Profil-Einstellungen
Hier könnten Ihre Kommentare stehen
Herzlich willkommen.
Auch Sie haben eine Stimme und auch die soll gehört und gelesen werden.
Hier werden alle Kommentare gesammelt, die Sie verfassen. Außerdem können Sie Kontaktmöglichkeiten hinterlegen und sich präsentieren.
Wir freuen uns, wenn Sie die taz.kommune mit Ihren klugen Gedanken bereichern.
Viel Freude beim Lesen & Schreiben.
meine Kommentare
27.01.2019 , 22:18 Uhr
Messt ihn einfach an dem, was er vor zwanzig Jahren für heute prognostiziert hat...
nickbostrom.com/
zum Beitrag09.07.2017 , 12:44 Uhr
Vielen Leuten gehen bei Definitionsversuchen erdgeschichtlicher Epochen die Zeitmaßstäbe verloren. Vom Älteren zum Jüngeren werden die Alter der Epochen, Systeme und Formationen immer kürzer: Während das Archaikum (Dauer: ca. 2.000.000.000 Jahre) und das Proterozoikum (Dauer: 1.900.000.000 Jahre) noch ordentlich lang waren, sind das Paläozoikum (290.000.000 Jahre) und das Mesozoikum (190.000.000 Jahre) schon deutlich kürzer. Das Känozoikum bringt es auf nur noch 65.000.000 Jahre.
Das Gleiche passiert mit den Systemen: Die Kreide war mit 79.000.000 Jahren länger als das ganze Känozoikum, das Paläogen kommt auf 42.000.000, das Neogen auf 20.000.000 Jahre; dagegen ist das (aktuelle) Quartär mit 2.600.000 Jahren ein Furz im Wind. Innerhalb des Quartärs umfasst das Paläozän 10 und das Eozän sogar 12 Millionen Jahre lang ist, kommt das Holozän auf mickrige 11.000 Jahre. Ein Tausendstel Eozän! Gerade mal die aktuelle Warmzeit. Holozän bedeutet "Vollständigkeits-Neuheit", danach kommt eigentlich nix mehr.
zum Beitrag27.05.2017 , 21:02 Uhr
Hier eine Drossel gegen Ölüberschuss: https://www.heise.de/foto/galerie/fullscreen/?fotoID=f9144d0e178d739e60ea5a29c2bc2a25
... noch eine... https://www.heise.de/foto/galerie/fullscreen/?fotoID=1d81e254c85ba0cee1dc7d3711f85b69
... und eine Amsel gegen Fracking: https://www.heise.de/foto/galerie/fullscreen/?fotoID=1372561737f67dcc5417e2227f8441b7
... ein Fink gegen Gewässerverschmutzung: https://www.heise.de/foto/galerie/fullscreen/?fotoID=43a17b3f78e7650e8ec66cc369c3b24a
... und der hier findet die Ölindustrie zum Reihern: https://www.heise.de/foto/galerie/fullscreen/?fotoID=1608a3478f3182ce181ef211b38a6ac6
zum Beitrag12.03.2017 , 14:50 Uhr
Danke für den Artikel, Frau Wiedemann! Vielleicht bleibt noch hinzuzufügen: Die Protestierenden auf dem Tahrir-Platz in Kairo waren zum grüßten Teil Angehörige einer kleinen, gut gebildeten, liberalen Mittelschicht. Als sich herausstellte, dass die Mehrheit der Bevölkerung nicht so sehr westliche Ideale goûtierte, sondern eine Art demokratischen Islamismus der Muslim-Brüder, bildeten sie erschrocken eine Allianz mit al-Sisi und verrieten ihre Ideale. Ich hatte viele Gespräche mit Menschen dieser Mittelschicht und entdeckte schon zu Mursis Regierungszeit, dass die Meisten die Muslim-Brüder zutiefst verachteten - das trug schon rassistische Züge.
Den Jemen kennen Sie auch: Hier gab es kaum eine liberal orientierte Mittelschicht; von vorn herein war die Islah-Partei mit ihrem dubiosen Schech al-Ahmar Träger der schnell gewalttätigen Proteste, und die im Westen als Revolutionsheldin gehandelte Tawakkol Karman assoziierte sich mit ihnen.
In Syrien begann den Aufstand die konservative, sunnitische Landbevölkerung - in Deraa, später in den ärmeren Vierteln von Homs. Die liberale Opposition war zu großen Teilen schon in den Jahrzehnten vorher geflohen, und die Muslim-Brüder erhofften eine Revanche für Hama 1982.
So hat jedes Land seinen eigene Geschichte. Was in unseren Blättern in Deutschland zum "arabischen Frühling" zu lesen war, entsprach einem Wunschbild - und vielleicht ist eine in Ansätzen demokratische Herrschaft der Muslim-Brüder, die zu großen Teilen von Qatar finanziert werden, immer noch weniger übel als säkulare Gewaltdiktaturen eines al-Assad oder eines al-Sisi. Allemal wäre sie besser als ein "Kalifat" oder eine Terrorherrschaft a'la Wahhabi und deren Truppen der al-Qaida.
zum Beitrag30.12.2016 , 11:45 Uhr
... im Web sind sie auch (falls es jemanden interessiert):
http://regionalwert-hamburg.de/aktien
zum Beitrag23.12.2016 , 15:12 Uhr
Die Jägerei und Sammlerei wäre exakt dann wieder eine Option, wenn mindestens 999/1000 der Menschheit ausgestorben sind. Und: Die patriarchale Monogamie war eine Anpassung, nicht an einen "Fortschritt", sondern an ein drangvoll enges Zusammenleben in hierarchisch organisierten Gemeinschaften. Die physiologischen Anpassungen an die Sammler- und Jägerkultur können sich natürlich in lächerlichen 8.000 Jahren (300 Generationen) schon wesentlich geändert haben.
