+++ Das taz lab 2025 +++: Weitermachen in Zeiten multipler Krisen
Ein debattenreicher Tag jenseits der Empörung endet. Jemand sagte am Morgen: „Am Ende wird mehr gutgegangen als schiefgelaufen sein“ – Recht behielt er.
19:48 Uhr: Ist da vielleicht auch ein bisschen Erleichterung dabei? Sicherlich. Klar ist: Das Motto „Weiter machen“ bleibt aktuell. Bis zum nächsten mal!“ (ras)
19:17 Uhr: Das taz lab neigt sich langsam dem Ende zu. Alle, die bis jetzt durchgehalten haben, haben sich zur letzten Veranstaltung des Tages vor der Roten Bühne versammelt. Zum Abschluss holt taz lab-Kurator Jan Feddersen noch einmal Leute auf die Bühne, „mit denen ich auf der Stelle um die Häuser ziehen und auf einer Party Kette rauchen würde“. Er dachte dabei an taz-Redakteur Nicholas Potter, Autor Jakob Springfeld, Historikerin Hedwig Richter und Journalistin Yelizaveta Landenberger. Das Abschlusspanel soll in Zeiten multipler Krisen Mut machen, zum Weitermachen animieren. Mit Freude, Hoffnung und Zuversicht! (lv)
19:12 Uhr: Das lief ja wie am Schnürchen! Irgendjemand hat heute früh gesagt: „Am Ende des Tages wird mehr gutgegangen als schiefgelaufen sein.“ Der Satz hat sich bewahrheitet: Bis auf kleine technische Querelen gab nichts Empörenswertes zu berichten. Passt! Schließlich ist „Jenseits der Empörung“ das Motto des Tages. Und wer doch eine Veranstaltung verpasst hat, kann sie sich ja nachher einfach in der Mediathek ansehen. (ras)
19:00 Uhr: Im Besselpark wird es nur langsam ruhiger. Noch ist die Sonne ja auch nicht untergegangen! Mal sehen wie es danach aussieht. Keine große Party diesmal – aber die Besucher:innen des taz lab werden sich schon zu helfen wissen. Der Tresen bleibt schließlich geöffnet. (ras)
18:53 Uhr: „KI ist das, was vor einigen Jahren die Blockchain war: ein Hype“. Die Gesellschaft müsse sich nicht mit allem beschäftigen, was in der IT gerade in ist, findet Jürgen Geuter, unter der Netzgemeinde besser bekannt als „tante“. Er fordert, sich um die echten Probleme in der Welt zu kümmern. Das können hungernde Kinder, aber auch prekäre Arbeitsbedingungen sein. (tw)
18:31 Uhr: Am 30. April jährt sich zum 50. Mal das Ende des Vietnamkrieges. Antikriegsfilme wie „Full Metal Jacket“ ignorieren jedoch die vietnamesische Sichtweise auf den Krieg. Dies nehmen Hoang Dang Lanh, Autor und Bruder des Schriftstellers Bao Ninh, und Südostasienwissenschaftler Gerhard Will im Gespräch „Die Leiden des Kriegs“ zum Anlass, dem Publikum auf de taz lab vietnamesische Antikriegsliteratur näher zu bringen. Sie lesen aus der Kurzgeschichte „Tosender Sturm“ und eröffnen Einblicke in das Innenleben der Prostituierten Suy Nong und ihrer Liebe zum melancholischen Vietcong-Soldaten Tuan. (nad)
18:30 Uhr: „Alles KI, oder was?“, fragt Adrian Breitling in seinem gleichnamigen Panel. Alle sind sich schnell einig: Der Begriff KI wird gern genutzt, weil er schick klingt. Neu ist, dass Neuronale Netze heute generischer trainiert sind als ihre Vorgängertechnologien. Sozio-Technologe Jürgen Geuter bringt es auf den Punkt: „Menschen verändern die Welt, nicht Technik verändert die Welt.“
Trotzdem wirft der zunehmende Einsatz Künstlicher Intelligenz neue Fragen auf, die erörtert werden müssen. „Wir übersehen leicht, wie wir als Gesellschaft KI eigentlich einsetzen wollen“, meint Soziologin Alice Rombach. Marian Gläser, Gründer des KI-Startups brighter AI, fordert in diesem Zusammenhang eine bewusste Auseinandersetzung mit KI-Werkzeugen. (tw)
18:27 Uhr: Hunderte Verletzte, Tote und entführte Geiseln – am 7. Oktober 2023 wurde das israelische Musikfestival Supernova zum Ziel eines Terroranschlages der Hamas. taz-Autor Nicholas Potter bezeichnet das Massaker als Leerstelle, die seitdem in der Berliner Clubszene geblieben ist. „We will dance again“ lautet das Motto der Überlebenden. Aber: Wie weitertanzen? Mit wem? Und ist die Clubszene noch ein sicherer Ort?
Für Party-Promoter Roy Siny war die Berliner Clubszene bis zum Nova-Massaker ein Ort der Befreiung – fast schon eine gelebte Utopie. Die Sicherheit, mit der er früher auf dem Dancefloor tanzte, sei nun verschwunden. Elisabeth Steffen, Pressesprecherin des Berliner Technoclubs //: about blank, berichtet von den Veränderungen, die sie seit dem 7. Oktober 2023 erlebt. Veranstaltungen unter Polizeischutz habe es früher nicht gegeben.
Die queer-jüdische Aktivistin Rosa Jellinek wehrt sich allerdings gegen diese „verklärte Sicht“, mit der die Clubszene rückblickend idealisiert werde. Differenzen und Diskriminierung habe es schon immer gegeben. (lv)
18:24 Uhr: Nachdem die Journalist*innen den ganzen Tag auf dem taz lab bisher vor allem ihrer Arbeit nachgingen, Gespräche führten und moderierten, gibt es am kühler werdenden Abend noch einmal Raum für Perspektiven von Nachwuchsjournalist:innen.
Im Januar und Februar startete die taz Panter Stiftung das Projekt „Panter Jugend 2025“. 26 Nachwuchsjournalist:innen kamen zusammen, um sich Gedanken darüber zu machen, in welcher Welt sie leben möchten. Vier von ihnen – Wiebke Howestädt, Robert Saar, Luna Afra Evans, Federico Svezia – sitzen am Küchentisch des taz labs. Dort sprechen sie mit Gemma Terés Arilla, Leiterin der taz Panter Stiftung, und Ole Schulz, Projektkoordinator der taz Panter Stiftung, über die politische Lage.
Federico Svezia, der gerade Abitur macht, schrieb über die ökonomischen Auswirkungen von Bürgergeldkürzungen, Robert Saar füllte eine Seite zum Thema Migration. Die Migrationsdebatte sei an Unmenschlichkeit nicht zu überbieten ergänzt Luna Afra Evans. Obwohl die politische Lage für den journalistischen Nachwuchs beunruhigend wirkt, warnt Robert Saar davor, den Aufstieg der AfD als Naturgesetz darzustellen: „Wir sind nicht das Kaninchen vor der Schlange.“
Auf die Frage im Titel des Panels: „In welcher Welt möchtest du leben?“, antwortet Wiebke Howestädt: „Ich möchte in einer Welt leben, in der ich aus einer Berechtigung heraus zuversichtlich bin. Das ist, was mir gerade ein bisschen fehlt. Weniger Frustration, mehr Zuversicht.“ (lla)
17:50 Uhr: Zum Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl wird es heute ernst: Anja Krüger aus der taz-Öwi-Redaktion leitet eine intensive Diskussion rund um die Zukunft der Atomkraft in Deutschland. Auf dem Podium: Armin Simon, Referent für Atompolitik und Reaktor-Risiken, die Technikhistorikerin Anna Veronika Wendland und die Physikerin Oda Becker.
Während die Union in ihrer Wahlkampagne den Slogan „Back to Atom“ propagierte, wurde die Rückkehr zur Kernenergie in den Koalitionsgesprächen nicht konkret angekündigt.
Wird es ein „Comeback der Atomkraft“ geben, oder ist das Thema für Deutschland endgültig passé? Diskutiert wird nicht nur über die Risiken bestehender Atomkraftwerke, sondern auch über die zentrale Frage: Wohin mit dem Atommüll? Was macht Endlagerung sicher? Fest steht: In dieser Runde wurde viel Energie freigesetzt – ganz ohne Kernspaltung. (cb)
17:34 Uhr: „Ich möchte nicht überwacht werden. Lasst es!“, ruft der Autor Michael Seemann. Dieses Bedürfnis scheint das Publikum zu teilen. Hat es eben noch gespannt gelauscht, bricht es nun in tosendem Applaus aus. Alternativen zur Datenökonomie mit all ihren Nebeneffekten könnten öffentlich-rechtliche, dezentralisierte Plattformen schaffen. Das fordert Informatikerin Elina Eickstädt nicht nur als Privatperson, sondern auch als Sprecherin des Chaos Computer Clubs. (tw)
17:28 Uhr: „Ob das Internet wirklich so am Arsch ist, wie es manchmal scheint“, will taz-Redakteurin Shayna Bhalla im Panel „Von der Datenschutzgrundverordnung zur Broligarchie“ von ihren Gäst*innen wissen. Diese antworten, dass die Plattformmacht größer werde. Die Internetfirmen bauen ihre Monopole immer weiter aus.
