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28.10.2025 , 18:02 Uhr
"Man muss sich also bei den Problemen über das Ausmaß eines Problems einigermaßen einig sein, um sinnvoll miteinander [darüber] reden zu können." Diesen gutgemeinten Rat, finde ich, müsste man öfters unserem Kanzler geben. (Aber wollte der überhaupt mit jemandem über die Implikationen des Problems Stadtbild reden...?)
zum Beitrag28.10.2025 , 17:51 Uhr
Also, ich nehme jetzt mal einfach 'Problem' statt 'Auto': Einer, der ein Problem nicht braucht, kann nicht nachvollziehen, wie wichtig ein Problem für einen anderen ist. Stimmt's so? (Ich versteh's trotzdem nicht. Kann mir bitte jemand helfen?)
zum Beitrag28.10.2025 , 17:33 Uhr
Nachtrag: "Das politische Establishment" (ein gängiges Schlagwort der AfD), die "abgehobene Elite", wer soll das sein? Natürlich die armen Irren mit ihrem "Altpapier aus Plenarsitzungen" (was immer das sein soll), die 'linksgrün Versifften' eben. Die mit ihren Verbotsfantasien. Und die "Brandmauer", dieses Verbotssymbol? Ganz dumm steht sie nutzlos herum. Von anderen 'Etablierten', denen mit dem hohen C, einst zur Ab- und Ausgrenzung der Lieblingsgespenster erfunden. "War gut gemeint", doch das interessiert uns heute einen
'Alternativen feuchten Dreck'.
Denn das Verbot muss weg,
Die Strategie ist nur Selbstzweck.
Demokratie verläuft im Sand... Aufwiedersehn im Wunderland!
zum Beitrag28.10.2025 , 16:17 Uhr
Keine Sorge, das haben Sie richtig gut gesagt. Eine völlig zutreffende Analyse. Wir dürfen uns von solchen 'feinen Schimpfwörtern' wie 'Erregungstheater', 'Empörung/Empörtheit' und anderen mehr nicht irritieren lassen, mit denen ganz gezielt Meinungsmache betrieben wird (vgl. die Echo-Verstärker oder Claqueure hier im Forum)!
zum Beitrag28.10.2025 , 13:22 Uhr
Ich zitiere auch mal, bloß kürzer: "Und dann das Lieblingsgespenst der Republik: die AfD. [...] Das Gerede von der 'Brandmauer' [...] zementiert die Vorstellung einer abgehobenen Elite [...] Diese Debattenkultur hat eine Ursache: Moral hat die Analyse ersetzt." Ich übersetze mal frei (!) den abgehoben-überheblichen Politikwissenschaftlerstil ins gemeine Deutsch: Die Geisterfahrer von der AfD und die am liebsten einsteigen und mitfahren wollen, pfeifen auf die Spaßverderber, die von Demokratie schwafeln.
zum Beitrag28.10.2025 , 09:19 Uhr
'Deutschland leistet sich die dümmsten Debatten' (d-d-d), ein alliterierender Werbespruch wie einst 'B. weiß was Frauen wünschen' (w-w-w) - und alle, die am liebsten fröhlich-dümmlich ' Mit Merz mehr [Abschiebungen? Olympia? AfD wagen' skandieren möchten, stimmen frohlockend ein. Ein kleiner Ruck noch nach rechts, und schon schweigen die Vöglein im Walde (Goethe), und es gilt endlich: Ruhe - ist die erste Bürgerpflicht! (Oder ins Völkische übersetzt: Maul halten!)