Aber vielleicht schafft die Menschheit ja durch Enttabuisierung und Ablegen sexuellen Besitzdenkens so etwas wie eine kulturelle Versöhnung moderner Lebensformen mit dem Triebleben.
zum Beitrag10.12.2016 , 20:08 Uhr
In der Rezension fehlt der bedeutendste internationale Player; bleibt zu hoffen, dass er im Buch angemessen behandelt wird: Wie sollen international operierende Unternehmen und Financiers in Frau Benhabibs Rechtssystem eingebunden werden? Welches internationale Recht (und welche Exekutive) soll z.B. Sklavenarbeit in Bangla Desh, Kleinbauernvertreibung für Großprojekte in Lateinamerika und Landraub in Afrika stoppen und die Schuldigen hinter Gitter bringen?
zum Beitrag22.11.2016 , 17:50 Uhr
Das Geschäftsmodell Argentiniens: Billiger Export von Futtermitteln und Kleinlaster in Lizenzproduktion. Absetzbar überall, wo Tiere in Massentierhaltung gezüchtet werden: http://atlas.media.mit.edu/en/profile/country/arg/.
Abnehmer sind v.a. Brasilien, dann China, dann USA. Vielleicht sollte Macri das Fernost-Geschäft fördern?
Oder weniger Roundup Ready-Soja und mehr Rindfleisch aus Weidehaltung exportieren?
zum Beitrag12.11.2016 , 00:50 Uhr
Jetzt haben wir es amtlich: Es gibt einen "Tiefen Staat" in Deutschland; wenn es mächtigen Interessen widerspricht, werden Verbrechen nicht aufgeklärt.
Wo kann man die verantwortlichen Behörden abwählen?
zum Beitrag11.11.2016 , 13:18 Uhr
Es sind nicht Apples Milliarden, sondern Irlands Milliarden. Wenn das Land Apple oder sonst irgendwem ein paar Milliarden Euro schenkt, ohne eine vorher ausgeschriebene und bewilligte Leistung dafür zu bekommen, so nennt man das "Veruntreuung öffentlicher Gelder".
zum Beitrag06.11.2016 , 13:30 Uhr
Eine Lösung: Bauen auf den Mais- und Rapsäckern im Umland plus schneller, guter und billiger Anbindung per ÖPNV. Dafür braucht's dann keinen "Biodiesel" mehr, und Fleisch aus Mastbetrieben wird - als angenehmer Nebeneffekt - teurer
zum Beitrag17.10.2016 , 22:49 Uhr
Ich fürchte, bald wird es - wie in Aleppo - Bilder von toten Zivilisten und blutenden kleinen Kindern geben. Nur diesmal im russischen Fernsehen.
zum Beitrag22.09.2016 , 22:09 Uhr
Erinnert sich noch jemand an den schwarzrotgoldenen Sch...haufen unter dem Spruch:"Du bist Deutschland"? - Das hier müffelt ganz ähnlich; in der feinen Gesellschaft von Soros und Bertelsmann fehlen bloß noch Scholz & Friends.
Schade; SO wird die AfD niemals verschwinden.
zum Beitrag20.09.2016 , 18:12 Uhr
"Da die Aufständischen aber nicht über Helikopter und schon gar nicht über Kampfjets verfügen, kann der Angriff nur von der syrischen oder russischen Luftwaffe verübt worden sein."
Seltsamer Un-Schluss. Ich kenne mindestens zwei weitere Mächte, die mit Kampfflugzeugen in der Gegend von Aleppo operieren (und den IS mehr oder minder verdeckt unterstützen, weshalb ihnen an der Waffenruhe verbunden mit gemeinsamem Kampf gegen den IS überhaupt nichts gelegen ist). Weshalb sie es für sinnvoll halten könnten, jeglichen Konsenz zwischen Westen, Russland und Syrien im wahrsten Sinne des Wortes zu torpedieren.
zum Beitrag17.08.2016 , 07:50 Uhr
Die Frontlinie verläuft hier quer durch wissenschaftliche Institutionen und andere Interessensgruppen. Während den Kreationisten und Esos jeglicher "wissenschaftliche" Habitus fehlt und sie deshalb leicht als Antiwissenschaftler zu identifizieren sind, ist das bei Klimawandelleugnern, Tabakverharmlosern und Impfgegnern nicht so einfach: Die treten selber im weißen Kittel auf und tun so, als bemühten sie wissenschaftliche Argumente. Ihre Etikettierung als "Skeptiker" tut ihnen nebenbei zu viel der Ehre an; als Skeptiker (im Original) bezeichnen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die Hokuspokus und Paranormales entzaubern.
Leider fehlt den Betreibenden der Wissenschaft öfters ein Schuss Skepsis, und leider sehen sie sich oft in erster Linie als loyale Mitarbeiter irgendeiner Firma oder eines Instituts und verteidigen dessen Interessen; erst in zweiter Linie bemühen sie sich um objektive Überprüfung. Als Beispiel sei die Kampahne gegen M. Séralini et al. https://de.wikipedia.org/wiki/Gilles-%C3%89ric_S%C3%A9ralini
angeführt.
zum Beitrag10.08.2016 , 12:27 Uhr
Wenn es darum geht, den Sumpf trockenzulegen oder nicht, ist die Meinung der Frösche dazu bereits bekannt. Ob sie im Bass quaken oder im Falsett, ob sie dabei auf und ab hüpfen oder Fliegen fressen, ist sekundär.
zum Beitrag25.07.2016 , 18:40 Uhr
Hey, mal langsam, Mr. Bostrom! Das eine oder andere grundlegende physikalische Prinzip müssen wir schon noch lernen, bevor wir eine "starke KI" zusammenbasteln können. Seit der Existenz der ersten mechanischen Uhren glaubte die Menschheit, intelligente Automaten kämen gleich um die nächste Ecke der Entwicklung. Allerdings sind von-Neumann-Maschinen, darauf basierende neuronale Netze und sogar die gerade erst im Entstehen begriffenen Quantencomputer algorithmisch berechenbar und eben deshalb noch kein Substrat für selbstbewusste Intelligenz. Siehe z.B. bei Penrose, Rezension hier: https://plus.maths.org/issue18/reviews/book1/2pdf/index.html/op.pdf
zum Beitrag07.07.2016 , 11:36 Uhr
Herr Hofreiter kann schon recht haben, sofern man eine Entwicklung akzeptiert, die ihm vermutlich nicht recht ist: In 20 Jahren lässt sich Fleisch ziemlich sicher sehr kostengünstig in guter Qualität und allen Geschmacksvarianten direkt als Schnitzel oder Filet in Gewebezuchtautomaten herstellen.