Besonders beunruhigt zeigt sich die Runde von den Entwicklungen im Weißen Haus. „Die Techunternehmen sitzen wie die Ritter an der Tafelrunde und loben ihren König“, findet Medienforscher Michael Seemann. Er warnt vor dieser Machtübernahme: „Wenn die Mächte Staat und Plattform verschmelzen, werden uns unsere Märkte, unsere Freundschaften und unsere Diskurse geklaut.“ Mit Trump an ihrer Seite wenden sich die Techfirmen gegen Europa, weil ihnen Datenschutzgesetze nicht passen.
Warum dagegen wenig unternommen wird? Darauf liefert Informatikerin Elina Eickstädt eine einfache Antwort: „Netzpolitik ist kein sexy Thema. Damit gewinnt man keine Wahlen.“ (tw)
17:23 Uhr: Als „politisches Comeback der absoluten Extraklasse“, beschreibt Julian Müller-Kaler, Associate Fellow bei der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik, die Wiederwahl von Trump. Er stand quasi mit einem Bein im Gefängnis und wurde trotzdem von der Mehrheit der amerikanischen Bevölkerung gewählt. In anderen Worten: „Das Trumpeltier ist ausgebrochen“. Das Gefährlichste dabei? „Trump ist unberechenbar!“
„Trump hat keine Ahnung, was er da tut. Seine Berater wissen das hingegen ganz genau“, fasst Michaela Dudley die bisherige Amtszeit zusammen. Mit rosa Mütze und neonpinker Sonnenbrille bringt die Berliner Queerfeministin und taz-Kolumnistin Farbe in das sonst eher kahle Studio Mint. Nach kurzer Werbeunterbrechung für Dudleys neues Buch fragt taz-Autor Ulrich Gutmair, was der Slogan „Make America Great Again“ für die amerikanische Gesellschaft und Demokratie bedeutet – und die Diskussion nimmt an Fahrt auf. (lv)
17:12 Uhr: Wo steht Indien heute nach Beginn der dritten Amtszeit von Narendra Modi? Und wie sieht zivilgesellschaftlicher Widerstand in Modis autoritärem Indien aus? Dies diskutieren Sarnath Banerjee, Graphic Novelist, Debjani Bhattaryya, Professorin für die Geschichte des Antropozäns, Dirk Wiemann, Professor für Englische Literatur und Priyam Goswami Choudhury, Postdoktorandin am Institut für Anglistik und Amerikanistik in Potsdam mit dem taz-Asienredakteur Sven Hansen im Lightning Talk „Indien unter Modi“.
Debjani Bhattaryya unterstreicht, dass Modi es geschafft hat, sich mit einem bisher nicht dagewesenen und allumfassenden Personenkult als „Marke Indiens“ zu inszenieren. Modi schafft es nach Ansicht Banerjees außerdem auf „brilliante Weise, die Hoffnungen und Träume Indiens in einer marvel-ähnlichen Weise zu framen“.
Dem gegenüber gelinge es der Opposition momentan noch nicht, ein überzeugendes Gegen-Narrativ zu etablieren, obwohl Indien immer noch eine pluralistische und diverse Gesellschaft sei. Laut Goswami und Wieman ist Indien allerdings immer gut für eine Überraschung.Die Referierenden sind sich einig darüber, dass aus dieser Vielfalt überraschend und unerwartet eine starke Opposition zu Modis autoritärem Indien entwachsen könnte, wie sich schon bei dem monatelangen Protest der Bauern gegen Modis neue Preisbestimmungen für landwirtschaftliche Produkte im letzten Jahr zeigte. (bsz)
17:04 Uhr: Spannend und persönlich geht es am Küchentisch weiter mit „Wann ist ein Migra kein Migra mehr?“: lab-Kurator Jan Feddersen fragt die Anwesenden, was Migration für sie bedeutet. Racha Kirakosian, Professorin für Germanistische Mediävistik an der Uni Freiburg, beschreibt Migration als „wandernden Begriff“.
In den USA frage man nicht, ob man eine Emigrationsgeschichte hat, sondern welche. Sie schildert den inneren Konflikt zwischen ihrem Drang, in der Schule „immer besser als sehr gut“ zu sein, und dem Vorwurf, sie würde die „Migra-Karte“ spielen. Zerrin Eren, die als Kind ohne Deutschkenntnisse nach Hamburg kam, erinnert sich daran, wie sie versuchte, sich anzupassen. Es dauerte lange, bis sie ihre Herkunft als Bereicherung ansah. Murat Kayman, Jurist aus Lübeck, betont: „Manchmal braucht es einfach Menschen, die einem das neue Zuhause mit Herz zeigen.“ (cb)
16:51 Uhr: Welche Rolle Kinder und Jugendliche in der deutschen Politik spielen – und spielen werden – deutete sich bereits im Dezember an. Bei der Spendengala „Ein Herz für Kinder“ spendete SPD-Chef Lars Klingbeil 500 Euro Spende, Friedrich Merz, Kanzler in spe, gab immerhin 4.000 Euro. Soweit zu den Prioritäten in der Politik.
Die Gründe dafür, dass die Politik wenig Herz für Kinder hat, seien struktureller Natur, erklärt Soziologe Aladin El-Mafaalani im taz-Gespräch „Kein Herz für Kinder“. Bereits in den 1970er-Jahren wurden Kinder wissenschaftlich als strukturelle Außenseiter beschrieben. „Weil sie aber so viele waren, musste man sie beachten“, sagt er im Gespräch mit Paulina Unfried, Politikwissenschaftlerin und Autorin. „Neu ist, dass sie eine Minderheit sind.“ Hinzu komme, dass Eltern als Wahlberechtigte „eine völlig bedeutungslose Rolle“ hätten. „Das ist die Erwachsenengruppe, die am häufigsten keine deutsche Staatsangehörigkeit hat“, sagt El-Mafaalani.
Die direkten Generationenbeziehungen, zwischen Eltern und Kindern, seien gleichzeitig so gut wie nie. Und dann wird es paradox. Denn das sei nicht unbedingt positiv, meint El-Mafaalani: „Wie soll man rebellieren gegen beschissene Zustände, wenn die eigenen Eltern voll nett sind?“ (lla)
16:47 Uhr: Seit 22 Jahren herrscht Erdogan in der Türkei. Die AKP hat in diesem Zeitraum nur eine Wahl verloren, und zwar in Istanbul. Can Dündar, Exil-Journalist und Filmemacher, spricht mit taz Redakteurin Derya Türkmen zum Thema „Aufruhr in der Türkei“.Die Wahlerfolge der AKP kann Dündar leicht erklären: „Wenn du ein Land wie Erdogan führst, ist es ein Leichtes, Wahlen zu gewinnen: Verhafte einfach alle deine politischen Gegner.“
Nachdem Erdogan im Jahr 2013 die Gezi-Proteste brutal unterdrückte, dachte er, kritische Stimmen hätten aus Angst das Land verlassen. Doch die jüngsten Demonstrationen nach der Festnahme des Istanbuler Bürgermeisters İmamoğlu zeigen, dass die türkische Zivilgesellschaft nicht verstummt ist.
Moderatorin Derya Türkmen hat die jüngsten Proteste persönlich erlebt. Zwar seien die Proteste von Hoffnungslosigkeit geprägt. Doch die Erkenntnis, nichts zu verlieren zu haben, verleiht den Menschen Mut. (nad)
16:42 Uhr: Im Orangen Raum des Frizz Forums sprechen die Moderatoren Daniel Kubiak und André Knabe mit der iranischen Sängerin und Aktivistin Faravaz Farvardin darüber, wie Musik Gesellschaft sichtbar machen kann. Farvardin, die aus dem Iran floh, nachdem sie wegen ihrer Musik zu einem Jahr Gefängnis verurteilt worden war, lebt heute im Exil in Berlin: „Ich bin frei – wenn man Exil Freiheit nennen kann.“ Musik sei für sie ein Mittel, Brücken zwischen den Menschen zu bauen: „Ich möchte die Kluft zwischen den Menschen verkleinern.“
Im Gespräch geht es auch um die Bewegung „Jin Jiyan Azadi“ und die iranische Revolution. Farvardin erklärt, dass Musik Empowerment bedeutet: „Singen ist eine Art, sich zu empowern. Sogar Frauen in den Gefängnissen Irans tanzen.“ Zum Abschluss spielen sie einen ihrer Songs: Ein Techno-Beat mit gemischten Farsi- und Englisch-Texten: „I don't wanna be a taxi driver, even if they pay me well, I'd rather go to hell. I don't wanna be a taxi driver, I wanna be a bitch in my hometown“. Farvardin schließt mit den Worten: „Frauen- und Flinta Probleme sind überall ähnlich. Die Gefahrenlevel sind nur unterschiedlich.“ (ab)
16:40 Uhr: Der türkise Küchentisch ist einer der letzten Orte im Besselpark, an dem heute in Berlin noch die Sonne scheint. Gerade sitzen dort Frauen jeden Alters, die sich fragen, wie sie nach den Wahlen Widerstand leisten können. Fast schon schüchtern fragt der einzige Mann, ob seine Anwesenheit in Ordnung sei, bevor er sich ans hinterste Ende setzt. „Unbedingt“, antwortet Suzan Çakar, Mitbegründerin des Kollektivs We Won’t Shut Up! Munich und Leiterin des heutigen Workshops, moderiert von taz-Geno-Leitung Lana Wittig. Feminismus sei schließlich für alle da, sagt Çakar. Die Frage, was Feminismus und Widerstand überhaupt bedeuten, sorgt erst für nachdenkliches Schweigen und schließlich für angeregte Diskussionen unter den Teilnehmenden. (lv)
16:02 Uhr: Stehend und sitzend versammeln sich Menschen für das nächste Gespräch, moderiert von Lina Eikelmann, um den Küchentisch im Park. Sie wollen von Kommunikationswissenschaftlerin Judith Möller und Correctiv-Faktencheckerin Sarah Thust wissen: Wie schaffen wir Fakten? Eine Zuhörerin fragt: „Können Live-Faktenchecks bei Fernsehtalkshows Wirkung entfalten— und sind sie überhaupt umsetzbar?“ Möller verweist auf die Forschungslage: „Faktenchecks sind am wirksamsten, wenn die Korrektur vor der Falschinformation kommt. Wird erst nachträglich korrigiert, entfaltet die Fehlinformation bereits ihre Wirkung.“
Auch Thust mahnt zur Vorsicht: Es sei problematisch, Falschinformationen erst im Nachhinein aufzuarbeiten. Gleichzeitig räumt sie ein, dass Live-Faktenchecks in der Praxis oft zu aufwendig seien, um flächendeckend eingesetzt zu werden. (aho)
15:46 Uhr: Die Veranstaltung „Thank Goodness I'm Queer!“ beginnt anders als der Titel vermuten lässt. Taz lab-Redakteurin Nisa Eren moderiert das Panel und fragt Jonas Löschau, Ocean Hale Meißner und Michaela Dudley, wann es sich für sie das erste Mal richtig gut angefühlt hat, queer zu sein. „Vielleicht ja morgen“ antwortet Journalistin und Kabarettistin Michaela Dudley. Nach einem Moment Stille sagt sie: „Nein, eigentlich immer. Es fühlt sich immer richtig gut an.“ Sie fügt hinzu: „Wenn du aus dem Rahmen fällst, hast du mehr Platz – aber auch mehr Platzwunden“.
