Eine Kolumne in der taz wird dafür kritisiert, PolizistInnen mit Müll gleichgesetzt zu haben. Der Text sorgt für Empörung wie für Zustimmung. Auch innerhalb der Redaktion ist eine Debatte entbrannt. Wir wollen die Diskussion offen führen. An dieser Stelle versammeln wir dazu die Beiträge aus der taz.
■ taz-Chefredakteurin Barbara Junge nimmt in einem Editorial Stellung zu diesem Ringen um einen Text.
■ Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) kündigte eine Strafanzeige gegen die Autor*in der Kolumne an, die er dann aber doch nicht erstattet hat. Die taz-Chefredakteurin stellt sich vor die Autor*in und erklärte zur Ankündigung der Anzeige des Innenministers, dies sei „ein beschämender Angriff auf die Pressefreiheit“. Alle Texte dazu finden Sie in unserem Schwerpunkt zur Pressefreiheit.
■ Zum Verlauf der Auseinandersetzungen um die Kolumne gibt es eine Chronologie der Debatte.
■ Alle Texte, die sich mit Staatsgewalt, Rassismus und Black-Lives-Matter-Protesten befassen, finden Sie in unserem Schwerpunkt Polizeigewalt und Rassismus.
Eine Ausstellung zu „Medien und politische Öffentlichkeit“ in Berlin ist sinnlich, inklusiv – und ein schönes Beispiel für liberale „Cancel Culture“.
taz-Anwalt Johannes Eisenberg über den Versuch des Bundesinnenministers, eine Kolumnist*in und die taz-Chefredaktion zu kriminalisieren.
Der Presserat sieht in der Kolumne von Hengameh Yaghoobifarah keinen Verstoß gegen das Presserecht. Der Text sei von der Meinungsfreiheit gedeckt.
Die Staatsanwaltschaft wird wohl keine Ermittlungen gegen Hengameh Yaghoobifarah einleiten. Die Kolumne der taz-Autor*in hatte eine Kontroverse ausgelöst.
Der aktuelle Rassismus-Diskurs führt teils zu „Othering“ – dem gutgemeinten, aber nicht zielführenden Andersmachen von anderen.
In deutschen Ämtern lagen Müll und Menschen viel zu lang beieinander. Das änderte sich erst mit der behördlichen Idee von Willkommenskultur.
Eine russlanddeutsche Familie ist überzeugt: In den Neunzigern hat die Polizei einen von ihnen misshandelt. Warum hat sich niemand gewehrt?
Niemand war LGBTI*-Menschen so verhasst wie die Polizei. Das hat sich durch eine öffentlichkeitswirksame Aktion im Jahr 1980 zum Besseren gewendet.
Bei sexueller und häuslicher Gewalt hat die Polizei dazu gelernt. In der Regel treffen Betroffene auf sensibilisierte Beamte und Beamtinnen.
Eine Kolumne in der taz wird dafür kritisiert, die Polizei mit Müll gleichzusetzen. Innenminister Seehofer verzichtet auf eine angekündigte Anzeige. Eine Chronologie.
In den 80er Jahren entsprangen die antifaschistischen Aktionen nicht den Hörsälen oder der Critical-Whiteness-Lektüre. Es ging um handgreifliche Probleme.
Die Institution Polizei gilt als sakrosankt. Medien wie die taz sollten aber die herrschenden Verhältnisse hinterfragen.
Unser Autor kennt Rassismus und Polizeigewalt gut. Warum er trotzdem nicht den kompletten Berufsstand verdammen will, erklärt er hier.
Die Hautfarbe kann darüber entscheiden, ob die Polizei einen kontrolliert oder festnimmt. Es mangelt an einer Fehlerkultur bei der Polizei.
Bundesinnenminister Seehofer fällt die Trennung von Amt und Person schwer. Für fällige gesellschaftliche Debatten bedeutet das nichts Gutes.
Welche Bedeutung hat die Frage, wer spricht? Kaum etwas ist für junge KollegInnen wichtiger als Identität – und das verändert den Journalismus stark.
... ist unantastbar, darauf wollen sich alle einigen können. Doch unantastbar ist vor allem die Würde der Polizei.
Es gibt Worte, die nicht grad zum guten Ton gehören. Aber wenn ein Innenminister eine_n Kolleg_in anzeigen will, sitzen sie doch ganz vorne auf Zunge.
Hunderte Kulturschaffende und Journalist_innen fordern ein Bekenntnis der Kanzlerin zur Meinungsfreiheit. Seehofer hat noch nicht Anzeige erstattet.