Profil-Einstellungen
Hier könnten Ihre Kommentare stehen
Herzlich willkommen.
Auch Sie haben eine Stimme und auch die soll gehört und gelesen werden.
Hier werden alle Kommentare gesammelt, die Sie verfassen. Außerdem können Sie Kontaktmöglichkeiten hinterlegen und sich präsentieren.
Wir freuen uns, wenn Sie die taz.kommune mit Ihren klugen Gedanken bereichern.
Viel Freude beim Lesen & Schreiben.
meine Kommentare
07.03.2019 , 12:39 Uhr
"Haftstrafe für Erzbischof von Lyon" - steile These, wenn man dann liest, dass der Bischof keinen Tag ins Gefängnis muss (weil "auf Bewährung").
zum Beitrag31.10.2016 , 08:43 Uhr
Merkwürdigkeiten II:
- Ein Mann, der Böhnhardt bereits in einem anderen Fall einer Kindstötung bezichtigt hat, soll in dem Waldstück, in dem Peggys Leiche gefunden wurde, eine Hütte haben. (http://www.stern.de/panorama/stern-crime/fall-peggy--spur-zum-nsu-fuer-bodo-ramelow-kein-zufall-7108446.html)
- Karl-Heinz Dufner, BKA-Spitzenbeamter, steht auf derselben Kunden-Liste eines kanadischen Anbieters für Kindesmissbrauchsabbildungen wie der ehem. NSU-Ausschussvorsitzende Sebastian Edathy. Im Gegensatz zu diesem wird Dufner stillschweigend mit guter Pension (ca. 4.000 Euro monatlich) "entsorgt". Die übrigen rund 800 Fälle deutscher Kunden auf der Azov-Liste harrten seitens des BKA lange jeglicher Bearbeitung. (http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/paedophiler-bka-beamter-sanft-entsorgt-12870343.html)
- An der Suche nach Peggy eine Polizistin aus Thüringen beteiligt, die eine enge Freundin von Kiesewetter war. Diese Polizistin war einst mit Kiesewetters Patenonkel liiert. Dieser hatte 2007 - nur wenige Tage nach dem Mord in Heilbronn - eine bemerkenswerte Aussage getätigt: Kiesewetters Patenonkel behauptete, die Tat in Heilbronn stehe im Zusammenhang mit den bundesweiten „Türkenmorden“. (https://www.tagesschau.de/inland/nsu-peggy-101.html)
- etc. pp.
zum Beitrag31.10.2016 , 08:42 Uhr
Merkwürdigkeiten:
- Eine knappe Stunde nachdem sie das Haus in Brand gesteckt hatte, wurde Zschäpe von einer Nummer des sächsischen Innenministeriums angerufen. Sie hob nicht ab. Von zwei verschiedenen Handys aus dem Fundus des Ministeriums folgten am selben Tag bis kurz nach 21 Uhr noch zehn weitere Anrufe. (http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-12/beate-zschaepe-nsu-prozess-aussage-offene-fragen; 12/2015)
- Die Zwickauer Wohnung der Drei bestand eigentlich aus zwei Wohnungen, die Tür war mit mehreren Schlössern gesichert, in einigen Zimmern gab es doppelt abgehängte Decken als Schallschutz und Überwachungskameras. Eine Verbindungstür in einen abgetrennten Bereich der Wohnung tarnten sie geschickt, sodass Besucher den Zugang nicht erkennen konnten. Wozu? (http://www.berliner-zeitung.de/zwickauer-fruehlingstrasse-nsu-ueberwachte-wohnung-mit-kameras-456836)
- Die beiden Kellerräume, die zur Wohnung von Zschäpe, Mundlos und Böhnhardt gehörten, waren mit massiven Stahltüren und Alarmanlagen gesichert. Auf dem Boden stand u.a. eine Holzkiste mit Öffnungen, innen mit Styropor ausgekleidet. Einen zweiten derartigen Apparat fand man im Brandschutt der Wohnung. (http://www.spiegel.de/panorama/justiz/nsu-prozess-anwalt-zweifelt-an-beweiswert-von-dna-spuren-a-1054609.html)
- ...
zum Beitrag31.07.2016 , 16:01 Uhr
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Nutzungsbedingungen von Google - so spärlich sie sein mögen (ich weiß es nicht, beziehe mich auf die lapidare Äußerung des Autors hierzu) - lediglich Hinweise zu „Pädophilie, Fotos von Vergewaltigungen, Inzest, kommerziellen Pornowebseiten und so weiter“ enthalten. Insofern stellt sich mir die Frage, warum dem taz-Autor genau diese als Erstes in Verbindung mit dem DC-Blog bzw. dessen Abschaltung einfallen??? Es stimmt schon: Worte über „grauenhafte Dinge wie sexuelle Verbrechen oder unbegreifliche, gefährliche Begierden“ sind „keine Dokumentationen irgendeiner realen Straftat“. Aber Worte und Geschichten können Phantasien anregen oder bedienen. Worte und Geschichten schaffen eine „Normalität“, die im ungünstigsten Fall auch reale (Straf)Taten nach sich ziehen können. Es gibt nicht wenige jedenfalls Täter, die sich lange vor der Tat erst einmal „nur“ mit Worten (und Bildern) stimulieren, bevor sie tatsächlich zur Straftat übergehen. Diesbezüglich wäre sicherlich auch einmal eine differenzierte Diskussion zum Begriff „Kunst“ und deren angeblicher „Freiheit“ angebracht.
zum Beitrag17.07.2016 , 16:14 Uhr
Aus Respekt vor den kindlichen Opfern wäre es angebracht, auf die Bezeichnung "Kinderprostitution" für sexuelle Ausbeutung von Minderjährigen zu verzichten. "Prostitution" vermittelt ein merkantiles Verständnis, wonach es "Angebot und Nachfrage" gibt, was den kindlichen Opfern bewusst oder unbewusst eine aktive Rolle zuschreibt. Dies geht aber am Kern von sexualisierter Gewalt durch Erwachsene an Kindern völlig vorbei, selbst wenn diese Kinder sich selbst "anbieten" oder durch Erwachsene angeboten werden. Tatsächlich geschieht hier Missbrauch in mehrfacher Hinsicht, denn die Täter benutzen nicht nur die Kinder, sondern sie nutzen auch deren Not aus.
Die Studie macht außerdem deutlich, dass wir es weder bei der sexuellen Ausbeutung von Kindern durch Erwachsene noch bei der sogenannten Pädophilie mit einem Randphänomen zu tun haben.
zum Beitrag30.04.2016 , 10:42 Uhr
Tja, Auto (bzw. Automobilhersteller) müsste man sein... Oder Bank. Für Banken werden - ähnlich wie für Autos - ratzfatz Gelder locker gemacht.
Is halt blöd, wenn man stattdessen bloß Missbrauchsopfer ist. Für den Hilfefonds für familiär Betroffene gab der Bund gerade mal 50 Millionen Euro (die restlichen 50 Millionen Euro sollten eigentlich von den Bundesländern kommen; alle außer Bayern und Mecklenburg-Vorpommern weigern sich aber bis heute, zu zahlen; nach wie vor fehlen 40 Millionen Euro).
Die nach zähem Ringen 2015 endlich beschlossene "Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs" muss mit einem Betrag im unteren einstelligen Millionenbereich (1-3 Millionen Euro, so ganz klar ist das nicht) zurecht kommen.
Und die rund 500 Fachberatungsstellen für Betroffene stehen finanziell noch genauso prekär da wie vor den 2010 aufgedeckten Missbrauchsepidemien. Sollten sich vielleicht aufs Beraten von Autos umstellen...
zum Beitrag16.03.2016 , 15:32 Uhr
Fortsetzung Rörigs Bilanz)
Die (im Artikel ebenfalls geforderte) Verbesserung der personellen und finanziellen Situation der spezialisierten Beratungsstellen nennt Rörig die „vermutlich am meisten vernachlässigte Empfehlung des [Runden Tisches]“. Dabei komme Deutschland „ohne die wichtige Arbeit und die große Kompetenz der Beratungsstellen bei der Eindämmung des sexuellen Missbrauchs in Deutschland nicht weiter!“
(http://www.zartbitter.de/gegen_sexuellen_missbrauch/downloads/fachtagung_tauwetter.pdf)
zum Beitrag16.03.2016 , 15:31 Uhr
(Fortsetzung Rörigs Bilanz)
„Die von den drei Bundesministerinnen am 30. November 2011 enthusiastisch versprochenen 100 Mio. Euro für den Fonds für familiär Betroffene sind bis heute nicht zusammengebracht. Lediglich knapp 60 Mio. Euro sind eingezahlt, davon 50 Mio. Euro durch den Bund. 14 Bundesländer weigern sich weiterhin, ihrer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung gegenüber Betroffenen, die sexuellen Missbrauch im familiären Bereich erlitten haben, Rechnung zu tragen“.
Rörig beklagt weiter, dass „von großen Teilen der kinderschutzfernen Politik die dringende Notwendigkeit von Aufarbeitung und Prävention von sexualisierter Gewalt gegen Kinder noch immer nicht wirklich verstanden und auch nicht in konsequentes politisches Handeln umgesetzt wird“. Innerhalb des Regierungslagers treffe er „immer wieder auf eine gewisse Interessen- und Hilflosigkeit“ im Umgang mit seinem Themenfeld.
(siehe Fortsetzung)
zum Beitrag16.03.2016 , 15:30 Uhr
„Wie steht es aktuell um die politische Großwetterlage in unserem Themenfeld auf der Bundesebene?“, fragte im November 2015 der Unabhängige Missbrauchsbeauftragte Rörig anlässlich einer Fachtagung. Seine Prüfskalen waren „der Stand der Umsetzung der Ergebnisse des [Runden Tisches], aber auch die vollmundigen politischen Ankündigungen und das immer wieder in Sonntagsreden versprühte Mitgefühl“.
Rörigs Bilanz:
„Auch vier Jahre (!) nach Ende des RTKM hat es das Bundessozialministerium, hat es Frau Bundesministerin Nahles, auch nach knapp zweijähriger Amtszeit nicht geschafft, einen Referentenentwurf zur Reform des Opferentschädigungsgesetztes (OEG) vorzulegen und damit endlich ein Gesetzgebungsverfahrens einzuleiten. Inzwischen müssen wir ernsthaft damit rechnen, dass diese – ohne Zweifel komplexe – Reform in der laufenden Legislaturperiode überhaupt nicht mehr umgesetzt wird. Es deutet auch vieles darauf hin, dass wichtige Reformvorschläge, die endlich zu Erleichterungen für Betroffene führen würden, völlig aus dem Blick geraten sind“.
(siehe Fortsetzung)
zum Beitrag29.02.2016 , 09:30 Uhr
Lasst Zahlen sprechen:
Obwohl immer mehr Frauen berufstätig sind, hat sich die Aufteilung der Hausarbeit zwischen arbeitenden Ehepaaren offenbar kaum verändert. Das ist eines der Ergebnisse einer Studie des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) und der Bergischen Universität Wuppertal aus dem Jahr 2014.
Demnach sank der Anteil, den berufstätige Frauen an der Hausarbeit übernehmen, zwischen 1992 und 2011 lediglich von 82 auf 75%. Unterschiedliche Arbeitszeitmodelle scheinen dabei kaum eine Rolle zu spielen: Während der Anteil bei Vollzeit arbeitenden Frauen von 78 auf 67% zurückging, nahm er bei Teilzeit arbeitenden Frauen in ähnlicher Größenordnung von 87 auf 77% ab.
Die Zeit, die berufstätige Frauen im Durchschnitt täglich mit Hausarbeit verbringen, reduzierte sich in den vergangenen 20 Jahren um rund 30 Minuten auf knapp 2,3 Stunden täglich. Im gleichen Zeitraum stieg sie für Männer um fast 10 Minuten auf knapp 0,8 Stunden – offenbar wird also in der Summe weniger Zeit mit Hausarbeit verbracht.
Quelle: https://idw-online.de/de/news575016
zum Beitrag29.02.2016 , 09:28 Uhr
Der Wirtschaftswissenschaftler Selim Jahan, zuständig für die Herausgabe des Weltentwicklungsberichts des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UN), hat festgestellt, dass die Hausarbeit zwischen Männern und Frauen auch in der westlichen Welt nach wie vor ungleich verteilt ist. So liege die Kindererziehung meist immer noch in den Händen der Frauen, sagte Jahan. In den Vereinigten Staaten hätten Männer im Jahr 1965 exakt 10 Minuten täglich mit ihren Kindern verbracht, Frauen 219 Minuten. „Fünf Jahrzehnte später sprechen Männer stolz darüber, dass sie doppelt so viel Zeit mit ihrem Nachwuchs verbringen, nämlich 20 Minuten. Frauen kommen immer noch auf 218 Minuten.“ In vielen vermeintlich fortschrittlichen Gesellschaften des Westens sei es heute „noch so, wie vor fünfzig Jahren“, sagte Jahan. „Wenn Frauen von der Arbeit nach Hause kommen, fragen sie als erstes nach den Kindern. Wenn Männer von der Arbeit kommen, genehmigen sie sich als erstes ein Bier.“
(http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/arbeitswelt/arbeitsteilung-frau-und-mann-noch-immer-wie-vor-fuenfzig-jahren-14087886.html)
zum Beitrag29.02.2016 , 09:22 Uhr
Nur mal so gefragt: Wie häufig bringen Sie das Auto in die Werkstatt oder montieren Möbel zusammen?
Hausarbeit meint: Toilette, Bad und Böden putzen, Essen zubereiten, Wäsche waschen, aufhängen, zusammenlegen, bügeln, in den Schrank räumen, Betten ab- und neu beziehen, Essen zubereiten, abstauben, einkaufen, staubsaugen, wieder Essen zubereiten, auf den Müllkalender achten, Fenster putzen, Kühlschrank reinigen, Blumen gießen, wieder Essen zubereiten, Toilette, Bad und Böden putzen, Wäsche waschen, aufhängen, zusammenlegen, bügeln, in den Schrank räumen, wieder Essen zubereiten, abstauben, einkaufen, staubsaugen, Blumen gießen, etc. pp.
Merken Sie den Unterschied?
zum Beitrag28.02.2016 , 14:13 Uhr
Scham ist ein Grund dafür, warum Opfer so lange schweigen. Diese Scham ist im gesellschaftlichen Umgang mit sexueller Gewalt, mit den Tätern und den Opfern begründet. „Warum hat es so lange gebraucht, die Öffentlichkeit und allen voran die Männer zu überzeugen?“. Gute Frage, der man nicht gleich wieder durch den Hinweis auf das „lange Schweigen der Opfer“ ausweichen darf. Denn auch wenn die Opfer nicht mehr schweigen, hat das noch lange keine Konsequenzen für die TäterInnen. Den Opfern zuzurufen, sie sollten das Schweigen brechen, ist angesichts einer gesellschaftlichen Mauer der Abwehr, des Desinteresses, der Beschämung und der Täterkollaboration mehr als unfair. Zumal der Bill-Cosby-Fall nicht der einzige ist, in dem die Opfer so laut schreien und ihr Schweigen so oft brechen können, wie sie wollen: es interessiert einfach niemanden. Erinnert sei an die beiden Betroffenen, die den systematischen sexuellen Missbrauch an der Odenwaldschule bereits 1999 öffentlich machten. Was ist daraufhin passiert? Nichts. Es hat weitere 11 Jahre gedauert, bis die Straftaten endlich tatsächlich zu Konsequenzen führten. 11 Jahre, in denen die TäterInnen weitere Opfer missbrauchten und Verjährungsfristen verstrichen. Das Schweigen der Opfer hängt direkt mit dem gesellschaftlichen Umgang mit sexueller Gewalt zusammen. Die Gesellschaft muss endlich den TäterInnen die Komplizenschaft verweigern und die Opfer ernst nehmen. Guardian-Kollumnistin Deborah Orr: „It has often been said that the most important thing is for the victims of sexual crime to be listened to. But that’s not true. The most important thing is for potential perpetrators of sexual crime to know that their victims will be listened to.” (http://www.theguardian.com/commentisfree/2016/jan/22/lord-bramall-would-not-need-apology-if-we-changed-our-attitude-to-sex-crimes)
zum Beitrag24.02.2016 , 10:08 Uhr
1961 stellt die Bonner Staatsanwaltschaft einen Haftbefehl gegen Paul Schäfer wegen sexuellen Kindesmißbrauchs aus. Er flüchtet in einer Nacht und Nebel-Aktion nach Chile, mehr als 200 Mitglieder der "Privaten Socialen Mission" folgen ihm. Die Geschichte der Colonia Dignidad begann also mit einem Haftbefehl gegen Paul Schäfer.
1966 sorgt die Colonia Dignidad erstmals überregional für negative Schlagzeilen. Wolfgang Müller flüchtet aus der Kolonie und berichtet von horrorähnlichen Zuständen auf dem Mustergut. Freiheitsberaubung, sexuelle Mißhandlungen, Schläge, sogar mysteriöse Todesfälle werden in der Öffentlichkeit diskutiert.
Elf Jahre später sorgt die amnesty-Veröffentlichung für den nächsten Skandal. Doch auch die Foltervorwürfe ziehen nicht die Schließung der Siedlung nach sich.
Ihr Unterstützerumfeld in Deutschland hat Rang und Namen: So gehören damals mehrere CSU-Politiker zu den Freunden der Kolonie, ebenso der Siegburger Bundestagsabgeordnete Adolf Herkenrath und der ZDF-Journalist Gerhard Löwenthal. Der Königswinterer Waffenhändler Gerhard Mertins verteidigt die Kolonie besonders heftig. Wie er gehört auch der frühere deutsche Botschafter in Chile, Erich Strätling, zu den 120 Gründungsmitgliedern eines "Freundeskreises" der Colonia in Deutschland. Sie alle haben die Kolonie besucht und dabei "keine Folterkammern entdecken können".
Von daher ist es nur folgerichtig, daß sie in der Dokumentation von amnesty international eine Verleumdungskampagne sehen. Als Drahtzieher hat man schnell den damaligen ai-Generalsekretär Helmut Frenz ausgemacht, der im rechten "Deutschland-Magazin" gar als "falscher Bischof" tituliert wird. Waffenhändler Mertins besucht Frenz eines Tages in seinem Büro in der Bonner Heerstraße und droht ihm mit Konsequenzen, sollte er seine Kampagne gegen die Colonia Dignidad nicht einstellen.
(Quelle: ai; https://www.amnesty.de/umleitung/1997/deu05/060?print=1)
zum Beitrag24.02.2016 , 10:03 Uhr
1997, nach mehr als 20 Jahren, hat die Colonia Dignidad endlich den Prozess gegen amnesty international um eine ai-Broschüre von 1977 verloren. (Erst) Ab da darf ai bekräftigen: In der Colonia Dignidad wurden unter Pinochet politische Gefangene gefoltert. Auf den Gerichtskosten von über 160.000 Mark dürfte amnesty international aber sitzenbleiben. Spenden sollen jetzt helfen, daß die Opfer von heute nicht darunter leiden müssen.
(http://www.amnesty.de/umleitung/1997/deu05/078)
zum Beitrag24.02.2016 , 10:01 Uhr
Bis heute weigert sich die deutsche Bundesregierung, Wissenschaftlern oder Journalisten Zugang zu den Akten über die Colonia Dignidad zu gewähren. Im Jahr 2011 begründete sie dies mit der Sorge, dass „eine Freigabe sensibler Akten (…) einen Anlass für Konflikte und Vorwürfe zum Umgang mit der Militärdiktatur schaffen (könnte), in welche die Bundesrepublik Deutschland hineingezogen werden könnte“. Sie will nicht „hineingezogen werden“ in die Versuche des demokratischen Chile, die Folgen des Militärregimes aufzuarbeiten, so wie sie sich früher offiziell aus den inneren Angelegenheiten eben dieser Diktatur heraushielt, die konservative Politiker wie Franz-Josef Strauß offen unterstützten.
Eine intensivere politische Beschäftigung mit dem Komplex Colonia Dignidad fand in Deutschland niemals statt, das Thema hatte keine Priorität, es erschien eher als „lästiges Übel“. Die Regierung betonte wiederholt, dass eine „Mitverantwortung der Bundesrepublik Deutschland für die in der Colonia Dignidad begangenen Straftaten nicht (besteht).“
Quelle: Horst Rückert: „Das Blendwerk. Von der Colonia Dignidad zur „Villa Baviera“ (https://amerika21.de/analyse/108199/colonia-dignidad)
zum Beitrag24.02.2016 , 09:59 Uhr
Der damalige deutsche Botschafter in Chile, Erich Strätling (1976 bis 1979), ließ sein Auto von Siedlern der Colonia Dignidad lackieren und seine Residenz neu anstreichen. Im November 1976 besuchte er erstmals die Colonia Dignidad. Anlass war ein UN-Bericht, in dem sie als Folterzentrum bezeichnet wurde.
Ein Jahr später, Amnesty International hatte in Deutschland öffentlich Folteranklagen erhoben, kam Strätling zum zweiten Mal in die Colonia und ließ sich von Paul Schäfer durch die Siedlung führen. Er machte das leicht durchschaubare Spiel des Koloniegründers, der offiziell für tot gehalten werden wollte, kommentarlos mit und gab vor der Presse eine Ehrenerklärung für die Gemeinde ab. Dem Auswärtigen Amt teilte er mit: „Ich habe keine unterirdischen Folteranlagen gefunden.“ Die Vorwürfe gegen die „Colonia“ seien „Gerüchte und unbewiesene Behauptungen“.
Bis 1985 ging die Deutsche Botschaft keinem der Hinweise auf Verbrechen in der deutschen Siedlung nach, die sie erreichten.
Quelle: Horst Rückert, ehemaliger Leiter der Deutschen Schule in Concepción; https://amerika21.de/analyse/108199/colonia-dignidad
zum Beitrag24.02.2016 , 09:57 Uhr
Eine wichtige Basis für den Erfolg der Colonia Dignidad waren die intensiven Kontakte nach Deutschland und zur internationalen Nazi-Szene. Zu den guten Freunden, Geschäftspartnern, Unterstützern und häufigen Besuchern der Colonia zählten unter anderem die nach Chile exilierten Nazis Hugo Roggendorf (SS-Veteran), Walter Rauff (der Erfinder der Tötungswagen) und Hans Albert Loeper, eine der wichtigsten Figuren des lateinamerikanischen Nazi-Netzwerks.
Auch in Deutschland lebende Nazis waren gern gesehene Gäste in Chile: Gerhard Mertins, Waffenhändler und Vorsitzender des »Freundeskreises Colonia Dignidad«, nach 1945 aktiv in der Sozialistischen Reichspartei und der west-deutschen Nazi-Szene, weilte noch 1989 auf einem Arbeitsbesuch in der Colonia; der Rechtsanwalt Manfred Roeder, der das Vorwort zum Buch »Die Auschwitzlüge« schrieb, war mit Schäfer befreundet und besuchte ihn mehrfach.
Gute Verbindungen bestanden auch nach Bayern, insbesondere zu CSU-Politikern, die intensive Lobby-Arbeit leisteten, um das schlechte Image der Colonia in der BRD aufzupolieren. Nach dem Tod von Franz Josef Strauß wurde bekannt, dass er mehrere Male mit seinen Söhnen zum Urlaub bei Schäfer war.
(Quelle: https://www.antifainfoblatt.de/artikel/colonia-dignidad)
zum Beitrag01.02.2016 , 09:03 Uhr
Bitte erst den Artikel lesen! Auf den bezog sich mein Kommentar.
zum Beitrag31.01.2016 , 12:52 Uhr
Ist das jetzt "männliche Logik", dass Männer beim SITZEN (!) die Beine spreizen müssen, weil sie sonst aufgrund ihrer Schulterbreite umfallen??
zum Beitrag20.01.2016 , 13:25 Uhr
Richtig müsste Ihr Satz heißen: „...Großteil ihrer Geschlechtsgenossen in ANDEREN männlich dominierten Gesellschaften "passiert".“ Denn auch Deutschland ist nach wie vor eine männlich dominierte Gesellschaft. Stichworte: „Hegemoniale Männlichkeit“ und „patriarchale Dividende“ (u.a.: https://de.wikipedia.org/wiki/Hegemoniale_M%C3%A4nnlichkeit)
zum Beitrag20.01.2016 , 13:14 Uhr
Richtige Zahlen:
Laut einer Querschnittsuntersuchung einer repräsentativen Zufallsstichprobe der allgemeinen deutschen Bevölkerung haben 12,6 % aller in Deutschland lebenden Personen über 14 Jahren sexuellen Missbrauch erfahren (Häuser et al. 2011).