Dieses Ambivalenz zieht sich durch das Gespräch. Im einem Moment erzählen die Aktivist*innen von liebevollen und empowernden Erfahrungen, die sie im privaten Umfeld machen und im nächsten berichten sie von Morddrohungen und Anfeindungen.
Ocean Hale Meißner und Jonas Löschau sprechen über die Lebensrealität queerer Menschen auf dem Land in Sachsen. Queerfeindliche Anfeindungen steigen und Beratungsangebote gibt es oft nur in der nächstgrößeren Stadt. Besonders für junge queere Menschen wollen die Aktivist*innen deshalb vor allem eins: weitermachen! (kr)
15:44 Uhr: Auch im Raum befinden sich einige Menschen, die der Linken-Abgeordnete Ferat Koçak bereits zu Hause am Küchentisch besucht hat. Immer wieder geht ein lautes Klatschen geht durch die Reihen. Viele Zuhörer*innen haben Fragen mitgebracht. (tw)
15:43 Uhr: Bei dem, was Hamza Howidy im Talk „Experiences from Gaza“ erzählt, schüttelt der Friedensaktivist regelmäßig den Kopf. Er berichtet von einer humanitären Notlage, davon, dass „Israel seit über 50 Tagen humanitäre Hilfen blockiert.“ Moderiert von Journalistin Anastasia Tikhomirova dreht sich der Austausch um das Leben der Zivilbevölkerung im Gazastreifen. Howidy protestierte 2023 in Gaza gegen das Hamas-Regime und wurde dafür verhaftet. Dann gelang ihm die Flucht nach Deutschland. Nun setzt er sich für diejenigen ein, denen die Flucht nicht gelang. „Wir wollen die Hamas nicht als Regierung.“ Sagt er. Außerdem sei er sich sicher, dass die isrealische Gewalt, die der Hamas gilt, überwiegend Zivilisten trifft, die sich nicht mit der Hamas solidarisieren. (tk)
15:38 Uhr: „Was tun gegen das antifeministische Rollback?“ – Unter diesem drängenden Thema versammeln sich die Anwesenden, moderiert von der Politikwissenschaftlerin Inken Behrmann und dem Soziologe nValentin Ihßen. Der Saal ist bis auf den letzten Platz gefüllt, fast nur Frauen. In einer Ecke strickt eine Frau mit Antifa-Hoodie konzentriert weiter, als wäre Widerstand längst Alltag.
Rechtsanwältin und Dozentin Asha Hedayati bringt die Wut auf den Punkt: „Wer sich trennt, wählt zwischen Gewalt und Armut.“ Ärztin und Aktivistin Annika Kreitlow schildert nüchtern: „Schwangerschaftsabbrüche sind in Deutschland theoretisch erlaubt, praktisch aber oft nur für die, die Geld haben.“ Der neue Koalitionsvertrag, der das „ungeborene Leben besser schützen wolle, lasse den Einfluss der Kirche erschreckend deutlich spüren“.
Als Hedayati kritisiert, Deutschland habe „die Istanbul-Konvention unterschrieben und sechs Jahre lang nichts umgesetzt“, gibt es Applaus. Ihre Warnung hallt nach: „Wenn wir mehrfach marginalisierte Menschen unter den Bus werfen, verlieren wir am Ende alle.“ Am Ende ein Versprechen: „Wir haben aus unserer Position der Unterdrückten gelernt“, sagt Hedayati und führt fort: „Wir werden diesen Kampf nicht aufgeben.“ (ab)
15:36 Uhr: Mit den Worten „Wolfsburg: die einzige Stadt in Deutschland, die in einem solchen Ausmaß von einem einzigen Konzern abhängig ist“, läutet der gebürtige Wolfsburger und Journalist Felix Lee die Diskussion „Kulturforum Wolfsburg -(k)eine Stadt wie jede andere?“ ein.
Doch was passiert, wenn dieser Konzern schwächelt? Das Chinageschäft von VW läuft schlecht – Lee befürchtet gravierende Folgen für die Stadt. Anita Placenti, ebenfalls in Wolfsburg geboren, betont: „Fast jede Familie dort hat einen Bezug zu Volkswagen.“ Am Wolfsburger Institut für Zeitgeschichte geht sie der Frage auf den Grund, was passieren könnte, wenn das industrielle Rückgrat der Stadt bricht.
Moderator Joel Schmidt, auch in Wolfsburg aufgewachsen, sagt: „Die Stadtgründung Wolfsburgs ist eine der bedeutendsten Mitteleuropas im 20. Jahrhundert.“ Wolfsburg, gegründet von Hitler als „Stadt des KdF-Wagens“, ringt bis heute mit dieser Vergangenheit. Doch wie viel kritische Debatte gibt es überhaupt? Historiker Manfred Grieger gibt eine ernüchternde Antwort: „Der Diskurs in Wolfsburg ist hegemonial von VW überlagert.“ (nad)
15:26 Uhr: Ein zweistelliges Sachsen-Ergebnis bei der Bundestagswahl, das erste Direktmandat in einem ehemals westdeutschen Wahlkreis – das sind die Themen der Podiumsdiskussion „Haustürwahlkampf oder: Klopfen und Stimmen abräumen?“ Die neuesten Erfolge der Linken liegen auch an ihrem aktiven Haustürwahlkampf, erzählen die Abgeordneten Nam Duy Nguyen und Ferat Koçak auf der Blauen Bühne. „Man muss zu den Menschen gehen und nicht darauf warten, dass sie zu einem an den Wahlkampfstand kommen“, so Koçak. Nguyen stimmt zu: „Viel passiert links und rechts vom Parlament.“ Er ist seit Oktober Mitglied des Sächsischen Landtags. Mit den Menschen hat er über Themen wie Miete, Mobilität und steigende Preise gesprochen.
Koçak möchte weitermachen. „Du bist ja fast ein Popstar in Neukölln“, sagt taz lab-Redakteurin Wilma Johannssen zu ihm. Er gibt zu: „Am Ende von so einem Gespräch sagen die Menschen oft: Du bist einer von uns.“ (tw)
15:15 Uhr: Das Gespräch von Jan Feddersen und Peter Unfried mit Daniel Cohn-Bendit wird zum Monolog des 80-Jährigen. Zur Begründung der außenpolitischen Bestrebungen der USA sagt er: „Die einzige potenzielle Kraft gegen ihren Imperialismus ist Europa!“ Den Linken attestiert er ein Verständnis der nationalen Wirtschaft, darüber hinaus fehle dieses jedoch, Wagenknecht sei die „absurde Spitze“ dieses Phänomens. Am Ende der intensiven Veranstaltung gibt es Standing Ovations. (fh)
15:06 Uhr: Das Publikum hängt Daniel Cohn-Bendit an den Lippen. Der 80-Jährige redet frei von Schubladendenken, bringt das Publikum der Roten Bühne immer zum Lachen. Für ihn ist klar: „Die meisten Menschen wollen nicht immer Politik machen, sie wollen leben!“ Es geht dann aber doch nur um Politik, auch um den Umgang mit der CDU und darum, weshalb die Grünen Wahlniederlagen einstecken mussten. „Weil Habeck das CDU Programm gepusht hat“ findet ein Zwischenrufer, „Unsinn“, entgegnet Cohn-Bendit schroff. (fh)
14:56 Uhr: Auch drei Jahre nach Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine werben viele Linke für einen vermeintlichen Frieden mit Russland – und verweigern der Ukraine das Recht auf Selbstverteidigung. Woher stammt dieses verzerrte Ukrainebild westlicher Linker? Diese in linken Kreisen äußerst sensible Frage diskutiert die Journalistin Yelizaveta Landenberger mit Kateryna Mishchenko, Mitautorin des Sammelbandes „Aus dem Nebel des Krieges: Die Gegenwart der Ukraine“, sowie mit Timm Graßmann, Autor von „Marx gegen Moskau“.
