Aktuelle Nachrichten in der Coronakrise: Neue Risikogebiete

Zypern und Katalonien sind nun Risikogebiete. Virologin Brinkmann fordert ein neues Testkonzept an Schulen. Die Inzidenz sinkt nicht mehr.

Leere Strandliegen

Wird wohl noch eine Weile so bleiben: leere Strände in Zypern Foto: Petros Karadjias/AP/dpa

Neues Testkonzept für Schulen

Die Virologin Melanie Brinkmann fordert ein neues Coronatestkonzept für Schulen. „Ich finde es wichtig, auch Kinder und Jugendliche vor einer Infektion mit Sars-CoV-2 zu schützen“, sagte die Wissenschaftlerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die Deltavariante werde nach den Sommerferien „sehr schnell durch die Schulen rauschen, wenn wir keine Vorsorge treffen“, betonte Brinkmann.

Statt weniger präzisen Antigenschnelltests spricht sich die Wissenschaftlerin des Braunschweiger Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung für den vermehrten Einsatz sogenannter Lollitests oder Gurgeltests aus. „Das spart Kosten und kann per PCR ausgewertet werden“, erläuterte die Virologin.

Außerdem sollten Brinkmann zufolge Masken getragen werden, um das Infektionsrisiko zu senken. Auch Ventilatoren direkt in den Fensterscheiben seien eine gute Lösung. „Ohne zusätzliche Maßnahmen werden die Infektionen wieder zunehmen, es wird zu Quarantäneschleifen kommen, wie man es jetzt schon in Großbritanniens Schulen beobachten kann“, sagte die Virologin. (epd)

Inzidenz sinkt nicht weiter

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist erstmals seit Wochen nicht weiter gesunken, teilte das Robert Koch-Institut mit. Aktuell beträgt die Inzidenz bundesweit 4,9. Innerhalb eines Tages wurden zuletzt 599 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert, das sind 21 mehr als am Sonntag vor einer Woche. Sieben weitere Menschen starben. Damit erhöht sich die Zahl der insgesamt gemeldeten Todesfälle auf 91.030. Insgesamt fielen in Deutschland bislang rund 3,7 Millionen Corona-Tests positiv aus. (dpa)

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Zypern und Katalonien ab Sonntag Risikogebiete

Mit Zypern und der spanischen Region Katalonien stehen ab Sonntag, den 4. Juli zwei weitere Urlaubsziele auf der Liste der Coronarisikogebiete. Außerdem gelten nun auch drei weitere Regionen in Spanien und Norwegen als Risikogebiete, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Freitag mitteilte. Der Schritt hat aber kaum faktische Auswirkungen für Urlauber, da Flugreisende sich ohnehin bei Einreise testen lassen müssen und damit dann die Quarantänepflicht entfällt. Allerdings bedeutet die Einstufung als Risikogebiet, dass das Auswärtige Amt von Reisen dorthin abrät. (dpa)

Coronakrise mindert Ausbildungschance von Geflüchteten

Die Coronapandemie hat sich negativ auf die Ausbildung von Geflüchteten ausgewirkt. Das ergab eine Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) unter 70 Wirtschaftsorganisationen, wie die Funke-Zeitungen berichteten. Demnach gaben 60 Prozent der Befragten an, Geflüchtete seien stärker von den Auswirkungen der Pandemie betroffen als ihre Kolleginnen und Kollegen.

An der Umfrage nahmen 41 Industrie- und Handelskammern, 16 Handwerkskammern und 13 andere Organisationen wie Landwirtschaftskammern oder Bildungsträger teil. Rund jede dritte befragte Organisation berichtete demnach von einer mangelnden technischen Ausstattung, die die geflüchteten Auszubildenden hemme. Häufig fehle es an Laptops oder einer stabilen Internetverbindung.

Rund jede vierte Organisation habe zudem berichtet, dass die Sprachkenntnisse während der Pandemie kaum gefördert wurden, auch würden sich die eingeschränkten Austauschmöglichkeiten nachteilig auf die Integrationsfortschritte auswirken.

Der Umfrage zufolge werden geflüchtete Auszubildende häufig vor allem in den Branchen ausgebildet, die von der Pandemie besonders schwer getroffen sind und dessen Unternehmen in den Lockdown-Monaten lange schließen mussten. So nannten 80 Prozent der befragten Organisationen das Gastgewerbe als besonders relevant für den beruflichen Einstieg Geflüchteter. 58 Prozent nannten zudem den Einzelhandel als relevant. (afp)

Ein Comeback der Dienstreisen

Aufgrund der gesunkenen Infektionszahlen wächst nach Angaben der Lufthansa die Nachfrage nach Dienstreisen – und auch die Deutsche Bahn rechnet mit mehr geschäftlichen Fahrten. „Wir erleben derzeit ein Comeback der Dienstreise. Gerade in Deutschland und Europa zieht die Nachfrage der Unternehmen nach Flugreisen wieder deutlich an“, sagte Lufthansa-Vorstand Harry Hohmeister der Welt am Sonntag. „Seit vier Wochen registrieren wir eine verstärkte Nachfrage nach dienstlichen Flügen für September, Oktober und November. Das ist ein deutliches Signal.“

Hohmeister erwartet, dass die Dienstflüge im dritten und vierten Quartal dieses Jahres lediglich 30 bis 40 Prozent des Vorkrisenniveaus erreichen dürften. „Das ist aber eine Vervielfachung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum“, sagte er. „Ich schätze, dass wir als Lufthansa bei den Dienstreisen am Ende wieder bei 90 Prozent des Vorcoronaniveaus landen werden.“

Nach Angaben des Hauptgeschäftsführers des Verbands Deutsches Reisemanagement (VDR), Hans-Ingo Biehl, schicken kleine mittelständische Unternehmen eher Mitarbeiter auf Dienstreisen als Großkonzerne, die weiter sehr vorsichtig seien. Auch Biehl bestätigt, dass der Wunsch nach mehr persönlichem Austausch bei vielen Unternehmen wieder da sei: „Fraglich ist jedoch, ob das Infektionsgeschehen das zulässt.“ Entsprechend vorsichtig ist die Prognose: Möglich sei, dass bis Ende des Jahres die Dienstreisen wieder 50 Prozent oder mehr des Vorkrisenniveaus erreichten. (dpa)

Olympia-Auftakt wohl ohne Zuschauer

Die Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele in Tokio wird möglicherweise ohne Zuschauer über die Bühne gehen. Das berichtete die größte japanische Tageszeitung Yomiuri Shimbun. Am 8. Juli wollten Japans Organisatoren mit der Regierung, der Stadtverwaltung sowie dem Internationalen Olympischen und dem Paralympischen Komitee zur weiter strittigen Frage der Zulassung von Zuschauern zusammenkommen. Dabei werde voraussichtlich entschieden, einen Teil der Wettkämpfe ohne Zuschauer abzuhalten. Das gleiche sei auch für die am 23. Juli geplante Eröffnungszeremonie zu erwarten.

Tokio befindet sich derzeit noch bis zum 11. Juli in einem Quasi-Notstand, nachdem am 20. Juni der Notstand mit strengeren Regeln nach rund zwei Monaten aufgehoben worden war. Laut Yomiuri Shimbun erwägt die Regierung eine Verlängerung des Quasi-Notstands, möglicherweise um einen Monat. Eine Entscheidung solle am 8. Juli nach Beratung mit Experten fallen. (dpa)

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