Von da an brauchen wir keine Debatten mehr über "Nebensächlichkeiten [!], bis keiner mehr weiß, worum es eigentlich geht" (Nikolaos Gavalakis). Aus der Traum vom "Volkssport", womit bis ins Wort hinein (Volk-demos!) unsere liebe Tante Demokratia als überalterte, altersschwache 80jährige gemeint ist. Als sie noch jünger war, hatte sie nämlich für ein lebendiges "Erregungstheater" in Form parlamentarischer und manchmal sogar außerparlamentarischer Debatten, frei nach dem Motto 'Mehr Demokratie wagen!' gesorgt. Lang, lang ist's her - und die (dummen und dümmsten) Debatten finden bald nur noch in social media oder threads oder sonstigen nicht mehrheitsfähigen Blasen statt. Wie gesagt: Ruhe ist...! (Maul halten!)
zum Beitrag27.10.2025 , 17:03 Uhr
1. Das Verfahren, den 'Rechtsruck' in ein und demselben Satz (!) mit den 'Erfolgsdefiziten' (von NGOs) zu korrelieren, gleicht dem von Kanzler Merz, das zu bereinigende 'Stadtbild' mit 'Abschiebungserfolgen' zu korrelieren. 2. -> bürgerrat.net [B.-Württ.]: "Staatsrätin Gisela Erler ist Mitglied im Kabinett und vertritt dort die Anliegen der Zivilgesellschaft und setzt sich für die konsequente Stärkung der Bürgerbeteiligung ein." -> vergleichbar dem 'defensor del pueblo', fest etabliert in den spanischen comunidades ('Länder' oder Regionen) 3. Ohne das Interview nachlesen zu können, bleibt der dort genannte Begriff ("fortschrittlicher") für mich spekulativ. Und was soll das mit dem zuletzt von Frau Prien geäußerten Generalverdacht zu tun haben? (vgl. taz-Artikel von heute genau dazu...) 4. 'Tafeln', 'Omas gegen Rechts', UNO-Flüchtlingshilfe' , 'BUND', Bürgerräte, usw. usf. als 'Verdachtsfälle für den Verfassungsschutz'? Im Ernst: Sind wir schon so weit?
zum Beitrag27.10.2025 , 11:24 Uhr
Und warum lassen Sie das Wesentliche ("Wer als erklärter Feind der Demokratie NICHT fördernswert ist") einfach weg? Welches angeblich "schlechte Ziel" haben denn NGOs, die im taz-Artikel als "demokratisch engagiert" bezeichnet und deshalb bisher mit Recht als förderungswürdig gegolten haben, jetzt aber auf einmal unter Generalverdacht gestellt werden? Ihr (Schein-)Argument, den "Rechtsruck in Deutschland" diesen NGOs anzupassen, setzt dem Ganzen noch die Krone auf.
zum Beitrag27.10.2025 , 09:12 Uhr
Sie zitieren eingangs den Vorspann zum taz-Artikel unvollständig. Es fehlt: "Was wir brauchen, ist soziale Gerechtigkeit. Für alle." Was Sie "Das [S]pannende" nennen ("Empörung [...] Entrüstung [die das] gewogene Publikum befriedet") ist nichts als ein selbstgefälliger polemischer Rundumschlag - den allenfalls Sie selber und ihre offensichtlich unerschütterlichen Mitstreiter*innen, auch die hier im Forum, "spannend" finden. Der "online-Mob", der sich, wie Sie zu sagen belieben, in den Social Media austobt und auf Demos trifft, sowie der unvollständig zitierte progressive Felix Banaszak - sollen Beweis sein für Ihre muntere Schlussfolgerung, es sei ja "Alles wie immer. Empörung. Dann Zustimmung." Sie unterschlagen dabei nur eine Kleinigkeit: Die Empörung galt dem Merz-Orakel, der 'Stadtbildstörung' mit der Dobrindtschen Abschiebepraxis bereinigend beikommen zu wollen! Und wer sich nach ein paar Tagen dazu herbeiließ, im Verweis auf die ach so bedrängten "Töchter" nur (!) die Arbeitsscheuen unter den Zugewanderten anzuprangern - das war doch auch Merz. Oder haben wir ihn da schon wieder falsch verstanden...?