Mishchenko sieht vor allem psychologische Gründe: „Verharmlosung entsteht aus Angst: Viele fürchten, selbst Opfer Russlands zu werden. Deshalb verdrängen sie das Leid der tatsächlichen Opfer und solidarisieren sich unbewusst mit dem Aggressor“. Graßmann verweist auf ideologische Kontinuitäten: Schon im 19. Jahrhundert kritisierten Linke Marx’ propolnische und antirussische Haltung. Bis heute wird Russland fälschlich als Gegengewicht zum Kapitalismus verklärt, obwohl diese Annahme längst überholt sei, so der Autor. (aho)
14:49 Uhr: Freundschaftlich beginnt das Vierfünftel-Jahrhundertgespräch mit taz-lab-Kurator Jan Feddersen, taz-Chefreporter Peter Unfried und Publizist Daniel Cohn-Bendit.
Cohn-Bendit bezeichnet sich als „Kind der Freiheit“, erzählt, dass er während der Landung der Alliierten in der Normandie gezeugt wurde. Schnell zieht er eine direkte Verbindung zum Krieg zwischen der Ukraine und Russland. Dabei kritisiert er die „knappe Militärunterstützung für die angegriffene Ukraine“. „Sie werden bombardiert und wir haben den Luxus, darüber zu sinnieren“, sagt er. Zur Innenpolitik sagt er: „Der gefährlichste Politiker in Deutschland ist Jens Spahn“. Ihm wirft Cohn-Bendit vor, mit einer Koalition mit der AfD zu liebäugeln. Dann spricht der 80-Jährige das Thema Nahost an, bezeichnet sich als „Azionist“, nicht als Zionist oder Antizionist. (fh)
14:45 Uhr: Wie geht es weiter in Syrien nach dem Sturz von Baschar al-Assad im Dezember 2024? Für die Journalistinnen Sawsan Hussein Qaddour, Avin Youssef und Nawar Al Mir Ali mit einer Menge Arbeit. Im Studio Rosa diskutieren sie unter dem Titel „Optimismus im Chaos zwischen Damaskus und Quamishli“ mit Journalistin Julia Völcker über die Schwierigkeiten journalistischer Arbeit in Syrien – gerade für Frauen.
Um die Pressefreiheit sei es weiterhin schlecht bestellt, erklärt Youssef. Es sei weiterhin beschwerlich, an Informationen zu gelangen. Al Mir Ali berichtet von den Vor- und Nachteilen, bei der aktuellen Übergangsregierung eine journalistische Lizenz zu beantragen. Wer sich den offiziellen Strukturen hingebe, bekomme vor allem vorgefertigte Antworten, berichtet Qaddour. Die Gelegenheit, nachzufragen hätten Journalist:innen in ihrer Heimat nicht. (abr)
14:41 Uhr: „Wir müssen wieder offener in Debatten gehen“, fordert Politikwissenschaftlerin Dr. Julia Reuschenbach im Gespräch mit taz-Redakteurin Ruth Lang Fuentes. Im öffentlichen Diskurs würden oft Feindbilder konstruiert, andere Meinungen von vornherein delegitimiert. Aber öffentliche Debatten würden nur funktionieren, wenn man einander zuhört – das gilt von rechts wie von links, erklärt die Politikwissenschaftlerin. „Ich muss da nicht zustimmen, aber ich muss das erstmal aushalten“, so Reuschenbach. Gelinge das nicht, könnten Menschen das Gefühl entwickeln, dass sie sich zu bestimmten Themen nicht mehr äußern können.
Mit Blick auf die Politik sagt die Wissenschaftlerin: „Debatten brauchen Spielregeln. Populistische Parteien halten sich nicht daran.“ Bei Themen wie Migration und Bürgergeld sei die Debatte so aufgeladen, dass einzelne Meinungen oft untergingen. (tw)
14:26 Uhr: „Über soziale Bedingungen zu schweigen, die Gesundheit bestimmen, finde ich dumm. Aber mir ist klar, dass das ein System angreift, das umverteilt und zwar von unten nach oben“ erklärt Olivier David, Autor von „Keine Aufstiegsgeschichte“, auf der Podcastbühne auf die Frage von Miriam Davoudvandi, ob Therapie sinnvoll ist und wie mit psychischen Problemen vor allem in der lohnabhängigen Klasse umgegangen werden kann. (neh)
14:20 Uhr: Für ihn begannen die Probleme der Ampel-Koalition mit dem Karlsruher Urteil, das die Ausgaben der Bundesregierung für den Klima- und Transformationsfonds als verfassungswidrig einordnete. Wolfgang Schmidt – noch Chef des Bundeskanzleramtes – sieht trotzdem Positives darin, dass er bald seine Stelle verliert.
Auf die Frage des taz-Parlamentsbüro-Korrrspondenten Stefan Reinecke, ob ihm die Macht, die er seit 2021 hatte, fehlen wird, antwortet er prompt: „Ich glaube nicht. Es gibt auch ein Gefühl der Erleichterung.“
„Wie war denn Olaf Scholz als Chef?“, will Anna Lehmann, Leiterin des taz-Parlamentsbüros im Talk „Ohne ihn – ein Gespräch mit Wolfgang Schmidt“ wissen. Schmidt fand Scholz schon immer „inspirierend“. Skeptische Blicke der ModeratorInnen und im Publikum, die Schmidt in Erklärungsnot bringen. „Es gibt einen viel inspirierteren Olaf, als das, was man öffentlich sieht.“ Schmidt kennt seinen Chef seit mehr als zwanzig Jahren. (tk)
14:15 Uhr: Der vergangene Donnerstag markiert den 110. Jahrestag des Genozids an den Armenier:innen. Um des Völkermordes zu gedenken, veranstaltet das Maxim Gorki Theater Festival. Dabei gehe es nicht nur um armenische Geschichte, sondern auch um „Übersetzungsarbeit für andere Konfliktregionen und -felder“, sagt Intendantin Shermin Langhoff. Auf der gelben Bühne stellen Langhoff und Anahit Bagradjans, Autorin und Kuratorin, im Gespräch mit Tigran Petrosyan, Leiter der Osteuropa-Projekte der taz Panter Stiftung, das Festival „100 + 10 – Armenian Allegories“ vor.
Über die Bedeutung des Festivals für sie als armenische Autorin sagt Bagradjans: „Als Kind der Diaspora bin ich unsichtbar aufgewachsen.“ Die Sichtbarkeit armenischer Stimmen und Perspektiven, in ihrer Vielfalt, sei gerade in Berlin für sie bewegend. „Viele Wege des Völkermords führen in diese Stadt, sagt sie. (lla)
13:57 Uhr: Die Rote Bühne füllt sich. Der Talk „Aus den Maschinenräumen der Macht“ steht bevor. Ricarda Lang, Bundestagsabgeordnete der Grünen, ist zu Gast, Kersten Augustin aus der taz-Inlandsredaktion moderiert. Zum Einstieg ein Spiel: „Ampel oder neue Regierung?“ Beim Thema Digitalisierung lacht der Saal. Lang wird ernst: Sie habe geglaubt, bei der FDP sei Digitalisierung gut aufgehoben. „Das fand ich sehr enttäuschend“, sagt sie. Applaus.
Dann kritisiert sie Olaf Scholz: Statt eigener Ideen habe er nur Merkel imitiert. „Wacht auf“, fordert Lang, „nur wer Veränderungen anspricht, kann die neue Welt gestalten.“ Hinter den Kulissen ging es oft chaotisch zu: Beim 9-Euro-Ticket fiel die Entscheidung morgens um halb sechs. „Kollektiver Wahnsinn kann manchmal Gutes schaffen.“
Über Humor sagt sie: „Man sollte sich selbst nicht zu ernst nehmen.“ Gerade Grüne müssten lernen, Moral ohne moralischen Zeigefinger zu vertreten. Über Friedrich Merz: „Im direkten Gespräch keine Spur von Chauvinismus – aber er erkennt Fettnäpfchen schon aus der Ferne.“
Lang wünscht sich von den Grünen mehr Konfliktfähigkeit. „Wir dürfen nicht nur Meinungen abbilden, sondern müssen welche bilden.“ Die Klimakrise könne Bewegungen schwächen, warnt sie, und kritisiert eine Gesellschaft, die „für extrem Reiche perfekt, für normale Menschen aber würdelos“ sei. Freiheit müsse gegen die Broligarchie verteidigt werden. (ab)
13:55 Uhr: In dem Panel „Was können wir von der SPD erwarten, Frau Esken?“ geht es um den Koalitionsvertrag. Auf Nachfrage von Anna Lehmann, Leiterin des taz-Parlamentsbüros, nach der Begeisterung der SPD-Basis auf das Papier, räumt die SPD-Parteivorsitzende ein, dass es nicht „SPD pur“ sei. Aber der Kompromiss sei zustimmungsfähig. Alles alternativlos also? Ein „hässliches Wort, aber ja“, gesteht sie ein.