2011 lebten in Deutschland insgesamt 81.471.834 Personen. Demnach leben in Deutschland 10.245.451 Betroffene von sexuellem Kindesmissbrauch (in Worten: rund 10 Millionen Menschen).
(Anmerkung: Um den üblichen Einwänden gegen die Häuser-Studie zuvor zu kommen: Ja, sie hat mehrere Misshandlungsarten während der Kindheit erfasst, die allerdings dann nach Einzelart aufgeschlüsselt wurden. Wörtlich heißt es dort: „12,6 % Personen der Gesamtstichprobe berichteten über sexuellen Missbrauch“. Siehe: http://www.aerzteblatt.de/archiv/89302/Misshandlungen-in-Kindheit-und-Jugend-Ergebnisse-einer-Umfrage-in-einer-repraesentativen-Stichprobe-der-deutschen-Bevoelkerung?s=Kindesmisshandlung)
zum Beitrag14.01.2016 , 09:20 Uhr
Sehr viele Jahrzehnte (!) war das aber so! Da war die Psychoanalyse bzw. die Psychotherapie bei einem/einer psychoanalytisch ausgebildeten Psychotherapeut*in DIE von den Gesetzlichen Krankenkassen am häufigsten finanzierte Therapieform. Und noch heute zählt die analytische Psychotherapie zu den drei sog. Richtlinienverfahren (also denjenigen, die überhaupt von den GKVen bezahlt werden).
zum Beitrag13.01.2016 , 12:53 Uhr
Der Bundesrichter am Bundesgerichtshof in Karlsruhe, Thomas Fischer, hat die Vorfälle an Silvester in Köln vor kurzem auf ZON so kommentiert: „(…) sondern auch unser Strafgesetzbuch gewisse Vorkehrungen getroffen haben. Das gilt auch für sexuelle Gewalt. Daher, sehr geehrte Rechtspolitiker, weise ich vorsorglich (…) darauf hin, dass seit etwa 140 Jahren die gemeinschaftliche Körperverletzung mit Freiheitsstrafe bis 10 Jahre, sexuelle Nötigung mit Freiheitsstrafe bis 15 Jahre, Raub mit Freiheitsstrafe bis 15 Jahre bedroht sind.“
Das ist das übliche Totschlagargument, um Forderungen nach konsequenterer Ahndung und Bestrafung von sexueller Gewalt auszuhebeln. Denn wie der taz-Artikel jetzt deutlich macht, haben wir zwar offiziell entsprechende Strafrechtsbestände, aber unter den gängigen verharmlosenden (und teilweise sexistischen) Definitionen von Grenzverletzungen gegenüber Frauen (und anderen) sind diese gar nicht anwendbar.
Warum gilt ein „kurzer Griff an die weiblichen Brust über der Kleidung“ als Bagatelle? Immerhin handelt es sich um eine erhebliche Grenzverletzung (Intimzone). Wie würde sich ein Mann vorkommen, wenn ihm ein anderer kurz mal an den Penis (über der Kleidung) greift? Diese Geste (an Brust oder Penis) demütigt, weil sie Dominanz demonstriert und das Gegenüber (Opfer) zum „Freiwild“ herabwürdigt.
Das Gute am Schlechten (der Silvesternacht) ist vielleicht, dass jetzt endlich all die versteckten Sexismen und Verzerrungen deutlich werden, die in unserer Gesellschaft beim Thema sexuelle Gewalt (insbesondere gegen Frauen, aber nicht nur) noch immer vorherrschen. Und die verhindern, dass (deutsche und nichtdeutsche) Sexualstraftäter zur Rechenschaft gezogen werden.
zum Beitrag13.01.2016 , 09:41 Uhr
„Das grundlegend fatale sog. „hermeneutische Missverständnis“ der Psychoanalyse: Freud hatte - wie die meisten PsychoanalytikerInnen - in der Tat eine ganz seltsame und völlig abwegige Auffassung von Wissenschaft: sie verwechselten Ideen, Assoziationen und Phantasien, die ihr Geist zu einem Thema produzierte und mit dem die Wissenschaft anfängt mit dem Ende der Wissenschaft. Sie verinnerlichten nicht, dass die Wissenschaft zwar so anfängt, dann aber kommt die harte Arbeit: Daten sammeln, Belege suchen, Experimente, Untersuchungen und empirische Erhebungen durchführen; faktisches und schlüssiges Zeigen, Beweisen und Evaluieren. Sein absonderliches und abwegiges Vorgehen hat Freud sogar versucht, mit einem eigenen Prinzip (Junktim) zu rechtfertigen, wonach angeblich überhaupt nur PsychoanalytikerInnen fähig seien, psychopathologische Erkenntnisse zu gewinnen. Daraus hat sich ein weiteres seltsames Phänomen ergeben, das der grenzenlosen Überhebung, eine Art Auserwähltgebaren und in der Folge Isolierung, Abschirmung und Abschottung, ja eine Art mentale sektiererische Inzucht.“
(Rudolf Sponsel, http://www.sgipt.org/th_schul/pa/kritik/RS-IT07.pdf, S. 6)
zum Beitrag13.01.2016 , 09:39 Uhr
Vielleicht liegt der Bedeutungsschwund der Psychoanalyse (abgesehen von ihrem unwissenschaftlichen Fundament) auch daran, dass sie Jahrzehnte lang Opfer von sexuellem Kindesmissbrauch mit ihrer „Ödipus-Theorie“ gequält haben und damit heute einfach nicht mehr durchkommen? Einer der „Gurus“ der Psychoanalyse, Professor Otto F. Kernberg, von 1997-2001 Präsident der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung (IPA), über den sexuellen Missbrauch bzw. seine Folgen für die erwachsene Frau: Demnach erlebe „eine Grundschülerin von noch nicht zehn Jahren den sexuellen Missbrauch durch ihren Vater „in typischer Weise … als einen sexuell erregenden Triumph über ihre Mutter“. Die erwachsene Frau, die wegen dieses Ereignisses unter schweren Depressionen leidet, müsse „ihre Schuld tolerieren“.“ Wer Betroffene von schweren Sexualstraftaten so kommt, hat alle Berechtigung „Therapeut“ genannt zu werden, verspielt. (Mehr: http://www.oedipus-online.de/)
zum Beitrag12.01.2016 , 10:39 Uhr
Was soll das sein? Es gibt keinen "Publizistikwissenschaftler Professor Ralph Hünfeld" und kein "Institut für teilnehmende Medienforschung in Dresden".
zum Beitrag24.11.2015 , 13:13 Uhr
Ich erlaube mir jetzt mal, ihre (berechtigten) Ausführungen auf eine andere, bekannte Religionsgemeinschaft umzumünzen:
"Die überwiegende Mehrheit der christlichen Gemeinden in Deutschland werden von der vatikanischen Religionsbehörde kontrolliert.Im Vatikan erlaubt man keine christlichen Gemeinden, die versuchen würden, sich unabhängig voder Römischen Kurie zu etablieren. Religionsfreiheit gibt es auf der Welt nicht für Christen..
Viele Christen sind liberaler und säkularer in ihrer persönlichen Auslegung der Bibel. Warum sollten wir dem autoritär-konservativen Christentum, das von einem (angeblichen) Staat (Vatikan) allein kontrolliert wird, in Deutschland auch noch finanziell fördern?"
zum Beitrag12.11.2015 , 14:38 Uhr
Was, bitte, sind „minderjährige Frauen“???????? Hier wird meiner Meinung nach mit Sprache verschleiert, worum es tatsächlich geht. Nämlich um (vermutlich) Minderjährige, die von Erwachsenen (vermutlich Männern) vergewaltigt (und geschwängert) werden/wurden. Es wird so auch die besondere Schwere der sexuellen Gewalt verschleiert, nämlich der schwere Machtmissbrauch durch erwachsene Männer gegenüber (vermutlich minderjährigen) Abhängigen. Und hier werden mit Sprache Täter entlastet, weil die Verknüpfung mit dem Wort „Frauen“ den Opfern eine aktive Rolle zuzuschreiben ermöglicht: Zwischen erwachsenen Männern und Frauen könnte der sexuelle Kontakt ja einvernehmlich gewesen sein oder die Täter sind womöglich (passive) „arme verführte Opfer“ gewesen? Es ist sehr ärgerlich, wenn Mainstreammedien diese „Sprachregelung“ (vrmtl. der UN) ohne kritische Distanz einfach so übernehmen. Sie beteiligen sich damit an der Verschleierung der tatsächlichen Machtverhältnisse, der Struktur von sexueller (und anderer) Gewalt sowie ihrer Täter.
Laut UN-Kinderrechtskonvention ist jeder Mensch, der das achtzehnte Lebensjahr noch nicht vollendet hat, ein Kind (soweit die Volljährigkeit nach dem auf das Kind anzuwendenden Recht (wie z. B. in manchen islamischen Ländern) nicht früher eintritt). Volljährigkeit ist das Lebensalter, ab dem eine Person juristisch als erwachsen gilt. Wie in Deutschland gilt auch in den meisten Staaten Zentralafrikas 18 (Angola 18, Gabun 18, Kamerun 21, Republik Kongo 18, andere in der Kürze nicht ermittelbar) als das Lebensalter, ab dem eine Person Volljährigkeit erreicht.
zum Beitrag12.11.2015 , 10:04 Uhr
Der „Chef“ der ganzen Truppe, Jorge Bergoglio, sagte erst vor Kurzem: „Wenn die Politik wirklich den Menschen dienen soll, darf sie nicht Sklave der Wirtschaft und Finanzwelt sein.“ (24.9.2015 in seiner Rede vor dem US-Kongress). Da haben die Herren der DBK wohl nicht so genau zugehört. Und lesen können sie evtl. auch nicht so gut: „Das Wirtschaftssystem dieser Welt ist nicht gut. Der Mensch muss im Zentrum des wirtschaftlichen Systems stehen. […] Wir haben aber das Geld, den Gott Geld, ins Zentrum gerückt. Wir sind der Sünde der Abgötterei verfallen.“ (Franziskus gegenüber der spanischen Zeitung „La Vanguardia“ 15.6.2014) Sagen wir mal so: An der gemeinsamen Kommunikation kann man noch arbeiten…
zum Beitrag30.09.2015 , 17:20 Uhr
Der Medienanwalt Johannes Eisenberg weist bei ZON zu Recht darauf hin, dass "Kachelmann aufgrund der Unschuldsvermutung freigesprochen worden [ist], nicht weil seine Unschuld erwiesen war." Daher, so Eisenberg, dürfe man "also annehmen, dass sein Ruf auch bei einer ordnungsgemäßen Berichterstattung beschädigt gewesen wäre" (http://www.zeit.de/kultur/2015-09/kachelmann-springer-eisenberg-interview).
zum Beitrag02.09.2015 , 09:39 Uhr
Es geht nicht um die Menschen. Es geht immer nur ums Geld, Geld, Geld.
zum Beitrag01.06.2015 , 17:30 Uhr
Wird Zeit, dass die Aufarbeitungskommission endlich kommt! Dass das "schon" 2016 sein soll (noch nicht in trockenen Tüchern!), zeigt, dass es auch heute noch "Wichtigeres" gibt. Vielleicht will man vorher noch ein paar Täter durch Ableben davon kommen lassen?
zum Beitrag01.06.2015 , 17:26 Uhr
(Fortsetzung)
Und wenn ich dann lese, dass nach dieser so, so langen Zeit es noch immer nicht gelungen ist, das Wissen über sexuellen Missbrauch im Lehrplan oder der Pädagogenausbildung zu verankern (von der MedizinerInnen-, JuristInnen-, usw.-ausbildung ganz zu schweigen), dann ist das schon sehr ernüchternd. Und manchmal fragt man sich dann, wie lange es eigentlich noch dauern soll...?? Wie lange es immer noch „Wichtigeres“ (s.o.) geben soll???
Wie viele Kinder – übrigens nicht nur in Deutschland! – sollen noch Opfer sexueller Gewalt werden? Wie lange will diese Gesellschaft es noch zulassen, dass die Täter ungeschoren davon kommen? Wie lange nimmt diese Gesellschaft es noch hin, dass sich hier ein Teil der Gesellschaft (Täter) auf Kosten des anderen Teils der Gesellschaft befriedigt? Denn die Kosten die diese Täter verursachen, sind immens: Im Rahmen des Projektes „Guter Start ins Kinderleben
wurden Folgekosten unter der Annahme einer Kindeswohlgefährdung ermittelt, welche sich für den Einzelfall auf 432.950 Euro im „moderaten Szenario“ bzw. 1,16 Mill. Euro im „pessimistischen Szenario“ belaufen.
Eine – noch sehr unvollständig gerechnete – Traumafolgekostenstudie aus dem Jahr 2013 ergab, dass durch die Folgen von Kindesmisshandlung/-missbrauch und Vernachlässigung für die deutsche Gesellschaft jedes Jahr ein Betrag von 11,0 Mrd. Euro anfällt. Anders ausgedrückt entfallen auf jeden Bundesbürger Traumafolgekosten in Höhe von 134,54 Euro jährlich. Sehr konservativ gerechnet! (http://www.opferhilfe-sachsen.de/files/2013/06/DeutscheTraumafolgekostenstudie.pdf)
Wie lange also soll es noch so weitergehen?
zum Beitrag01.06.2015 , 17:26 Uhr
Ach Frau Apin, ich könnte Sie knu...... für Ihren unermüdlichen, dabei so unaufgeregt-sachlichen Einsatz/Dranbleiben am Thema!!! GROSSES DANKE mal dafür!
Ein ebenso GROSSES DANKE aber auch an Frau Riedel-Breidenstein und alle anderen, die nun endlich öffentlich Stellung beziehen und bezeugen, wie es gewesen ist. Uns Betroffenen wird ja schnell mal unterstellt, eine „verzerrte Wahrnehmung“ zu haben („Blaming the victim“).
Ich selbst habe diese erste Welle der Aufmerksamkeit (der Feministinnen) für die sexuelle Gewalt gegen Kinder in den 1980ern selbst erlebt und mein „Coming Out“ (erstmals darüber berichtet) gehabt. Es war mit viel Hoffnung verbunden, dass das Aussprechen nun endlich etwas ändert, dass nun endlich öffentlich wird, was da in den Familien passiert, und dass die Täter nun endlich zur Rechenschaft gezogen werden.
Doch wir haben - naiv wie wir waren - die Macht der pädosexuell interessierten Netzwerke samt ihrer UnterstützerInnen unterschätzt. Wir wussten damals noch nicht, wie viele es sind und wie sehr dieses Thema die gesamte Gesellschaft durchseucht. Das Tabu war noch stark, und schon bald wurde der Aufbruch mit der unsäglichen „Missbrauch mit dem Missbrauch“-Kampagne erstickt. Dazu erlebten wir Betroffene immer wieder, wie sich mit Tätern wie Roman Polanski, Woody Allen, usw. solidarisiert und wie Opfer öffentlich stigmatisiert wurden.
Es hat UNFASSBARE weitere fast 30 Jahre gebraucht, bis das Thema endlich wieder an die Oberfläche kommen konnte. 30 lange (und nicht selten furchtbare, aufreibende) Jahre für die nun erwachsenen Opfer, aber eben auch 30 Jahre, in denen so, so viele weitere Kinder Opfer wurden. 30 Jahre aber auch, in denen Taten verjähren und Täter wegsterben und sich so der Verantwortung entziehen konnten. (siehe Fortsetzung)
zum Beitrag01.06.2015 , 07:50 Uhr
"...fußen demnach auf Aussagen, welche die Mädchen bei der unangemeldeten Überprüfung getätigt hätten. Es gebe keine weiteren Anhaltspunkte, um zu klären, „ob sich die Dinge so zugetragen haben“. Die Einrichtung habe sich „ausgesprochen kooperativ“ verhalten, Missstände seien „offensichtlich durch einzelne Mitarbeiter verursacht“ worden, die größtenteils nicht mehr dort beschäftigt seien."
Egal, ob Kirche(n), Schule(n), Verbände, Parteien oder, oder, oder..., der Umgang mit Vorwürfen der (sexuellen) Gewalt gegen Abhängige ist immer derselbe: (1) Aussagen der Opfer erst einmal grundsätzlich in Zweifel ziehen; (2) die (angebliche) Seriösität und Unzweifelhaftigkeit (!) der Einrichtung betonen; (3) es als "Einzelfälle" darstellen; (4) (wenn möglich) es als bereits "erledigt"/Vergangenheit erklären.
(NOCH) Immer geht es nur darum, die Einrichtung und die Mitarbeitenden (=Machtposition, also häufig Täterposition) zu schützen. Dass dadurch die "Missstände" weiter bestehen bleiben UND WEITERE OPFER GENERIEREN, interessiert niemanden. Der Schutz der Kinder und Jugendlichen reicht in Deutschland nur bis zu wohlfeilen "Präambeln" und sonstigen Wortblümereien auf irgendwelchen "Vereinbarungen", "Anweisungen" und "Menschenrechtskonventionen". Und dieses Täter schützende Denken bzw. Handeln durchzieht die ganze gesellschaftliche und politische Struktur und reicht bis ganz weit nach oben hinauf: Für Opfer gibt es Balkonreden, Ankündigungen, Winkelzüge und Stigma. Für Täter (und Mittäter) gibt es den Schutz der Herde, Verständnis, Wohlwollen und Grundlagenforschung.
http://www.taz.de/Hilfe-fuer-Missbrauchsopfer/!5200331/
https://www.freitag.de/autoren/ulrike-baureithel/die-wahrhaftigkeitsluecke
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/62967/Paedophile-Neigung-fuehrt-nicht-zwangslaeufig-zu-sexuellem-Kindesmissbrauch
zum Beitrag25.05.2015 , 10:31 Uhr
Frau Oetken, Sie schreiben selbst von „9 Millionen Erwachsenen in Deutschland, die in Kindheit und/oder Jugend Opfer schweren sexuellen Missbrauchs wurden“. Sind das den „für die Politik und Hilfeleistungen Verantwortlichen“ nicht genug, in deren „Sinne sie handeln“ könnten??? Ist es nicht eher so, dass das Thema einfach eines ist, das nach wie vor bei vielen - trotz gegenteiliger Bekundungen - Abwehr und Vermeidungsimpulse auslöst? Insider sprechen hier von der „Angst vor den Opfern“, denn ihre Wahrheit bedroht den schönen Schein bzw. das Sicherheitsgefühl vieler. Ich glaube vor diesem Hintergrund auch nicht, dass „aktivere Opfer“ mehr positive Resonanz (im Sinne von politischem Einsatz für sie, wie Sie ihn andeuten) erzeugen würden. Im Gegenteil: Sie würden vermutlich nur die Abwehr verstärken - und genau das wollen bzw. können sich viele Betroffene nicht antun. Auch das ist ein Grund, warum nicht jede/r mit seiner Geschichte an die Öffentlichkeit geht.
zum Beitrag24.05.2015 , 14:37 Uhr
„Das Kriterium A (Definition des traumatischen Ereignisses im DSM IV oder ICD 10) greift zu kurz, es wird nicht zwischen man-made-Desaster und Unfällen/Naturkatastrophen unterschieden. Es wird nicht zwischen verschiedenen spezifischen Traumata, sowie deren Kontext unterschieden, wodurch der Impakt auf die Person beeinflusst wird. Ebenso wird die individuelle und soziale Bedeutung des Traumas nicht beachtet, die die Traumatisierung und den ausgelösten posttraumatischen Prozess mit beeinflusst. Objektive situative Risikofaktoren, subjektive Risikofaktoren sowie individuelle Risikofaktoren, die die Schwere der Traumatisierung beeinflussen werden nicht berücksichtigt ebenso wenig die Dauer der traumatischen Einwirkung. Eine Differenzierung von einmaliger, kumulativer und sequentieller Traumatisierung fehlt.
Reduziert man die Genese einer posttraumatischen psychisch reaktiven Störungen auf den Ereignisfaktor, wie er im Kriterium A des DSM IV definiert ist, ist oftmals die Ausprägung der Störung, wie sie sich zum Zeitpunkt X nach einem Trauma präsentiert, nicht hinreichend erklärt. Neben spezifischen Ereignisfaktoren, der Beziehung zu den Tätern sowie der Dauer der Einwirkung und der Bedeutung des traumatischen Ereignisse für die Person, wird im PTSD-Konzept weder die vorbestehende Persönlichkeit, ihr Kontext, ihr Grad der Reifung und ihre Widerstandsfähigkeit noch die Bedeutung der Sequenz nach dem Trauma (sensu Keilson) berücksichtigt. Somit kann auch keine Aussage über den Schweregrad einer Traumatisierung weder in Hinsicht auf den Auslöser noch in Hinsicht auf die Folgen in dieser allgemeinen Kategorie getroffen werden.“
(Quelle: Dr. med. Mechthild Wenk-Ansohn, http://sbpm.web-com-service.de/?Literatur:Psychotraumatologie)
zum Beitrag24.05.2015 , 14:22 Uhr
Im Abschlussbericht der Unabhängigen Beauftragten zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs vom Mai 2011 heißt es außerdem: „Von FACHLEUTEN wird darüber hinaus bezweifelt, ob die bei der Begutachtung im OEG anzuwendenden versorgungsmedizinischen Grundsätze die Einbeziehung neuer Forschungsergebnisse bei der Klärung des Kausalzusammenhangs ausreichend sicherstellen.“ (Seite 183, Mai 2011, http://beauftragter-missbrauch.de/file.php/30/Abschlussbericht_UBSKM.pdf)
zum Beitrag24.05.2015 , 14:20 Uhr
Auch im Abschlussbericht der Unabhängigen Beauftragten zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs vom Mai 2011 wird festgehalten, dass es aktuell noch überhaupt nicht die Fachleute gibt, um Anträge/Angaben der Folgen und Zusammenhänge im OEG-Verfahren fachlich beurteilen zu können.
