+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Ukraine laut Geheimdienst für Anschlag verantwortlich
Ein russischer General wird in Moskau bei einer Explosion getötet. Russland spricht von Terror. Geheimdienstkreise in Kyjiw sprechen von Spezialeinsatz.
Inhaltsverzeichnis
- Sicherheitskreise in Kyjiw: Ukraine für Tod von russischem Militärvertreter verantwortlich
- Prominenter General in Moskau bei Explosion getötet
- Weißes Haus: Nordkoreanische Soldaten an der Frontlinie
- „Strom von Freiwilligen“ bringe Wende im Ukraine-Krieg
- „Hybride“ russische Angriffe in Deutschland: EU verhängt Sanktionen
Sicherheitskreise in Kyjiw: Ukraine für Tod von russischem Militärvertreter verantwortlich
Die Ukraine steckt nach Angaben aus eigenen Sicherheitskreisen hinter der Tötung eines ranghohen russischen Militärvertreters am Dienstag in Moskau. Der Kommandeur der russischen Truppen zur Abwehr von Angriffen mit radioaktiven, biologischen und chemischen Kampfstoffen, Igor Kirillow, sei bei einem „Spezialeinsatz“ des ukrainischen Geheimdienstes SBU getötet worden, verlautete aus Geheimdienstkreisen in Kyjiw. „Kirillow war ein Kriegsverbrecher und ein absolut legitimes Ziel, da er den Befehl zum Einsatz verbotener chemischer Waffen gegen das ukrainische Militär gab“, hieß es.
Kirillow und sein Assistent waren nach Angaben Moskaus am Dienstagmorgen bei einer Explosion nahe einem Wohnhaus im Südosten der russischen Hauptstadt getötet worden.
Der SBU hatte Kirillow am Montag „Kriegsverbrechen“ in der Ukraine vorgeworfen, da er Angriffe mit Chemiewaffen auf ukrainische Truppen im Osten und Süden des Landes angeordnet habe. Im Oktober war er von Großbritannien wegen des Vorwurfs des Einsatzes von Chemiewaffen in der Ukraine mit Sanktionen belegt worden. (afp)
Russland stuft Mord an General als Terroranschlag ein
Russische Ermittler haben den Mord an dem General Igor Kirillow in Moskau als Terroranschlag eingestuft. Russlands Chefermittler Alexander Bastrykin übernahm die Kontrolle über den Fall. Laut russischen Medien soll der Sprengsatz mutmaßlich vom Signal eines Mobiltelefons gezündet worden sein. Untersucht würden nun auch Mobilfunkverbindungen in dem Stadtviertel, hieß es. (dpa)
Prominenter General in Moskau bei Explosion getötet
Bei einer Explosion in Moskau sind am Morgen nach Angaben von Ermittlern der prominente General Igor Kirillow und sein Adjutant getötet worden. Die Explosion sei durch einen Sprengsatz verursacht worden, der in einem Elektroroller in der Nähe eines Wohnhauses im Südosten der russischen Hauptstadt versteckt gewesen sei, sagte die Sprecherin des nationalen Ermittlungskomitees, Swetlana Petrenko.
Der 54-Jährige war Chef der ABC-Abwehrtruppen des Landes und damit zuständig für den Schutz vor Gefahren durch atomare, biologische und chemische Kampfmittel. Kirillow trat im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine immer wieder öffentlich mit Vorwürfen auf, die USA betrieben in dem Nachbarland etwa geheime Biolabors.
Die Hintergründe des Anschlags waren zunächst unklar. Laut Petrenko sind Ermittler vor Ort im Einsatz, um das Verbrechen aufzuklären. (dpa)
Weißes Haus: Nordkoreanische Soldaten an der Frontlinie
Nach Angaben des Weißen Hauses stehen nordkoreanische Truppen nun an der Frontlinie des russischen Angriffskriegs und befinden sich im Kampf gegen die Ukraine. Der Sprecher des nationalen Sicherheitsrats der Vereinigten Staaten, John Kirby, bestätigte diese Einschätzung am Montag (Ortszeit), nachdem die ukrainische Regierung erklärt hatte, dass nordkoreanische Soldaten von einer Unterstützerrolle zu direkten Kämpfen im Namen Russlands übergegangen seien.
Bei Kämpfen in der russischen Region Kursk sind am Wochenende nach Darstellung des ukrainischen Militärgeheimdiensts GRU auch nordkoreanische Soldaten ums Leben gekommen oder verwundet worden. Sollten sich diese Angaben bestätigen, wären es – soweit bekannt ist – die ersten nordkoreanischen Todesopfer aufseiten der russischen Truppen seit Beginn des Krieges. Unabhängig ließen sich die Angaben allerdings nicht überprüfen. (ap)
„Strom von Freiwilligen“ bringe Wende im Ukraine-Krieg
Der russische Präsident Wladimir Putin sieht im Ukraine-Krieg eine von Freiwilligen angetriebene Wende auf dem Schlachtfeld zugunsten seines Landes. „Der Strom von Freiwilligen reißt nicht ab“, sagte Putin am Montag vor Generälen. Dank dessen „sehen wir eine Wende an der Front“. Von großer Bedeutung sei, dass sich in diesem Jahr etwa 430.000 Russen verpflichtet hätten, nach etwa 300.000 im vergangenen Jahr. Die russischen Truppen hielten entlang der gesamten Front die strategische Initiative. „Allein in diesem Jahr wurden 189 Bevölkerungszentren befreit“, sagte Putin. Verteidigungsminister Andrej Beuslow erklärte, die ukrainischen Truppen seien aus fast 4.500 Quadratkilometern Gebiet vertrieben worden. Pro Tag kämen im Schnitt 30 Quadratkilometer dazu.
Öffentlichen Karten zufolge rückt Russland in diesem Jahr so schnell vor wie seit dem Beginn des Krieges 2022 nicht mehr. Fast ein Fünftel der Ukraine ist inzwischen unter russischer Kontrolle, die Krim eingerechnet. Die Ukraine hat ihrerseits russisches Territorium in der Oblast Kursk eingenommen. (rtr)
„Hybride“ russische Angriffe in Deutschland: EU verhängt Sanktionen
Die Europäische Union hat erstmals Sanktionen wegen „hybrider“ russischer Angriffe in Deutschland und anderen Ländern verhängt. Die EU-Außenminister beschlossen am Montag in Brüssel Einreise- und Vermögenssperren gegen 19 Einzelpersonen sowie Organisationen. Von ihnen sollen mindestens fünf direkt oder indirekt an Spionage oder Desinformations-Aktivitäten gegen die Bundesrepublik beteiligt gewesen sein. Zusätzliche Strafmaßnahmen treffen zudem Akteure in China, Nordkorea und dem Iran, die Russland mutmaßlich im Angriffskrieg gegen die Ukraine unterstützen.
Neu auf der EU-Sanktionsliste steht unter anderem der frühere Mitarbeiter des AfD-Bundestagsabgeordneten Eugen Schmidt, Wladimir Sergijenko. Dieser habe sich an Aktivitäten Russlands beteiligt, „die die Demokratie, den Rechtsstaat und die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland untergraben“, heißt es in der Liste, die im EU-Amtsblatt veröffentlicht wurde. (afp)
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