Alles wie immer. Erst Sprüche klopfen. Dann nichts dahinter.
zum Beitrag26.10.2025 , 16:16 Uhr
"Was Merz [...] im 'Stadtbild' stört, das sind die sichtbaren [...] Folgen dessen, was passiert, wenn Migration mit sozialer und ökonomischer Ungleichheit verschränkt wird. Die politischen Entscheidungen dahinter [!] werden [...] verschwiegen und unsichtbar gemacht."
Soweit ich sehe, wird dieser zentrale Bereich des Artikels von C. Sinanoğlu in den Beiträgen überhaupt nicht gesehen, abgesehen zuletzt bei @fly: "Hinter dem Stadtbild wartet die Utopie." Was wohl heißen soll, dass es utopisch sei, die sozialen und ökonomischen Probleme [die ganze Dystopie...] in ihrem Zusammenhang mit der Migration einem vernunftgeleiteten Diskurs zuzuführen.
Einen wesentlichen Erklärungsansatz hat Sinanoğlu bereits angesprochen: "Wer 'nicht [ins rechte Stadtbild] passt', der verdient weder Sichtbarkeit noch Mitgefühl." Eben, der soll "verschwiegen und unsichtbar gemacht" werden, aus unserem Stadtbild verschwinden und buchstäblich 'ausgemerzt' werden - aus den Augen, aus dem Sinn.
Ich glaube nur nicht, dass dies eine praktikable Lösung sein kann. Mit rücksichtsloser Abschiebung wird unserem Land am Ende ein Bärendienst erwiesen, vgl. die gewisse 'Verrohung' der Argumentation hier im Forum.
zum Beitrag26.10.2025 , 14:04 Uhr
"Nur wer etwas positives zur gesellschaftlichen Entwicklung beiträgt, darf einwandern" heißt für mich im Umkehrschluss: Wer nichts Positives beiträgt, muss auswandern. Müssten dieser Logik zufolge nicht millionen- und milliardenschwere Erben/Nichtstuer ebenso ausgewiesen werden? Ach so, diese (?) gehen ja oft freiwillig - in die Schweiz oder nach Österreich... Und dort arbeiten sie wahrscheinlich ehrenamtlich... Abgesehen davon, ich verstehe nicht, wie die "Schmarotzer", wie Sie die (meist nicht ihrem Wunsch entsprechend) 'beschäftigungslosen Einwanderer' nennen, so ohne Weiteres die Klippe der Netiquette hier herein ins Haus/Forum überspringen konnten.
zum Beitrag26.10.2025 , 13:25 Uhr
Beim Lesen der Beiträge im taz-Forum, speziell zum Kommentar von Benno Hafeneger, muss ich an Brechts Galilei denken, der seine Widersacher vergeblich auffordert, durchs Fernrohr zu blicken - nur dass es hier höchstens einer Brille bedürfte, um einfach erst einmal zu LESEN ! Anstatt auf die von Hafeneger angesprochenen KONKRETEN Beispiele einzugehen, wird oft einfach davon abstrahiert - und zuletzt mit dem vagen Begriff 'Offenheit' versucht, alle NGOs pauschal zu diffamieren. Dass dabei buchstäblich 'offene' Türen eingerannt werden, zählt ja nicht. Es wird einfach unterstellt, "der Staat" stelle nicht nachvollziehbar dar, "wer und warum welche Förderung erhält". Vielmehr sollte er umgekehrt klar benennen, wer als erklärter Feind der Demokratie NICHT fördernswert ist! Es können auch Sparmaßnahmen nicht prioritär sein, wenn es etwa um die Amadeu Antonio Stiftung geht (die1995 die Anerkennung, der Sinti und Roma als nationale Minderheit erreichte). Oder um Amnesty International, um die UNO-Flüchtlingshilfe oder auch um unsere 'Tafeln'. Und wer will, kann leicht im Internet recherchieren, nachlesen - auch zu den 5000 €, mit denen 'Omas gegen Rechts' mal lokal (!) gefördert wurden...