Der vielleicht größte Streitpunkt zwischen der SPD und CDU/CSU noch vor Beginn der Koalition ist die Frage, ob der Mindestlohn auf 15 Euro angehoben wird. Lehmann legt den Finger in die Wunde, denn noch ist ungeklärt, ob die SPD ihr Wahlkampfversprechen einhalten kann. Die sonst souverän wirkende Esken stutzt etwas herum. Der unabhängigen Mindestlohnkommission, welche im Juni einen Vorschlag machen soll, könne man vertrauen. (fh)
13:50 Uhr: „TikTok ist meine absolute Lieblingsapp – vor allem, weil mir der Algorithmus extrem passenden Content ausspielt. Trotzdem bekomme ich immer wieder Inhalte der AfD angezeigt“, erzählt Moderatorin Shayna Bhalla. „Das liegt nicht an den persönlichen Interessen, sondern an der Plattform selbst“, weiß Theresia Crone, Mitgründerin der Kampagne #ReclaimTikTok. Diese Initiative will demokratische Parteien auf TikTok sichtbarer machen – eine Plattform, die derzeit stark von der AfD dominiert wird. Warum ist die AfD auf TikTok so erfolgreich, und was kann das demokratische Spektrum dagegen tun? Darüber diskutiert taz-Redakteurin Bhalla bei der Veranstaltung „Ein Jahr #ReclaimTikTok – was hat’s gebracht?“ mit Aktivistin Theresia Crone, TikToker Anthony Moriss und Journalist Simon Hurtz – auf der sonnigen Dachterrasse der Lila Bühne.
Hurtz kritisiert das in den Medien weit verbreitete Narrativ, die AfD hätte TikTok einfach besser verstanden: „Die AfD war nicht erfolgreich, weil sie TikTok perfekt bespielt hat, sondern weil sie schlicht die Ersten waren. Aktivität lohnt sich – aber man muss sie auch wirklich angehen.“ Crone stimmt zu: Besonders effektiv sei die AfD, weil sie besser vernetzt sei als demokratische Parteien. „Copy und Paste – gleiche Bilder, gleiche Texte – würden innerhalb des rechten Netzwerks massenhaft verbreitet. Qualität spiele dabei kaum eine Rolle, es gehe um Masse. Doch was nun? Reicht es, wenn demokratische Parteien aktiver werden und sich besser vernetzen? Hurtz ist skeptisch: TikTok komplett zurückzuerobern sei unrealistisch – aber ein starkes Gegengewicht zu schaffen, das wäre bereits ein großer Gewinn. (aho)
13:28 Uhr: Sozialpsychologe Harald Welzer und taz-FUTURZWEI-Chefredakteur Peter Unfried wollen Tacheles reden. Zumindest haben sie das für die Podiumsdiskussion „Weitermachen ist vorbei“ verpflichtet. Welzer fühlt sich verpflichtet und bittet „uns Gute“ zunächst, tapfer zu bleiben. Ein Weitermachen könne es dennoch nicht geben, da wir systemisch am Ende seien. Er bezieht sich „auf die radikal-absolute Zerstörung der Lebenswelt“ durch den Klimawandel. Gerade bei Linken und NGOs gebe es noch die Idee eines „Business as usual“. Daran habe ihn das taz lab-Motto erinnert. Der Wandel finde aber auf der anderen Seite des politischen Spektrums statt, bei den Rechten und der AfD. Autsch. (bsz)
13:32 Uhr: Eigentlich wollte er noch mehr Exil-JournalistInnen auf die Bühne holen, doch die Sicherheitslage ließe das nicht zu. So eröffnet Tigran Petrosyan, Leiter des Osteuropaprojektes der taz-Panther Stiftung den Talk „Unser Fenster nach Russland„. Pressefreiheit, Widerstand und das journalistische Handwerk unter dem totalitären Kreml-Staat sind zentrale Themen.
„Seit dem Beginn des Angriffskrieges ist es für JournalistInnen deutlich schwieriger für Journalisten geworden. Es haben mehr als 1.500 Kollegen das Land verlassen.„, das ist sich Exil-Journalist und Aktivist Sergey Medvedev sicher. Er selbst traue sich spätestens seit Februar 2022 nicht mehr in seine russische Heimat. (tk)
13:00 Uhr: „Gerade ist das Ende der globalen liberalen Weltordnung“, sagt Außenpolitik-Experte Carlo Masala. Er ist live zugeschaltet aus Lima – um 6 Uhr morgens Ortszeit, nur um mit uns über die neue Weltlage zu sprechen. Deutschland müsse sich auf neue Zeiten einstellen, so sein Fazit. Unter der schlagfertigen, elegant-humorvollen Moderation von Jan Feddersen (taz) und Barbara Junge (taz-Chefredakteurin) diskutieren Masala, Marc Saxer (Geostratege und Autor) die Frage: Was bedeutet die Zeitenwende?
Masala warnt: Russland könnte ab 2028/2030 wieder militärisch angreifen – auch einen NATO-Staat. Europa müsse deswegen wehrhaft werden. Auf Feddersens Frage, was das mit uns zu tun habe, erinnert Masala daran, dass Deutschland lange politisch und ökonomisch vom Schutz der liberalen Weltordnung profitiert habe – „unser Erfolgsmodell war das Schmarotzertum“. Diese Ära gehe nun zu Ende. Demokratie sei verletzlich – ihre Verteidigung im Inneren ebenso wichtig wie äußere Sicherheit. Junge fragt: „Und jetzt?“ Saxer mahnt: Deutschland bewege sich zwar in der Sache, strategisch aber immer noch zu langsam. Es gelte, die Illusion der alten Weltordnung aufzugeben und eine neue Zukunft zu entwerfen. (cb)
12:51 Uhr: „Es ist fast unmöglich, Eintrittspreise unter 20 Euro anzubieten“, klagt DJ und Clubveranstalter Miran Nolden. Die Inflation treffe nicht nur Clubbetreiber, die Mieten und Gagen stemmen müssen, sondern auch das Publikum, dessen Kaufkraft deutlich gesunken sei. „Wo ist Platz zum Tanzen?“– vor allem für subkulturelle Clubkultur, die nicht von Großinvestoren getragen wird, werde es zunehmend schwer.
Emiko Gejic, Vorstandsmitglied und Pressesprecherin der Berliner Clubcommission, sowie Christian Goiny, Sprecher für Clubkultur der CDU in Berlin, diskutieren auf der blauen Bühne. Moderiert wird das Gespräch von taz-Redakteur Moritz Martin. „Unser Ziel ist es, die Vielfalt zu bewahren – dazu gehören auch jüngere Kollektive, die nicht über viele Ressourcen verfügen“, erklärt Gejic. Nolden, der ein nicht-profitorientiertes DIY-Projekt leitet, betont, dass es insbesondere Vereinfachungen bei Förderanträgen für kleine Kollektive brauche, da diesen häufig Ressourcen und Know-how fehlen, um öffentliche Gelder zu beantragen. Goiny zeigt sich optimistisch, dass eine politische Lösung gefunden werden kann. (aho)
12:50 Uhr: „Europa kann sich nicht von der Ukraine zurückziehen“, sagt Ulrike Herrmann. Die taz-Wirtschaftskorrespondentin diskutiert mit Politikwissenschaftlerin Nicole Deitelhoff unter der Moderation von Ulrike Winkelmann, Chefredakteurin der taz, die Frage: Wie weiter mit Russland?
Deitelhoff verurteilt den „Friedensplan“ von Donald Trump als vage und russlandfreundlich: Er sichere der Ukraine wenig und sehe Gebietsverluste vor. Dass Russland sich auf wirkliche Verhandlungen einlassen könnte, hält sie für unwahrscheinlich – der Druck sei schlicht zu gering. Europa müsse militärisches und politisches Durchhaltevermögen zeigen, auch ohne die USA.
Herrmann betont: „Ein Kollaps der Ukraine hätte massive Folgen für den Westen, auch migrationspolitisch. Um die Verteidigungsfähigkeit der EU langfristig zu sichern, sei ein gesamteuropäisches Investitionsprogramm nötig, von dem alle Mitgliedstaaten profitieren könnten.“ Laut Herrmann müsse die europäische Rüstungs- und Munitionsproduktion massiv hochgefahren werden. Deutschland werde etwa durch Programme wie die Fertigung von Leopard-Panzern auch wirtschaftlich profitieren.
Deitelhoff warnt vor dem weiterhin bestehenden Dilemma: Wie lange noch und in welchem Ausmaß die USA an der Unterstützung Europas festhalten bleibt ungewiss. (cb)
12:44 Uhr: Im Studio Mint wird es ernst: Mohamed Amjahid (Journalist), Markus Textor (Wissenschaftler), Jan-Denis Wulff (BKA-Kommissar und Grünen-Politiker) und Patricia Nubi (Polizeioberrätin) diskutieren über Polizei und Rassismus. Nathan Pulver (taz) moderiert.
Polizeigewalt und Racial Profiling seien keine Einzelprobleme, erklärt Amjahid, sondern Alltagserfahrung vieler. Wulff spricht von seiner Doppelrolle als grüner Polizist: icht alle Kolleg:innen seien konservativ oder schlimmer. Nubi gesteht Rassismus bei der Polizei ein. Aber: Nicht jeder deckt jeden.
Zwischendurch fliegen die Bälle zwischen Politik und Polizei hin und her. Oldenburg? Kein Einzelfall, mahnt Amjahid. Medien übernähmen oft unkritisch Polizeimeldungen, echte Aufklärung bleibe aus. Wulff fordert Transparenz, warnt aber: Man dürfe das ganze Problem nicht allein bei der Polizei abladen. Bubi erklärt: Wichtiger als Parteistreits sei es, ehrlich über Rassismus zu reden – und zu fragen, warum so viele Menschen Angst vor der Polizei haben.