Dabei wird jegliches Tierleid vermieden, die Notwendigkeit für Massenhaltung von Haustieren entfällt, und die Bio-Produkte aus echten, freilaufenden Rindern, Schweinen und Hühnern bedienen einen sehr überschaubaren hochpreisigen Nischenmarkt für Schlachteplatten-Freaks, Gourmets und Leute, die bereit sind, für die Bewahrung von Nutztierrassen viel Geld auszugeben.
zum Beitrag02.07.2016 , 10:51 Uhr
Der Glaube, unsere Technik könne uns retten, ist - angesichts ihrer rudimentären Komplexität verglichen mit der Natur und unserem eigenen Denk- und Fühlorgan - reichlich naiv.
Womit Greffrath allerdings recht hat: Ohne Begeisterung für die Suche nach Erklärungen (Naturwissenschaft genannt), rationaler Umsetzung der damit erzielbaren neuen Techniken zur Verbesserung der Lebensumstände der großen Mehrheit unter Schutz der Natur und der Konstruktion (notwendig vereinfachender, aber sich der Realität annähernder) numerischer Modelle ökologischer und ökonomischer Kreisläufe wird die Linke utopie- und orientierungslos bleiben oder irgendwelchen Charismatikern hinterherrennen, wie es bisher vor allem die Rechte gut kann.
Wissenschaft und Technik können übrigens, seit jede/r mitteleuropäische Bürger einen Computer zu Hause stehen hat und sich Internet und Informatik bis nach Zentralafrika verbreitet haben, zu einem demokratischen Projekt werden.
zum Beitrag20.06.2016 , 03:35 Uhr
Was hilft noch?... Die Schnüffler in einem Wust an Fake-Daten ersäufen.
... Dieser Kommentar, z.B., kommt aus Südamerika :-))
zum Beitrag07.06.2016 , 10:48 Uhr
Die Bewohner Gleidingens und Rethens werden sich freuen, dass viele AutofahrerInnen lieber die Parallelstrecke durch die Dörfer nehmen, als sich polizeilich dokumentieren zu lassen.
zum Beitrag19.05.2016 , 16:24 Uhr
Ist es das Schicksal jedes Friedensnobelpreisträgers, zu einem Krieger zu mutieren? - Ich habe Frau Karman als das Gesicht des "neuen Jemen" erlebt in 2011, war ein wenig skeptisch, als sie sich zu den Muslim-Brüdern und Sheikh Hamid al-Ahmar (al-Islah Party) bekannte, der vor der Revolution 2011 nicht durch Freundschaften mit liberalen Studenten und emanzipierten Frauen aufgefallen war - und halte ihren Schritt, die Houthi zu verfluchen, für konsequent aber hinsichtlich eines Friedens nicht zielführend.
Aus den Reihen der Zaidi, von denen die Houthi die prominenteste Familie ist, kamen die Emire, die (den Nord-) Jemen bis in die 60er Jahre hinein von allen modernen Entwicklungen abschotteten -zunächst im Auftrag der Osmanen. Später war die Bergregion des nordwestlichen Jemen für Kolonisten wenig interessant, so dass nur Südküste und Hadramaut an die Briten, später an die "sozialistische Völkerfamilie" gingen.
Die Houthi lieferten sich seit jeher einen Kampf mit Präsident Ali Abdullah Salih - um die absolute oder relative Unabhängigkeit ihrer Territorien Sa'ada, Hajja, Al Jauf und eines Teils von Amran. Sie stürmten in 2014 Sana'a erst, nachdem zwei ihrer Verhandlungsführer an der National Dialogue Conference erschossen worden waren und ihre Wunschregion nicht zustande kam, sondern auf andere Regionen aufgeteilt wurde.
Angesichts ihrer Gefechtsbereitschaft und ihrer Stärke (gemeinsam mit ca. 1/2 der alten Armee) SIND sie DER Machtfaktor und lassen sich nicht wegbomben - es sei denn, man wolle den gesamten West-Jemen plattmachen und ein paar Millionen Tote dafür in Kauf nehmen.
Im Übrigen werden die Houthi, wenn überhaupt, dann nur marginal vom Iran unterstützt: https://www.washingtonpost.com/news/monkey-cage/wp/2016/05/16/contrary-to-popular-belief-houthis-arent-iranian-proxies/
Frau Karman, eine Autonomie der Houthi-Provinzen müsste die Demokratie im Jemen nicht stören. Ohne diese Autonomie käme die Demokratie aber nicht zustande.
Was ist Ihnen lieber?
zum Beitrag19.04.2016 , 17:29 Uhr
Toller Titel! Als Erstes extrahierte ich "Pferd" und "Klo". Klopferd. Dann Schenkelklopferd - und fühlte mich weniger an radikalen Islam, sondern eher an Reitstunden unter Aufsicht terroristischer Reitlehrer erinnert.
zum Beitrag06.04.2016 , 23:10 Uhr
"Kapitalismus ist nur ein Name für das natürliche Verhalten des Menschen." - Richtig, abgesehen davon, dass es doch sehr viel abweichendes Verhalten "der" Menschen gibt.
Das natürliche Verhalten umfasst im Falle der Überschussproduktion - im Unterschied zu Jäger- und Sammlergruppen - feudalistische Gesellschaften mit Leibeigenschaft, Dauergewalt auf niedrigem bis mittlerem Niveau, unterbrochen von intensiven Kriegen, Überhöhung der Religion bis zu Menschenopfern, Todesstrafe und Folter, regelmäßigen Pogromen gegen unterschiedliche Minderheiten... solche Gesellschaften dominierten die Erdoberfläche für immerhin ca. 8000 Jahre und tun es zum Teil heute noch.
Wenn man dieses natürliche Verhalten nicht so toll findet, kann man es durch regelmäßige Anstrengungen, "Kultur" und "Zivilisation" genannt, überwinden und etwas Künstliches, Selbstausgedachtes und Besseres an seine Stelle setzen. Rückfälle durch unzureichende Anstrengung sind natürlich immer möglich.
Auf genau diese Weise kann (und sollte) man auch den Kapitalismus überwinden, weil er eine Fehlanpassung (an eine nicht mehr so wie vordem vorhandene Welt) darstellt.
Man kann sich durch regelmäßige Mühen seine Haare färben, tönen oder abrasieren; da gibt es eine Menge Möglichkeiten...
zum Beitrag06.04.2016 , 21:40 Uhr
Der Kapitalismus kann nur überwunden werden, wenn viel bewusste Anstrengung und tatsächlicher Altruismus koordiniert und dauerhaft gerechte Gesellschaftsstrukturen etablieren und erhalten. Das klingt trivial, ist aber nur Ausdruck eines viel zu wenig beachteten Faktums: Wenn nichts anderes ist, ist Kapitalismus.
