässt.

        Ein Schelm , der Böses dabei denkt. Die ächten Rechten sind für das Tabu natürlich sehr dankbar.

        • @Sonntagssegler:

          "[...] und der imperialistischen Unterdrückungspolitik der israelischen Regierung"

           

          Und wenn gar nichts mehr hilft, dann bemüht man einfach ein bisschen "Phrase Dropping" und offenbart dabei ein maximal rudimentäres Verständnis der verwendeten Begriffe...

    • 8G
      85198 (Profil gelöscht)
      @vergessene Liebe:

      Was hat das mit den dehmlichen Äußerungen zu tun?

      Außerdem hat die BRD kein Bewußtsein. Nur Lebewesen haben so etwas wie ein Bewußtsein und leider haben zu viele der hier lebenden Menschen immer noch antisemitische Ressentiments verinnerlicht.

  • Durch diesen ganzen braunen Sumpf ob Genoss*innen oder Volksgenoss*innen steigt eh keiner mehr durch.

    • @Günter:

      Das ist ja auch so gewollt, dass auf einmal in der Linken ein brauner Sumpf vermutet wird. Da die Linke die Einzige Kraft gegen die Neoliberalistische Politik der anderen ist muss sie gespalten und verunglimpft werden. Da werden Menschen Dinge angedichtet die sie sich dann einfach "gefallen lassen müssen". Sätze werden aus dem Zusammenhang gerissen, um Gemeinsamkeiten künstlich zu produzieren, die gar nicht vorhanden sind. Siehe bei Frau Wagenknecht und Herrn Lafontain. Auch die werden in diesem artikel wieder erwähnt, auch wenn sie mit den Vorgängen nichts zu tun haben.

      • @Martin_25:

        Auch ich denke, dass das ganze Geschwurbel um Wagenknecht und Lafontaine der Versuch ist, sie als Linke, die sich erheblich gegen die Auswüchse des Neoliberalismus engagieren, zu desavouieren. Das ist pure Verleumdung einer offensichtlich neuen neoliberalen Bewegung mit linker Plakette. Wie der Dieb, der am lautesten "Haltet den Dieb!" schreit, rufen hier die Schreihälse mangels linker Positionen "Querfront", "Antisemit" usw.

        Ich hätte nie gedacht, dass sich eines Tages obsessive Befürworter von Unterdrückung und Diskreminierung als Linke verstehen.

      • @Martin_25:

        so ähnlich klingen auch die Verschwörungstheorien der Rechten

      • @Martin_25:

        Da muss nichts angedichtet werden. Bei so manchem radikalen Linken steht Jude synonym zu Kapitalist. Ganz dem alten Klischee folgend. Der selbe Grund wieso die radikalen Rechten von der weltschwörung schwadronieren.

      • @Martin_25:

        Richtig, Querfrontler gehören abgespalten.

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    „Das ist indiskutabel und konterkariert den Vorstandsbeschluss von vor zwei Wochen“, sagte der Rostocker Sozialsenator Steffen Bockhahn der taz. „Man braucht schon schizophrene Züge, um nicht zu erkennen, dass das nicht zueinander passt.“

     

    Dem kann ich nur zustimmen!

    Wie soll denn in der LINKEN ein aufrechter Gang geübt werden, wenn schon die eigenen Abgeordneten sich Bären haben aufbinden lassen und diese Bären auch anderen aufbinden wollen, auf dass sie selbst auch mit gebeugtem Rückgrat daher gelaufen kommen mögen.

    Ein Klassenressentiment, dass auch aus der ideologischen Ablehnung eines bedingungslosen Grundeinkommens spricht, kann keinen aufrechten Gang. Aus Missgunst wird von anderen erwartet, dass sie sich die internalisierte Selbsterniedrigung des eigenen gebeugten Rückgrats auch zu eigen machen.

    Wie viele Linksjugend-Verbände müssen denn noch Wagenknecht, Dehm oder Lafontaine das Vertrauen entziehen, bis es Konsequenzen gibt?

     

    "Gerade wo ich denke ich bin draußen, ziehen die mich wieder rein!" https://www.youtube.com/watch?v=zMtRqvhdOhQ

    • @85198 (Profil gelöscht):

      Geht es jetzt um die völlig bescheuerte Definition von "Antisemitismus" durch Dieter Dehm oder geht es um Wagenknecht und Lafontaine?