Ist Überforderung verantwortlich? Für Wulff ein strukturelles – für Amjahid ein Mindset-Problem. Bodycams, die regelmäßig ausblieben, seien dabei nur ein Symptom. Reformen? Ja, bitte. Aber nicht mit Diversity-Postern und schönen Worten, fordert Amjahid. Echte Veränderungen brauchen unabhängige Stellen – und ein neues Verständnis davon, was es heißt, Macht verantwortungsvoll auszuüben. (ab)
12:30 Uhr: Mit taz-Kurator Jan Feddersen diskutiert Historikerin Hedwig Richter in dem Lightning Talk: „Klimakrise? Handelt jetzt!“ darüber, was gelungene Klimapolitik ausmacht. Richter bedauert, dass keine Regierung Klimapolitik mutig auch gegen mehrheitliche Widerstände durchsetzt, so wie zum Beispiel Lincoln das Wahlrecht für Schwarze in den USA trotz Widerstand eingeführte. Ihrer Meinung nach führt eine taktische Politik, die auf Mehrheiten schielt, weder dazu, Rechtextreme in Schach zu halten, noch dazu, notwendige Antworten auf die Klimakrise zu finden.
Laut Richter würde eine gute Klimapolitik einerseits zu Einschränkungen für alle führen, andererseits aber auch zu mehr persönlicher Freiheit. Laut der Historikerin wüssten das schon all jene, die sich dazu entschieden haben, auf das tägliche Schnitzel zu verzichten und dies dann nicht nur als Einschränkung erlebten. (bsz)
12.37 Uhr: Das Podcaststudio füllt sich, sogar in den Fensterbänken sitzen Menschen und lauschen der Live-Aufnahme von „Readers Gonna Read“. In ihrem Podcast, der bis vor kurzem noch „My PoC Bookshelf“ hieß, führt Host Georgina Fakunmoju Zuhörer*innen durch ihr Bücherregal. Im Fokus stehen dabei Werke von Autor*innen of Color.
Mit dabei ist Ta-Som Helena Yun. Sie erzählt, dass es schon immer ihr Traum war, in einer alten Turnhalle zu leben. Weil eine kaufen, teuer ist, hat sie die Turnhalle kurzerhand zum Spielort ihres ersten Romans „Oh Sunny“ gemacht und sich so ihren Traum erfüllt. Mit sanfter Stimme liest sie einen Auszug vor. Es geht um das „Sich finden“ zwischen deutscher- und koreanischer Kultur, die Aufarbeitung von Geschichte und den Druck, den Kinder von migrantisierten Eltern spüren. „Eigentlich wollte ich Sunny beim Lesen die ganze Zeit in den Arm nehmen“ fasst Host Georgina Fakunmoju ihr Gefühl der Protagonistin gegenüber zusammen. (kr)
12:34 Uhr: Die Sport-Redaktion versammelt sich in der schönsten Location der taz: Hoch über den Dächern lesen Alina Schwermer und Elke Wittich aus ihrer taz-Kolumne „Erste Frauen“ vor. Es geht um die schnellste Athletin Gambias, die vielleicht erste Sportfotografin und andere Pionierinnen im Sport – und um die patriarchal geprägte Branche. Dabei wird deutlich: Sport öffnet Türen. „Frauen haben im Sport früh eine Eigenständigkeit bekommen, die ihnen ermöglicht hat, zu rebellieren“, stellt Wittich fest. Moderiert wird die Veranstaltung von taz-Redakteur Martin Krauss. (tw)
12:12 Uhr: Er flüchtete im Jahr 2015 aus Syrien nach Deutschland, lernte die deutsche Sprache, absolvierte eine Ausbildung und jetzt ist er Bürgermeister der kleinen Gemeinde am Schwarzwald. „Wenn ich sagen würde, dass die Menschen dort links-grün eingestellt sind, wäre das eine ganz steile These. Sie sind eher konservativ. Politisch ist es dort schwarz wie die Nacht“, sagt Ryyan Alshebl über das schwäbische Ostelheim, wo er dennoch an der politischen Spitze ist.
Mit seiner Migrations- und Erfolgsgeschichte sorgt er im sonst eher konservativen politischen Süden der Bundesrepublik für frischen, progressiven Wind. Moderiert wird das Gespräch von Kontext-Redakteur Minh Schredle. (tk)
12:11 Uhr: Während in Italien Papst Franziskus beigesetzt wird, der sich zu Lebzeiten stets um Frieden auf der Welt bemühte, erfolglos, diskutieren die Autoren Ole Nymoen und Steffen Kopetzky über die „Grundfrage des Krieges“. Ganz so voll wie auf dem Petersplatz ist es vor der gelben Bühne nicht, als Journalist Daniel Sagradov fragt „Möchten wir kriegstüchtig werden? Wenn ja, warum und vor allem wofür? Und wenn nein, warum eigentlich nicht?“
„Es ist völlig egal, warum ich nicht für mein Land kämpfen will“, sagt Nymoen mit kontrollierter Gestik. Danach führt er seine persönliche Entscheidung aus: „Ich habe keine Lust, auf Menschen zu schießen, von denen mich nichts unterscheidet außer der Pass.“ Ihm wäre deshalb auch eine Kapitulation lieber, als tot zu sein. Kopetzky lehnt sich vor und kontert: „Deine Kritik an der Ukraine besteht darin, dass sie noch existiert.“
Die USA und Russland würden die europäische Einigung als Gegner betrachten, meint Kopetzky, deshalb brauche es gemeinsame eruopäische Streitkräfte, die europäischer Werte verteidigten. Nymoen kann angesichts nationalistischer und rechter Regierungen die Werte der europäischen Union nicht mehr erkennen. Die Liberalität sieht er „mehr von innen als von außen bedroht“. (lla)
11:58 Uhr: „Was war denn jetzt eigentlich das Problem?“ Diese einfache Frage von taz-Chefreporter Peter Unfried, bezogen auf das Scheitern der Ampel-Koalition bringt Robert Habeck zum Nachdenken. „In der Ampel zu sein hat sich wirklich wie Elend angefühlt – und sich das von außen anzusehen hat sich wahrscheinlich nicht besser angefühlt“, sagt der Noch-Vizekanzler.
Gelächter vor der roten Bühne. Dann liefert Habeck eine inhaltliche Antwort nach: „Wenn Olaf Scholz Christian Lindner nicht zum Finanzminister gemacht hätte, hätte das Bündnis wahrscheinlich überlebt“. Mit der FDP habe es von Anfang an keinen Kompromiss in Sachen Finanz- und Wirtschaftspolitik geben können, so Habeck. Über CDU/CSU sagt er: „Die Union hat keinen Plan, was sie mit Deutschland will, außer es zu haben“. (fh)
11:46 Uhr: „Auf einmal war da dieses große Loch an Ungewissheit“, erzählt Lisa Poettinger im Gespräch mit taz-Redakteur Andreas Rüttenauer. Sie teilt, wie sie sicg gefühlt hat, als sie erfuhr, dass ihr bayerischen Kultusministerium das Referendariat untersagt. Grund dafür ist laut Behörden ihr Engagement der in der Klima-Bewegung.
Hoffnungslos klingt die Lehramtsstudentin beim taz-Talk „Im Klassenzimmer unerwünscht?“ jedoch nicht. Gemeinsam mit Unterstützer*innen und Anwält*innen geht sie gegen die Entscheidung vor. Aus dem Publikum erhält die Aktivistin viel Zuspruch. Auch Rüttenauer wünscht ihr, weiterhin „ungebremst aktivistisch“ zu bleiben. (kr)
11:45 Uhr: Lügen Sterne? Katharina Nocun, Autorin von „Gefährlicher Glaube – Die radikale Gedankenwelt der Esoterik“ (2022), meint: „Ja!“ Ihrer Ansicht nach sei in Hinblick auf die steigende Beliebtheit der Astrologie, die Menschen in ungenauen Zeiten genaue Antworten verspricht, durchaus bedenklich.
Anekdotenreich erklärt Nocun, wieso einige Menschen an Horoskope und Aszendenten zu glauben. Es habe zum Beispiel mal ein Mann in der Maske beim Fernsehen ihr Sternzeichen erraten wollen. Nach mehreren erfolglosen Versuchen war er schließlich bei der richtigen Antwort angelangt und sagte: Wusste ich’s doch!
Moderatorin Lotte Laloire macht den Zuschauer:innen am Küchentisch im Besselpark Mut: „Keine Scham davor, zuzugeben, wo ihr euch von solchen Dingen angesprochen gefühlt habt!“ Dann meldet sich tatsächlich einer und erzählt, wie präzise die Einschätzungen einer Wahrsagerin zu seinen echten Problemen gepasst hatten. Später klärt die Autorin dann den Weg von harmlosen Horoskopen zu antisemitischen, antifeministischen und toxisch-männlichen Verschwörungserzählungen. (abr)
11:44 Uhr: „Disclaimer: Wir sind beide Swifties!“ – Mit diesen Worten startet taz-Redakteurin Leonie Gubela in die Podiumsdiskussion „Adorno, Taylor Swift und ABBA unter der Lupe“ auf der Lila Bühne. Alle Stühle im Publikumsraum sind besetzt, der Raum prallgefüllt. Manche stehen auf der Dachterrasse, andere sitzen auf dem Kieselsboden. Volles Haus bei Pop und Philosophie!
„Als distinktionsbewusster Musikhörer hätte ich nie gedacht, dass ich mal Swiftie werde – jetzt habe ich schon fünf Konzerte besucht“, sagt Popkulturforscher Jörn Glasenapp. Besonders in Erinnerung geblieben ist ihm ein Konzert in Nashville: „Die Stadt war in der Hand von Swifties.“ Gubela beschreibt Taylor Swift als „große Schwester“ für viele junge Frauen. Jedoch atößen Swift-Fans auch auf Ablehnung. Glasenapp beobachtet: „Wofür sich Teenagerinnen begeistern, ist die Aufregung nicht wert.“ Das zeige sich auch beim Hype um den Barbie-Film. Seine Sorge: Eine „Remaskulinisierung“ der Popkultur.
