+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: „Der Anfang vom Ende“
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu fordert Hamas-Kämpfer zur Aufgabe auf. WHO sieht katastrophale Folge des Konflikts. Israel zählt 100. toten Soldaten.
Netanjahu: „Der Anfang vom Ende der Hamas“
Israel will ungeachtet immer mehr getöteter Zivilisten den Krieg im Gazastreifen gegen die islamistische Hamas weiter intensivieren – und verbreitet Siegesgewissheit. Der Krieg werde noch andauern, „aber das ist der Anfang vom Ende der Hamas“, prophezeite Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in einer Videobotschaft am Sonntagabend. „Zu den Terroristen der Hamas sage ich: Es ist aus. Sterbt nicht für Sinwar [den Chef der Hamas im Gazastreifen]. Ergebt euch – jetzt.“ Unterdessen wächst die internationale Kritik am Vorgehen seiner Regierung angesichts einer immer katastrophaleren Lage für die Zivilisten im Gazastreifen. (dpa)
Blinken: Hamas könnte Waffen einfach niederlegen
Laut den Vereinten Nationen hungert inzwischen die Hälfte der Bevölkerung im Gazastreifen. Weltweit wird gewarnt, dass das unerträgliche Leid nur noch mehr Palästinenser in die Arme der Hamas treibe. Darauf angesprochen antwortete US-Außenminister Antony Blinken im Interview des US-Fernsehsenders CNN auf die Frage, wann Israel gedenke, diese intensive Phase der Kämpfe zu beenden: „Das sind Entscheidungen, die Israel treffen muss.“ Aber es liege auch an der Hamas. Statt sich hinter Zivilisten zu verstecken, könne sie sich einfach ergeben. „Sie könnte morgen ihre Waffen niederlegen, sie könnte sich morgen ergeben, und dann wäre alles vorbei“, sagte Blinken. (dpa)
WHO: Folgen des Konflikts katastrophal
Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, schilderte am Sonntag die verheerende Lage in dem von Israel abgeriegelten Küstengebiet. „Die Folgen des Konflikts auf die Gesundheit sind katastrophal“, sagte er zum Auftakt einer Sondersitzung des WHO-Exekutivrats in Genf. Der Rat nahm am Abend ohne Abstimmung eine Resolution an, die unter anderem eine Ausweitung der humanitären Hilfslieferungen fordert. Die USA, Deutschland und andere Länder bemängelten, dass der Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober in dem Text nicht erwähnt und verurteilt wird. (dpa)
UN-Vollversammlung stimmt am Dienstag über Gaza-Resolution ab
Die UN-Vollversammlung soll diese Woche über einen Resolutionsentwurf für einen sofortigen humanitären Waffenstillstand im Gazakrieg abstimmen. Für Dienstag sei eine Dringlichkeitssitzung mit einem Votum anberaumt, teilte der palästinensische UN-Botschafter Riad Mansur am Sonntag der Nachrichtenagentur AP mit. Der Entwurf ähnele einer im Weltsicherheitsrat gescheiterten Vorlage, gegen die die USA erst am Freitag ihr Veto eingelegt hatten.
Resolutionen der UN-Vollversammlung sind anders als jene des Sicherheitsrats nicht rechtlich bindend. Doch dürfte das Votum ein Stimmungsbild in der Weltgemeinschaft zu den aktuellen Entwicklungen im Gazakrieg liefern, der durch das Massaker der Hamas und anderer Extremistengruppen am 7. Oktober in Israel ausgelöst wurde. (ap)
Israel will Bilder halbnackter Männer in Gaza stoppen
Nach Empörung über Aufnahmen von nur mit Unterhosen bekleideten palästinensischen Gefangenen im Gazastreifen will Israel eine weitere Verbreitung dieser Bilder unterbinden. Der Nationale Sicherheitsberater Zachi Hanegbi sagte laut der Zeitung The Times of Israel am Sonntagabend, Verdächtige müssten durchsucht werden, um sicherzustellen, dass sie keine Waffen oder Sprengstoff bei sich tragen. Die Bilder von ihnen in Unterhosen würden jedoch „niemandem dienen“. Er erwarte, dass die Verbreitung eingestellt werde. Die Bilder hätten Besorgnis über Israels Festnahmeverfahren im Gazastreifen ausgelöst und Fragen über mögliche Rechtsverletzungen oder erniedrigende Behandlung aufgeworfen, schrieb die Times of Israel. (dpa)
Israel: Mehr als 100 Soldaten getötet
Seit dem Beginn der Bodenoffensive gegen die radikalislamische Hamas im Gazastreifen sind nach Armeeangaben mehr als hundert israelische Soldaten getötet worden. Nach dem Tod von drei weiteren Soldaten habe sich die Zahl der Todesopfer in den Reihen der Streitkräfte auf 101 erhöht, teilte die Armee am Montag mit. (afp)
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