Unter Punkt 7 „Hinderliche Aspekte bei der Verarbeitung“ heißt es dort:
„Ganz offensichtlich gibt es auch im therapeutischen Berufsfeld einen allgemeinen Aus- und Weiterbildungsbedarf zum Thema sexueller Missbrauch. Dies geht aus den Erfahrungen Betroffener, den Aussagen von Expertinnen und Experten aus Pädagogik, Medizin und Therapie sowie aus der Online-Befragung von Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten hervor. Fachliches Wissen zum Thema sexueller Missbrauch ist überall dort notwendig, wo Betroffene Hilfe und Unterstützung bei Fachkräften suchen und diese deren spezifische Situation verstehen müssen, um angemessen helfen zu können. Fort- und Weiterbildungen für verschiedene Zielgruppen sollten deshalb verpflichtend vorgesehen werden.“
zum Beitrag24.05.2015 , 14:19 Uhr
„Die in ICD-10 und DSM-IV formulierten Kriterien der PTSD [Posttraumatische Belastungsstörung] decken bei weitem nicht das Spektrum traumabedingter Störungen ab. Sieht man von den nach wenigen Tagen einsetzenden und spontan remittierenden Akuten Belastungsreaktionen ab, so findet sich noch eine beträchtliche Zahl an Störungsbildern, die im Zusammenhang mit traumatischen Einwirkungen entstehen können. In jedem Fall ist festzustellen, dass die vorwiegend an umschriebenen Ereignissen wie Krieg, Naturkatastrophen und Vergewaltigung erarbeiteten PTSD-Kriterien die vielgestaltigen Folgen und tiefgreifenden Persönlichkeitsstörungen im Gefolge schwerer und lang anhaltender personaler Traumatisierungen nur unzureichend erfassen. Aus diesem Grund wurde verschiedentlich Kritik an dem eng gefassten PTSD-Konzept in ICD10 und DSM-IV geübt. Die Kritik versucht dem Umstand Rechnung zu tragen, dass die Langzeitfolgen nach Traumatisierungen in Kindheit und Jugend, Folter oder Konzentrationslagerhaft weit über die in ICD-10 und DSM-IV definierte Symptomatik hinausgehen und die Persönlichkeit des betroffenen Individuums in nachhaltiger und umfassender Weise verändern können und dass keineswegs alle Opfer realer Traumatisierungen die Kernsymptomatik der PTSD entwickeln, sondern andere Symptombildungen im Vordergrund des klinischen Bildes stehen können.“
(Quelle: Wöller, Siol, Liebermann: „Traumaassoziierte Störungsbilder neben der PTSD“, in: Posttraumatische Belastungsstörung, Leitlinie und Quellentext, Schattauer Verlag, 2005, http://sbpm.web-com-service.de/?Literatur:Psychotraumatologie)
zum Beitrag24.05.2015 , 13:56 Uhr
Es müsste doch eigentlich jedem einleuchten, dass es ein Unterschied ist, ob man EINMAL ALS ERWACHSENER Opfer einer Gewalttat geworden ist (obwohl ich die Folgen auch hier nicht schmälern möchte!), oder ob man als KIND (!!) SERIELL (!!), also WIEDERHOLT sexuelle Gewalttaten erlebt. Noch dazu - im Gegensatz zu „normalen“ Gewalterlebnissen als Erwachsene/r - ohne anschließend erfahrene Unterstützung, weil im Falle des sexuellen Kindesmissbrauchs nicht selten die Täter unangreifbar und die Taten vom Umfeld massiv verleugnet werden. Das heißt nicht nur, dass das kindliche Opfer weniger Ressourcen hat, mit solchen Erlebnissen umzugehen, es hat darüberhinaus im weiteren Verlauf auch weniger Möglichkeiten der Entlastung. Am schwersten jedoch wiegt bei kindlichen Opfern, dass sich diese schweren Gewalterlebnisse sich mit seiner weiteren psychischen und physischen Entwicklung „verweben“, d.h. Teil der eigenen Persönlichkeit werden. Dirk Bange: „Es gibt so vieles, das durch einen sexuellen Missbrauch verloren gehen kann: die Vorstellung einer gerechten Welt, das Gefühl von Sicherheit und Vertrauen in sich selbst und andere, der Verlust einer positiven Beziehung zum eigenen Körper, der Verlust eines intakten Elternbildes oder familiärer Sicherheit.“ Regina Steil: „Bei Kindern und Jugendlichen verändert die Traumatisierung bedeutsame Schemata, welche sich in dieser Lebensspanne erst herausbilden und das Selbstkonzept bestimmen, in besonders maligner Weise.“ Perfide ist, dass diese (und andere) Traumafolgen den erwachsenen Betroffenen von angeblichen „Experten“ (Psychiater, Psychologen, usw.) dann zum (angeblich) „angeborenen“ Persönlichkeitsanteil gemacht und somit auch nicht als Schädigung/Traumafolge erkannt werden.
zum Beitrag24.05.2015 , 13:33 Uhr
Eins noch: Das OEG-Verfahren hat zum einen festzustellen, ob entsprechende unter das Gesetz fallende Gewalttaten erlitten wurden, und dann, ob daraus gesundheitliche Schädigungen resultieren, die einen Anspruch auf OEG-Rente begründen. Aufgrund der bereits dargestellten strukturellen Probleme innerhalb des OEG (u.a. fehlende Abbildung aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse der Traumafolgenforschung- speziell zu sexuellem Kindesmissbrauch) erfolgt die Festlegung des „Grades der Schädigung“ äußerst willkürlich. Gerade für Betroffene von sexueller Gewalt während der Kindheit wird damit erneut ein Zustand getriggert, den sie bereits als Kind erfahren haben. Schon damals waren sie der Macht und Willkür der/des Täter/s ausgeliefert – nun sind sie es im OEG-Verfahren der Macht und Willkür der Sachbearbeiter und Gutachter. Zudem erzeugt selbstverständlich eine BEWUSST (!) auf dem Stand von 2008 eingefrorene Verordnung zur Beurteilung von Traumafolgeschäden Fehl- bzw. Minderdiagnosen. Auch so kann der „Grad der Schädigung“ seitens der Versorgungsämter niedrig gehalten werden. Mit den tatsächlichen Schädigungen und Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen hat der so „festgestellte“ „Grad der Schädigung“ allerdings eher wenig zu tun.
zum Beitrag24.05.2015 , 13:02 Uhr
Danke übrigens an die taz und Frau Oestreich, dass sie das Thema aufgegriffen haben. Wir Betroffene brauchen die Unterstützung der Öffentlichkeit gerade diesbezüglich ganz dringend!!
zum Beitrag24.05.2015 , 13:01 Uhr
Diese und weitere „Baustellen“ im OEG sind längst bekannt. Stellt sich also die Frage, warum diesbezüglich vonseiten des Gesetzgebers noch immer nicht gehandelt wurde. Ich behaupte: Weil es Geld kostet. Und zwar das Geld der Länder, und die – das beschreibt auch der Artikel - haben sich schon geweigert, ihren (zugesagten!) Anteil am Hilfsfonds zu leisten. Seit nunmehr (mindestens) fünf Jahren herrscht diesbezüglich Stillstand. Fünf Jahre, in denen gleichzeitig nicht wenige Betroffene durch den Reißwolf des OEG-Verfahrens gegangen sind, um am Ende oft beschädigter und retraumatisiert zurück zu bleiben (http://netzwerkb.org/2009/10/18/opferentschadigungsgesetz-oeg/#comment-423735, http://netzwerkb.org/2012/05/25/suche-erfahrungsaustausch-oeg/).
zum Beitrag24.05.2015 , 12:57 Uhr
(3) : Laut der Gesundheitsberichterstattung des Bundes zu den „Gesundheitliche[n] Folgen von Gewalt unter besonderer Berücksichtigung von häuslicher Gewalt gegen Frauen“ des Robert Koch-Instituts und des Statistischen Bundesamtes aus dem Jahr 2008 (!!)(Hervorhebungen durch mich): „Aufgrund der hohen quantitativen und qualitativen Bedeutung unterschiedlicher Gewaltformen für die Gesundheit von Frauen, Männern und Kindern, sind differenzierte Kenntnisse über Zusammenhange zwischen Gewaltbetroffenheit und potenziellen Gesundheitsfolgen unverzichtbarer Bestandteil für die in der Gesundheitsversorgung tätigen Berufsgruppen. VORLIEGENDE ANALYSEN VERWEISEN HIER AUF EINEN BISLANG UNZUREICHENDEN KENNTNISSTAND IM GESAMTEN SYSTEM DER MEDIZINISCHEN VERSORGUNG , der infolge des Nichterkennens von Gewalt als Ursache gesundheitlicher Probleme zur Über-, Unter- und Fehlversorgung beitragen kann.“ (…) „Als größtes Hindernis werden von den im Gesundheitswesen arbeitenden Professionen die UNZUREICHENDE QUALIFIKATION IM ERKENNEN VON GEWALTFOLGEN und im adäquaten Umgang mit der Problematik identifiziert. Die Mehrzahl der praktizierenden Ärzte, Ärztinnen und Pflegekräfte fühlt sich nicht ausreichend vorbereitet und kompetent, die Folgen körperlicher, sexualisierter und häuslicher Gewalt zu diagnostizieren.“ (Quelle: Robert Koch-Institut, Berlin 2008, Gesundheitsberichterstattung des Bundes Heft 42, „Gesundheitliche Folgen von Gewalt unter besonderer Berücksichtigung von häuslicher Gewalt gegen Frauen“, S. 8 u. 28, http://edoc.rki.de/documents/rki_fv/ren4T3cctjHcA/PDF/26Herxag1MT4M_27.pdf) (siehe Fortsetzung)
zum Beitrag24.05.2015 , 12:56 Uhr
(1) Eine Studie zum OEG hat bereits im Jahr 2010 aufgezeigt, dass die Regelungen des OEG „faktisch nicht alle Gewaltformen gleichermaßen erfass[en]. Strukturell scheint eine Benachteiligung in den Entschädigungschancen der Opfer häuslicher Gewalt vorzuliegen und damit indirekt eine Benachteiligung von Frauen, vermutlich auch von Kindern und älteren Menschen.“ (Quelle: Studie zum Opferentschädigungsgesetz (OEG) und der Verfahrenspraxis in der Opferentschädigung, Hochschule Fulda, September 2010, http://www.fh-fulda.de/fileadmin/Fachbereich_PG/PDF/Forschungsprojekte/InterpersGewalt/Endbericht_OEG_Studie.pdf)
(2) Die Fachanwältin für Sozial- und Familienrecht, Dr. Gudrun Doering-Striening, hat 2011 eine Expertise zur „Opferentschädigung nach dem Opferentschädigungsgesetz (OEG)“ erstellt. Darin heißt es u.a. (Hervorhebungen durch mich): „Die jetzt geltende Versorgungsmedizin-VO hat die Kapitel 1 – 15 der Anhaltspunkte 2008 mit den dort niedergelegten Grundsätzen für Gutachten im sozialen Entschädigungsrecht NICHT übernommen.“ Und weiter: „Vor allem der Abschnitt 53 – 143 zur Kausalitätsbeurteilung bei einzelnen Krankheitsbildern ist in der Neuregelung nicht aufgenommen worden. Bei der Bearbeitung von Opferentschädigungsfällen hat diese Änderung eine bisher noch nicht vollständig absehbare Bedeutung, denn damit FEHLT JETZT DIE FÜR DIE BEARBEITUNG VON OEG-FÄLLEN WICHTIGE Ziff. 71, die zukünftig auch vom Sachverständigenbeirat NICHT MEHR AKTUALISIERT wird.“ (Quelle: Dr. Gudrun Doering-Striening, http://beauftragter-missbrauch.de/file.php/113/Opferentschaedigungsrecht_und_besondere_Probleme_in_Faellen_sexuellen_Missbrauchs_22_07_11.pdf, S. 18).
(siehe Fortsetzung)
zum Beitrag24.05.2015 , 12:56 Uhr
70 Jahre nach Auschwitz gibt sich Deutschland zerknirscht ob des skandalösen Umgangs mit Entschädigungsfragen von KZ-Opfern. Tatsächlich aber hat sich am Umgang mit Opfern – hier konkret Betroffene von sexueller Gewalt während der Kindheit - bis heute nichts Wesentliches geändert. Noch immer scheint das Hauptinteresse der für die Umsetzung des OEG zuständigen Länder, Behörden und Gutachter darin zu bestehen, möglichst viele dem Grunde nach Anspruchsberechtigte von den Geldtöpfen fernzuhalten. Das gelingt u.a. deshalb so gut, weil in den Regelungen des OEG erstens (1) Taten wie fortgesetzter Missbrauch in der Kindheit praktisch nicht abgebildet sind (schon das Antragsformular sieht z.B. nur EINE GEWALTTAT vor!), (2) zweitens nach veralteten Grundsätzen entschieden wird und dies (3) drittens von Gutachtern, denen es an entsprechender Qualifikation, die Folgen körperlicher, sexualisierter und häuslicher Gewalt sicher zu diagnostizieren, mangelt. Von dem Unding, die komplexen Folgen sexualisierter Gewalt während der Kindheit innerhalb einer einzigen Begutachtung und vor dem Hintergrund, dass sich viele Symptome „verschleiern“, überhaupt qualifiziert zu beurteilen, ganz abgesehen. (siehe Fortsetzung)
zum Beitrag03.05.2015 , 13:57 Uhr
"An der OSO selbst glauben viele, dass die Schule nur eine Chance braucht, um zu beweisen, dass sich viel geändert hat."
Auch diese Hoffnung ist Ergebnis des gut gepflegten Mythos bzw. der Verschwiegenheit darüber, dass die Landerziehungsheime/Reformschulen immer am Rande des Zusammenbruchs standen. "Doch die Geschichte aller dieser Heime handelt von ständigen Krisen, immer neuen Sezessionen und finanziellen Rückschlägen, auch heftigen inneren Auseinandersetzungen und mehr oder weniger gut verdeckten Skandalen. Die pädagogische Idylle, die theoretisch immer angenommen wurde, hat zu keinem Zeitpunkt existiert." (J.Oelkers, "Eros und Herrschaft - Die dunklen Seiten der Reformpädagogik", 2011, S. 126)
zum Beitrag03.05.2015 , 13:33 Uhr
Es ist davon auszugehen, dass es unter dem Deckmantel der „Reformpädagogik“ weit mehr Fälle sexueller Gewalt gegen Schülerinnen und Schüler gab. Immer wurde darauf solange es nur ging mit Schweigen, Wegschauen, Herunterspielen und Vertuschen reagiert. „Der pädagogische Eros“, schreibt Oelkers, „war dabei das Theorem der Rechtfertigung wie des Wegschauens gleichermaßen. Es war das perfekte Alibiargument“. Und funktioniert bis weit in unsere Zeit hinein. Auch deshalb vergingen nach „dem ersten Hilfeschrei Betroffener noch einmal unfassbare 11 Jahre, bis der Skandal öffentlich wurde“. Weil bis heute – aus ganz unterschiedlichen, aber mächtigen Interessen – lieber der Mythos gepflegt als sich mit den Tatsachen beschäftigt wird. Diese Gefahr ist weiter aktuell. Nicht nur hinsichtlich der „Reformpädagogik“. Auch andere Ideologien und „Befreiungsbewegungen“ (Wandervögel, „sexuelle Revolution“, Pro-Pädophile Strömungen in den 1980ern, usw.) verdecken (noch) die zahlreichen Fälle sexueller Gewalt gegen Kinder in ihren Reihen bzw. unter ihrem Mythos.
zum Beitrag03.05.2015 , 13:32 Uhr
Nicht erst „ein Kreis um den renommierten Reformpädagogen und langjährigen Schulleiter Gerold Becker verübte unter dem Deckmantel der „Nähe zum Kinder“ diese Verbrechen“ Sexuelle Übergriffe von Lehrern an Schülerinnen und Schülern waren von Anfang an Teil der „Reformpädagogik“. Von 1918 bis 1935 war Otto Kiefer Lehrer an der Odenwaldschule, ein bekannter Publizist u.a. von pro-pädophilen Schriftwerken. An der OSO wurde 1933 der Lehrer Erich Schramm unter Hinweis auf mögliche Missbrauchsfälle entlassen. Hermann Lietz, Gründer des ersten Landerziehungsheims „Ilsenburg“, hatte „ein deutlich erotisches Verhältnis zu bestimmten Schülern“, und fühlte sich isb. „zu den Zehn- bis Zwölfjährigen hingezogen“ (Oelkers). Gustav Wyneken, Leiter der Freien Schulgemeinde Wickersdorf, hatte ebenfalls eine „Vorliebe für Knaben“ und wurde nicht nur einmal offen der sexuellen Übergriffigkeit gegenüber Schülern bezichtigt. 1921 wurde er sogar wegen sexuellen Missbrauchs verurteilt. Ab 1914 war Ernst Schertel Lehrer in Wickersdorf. Er war u.a. „Pionier des Nackttheaters“ und musste die Schule 1916 verlassen, weil er den Schülern „die menschenbildende und kulturfördernde Kraft der mannmännlichen Liebe“ nahebringen wollte. An derselben Schule (Wickersdorf) lehrte Georg Hellmuth Neuendorff, der 1924 wegen schweren sexuellen Missbrauchs zu sechs Jahren Freiheitsstrafe verurteilt wurde. 1931 wurde Joachim Georg Boeckh aus Wickersdorf wegen „sexueller Verfehlungen“ entlassen. Über sexuellen Missbrauch im Landerziehungsheim Haubinda berichtet u.a. der Theaterwissenschaftler A.-G. Kuckhoff. Der Spitzensportler Otto Peltzer unterrichtete von 1926 bis 1933 in Wickersdorf und musste die Schule wegen sexuellen Missbrauchs an zwei Schülern verlassen. 1935 stand er wegen Sittlichkeitsverbrechen in acht Fällen vor Gericht.
zum Beitrag03.05.2015 , 13:32 Uhr
Was mich an diesem Artikel stört, ist, dass er wieder versucht, die (angeblich) „reine Theorie“ der Reformpädagogik, bzw. des Lernkonzepts an der OSO („Jedes Kind als Persönlichkeit angenommen, begleitet und liebevoll inspiriert durch Pädagogen, die sich der „Neuen Erziehung“ verpflichtet sehen“) von der übergriffigen Praxis zu trennen. Es wird erneut der Mythos gepflegt, und übersehen/geleugnet, dass die Gründerväter ihn nur mit dem Zweck geschaffen haben, individuelle Bedürfnisse und Persönlichkeitsdefizite zu kompensieren. Paul Geheeb hätte ohne seine (zweite) Ehe mit Edith Cassirer, Tochter aus reichem Hause, gar keine Odenwaldschule gründen können. Sein Schwiegervater Max Cassirer hat das Grundstück im Odenwald gekauft, den Bau der Häuser und die Schulgründung finanziert sowie von Beginn an bis über mehr als 20 Jahre rund 1,5 Millionen Mark in das Überleben der Odenwaldschule gesteckt. Es ist mehr als fraglich, ob Geheeb und andere „Reformpädagogen“ von ihren Persönlichkeiten her überhaupt in der Lage waren, die schwülstigen Idealisierungen der reformpädagogischen Erziehung (= Theorie und Mythos) tatsächlich umzusetzen (= Praxis). Geheeb wird (u.a. von Oelkers) als Machtmensch portraitiert, der die Menschen um sich herum zu manipulieren und notfalls auch zu dominieren wusste. Dass dies nicht selten mit einer äußerlich schillernden bzw. charismatischen Persönlichkeit einhergeht, ist keine Neuigkeit mehr. Auch seine Beziehungs- und Erziehungsfähigkeit darf in Frage gestellt werden: Geheeb pflegte intensive außereheliche Verbindungen, die er aber oft auch wieder sehr abrupt und rücksichtlos beendete. Er hatte laut Oelkers unter den Mitarbeiterinnen und älteren Schülerinnen „immer Lieblinge“, der Umgang mit ihnen wird von anderen Autoren als „übergriffig“ bezeichnet (s. Oelkers, S. 201).
zum Beitrag21.04.2015 , 18:05 Uhr
Eine wichtige Wegbegleiterin ist ihren letzten Weg gegangen. Ich bin sehr traurig.
zum Beitrag31.03.2015 , 13:15 Uhr
Beispiel: Der renommierte Sexualwissenschaftler (und bekennende Pädophile) Helmut Kentler rief 1969 in Westberlin ein pädagogisches Modellprojekt ins Leben, bei dem Jugendliche bei vorbestraften Pädosexuellen „ein neues Zuhause“ erhalten sollten. Genehmigt wurde dieses Projekt von der damaligen SPD geführten Senatsverwaltung für Jugend. Drei vorbestrafte Pädophile wurden auf diese Weise zu offiziellen Pflegevätern gemacht und für ihre Betreuung der Minderjährigen mit staatlichem Pflegegeld entlohnt. Kentler machte seinen Pilotversuch in den achtziger Jahren mehrfach publik: in der linken Zeitschrift konkret, dann vor FDP-Bundestagsabgeordneten, 1988 in einem von der Jugendbehörde bei ihm in Auftrag gegebenen wissenschaftlichen Gutachten. Ein Jahr später brachte Rowohlt Kentlers pädophilenfreundliche Thesen unter dem Titel „Leihväter“ sogar als Buch heraus. Dass die pädophilen Betreuer mit ihren Zöglingen Sex haben wollten, gehörte für Kentler ausdrücklich zum Konzept und so schrieb er es auch in entsprechenden offiziellen Senatsgutachten. Kentler war keine gesellschaftliche Randfigur. Politisch im linken SPD-Lager zu Hause, zählte er zu den Stars der Sexualwissenschaft. Viele von denen, die Helmut Kentler gut kannten, mit ihm diskutierten, zusammenarbeiteten oder gar die Wohnung teilten, wurden Ärzte, Therapeuten, Sozialpädagogen... (taz, 14.09.2013, http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=hi&dig=2013%2F09%2F14%2Fa0045&cHash=e431505422dca932c87867e053c44fd3)
zum Beitrag31.03.2015 , 12:24 Uhr
(Fortsetzung) Zusätzlich – das ist die Besonderheit in Deutschland mit seiner sog. „sexuellen Revolution“! – bestand in Deutschland (mit Unterstützung der Wissenschaft, der Politik, usw.) ein öffentliches Klima, das diese Straftaten – TROTZ bestehender Strafgesetze (!) – verharmloste und/oder sogar leugnete und dadurch den kindlichen Opfern zusätzlich Schutz verweigerte. Er verabsäumte also nicht nur, WIRKSAME Mechanismen einzurichten, um seiner „immanenten Schutzverpflichtung“ gegenüber einer „besonders verwundbaren“ Bevölkerungsgruppe (nämlich den Kindern) nachzukommen, sondern in Deutschland beteiligte sich der Staat selbst (u.a. durch die öffentliche politische Diskussion zur Abschaffung des § 176 StGB, aber auch konkret über seine entsprechenden Sozialbehörden, die bspw. Kinder- und Jugendliche an Pädophile vermittelten (Kentler-Projekt) und/oder diesen überließen (Odenwaldschule)) am Löchrigmachen eines wirksamen Schutzes vor sexueller Gewalt gegen Kinder! Daher ist erstens der deutsche Staat laut EuGH-Urteil vom 28.01.2014 (EuGMR 027/2014) allen Opfern sexueller Gewalt im Zuge der sog. „sexuellen Revolution“ zu Schadensersatz verpflichtet, und zweitens die Begrenzung der Diskussion um die sog. „sexuellen Revolution“ allein auf das (angebliche) Befreiungsmoment oder die (angeblichen) Motive der TäterInnen deutlich verkürzend und der Sache nicht dienlich.
zum Beitrag31.03.2015 , 12:24 Uhr
Der Europäische Gerichtshof hat vor Kurzem geurteilt, dass ein Staat gemäß Art. 3 EMRK aufgrund der „besonderen Verwundbarkeit von Kindern eine immanente Verpflichtung [hat], deren Schutz vor Misshandlung sicherzustellen“. Der EuGH stellt in diesem Zusammenhang die Frage, ob „der gesetzliche Rahmen des Staates und insbesondere seine Aufdeckungs- und Berichtsmechanismen einen wirksamen Schutz (…) vor der Gefahr des sexuellen Missbrauchs boten, soweit von dieser Gefahr gesagt werden konnte, dass die Behörden davon Kenntnis hatten oder haben hätten müssen“. Angesichts der Freizügigkeit, mit der in den 1970er/1980er Jahren bis hinauf in die Politik und die Justiz (konkrete Überlegungen zur Abschaffung des § 176 StGB) über sexuelle Übergriffe durch Erwachsenen an Kindern öffentlich verhandelt wurde, ist klar, dass der deutsche Staat „Kenntnis hatte oder haben hätte müssen“, dass es solche Handlungen gegen Kinder in verbreitetem Maße gibt. (siehe Fortsetzung)
zum Beitrag31.03.2015 , 12:21 Uhr
Leider machen Sie hier dasselbe, was Sie (bzw. Franz Walter) oben kritisch anmerken: Sie „schauen mit bemerkenswerter Empathie überwiegend auf die Täter, ihre Lebensgeschichten und inneren Nöte“. Die Aufarbeitung der im Zuge der sog. „sexuellen Revolution“ massenhaft erfolgten sexuellen Übergriffe gegen Kinder in den 1970er/1980er Jahren wird derzeit noch durch diese einseitige TäterInnen-Perspektive stark behindert. Noch immer fehlt es an Empathie für die damals betroffenen Kinder. Noch immer verstellt eine ganze Generation und Gesellschaft mit dem Mythos von der angeblichen „Befreiung vom Mief der Nachkriegszeit“ die Einsicht, dass niemals zuvor und niemals wieder danach die Sexualisierung von Kindern (einschließlich entsprechender Straftaten) so öffentlich betrieben wurde und werden konnte. Mit entsprechenden massiven Versäumnissen auch staatlicherseits (!) hinsichtlich der besonderen Schutzpflicht gegenüber Kindern. Die sog. „sexuelle Revolution“ darf nicht bloß mit der Brille des „Hippietums“ betrachtet oder mit Verweis auf ein paar wenige „Spinner“ abgetan werden. Hier gab es ganz konkrete und massive (!) Versäumnisse der Gesellschaft und des Staates hinsichtlich der Schutzpflicht gegenüber Kindern – und genau da gilt es jetzt hinzuschauen, bzw. aufzuklären. Siehe dazu u.a. meine Ausführungen zum EuGH-Urteil vom 28.01.2014 (EuGMR 027/2014)
zum Beitrag29.03.2015 , 12:31 Uhr
Lesen bildet: https://dierevolutionmissbrauchtihrekinder.wordpress.com/
zum Beitrag29.03.2015 , 12:30 Uhr
Schlechter Versuch (u.a. Wortwahl), den zustimmenden Kommentar von Lu Lu zu neutralisieren. Allgemeine Bemerkung: Es ist bekannt, dass pädophile Netzwerke auch dazu genutzt werden, Shitstorms bzw. einen Zufluss an pro-pädophilen Kommentaren relativ rasch zu organisieren.