Bei der kulturwissenschaftlichen Diskussion geht es dann auch um Adorno. Glasenapp nennt ihn einen „Untoten des Feuilletons“. Adorno hätte Taylor Swift vermutlich gnadenlos kritisiert. Glasenapp warnt: „Wer Adorno ins Spiel bringt, versucht oft, sich über andere zu erheben – und feminine Kultur abzuwerten.“ (ab)
11:36 Uhr: „Schöne Tradition, super Ding“, Robert Habeck mit lobenden Worten über das taz lab. Geschmeichelt wird dem „Kanzler der Herzen“ auf der nach ihm benannten Veranstaltung aber auch. Angesprochen auf eine Petition, die bisher 450.000 Menschen unterschrieben haben, welche sich für seinen Verbleib in der aktiven Politik eingesetzt, sagt er: „Es hat mich wirklich berührt […] sonst säße ich jetzt nicht hier“.
Weniger nette Worte hat er für Schwarz-Rot übrig, die Koalition von CDU/CSU und SPD. Es sei nicht zukunftsträchtig, wenn es 2029 auf eine Kenia-Koalition hinauslaufen würde, falls es für Schwarz-Rot dann nicht mehr reiche.
Zudem stellt Habeck fest, „die FDP ist nicht mehr existent“. Taz-Moderator Peter Unfried liefert den Einwand, dass dann wahrscheinlich eine Koalition von CDU und AfD möglich würde. Der Noch-Vizekanzler legt daraufhin seine humorvolle Art ab. „Die politische Linke hat in Deutschland keinen machtpolitischen Plan, während die politische Rechte in Deutschland seit zehn Jahren einen Plan haben, den sie eisern verfolgen. […] Die einen spielen nach den Regeln, die anderen brechen die Regeln – und werden zunehmend weniger dafür sanktioniert“. (fh)
11:33 Uhr: Journalist Felix Lee und der Autor Marc Saxer diskutieren auf dem Panel „Kampf der Giganten: USA vs China“, moderiert von taz-Parlamentskorrespondent Stefan Reinecke, was es für die Welt bedeutet, wenn die zwei Giganten China und die USA weiter aneinanderraten. Felix Lee hinterfragt die Strafzölle Trumps gegen China. Seiner Meinung nach würden sich die USA damit vor allem selbst schaden.
Marc Saxer unterstreicht, dass Trump zudem die acht Jahrzehnte lang bestehende liberale Weltordnung zerstört, von der die USA bisher profitiert hätten. Damit sorge die US-Regierung selbst für die Ablösung des US-Dollars als Leitwährung. „In der Folge werden wir einer anderen Welt aufwachen“, so Saxer. (bsz)
11:25 Uhr: Im Orangen Raum gibt es eine Live-Folge der Podcastreihe Mauerecho der taz, Folge: „Ost trifft West“. Darin tauschen sich Sarah Schröder der Organisation Perspektive Ost und Andreas Rosen von der Stiftung Nord-Süd-Brücken über Engagement in Ost und West aus. Sie stellen fest: So unterschiedlich ihre Voraussetzungen, so ähnlich ihre Motivation.
Der Einstieg ins Engagement begann für beide mit 14 Jahren. „Ich habe es mir nicht ausgesucht“, sagt Schröder. In einem politisch eher rechts geprägten Raum antifaschistisch aktiv zu werden, sei für sie eine Notwendigkeit gewesen. Andreas Rosen hingegen hat sich frei für sein Engagement entschieden.
Trotz ungleicher Ost-West-Spendenstrukturen zeigt sich: Der Wille, gemeinsam Haltung zu zeigen, bleibt stark. Moderator Dennis Chiponda von der taz Panter Stiftung führt warmherzig, selbstironisch und pointiert durchs Gespräch. (cb)
10:59 Uhr: Bevor er die deutsche Atombombe forderte, soll sich Franz Josef Strauss gewünscht haben, dass jedem Deutschen, der nochmal eine Waffe in die Hand nehme, der Arm abfällt.
Heute, in einer Zeit von Waffenexporten und Friedensappellen, diskutiert taz-Inlandsredakteur Pascal Beucker mit Besucher:innen am Taz-Küchentisch über das Verhältnis der Deutschen zu Pazifismus. Wohin ist der linksalternative Friedensdiskurs abseits der Wagenknecht'schen Ostermärsche verschwunden? „Er ist wohl irgendwo in den Wirren interner Machtkämpfe der Linkspartei und einem neuen grünen Selbstverständnis“, sagt Beucker im Gespräch „Pazifismus – eine Schönwetterhaltung?“, moderiert vom Journalisten Daniel Sagradov.
Weiter geht es mit der Frage, wie mit ukrainischen Kriegsdienstverweigern umgegangen werden sollte. Und mit einer Diskussion darüber, ob es unbegrenzte Waffenlieferungen geben sollte. Jemand fragt: „Wieso wendet sich die neue Groko von der Forderung einer atomwaffenfreien Welt ab?“ Die Beiträge des Publikums zeigen, dass russische Angriffskrieg pazifistische Gedanken und Strömungen nach wie vor auf die Probe stellt. (nad)
10:54 Uhr: Die Zeit für Nettigkeiten ist vorbei im Gespräch zwischen Luisa Neubauer und Peter Unfried. Nach einem Monolog der Klimaschutzaktivistin entgegnet der Moderator, „das ist mir jetzt ein bisschen zu kirchentagsmäßig“. Der taz-Chefreporter sagt: „Es geht darum, dass man sich an den Hebeln der Macht die Hände schmutzig macht“. Auf Demonstrationen mit Schildern zu gehen, würde seiner Ansicht nach nicht reichen.
Der Widerstand in den USA gegen Trump sei nicht stark genug. „Das ist eine unkomplete Analyse“, kontert Neubauer. Zustimmende Lacher aus dem Publikum. Später einigen sich Unfried und Neubauer darauf, dass Schilder auf Demos gut seien, es damit aber nicht getan sei. Das Gespräch endet verspätet und versöhnlich. Robert Habeck, für einige der „Kanzler der Herzen“, wartet schon. (fh)
10:38 Uhr: „Warum halte ich eigentlich an dieser Demokratie fest? Hat es mir irgendetwas gebracht? Nein!“, fragt sich Jana Hensel, zeit-Journalistin und Autorin, bei „B.O.M – Berlin.Ost.Migrantisch“ auf der Podcastbühne im Gespräch mit dem Sozialwissenschaftler Daniel Kubiak. Laut ihr seien das völlig neue Fragen, die sich durch die Situation im Osten der Republik ergeben. „Wir müssen davon ausgehen, dass die Demokratie sich im Osten erledigt hat“, sagt sie. Ihr Lösungsansatz: Die Ratlosigkeit loswerden und erkennen, dass der Umgang mit der AfD in den letzten Jahre nicht funktioniert hat. (neh)
10:36 Uhr: Die Stühle am Küchentisch sind besetzt, viele Leute stehen im Kreis drumherum. Manchem WG-Party-Gastgeber mag die Frage auf der Zunge liegen, ob nicht im Zimmer der Mitbewohner noch irgendwas ist, das zur Sitzgelegenheit taugt. (abr)
10:35 Uhr: Beim Panel „Wie schaffen wir das, Frau Neubauer?“ konnte taz-Chefreporter Peter Unfried nur Luisa Neubauer begrüßen. Der Soziologe und Autor Armin Nassehi musste krankheitsbedingt absagen. Die Klimaschutzaktivistin sorgt mit sarkastischen Kommentaren für Lacher im Publikum. Der Moderator kontert: „Diese Abgeklärtheit hilft doch auch nicht“. Darauf die Aktivistin: „Ach, ich fahr ganz gut damit“. Dann wird es inhaltlich. „Es nützt nichts, dass die Wissenschaft auf unserer Seite ist – in einer Welt, in der mein Fakt genau so viel wert ist, wie deine Meinung“, echauffiert sich Neubauer. (fh)
10:31 Uhr: „Das Motto ‚Weiter / Machen‘ ist genau richtig für dieses Panel“, sagt Simone Schmollack, Meinungs-Ressortleiterin der taz zu Beginn des Gesprächs „Zehn Jahre ‚10 nach 8‘“ auf der Blauen Bühne. Denn nach zehn Jahren und mehr als 1.500 Texten stellte Zeit Online die gleichnamige feministische Kolumne ein. Ein Schlag in die Magengrube sei dies gewesen, sagt die Schriftstellerin und ehemalige „10 nach 8“-Redakteurin Annett Gröschner. „Überall Backlash – und dann kommt Zeit Online und schafft uns ab.“ Ans Aufhören denken die „10 nach 8“-Autor:innen nicht. Zum Jubiläum gibt es eine Anthologie ausgewählter Texte unter dem Titel „Politisch, poetisch, polemisch“.
Was „10 nach 8“ für Autor:innen bot, wird deutlich, wenn Katja Artsiomenka, Professorin für Journalismus mit belarussischen Wurzeln, davon erzählt, was ihr in anderen Publikationsplätzen fehle: „Raum, um Fragen weiterzudenken“ und „Dialog“. Doch gerade das brauche es, um Diktaturen, wie in Belarus, zu verstehen. (lla)
9:58 Uhr: Was derzeit in der Debatte um den bekannten Drogenumschlagsplatz Görlitzer Park geschieht, bezeichnen sowohl Stefan Reinecke, Korrespondent im Parlamentsbüro, als auch taz2-Ressortleitung Doris Akrap als „dümmlichen Populismus“. Uneinig sind sie darüber, von wem dieser ausgeht: Vom schwarz-roten Berliner Senat, der den Park in Kreuzberg vollständig einzäunen und nachts abschließen will? Oder von der grünen Bezirksregierung, die sich gegen diese Pläne stellt?