      Ich kenne die Definition von den beiden zu Antisemitismus nicht. Es gibt irgendwelche personellen und evtl. auch strategische Auseinandersetzungen in der LINKEN, aber es ist schon unseriös, die unterschiedlichen Positionen zu den Systemveränderungen. die Wagenknecht zu Kipping besitzt über den Streitpunkt der Israel-Haltung der beiden zu klären. (Btw: Interessant. Bartsch steht in der personellen Debatte auf Wagenknechts Seite. Dem unterstellt keiner, dass er Dehm zustimmt.)

  • Den erwähnten Artikel in der FR habe ich nicht gelesen, aber die Diskussion kommt mir bekannt vor.

    In der SED, der Staatspartei der untergegangenen DDR, aus der letztendlich die heutige Linkspartei hervorgegangen ist, gab es ähnliche Diskussionen. Es lief auf die Frage hinaus, wie man den Holocaust an den Juden verurteilen und gleichzeitig Israel, dem Staat der Juden „Zionismus“ vorwerfen könne.

     

    Die SED-Ideologen beendeten die Diskussion auf die ihnen eigene Weise, indem sie den „Lehrsatz“ herausgaben: „Antisemitismus und Zionismus sind zwei Seiten derselben Medaille“ – Fertig!

     

    Offenbar gibt es in der Linkspartei immer noch viele Mitglieder, die nicht vom DDR-Erbe lassen können!

  • 8G
    8545 (Profil gelöscht)

    Sehr geehrte Frau Lehmann, Ihre eigene Meinung dazu würde mich wirklich sehr interessieren. Sind Jebsen und Dehm Antisemiten?

    Beste Grüße

  • Herr Bommarius sollte sich nun bei Diether Dehm entschuldigen.

  • 9G
    97663 (Profil gelöscht)

    Schon der Beschluss des Parteivorstands zu Jebsen ist mit 18 zu 12 (Nein-Stimmen und Enthaltungen) eher knapp gewesen. Die Linkspartei hat ein handfestes Antisemitismus-Problem. Bitter

    • @97663 (Profil gelöscht):

      Wegen PDS-Privatisierer wie Carl Wechselberg bin ich aus der PDS ausgetreten.

    • @97663 (Profil gelöscht):

      Warum Sonderrolle

      Israel ist ein Staat mit einer eigenen Politik. Bloß weil dort viel Menschen mit Religion Judentum wohnen ist dieser Staat keineswegs gegen Fehler gegenüber Menschen anderer Religion gefeit. Muss man sich deshalb den Mund verbieten lassen? Ist eine Meinungsäußerung schon alleine deshalb "Antisemitisch" weil der betreffende Adressat dem Judentum angehört?

    • 3G
      35730 (Profil gelöscht)
      @97663 (Profil gelöscht):

      Die Linke sollte die Ausweitung Israels auf palästinensische Gebiete ächten und gleichzeitig den Schulterschluss mit den gemäßigten Juden und den Demokraten suchen, sich also klar gegen Krieg und Vertreibung positionieren.

       

      Das ersnthafteste Problem der Linkspartei ist der Verstoß gegen die Meinungsfreiheit. In der Unterdrückung von Abweichlern unterscheiden sie sich kaum mehr vom braunen Pöbel.

      • 8G
        85198 (Profil gelöscht)
        @35730 (Profil gelöscht):

        Geschichtsrelativierung können Sie. Wo haben Sie das gelernt?

      • @35730 (Profil gelöscht):

        Allerdings. Ich denke es ist immer am besten darauf zu achten was die dortige politische Linke sagt. An deren Seite hat sich auch die deutsche Linke zu positionieren ein besser wissen aus 3000+ km Entfernung ist wohl eher der übliche linksbürgerliche Patronismus. Und die Israelische Linke empfindet die sog. "israelsolidarischen" also nationalistischen und imperialistischen Positionen wohl eher als blanke Frechheit. Die Solidarität zum Israelischen Staat und seiner Regierung ist ein Phänomen des deutschen Sprachraums, das sollte uns stehts bewusst sein. In jedem anderen Land bekommt man für derartige Aussagen zum Glück den Vogel gezeigt. Diese Haltung gilt selbstverständlich für jedes andere Land, nur im Falle von Israel wird die Regierung gegen die dortige Linke verteidigt.