zum Beitrag25.10.2025 , 17:59 Uhr
Natürlich trifft schon der Titel ''Feindbild Demokratie" unsere Alternativen für Demagogie (Volksverführer) und solche, die es noch werden wollen, mitten ins Mark - und dementsprechend markig der Aufschrei (des Volkes 'Empörtheit', wie hier zu lesen ist). Der Einfachheit halber gegen 'Omas gegen rechts', weil man/frau(?) sie wohl für besonders leicht zu attackieren (vulnerabel) hält. Da wird gegen besseres Wissen der eigene Unsinn (Bullshit) als 'sachlich' zu verkaufen versucht: als ob da unnütze Alterchen dem Staat der Steuerzahler das Blut aussaugen würden. (Die 'echten' Nazis sprachen von Parasiten am Volkskörper!) Sollen sie sich doch gefälligst 'Omas gegen rechtsextrem' nennen... Offensichtlich scheuen die alternativen Demagogen und solche, die's noch werden wollen,die sich hier ungestraft im Forum austoben dürfen, die NGOs wie der Teufel das Weihwasser. Mit Schaum vor dem Mund. Damit niemand, aber auch niemand an die staatlich (und das heißt von allen Steuerzahlern) reichlich geförderte Parteienfinanzierung denkt - von der auch sie selber profitieren. Reichlich. Von zusätzlichen Reichenspenden speziell an die Alternativen für Dem.[-agogie, nicht -okratie!] ganz zu schweigen.
zum Beitrag23.10.2025 , 19:00 Uhr
Und was genau bedeutet in diesem Zusammenhang "aufarbeiten"? Wohin soll die (demokratische) Kritik an (republikanischer) Herrschaft, um bei Ihrer Begrifflichkeit zu bleiben, führen? Zu einer Art Neuauflage von 1789?
zum Beitrag23.10.2025 , 18:48 Uhr
Und woher stammen diese Angaben?
zum Beitrag23.10.2025 , 15:31 Uhr
"Die Vorstellung einer vermeintlichen Neutralität findet sich weiter im deutschen Journalismus [...]" Ist das denn schon eine 'Beschwerde' oder ein 'Vorwurf'? Und was Frau Zaboura, wie Sie sagen, 'für sich [als 'richtigen' Journalismus] propagiert', läuft am Ende des Interviews auf eine Art Codex der Grundwerte (wie Völkerrecht und Machtkontrolle) für hinaus, und zwar für alle, unabhängig von der 'politischen Richtung', die Interviewte selbstverständlich eingeschlossen. Die umgekehrte politische Richtung (?) würde ja, wie Frau Zaboura sagt, den "Journalismus der Werte und der Würde, seine eigene Legitimation und sein Überleben" in Frage stellen.
zum Beitrag23.10.2025 , 12:30 Uhr
(Kleiner, verkürzter Erklärungsversuch)
Wer 'Tatsachen(berichte)' als unverrückbare politische 'Wahrheiten' verkauft, liegt nach Arendt/Zenker falsch. Das heißt umgekehrt: Als Adressat bzw. 'politisch denkender Mensch' sollte ich unterscheidungsfähig (kritisch) genug sein um das, was mir da verkauft werden soll, zu hinterfragen: Wer sagt das und was bezweckt er damit? Von daher gibt es, so Arendt, im politischen Raum keine meinungsfreie (objektive oder auf Moral und Vernunft beziehbare) Tatsächlichkeit oder Wahrheit. Ich müsste demnach stets in der Lage sein zu reflektieren und einzuordnen, ob die Medien mir etwas als Tatsache (bzw. "alternative Tatsache"...) oder als Lüge oder - zwischen den beiden - als 'sinnfreies Ablenkungsmanöver' (oder 'Bullshit', Harry Frankfurt) auftischen wollen. Aktueller 'Bullshit'/'Un-Sinn' à la Merz: Stadtbild säubern qua Remigration. Und je mehr er wie ein Wutbürger mit dem Verweis auf "wissende Töchter" und "häßliche Viertel" und was weiß ich noch alles "auf-trump-elt", desto größer der politische Flurschaden.