Reinecke und Akrap liefern sich in der Live-Aufzeichnung des „Bundestalks“ einen Schlagabtausch. Akrap, die schon lange nahe des Görlitzer Parks lebt, schildert ihre Eindrücke: „Ich sehe den Menschen bei der Verelendung zu. Ich halte den Vorschlag mit dem Zaun zunächst für sinnvoll – einfach, weil es bisher nicht ausprobiert wurde.“ Sie kritisiert, dass die links-progressive Szene aus übertriebener Vorsicht vor Rassismus oder Diskriminierung gegenüber Drogendealern die dramatische Lage im Park nicht ernst genug nehme. Ein Problem, das ihrer Meinung nach nicht allein durch sogenannte Parkläufer gelöst werden könne. Reinecke hält entschieden dagegen: „Der Zaun ist pure Symbolpolitik.“ (aho)
9:55 Uhr: Lohnt sich Klimaaktivismus noch? Einigkeit über die Antwort auf diese Frage gibt es am Ende des von Susanne Schwarz moderierten Gesprächs mit Aktivist und Politologe Tadzio Müller nicht. Er befürwortet Klimaaktivismus nach wie vor, findet jedoch, dass die Zeit des „appellativen Aktivismus“ vorbei ist. Seine langen, gesellschaftskritische Monologe, werden ab und zu mit Zwischenrufen unterbrochen, werden von den Zwischenrufen der Klima-Aktivistin Carla Hinrichs unterbrochen Position einfordern. Sie hält dagegen: „Ich akzeptiere nicht, dass die Gesellschaft ein Arschloch ist“. (fh)
9:48 Uhr: „Die israelische Demokratie ist erkrankt und wird aktiv untergraben“, sagt Fania Oz-Salzberger, Historikerin und Autorin des Buchs „Deutschland und Israel nach dem 07. Oktober“. Über die Frage, was von Israels Selbstbild als einziger Demokratie im Nahen Osten übrigbleibt, diskutiert sie mit David Issacharoff, Redakteur der israelischen Tageszeitung Haaretz und taz-Redakteur Nicholas Potter im Livestream. „Die Messlatte in der Region ist niedrig“, sagt Potter.
In seinen historischen Grenzen sei Israel seit Gründung im Jahr 1948 demokratisch regiert worden, erklärt Oz-Salzberger. „Solange die Rechte der Palästinenser:innen in den besetzten Gebieten systematisch eingeschränkt würden, könne man nicht von einer vollwertigen Demokratie sprechen“, führt die Historikerin fort. Für viele Israelis sei die Situation der Palästinenser:innen „Welten entfernt“ – obwohl sie sich nur zehn Kilometer entfernt abspiele, merkt Issacharoff an.
„Gleichzeitig sucht Netanjahu international den Schulterschluss mit antisemitischen Kräften in Europa – wie Viktor Orbán, einem Oldschool-Antisemiten“, sagt Potter. Fania Oz-Salzberger fordert die Unterstützung der israelischen Zivilgesellschaft. „Deutsche Verantwortung ist etwas anderes als blinde Solidarität“, sagt sie. (nad)
9:33 Uhr: Tadzio Müller im Gespräch „Lohnt sich Klimaaktivismus noch?“ mit taz-Redakteurin Susanne Schwarz: „Die deutsche Gesellschaft ist eine fossilkapitalistische, spätimperiale Beutegemeinschaft. Ein moralischer Sauhaufen, der auf eine Art und Weise lebt, der ein Affront gegen die Menschenrechte ist.“ (taz)
9:31 Uhr: „Um kurz nach neun wollen sich schon so viele Menschen was über Wirtschaft anhören“, sagt taz lab-Redakteurin Wilma Johannssen freudig und lächelnd zu Beginn der Podiumsdiskussion „Die Reichen zur Kasse!“. Mit Autor Sebastian Klein und Barbara Blaha, der Gründerin des Momentum Instituts, spricht sie darüber, warum es dringend mehr Steuergerechtigkeit braucht.
Ex-Millionär Sebastian Klein gibt zu: „Natürlich habe ich auch Tage, an denen ich denke, dass ich mir gerne sofort ein Haus am Mittelmeer kaufen würde“. Dennoch hat er 90 Prozent seines Vermögens gespendet. Denn er will nicht mehr Teil des Problems, sondern Teil der Lösung zu sein. Dass in Deutschland vier Familien mehr Reichtum besitzen als die Hälfte der Bevölkerung, findet er ungerecht. (kr)
9:23 Uhr: Wie umgehen mit dem Görlitzer Park? In der Live-Version des taz-Podcasts „Bundestalk“ spricht taz-Redakteurin Doris Akrap mit einer Anwohnerin über den Drogenkonsum und -handel vor Ort: „Wir haben ein Epidemie-Problem, das größer ist – steile These –, als das Corona-Problem. Das gilt es zu thematisieren.“ Gemeinsam mit Bernd Pickert, taz-Auslandsredakteur und Stefan Reinecke, Korrespondent taz-Parlamentsbüro, geht es außerdem um Frage, ob die Linke bei der inneren Sicherheit versagt hat. „Der Eindruck, dass der Görlitzer Park von Crack regiert wird, ist falsch“, meint Reinecke. Die Probleme des Görli würden nicht durch Zäune und Polizeipräsenz gelöst, führt er fort. (lla)
9:19 Uhr: Gleich zu Beginn des taz labs geht am Küchentisch mit taz lab-Kurator Jan Feddersen und Jurist Murat Keyman unter dem Titel „Murat ist kein deutscher Name. Bitte?“ in die Vollen. Diskutiert wird Frage, wieso immer noch öffentlich oft vom „deutsch-türkischen“ Juristen gesprochen und geschrieben wird. Keyman und Feddersen diskutieren, was authentisch-deutsch ist. Denn Menschen wie Murat Kayman wird immer noch zu oft die Fähigkeit abgesprochen, Deutsch-Sein zu definieren.
Obwohl der Jurist in Lübeck geboren wurde, werde er er nicht als gleichwertig mit den „deutsch Geborenen“ angesehen, berichtet er. Deshalb fragt sich Kayman: Wie kann man als Mensch, der sowohl migrantischer Perspektive einbringt als auch in Deutschland geboren ist, auf die Definition von Deutsch-Sein blicken? (bsz)
9:14 Uhr: „Jeder hat heute die Ressourcen, alles an der Front zu dokumentieren“, sagt Investigativ-Jornalist Christian Mamo in der Podiumsdiskussion „How the internet can help bring war criminals to justice“, moderiert von taz-Redakteurin Johanna Treblin. Gemeinsam mit dem Juristen Arne Bardelle und der Forscherin Haneen Kebriteh erörtert Mamo, wie Kriegsverbrechen so dokumentiert werden können, dass sie in Gerichtsprozessen standhalten. (tk)
8:40 Uhr: taz lab-Kurator Jan Feddersen am Mikrofon. Er weist darauf hin, dass heute im Vatikan die Beerdigung des Papstes stattfindet und deswegen Noch-Kanzler Olaf Scholz nicht beim taz lab in Berlin sein kann. Vertreten wird Scholz in Berlin von Wolfgang Schmidt, Chef des Bundeskanzleramts. (kla)
8:35 Uhr: Das lab-Team begrüßt die Gäste. Und wir erfahren: Es gibt einen Food-Truck im Besselpark. Dort stellen sich auch zahlreiche Organisationen vor. (kla)
8:15 Uhr: Gleich geht es los, das taz lab 2025. Wir freuen uns auf alle Zuschauenden, die vor Ort und im Stream dabei sind und über unsere spannenden Gäste, die heute den ganzen Tag über „weiter / machen“ sprechen. (taz)
7:45 Uhr: In 45 Minuten heißt es zum sechzehnten Mal: „Willkommen zum taz lab!“ Seit 2009 findet der Kongress der taz statt. Neben Gesprächen mit Politikern wie Robert Habeck, Ricarda Lang und Saskia Esken gibt es Dutzende Gespräche mit Menschen aus allen Sparten des Lebens. Wer alles kommt? Mehr dazu hier. Im Programm gibt es detallierte Infos zum Tag und Tickets – für einen Zugang vor Ort und für den Stream hier. Übrigens: Für den Hauptstream braucht man kein Ticket – er ist live und für alle zugänglich. (kla)
Den Live-Ticker mit Inhalt versorgen die taz-Blogger*innen Cristina Beretta (cb), Adrian Breitling (abr), Atessa Bucalovic (ab), Fridolin Haagen (fh), Nicholas Hoffmann (neh), Anna Hollandt (aho), Tim Kemmerling (tk), Luca Lang (lla), Kajo Roscher (kr), Nadim Sarfraz (nad), Raoul Spada (ras), Björn Szesni (bsz), Lenja Vogt (lv) und Tobias Westphal (tw).
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
BSW-Parteitag in Thüringen
Katja Wolf setzt sich wieder durch
Schicksal vom Bündnis Sahra Wagenknecht
Vielleicht werden wir das BSW schon bald vermissen
Krieg in der Ukraine
Die Ukraine muss sich auf Gebietsverluste einstellen
Essay zum Tod von Lorenz A.
Die Polizei ist eine Echokammer
Tesla „Nazi-Auto“
Berlins Arbeitssenatorin legt nach
Demonstration für Lorenz A.
Eine Stadt trauert