Wenn jeder sein Eigentum nur weggibt, wenn er dafür etwas für ihn Wertvolleres bekommt; wenn Stärke immer zu noch mehr Stärke führt, dann ist das eine Art maximal entropischer Gesellschaftszustand - eine Art Gleichgewicht auf niedrigstem Niveau. Das kann nicht weiter kaputtgemacht werden, da das Weiterkaputtmachen keine noch höhere Entropie erzeugen kann.
Es kann nur unter Aufwendung von Energie repariert oder aufgebaut werden, und was dann entsteht, ist kein Kapitalismus mehr.
zum Beitrag01.04.2016 , 23:53 Uhr
April, April, geht wählen, wann er will...
zum Beitrag17.03.2016 , 17:31 Uhr
Was mir dazu einfällt? Ein altes Stück Musik; darin die Zeile:"All you zombies show your faces..."
zum Beitrag03.03.2016 , 16:17 Uhr
AAAAARRRRGGGGHHHH!
Bis jetzt weiß kein Mensch, was das Zeug war, das VB dabei hatte (außer vielleicht "Bild", und die wissen bekanntlich alles); was ich mich allerdings frage, das ist: Seit wann werden Bundestagsabgeordnete so gründlich gefilzt - und zu welchem Anlass - dass ein erbsengroßes Prischen Irgendwas dabei auffällt und einen riesigen Medienrummel auslösen kann?
zum Beitrag02.03.2016 , 16:09 Uhr
Johann Strauß hat vielleicht ganz hellsichtig das Parteiprogramm der Nord-CDU vorausgeahnt und vertont:
http://www.planet-vienna.com/musik/operette/texte/schweinespeck.htm
(natürlich ist die in der Operette verwendete Bezeichnung "Zigeunerbaron" heute inadäquat, aber vielleicht gibt es einen "Vorsitzenden des Arbeitskreises der Sinti und Roma in der CDU", der mit ziemlicher Sicherheit keine Verzehr-Empfehlungen für was-auch-immer abgibt).
zum Beitrag28.02.2016 , 19:17 Uhr
Die Wahrscheinlichkeit, dass mindestens eines von Herrn Steebs Kindern schwul, lesbisch, bisexuell oder transgender wird oder ist, liegt bei über 50%. Da hoffe ich doch, sein Gott verhilft ihm zur Akzeptanz!
zum Beitrag23.02.2016 , 22:04 Uhr
Ich war dieses Jahr in Dresden. Ich war dieses Jahr gerne in Dresden. Ich war allerdings fast ausschließlich in Dresdens wunderschöner Neustadt - der pegidafreien Go-Here-Zone.
zum Beitrag14.02.2016 , 12:34 Uhr
... da fehlt doch noch etwas...
Wenn ich das beschriebene zweidimensionale Analogon - Landschaft - in drei Dimensionen übertrage, dann fehlt mir plötzlich eine Raumdimension, in die die bisherigen drei gekrümmt sein können. In den Feldgleichungen taucht jedoch gar keine Zusatzdimension auf. Da wird die Krümmung einfach als der Wert eines Dimensions-4-Tupels eines Vierertensors behandelt, also die Krümmung wie eine richtungs- und koordinatenabhängige Eigenschaft des Raumes gesehen, welche völlig durch den Energie-Impuls-Tensor bestimmt ist (der die Massenverteilung und -bewegung im Raum abbildet). Krümmung ist damit - und hier passt der Artikel wieder - eine Eigenschaft, die der Raumzeit von der Materie und Energie darin gegeben wird. Allerdings braucht es keinen 4-D-"Überkörper" zu geben, dem die Raumzeit als "Über-Oberfläche" aufgeprägt ist - und das ist verdammt unanschaulich.
zum Beitrag30.12.2015 , 13:56 Uhr
Die Regimes dieser netten Gemeinwesen am Golf bestätigen die Zeilen des Poeten al-Ajami aus seinem "Jasmingedicht" auf das Trefflichste. So sollte er seine Verhaftung eigentlich vorausgeahnt haben und das Risiko, eingekellert zu werden, bewusst auf sich genommen haben.
Nun fragt sich, welche tollen "westlichen Werte" unsere Regierungen, die natürlich nur aus frei gewählten Ehrenmenschen bestehen, damit verteidigen, dass sie Waffenlieferungen an jene "Verbrecher" zustimmen und ihnen große Mengen Öl und Gas abkaufen.
zum Beitrag14.11.2015 , 16:24 Uhr
Ich würde den Typen nicht zu viel Respekt für ihre "gut organisierte Gruppe" zollen. Deren Hauptproblem war das Finden und die Ausrüstung mit Mordwaffen jener ca. 8 Verrückten, die bereit waren, an verschiedenen Stellen gleichzeitig Amok zu laufen.
Wer auch immer diese Gruppe war, so ist deren Vorrat an Verrückten offenbar recht groß.
zum Beitrag30.10.2015 , 16:58 Uhr
Man kann ohne Probleme für und wider den Fleischkonsum argumentieren, aber man kann nicht verlangen, dass statistisch abgesicherte Studien nicht publiziert oder widerrufen werden, weil die Wahrheit irgendwelchen Geschäften schadet. Wenn jemand das verlangt, dann verliere ich jedes Vertrauen in ihn und seine Produkte, denn... wer weiß, was er sonst noch zu verbergen hat?? - Aus diesem Misstrauen heraus lasse ich das Fleisch erst mal im Laden vergammeln; egal, ob mehr oder weniger cancerogen.
zum Beitrag03.10.2015 , 13:35 Uhr
Lieber Herr Hanning,
wie Sie wissen, ist nicht nur die offene Kommunikation ggen Abhörversuche unsicher, sondern auch die verschlüsselte. In so ziemlich jedes Verfahren, auf Rechnern und in TK-Anlagen Verschlüsselung zu implementieren, haben sich diverse Geheimdienste hineingedrängelt - durch Erpressung von Firmen, durch vergiftete "Empfehlungen", durch Software, die schon die Klartext- Versionen vor Verschlüsselung auf dem Gerät des Opfers mitloggt oder gleich die Tastatur. Vielleicht machen Kryptogramme den Diensten ein wenig mehr Arbeit, im Wesentlichen sorgen sie bloß für mehr Erpressung und mehr "Staatstrojaner".