zum Beitrag29.03.2015 , 12:24 Uhr
KritikerInnen als Nazis, als „reaktionäre Traditionalisten“, als „Ewiggestrige“, die angeblich das Rad zurückdrehen wollen, zu inszenieren, ist eigentlich ein deutlicher Hinweis darauf, dass Argumente fehlen, Herrlein Achterhoeker. Pauschalisierungen wie „Sexualität [dient] nur als Vehikel reaktionäre Inhalte zu transportieren“ sprechen ebenfalls weniger für eine differenzierte Auseinandersetzung, stattdessen für stark affektive Projektionen. Dass es für sexuelle Gewalt gegen Kinder weitaus mehr Adressaten gibt als nur die GRÜNEN, ist eine Binsenweisheit. Deshalb ist uneingeschränkte Aufklärung - über die GRÜNEN hinaus! - auch so notwendig. Weil diese gesamtgesellschaftliche Aufarbeitung bisher nur so halbherzig betrieben (bzw. von entsprechend Interessierten behindert) wurde, wirken die Fälle (und Verstrickungen), die jetzt langsam und vereinzelt ans Licht kommen, so, als würde man sich nur auf diese und aus ideologischen (oder parteipolitischen) Gründen stürzen. Ich schrieb es schon a.a.O.: Damit verkennen Sie meine und die Intention vieler anderer direkt und indirekt Betroffener. Mir geht es um Aufklärung und auch um die Zerstörung von Mythen und Verklärungen, die bis heute verhindern, dass die Strukturen und Interessen dahinter erkannt und benannt werden können. Mglw. war „die sexuelle Befreiung“ FÜR SIE „nur ein kleiner Teilaspekt der damaligen außerparlamentarischen Opposition“. Für Betroffene der darin vielfach Sexualstraftaten sieht das ganz anders aus.
zum Beitrag29.03.2015 , 11:55 Uhr
Ihr Kommentar enthält klassische pro-pädophile Wortklaubereien und Verdrehungen. Schon immer bauten Pädophiliebefürworter ihre Argumentation um den Terminus „sexuelle Gewalt“, die sie „selbstverständlich ablehnten“, weil Pädophile ihre sexualisierten Übergriffe auf Kinder eben nicht als Gewalt verstehen, sondern wahlweise als „Zuwendung“, „liebevolle Aufmerksamkeit“, „Einvernehmen“, usw. Und etwas „zu tabuisieren“, wie Sie schreiben, dient ebenfalls den pädophilen Interessen, denn was tabuisiert wird, bleibt im Dunkeln und entsprechend unbeschränkt kann man dort die eigenen Interessen weiter bedienen. Und wessen Befreiung soll sexuelle Gewalt dienen?? Auch „einvernehmlich“ klingt so nett, dass man damit seit Jahrzehnten die Öffentlichkeit an der Nase herumführen kann. Tatsächlich aber hat es gute Gründe, warum sexuelle Kontakte zu Kindern verboten sind: aufgrund ihres mangelnden Reifegrades (Kinder dürfen ja auch nicht wählen - warum wohl??) gelten sie als nicht einstimmungsFÄHIG! Stichwort: informed consent. Demnach können Kinder und teilweise Jugendliche zwar willentlich in sexuelle Handlungen einstimmen, dabei aber nicht die Tragweite einer solchen Zustimmung überschauen. Demnach stimmen sie der Handlung nicht wissentlich (informiert) zu, unabhängig davon, wem sie zustimmen.
zum Beitrag29.03.2015 , 11:42 Uhr
Danke für Ihren wichtigen Hinweis! Dazu muss dann auf weitere Querverbindungen hingewiesen werden, beispielsweise zur bis heute einflussreichen Humanistischen Union. Die HU pflegte engen Kontakt mit der Arbeitsgemeinschaft Humane Sexualität (AHS), die Sex zwischen Erwachsenen und Kindern erlauben wollte. Erst im Jahr 2004 (!) distanzierte sich die Humanistische Union von der AHS und pro-pädophilen Positionen. Noch heute sitzt der Pädophilie-Befürworter Rüdiger Lautmann („Die Lust am Kind“) im HU-Beirat. Der bekennende Pädophile Prof. Dr. Helmut Kentler war ebenfalls HU-Mitglied. Ebenso wie zahlreiche PolitikerInnen wie bsplw. Renate Künast (GRÜNE), Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP; ehemalige Justizministerin!), Dr. Herta Däubler-Gmelin (SPD; ebenfalls ehemalige Justizministerin!), Claudia Roth (einst FDP, jetzt GRÜNE), Volker Beck (GRÜNE). Außerdem gehör(t)en einflussreiche Persönlichkeiten wie u.a. Heribert Prantl (Jurist, Journalist und Mitglied der Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung), der Soziologe Prof. Dr. Fritz Sack (übrigens auch Mitglied im Kuratorium der Arbeitsgemeinschaft Humane Sexualität) und Hartmut von Hentig, Ex-Lebensgefährte des pädokriminellen Täters Gerold Becker (Odenwaldschule), der HU an.
zum Beitrag28.03.2015 , 10:25 Uhr
Die GRÜNEN entstanden aus einer gesellschaftlichen Subkultur, in der sexuelle Übergriffe auf Kinder als “gesund” und “richtig” galten. Ihre Wählerschaft gründet zu großen Teilen in den linksliberalen und Intellektuellenkreisen, die in den 1968er und 1970er Jahren (ff) die “sexuelle Revolution” begründeten, vorantrieben und “wissenschaftlich” untermauerten. Die GRÜNEN reihen sich also ein in ein gesellschaftliches Phänomen, das bislang (auch in der sogenannten Aufklärung in der Folge der Aufdeckungen nach Canisius usw.) noch völlig tabuisiert blieb: Die gesellschaftlich akzeptierte und propagierte Sexualisierung von Kindern zur Befriedigung der Bedürfnisse von Erwachsenen (die im übrigen nicht nur “Pädophile” sind/waren, jedenfalls nach derzeitiger Definition). Damit können sich weder die GRÜNEN noch andere gesellschaftlich relevante Gruppierungen (Intelligenzia, Kulturschaffende, Wissenschaft/Sexualwissenschaft, Psychoanalyse, Justiz, Parteien, Politik, Verbände, Jugendschutz, Reformbewegung, Medien, usw.) freisprechen, keine Opfer erzeugt zu haben. Sie haben es, wenn auch nicht auf direktem Wege.
zum Beitrag28.03.2015 , 10:23 Uhr
Auch diese Frage, "wie weit sich auch die Wissenschaft vor den Karren pädosexueller Lobbygruppen hatte spannen lassen" (ZE), könnte vielleicht eher der Verschleierung als der Aufklärung dienen. Denn noch ist es keinesfalls ausgemacht, ob sich die Wissenschaft hat vor den Karren spannen lassen oder ob sie (jedenfalls in Teilen) der Karren war. Das wäre allerdings eine weitaus brisantere Angelegenheit, als wenn man sich - wie die GRÜNEN und/oder die RKK - mit der angeblichen "Unterwanderung" durch Pädophile entlasten kann. Das eine Mal wäre/ist man (Mit)Täter, das andere Mal Opfer (der Pädophilen). Einiges jedenfalls spricht dafür, dass die sog. "Wissenschaft" (und weitere gesellschaftlich relevante Gruppierungen wie Justiz, Politik usw.) auch Karren war und entsprechend Schuld auf sich geladen hat - wenn auch nur "theoretisch" (?).
zum Beitrag28.03.2015 , 10:14 Uhr
Diese verschleiernde Sprache ist typisch für das Thema: (Zitat) „die Grünen seien „nicht der Ort der Taten“ (ZE). Kann sein, kann aber auch nicht sein. Das ist noch längst nicht ausgemacht. Die Verwendung solcher Termini wie „Ort der Taten“ zeigt allerdings unabhängig davon, dass man (hier die GRÜNEN) versucht, sich irgendwie in Sicherheit zu bringen. Damit wird der verkündete (angebliche) Wille zur Aufklärung konterkariert. Statt sich VOR den Karren der Aufklärung (nicht nur in den eigenen Reihen, sondern in der SACHE, nämlich die Sexualisierung von Kindern im Zuge der sog. „sexuellen Revolution“ auf BREITER gesellschaftlicher Ebene und ihre Folgen) zu spannen, wird auch bei den GRÜNEN (ähnlich der RKK) kleinlich Wortklauberei betrieben. DAFÜR verlieren sie WählerInnenstimmen, denn mit der Masche kommen sowohl die RKK wie auch die GRÜNEN nur noch bei ihren Hardcore-Fans durch.
zum Beitrag28.03.2015 , 10:03 Uhr
Sorry, aber Sie argumentieren wie die Leute von kath.net. Um es mal deutlich zu sagen: Es geht in dieser ganzen Sache nicht zuerst darum, wer angeblich WählerInnenstimmen verliert oder gewinnt. Es geht darum, endlich auch den blinden Fleck (oder wie Christian Füller es nennt: den weißen Elefanten) zum Thema sexualisierte Gewalt zu beleuchten, der bislang in der gesamten Debatte (ich meine nicht nur die GRÜNEN!) unterbelichtet blieb: Die angebliche "sexuelle Befreiung der Kinder" im Zuge der sog. "sexuelle Revolution", die eine ganze Gesellschaft blind machen konnte für sexuellen Kindesmissbrauch. Und bis heute ganz offensichtlich blind macht, einschl. der GRÜNEN!
zum Beitrag07.03.2015 , 08:10 Uhr
GENIALE Kampagne!!!! Und Danke an die taz, dass sie darüber berichtet! Man darf gespannt sein, ob die Kampagne eine ebenso große (mediale) Aufmerksamkeit erfährt wie das Kleidchen... Da das eine aber mehr Konsequenz fordert als das andere, bin ich disbezüglich skeptisch.
zum Beitrag04.03.2015 , 10:01 Uhr
Anmerkungen zu meinem vorherigen Beitrag:
Es wurde nur den männliche Anteil der Parteimitglieder herausgenommen, weil sich die genannte statistische Bezugsgröße auf Männer bezieht. Das heißt, zu diesen Zahlen sind noch die weiblichen pädophilen Parteimitlieder (bzw. Mitglieder anderer gesellschaftlichen Gruppierungen) hinzuzuzählen.
Derzeit wird davon ausgegangen, dass lediglich der kleinere Teil der Täter/innen im „wissenschaftlichen“ Sinne „pädophil“ (also in der sexuellen Präferenz NUR an Kindern ausgerichtet) ist. Der weitaus größere Teil der Täter/innen gilt nach dieser Definition als nicht-pädophil, da er/sie auch erwachsene Sexualpartner hat. Allerdings ist bislang zu wenig erforscht, inwieweit es sich zumindest auch bei einem Teil dieser Täter/innen um pädophil veranlagte Menschen handelt, die ihre Neigung vor sich selbst und anderen durch Verpartnerung mit Erwachsenen verschleiern. Wichtig wäre hier auf jeden Fall endlich mehr ernsthafte Differenzierung und Motivationsforschung. Dazu müssten auch alte Denkschablonen kritisch überprüft werden und traditionelle Verschleierungstaktiken (wie eben bspw. Heirat trotz anderläufiger sexueller Interessen) stärker miteinbezogen werden.
zum Beitrag04.03.2015 , 09:52 Uhr
Derzeit wird nach internationalen Studien davon ausgegangen, dass bei etwa 1 % aller erwachsenen Männer eine primärpädophile Ausrichtung vorliegt.
Bei einem Männeranteil an Parteimitgliedern von rund 67 Prozent sind in der SPD rein statistisch 3.129 Pädophile zu finden. Rund 75 Prozent der CDU/CSU-Mitglieder sind männlich, somit sind unter den CDU/CSUlern rein statistisch 3.600 Pädophile. Bei den GRÜNEN Parteimitgliedern sind rund 60 Prozent männlich, macht rein statistisch 360 pädophile Mitglieder. Nach demselben Rechenmuster sind bei den LINKEN rein statistisch rund 402 Pädophile und bei der AfD rund 170 Pädophile anzutreffen.
Was ich damit sagen will: In jeder Partei (und in jeder anderen gesellschaftlichen Gruppierung) finden sich mit hoher Wahrscheinlichkeit pädophil veranlagte Menschen, darunter auch welche, die sogenannte „Kinderpornografie“ nutzen und/oder Kindern sexuelle Gewalt antun. Dazu kommen noch diejenigen, die nach derzeitigen „wissenschaftlichen“ Schlüssen als nicht-pädophil gelten, aber ebenfalls sogenannte „Kinderpornografie“ nutzen und/oder Kindern sexuelle Gewalt antun.
Das gesellschaftlich weit verbreitete Zögern, gegen sexualisierte Gewalt an Kindern in all ihren Erscheinungsformen konsequenter vorzugehen, bzw. (wie im Fall des U-Ausschusses) aufzuklären, könnte u.a. mit der Tatsache zusammenhängen, dass jede/r mindestens einen Täter persönlich kennt.
zum Beitrag01.03.2015 , 09:43 Uhr
Dieser (zweite) Kommentar war nicht an AGE KRÜGER gerichtet, sondern ist als allgemeiner Kommentar zu Artikel zu verstehen. Dass er @AGE KRÜGER steht, ist ein Versehen!
zum Beitrag01.03.2015 , 09:40 Uhr
„Die Gewalt und der Missbrauch scheinen ein Schlüssel dafür zu sein, dass die Stasi mit Angela Marquardt leichtes Spiel hatte.“
Die Gewalt und vor allem der Missbrauch sind vermutlich auch der Schlüssel für die Erinnerungslöcher.
Dissoziation ist eine nicht untypische Überlebensreaktion der Psyche auf sie überwältigende Erfahrungen (wie eben bspw. sexualisierte Gewalt in der Kindheit). „Dissoziation beschreibt in der Psychologie die Trennung von Wahrnehmungs- und Gedächtnisinhalten, welche normalerweise assoziiert sind. Hierdurch kann die integrative Funktion des Bewusstseins, des Gedächtnisses, der Wahrnehmung und der Identität beeinträchtigt werden“ (Wikipedia). Nicht selten wirken Menschen, die anhaltend sexualisierte Gewalt in der Kindheit erfahren haben, (deshalb) „zersplittert“, irgendwie „unecht“ (was ihnen dann fälschlicherweise als „Lügen“ ausgelegt wird), „nicht anwesend“, „unkonzentriert“ und/oder „vergessen“ die schlimmen Erlebnisse ihrer Kindheit für viele Jahre. Leider ist das Wissen über diese Überlebensreaktion in der Medizin ebenso wie in anderen öffentlichen Bereichen noch sehr unterentwickelt. Was regelmäßig zu völlig falschen Schlüssen über die Person und ihre Reaktionen führt.
Siehe http://www.aufrecht.net/utu/abspaltung.html
zum Beitrag01.03.2015 , 09:30 Uhr
Soll das ein konstruktiver Beitrag sein? Möchten Sie so etwas über sich lesen?? Ich denke, Frau Marquardt hat schon genug mitgemacht, da braucht sie so einen sinnfreien Kommentar wie Ihren ganz sicher nicht!!
"Wer Missbrauch überlebt hat, gehört zu den mutigsten und stärksten Menschen unserer Gesellschaft, ausgestattet mit Sensibilität, Mitgefühl und einem hohen Maße an Kreativität. Diese Menschen sind über sich hinausgewachsen und haben Unvorstellbares geleistet - nur viele von ihnen wissen das gar nicht." Petra Pauls
zum Beitrag21.01.2015 , 09:28 Uhr
Ach so, ja, noch eins:
Zitat: „Zugunsten des Angeklagten führt der Richter an, es handle sich hier „nicht um den klassischen Fall“ vom Missbrauch Schutzbefohlener, wie ihn sich der Gesetzgeber vorgestellt hat.“
Nun, vielleicht sollten dann mal die "Vorstellungen des Gesetzgebers" über sexuellen Machtmissbrauch überarbeitet werden...?
Ganz sicher sogar!
zum Beitrag21.01.2015 , 09:22 Uhr
Danke, Frau Kutter, für die nähere Betrachtung der ganzen Geschichte!
Zitat: „Zugunsten des Angeklagten führt der Richter an, es handle sich hier „nicht um den klassischen Fall“ vom Missbrauch Schutzbefohlener, wie ihn sich der Gesetzgeber vorgestellt hat.“
Frage: Sondern???
Zitat: „Es habe eine emotionale Bindung bestanden, bekräftigt der Richter dennoch, die „offenbar beidseitig war“.“
Frage: Ist dem Richter bekannt, dass ein Großteil der Fälle von sexuellem Machtmissbrauch (sog. „Kindesmissbrauch“) in der Familie stattfindet, wo ganz sicher „emotionale Bindungen bestehen“, die auch in nicht wenigen Fällen „offenbar beidseitig“ sind. Das ist zunächst ganz natürlich und entspricht dem ÜBERLEBENSNOTWENDIGEN Bindungs- und Zuwendungsbedürfnis von Kindern. GENAU DIESES Zuwendungsbedürfnis (das KEIN sexuelles ist!) macht den sexuellen Machtmissbrauch und den Zugriff auf das Opfer einerseits besonders leicht, andererseits besonders schädlich. Der Erwachsene sexualisiert das natürliche Bedürfnis des Kindes nach Nähe und „vergiftet“ damit die Nähe- und Bindungsfähigkeit des Kindes für sein ganzes weiteres Leben mit entsprechend negativen und auch qualvollen Perspektiven für das Opfer.
Somit müsste das, was hier vom Richter als strafmildernd beurteilt wird - nämlich die emotionale Bindung, bzw. deren Sexualisierung durch den Erwachsenen/Erzieher -, ERST RECHT zu einer schärferen Verurteilung führen, weil der angerichtete Schaden durch die Nähe weit größer ist als wenn es sich um einen einmaligen Übergriff eines Wildfremden gehandelt hätte!
Nochmals: Es wäre wirklich dringend anzuraten, dass Richterinnen und Richter besser geschult sind, bzw. sich über die tatsächlichen Hintergründe zu sexuellem Machtmissbrauch durch Erwachsene an Kindern / Jugendlichen / Abhängigen qualifizieren.
zum Beitrag20.01.2015 , 15:55 Uhr
Ein Urteil dient nicht nur der Strafe für den Einzelnen, es dient außerdem als Signal an die Gesellschaft. Das Signal, das von diesem Urteil - wieder einmal - ausgeht, ist, dass sexueller Machtmissbrauch (denn etwas anderes ist es nicht, schließlich befindet sich ein erwachsener Erzieher in einer deutlichen Machtposition gegenüber einer minderjährigen Heimbewohnerin/"Elternlosen"!!) nicht so schlimm ist und in den meisten Fällen sowieso die Opfer mitmachen, bzw. es auch wollen. So leben die alten "Lolita"-Klischees fröhlich weiter und in jedem neuen Fall hat es jedes neue Opfer erneut schwer, gegen diese ganze Vorurteilskacke anzugehen. Ist es denn wirklich zuviel verlangt, dass sich deutsche Gerichte über den aktuellen Forschungsstand und die Zusammenhänge beim Thema sexueller Machtmissbrauch informieren???
zum Beitrag20.01.2015 , 15:47 Uhr
Zitat: "Als ob 15-Jährige nichts über Liebe und Sex wissen könnten..."
Wikipedia: „Der Begriff "informed consent" wurde in den 1980er Jahren maßgeblich vom amerikanischen Autor David Finkelhor als Begründung für eine generelle Ablehnung von Sex mit Kindern eingeführt. Er beschreibt, dass Kinder und teilweise Jugendliche zwar willentlich in sexuelle Handlungen einstimmen können, dabei aber nicht die Tragweite einer solchen Zustimmung überschauen. Demnach stimmten sie der Handlung nicht wissentlich (informiert) zu, unabhängig davon, wem sie zustimmen.“ (http://de.wikipedia.org/wiki/Informierte_Einwilligung)
zum Beitrag20.01.2015 , 12:05 Uhr
So sieht es bei deutschen Gerichten immer noch aus! Qualifiziertes Fachwissen (z.B. bzgl. der mangelnden Fähigkeit Minderjähriger zur "informierten Zustimmung", Stichwort: "informed consent"!!) fehlt weit und breit, stattdessen werden weiter schön Mythen gepflegt, wie z.B. der einer "Liebesbeziehung" zwischen einem Erwachsenen und einer (abhängigen!) 15-Jährigen. Gesetze?? Was interessieren mich Gesetze! Forschung?? Was interessiert mich Forschung! Sexueller Machtmissbrauch wird bei deutschen Gerichten immer noch als Bagatelle gesehen, bzw. beurteilt, und Tätern wird noch immer sehr viel mehr Verständnis entgegengebracht als der REALEN Situation der Opfer. Wer sorgt endlich dafür, dass diese Berufsgruppen qualifiziert informiert, bzw. ausgebildet werden?????? Oder müssen Betroffene (Kinder wie Erwachsene) darauf noch weitere Jahrzehnte warten???????????
zum Beitrag20.01.2015 , 09:05 Uhr
Ich halte es für problematisch, wenn „Beziehungs- und Sexualtherapeuten“ (welche genaue Ausbildung hat Frau Lüchem genau?) pauschale Behauptungen aufstellen, insbesondere in einem sehr komplexen Feld wie der Pädophilie. Es ist mitnichten so, dass sämtliche „übergriffige Pädophile Gewalt über Kinder haben möchten“, wie Frau Lüchem behauptet. Tatsächlich ist es so, dass manche Erwachsene, die sich Kindern sexuell nähern, das Gewalt-/Machtmoment sexuell erregt, während es bei anderen durchaus sein kann, dass sie sich in einer „Liebesbeziehung“ mit einem Kind phantasieren und sogar das Gefühl haben, das Kind hätte Macht über sie. Der tatsächliche Übergriff auf das Kind geht auch nicht immer und automatisch mit körperlicher Gewalt einher, nichtsdestotrotz stellt JEDER Übergriff eines Erwachsenen auf ein Kind einen MACHTMISSBRAUCH dar (und ist insofern „gewalttätig“) mit entsprechend negativer Wirkung auf das Kind. Fazit: "“Gewalt über Kinder“ hat zunächst einmal jede/r Erwachsene per se. Nicht jeder, der sich Kindern sexuell nähert, tut dies wegen des Gewaltmoments. Aber JEDE Grenzüberschreitung stellt Gewalt dar, weil sie die Rechte des Kindes (massiv) verletzt.
Meiner Erfahrung nach kann auch die im Artikel beschriebene Neigung eines Erwachsenen nicht pauschal als „ungefährlich“ hinsichtlich pädophiler Übergriffe auf Kinder bezeichnet werden. Mglw. steckt hinter einem übergriffigen Pädophilen tatsächlich ein Erwachsener mit einer „Windelneigung“; weil diese aber – gerade bei Menschen in herausgehobenen Positionen (was bei Pädophilen überhaupt nicht so selten ist!) – verdrängt ist/wird, werden im Zuge der Projektion windel- oder Kinderkleidung tragende (Klein)Kinder zu Sexualobjekten. (Man fragt sich, warum solche Zusammenhänge in einer Jahrhunderte alten Zunft noch immer nicht genauer beleuchtet sind!)
zum Beitrag16.01.2015 , 10:45 Uhr
So, und wenn wir jetzt noch den "Mann mit der Bilderbuchkarriere (Leiter Interpol DE, Drogen- und Menschenhandel, OK)" und dessen Verbindung zur Azov-Liste betrachten, uns dazu klar machen, dass und wie dieser Mann parteipolitisch verstrickt ist/war, dann ist es nicht mehr sooooo weit bis zu den Umständen, wie sie derzeit Großbritannien erschüttern (http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/grossbritannien-scotland-yard-ermittelt-gegen-paedophilie-ring-13330914.html).
By the way: Sollte niemand glauben, dass da nur eine Partei Dreck am Stecken hat....
zum Beitrag16.01.2015 , 10:36 Uhr
Letzte Ergänzung: UA-Vorsitzende Högl (SPD) hat im Laufe des Abends (und NACH einigen Unterbrechungen, in denen sie sich mit anderen beraten konnte!) wohl ihre Aussage, Ziercke sei nicht auf der Geburtstagsfeier Hartmanns gewesen, dahingehend "präzisiert", dass sie das "wohl etwas salopp ausgedrückt" habe. Sie hätte besser sagen sollen, dass sie Ziercke auf der Party nicht gesehen habe. Schließlich sei sie nicht von Anfang bis Ende auf der Feier gewesen, soll Högl laut stern Online angegeben haben.
Und weiter heißt es dort: "Eva Högl, deren Objektivität als Ausschussvorsitzende von Beobachtern bezweifelt wird, hatte also streng genommen mit einer falschen Aussage in die Ausschusssitzung eingegriffen, an einer nicht unwichtigen Stelle."