         

        Verleumdung als Stilmittel in der politischen Debatte ist man in der Tat eher von Rechten gewohnt. Mit politischen Gegnern nicht reden zu wollen und diese stattdessen in Verruf zu bringen um es den Vertretern der Gegenseite unmöglich zu machen Fuß zu fassen weil diese gesellschaftlich geächtet sind ist eine faschistoide Strategie wie sie in vielen autoritären Regime zu beobachten sind.

        Andere mit einem strategischen Antisemitsmusvorwurf ins Abseits zu drängen und mit Gruppenbildung und Polarisierung raus drängen zu wollen ist in jedem Falle autoritär und antidemokratisch. Es hat also nicht die Linke ein Antisemitsmus-Problem sondern diejenigen die das behaupten haben ein Problem mit Meinungsfreiheit

        • @Oskar:

          " Ich denke es ist immer am besten darauf zu achten was die dortige politische Linke sagt. An deren Seite hat sich auch die deutsche Linke zu positionieren..."

           

          Und Meretz definiert Antisemitismus wie Herr Dehm??? Die Quelle hätte ich mal gerne. Meretz dürfte zur Zeit die linkeste Partei in der Knesset sein und somit mit der LINKEN in Deutschland vergleichbar. Und wen würden Sie denn dann in den palästinensischen Autonomiegebieten fragen: Die PPP steht genauso für palästinensischen Nationalismus wie die Meretz für einen sozialistischen Zionismus.

        • @Oskar:

          Danke, sehr schön zusammengefasst. Hier in D wird man schon als Querfront gebrandmarkt, weil man mal mit einem Rechten an der selben roten Ampel angehalten hat. So macht man politisch Andersdenkende nieder.

  • „Parteivorstand stellt sich dumm“

     

    Kann man sich so verlesen?

  • Das finde ich allerdings auch eher peinlich.

    Der FR-Artikel rückt Dehm nicht in die Nähe von Holocaust-Leugnern, sondern höchstens in die Nähe von Ken Jebsen.

    Der ist - meines Wissens nach - kein Holocaust-Leugner. Insofern ist Rixingers Begründung dünn und falsch.

    Schade, ich hatte gehofft, dass die Gegner der dogmatischen Linken da standhafter bleiben. Jetzt wirkt wie Berufspolitiker, die einander doch kein Auge aushacken möchten.

  • Irgendwie ist das mit Gehrcke und Dehm die Generation, die es nicht mehr richtig mitbekommen haben, als die Auseinandersetzungen zwischen Anti-Imps und Antifa in den 90ern abgingen oder die sich einfach ohne Not zu früh da positioniert haben. Inwiefern auch Lafontaine dazugehört, weiß ich nicht.

     

    Die damaligen Äußerungen von Dehm verlangen aber nun wirklich mal von Dehm SELBST eine Klarstellung. Allerdings enthält auch der FR-Artikel keine genaue Quellenangabe, wann Dehm das gesagt haben soll.

    • @Age Krüger:

      Zwischen Anti-Imp und Antifa? Ich hoffe mal sehr das das ein Verschreiber war

      • @Oskar:

        Wieso sollte das ein Verschreiber sein???

    • @Age Krüger: https://www.youtube.com/watch?v=GAZ8CU9m_JI bei 0:30 bis 0:32
      • @pitpit pat:

        2009 eine solche Äußerung zu machen, ist schon mehr als blöd. Da will sich jemand eher klar von der antideutschen Linken abgrenzen anstatt seine Positionen aus den 70ern zu überdenken, wo Pro-Israel noch die Aufgabe der Springer-Presse war.

         

        Glücklicherweise ist Dehm bald 70 und bei der nächsten Bundestagswahl hoffentlich kein Grund mehr, bei der Wahl der LINKEN in Niedersachsen wieder ein schlechtes Gewissen zu haben. Der widerliche Umgang damals mit der Abgeordneten Christel Wegner durch DIE LINKE hat mir in Niedersachsen schon damals gereicht.

      • @pitpit pat:

        Interessante Aussage dort von Dehm

         

        „Antisemitismus ist Massenmord und muß dem Massenmord vorbehalten bleiben“

         

        Vor 33/39 gab es also keinen? Was für Typen laufen den da in der Linkspartei herum?

  • 9G
    97663 (Profil gelöscht)

    Bestürzend, dass die Parteiführung der Linken (?) nicht die Kraft hat, sich unmissverständlich gegen die antisemitischen Ausfälle der Querfrontstrategen in ihren Reihen zu verwahren. Wie kann man mit diesen Leuten in einer Partei verbleiben?