zum Beitrag22.10.2025 , 20:05 Uhr
Ach, wissen Sie, für so furchtbar leicht manipulierbare Leute wie mich reicht es völlig, wenn zu den trostlosen grauen Trümmerlandschaften noch eine map eingeblendet wird, auf der zum Bespiel Rafah mit kleinen roten Planquadraten gezeigt wird und dazu jemand verlauten lässt, 80% der Gebäude seien nun nicht mehr zu bewohnen. Ach ja, denke ich da - wie wohl die noch bewohnbaren aussehen mögen...?
Nur soviel braucht es, um das "Geheimnis von Nadia Zaboura" zu verstehen.
zum Beitrag22.10.2025 , 19:00 Uhr
Berichtigung: Sophie von der Tann arbeitet nicht für das ZDF, sondern für ARD.
zum Beitrag22.10.2025 , 16:52 Uhr
Das sehe ich anders. Die "vermeintliche" Neutralität ist angeblich, vorgetäuscht - in Wahrheit ein "Neutralitätsfantasma". Darüber sollten sich, Nadia Zaboura zufolge, "Journalist:innen der weißen Mehrheitsgesellschaft" im klaren sein, bevor sie ihren "Kolleg:innen mit internationaler [Herkunfts-] Geschichte oder Marginalisierungserfahrung" gegenüber diese (vermeintliche!) 'Neutralität' für sich reklamieren. Von daher: "Be truthful, not neutral!" Das ist von Christiane Amanpour vom CNN geradezu selbstkritisch gemeint: Seid der Wahrheit, der Realität verpflichtet und jagt nicht einer Selbsttäuschung hinterher! Was mich selber betrifft, der ich beileibe kein Journalist bin, so fühle ich mich an den urlinken, inzwischen leider ganz "verdrängten" Begriff der - recht verstandenen! - 'Parteilichkeit' erinnert: nämlich grundsätzlich Partei zu ergreifen für die (Menschenrechte der) Armen und Unterdrückten.
zum Beitrag22.10.2025 , 13:13 Uhr
Jenseits der 'Kritik der Kritik' von Frau Zaboura... ... schlagen auch hier wieder, wie gehabt, die einen auf die anderen (verbal) ein, als wäre ein (labiler) Waffenstillstand nicht doch ein kleines Licht am Horizont.
Erst neulich schrieb ich zum taz-Artikel zur vorläufig letzten Pro-Gaza-Demo in Berlin von den "Unversöhnlichen", die sich über ein Land wie D. beklagen, das sie "systematisch ausblendet". Und ich wies auf eine ZDF-Einblendung hin, wo die Zurückkehrenden "in den Trümmern nach letzten Habseligkeiten suchen" - und plötzlich ein leicht zerknittertes Kinderfoto "mitten auf der PLATTgewalzten Piste" zu sehen ist...
Jetzt bin ich allerdings PLATT, in der 'Jüdischen Allgemeinen' über Sophie v.d.T. vom ZDF zu lesen: "Nassforsch und kalt wie Hundeschnauze [!] las von der Tann den Nachkommen der Opfer ihrer Großelterngeneration die Leviten." Und an anderer Stelle: "Aber ich mache mir Sorgen um jene große Mehrheit in der Gesellschaft, die der Berichterstattung von ARD und ZDF quasi 'blind' vertraut." Und das, wo doch immer weniger Leute, wie man weiß, sich über ARD und ZDF informieren...