Jede und jeder kann sich auf diese Zustände seinen eigenen Reim machen.
zum Beitrag16.01.2015 , 10:08 Uhr
Zur "Glaubwürdigkeit" von Herrn Ziercke :
"Es stellt sich nun heraus, dass Ziercke als BKA-Chef doch zahlreiche Informationen über die Ermittlungen bekommen hat. Ziercke hatte vorher so getan, als habe er nur wenig erfahren."
Quelle: http://www.stern.de/politik/deutschland/sebastian-edathy-vor-dem-ausschuss-ich-kenne-niemanden-der-herrn-oppermann-mag-2166434.html
zum Beitrag16.01.2015 , 10:05 Uhr
stern Online Live-Ticker UA Edathy:
Temple (LINKE): "Nannte [Oppermann] überhaupt einen Grund für seinen Anruf?"
Ziercke: "Er schilderte den Sachverhalt. Und bei mir kam das Gefühl hoch, dass ich auf ein Eis kommen könnte, wo ich mich strafrechtlich schuldig machen könnte. Ich sagte ihm, ich werde das nicht dementieren, was er sagte und veranlasste ihn, das Gespräch zu beenden."
Was - bitteschön - anderes bedeutet "ich werde das nicht dementieren" als eine (wenig!) versteckte Zustimmung???? Ziercke kann also ohne zu lügen behaupten, er hätte Oppermann nicht informiert, während er gleichzeitig Oppermanns Einlassungen (die dann, wie wir wissen, zu dessen panikartigem Verhalten führte) "nicht dementiert"!
Und die kommen mit diesem ganzen Sch*** auch noch durch! Es ist zum Mäusemelken!
zum Beitrag16.01.2015 , 09:52 Uhr
Es geht doch garnicht um die Frage, ob/dass Ziercke Edathy schützen wollte - wenn, dann wollte er die SPD schützen (nämlich davor, evtl. jemanden in einen Spitzenposten zu hieven und anschließend in einen Pädophilie-Skandal wie mit Tauss verwickelt zu sein)! Das ist doch nicht so unlogisch, dass man sich als UA und als Presse jetzt allein auf das Verhältnis Edathy - Ziercke kaprizieren muss!
Ganz unter den Tisch fallen lässt die Presse heute weitestgehend, dass Herr Hartmann beim letzten UA-Termin im Dezember gelogen hat (oder Herr Ziercke diesmal), und dass das schon im Dezember die UA-Vorsitzende Högl mitbekommen hat und dennoch dazu geschwiegen hat! Es geht um die Frage, ob Ziercke auf Hartmanns Geburtstagsfeier war oder nicht (was übrigens schon mal ein Indiz dafür ist, dass es zwischen Ziercke und Hartmann mehr Nähe gab als nur "einmal im Jahr ein Abendessen", wie Ziercke angibt). Hartmann behauptete im Dezember, Ziercke sei bei ihm auf der Geburtstagsfeier gewesen. Ziercke sagte gestern, er wäre zwar eingeladen, aber nicht dort gewesen. Die UA-Vorsitzende Högl (SPD) war auch auf dieser Geburtstagsfeier und kann deshalb bestätigen, dass Ziercke nicht da war. Also hat sie im Dezember schon gewusst, dass Hartmann log, als er behauptete, Ziercke sei auf seiner Geburtstagsfeier anwesend gewesen. Sie hat aber geschwiegen, weil sie das angeblich für "nicht so wichtig" hielt. Und vermutlich auch, weil es ihr ja darum geht, dass "die SPD da gut rauskommt".
Für mich jedenfalls ist seit gestern klar, dass ein UA-Ausschuss unter der Leitung der SPD-Frau Högl ganz sicher nichts zur Klärung der Rolle der SPD in diesem Schmierentheater beitragen wird.
zum Beitrag15.01.2015 , 10:13 Uhr
"Högl selbst sagte, es sei „natürlich eine schwierige Situation, einen Ausschuss zu leiten, in dem es vor allem um SPD-Leute geht“. Den Vorwurf der Voreingenommenheit wies sie aber zurück."
Ja, nee, is klar....!
zum Beitrag02.01.2015 , 09:57 Uhr
Als Erwachsene/r kann man sich entscheiden zwischen dem Schmerz der weiteren, anhaltenden Demütigung, Abweisung, Enttäuschung usw. durch giftige Eltern, und dem Schmerz der Wahrheit (dass man von diesen Menschen nie geliebt wurde und diese ihre Defizite auf einen selbst projiziert haben). Der einzige Vorteil von zweiterem ist, dass man danach frei werden kann von der Bindung an diese giftigen Menschen und beginnen kann, sich selbst zu entdecken, den Menschen kennenzulernen, der man tatsächlich ist - anstatt sich weiter einreden zu lassen, was man angeblich sei. Allerdings muss man dazu auch bereit sein, manchen Zugewinn, der mit der giftigen Beziehung zu den Eltern trotz allem verbunden ist, aufzugeben. Zum Beispiel den verführerischen Zugewinn des "Opfers" oder des-/derjenigen, die unentbehrlich ist (ohne die/den die Eltern angeblich nicht leben können, dessen Eltern eine Trennung angeblich nicht überleben würden). Man muss tatsächlich den Zugewinn aus der Rolle des Kindes (dem die Eltern noch immer etwas schulden) aufgeben, nicht, weil die Eltern nicht Schuld auf sich geladen hätten, sondern, weil dies eine der machtvollsten Bindungen überhaupt ist, und weil man SICH SELBER damit an diese giftigen Eltern weiter bindet. Man muss also einiges aufgeben, auf was man vielleicht immer gehofft hat und/oder was einem (vermeintlich) sogar zustehen würde - und das alles "nur" für eine einzige Freiheit: das gesündere Weiterleben als heute Erwachsener, der einstmals als Kind von giftigen Eltern aufwachsen musste. Es ist eine große Aufgabe - aber auch ein großer Gewinn.
zum Beitrag02.01.2015 , 09:43 Uhr
(Fortsetzung) Leider ist es so, dass gerade die vernachlässigten, ungeliebten Kinder oftmals an stärksten an ihre hässlichen Eltern gebunden sind, und häufig dreht sich dann deren gesamtes Erwachsenenleben darum, endlich doch noch irgendwann einmal den erlösenden Satz von Vater oder Mutter zu hören, nämlich, dass man doch geliebt wird. Dafür tun viele einst vernachlässigte und gequälte Kinder (heute Erwachsene) beinahe alles, und dieses lebenslange Warten auf den einen erlösenden Satz macht es so schwer, sich von diesen bösen Eltern endgültig abzuwenden. Abgelehnte Kinder übernehmen sehr früh eine „Eltern“-Rolle, und zwar i.d.R. dem nie erwachsen gewordenen Elternteil gegenüber, weil dies häufig die einzige Form von Bindung und Nähe ist, die einem ungeliebten Kind möglich sind. Und das es zum Überleben Bindung benötigt, spielt sich in einer sadistischen Eltern-Kind-Beziehung eine Rollenumkehr ab, die allerdings dazu führt, dass die Eltern ihre Verantwortungslosigkeit weiter leben können, während das Kind ständig Verantwortung auch für die Eltern bzw. den sadistischen Elternteil mitübernimmt. Die einzige Möglichkeit, sich aus solchen kranken Bindungen zu lösen, ist, den Mut zu fassen, sich mit der Wahrheit – nämlich, dass man von seinen Eltern niemals geliebt wurde – zu konfrontieren, und die giftigen Botschaften, die mit der elterlichen Ablehnung verbunden waren, aufzulösen. Es braucht den Mut zur eigenen Wahrheit und zur Anerkennung der Person, die man tatsächlich ist – statt des weiteren Glaubens an die giftigen Botschaften der Eltern.
zum Beitrag02.01.2015 , 09:43 Uhr
Niemand, der sein(e) Kind(er) liebt, tituliert sie als „Arschloch“! Das ist eine Wahrheit, die aber viele einst vernachlässigte und gequälte Kinder (heute Erwachsene) nicht aushalten können. Die Wahrheit, dass ihre Eltern sie nicht lieben und niemals geliebt haben, ist so schmerzhaft und so überwältigend, dass einst vernachlässigte und gequälte Kinder (heute Erwachsene) alles tun, um mit ihr nicht konfrontiert zu werden. Sie bleiben an ihre sadistischen Eltern gebunden, und strengen sich oft ihr Leben lang an, der schrecklichen Wahrheit nicht ins Gesicht blicken zu müssen. Niemand möchte elternlos sein. Erst recht nicht Kinder, die von klein auf erfahren mussten, dass sie (angeblich) die größte Bürde sind, die es für Eltern geben kann. Ein Kind weiß nicht, dass das Verhalten der Erwachsenen um es herum zuallererst DEREN Einschränkungen und Defizite spiegelt. Es nimmt die Projektionen der Erwachsenen für bare Münze, es glaubt irgendwann, dass das, was einem diese wichtigsten Bezugspersonen entgegenhalten, Aussagen über das angebliche eigene Wesen seien. Entsprechend wenig Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein kann man aufbauen, und entsprechend verletzlich ist man für die letztendliche Wahrheit, nämlich, dass einen die eigenen Eltern nie geliebt haben. Das, was einen so früh so verunsichert hat, verhindert später (als Erwachsener), sich von sadistischen Eltern abzuwenden. (siehe Fortsetzung)
zum Beitrag19.12.2014 , 15:57 Uhr
Kleine Korrektur: Selbstverständlich sind nicht alle Pädophile auch Täter! Deshalb muss meine Anmerkung lauten: "Ich habe nur den männlichen Anteil herausgenommen, weil sich die genannte statistische Bezugsgröße auf Männer bezieht. Das heißt, zu diesen Zahlen sind noch die weiblichen pädophilen Parteimitlieder hinzuzuzählen."
zum Beitrag19.12.2014 , 09:58 Uhr
Derzeit wird nach internationalen Studien davon ausgegangen, dass bei etwa 1 % aller erwachsenen Männer eine primärpädophile Ausrichtung vorliegt.
Die SPD hat 467.047 Mitglieder, rund 67 Prozent davon sind männlich. Rein statistisch sind in der SPD demnach 3.129 Pädophile zu finden.
Die CDU hat rund 480.000 Mitglieder, rund 75 Prozent davon (360.000) sind männlich. Rein statistisch sind in der CDU 3.600 Pädophile zu finden.
Bei den GRÜNEN gibt es rund 60.000 Parteimitglieder, rund 60 Prozent davon sind männlich. In der Öko-Partei ist demzufolge rein statistisch von 360 Pädophilen auszugehen.
DIE LINKE hat 63.757 Parteimitglieder, davon sind rund 63 Prozent männlich. Hier finden sich also rein statistisch rund 402 Pädophile.
Selbst bei der AfD finden sich – rein statistisch – Pädophile: Bei rund 20.000 Parteimitgliedern und einem Männeranteil von rund 85 Prozent sogar relativ viele, nämlich 170.
Anmerkung: Ich habe nur den männlichen Täteranteil herausgenommen, weil sich die genannte statistische Bezugsgröße auf männliche Täter bezieht. Das heißt, zu diesen Zahlen sind noch die weiblichen Täterinnen hinzuzuzählen.
Zeigen möchte ich mit diesem kleinen Zahlenspiel, dass es eben keine Einzelfälle sind. Was lediglich als „Einzelfall“ vorkommt, ist die Aufdeckung.
zum Beitrag18.12.2014 , 10:31 Uhr
Bei aller Freude über soziales Engagement: Gerade Flüchtlingskinder sind - wie alle elternlose Kinder (tatsächlich oder "nur" sozial) - besonders gefährdet, Opfer von sexueller Gewalt (sog. "sexuellem Missbrauch") zu werden. Dies muss bei jeglichem Engagement in Richtung "Kinder" immer im Hinterkopf behalten werden (ja, auch auf die Gefahr hin, als "hysterisch" zu gelten!). Die bisherigen Aufdeckungen haben gezeigt, dass entsprechendes Engagement durchaus nicht nur von freundlichen Interessen geleitet war und wir uns viel zu oft durch die äußere Erscheinung einer Person haben täuschen lassen (Odenwaldschule, kath. Kirche, Jimmy Savile, etc.). Also: mindestens polizeiliches Führungszeugnis fordern - AUCH von Ehrenamtlichen. Und an alle: Bitte im Sinne der Kinder lieber immer zweimal hinsehen, bevor gejubelt wird. Ich meine das ganz allgemein und nicht nur auf dieses Projekt bezogen. Und ich bitte um Verständnis bei allen, die sich tatsächlich ohne Hintergedanken in Sachen Kindern engagieren. Sie allerdings, so meine Erfahrung, haben dies meist eher als manch andere/r)
zum Beitrag14.12.2014 , 15:09 Uhr
Wer Kinder/Jugendliche zu Handlungen "anhält", die sie von sich aus nicht machen würden bzw. nicht freiwillig machen, übt Gewalt aus. Wenn diese Gewalt dazu dient, denjenigen, der sie ausübt oder betrachtet, sexuell zu erregen, ist es sexualisierte Gewalt. Wenn von dieser Art Gewalt Fotos oder Filme gemacht werden, handelt es sich um Abbildungen sexualisierter Gewalt.
zum Beitrag14.12.2014 , 10:58 Uhr
Der November hat - wie wir alle wissen - 30 Tage. Theoretisch (und praktisch) ist es also durchaus möglich, dass Herr E. Anfang November (erste Monatshälfte) Abbildungen von sexualisierter Gewalt an Kindern über den Bundestagsserver bezogen hat. Mitte bis Ende November (zweite Monatshälfte) hat er dann von den Ermittlungen gegen sich erfahren, und reagiert. Es ist zudem eher unwahrscheinlich, dass sein Anwalt danach mit der Nachfrage bei der Staatsanwaltschaft lange gezögert hat... Also im Moment passt das zeitlich noch zusammen; letztlich sind die tatsächlichen Daten (Downloads, Infos, Kontaktaufnahme) entscheidend.
zum Beitrag03.12.2014 , 16:24 Uhr
Von 2002 - 2011 hat Heckler & Koch eigenen Angaben zufolge der CDU und der FDP insgesamt 93.000 Euro gespendet. Allein an die FDP gingen von 2009 bis 2011 insgesamt 20.000 Euro, 15.000 Euro seien an den Wahlkreis Rottweil-Tuttlingen geflossen. Diesen vertrat auch der FDP-Abgeordnete Ernst Burgbacher, der von 2009 - 2013 Parlamentarischer Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium war. Das Ministerium hatte die politische Federführung bei Rüstungsgeschäften. Einem Bericht von "Report Mainz" zufolge beschlagnahmten Ermittler bei einer Durchsuchung bei Heckler & Koch im November 2011 firmeninterne Mails, in denen die Spende an die FDP ausdrücklich in Verbindung mit Waffenlieferungen nach Mexiko gebracht wird (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/parteifinanzen-spd-will-keine-spenden-mehr-von-heckler-koch-a-803436.html). Ernst Burgbacher selbst sieht keinen Zusammenhang zwischen Spenden von Heckler & Koch und der Liefererlaubnis für Gewehre nach Mexiko. Heckler & Koch erhielt von 2001 bis 2011 nach Angaben des Verteidigungsministeriums mehr als 900 Direktaufträge sowie elf Forschungsaufträge (http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/spenden-von-heckler-und-koch-staatssekretaer-bestreitet-sondererlaubnis-fuer-waffenexporte/5962450.html).
zum Beitrag03.12.2014 , 16:06 Uhr
Heckler & Koch? Ist das nicht diese "Wirtschaft, für die wir jetzt vor allem da sein müssen" (O-Ton Volker Kauder anlässlich der Frauenquote)? Man muss wissen: Heckler & Koch liegt im Wahlkreis Rottweil-Tuttlingen, aus dem auch der Bundestagsabgeordnete Volker Kauder (CDU) kommt. Der CDU-Politiker habe »immer wieder die Hand über uns gehalten«, so Andreas Heeschen, Hauptinvestor von Heckler & Koch 2012. Kauder trete »seit Jahren für die wehrtechnische Industrie in seinem Wahlkreis« ein, bescheinigt ihm auch sein Parteifreund Stefan Teufel, Landtagsabgeordneter der CDU. Heckler & Koch spendet auch fleißig an Parteien: auch (und nicht wenig) an die Partei von Herrn Kauder (http://www.zeit.de/2012/07/Ruestungsfirma-Heckler-Koch/komplettansicht). Denn man ist "auf eine verlässliche Genehmigungspraxis der Bundesregierung angewiesen". Dafür sagte der nette Herr Kauder auch gerne zu, sich "in Berlin auch weiterhin dafür einzusetzen, dass jeder Soldat mit dem G36 ausgerüstet wird" (http://www.schwaebische.de/home_artikel,-_arid,521821.html). Prima!
zum Beitrag28.11.2014 , 09:40 Uhr
Welche Presse/Medium hat kein Profitmotiv?
zum Beitrag27.11.2014 , 16:51 Uhr
Nicht nur den Opfern von Herrn Cosby wird aber vorgeworfen, warum sie sich nicht früher geäußert hätten...! Auch hier in Deutschland hat es lange gedauert, bis sich die Medien bequemten (oder besser: nicht mehr darum herum kamen), endlich über den massenhaften sexuellen Missbrauch an Kindern in diesem Land - in Kirchen, Internaten, aber auch Familien - zu berichten. Für viele heute erwachsene Opfer greift nun die Verjährung. Dazu, dass sie so lange alleine blieben mit ihrem Leid und nun auch noch damit leben müssen, dass die Täter nicht mehr zur Rechenschaft gezogen werden können, tragen auch diese deutschen Medien ebenso wie andere einflussreiche gesellschaftliche Gruppen und Institutionen (siehe u.a. Bericht Prof. Walter vom Institut für Demokratieforschung zu den Grünen) Verantwortung. Es wird Zeit für eine unabhängige Aufklärungskommission auch in Deutschland!
zum Beitrag27.11.2014 , 16:45 Uhr
"Unabhängige" Presse, ja??!!!
zum Beitrag26.11.2014 , 09:36 Uhr
Wer sein Kind misshandelt - hier sogar tötet -, muss dafür zur Verantwortung gezogen werden. Punkt. Dennoch sollte so ein Fall immer auch Anlass sein, genauer zu hinterfragen, warum eine Mutter nicht in der Lage ist, eine stabile Bindung zu ihrem Kind aufzubauen. Viele weitere Merkmale dieses Falls (Beziehungsprobleme, Sexualisierung von Beziehung (Nachbar), impulsive, schizoide und aggressive Tendenzen, usw.) deuten darauf hin, dass wir es auch bei der Mutter mit jemandem zu tun haben, der bereits in seiner Familie nicht die Bedingungen vorgefunden hat, die nötig wären, selbst eine gute Mutter sein zu können. Will sagen: Wir sollten uns nicht mit den einfachen Antworten („böse Mutter“) begnügen, die vor allem nur unserer eigenen Abwehr vor unseren eigenen dunklen Seite dienen, sondern solche schlimmen Fälle nutzen, um daraus für die Prävention von Gewalt gegen (eigene) Kinder zu lernen. Wir müssen als Gesellschaft endlich den Kindheitsbedingungen ALLER Kinder mehr Aufmerksamkeit schenken und endlich ernsthaft dafür sorgen, dass JEDES Kind in Deutschland unter bestmöglichen Bedingungen aufwachsen kann. Sonst reproduziert sich die Gewalt einfach immer weiter. Das Wissen über die Zusammenhänge ist längst da.
zum Beitrag26.11.2014 , 09:13 Uhr
Wenn man dann noch bedenkt, wie schlechte Essgewohnheiten mit weiteren negativen Kindheitsbedingungen korrelieren (http://www.acestudy.org/yahoo_site_admin/assets/docs/ACE_Reporter_-_Origins_and_Essence_-_German.127150747.pdf) und welche gesundheitlichen Folgen dies fürs Erwachsenenleben bedeutet (u.a. http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/krebs-ueberlebensraten-in-deutschland-und-anderen-laendern-im-vergleich-a-1004975.html), einschließlich der Folgekosten dieser so früh so falsch angelegten Ernährung, dann muss man sich schon wundern, dass dies alles noch immer so wenig kümmert. Das ist übrigens in Krankenhäusern nicht anders: dort sollen Sie gesund werden mit einer Kost, die mit „Fraß“ noch nett beschrieben ist. Aber wie sagte Herr Kauder gestern so schön?: „Wir müssen jetzt vor allem für die Wirtschaft da sein.“
zum Beitrag25.11.2014 , 15:52 Uhr
Wenn Männern die Argumente ausgehen, greifen sie auf sexistische Klischees zurück: dann sind Frauen angeblich "weinerlich", "hysterisch", "überreagierend", "weibisch", usw. Herr Kauder muss argumentativ in großer Not sein, wenn er auf diese Altherren-Strategie zurückgreifen muss.
zum Beitrag25.11.2014 , 15:49 Uhr
An ein und demselben Tag:
Volker Kauder: "Wir müssen jetzt vor allem für die Wirtschaft da sein."
Papst Franziskus: "Liebe Europaabgeordnete, die Stunde ist gekommen, gemeinsam das Europa aufzubauen, das sich nicht um die Wirtschaft dreht, sondern um die Heiligkeit der menschlichen Person, der unveräußerlichen Werte."
zum Beitrag21.11.2014 , 15:55 Uhr
Danke für den Bericht! Die üblichen "Leitmedien" haben bislang nicht auf die Meldungen aus den USA reagiert.
Zitat: "„Wenn das Schicksal eines kleinen Mädchens gegen den Glanz eines Olympiasiegs aufgewogen wird“, sagt der Anwalt Robert Allard, „dann gewinnt immer der Olympiasieg.“ Ein paar zerstörte Existenzen seien innerhalb dieser Logik ein bedauerliches, aber manchmal notwendiges Opfer."
So ist (und war) das überall. IMMER war alles andere wichtiger als die Mädchen (Kinder). In den Familien ist der Schein nach außen und/oder die ökonomische Versorgung wichtiger als die Mädchen, in den Sportinstituten, Kirchen, Internaten usw. ebenfalls der Schein nach außen und das, was die Erwachsenen als Profit ansehen. Andreas Huckele (alias J. Dehmers) berichtet in seinem Buch "Wie laut soll ich denn noch schreien?", dass seine bereits 1998 erfolgten Bemühungen, den Skandal an der Odenwaldschule öffentlich zu machen, intern bei der ZEIT die (Nicht)Reaktion auslöste, man wolle "wegen ein paar missbrauchter Kinder die Reformpädagogik nicht kaputt machen" (S. 138).
zum Beitrag20.11.2014 , 14:34 Uhr
Zitat: "Männer stehen auf Rente mit 63"
Die Bedingungen für die Rente mit 63 sind so gestaltet, dass es fast keine Frauen gibt, die sie erfüllen können (45 Berufsjahre z.B.). Da ist es ziemlich naheliegend, dass es hauptsächlich Männer sind, die sie in Anspruch nehmen. War auch vorher so schon klar.
zum Beitrag14.11.2014 , 09:10 Uhr
Und kein geringerer als Volker Beck, der 1988 noch geschrieben hat „Als Etappenziel kann hier nur eine Versachlichung der Diskussion um das Problem der Pädosexualität vorgeschlagen werden. Als strafrechtliche Perspektive wäre hier z.B. eine Novellierung ins Auge zu fassen, die einerseits das jetzige „Schutzalter” von 14 Jahren zur Disposition stellt (in den Niederlanden gab es solche Initiativen mit erheblichem Erfolg!) oder auch eine Strafabsehensklausel“ (!!) und „Eine Entkriminalisierung der Pädosexualität ist angesichts des jetzigen Zustandes ihrer globalen Kriminalisierung dringend erforderlich“, missbraucht jetzt die Ergebnisse der Walter-Studie, um sich selber weiß zu waschen: Man habe „nur nachgeplappert“ (http://www.fr-online.de/politik/paedophiliebericht-der-gruenen--haben-nachgeplappert--was-gaengig-war-,1472596,29026456.html). Das ist sowas von schäbig und konterkariert alle Entschuldigungsfloskeln von Frau Peter & Co.
zum Beitrag14.11.2014 , 09:04 Uhr
Zitat: „Man konnte von den Grünen nicht erwarten, dass sie dieses brisante Thema in der heißen Phase des Bundestagswahlkampfs umfassend aufarbeiten.“
Nein, das vielleicht (!) nicht, aber sie hätten dazu ja lange vorher Gelegenheiten genug gehabt. Stichworte: Cohn-Bendit, Volker Beck, etc. pp. Aber daran war die Partei nicht interessiert, im Gegenteil: Noch 2013 wurde DCB von eigenen Mitstreitern die Theodor-Heuss-Medaille verliehen und VB hat bis 2013 behauptet, seine propädophilen Auslassungen seien nachträglich von anderer Seite verfälscht worden (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/paedophilie-debatte-um-gruene-volker-beck-taeuschte-oeffentlichkeit-a-923357.html). Und Jürgen Trittin hat sich vorher genausowenig um Aufklärung bemüht wie Claudia Roth oder Renate Künast (alle auf die eine oder andere Weise Beteiligte an der angeblichen „sexuellen Befreiung“ von Kindern – einfach mal ein bisschen recherchieren!) oder noch andere. Also bitte erst informieren, bevor lamentieren!
zum Beitrag25.10.2014 , 16:16 Uhr
Wie genau die Schätze nach Europa kommen, weiß ein Insider: Der ehemalige Kunstschmuggler Michael van Rijn, der jahrelang Millionen mit dem illegalen Handel von Kunst machte. Der Großteil der geraubten Kunst wird per LKW in die Nachbarländer, vor allem in die Türkei, gebracht. Die Waren gelangen über Mittelsmänner aus der Türkei nach Dubai. Hier werden keinerlei Fragen über die Herkunft gestellt. Im Freihafen von Dubai werden die Schätze „reingewaschen“ – sie bekommen gefälschte Papiere, von nun an sind die Objekte legale Kunst.