Mit oder ohne Verschlüsselung ist also das Fernmeldegeheimnis (Art. 10 GG) gebrochen, und zwar auch der Art. 2, denn das Geschnüffel dient in der überwiegenden Zahl der Fälle nicht "dem Schutze der freiheitlichen demokratischen Grundordnung oder des Bestandes oder der Sicherung des Bundes oder eines Landes", und die Nichtinformation des Betroffenen wird auch nicht durch eine "Nachprüfung durch von der Volksvertretung bestellte Organe und Hilfsorgane" ersetzt. Jedenfalls sind weder GCHQ noch NSA noch andere Dienste vom Bundestag bestellt.
Um dem offensichtlichen permanenten Rechtsbruch abzuhelfen, muss eine abhörsichere Infrastruktur die bisherigen TK-Verbindungen ersetzen. Sie und ich wissen, dass das machbar ist und mit gar nicht so hohen Kosten verbunden wäre. Allerdings würden sich die inländischen Dienste damit ebenfalls aussperren. Und DAS wollen Sie nicht, Herr Hanning - freie Kommunikation darf nicht möglich werden; da nimmt man lieber permanent andauerndes Verbrechen in Kauf.
zum Beitrag26.09.2015 , 14:44 Uhr
... ein Vorgeschmack auf Deutschland - etwa 2025?
zum Beitrag12.09.2015 , 00:05 Uhr
Wie wär's mit:"Wir benutzen Ihre Daten ausschließlich zur Abwicklung des Geschäfts, für das Sie uns Ihre Daten gegeben haben. Innerhalb der nächsten 30 Tage löschen wir sie vollständig."
Einfach genug, lieber Handel?
zum Beitrag26.08.2015 , 13:18 Uhr
Im Titelbild zum Artikel ist der große und viel ältere Baal-Tempel (des mesopotamischen Gottes Bel-Marduk) zu sehen, der hoffentlich nicht auch noch gesprengt wird. Der Baal-Schemin-Tempel (phönizischer oberster Gott) war ein kleineres Gebäude, welches das Gesamtbild Palmyras nicht so stark prägte wie der große und ältere Baal-Tempel, aber kulturhistorisch ähnlich bedeutsam war.
Ein Bild hier: http://www.panoramio.com/photo/43090530
zum Beitrag26.08.2015 , 12:51 Uhr
Welches Problem gibt es denn bei der Nutzung des Salzes als Versatzmaterial in ausgesalzten Grubenbereichen und abgeworfenen offenen Strecken? - Man könnte auf diese Weise Bergschäden vorbeugen - und die mögliche Laugung des Versatz-Salzes durch Grundwasserzutritt dürfte erheblich geringere Mengen an Wasser kontaminieren als die Lagerung und Auswaschung unter freiem Himmel.
zum Beitrag17.08.2015 , 17:44 Uhr
Ganz im gegenteil zu Frau Kappert würde ich dem Spiegel hier Lob zollen. Suggestive Vermutungen haben in einem Bericht nichts zu suchen. Dafür gibt es Kommentare, wo man eigene Vermutungen als solche gekennzeichnet äußern kann.
zum Beitrag05.08.2015 , 14:33 Uhr
Eventuell bezieht sich der Wutausbruch des Herrn Range nicht oder nur zum Teil auf die offenbar als Weisung erteilte Maßgabe des Justizministers, die Sache "Netzpolitik.org" ruhen und das Gutachten dazu un-beauftragen zu lassen.
Ich könnte mir jedoch vorstellen, in Sachen NSA oder NSU habe es auch schon Weisungen gegeben, die Herrn Range nicht gefielen und über die er nicht sprechen darf.
zum Beitrag03.08.2015 , 20:24 Uhr
Wo sind die Wirtschaftssanktionen der ach so moralischen westlichen Welt gegen die mexikanische Regierung? Wir haben tausende straflose Morde, eine nachgewiesen korrupte Regierung in mehreren Bundesstaaten, hunderte Journalisten-, Studenten- und tausende Frauenmorde allein in Cdad. Juárez. Das Ganze ist erheblich schlimmer als z. B. die Auswirkungen des religiösen und antiwestlichen Fanatismus im Iran.
Also, liebe Mitglieder des Un-Sicherheitsrates, liebe G7-Regierungen: Sanktioniert Mexicos Herrscheclique, bis es quietscht! Ol- und Gasboykott und freie Aufnahme aller Flüchtlinge, Waffenembargo und Einreiseverbote für die bekannten Mafia-Gouverneure... DAS wäre eine einigermaßen angemessene Antwort auf das Staatsversagen in Mx!
zum Beitrag02.08.2015 , 23:49 Uhr
Was bevorsteht?? - Wahrscheinlich der repressive Feudalismus Mk. II. Der war in den weitaus meisten Ländern zu den weitaus längsten Zeiten das stabilste "Gesellschafts"-System. Inzwischen hat er einen Verblödungs- und Überwachungsapparat zu Gebote, dessen permanenter Einsatz den Feudalismus noch stärker stabilisiert.
zum Beitrag24.07.2015 , 23:10 Uhr
Interessant. "Gerichtsfeste Beweise" verlangen, bevor man zu ermitteln beginnt - mit dieser Philosophie kann man alle Spurensicherungs-Spezialisten und Forensiker 'rausschmeißen und damit viel Geld sparen.
zum Beitrag19.07.2015 , 21:56 Uhr
Als ahl Jeck kannisch et Lücksche jratuliere: In Kölle hieß ding Alfa "Alaaf".
zum Beitrag19.07.2015 , 14:48 Uhr
Ihre Weltsicht ist leider zu differenziert für die BLÖD-Zeitung, und anscheinend haben sich einige taz-SchreiberInnen bei Herrn Diekmann infiziert.
Ich wünsche der taz "gute Besserung" und gebe zu bedenken, dass mensch das "Komitee der Soldatenmütter" unterstützen UND Verständnis für die Position der Regierung Putin im Ostukraine-Konflikt haben kann, ohne dass einem das egalitäre und anti-imperialistische Wertegerüst zusammenkracht.
zum Beitrag17.07.2015 , 14:53 Uhr
"Fast 500 Milliarden fließen als Direktinvestitionen, die Firmen in den Entwicklungsländern anlegen."