    • @97663 (Profil gelöscht):

      Diese Parteiführung sollte sich keinen Bären in Form von Querfront oder Antisemitismus aufbinden lassen. Man muss nicht über jedes noch so wackelige und unbewiesene Stöckchen der "Qualitätsmedien" springen.

  • Drei Fragezeichen !

    Was ist das denn ? Morbus Wagenknecht, Zickenkrieg ?

  • Ich habe mich mal bei der Neuen Rheinischen Zeitung umgeschaut und finde dort keinen Beleg für die These, dass dieses Medium" "Verschwörungstheoretikern und Antisemiten eine Plattform bietet". Das ist ja schon ein herber Vorwurf und der sollte deshalb auch nachvollziehbar belegbar sein. Deshalb bitte zumindest ein einzige Fundstelle für einen Antisemiten, der hier geschrieben hat.

    • @bruno.der.problembär:

      Ich werde die Artikel nicht verlinken. Aber dort schrieb bspw. auch Elsässer noch 2012, da war er schon Chefredakteur von Compact.

      Anonsten empfehle ich die Artikel von Werner Rügemer dort zu lesen, vor allem die, wo es um die 'Transnationale kapitalistische Klasse' geht. Spoiler-Alert: Das sind die Juden.

      • @pitpit pat:

        Schade eigentlich, dass nicht verlinkt wird zu Quellen, die dem Leser helfen könnten, die Argumentation nachzuvollziehen. Also macht man sich selber die Mühe und findet einen Artikel, in dem Rügemer über "jüdische Bankiers" schreibt. Aber nicht nur über "jüdische". Dieser Artikel ist historisch und quellenmäßig angelegt und taugt m.E. keinesfalls zu der Behauptung, Rügemer sei Antisemit.

        Also verlinke ich: http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=22558

        • 8G
          85198 (Profil gelöscht)
          @bruno.der.problembär:

          Was hat das Verhalten von Bankiers mit ihrer Religion zu tun, warum zählt er nur 'jüdische Bankiers' auf? Im Mittelalter war Christen der Handel mit Geld verboten, Was hat also das kapitalistische Verhalten der Bankiers mit ihrer Religion oder Abstammung zu tun? Sie haben Kriege finanziert - na und? Welcher Bankier hätte das nicht getan? Es ging um Renditen.

           

          Fragen Sie mal Volker Tauber oder Ilse Aigner, was die davon halten, keine Waffen mehr zu exportieren, so dass die bayrischen Renditen aus dem Krieg ausfallen und damit auch die Arbeitsplätze. Da jammert die "transnationale kapitalistische Klasse" in Oberndorf oder anderswo, dass sie keinen Tod mehr exportieren darf, aber Verschwörungsideologen machen dann die Banken, nein die "jüdischen Bankiers" verantwortlich, die nichts anderes machen, als was ihre systemische kapitalistische Aufgabe ist: Kredite für legale wirtschaftliche Operationen zur Verfügung zu stellen - und die Waffenproduktion gehört dazu!

           

          Für die Klassenzugehörigkeit spielt Nationalität oder Religion keine Rolle.

          Aber es ist ein strukturell antisemitisches Argumentationsmuster dem "guten", "schaffenden" nationalen Kapital ein "böses" "raffendes" transnationales Kapital gegenüber zu stellen. Das führt aber zur Verschwörungsideologie und nicht zu einem besseren Verständnis von Kapitalismus. Jemand, der so etwas denkt, darf nicht an die Macht kommen! Dann fangen nämlich auch ganz schnell die "Säuberungen" an, weil Kritik gar nicht mehr verstanden werden muss, sondern man die Angelegenheit über die Zuschreibung der Zugehörigkeit zur "transnationalen kapitalistischen Klasse" regelt. Super, wenn man immer recht hat?!

        • @bruno.der.problembär:

          A gähn!! Euer Modderatistas-Steinbeißer - wieder mal ne Kette ab -

          oder was?!

           

          Danke für den link.

           

          Werner Rügemer der alte Kämpe ein Antisemit - ? -

          Ach du heilger Strohsack - da lachen ja die Hühner -

           

          Die inkriminierte Stelle in seiner glänzenden Analyes beschreibt allein religiöses Labeling -

          "…Zudem kann sich Kapitalismus auch mit verschiedenen Religionen schmücken, christlich, islamisch, jüdisch etwa.…"

          &

          Hat mit dem braunen antisemitischen Bild "jüdischer Bankier" - erkennbar nix am Hut.