BKA-Beamtin Sylvelie Korfeld: „Deutschland das Eldorado des illegalen Kunsthandels!“
http://www.bild.de/politik/inland/isis/ard-doku-terror-kunst-38232318.bild.html
zum Beitrag25.10.2014 , 16:11 Uhr
Die Zitate: "ein wachsendes Netzwerk von anerkannten Händlern und Mittelsmännern, die direkt von ihm kaufen..." und "...wo sie schließlich auf lukrativen Antiquitätenmärkten auftauchen" zeigen leider nur angedeutet auf, wer knietief (wenn nicht bis zum Hals) in diesen Gräueltaten der IS verstrickt ist: nämlich alle diejenigen, die das Geld und das Interesse haben, solcherart Raubkunst zu erwerben. Das heißt, hier haben auch alle diejenigen Blut an den Händen, die sich ansonsten für die "besseren" oder "feineren" Kreise halten, denn antike Kunst (erst recht die mit dem IS-Aufschlag) können sich Otto und Lieschen Müller nicht leisten. Wenn man genauer hinsieht, werden wahrscheinlich sogar hinterzogene Steuermilliarden in diese Blutskunst gesteckt, quasi mit Blut gewaschen. Fakt ist: Nur durch einen entsprechenden Absatzmarkt und entsprechende Nachfrage lohnt es sich für die IS, diese Kulturgüter zu rauben und zu verkaufen. Das ist organisierte Kriminalität und wie immer steckt die sog. "Elite" mittendrin. Und an den Waffen, mit denen der IS-Terror jetzt bekämpft werden soll, verdienen sie auch noch mit. Prima!
zum Beitrag23.10.2014 , 16:49 Uhr
Der Trauma-Psychiater Harald Freyberger zum Thema Vergebung: „In Südafrika gab es nach Ende der Apartheid die so genannte Wahrheitskommission, bei der man Täter und Opfer zusammengesetzt hat. Dieses Vorgehen war nur dann erfolgreich, wenn die Täter wirklich zu dem standen, was sie getan hatten. Die meisten erzählen ihren Kindern eine geschönte Version. Verzeihen oder vergeben kann man aber nur, wenn der andere seine Taten auch einräumt. Sonst bleibt immer ein Beigeschmack der Lüge und des Verrats.“
Viel zu oft ist es so, dass Täter sich eben nicht zu ihren Taten bekennen, sie eher abstreiten, herunterspielen, relativieren. Da verhält sich die RKK nicht anders wie andere Täter. Wer aber OHNE von den Tätern Reue und Wiedergutmachung zu verlangen, einseitig nur Vergebung fordert, der demütigt Opfer ein zweites Mal.
„Rachewünsche [sind] in einem trivialen Sinne „normal“. (…) Wer Rachewünsche hegt, will dadurch denjenigen, der ihn zum Objekt fremder Absichten gemacht hat, seinerseits zum Objekt machen und die eigene Subjektivität so wiedergewinnen. Der Unterschied zwischen Täter und Opfer wird in der Rachephantasie annulliert. Nach dem Vollzug der Rache sind sie wieder Gleiche.“ Jan Philipp Reemtsma
zum Beitrag23.10.2014 , 09:10 Uhr
Zitat: "Sie wollen nicht, dass ihr Dorf - ähnlich wie vor einigen Jahren Jedwabne - zum internationalen Symbol eines polnischen Pogroms an Juden wird."
Wenn ich mir die Hintergründe zu Jedwabne ansehe, dann entspricht diese Begründung wohl nur zum Teil der Wahrheit. Tatsächlich wird es wohl nicht bloß darum gehen, dass "das Dorf" zum "Symbol" wird, sondern dass - wie in Jedwabne - herauskommt, dass und wie Bewohner*innen von Wasosz in die Ermordung und Verteilung des Besitzes der jüdischen Mitbürger verstrickt waren. Die Nachfahren dieser Profiteure haben verständlicherweise wenig Interesse an der Aufdeckung. Weil man das aber so nicht sagen darf, verweist man auf den "Ruf des Dorfes" und angebliche religiöse Vorschriften. Das Übliche.
zum Beitrag20.10.2014 , 13:50 Uhr
Zitat: „Dass da auch manche Pädofreundlichkeit gerade auf Littmann zurückgeht, mag historisch erklärbar sein...“
Diese Schnodderigkeit, mit der da über ein übles Kapitel schwuler „Emanzipationsbewegung“ hinweggegangen wird, finde ich äußerst unkritisch. Und nach allem, was wir heute über sexualisierte Gewalt an Kindern unter dem Deckmantel dieser „Emanzipation“ wissen, wieder mit der „Befreiung von Jugendlichen aus den Fängen einer heuchlerischen Moral“ zu kommen, zeugt gerade vor dem Hintergrund der eigenen Verstrickungen der taz in damalige pro-pädophile Propaganda (http://www.taz.de/!51494/) nicht gerade von echter Aufarbeitungsbereitschaft.
Littmann, der den Grünen angehörte, soll nach Recherchen der Göttinger Demokratieforscher Professor Franz Walter und Dr. Stephan Klecha dafür gekämpft haben, dass die Debatte über die umstrittene Streichung der Paragrafen 174 StGB (Sexueller Missbrauch von Schutzbefohlenen) und 176 StGB (Sexueller Missbrauch von Kindern) nicht beendet wird, sondern ergebnisoffen weitergeht.
In einer zeitgeschichtlich relevanten „Stellungnahme von Corny Littmann“ an den „Arbeiterkampf“, dem Organ des Kommunistischen Bundes, heißt es am 5. Mai 1980 (Nummer 174): „Dies kann selbstverständlich zur Folge haben, dass unsere weitergehende Forderung nach ersatzloser Streichung dieser beiden Paragrafen dann beschlossen wird“. „Littmann“, sagt Stephan Klecha, „ging es dabei anscheinend um den Schulterschluss von Schwulen- und Pädophiliebewegung“. Littmann sei aber kein Pädophiler, so die Einschätzung aller Leute, die ihn etwas zu kennen scheinen, betont Sozialwissenschaftler Klecha. (Quelle: WELT v. 14.08.13).
zum Beitrag02.10.2014 , 11:09 Uhr
Diese ganze Odenwaldschule-Geschichte muss einerseits vor dem Hintergrund der sog. „Reformpädagogik“ und ihrer Päderasten-Wurzeln betrachtet werden, andererseits vor dem Hintergrund einer gesellschaftlichen Entwicklung, in der es organisierten Pädophilen gelang, ihre Anliegen zu Pop zu stilisieren, was von einer „pubertierenden Republik“ (FR) freudig aufgegriffen wurde. Sie muss vor dem Hintergrund der damaligen gesellschaftlichen Diskussion reflektiert werden, in der sogar Zeitungen wie die ZEIT oder die taz den Protagonisten einer Entkriminalisierung von vermeintlich einvernehmlicher Sexualität zwischen Erwachsenen und Kindern großzügig Raum gaben. Ebenso Foren der evangelischen Kirche, Veranstaltungen und Publikationen der Humanistischen Union und anderer gesellschaftlich einflussreicher Verbände (http://www.taz.de/!123786/).
Dazu kommt, dass sexualisierte Gewalt gegen Kinder schon immer Bestandteil unserer Kultur und aller gesellschaftlicher Kreise ist und war (in Kirche, kirchlichen und staatlichen Heimen, Familien – auch und gerade konservativen!, usw.). Durchleuchtet werden müssen außerdem die täterschützenden Netzwerke, die so lange so erfolgreich verhindern konnten, dass das Ausmaß und die Systematik sexualisierter Gewalt an Kindern öffentlich werden konnte. Das zeigt gerade die Geschichte der Odenwaldschule (http://www.zeit.de/2010/13/DOS-Missbrauchsskandal-Deutschlands-Elite/komplettansicht).
Am Ende stehen die Opfer. Davor aber ein ganzes krankes System, in dem jede Ebene ihren Beitrag dazu geleistet hat, sexualisierte Gewalt an Kindern zu befördern statt zu verhindern. Und das muss aufgeklärt werden.
zum Beitrag02.10.2014 , 10:26 Uhr
@ MATSCHMI Haben Sie dem Betroffenen, den Sie ansprechen, zugehört? Er berichtete, dass er - wie viele Opfer - geglaubt hatte, dass diese Übergriffe nur ihm und ein, zwei anderen geschehen seien, und dass wenn er die Schule verlassen habe, auch die Taten aufhörten. Als er seine Tochter in diese Schule geschickt hat, hat er die tatsächlichen Zustände noch genauso abgespalten (und daher die Gefahr völlig unterschätzt), wie die meisten. Außerdem hat er mit seiner Tochter offen über seine Erfahrungen sexualisierter Gewalt aufgeklärt. Allein das hat sie „sicherer“ gemacht, denn sie wusste, dass ihr geglaubt würde, würde sie von so einem Übergriff berichten. Schon alleine deshalb wäre sie übrigens vermutlich nie Opfer geworden, denn die Täter/innen riechen, wem sie sich gefahrlos nähern können, weil sie/er ungeschützt ist, und wen sie eher meiden, weil er/sie Schutz mobilisieren kann.
zum Beitrag01.10.2014 , 13:06 Uhr
Ein Film, der einerseits sehr, sehr nahe an den tatsächlichen Umständen (Örtlichkeit, Figur des Täters, Übergriffssituationen, usw.) angelegt ist, andererseits eine völlig fiktive Figur einführt, die noch dazu eine so zentrale (heldinnenhafte) Rolle einnimmt, muss unweigerlich scheitern. Denn der – uniformierte – Zuschauer kann Realität und Fiktion dann nicht unterscheiden. Und das geht im Falle der behandelten Thematik – der systematischen sexualisierten Gewalt an Abhängigen – zu Lasten der Opfer. Denn in Wahrheit gab und gibt es für die allerallermeisten Opfer niemanden, der gegen die sexualisierte Gewalt an ihnen einschreitet. Die abgrundtiefe Verlassenheit und das tatsächliche Ausgeliefertsein als Kind, wenn NIEMAND da ist, um das, was passiert, zu unterbinden, NIEMAND da ist, der glaubt und sieht, wird verfälscht und verharmlost. Den Zuschauer wird der Ausweg gelassen, dass letztlich doch Hilfe von außen kommt. Sie kommt (kam) aber nicht, und gerade das macht die Schrecklichkeit des Erlebten aus. Die Verbrechen an der Odenwaldschule haben einzig und allein die Betroffenen selbst aufgedeckt. Und sie haben dafür lange schreien müssen.
zum Beitrag28.09.2014 , 11:20 Uhr
Viele Gutachten, die von Familienpsychologen vor Gericht eingereicht werden, arbeiten mit wissenschaftlich zweifelhaften Methoden.
http://www.sueddeutsche.de/panorama/fehlerhafte-gutachten-in-sorgerechtsfaellen-papa-ist-ein-krokodil-mama-sitzt-im-kerker-1.2148523
zum Beitrag28.09.2014 , 09:28 Uhr
Ich freue mich über ein erneutes Beispiel mangelnder Qualifikation und fehlender Empathie deutscher PsychotherapeutInnen: (Zitat) „Ihre Angst ist Kitsch! Der Holocaust soll der Holocaust bleiben, der hat mit Ihnen doch gar nichts zu tun!“
I.d.R. glaubt einem nämlich niemand, auf wie viel Zynismus, Borniertheit, Abwehr, Unfachlichkeit usw. man in diesem Metier trifft. Insbesondere, was den qualifizierten Umgang mit traumabedingten Schädigungsfolgen betrifft.
Forscher verschiedener Fachgebiete arbeiten seit gut zwei Jahrzehnten die Bedeutung von transgenerationalen Prozessen vor dem Hintergrund des Nationalsozialismus heraus. Eine Umfrage dazu unter Beratern in Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstellen des Bistums Münster hat gezeigt, dass es blinde Flecken im Beratungskontext bezüglich einer so genannten Täterhaftigkeit gibt. (http://www.dachau-institut.de/institut/veroeffentlichungen/lorkeannette2013.html)
„Auswirkungen aus der Nazizeit sind auch noch bei Enkeln und Urenkeln festzustellen“, so das Dachau Institut, wo man seit vielen Jahren an der transgenerationalen Vererbung von Traumata forscht. (http://www.dachau-institut.de/institut.html)
Die Hirnforscherin Isabelle Mansuy sagt: Traumata sind vererbbar. Sie forscht seit über 15 Jahre an diesem Thema und war dabei sehr starkem Widerstand ausgesetzt (was man auch als Abwehr bezeichnen könnte). Ihr gelang der Nachweis, dass traumatische Ereignisse über die Keimzellen einen Einfluss auf die Nachkommen haben können. (http://www.zeit.de/2014/22/isabelle-mansuy-epigenetik-hirnforschung)
Wer also einem Enkel von Holocaustbetroffenen sagt, seine „Angst sei Kitsch“, der (die) sollte sich schleunigst einen anderen Beruf suchen, statt weiter Traumabetroffene zu quälen!
zum Beitrag26.09.2014 , 17:22 Uhr
Stichwort Depression und Essverhalten:
So hat eine Reihe von Studien gezeigt, dass hohe Spiegel des Stresshormons Cortisol den Stoffwechsel dahingehend beeinflussen, dass der Körper bereitwilliger Fett speichert. Tatsächlich löst die Dauerlast der Depressionen Stress aus, der die Cortisolspiegel depressiver Menschen und damit ihr Übergewichtsrisiko steigen lässt. Ein weiterer Biomechanismus: Depressive Menschen weisen Untersuchungen zufolge erhöhte Werte an Entzündungsreaktionen auf – und die beeinflussen das Essverhalten. Zu den biologischen Mechanismen kommen die seelischen. Depressionen töten die Unternehmungslust und den Antrieb. Insofern ist leicht nachvollziehbar, dass depressive Menschen sich noch schlechter als mancher Gesunde aufraffen können, Sport zu treiben oder Energie in eine gesunde Ernährung zu stecken.
(http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/psychologie/news/tid-10201/depressionen-und-uebergewicht-foerdern-depressionen-uebergewicht_aid_306117.html)
zum Beitrag26.09.2014 , 17:17 Uhr
Stichwort "Hochdepressive haben meist keinen Appetit":
Medikament: Citalopram
Krankheiten: Depression, Schmerzen (Muskel)
Eine Betroffene: "Ich nehme seit ca. 4-5 Monaten Citalopram. Anfangs 20 mg, dann 40 mg. 40 mg regelmäßig seit ca. 4 Wochen. (...) Ich habe das Gefühl mein Hungergefühl nicht mehr kontrollieren zu können. Ich könnte Kuchen, Schokolade, etc. alles was süß ist in mich hineinstopfen ohne ein Sättigungsgefühl zu erreichen. Das ist das was mir nicht gefällt, denn ich mochte früher weder Kekse noch Kuchen. Und das Verlangen lässt einfach nicht nach. Ich möchte jetzt nicht wieder Bulimie anfällig werden und so einen Rückfall erleiden."
(http://www.sanego.de/Frage_91782_durch-citalopram-40-mg-unstillbarer-Hunger-auf-Suesses)
zum Beitrag26.09.2014 , 17:12 Uhr
Fachlichkeit? Zitat: „Je depressiver ich bin, umso mehr möchte ich essen“ ein „ja“ ankreuzt, um eine Depression glaubhaft dazustellen, gerät in den Verdacht der Täuschung. Denn hoch Depressive haben meist keinen Appetit.“ (Zitatende)
Fakten: Depressionen oder auch Angsterkrankungen können Gewichtsprobleme verschärfen. In einer prospektiven Beobachtungsstudie im Britischen Ärzteblatt BMJ (2009; 339: b3765) waren mentale Störungen im jüngeren Erwerbsalter ein signifikanter Prädiktor für eine spätere Adipositas.
Für die negativen Auswirkungen mentaler Erkrankungen auf das Körpergewicht werden mehrere Begründungen angeführt: Zum einen sei bekannt, dass viele mentale Erkrankungen mit Essstörungen und einer verminderten körperlichen Aktivität einhergehen.
Außerdem ist es möglich, dass Medikamente, etwa die bei Depressionen eingesetzten trizyklischen Antidepressiva, für die Gewichtszunahme verantwortlich sind. Andere Medikamente wie die SSRI können aber auch zu einer Gewichtsabnahme führen.
Quelle: http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/38451/Depression-als-Adipositas-Risiko
zum Beitrag26.09.2014 , 10:13 Uhr
Katalog der potenziellen forensischen Gutachtenfehler:
http://www.sgipt.org/forpsy/NFPMRG/ExpF.htm
zum Beitrag26.09.2014 , 10:12 Uhr
(Fortsetzung)
Emotionale Abwehr und Antipathie müssen zweifellos erkannt werden, damit die Objektivität des Gutachtens nicht beeinträchtigt wird. Daneben sind weitere allgemeine Fehlerquellen zu beachten wie vorschnelle diagnostische Schlüsse im Sinne sogenannter „Blickdiagnosen“, Festhalten an früher gestellten Diagnosen, objektive Erschwernisse wie oligosymptomatische Störungen, Varianten zur Norm ohne Krankheitswert, atypische Verläufe, Interferenz mehrerer Erkrankungen, Vermischung der Symptomatik durch Alter, Lebensgewohnheiten oder Medikamente, mangelnde Kooperationsbereitschaft des Patienten sowie zu kurze Beobachtungszeit.
Quelle: Gunter Heinz, Dt Ärztebl 1998; http://www.aerzteblatt.de/archiv/13606/Fehler-in-der-psychiatrischen-Begutachtung
zum Beitrag26.09.2014 , 10:11 Uhr
(Fortsetzung)
In der eigenen Untersuchung gefundene Fehlerquellen im Bereich der wertenden gutachterlichen Entscheidung waren unter anderem ein eindeutiges Abwehrverhalten gegen den Probanden sowie eine fehlerhafte Übernahme von Prozeßrollen. So fanden sich in psychiatrischen Gutachten Konstrukte, die Tatablauf oder Tatmotivation dem Gericht auch in solchen Fällen verständlich machen sollten, die medizinisch unentscheidbar waren. Emotionale Abwehr drückte sich in einseitiger Auswahl der Auswertung des Tatsachenmaterials ebenso aus wie in Vorwürfen, die dem Untersuchten bezüglich seines Sozial- oder Tatverhaltens gemacht wurden. In extremen Fällen wurden Beschuldigte durch den untersuchenden Arzt verdächtigt, außer der angeklagten noch weitere Straftaten begangen zu haben. Nicht geständige Probanden wurden zu Geständnissen gedrängt, oder es fanden sich Vorschläge zu besonders harten Bestrafungen. Tatsächlich vorhandene gesundheitliche Störungen wurden in diesen Fällen entweder völlig übersehen oder in ihrem tatsächlichen Ausmaß nicht erkannt.
Eine besonders krasse Form der probandenbezogenen Abwehrhaltung wurde mit dem sogenannten „Verdammungsurteil“ beschrieben. Dabei werden dem Untersuchten ausschließlich negativ gefärbte Eigenschaften attribuiert. Für Juristen ist es in solchen Fällen oft nicht leicht, zu erkennen, ob es sich bei den verwandten Formulierungen um eine gebräuchliche psychiatrische Terminologie handelt oder nicht.
(siehe Fortsetzung)
zum Beitrag26.09.2014 , 10:11 Uhr
In einer Untersuchung anhand von Gutachten im Wiederaufnahmeverfahren fanden sich Fehler im Bereich der Anamneseerhebung in 58 Prozent und fehlende beziehungsweise unvollständige oder in sich widersprüchliche Befunde in 60 Prozent der Gutachten in den Erstverfahren. Bei den Anamnesefehlern handelte es sich um Nichterhebung wesentlicher früherer Erkrankungen im Rahmen der Exploration, Nichtbeiziehung früherer Krankenblätter und Gutachten, Gutachten ohne Anamneseerhebung, Weglassen wesentlicher Bestandteile der Anamnese sowie Erhebung von Fehldaten. Als besonders problematisch erwies es sich dabei, wenn Sachverständige die Lückenhaftigkeit der Erhebung durch Spekulationen zu kompensieren suchten, also zwei Fehlerquellen miteinander verbanden. (…)
(…) ließ sich eine deutliche Beeinflussung der Gutachter durch die menschlichen Umstände des Falles nachweisen: War die Tat von einem allgemein rücksichtslos vorgehenden und vorbestraften Täter begangen worden, so bejahte der Obduzent die Kausalität zwischen Tod und Trauma eher als in Fällen gut beleumundeter Beschuldigter, in denen der Obduzent sein möglichstes tat, durch intensives Suchen nach Entlastungsfaktoren wie beispielsweise einem Aneurysma oder anderen Anomalien einen ursächlichen Zusammenhang zwischen Tod und Trauma zu relativieren oder zu verneinen.
(siehe Fortsetzung)
zum Beitrag26.09.2014 , 10:10 Uhr
Selbst Ärzte und Psychologen ohne spezifische Kenntnisse in Psychotraumatologie, in der Arbeit mit Schwersttraumatisierten und ohne Hintergrundwissen über interkulturelle Faktoren oder die Situation in den Heimatländern der Betroffenen, dürfen Gutachten anfertigen. Eine deutsche Studie von 2013 kommt zu dem Ergebnis, dass die überwiegende Zahl der Gutachten und Atteste fachlich nicht ausreichend ist – unabhängig davon, ob sie von Fachärzten für Allgemeinmedizin oder von psychiatrisch-psychologischen oder psychosomatischen Fachärzten erstellt wurden. Ernüchterndes Fazit der Studie: Häufig fehlen in den Gutachten wichtige Informationen, zum Beispiel zu den Dolmetschern, die eine zentrale Rolle spielen. Die Anamnese fällt lückenhaft aus, eine Differenzialdiagnostik wird nur in Ausnahmefällen vorgenommen, und auf eine somatische Untersuchung wird meist verzichtet. Dabei ist in diesen Fällen in der Tat klar: „Viel hängt vom Gutachter ab.“
Dtsch Arztebl 2014; 111(20): A-882 / B-754 / C-716
Furtmayr, Holger; Schmolze, Bianca; Wenk-Ansohn, Mechthild
zum Beitrag26.09.2014 , 10:10 Uhr
„Weniger bekannt und meist verleugnet oder bagatellisiert wird, dass auch bürgerliche, scheinbar rechtsstaatliche, westliche Systeme wie z.B. die USA, die Bundesrepublik Deutschland oder Österreich einen beträchtlichen Missbrauch mit Hilfe psychiatrischer Sachverständiger betreiben. Ständig wird Recht missachtet und gebrochen, der gesunde Menschenverstand mit Füßen getreten, elementare wissenschaftliche Prinzipien und Regeln, Gründlichkeit und Sorgfalt sowie die Berufsethik grob missachtet, so dass man sagen muss: die Bundesrepublik Deutschland ist in Sachen Forensischer Psychiatrie teilweise kein Rechtsstaat mehr, sondern gemahnt streckenweise an ein übel anmutendes Gulagsystem, in dem Politik, Gesetzgeber, Justiz und Psychiatrie auf unheilvolle und fatale Weise zusammenwirken“, so Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel. Auf seiner Internetseite nennt er „Die gröbsten und fatalen Fehler, die ein Gutachten oft wertlos machen“: http://www.sgipt.org/forpsy/NFPMRG/PFFPGMRJ.htm
zum Beitrag26.09.2014 , 10:09 Uhr
Schon im Jahr 1971 veröffentlichte der damalige Leiter der Forschungsstelle für Psychopathologie und Psychotherapie der Max-Planck-Gesellschaft in München, Paul Matussek, eine kritische Studie über die fehlerhafte Gutachterpraxis deutscher Behörden- und Vertrauensärzte. In der Studie sollte u.a. um die Anwendbarkeit der herrschenden psychiatrischen Lehrmeinung auf die Krankheiten von ehemaligen KZ-Häftlingen werden. Die Studie zeigte, dass die Psychiater sehr selten die Diagnose eines verfolgungsbedingten psychischen Spätschadens stellten, und wenn sie es einmal taten, dann sehr niedrig berenteten. Praktische Ärzte dagegen anerkannten viel häufiger einen Gesundheitsschaden und berenteten ihn höher. Der Forscher stellte auch fest, dass „offenbar je nach [persönlicher] Einstellung des Gutachters eine psychische Erkrankung diagnostiziert wurde oder nicht. An den psychiatrischen Diagnosen selbst bemängelte Matussek eine große Unklarheit und Verschwommenheit. (in Pross 2001, S. 178 ff)
Der Sozialverband Deutschland in Niedersachsen hat mehr als 500 Gutachten zur Pflegestufenfeststellung überprüft, die der zuständige Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) erstellt hat, und kommt dabei zu dem Ergebnis: In mehr als der Hälfte der Fälle sind die Betroffenen in die falsche Pflegestufe eingeordnet worden.