Das ist etwa die Hälfte des Nord-Süd-Kapitalflusses. Würden die Gewinne und Gehälter, die daraus hervorgehen, größtenteils im Süden bleiben, wären Direktinvestitionen ein gutes Entwicklungsinstrument.
"Fast 500 Milliarden an Profiten transferierten multinationale Firmen legal an ihre Aktionäre im Norden."
Damit sind die Direktinvestitionen wieder weg.
Weil darüber hinaus etwa noch einmal so viel Geld für Ausrüstungskäufe, Lizenzen, Patente und Expat-Gehälter nach Norden abfließen, ist der Netto-Kapitalzufluss in Entwicklungsländer stark negativ.
Fazit: So lange, wie die heimische Wirtschaft nicht auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig ist, fahren die Länder des globalen Südens besser mit der Abschottung ihrer Industrien auch gegen ausländische Direktinvestitionen und der Entwicklung sui generis. So haben es Südkorea, Japan, Taiwan und Mainland China vorgemacht, so sollte es Bangla Desh, Indien, Perú und Bolivien nachmachen.
zum Beitrag17.07.2015 , 11:00 Uhr
Ein Vorschlag zur Güte: Da Finnland der stärkste Partner im Euro ist und Griechenland der schwächste, läge es doch nahe, beide zu einer kleinen Währungsunion der "Drachmark" zu koppeln. Die Griechen bekommen Rabatte auf Nokia-Handys, die Finnen Urlaub auf Kreta und Serifos. Piräus wird finnischer Mittelmeerhafen, dafür bekommt Griechenland einen Hafen an der Ostsee. Das finnische Bildungssystem und die griechische Philosophie können sicher prima miteinander für allgemeine Weisheit sorgen - und Sirtaki und Tango harmonierten schon immer. Vielleicht wird ja mal eine politische Union daraus; dann würden wir im Sommer- wie Winterurlaub nach Grinnland fahren.
Noch größeren Charme hätte ein finnisch-griechischer Korridor; eine Sonderwirtschaftszone im Geltungsbereich der Drachmark, die sich über Mazedonien, Serbien, Ungarn, Ukraine, Weißrussland und Ostpreußen erstreckte. Ungarn käme dabei eine Sonderstellung zu, da es kulturell genau zwischen Griechenland (Wein) und Finnland (Sprache) stünde. Der Balatón könnte den Bau des Ägäis-Ostsee-Kanals stark vereinfachen.
Das Ganze klingt zwar albern, wäre aber nach Ricardo - aufgrund der komplementären komparativen Kostenvorteile - ein prima Wirtschaftsraum.
zum Beitrag15.07.2015 , 13:18 Uhr
Jetzt sind wir so weit, dass sich die U.S. gegenüber der EU als das menschenfreundlichere (Sub-) System darstellen können - der Sozialstaat wird hier wie dort niedergerissen, aber in den U.S. schaut man wenigstens noch nach den Normalverdienern und versucht, deren Kaufkraft nicht vollständig zu zerquetschen.
zum Beitrag15.07.2015 , 12:41 Uhr
Sie vergaßen Nr. 4: Das Klima ist - wie die scheibenförmige Erde - von einem Herrn Gott erschaffen und sechstausend Jahre alt.
zum Beitrag21.06.2015 , 11:50 Uhr
Inzwischen umfasst die SPD-relationale Oracle-Datenbank zur Verratsdatenspeicherung mehrere Terabyte an Einträgen.
zum Beitrag07.06.2015 , 10:28 Uhr
Wo zielen die Afghanen oder Jemeniten wohl hin, sobald sie selber Drohnen bauen können??
zum Beitrag29.05.2015 , 20:19 Uhr
Abgesehen von Vermutungen zum Verwendungszweck, die im Falle Hastert angebracht sein könnten - oder auch nicht: Wer kann mir eigentlich verbieten, ein paar Millionen in bar von meinem Konto zu holen (wenn sie drauf liegen), um sie einer Person meiner Wahl zu geben??
Die Bank ist gehalten, meinen Kontoinhalt sauber zu halten; ab 10.000 EUR in bar muss ich der Bank belegen, wo ich sie her habe, um Geldwäsche auszuschließen. Aber beim ABHEBEN???
zum Beitrag23.05.2015 , 22:23 Uhr
Hier der weise Plan:
- Unterstützung Saudi-Arabiens einstellen.
- Da, wo es grundsätzlich möglich ist, das heißt, in den OECD-Ländern, Armut abschaffen.
- Im Rest der Welt: Elend abschaffen. Darauf hin arbeiten, dass Armut dort auch abgeschafft wird.
- Aus den Parlamenten alle herauswählen, die gleichzeitig Lobbyisten und Abgeordnete sind.
- Die Parlamente zu dem machen, wozu sie mal gedacht waren: zur Legislative.
- Die Exekutive effektiv - und vollständig - durch die Legislative kontrollieren lassen, statt der Exekutive zu erlauben, verdachtsunabhängig Bürger zu kontrollieren.
- Um das Ganze zu finanzieren: Vermögenssteuer von 1% / Jahr, Erbschaftssteuer von 100% bei 2 Mio. Freibetrag sowie Finanztransaktionssteuer einführen.
- Auf dieser Basis einer relativen materiellen Sicherheit Debatten anregen darüber, welches Wertegerüst die Gesellschaften sich geben wollen, warum, und wie die Andersdenkenden auch zu ihrem Recht kommen.
Träumerei? - Mag sein. Aber ohne dieses Programm werden wir mörderische Terror-Truppen niemals los.
zum Beitrag17.05.2015 , 18:30 Uhr
Der Gorilla auf dem Platz wird beharrlich übersehen - nicht nur in diesem Artikel: Saudi-Arabien hat ca. 23 Millionen Staatsbürger, die sich nahe der Grenze zum Jemen konzentrieren. Ein großer Teil Jazaans und Asirs gehörten früher zum Jemen. Direkt südlich der Grenze liegen die Houthi-Provinzen. Auf beiden Seiten der Grenze fällt genug Regen für Landwirtschaft - im größten Teil der Arabischen Halbinsel ist das nicht der Fall.