Freimütig gesagt: Ich bin es müde, solche groben PLATitüden noch länger nachzulesen.
zum Beitrag21.10.2025 , 14:17 Uhr
Kleine Richtigstellung am Rande: ToMuch hat sich in einem früheren Beitrag (25.08.) als "Lehrerin" zu erkennen gegeben und bezieht sich nun auf die Hauptschulklasse Ihrer Töchter, in der diese als "deutsche Schlampen" bezeichnet werden. Ich glaube, es gibt heute Schlimmeres im Umgang(ston) unter Hauptschüler*innen. Und was soll das alles mit einem 'sauberen Stadtbild' zu tun haben?
zum Beitrag21.10.2025 , 13:50 Uhr
Von 'Wegsehen bei Vergewaltigung' war definitiv nicht die Rede. Es ging um 'Weghören' oder notfalls einen anderen Schulweg nehmen. Seit 2015 täglich eine Gruppenvergewaltigung - ein "Tatbestand"? Die Statistiken der Polizei, soweit ich sie kenne, geben das nicht her und verweisen übrigens darauf, dass deutsche Täter vielfach gar nicht angezeigt werden (Dunkelziffer).
zum Beitrag21.10.2025 , 12:04 Uhr
Warum sollte sie das denn Ihrer Meinung nach tun?
Von wegen 'Verwechslung': Salzmanns Satz 'funktioniert' auch ohne "vermeintlich", nicht aber mit "real". Probieren Sie's an der Stelle [...]: "Ich empfinde es als beschämend, dass der [...] Schutz jüdischen Lebens als perfides Argument für die kontinuierliche Aushöhlung des Asylrechts missbraucht wird." Wenn Sie "vermeintlich reale" einsetzen, kommen Sie sogar dem, was Frau Salzmann wohl gemeint hat, noch ein kleines Schrittchen näher...
Das verhält sich so, weil die Autorin den 'Schutz jüdischen Lebens' nicht missbraucht oder instrumentalisiert sehen möchte (als Vorwand, um 'antisemitische' Muslime leichter loswerden zu können).
zum Beitrag21.10.2025 , 09:16 Uhr
Die "drei Affen" stammen ursprünglich aus Japan, wo man sagt, es sei manchmal besser, über Schlechtes weise (!) hinwegzu-(sehen, hören, schweigen). Bei uns ist daraus 'mangelnde Zivilcourage' geworden. Wie sollte die aber in den von @ToMuch beschriebenen Beispielen aussehen? Welche konkreten Lösungsvorschläge hätten Sie denn für die von @ToMuch angesprochenen Alltagsprobleme?
zum Beitrag20.10.2025 , 16:57 Uhr
Das Beispiel des - vor Ihren Ohren? - über seine arabischen Nachbarn herziehenden Bulgaren beweist allerdings weniger eine 'universale Xenophobie' ('wir sind ja alle nur fehlbare Menschen...'), sondern steht vielmehr für eine rassistisch oder auch klassistisch ausgeprägte Form von 'sozialkultureller Hackordnung' - und das ist, glaube ich, doch noch etwas anderes. Allerdings haben Sie den ganzen "Rückführungsunsinn" des Herrn Merz mit Recht getadelt.
zum Beitrag20.10.2025 , 16:40 Uhr
Frau Salzmann hat den "vermeintlichen" Schutz jüdischen Lebens angeprangert, d.h. dass der jetzt als Vorwand (!) dient, um muslimische Zuwanderer leichter ausweisen zu können. Und dieses "perfide Argument" stammt allerdings aus dem Drehbuch der Alternative für Demagogie.
zum Beitrag20.10.2025 , 16:24 Uhr
Ihr "Leben als Frau ist aufgrund dieses 'Straßenbildes' unsicherer geworden".
Ich denke, es Ihnen in Wahrheit nicht um das alltägliche Straßenbild, sondern um "Gruppenvergewaltigungen" (offiziell: 'gemeinschaftlich begangene V.') und "Täterherkunft", um Pöbeleien "arabischer Jungs" und "dunkelhäutiger" Asylanten - eigentlich alles Delikte, zu denen es meistens 'drinnen' kommt (im Bereich von Wohnblöcken, Schulen, Asylantenheimen). Sie sind "angewidert von der Situation", wollen "mal links/grün" gewesen sein - und "haben keine Angst vor Rechten".