Quelle: http://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Pflegestufe-Haelfte-aller-Gutachten-falsch,pflegestufen101.html
zum Beitrag26.09.2014 , 10:03 Uhr
All das von mir beispielhaft Aufgeführte hinsichtlich "psychiatrischer/psychologischer Begutachtung" ist bekannt - interessiert aber in den Ämtern und bei den Versicherungsträgern nicht. Denn es geht ja überhaupt nicht um die objektive Feststellung der Schäden des Betroffenen. Es geht darum, möglichst viele vom Anspruch auf gesetzliche Leistungen (wie OEG, Rentenversicherung, etc.) auszusperren. Das wird mittels standardisiertem Fragebogen noch leichter fallen als bisher. Über die tatäschliche Schädigung bzw. Beeinträchtigung des Betroffenen sagt dies überhaupt nichts aus. Man kann nur empfehlen, sich möglichst gute und erfahrene Rechtsanwälte zu suchen und die Sozialgerichte mit diesen "Gutachten" zu überschwemmen. In der Hoffnung, dass die diesen unqualifizierten Schwachsinn unterbinden.
zum Beitrag26.09.2014 , 09:59 Uhr
Eine Mindestqualifikation für Gutachter ist gesetzlich nicht vorgeschrieben. Gabriele Bapst-Sick, Vorstand des Bundesverbands Deutscher Sachverständiger und Fachgutachter, kennt viele psychologische Sachverständige, die nie Psychologie studiert haben und dennoch bei Gericht tätig sind: „Es fehlt ihnen an Sachverstand und an Wissen, wie man Gutachten erstellt.“ (http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/gutachter-an-familiengerichten-da-ist-schlechter-rat-teuer-11957100.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2)
Auch findet sich nicht selten ein eindeutiges Abwehrverhalten gegen die zu Untersuchenden, das sich in einseitiger Auswahl der Auswertung des Tatsachenmaterials ebenso aus wie in Vorwürfen, die dem Untersuchten gemacht werden, zeigt. Tatsächlich vorhandene gesundheitliche Störungen werden entweder völlig übersehen oder in ihrem tatsächlichen Ausmaß nicht erkannt. Daneben sind weitere allgemeine Fehlerquellen zu beachten wie vorschnelle diagnostische Schlüsse im Sinne sogenannter "Blickdiagnosen", Festhalten an früher gestellten Diagnosen, Varianten zur Norm ohne Krankheitswert, atypische Verläufe, Interferenz mehrerer Erkrankungen, Vermischung der Symptomatik durch Alter, Lebensgewohnheiten oder Medikamente, mangelnde Kooperationsbereitschaft des Patienten sowie zu kurze Beobachtungszeit. (http://www.aerzteblatt.de/archiv/13606/Fehler-in-der-psychiatrischen-Begutachtung)
zum Beitrag26.09.2014 , 09:54 Uhr
Eine aktuelle Doktorarbeit an der Ludwig-Maximilians-Universität in München hat 252 Ärzte, Psychiater und Psychologen in Bayern danach befragt, ob sie vom Gericht schon einmal Vorgaben für ihre Gutachten bekamen. Das Ergebnis: Fast ein Viertel der Befragten erklärten, ein Gericht habe ihnen schon einmal oder auch häufig signalisiert, welche Tendenz es bei einem Gutachten erwarte. Vor allem die Psychiater und die Psychologen haben solch einen Fingerzeig schon häufig erlebt: 28 Prozent der befragten Psychiater und 45 Prozent der Psychologen gaben an, in Einzelfällen oder sogar häufig ein Signal bekommen zu haben, in welche Richtung ihr Gutachten laufen soll. (http://www.aerzteblatt.de/archiv/154014/Gerichtsgutachten-Oft-wird-die-Tendenz-vorgegeben)
Dazu kommen die bereits vielfach aufgedeckten Qualitätsmängel. „Erhebliche handwerkliche Fehler“ bei der Erstellung rechtspsychologischer Gutachten wurde beispielsweise in einer aktuellen Studie der FernUniversität in Hagen festgestellt. Insbesondere fanden sich zahlreiche mangelnde psychologische Fundierungen des gutachterlichen Vorgehens und den Einsatz fragwürdiger Diagnoseinstrumente: „Tatsächlich erfüllt nur eine Minderheit der Gutachten die fachlich geforderten Qualitätsstandards“, so Prof. Salewski. (http://www.fernuni-hagen.de/universitaet/aktuelles/2014/07/01-am-rechtspsychologie.shtml)
zum Beitrag26.09.2014 , 09:54 Uhr
Aus leidvoller Erfahrung weiß ich, dass „Schlechtachter“, die von den Versorgungsämtern bzw. Rentenversicherungsträgern beauftragt werden, nicht objektiv begutachten. U.a., weil sie, wenn sie zu häufig für den Patienten entscheiden, keine Aufträge mehr bekommen. Da diese Begutachtungen aber für nicht wenige einen wesentlichen Anteil ihres Einkommens bedeuten, haben Ämter wie „Schlechtachter“ ein Interesse daran, möglichst wenige Schädigungen bzw. Einschränkungen zu „diagnostizieren“.
Dazu kommt, dass aktuelle wissenschaftliche Ergebnisse (z.B. zu Traumapsychologie) nicht in die Begutachtungskriterien Einfluss finden. Stattdessen wird nach tw. veralteten und überholten „Diagnose“konzepten begutachtet. Wenn man also das Pech hat, eine Schädigung erlitten zu haben, die der „Schlechtachter“ noch nicht kennt, bzw. die nicht in den Anhaltspunkten zur Begutachtung niedergelegt ist (wie bspw. Komplexe PTBS, bzw. Schädigungsfolgen nach sexuellem Missbrauch), dann kann man noch so krank sein, der „Schlechtachter“ wird keine Schädigung (an)erkennen. Wer dann – um dennoch eine Anerkennung zu bekommen – eben die Einschränkungen präsentiert, die vom „Schlechtachter“ akzeptiert werden, gilt dann als „Simulant“.
zum Beitrag23.09.2014 , 09:27 Uhr
Aktuelles Beispiel: Großplakate der Fürstenberg Brauerei, auf der zwei Typen zu sehen sind, einer trägt einen Sixpack Fürstenberg Bier, der andere eine Frau. Ansage: "Jeder hat sein Päckle zu tragen".
zum Beitrag22.09.2014 , 09:25 Uhr
Trotz des Verbots von Gewalt gegen Kinder ist körperliche Gewalt in der Erziehung bei vielen Kindern bis heute anzutreffen: nach Studien haben 75 % bis 80 % schon mindestens einmal einen „Klaps“ oder eine „Ohrfeige“ bekommen, 20 % bis 30 % haben eine schwerere Form von Misshandlung wie beispielsweise „Prügel“ erlitten (Quelle: Wikipedia). Der Deutsche Kinderschutzbund geht davon aus, dass „über 10% aller Kinder in Deutschland schweren körperlichen Züchtigungen ausgesetzt sind“ , das heißt ca. 1,2 Millionen aller Kinder bis zu 14 Jahren bzw. 1,5 Millionen der Kinder bis zu 18 Jahren. Zahlen aus der Vergangenheit dürften noch höher liegen. Laut einer repräsentativen Studie (Häuser et al., 2010) haben 12,4 % der Bevölkerung in Deutschland in ihrer Kindheit sexualisierte Gewalt (sog. sexuellen Missbrauch) erfahren. Das sind rund 10 Millionen Betroffene von sexuellem Kindesmissbrauch allein in Deutschland.
Unabhängig also von Genen haben diese Kinder und späteren Erwachsenen allen Grund, wütend zu sein auf diejenigen, die sie misshandelt haben. Nur darf Wut gegen Eltern als Kind aufgrund des Abhängigkeitsverhältnisses nicht ausgedrückt werden, später als Erwachsener dann aufgrund des großen gesellschaftlichen Tabus („Du sollst Vater und Mutter ehren“). Und genau hier haben wir eines der größten „Lager“ für unterdrückte Wut, die sich dann im Alltag an scheinbaren Nichtigkeiten entlädt, gegen die eigenen Kinder und Partner gerichtet wird, als Herz- oder Gehirninfarkt-, Diabetes-, Übergewichtrisiko usw. zeigt, zu Suchtmitteln greifen lässt und so sich hartnäckig gegen alle Versuche von „Gelassenheit lernen“ wehren. Solange das große Tabu besteht, die alltägliche Gewalt gegen Kinder durch Eltern also nur ein Theorem bleibt, solange werden Horden von Therapeuten, Medizinern, Bestattungsunternehmen usw. viel Arbeit haben.
zum Beitrag08.09.2014 , 10:26 Uhr
Zitat: „Im März 2002 stellte die Staatsanwaltschaft Mühlhausen die Ermittlungen ein, da zu diesem Zeitpunkt die Polizei gegen Wieschke wegen eines Sprengstoffanschlags auf einen Döner-Imbiss in Eisenach ermittelte. Das Landgericht Mühlhausen verurteilte ihn zu zwei Jahren und neun Monaten Haft. Der Missbrauchsvorwurf konnte deshalb nie aufgeklärt werden.“
Ach, so, nee, is klar: Wenn gegen so ein Bürschchen wegen eines Sprengstoffanschlags ermittelt wird, muss man natürlich eine Anzeige in einem anderen Zusammenhang nicht mehr weiter verfolgen. Nee, is total klar!
Deutschland - oder besser: die deutsche Justiz - ist so krank!
zum Beitrag06.09.2014 , 09:59 Uhr
In Indien wird nach Angaben der Regierung (also nicht irgendwelcher Feministinnen!) alle 22 Minuten eine Frau vergewaltigt. Aktivisten gehen aber von einer weitaus höheren Dunkelziffer aus, da die Opfer sexueller Gewalt aus Angst vor ihrer gesellschaftlichen Ächtung schweigen. (http://www.taz.de/...n-Indien/!139980/)
In Indien dürfen Jungs eben Fehler machen, werden Vergewaltigungen an Mädchen und Frauen sogar von ranghöchsten Politikern als manchmal richtig und nicht absichtlich, sondern versehentlich geschehen angesehen. (http://www.taz.de/...n-Indien/!139980/)
In Indien ist Vergewaltigung der weiblichen Angehörigen des Täters eine gängige Rachemethode und wird sogar von Dorfältesten angeordnet: (http://www.taz.de/...in-Indien/!142222/, http://www.taz.de/...n-Indien/!136821/)
In Indien werden Vergewaltigungsfälle in Schnellgerichten verhandelt, Klagen ohne vorherige Ermittlungen nachgegangen. (http://www.taz.de/...n-Indien/!145183/)
In Indien empfiehlt der Chef der Bundespolizeibehörde CBI Vergewaltigungsopfern, sie sollen die Vergewaltigung genießen. (http://www.spiegel...ten-a-933303.html)
Die Feststellung genau dieser obersten Ermittlungsbehörde CBI, sie habe keine ausreichenden Beweise für eine Anklage gefunden, muss also genauso wie die angeblich forensischen Untersuchungen und ein Lügendetektor-Test vor genau diesem Rechtssystem reflektiert und verstanden werden. Ihre Objektivität und Zuverlässigkeit darf zumindest hinterfragt werden.
zum Beitrag01.09.2014 , 14:31 Uhr
6.) „Indiens Sexualstrafrecht sei diskriminierend und führe einige Männer zum Suizid, prangern Kritiker an.“ Indiens RECHT ist diskriminierend und führt seit Jahrhunderten zehntausende Mädchen und Frauen in den sozialen und tatsächlichen Tod.
7.) „Immer mehr Frauen missbrauchen demnach die Justiz mit falschen Klagen.“ Zahlen? Nachweise? Vor welchem Hintergrund gibt es angeblich steigende Klagen? Dass eine Änderung des Sexualstrafrechts und mehr öffentliche Aufmerksamkeit gegen sexuelle Gewalt an Mädchen und Frauen die Zahl der Klagen steigen lässt, ist naheliegend. Ob es sich tatsächlich um immer mehr „falsche Klagen“ handelt, oder ob dies der – auch in Deutschland gängige –Abwehrreflex einer veralteten patriarchalen Kultur ist, ist ohne genauere Informationen nicht auszumachen.
zum Beitrag01.09.2014 , 14:30 Uhr
4.) Die angeführten Zahlen sagen rein gar nichts aus. Wir wissen überhaupt nichts über die näheren Hintergründe, warum angeblich „ein Fünftel der Klägerinnen ihre Aussagen zurückzogen“. Gründe könnten – neben der wohlfeilen Erklärung der Falschbeschuldigung – auch familiärer Druck oder unangemessener Umgang der Polizei mit einer Anzeige sein. Ebenfalls null Aussagewert haben die angeblich 40 Prozent, bei denen „die Gerichte urteilten, es habe sich um einvernehmlichen Sex gehandelt“. Hält man sich die indische Gesellschaftsordnung und die bisherige Einstellung zu Vergewaltigungen von Mädchen und Frauen vor Augen, dann benötigt man nicht viel Phantasie hinsichtlich der Maßstäbe, nach denen indische Gerichte „einvernehmlichen“ von „nicht einvernehmlichem“ Sex unterscheiden.
5.) „Niemand möchte mehr mit mir sprechen. Ich bin ein Ausgestoßener“, berichtet ein Arzt, der angeblich zu Unrecht beschuldigt wurde. Die Zahl der Mädchen und Frauen, die in Indien Ausgestoßene sind, weil sie vergewaltigt wurden, geht in die Zehntausende. Vor dem Hintergrund der indischen Sozialstruktur bedeutet das den Tod für diese Mädchen und Frauen.
zum Beitrag01.09.2014 , 14:30 Uhr
1.) Zunächst einmal ist es GRUNDSÄTZLICH problematisch für ein Rechtssystem, wenn „in Schnellgerichten verhandelt, Klagen ohne vorherige Ermittlungen nachgegangen“ wird. Das kann man nicht den Frauen anlasten.
2.) Generell müssen (behauptete) Vorkommnisse wie Erpressung zur Heirat oder Schutz vor verbotenen Mitgiftforderungen (der Männer und ihrer Familien!) genau vor dem Hintergrund der miserablen, in weiten Teilen rechtlosen Stellung der Mädchen und Frauen im indischen Gesellschaftsgefüge beurteilt werden. Wo schon immer Unrecht herrscht und es keine Möglichkeit gibt, diesem zu entkommen, bilden sich überall unausgesprochene Parallelstrukturen, unabhängig vom Geschlecht.
3.) „Nach den Gesetzen kann es sich auch um eine Vergewaltigung handeln, wenn sich die Frau gar nicht körperlich gegen den Sex wehrt“. Allein dieser Satz wirft ein bezeichnendes Licht auf die dahinter liegenden Vorstellungen: Wären Mann und Frau gleichberechtigt, dürften nur einvernehmliche sexuelle Kontakte als in Ordnung gelten. Und ein bloßes „Nein!“ eines der beiden Beteiligten wäre ausreichender Ausdruck der Nicht-Einvernehmlichkeit. Wo sich eine Frau „gegen den Sex wehrt“ – egal ob körperlich oder nicht – ist das erzwungener Sex und das kann man durchaus als Vergewaltigung bezeichnen.
zum Beitrag01.09.2014 , 14:28 Uhr
Ich befürchte - ehrlich gesagt - dass die Protagonisten noch zehnmal lieber als Wirtschaftskriminelle entlarvt werden, als dass sie mit den systemischen pädosexuellen Strukturen (nicht nur der OSO, sondern unserer Gesellschaft) in Verbindung gebracht werden...
zum Beitrag01.09.2014 , 10:40 Uhr
„Altschüler sollen den Ruf retten“ - auch eine Form von Missbrauch. Sei es durch die Internatsführung, für die der „gute Ruf“ Währung ist, sei es für diejenigen „Altschüler“, die in ihrem Lebenslauf keine „Missbrauchs-Schule“ wollen, sondern weiterhin den früheren (verlogenen) Glanz der „Eliteschule“ brauchen.
Eiskalt geht man dabei über die (Seelen)Leichen derjenigen „Altschüler“, die an dieser Einrichtung schwere sexualisierte Gewalt erfahren haben. Die dürfen nach wie vor in der Odenwald-Realität nicht vorkommen. Die werden nach wie vor ignoriert, totgeschwiegen, zu den eigentlichen Schuldigen gemacht („wenn es sie nicht gäbe, gäbe es keine Schande“).
Die wahren Schuldigen – einige von ihnen sitzen noch immer in der Schule – werden damit noch immer in Schutz genommen, ihre Taten, ihr Wegsehen bagatellisiert. Sicher: In Worten gibt man sich reuig. Die Taten – z.B. der alles andere verdrängende Impetus, den Missbrauch zur Vergangenheit zu erklären und am verlogenen Elite-Glanz zu kleben – zeugen anderes.
zum Beitrag24.08.2014 , 13:01 Uhr
Ergänzung: Was GENAU passiert zum Beispiel mit den Informationen, die die Psychologin, die an dieser Telefonhotline sitzen soll, aufnehmen soll?? Gibt es irgendeinen wissenschaftlichen Rahmen zur Erhebung der Daten? WIE GENAU wird aus den Informationen der Betroffenen Erkenntnis? Oder sollen die Betroffenen sich bloß mal auskotzen können? Hauptsache, die GRÜNEN stehen gut da, weil sie eine Telefonhotline für Betroffene geschaltet haben??? Von all dem, was angeblich hinter den Kulissen der GRÜNEN an Auseinandersetzung läuft (wie Sie behaupten) profitiert bislang doch nur die Partei, oder? Ich habe jedenfalls noch keine neueren Erkenntnisse außer die aus dem zwischenbericht von Prof. Walter (der mir schon länger bekannt ist, da ich die ganze Sache auch aufmerksam verfolge!). Also nochmal meine Frage: Was genau soll diese Telefonhotline sein? Wem soll sie was bringen? Was können Betroffene, die sich dorthin wenden, erwarten? Was ist ihr Profit, sich an diese Stelle zu wenden?? Vielleicht haben Sie da ja Insiderinformationen. Mir wird das aus dem, was dazu bisher öffentlich wurde, nicht kalr.
zum Beitrag24.08.2014 , 12:47 Uhr
@ Angelika Oetken: Ihren Ausführungen ist im Grunde nicht zu widersprechen - nur: Erwarten Sie tatsächlich den Transport all dieser Erkenntnisse/Informationen von einer Telefonhotline für Betroffene, die Donnerstagsabends zwei Stunden geschaltet ist??? NUR DARAUF bezog sich meine Frage: WAS SOLL DIESE TELEFONHOTLINE BRINGEN? Und: Zu den „Kriegs- und Nachkriegskindern“ gehören auch andere Bevölkerungsteile, die ebenso „mit vielen Widersprüchen und im Geist der braunen Sadisten und Ideologen aufgewachsen sind“. Daher findet sich sexualisierte Gewalt auch nicht nur bei den GRÜNEN bzw. ihren Anhängern. Ihre Einschätzung, dass diese Partei EIN großes Einfallstor für pädophiles Gedankengut war, teile ich. Allerdings wurden sie dabei deutlich von einer „sexualwissenschaftlichen“, linkspolitischen gesellschaftlichen Strömung getragen. DIESE gilt es aufzuarbeiten, allerdings ebenso die Verstrickungen anderer gesellschaftlicher Kreise, nicht zuletzt sogenannter „Eliten“, die bspw. Jahrzehntelang verhinderten, dass ein Gerold Becker (Odenwaldschule) aufflog. Nochmals: Ich plädiere dafür, dass genau solche Zusammenhänge, wie Sie sie andeuten (z.B. gesellschaftliche und politische Bedingungen und Handelnde, die sexualisierte Gewalt an Kindern „übersah(en)“, begünstigte(n) und/oder idealisierte(n), Netzwerke, „Wissenschaft“, Institutionen, usw.), von einer UNABHÄNGIGEN Kommission aufgearbeitet werden. Dies alles von einer „Aufarbeitung der GRÜNEN Parteigeschichte“ zu erwarten, ist naiv und ermöglicht anderen beteiligten gesellschaftlichen Kreisen weiter unsichtbar zu bleiben.
zum Beitrag22.08.2014 , 16:25 Uhr
Ääähhh... und WAS GENAU soll diese Telefonhotline jetzt bringen??? Soweit ich den Bericht verstehe: „konsequent“ die Parteigeschichte der GRÜNEN aufarbeiten. Wieso sollten Betroffene ein Interesse daran haben, sich daran zu beteiligen (bzw. sich dafür missbrauchen zu lassen)? Noch dazu, wo es den GRÜNEN zunächst ja wohl auch nicht so pressiert hat mit der „konsequenten Aufarbeitung der eigenen Parteigeschichte“. Und zwei Stunden pro Woche jetzt als das Ergebnis von „nichts aus der Hüfte Geschossenes“ zu präsentieren, ist einfach lachhaft. Die Aufarbeitung der GRÜNEN-Geschichte leistet Prof. Franz und sein Team. Die Aufarbeitung der gesamtgesellschaftlichen Verstrickung in jahrzehntelangen Kindesmissbrauch in Deutschland bedarf einer eigenen unabhängigen Kommission (wie in Irland) und sollte nicht heilserwartend auf zwei Stunden am Donnerstagabend projiziert werden.
zum Beitrag22.08.2014 , 16:08 Uhr
Wenn solche Leute mit solchen Ansichten zum Thema sexueller Missbrauch in der Katholischen Kirche nach wie vor in die Führungspositionen der RKK kommen können, stellt sich die Frage, was von den jüngsten Treffen von Herrn Bergoglio mit Missbrauchsopfern tatsächlich zu halten ist? Widerspricht die Aussage des Chefs des neu gegründeten vatikanischen Finanzministeriums doch diametral der seiner „Unternehmensführung“, die für die „Sünden der Unterlassung von Seiten der Leitung der Kirche, die nicht auf angemessene Weise auf die Anzeigen von Missbrauch durch Familien und durch diejenigen, die Opfer von Missbrauch geworden waren, reagiert hat“, öffentlichkeitswirksam um Vergebung gebeten hat.
zum Beitrag22.08.2014 , 15:46 Uhr
Laut UN-Antifolterkommission hat der Vatikan im Umgang mit den Missbrauchsfällen gegen das Völkerrecht verstoßen. Überführte Priester seien zum Teil einfach in andere Diözesen versetzt worden, auch über Staatsgrenzen hinweg, um die Strafverfolgung zu behindern. Auch seien Strafverfolgungsbehörden oft unzureichend über Missbrauchsfälle in der Kirche informiert worden. (http://www.deutschlandfunk.de/missbrauch-durch-geistliche-der-vatikan-vor-dem-un.886.de.html?dram:article_id=287414)
zum Beitrag22.08.2014 , 15:45 Uhr
„Keine Warnungen vorliegen“?? Nicht zuletzt 1998 erhielt der Vatikan von neun Opfern eidliche Aussagen über sexuelle Übergriffe durch den mexikanischen Priester Maciel Marcial Degollado. Derselbe wurde 2004 in den Vatikan eingeladen, um von seinem Freund Papst Johannes Paul II. (also der „Unternehmensführung“) gesegnet zu werden.