Das Pro-Kopf-BNP in Saudi-Arabien liegt 38fach über dem jemenitischen. Die Armutsmigration aus dem Jemen nach Norden wurde 2012 drastisch unterbunden, nachdem sie bereits 1991 stark beschränkt worden war, weil der damalige jemenitische Präsident Ali Abdullah Salih seine Unterstützung für Saddam Hussein nach dessen Annexion Kuwaits kundgetan hatte.
Der Jemen hat ca. 25 Millionen Einwohner, ein noch stärkeres Bevölkerungswachstum als Saudi-Arabien und viele junge Männer zwischen 16 und 30 Jahren, von denen die meisten sehr gut mit Handwaffen umgehen können und welche besitzen. Sollten die Jemeniten einig werden darin, sich ihr Stück des arabischen Kuchens im Norden zu holen, gäbe es wenig, was sie stoppen könnte. Den Bodenkampf in ariden Regionen beherrschen viele Jemeniten sehr gut.
Als Ex-Präsident Salih Teile der jemenitischen Armee den Houthi an die Seite stellte, bekamen die Saudi vor deren Kampferfahrung Angst. Genau deshalb bombardieren sie den Jemen - es geht nicht darum, irgendwelchen Exilierten zu ihrem Recht zu verhelfen, sondern um das Kleinhalten des militärischen Potenzials beim Nachbarn. Dabei hilft den Saudi (gewollt oder nicht) "Al Qaida auf der arabischen Halbinsel", die sich große Teile des dünn besiedelten Gebiets im Wadi Hadramout im Ostjemen nebst der Hafenstadt Mukalla unter den Nagel gerissen haben.
Angesichts der jetzt schon bei Bombenangriffen getöteten Frauen und Kinder könnten die Saudi die Wut der Jemeni auf sie erst richtig geschürt haben...
zum Beitrag17.05.2015 , 18:16 Uhr
Bitte prüft wenigstens die Agenturmeldungen, bevor Ihr sie auf Eure Titelseite setzt!
- Ta'izz liegt auf 1.450 m und ist keine Hafenstadt.
- الضالع hat mehrere Umschrift-Möglichkeiten, u.a. Ad-Dhali', Al-Dhale', Dhale - aber nicht "Dhalea"
- "Die aus dem Norden des Jemens stammenden schiitischen Huthi-Rebellen wollen die Macht im Land ganz übernehmen": Das ist völlig falsch. Sie wollen - das ist ihre Maximalforderung - eine Teilautonomie und eine eigene Region im Norden, bestehend aus den Provinzen Saada, Hajja, Teilen von Al Jauf und Amran. Ihren Vormarsch begannen sie als Reaktion auf die gescheiterte National Dialogue Conference, auf der zwei ihrer Verhandlungsführer erschossen wurden und man auf ihre Vorschläge überhaupt nicht einging. Sie wollten Präsident Hadi und das Parlament dazu zwingen, ihnen die Teilautonomie zu gewähren. Hadi sowie seine Minister wollten sie im Amt lassen. Jene wollten das auf gar keinen Fall und verschwanden aus Sana'a.
- "Die schiitischen Huthi-Rebellen werden vom Iran unterstützt" - der Iran hat sie nicht bewaffnet oder finanziert. Die Unterstützung beschränkt sich bisher auf eher geringe Hilfslieferungen und Diplomatie. Im Übrigen ist der Konflikt beim besten Willen nicht religiös motiviert. 40% der Yemeni sind Zaiditen, ihre Religionspraxis unterscheidet sich kaum von jener der jemenitischen Sunniten, aber sehr stark von jener der iranischen 12er-Schiiten.
zum Beitrag08.05.2015 , 00:22 Uhr
"Sana'a bittet um Bodentruppen"? - Ja, hat denn Hadi die Stadt auf seine Flucht mitgenommen? Falls ja, wie heißt das, was dort zwischen Ma'rib, Amran und Dhamar übrig geblieben ist, und wo die meisten meiner jemenitischen Freunde und Bekannten wohnen?
P.S.: Die freuen sich nicht über den Houthi-Vormarsch, aber über die Bomben aus Sa'udi-Arabien und die Tatsache, dass Al Qa'ida jetzt die neuen Herren in Hadramout sind, noch viel, viel weniger.
zum Beitrag04.05.2015 , 22:39 Uhr
Schön, dass der Nahrungsmittelvertrieb zunehmend ins Netz abwandert - vielleicht werden dadurch zumindest in größeren Städten ein paar Läden für fair produzierte Textilien frei. Die gibt es fast ausschließlich im Netz, wo sie - mich eingeschlossen - niemand kauft, da die Anprobe doch ein wenig komplizierter ist als im Laden.
Oder irre ich mich vielleicht, und es gibt in oder bei Hannover einen Laden, wo ich fair produzierte Herrensakkos und Business-Hemden bekomme?
zum Beitrag30.04.2015 , 21:57 Uhr
Ach je, jetzt weiß ich gar nicht, wo ich zu antworten beginnen soll: Vielleicht beim "Selbst Schuld": Historisch betrachtet, war Afghanistan immer Randgebiet irgendwelcher Großreiche - der Parsen, der Moguln, dann der Engländer, und vor allem der paschtunische Bevölkerungsteil gründete seinen Stolz darin, immer und immer wieder die Unabhängigkeit des Landes erkämpft zu haben. Eine Modernisierung versuchten die Ministerpräsidenten und die Präsidenten seit 1965 durchzusetzen; allerdings blieb das Land bis heute agrarisch dominiert mit einer recht diversen, aber insgesamt konservativen Stammesgesellschaft als Machtbasis
Die Präsidenten Afghanistans nach der unblutigen Absetzung des Sahir Shah lehnten sich größtenteils an die Sowjetunion an, und seit den 70er Jahren befindet sich das Land im Kriegszustand - "dank" der fortwährenden feindlichen Aktivitäten beider damaliger Weltmächte - und Pakistans (woher die Taliban stammten). Die Leute sind vielleicht "schuld" an ihrer Stammesgesellschaft, in der es sich zweitweise in den 70ern recht gut leben ließ, aber für Sowjets, CIA, Pakistani, "Al Qaida" und "Enduring Freedom" können sie mit Sicherheit nichts.
Was nun die Resilienz angeht: Mir ist es doch erheblich lieber, die Leute streiten erfolgreich für eine angemessene Entschädigung vor einem hiesigen Gericht und gewinnen den Prozess, als dass eines Tages ein paar Drohnen einfacherer Bauart, Kamikaze-Piloten o.ä. dort niedergehen, wo sie das Haus von Oberst Klein, seine Einheit oder den CentCom-Ableger in Deutschland vermuten.
zum Beitrag30.04.2015 , 20:02 Uhr
Das ist keine befriedigende Antwort für einen Bewohner einer Konfliktzone.
