Abstimmung im US-Bundesstaat Nevada: Ehe für alle in der Verfassung
Nevada nimmt als erster US-Bundesstaat das Recht auf gleichgeschlechtliche Ehe in die Verfassung auf. Bei einem Referendum stimmten 62 Prozent der Menschen dafür.
„Es fühlt sich gut an, dass die Wähler entschieden haben“, sagte Chris Davin von der Vereinigung Equality Nevada dem Sender NBC News. Anstelle von Richtern und Gesetzgebern habe diesmal die Bevölkerung entschieden. „Das ist direkte Demokratie.“
Vor 18 Jahren war in einem Referendum in Nevada die Ehe von den Teilnehmer:innen mehrheitlich als Bund „zwischen Mann und Frau“ definiert worden. Ungeachtet dessen verabschiedeten Abgeordnete des Bundesstaates 2009 ein Partnerschaftsgesetz.
Absicherung gegenüber dem Supreme Court
Der Oberste Gerichtshof der USA hatte im Juni 2015 in einer historischen Entscheidung Schwulen und Lesben überall in den USA das Heiraten erlaubt. Die Ehe für alle blieb aber trotz wachsender gesellschaftlicher Akzeptanz ein Streitthema.
Für die Befürworter:innen ist die Entscheidung in Nevada eine zusätzliche Garantie, falls der Supreme Court, an dem die Konservativen eine klare Mehrheit haben, künftig gegen die gleichgeschlechtliche Ehe vorgehen sollte.
Mit seiner umstrittenen Entscheidung, noch kurz vor der Wahl am 3. November die konservative Richterin Amy Coney Barrett als Nachfolgerin für die verstorbene Liberalen-Ikone Ruth Bader Ginsburg zu ernennen, zementierte der scheidende US-Präsident Donald Trump die konservative Mehrheit in dem Richterkollegium für Jahre. Sechs der auf Lebenszeit ernannten obersten Richter gelten als konservativ, drei als liberal.
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