Entschuldigen Sie bitte, wenn ich Ihnen diese "Stadtbild"(?)-Geschichte nicht abnehmen kann. Und mein Vorschlag an die Töchter: Lasst das Asylantenheim einfach links liegen und nehmt einen anderen Schulweg. Oder einfach weghören, ignorieren...
zum Beitrag20.10.2025 , 09:25 Uhr
Die Unmissverständlichkeit dieses Artikels lässt sich auch daran ablesen, dass es erst einmal zu keinem - zuletzt hier im Forum einige Male monierten -Kläffen und Nachtreten von AfD-Trollen gekommen ist. Gut so. Ich verstehe auch gut, wenn hier der Ton auf 'rein/reinigen' gelegt wird: denn es möchte sich mancher von (Mit-)Schuld 'reinwaschen' - mancher, der gerne sagt, das Unwort von der 'reinen Rasse' gehöre nicht zu seinem Wortschatz, um so seine vermeintlich 'reine Weste' zu präsentieren. Gerade deshalb würde ich in Merz eher den Prototyp der 'Saubermänner' sehen, die gerne auf lange Reihen angeblich moralisch untadeliger, 'gutbürgerlicher' Vorfahren verweisen. Dieses 'Moralinsau(b)ere' scheint mir die eigentliche Quelle für das diffuse Dringen auf ein 'sauberes Stadtbild' zu sein. Unmerklich vom Kleingeist zum Ungeist...
zum Beitrag18.10.2025 , 17:32 Uhr
Richtig, für die NS-Propaganda waren das alles 'sowjetische Untermenschen'. Das heißt aber nicht, dass die Leute nicht gewusst hätten, ob sie es nun mit Russ*innen oder Ukrainer*innen zu tun hatten. Die ukrainischen Zwangsarbeiter*innen, von denen meine Eltern nach dem Krieg erzählten, waren in den Dörfern ringsum einzelnen Bauernhöfen zugewiesen bzw. zugeteilt worden. Insofern wurden vielleicht einige von ihnen, nicht alle, etwas besser verköstigt - aber das war es dann auch. Denn eins ist klar, der 'Reichsnährstand' hat selbst in Kriegszeiten kaum Hunger gelitten, das Gros der Bevölkerung aber schon - und das ganz besonders nach Kriegsende. Meine Mutter hat sich als Erntehelferin eingebracht, musste aber trotzdem immer wieder - meinetwegen -"Bittgänge" um etwas Milch und Brot machen (woran ich mich noch ziemlich gut erinnern kann). Und vermutlich da erst musste sie quasi teilnahmsvoll an jene Ukrainerinnen denken...
zum Beitrag18.10.2025 , 15:07 Uhr
Der Phantomschmerz, manches "hätte es früher so nicht gegeben", hilft uns schon erst recht nicht weiter. Die Zeiten haben sich geändert. Der "lange Marsch durch die Institutionen" war einmal ein frommer Wunsch, durchaus hoffnungsfroh. Heute ist er leider obsolet geworden, denn es droht erneut die politische Katastrophe, mit der keine*r noch vor ein paar Jahren gerechnet hätte. (Im Übrigen vergleichen Sie bitte meinen anderen Beitrag zu den Drangsalierenden...).
zum Beitrag18.10.2025 , 13:11 Uhr
Mit Ihrem diffamierenden (um nicht zu sagen infamen) Pauschalurteil über "de[n] "Berufsstand der Lehrer" in "den deutschen Diktaturen" möchten Sie aus (politischen) "Vorlieben" und "Willkür" (der Mächtigen) nur zu gerne einen Fallstrick zwirbeln - freilich ohne zu bemerken, dass sich damit Ihre "Frage von oben" von selbst erledigt hat: Wenn die ach so schützenswerte AfD erst einmal diese "Macht", von der Sie hier raunen und reden, übernommen hätte, wär's nämlich sehr bald aus mit allen anderen politischen "Vorlieben" (übrigens auch mit den Ihrigen).