Ein Angegriffener könnte auf die Idee kommen, ein Widerstandsrecht zu haben - und mangels anderer Widerstandsmöglichkeiten könnte ein von Drohnenangriffen Bedrohter versuchen, die Steuerungszentrale plattzumachen. Mit den durch "gebotene und angemessene militärische Handlungen" verbundenen Kollateralschäden.
zum Beitrag30.04.2015 , 16:40 Uhr
Das wär' ja noch schöner, wenn "wir" jetzt auch noch für die "Übernahme internationaler Verantwortung" löhnen müssten!
Stellt sich die Frage, was denn der Angriff auf die Menschen am Tanklastzug war - "höhere Gewalt"?
Wie lange sollen wir / die Menschen in Krisengebieten es noch hinnehmen, eine schnell zu beendende Existenz als potenzielle Kollateralschäden zu führen?
zum Beitrag26.04.2015 , 11:06 Uhr
Das Konjunkturprogramm reicht nicht, denn es wird von der Öffentlichen Hand bezahlt und wird - trotz zwischenzeitlicher Erleichterung durch mehr Jobs - wiederum zu mehr Akkumulation in privater Hand führen. P>G. Was hilft, sind progressive - und eintreibbare - Einkommenssteuern und Vermögensabgaben.
Ohne diese geht der Kapitalismus kaputt.
zum Beitrag22.04.2015 , 19:32 Uhr
Fällt Ihnen zum Thema "Hilfe" nur das Militär ein? - Das hilft niemandem, das schießt nur. Um den Syrern zu helfen, müssen wir etwas ganz Anderes tun: Einen nennenswerten Teil unseres Wohlstandes abgeben, um eine bis zwei Millionen Syrer hier zu integrieren. Wie wär's mit einer progressiven Sondersteuer Syrien?
Später, nach Kriegsende, dort in den Wiederaufbau zu investieren. Zwischendrin können wir uns überlegen, was wir tun wollen: Wir könnten uns explizit auf die Seite der ca. 20% westlich-demokratischer Oppositionsbewegung stellen und alle anderen bekämpfen, um dann ein Ergebnis zu bekommen wie in Afghanistan, dem Irak oder Libyen - oder zwischen "diesen Barbaren", die sich gegenseitig und ihre Zivilbevölkerung drangsalieren und totbomben, und den anderen, nicht gewalttätigen Interessengruppen zu vermitteln versuchen. Das ist gefährlich genug.
zum Beitrag20.04.2015 , 22:36 Uhr
Wenig bekannt ist, dass die Vorfahren des Waldmopses, erbarmungslos gejagt von unzivilisierten Horden des Homo Erectus, schon vor etwa achthunderttausend Jahren den Weg zurück ins Wasser suchten, um dort als Walmops in den Sargassowäldern überleben zu können.
http://de.wikipedia.org/wiki/Seek%C3%BChe#/media/File:Manatee_photo.jpg
Die Urenkel des Homo Erectus sind - nach der Erfindung des Balsafloßes in seinen Modifikationen "Harpunenboot" und "Fabrikschiff" - mittlerweile dabei, auch diesem friedlichen Gesellen den Garaus zu bereiten oder ihn zum ringelschwänzigen Clown in Delphinarien abzurichten - mit dem "Erfolg", dass er wohl zum Allmops mutieren und die traurigen Überreste dieses Planeten verlassen muss, um vor uns sicher zu sein.
zum Beitrag17.04.2015 , 21:55 Uhr
Es gibt keinen Tradeoff zwischen Freiheit und Sicherheit. Zu viele Daten über einen machen nicht nur unfrei, sondern auch unsicher - wie z.B. Andrej Holm und weitere Tausende zu Unrecht Verdächtigter bezeugen können.
Wer die Vorratsdatenspeicherung, die Aufzeichnung von Autokennzeichen an allen Mautbrücken, öffentliche Videoaufzeichnung mit Gesichtserkennung und die Ausweitung der Telefonüberwachung will, wer nix gegen die Geheimdienstschnüffelei an allen Datennetzen hierzulande und anderswo hat, der will nicht mehr, sondern WENIGER Sicherheit UND WENIGER Freiheit für 99% der Artgenossen, und ALLE Sicherheit und ALLE Freiheit für das restliche Prozent.
zum Beitrag03.04.2015 , 16:37 Uhr
Al-hamdulillah! Frau Wiedemann, Sie scheinen - wie ich - längere Zeit im Jemen verbracht zu haben. Jedenfalls habe ich sonst nirgendwo einen ähnlich informativen Beitrag zur aktuellen Situation im Jemen gelesen.
Man muss in der Tat die Houthi nicht mögen - schließlich stammten aus ihren Reihen die Zaidi-Imame, die den Jemen (später Nordjemen) von 901 an bis 1962 in einer Art Radikal-Konservatismus für über tausend Jahre im Vorgestern festklebten, wo große Teile der Elite bis heute verharren -
aber sie handeln, verglichen mit vielen anderen Machtgruppen im Jemen, rational.
Mag sein, dass die Wahhabi des KSA nach einer Einigung oder Eroberung des ganzen Jemen durch die Houthi Angst davor haben, ihren Einfluss einzubüßen oder die Provinz Asir wieder herausrücken zu müssen. Immerhin leben im Königreich Saudi-Arabien etwa so viele Araber wie im Jemen, wobei Erstere ein 38mal so hohes Sozialprodukt wie Letztere haben, Letztere aber perfekt mit Handfeuerwaffen umgehen können, davon auch reichlich besitzen, sonst aber wenig zu verlieren haben. Das Ziel der Saudis und ihrer Söldner kann also nur sein, die Zerrissenheit der "Brüder" im Süden und ihre absolute Unfähigkeit zur Außenpolitik zu erhalten.
Dieses "Ziel" aber sollte eine sich auf humanistische Werte berufende Gemeinschaft von Demokratien nicht unterstützen - ganz im Gegenteil.
zum Beitrag29.03.2015 , 01:14 Uhr
Äh... Märzscherz? Ziemlich (L-)mau...
zum Beitrag