2001 veröffentlichte der damalige Präfekt der Glaubenskongregation, Josef Ratzinger, ein apostolisches Schreiben („Sacramentorum sanctitatis tutela“), in dem er anordnete, dass einige „schwerwiegende Delikte“ - darunter „eine Straftat (!!!) gegen die Sittlichkeit [...] mit einem noch nicht 18jährigen minderjährigen Menschen“ - fortan ausschließlich dem Apostolischen Gerichtshof der Glaubenskongregation vorbehalten sein sollen. Was heißt, dass alle Fälle sexuellen Missbrauchs innerhalb der (weltweiten) RKK ab 2001 über den Tisch des späteren Papstes Benedikt XVI. liefen. Konsequenzen...???
zum Beitrag22.08.2014 , 15:45 Uhr
In welcher Kirche war dieser Pell in den vergangenen Jahrzehnten???
Zitat: „Wenn alle Vorsichtsmaßnahmen ergriffen wurden und keine Warnungen vorliegen“... Bitte: Welche Vorsichtsmaßnahmen genau hat die RKK unternommen, um sexualisierte Gewalt an Kindern auszuschließen?? Ach stimmt: Versetzung von übergriffigen Priestern an andere Wirkungsorte (wo sie weiter missbrauchen konnten). Der langjährige (1982-2005) Präfekt der Glaubenskongregation, Josef Ratzinger persönlich, hat während seiner Zeit als Bischof von München die Versetzung eines pädophilen Priesters in eine andere Pfarrei bewilligt, ohne ihn bei der Polizei anzuzeigen. Der österreichische Kardinal Groer, der auf seinem 20-jährigen Weg zum Bischofsamt geschätzte 2.000 Jungen missbraucht hatte, stand während der ganzen Zeit unter dem Schutz von Johannes Paul II. (also der „Unternehmensführung“).
zum Beitrag13.08.2014 , 11:54 Uhr
Danke an Sabina Beck für ihren Kommentar. Der Kern der Verarsche (sorry) ist hier aber noch gar nicht benannt worden. Ich habe genau so einen Fall hier im Bekanntenkreis. Da wurde ebenfalls ein 150 Euro-Gutschein in Aussicht gestellt beim Kauf eines A+++-Kühlschrankes. Das Verfahren ist aber so: ZUERST muss der H4-Empfänger den Kühlschrank selber (also OHNE den Zuschuss) kaufen/bezahlen (!!!), um dann die Rechnung beim Amt einzureichen, wo sie dann - selbstverständlich über mehrere Wochen (in denen dem H4ler das Geld dann ganz konkret im Alltag fehlt)! - geprüft wird, bevor der H4ler dann die Gutschrift von 150 Euro erhält. So, nun mal die Frage für all die Schlaumeier hier: Woher soll ein H4ler (bis) 500 Euro nehmen? Achso, ja: ansparen. In den 2-3 Jahren, in denen ihm das - theroetisch - gelingen könnte, sind aber vermutlich schon eine Million andere dringend notwendige Investitionen angefallen (Strom-/Heizkostennachzahlung, Schuhe, Reparaturen...), so dass es für den Kühlschrank niemals reichen wird. Die Welt ist so schön einfach, wenn man von der Realität keine Ahnung hat!
zum Beitrag27.06.2014 , 08:50 Uhr
Frage: Was machen "leitende Justizbeamte" in einem "Minderjährigenbordell"???
zum Beitrag23.06.2014 , 09:14 Uhr
Solche öffentlichen Betroffenheitsbekundungen der RKK OHNE Konsequenzen (Belangung/Anzeige der Täter, Anerkennung der Schäden der Opfer, Entschädigung, etc.) sind reine PR. Im Zentrum des Interesses steht noch immer die Kirche und ihr Ansehen, das durch solche Aktionen wieder „reingewaschen“ werden soll. Die „Bitten um Vergebung“ sollen die RKK wieder in ein besseres Licht rücken. Den Opfern nützen solche Bekundungen wenig und bleiben unglaubwürdig, solange jede daraus resultierende Konsequenz vehement verweigert wird. Sexueller Missbrauch ist ein schwerer Vertrauensbruch. Aussagen wie die des Vorsitzende der Polnischen Bischofskonferenz und die Weigerung, konkret Schaden auszugleichen und die Täter zur Rechenschaft zu ziehen, tragen nicht dazu bei, diesen Vertrauensbruch zu heilen. Eine Bitte um „Vergebung“ OHNE entsprechende Konsequenzen für die Täter und die sie lange Zeit schützende Organisation und lediglich zu Zwecken der Selbstinszenierung der RKK stellt einen neuerlichen Missbrauch der Opfer dar.
zum Beitrag15.06.2014 , 11:35 Uhr
150 Millionen Frauen und Mädchen und 70 Millionen Männer und Jungen werden nach UN-Schätzungen jedes Jahr in kriegerischen Konflikten missbraucht.
Zahlen, die klar machen: Es geht längst nicht mehr nur um Verbrechen bösartiger Einzelkämpfer, sondern zunehmend um Massenvergewaltigungen als Kriegswaffe, als Folter- und Terrorinstrument, deren Einsatz befohlen wird von Kommandeuren zur Unterwerfung, zur Einschüchterung und Demütigung - manchmal sogar zur Züchtung einer neuen Rasse.
Angreifer nähmen sich nun einmal das, wonach ihnen der Sinn stehe, zumal in angespannten Situationen. So seien sie eben - die Männer.
zitiert nach: http://www.deutschlandfunk.de/sexuelle-gewalt-das-tabu-des-schweigens-gebrochen.720.de.html?dram:article_id=289194
zum Beitrag15.06.2014 , 11:15 Uhr
@Widerspenstiger:
Arne Hoffmann – dieser antifeministische Männerrechtsaktivist?
Mglw. wurden „viele männliche Vergewaltiger in ihrer Kindheit selbst missbraucht“, doch das belegt nicht, dass dies die Ursache für die spätere Täterschaft ist. Wäre dem so, dann gäbe es mehr weibliche Vergewaltigerinnen, da mehr Mädchen Opfer von sexueller Gewalt in der Kindheit werden als Jungen. Fakt ist: Der weitaus größere Teil der Opfer von sexueller Gewalt wird NICHT zum/r Täter/in! Dass unter den männlichen Vergewaltigern viele bereits sexuelle Gewalt erfahren haben, lässt den Rückschluss zu, dass Vergewaltigung ein mögliches MÄNNLICHES Verarbeitungsmuster von selbst erfahrener sexueller Gewalt ist.
Bei Gewalthandeln treten männliche Täter zu 86 bis 90 Prozent in Erscheinung. Sexuelle Gewalt (gegen Männer und Frauen, Mädchen und Jungen) wird zu 95-99 Prozent VON MÄNNERN ausgeübt. Opfer von sexueller Gewalt werden ÜBERWIEGEND Frauen, Mädchen und Jungen, seltener dagegen erwachsene Männer. 90 Prozent aller Frauen, die körperliche Gewalt seit dem 16. Lebensjahr erlebt haben, nannten MÄNNLICHE Täter; bei insgesamt knapp 30 Prozent der Fälle wurden (auch) weibliche Täterinnen genannt. Bei sexueller Gewalt und bei Gewalt in Paarbeziehungen wurden FAST AUSSCHLIESSLICH - zu 99 Prozent - MÄNNER ALS TÄTER angegeben. Studien bestätigen, dass sowohl Mädchen/Frauen als auch Jungen/Männer gleichermaßen primär Opfer von MÄNNLICHER Gewalt werden. Von körperlicher Gewalt in heterosexuellen Paarbeziehungen scheinen Männer zunächst in annähernd gleichem Ausmaß betroffen zu sein. Werden aber der SCHWEREGRAD, die BEDROHLICHKEIT und die HÄUFIGKEIT erlebter Gewaltsituationen einbezogen, dann zeigt sich, dass Frauen häufiger als Männer Opfer von schwerer und in hoher Frequenz auftretender Gewalt in Paarbeziehungen werden (Quelle: http://www.bmfsfj.de/doku/Publikationen/genderreport/10/10-5-ueberblick-ueber-die-ergebnisse.html).
zum Beitrag14.06.2014 , 10:26 Uhr
Sexuelle Gewalt gegen Frauen und Kinder findet täglich statt, nicht nur in Kriegen und auch in Deutschland! 13% der in Deutschland lebenden Frauen haben seit dem 16. Lebensjahr strafrechtlich relevante Formen sexueller Gewalt erlebt. Das heißt Vergewaltigung, versuchte Vergewaltigung oder unterschiedliche Formen von sexueller Nötigung. Damit ist jede 7. Frau in Deutschland von sexueller Gewalt betroffen (http://frauenrechte.de/online/images/downloads/hgewalt/Sexuelle-Gewalt-in-Deutschland.pdf).
Die Zahl derer, die bereits in ihrer Kindheit sexuelle Gewalt erfahren haben, ist ähnlich hoch: 12,6 % der Bevölkerung in Deutschland gab in einer repräsentativen Studie von 2011 an, als Kind sexuell missbraucht worden zu sein (http://www.aerzteblatt.de/archiv/87643/Misshandlungen-in-Kindheit-und-Jugend-Ergebnisse-einer-Umfrage-in-einer-repraesentativen-Stichprobe-der-deutschen-Bevoelkerung).
Sexuelle Gewalt ist alltäglich und sie ist hauptsächlich männlich – daher wird sie auch in Kriegszeiten von Männern zur Selbstbestätigung und Machtdemonstration benutzt. Schwerste Übergriffe finden auch durch internationale Soldaten, also auch NATO- und UN-Soldaten, statt. „Die Männer des siegenden Lagers nutzen das als Instrument, um eine Botschaft an die Männer des unterlegenen Lagers zu senden, nämlich: Ihr könnt nicht mal eure Frauen schützen. Das ist eine ganz klare Botschaft der Demütigung. Doch am stärksten wird natürlich die Frau selbst gedemütigt. Sie wird mit Füßen getreten und erfährt eine schwere Traumatisierung“, so Monika Hauser von Medica Mondiale (http://www.tagesschau.de/ausland/interview-hauser100.html).
Dennoch: Es ist gut, dass darüber endlich öffentlich geredet und sexuelle Gewalt geächtet wird. Wie schnell dies in Konsequenzen gegen die Täter und bessere Hilfsstrukturen für die Opfer (national wie international) mündet, bleibt abzuwarten.
zum Beitrag10.06.2014 , 16:29 Uhr
Habe ich richtig gelesen?? Das BKA hat im Bereich Kinderpornographie nur knapp 30 Ermittler???????????
zum Beitrag04.06.2014 , 10:42 Uhr
Jimmy Savile war Geschäftsführer und Unterhalter in Tanzlokalen, einer der ersten Discjockeys, Radfahrer, Wrestler und Langstreckenläufer. Was genau also hat ihn befähigt, einer Arbeitsgruppe vorzustehen, die eine Krise in der psychiatrischen Hochsicherheitsanstalt Broadmoor in Südengland lösen sollte???? Ich verrate es Ihnen: Seine Pädophilie. Ihn „befähigte“ seine Vernetzung mit anderen (einflussreichen) Pädophilen, die einerseits durch ihre Neigung erpressbar waren(und daher „bereitwillig“ ihre Beziehungen für gute Pöstchen spielen ließen) und zum anderen von einer solchen Schlüssel(!)stellung einer der Ihrigen natürlich selbst profitierten.
zum Beitrag22.05.2014 , 22:31 Uhr
@ Andreas Kettler: Und ich ungefähr 17 Männer. Ich habe nicht behauptet, dass KEINE Frauen zu sehen sind, ich schrieb davon, dass auffallend viele Männer und Kinder zu sehen sind. Und dass gefilmt und fotografiert wird - von Männern.
zum Beitrag22.05.2014 , 10:10 Uhr
Üblicherweise sind bei Kinderpoolparties hauptsächlich Mütter und Kinder anwesend. Auf der Poolparty, die hier abgebildet ist, sieht man aber auffällig viele Männer: mit Kindern im Wasser, als Beobachter des Treibens am Beckenrand oder hinter den Fensterscheiben, mit Filmkamera oder fotografierend. WAS also sehen wir hier GENAU??? Möglicherweise eine "lustige" Pädophilen-Sause, bei der auch gleich noch einschlägiges Material zum Weiterverbreiten hergestellt wird. Ich wundere mich, wie blind hier die Agentur (reuters) ebenso zu sein scheint wie die Medien (der STERN hat dieses Bild ebenfalls bereits publiziert). Meiner Auffassung nach ist dieses Foto ein Fall für die Polizei.
zum Beitrag15.05.2014 , 15:31 Uhr
@Janek:
Im November 2013 wurde ein NPD-Wahlkampfhelfer wegen sexuellen Missbrauchs einer 13-Jährigen zu 32 Monaten Haft verurteilt. Der damals 24-Jährige soll im Frühjahr 2010 mit einem damals 13-jährigen Mädchen ein Kind gezeugt zu haben.
Und nicht zu vergessen der SPD-Politiker und ehemalige Vorsitzende des Innenausschusses, ehemalige Mitglied des Rechtsausschusses und ehemalige Leiter des NSU-Untersuchungsausschuss, Sebastian Edathy, gegen den wegen Erwerbs und Besitzes (und Nachfrage!) von so genanntem „kinderpornographischem“ Material ermittelt wird.
Und das sind sicherlich nicht die Einzigen...
zum Beitrag15.05.2014 , 15:29 Uhr
@Janek:
Ein Ex-Vorstandsmitglied eines Potsdamer CDU-Bezirksverbands soll über Jahre hinweg seine Nichte ab dem Vorschulalter sexuell missbraucht und sie zu Geschlechtsverkehr gezwungen haben - immer dann, wenn er zu Besuch bei der Familie seiner Schwester war.
Gegen den CDU-Kommunalpolitiker Marco Schulz aus Vorpommern-Greifswald wird wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs im familiären Umfeld ermittelt. Der Mann ist Verwaltungsbeamter in der Kriminalpolizeiinspektion Anklam und soll in der Vergangenheit seine heute 18-jährige Stieftochter sexuell missbraucht haben.
Der Kreisvorsitzende der Stuttgarter CDU (bis 2011), außerdem Kuratoriumsmitglied des evangelikalen Vereins ProChrist, Michael Föll, wurde im Zusammenhang mit dem Verfahren gegen den Eiskunstlauftrainer Karel Fajfr, der 1995 der Misshandlung einer Schutzbefohlenen, des sexuellen Missbrauchs einer Schutzbefohlenen in elf Fällen sowie der Körperverletzung in zwei Fällen schuldig gesprochen wurde, wegen Beihilfe zur Misshandlung Schutzbefohlener verurteilt.
zum Beitrag15.05.2014 , 15:29 Uhr
@Janek: Das, was Sie fordern, nennt man Gesinnungsjournalismus. Meinen Sie das wirklich im Ernst?
Aber keine Sorge, Täter gibt es überall:
2004 fiel der CDU-Politiker und ehrenamtliche Bürgermeister der Gemeinde Harsefeld bei Stade Hans-Hinrich Meibohm (67) auf, weil er vier minderjährige Mädchen auf seiner Ponyweide sexuell missbraucht haben soll. „Offenbar hat der Beschuldigte schon seit Jahren Kinder auf seine Wiese zum Reiten eingeladen“, sagt Johann Schlichtmann, Sprecher der Stader Polizei. Dabei sei es offenbar bereits mehrfach zu sexuellen Übergriffen seitens des Bürgermeisters gekommen.
2009 wurde gegen den damals 37 Jahre alten SPD-Fraktionsvorsitzenden im Rat von Salzgitter und Diplom-Verwaltungswirt Daniel Hiemer wegen Kinderpornografie ermittelt.
zum Beitrag15.05.2014 , 11:48 Uhr
Am Schlimmsten wirkt sich hier das aus, was die GRÜNEN jetzt wieder an den Tag legen (was aber auch bei der Katholischen Kirche, in der Odenwaldschule, anderen Parteien, Internaten, Schulen usw. zu beobachten ist): So tun, als handele es sich hierbei um Einzelfälle, um ein vorübergehendes Phänomen, etwas, das in irgendwelchen Sonderzirkeln abgearbeitet und dann zur Tagesordnung übergegangen werden kann.
Nein, es handelt sich um ein tief mit ALLEN gesellschaftlichen Strukturen und Institutionen zusammenhängendes Thema und das muss endlich offengelegt werden. Es handelt sich ganz konkret um zehntausende (!) Kinder und Erwachsene, die dieser noch immer weit verbreiteten gesellschaftlichen Ignoranz gegenüber den tatsächlichen Zusammenhängen und Hintergründen bis heute tagtäglich zum Opfer fallen. Und niemand - auch nicht die GRÜNEN - kann mehr sagen, das habe man nicht gewusst.
zum Beitrag15.05.2014 , 11:47 Uhr
Wenn allerdings vor Gericht die Täter weinen, spricht niemand davon, dass sich hier ein Täter in die „Opferrolle“ einrichtet. Es wird nicht erkannt, dass der Täter um sich selbst weint, weil es ihm peinlich ist, dass er nun als „Kinderficker“ dasteht. Das kratzt am männlichen Selbstverständnis und DESHALB weinen diese Täter! Nicht, weil es ihnen um die Kinder leid täte. Wenn der (mutmaßliche) Täter jetzt als „Normalo“ beschrieben wird, als jemand, der „auch mal zotige Witze reißt“, ein bisschen faul und eigentlich politisch uninteressiert ist, dann zeigt das zunächst erst einmal wieder, wie viel Aufmerksamkeit dem Täter und seiner Geschichte zukommt. Die „häufig abwesende Frau“ muss auch noch zur Begründung herhalten – der „sexuelle Notstand“ leuchtet im Hintergrund schon neonfarben auf!
Wann endlich bekommen einmal die kindlichen Opfer und ihre Lebensgeschichten soviel Raum?? Wann endlich wird das Wissen über das, was da tatsächlich passiert, wenn die Floskel „sexueller Kindesmissbrauch“ fällt, und was das in seiner gesamten Konsequenz für die Betroffenen bedeutet, soweit Allgemeinwissen, dass endlich ein informierter und sachgerechter Umgang mit diesen Fällen, den Betroffenen und den Sexualstraftätern erfolgt? Wir wachen zwar langsam auf, aber noch immer wirken alte Paradigmen in der Einschätzung dieser Straftaten und beeinflussen den Umgang damit.
zum Beitrag15.05.2014 , 11:47 Uhr
Die Reaktion der GRÜNEN unterscheidet sich um Nichts von der üblichen Reaktion des Umfelds: (Tot)Schweigen, Verleugnen, Ausblenden. Das machen die Mütter so, das machen die Bischöfe so, das machen die Schulleiter und Lehrerkollegen so, das machen alles so. Dass die GRÜNEN das aber auch nach der kritischen Aufdeckung ihrer Geschichte noch so machen, zeigt, was von ihrer angeblichen Aufarbeitung zu halten ist: nämlich nichts. Sie haben das Problem an ein Forschungsinstitut ausgelagert, innerhalb der Partei herrscht business as usual. Auseinandersetzung mit und fundiertes Wissen über die Thematik, über die Zusammenhänge, Hintergründe und Strukturen von sexueller Gewalt gegen Kinder und ihrer Täter/innen sowie den richtigen Umgang damit? Offensichtlich Fehlanzeige. Wir erleben wieder nur die übliche Selbstschutztaktik und das übliche Selbstmitleid.
Der (mutmaßliche) Täter „weint“. Ja, das geht zu Herzen. Ein erwachsener Mann, der weint. Dass die kindlichen Opfer wesentlich mehr Gründe hätten, zu weinen, dieses aber erstens niemand gesehen hat bzw. zweitens vielleicht aufgrund der trauma-typischen Folgen der an ihnen verübten Sexualstraftaten oftmals gar nicht können (oder wenn, dann wird es nicht verstanden), wird erstens vergessen und zweitens oftmals als fehlender Schaden missinterpretiert. „Kinder vergessen sowas“ – ein teurer Irrtum, wie man inzwischen weiß. Denn solche Erfahrungen graben sich tief in Körper und Seele ein, und wenn diese Zeitbomben dann irgendwann im Erwachsenenalter beispielsweise als Depression, Angststörung oder Krebs platzen, dann werden sie mit den Taten nicht mehr in Verbindung gebracht. Stattdessen werden sie auf Kosten der Allgemeinheit behandelt oder den Betroffenen vorgehalten, sie würden sich in einer „Opferrolle“ einrichten.
zum Beitrag15.05.2014 , 11:46 Uhr
Einerseits wundert man sich, dass im Jahr vier nach Canisius und im Jahr x nach der „GRÜNEN Pädophilie-Debatte“ noch so mit der Thematik umgegangen wird – andererseits ist es für Betroffene nix Neues: Alle (vermeintlich) Außenstehenden sind immer fassungslos und „betroffen“ – während die TATSÄCHLICH Betroffenen (die kindlichen Opfer) aus dem Blick geraten.
Zitat: „Für uns Grüne sind die erhobenen Vorwürfe kaum zu ertragen.“ Für Erwachsene also sind allein die VORWÜRFE nicht zu ertragen – wie muss es dann erst für die Kinder mit den TATEN sein??? Und sind wir doch mal ehrlich: Für die GRÜNEN ist doch nicht der sexuelle Übergriff auf die Kinder „nicht zu ertragen“. Für sie ist die Verknüpfung von sexueller Gewalt an Kindern mit ihrer Partei schwer zu ertragen, was sich in den Worten Hofreiters klar niederschlägt (Zitat): „Die widerwärtigen Verbrechen, die ein Mitglied unserer Partei begangen hat, sollte man nicht vermischen mit schrecklichen Debatten, auch wenn manches zusammenhängen mag.“ Es geht um IHR Image, es herrscht die Angst, dass diese Wählerstimmen kostende Debatte wieder aufkommt – und das hätte schließlich reale Folgen für den einen oder anderen, der mit Parteiarbeit seinen Lebensunterhalt erzielt. Mal ganz abgesehen davon, dass man seit dieser „leidigen Sache“ nicht mehr automatisch per Parteibuch zu den „Guten“ gehört. Das ist für manchen schwer erträglich.
zum Beitrag27.04.2014 , 12:56 Uhr
Depression zum Ergebnis eines sinnvollen evolutionären Prozesses zu machen, ist ein weiterer geschickter (oder bloß naiver?) Schachzug zur Verleugnung von Elterngewalt. In unserer Gesellschaft herrscht ein großes Tabu: Es darf nicht gesagt und anerkannt werden, dass vor allem frühe negative Kindheitserlebnisse die Ursache für die meisten späteren Probleme körperlicher, seelischer und sozialer Art sind. Erziehung ging (und geht immer noch) häufig mit Gewalt einher. Diese Gewalt in frühen Jahren (psychisch, physisch, seelisch) hat Folgen, weil sich das kindliche Gehirn ebenso wie die Gene entsprechend ihrer Umwelt(erfahrungen) entwickeln.
Bereits in den 1990er Jahren machten amerikanische Forscher die Zusammenhänge zwischen negativen Kindheitserfahrungen und deren starken Einfluss auf die spätere Gesundheit bekannt. In der so genannten ACE-Studie (Studie (ACE = Adverse Childhood Experiences, „nachteilige Kindheitserfahrungen“) wurden insgesamt acht negativen Kindheitserfahrungen (emotionale, körperliche oder sexuelle Misshandlung, Aufwachsen in einem Haushalt, in dem jemand Alkohol oder Drogen missbraucht, psychisch krank ist, die Mutter Gewalt erfährt oder ein Haushaltsmitglied im Gefängnis ist) identifiziert. Es zeigte sich, dass belastende Kindheitserlebnisse häufig sind und dass sie erheblichen Einfluss auf die spätere Gesundheit haben. Je mehr ACE-Punkte (also Arten negativer Kindheitserfahrungen) eine Person berichtete, desto höher war ihr Risiko auf problematische Verhaltensweisen wie Rauchen, Alkoholkonsum oder Essstörungen. Auch hinsichtlich psychischer Erkrankungen zeigten sich ähnlich starke Effekte: ein Mensch mit einem ACE-Punktwert von 4 oder mehr hatte ein 460 % höheres Risiko, an einer Depression zu erkranken als ein Mensch mit einem ACE-Punktwert von 0. (www.acestudy.org/files/Gold_into_Lead-_Germany1-02_c_Graphs.pdf)
zum Beitrag