          &

          Dieses Labeling ist so alt wie Geldwirtschaft & z.B. im DHITIP-Glashaus - vulgo Moschee-Kölle schmunzelte ich bei einem Konzert nicht schlecht über die von der Decke herabhängenden Werbebahnen von Bankem - u.a. Bank Katar mit Slogan

          "sozial erfolgreich islamisch"

          So geht's - doch auch!;)(

      • @pitpit pat:

        Tut mir leid, aber das, was in dem hier verlinkten Artikel über Rügemer zitiert wird, ist doch seeeeehr weit heeeergeholt, zumeist aus dem Zusammenhang gerissen und ganz offensichtlich von dem BEMÜHEN geleitet, ihm Antisemitismus überhaupt vorwerfen zu können. Wenn es ansonsten keinen Beleg gibt für die Behauptung, dass die NRZ "Antisemiten eine Plattform bietet", dann hätte der Autor dies besser gepfiffen (... so nannte es meine Mutter immer, wenn sie der Meinung war, das Gesagtes besser ungesagt geblieben wäre :-) )

        • @bruno.der.problembär:

          Mir reicht das vollkommen. Ich zeige Ihnen nur, was ein Teil meiner Urteilsbasis ist.

          Ich stand ganz konkret vor der Entscheidung, mit solchen Leuten gemeinsam Politik zu machen und habe mich unter anderemdeswegen dagegen entschieden.

      • @pitpit pat:

        Elsässer schrieb noch 2002 für Konkret und Jungle World.

        Und aufschlussreich, bei welchen Vokabeln Sie sofort an Juden denken müssen...

        • @Linksman:

          Hör ich Krokusse, denk ich an Frühling,

          Hör ich Transnationale kapitalistische Klasse, denk ich an Vulgärmarxismus mit antisemitischen Traditionslinien.

           

          So einfach kann das Leben sein.

      • @pitpit pat:

        Nachtrag:

         

        Rügemer war Mitbegründer des Blogs, hier ein Link auf eine gute Beschreibung: https://blog.psiram.com/2017/08/werner-ruegemer-und-die-juedischen-aufsteiger/

        • @pitpit pat:

          Als ich Ihren link folgte - d.h.

          "Werner Rügemer &

          Die "Jüdischen Aufsteiger"

           

          Dachte ich - schade - daß angeblich sein inkriminierter Text - so der Hinweis a.E. - von ihm aus dem netz genommen

           

          Doch siehe da - das am Anfang unterlegte führt zum Text -

          https://www.psiram.com/de/index.php/Datei:Ein_Besuch_in_der_K%C3%B6lner_Synagoge_-_Wenn_Kipa-Br%C3%BCder_die_Woche_der_Br%C3%BCderlichkeit_feiern_-_NRhZ-Online_-_Neue_Rheinische_Zeitung.pdf -

           

          &

          Da dachte ich - flapsig geschrieben.

          Das ja. Jedoch nicht weiter der Rede wert. Aber die psiram.com-Schreibe - eine peinliche Verdrehkiste - platter geht's echt nicht!

          &

          Zur Erinnerung. Werner Rügemer hat die Führungen zur Arisierung in Kölle in Stadtteil Marienburg installiert.

          (Die aufgescheuchten "Nachfolger" - riefen anfangs die Polizei.

          Diese - kam - & stellte Rügemer "zur Rede" - was er & die Teilnehmer der Führung denn dort machten! - (???) -

          Solches seien die Bewohner dieses Veedels (u.a. der feine Steuerjongleur Herr Zumwinkel) nicht gewohnt!)

          &

          kurz - Ja - So hab ich mir immer - leibhaftige Antisemiten vorgestellt!

          Naiv - wie ich mit Verlaub nun mal bin.

        • @pitpit pat:

          Tut mir leid, aber das, was in dem hier verlinkten Artikel über Rügemer zitiert wird, ist doch seeeeehr weit heeeergeholt, zumeist aus dem Zusammenhang gerissen und ganz offensichtlich von dem BEMÜHEN geleitet, ihm Antisemitismus überhaupt vorwerfen zu können. Wenn es ansonsten keinen Beleg gibt für die Behauptung, dass die NRZ "Antisemiten eine Plattform bietet", dann hätte der Autor dies besser gepfiffen (... so nannte es meine Mutter immer, wenn sie der Meinung war, das Gesagtes besser ungesagt geblieben wäre :-) )