zum Beitrag18.10.2025 , 09:12 Uhr
"Parteien [die] an Wahlen teilnehmen, sind alle [...] Demokraten" - nonsense, denn dann müsste ja auch der (lediglich grammatikalisch 'richtiggestellte') Satz gelten: Parteien, die an Wahlen teilnehmen, sind alle (ihrem Wesen nach) demokratisch. 'Alternative für Demokratie' - schön wär's.
zum Beitrag18.10.2025 , 08:57 Uhr
Sie wurden in Sachsen "bei der antifaschistischen Basisarbeit [...] drangsaliert" - ich wurde es in Bayern als Angehöriger der GEW (als wäre ich ein verfassungsfeindlicher Kommunist...). In meinem Fall ist das freilich lange her. Ich würde trotzdem nie der Söder-Partei über den Weg trauen. Heute jedoch bleibt uns gar nichts anderes übrig, als uns mit allen Mitteln der Alternative für Demagogie entgegenzustellen - oder etwa nicht? (Das ist eine Suggestiv- und eine Überlebensfrage zugleich, klar doch).
zum Beitrag18.10.2025 , 08:33 Uhr
Da haben Sie, nach meiner Erfahrung) recht (oder Recht?). Denn
ich muss heute noch lächeln, wenn ich an eine 'Begebenheit' in meiner längst verflossenen Jugendzeit denke, als ich tatsächlich einmal ganz kurz bei einem
Kaninchenzüchterverein
als "Lokalzeitungspraktikant" in der Jahreshauptversammlung tätig war - um mir mit einem nach Zeilen (bei vorgegebenem Höchstumfang!) honorierten Bericht ein karges Zubrot als bedürftiger stud.phil. zu verdienen...
Gleichwohl war jene Art von 'Praktikum' in meinem Fall vergeblich - und mir auch eine Lehre! -, denn ich konnte und wollte am Ende lieber doch nicht Journalist werden.
zum Beitrag17.10.2025 , 17:56 Uhr
Durchaus nicht, denn erst so wird deutlich, weshalb es den 'ukrainischen Nationalismus', den Sie beklagen (mit seinem "Einfluss" und "[für Sie] immer obskurere[n] Maßnahmen" [?] überhaupt gibt.
zum Beitrag17.10.2025 , 16:53 Uhr
Vielen Dank für diese sinnvolle Klarstellung.
zum Beitrag17.10.2025 , 16:43 Uhr
Diese 10-15% sind wohl eher die mit 'höchstem Wohlstand'. Zum hohen W. (oder hohen C?) zählen nach meinem Eindruck heute schon mindestens 20%. Die wachsenden Heerscharen großer und größerer Erben und - mindestens im Fall von Einzelkindern - deren Hinterbliebenen sowie all der 'Verantwortungsträger' und derer, die gern von 'Sozialneid' sprechen, etc. etc.
Neulich habe ich mich schon wundern müssen, dass ein taz-Forist zu unserem Blackrocker die flotte Spitze äußerte (sinngemäß): na und, 12 Mio. Vermögen? (Und er meinte es erkennbar nicht ironisch.)
zum Beitrag17.10.2025 , 16:24 Uhr
BB wollte lieber -t-hart statt d-hold sein.
zum Beitrag17.10.2025 , 16:17 Uhr
"Inflation und steigende Preise" - was genau ist daran "schwierig"?
zum Beitrag17.10.2025 , 14:23 Uhr
Die meisten der von Ihnen angesprochenen Schulleiter möchten in einem Rechtsstaat leben und nicht in einem 'alternativen' 'rechts'-Staat. Das hat weißgott nichts mit "persönlichen politischen Vorlieben" oder gar "Willkür" zu tun. Verstehen Sie bitte.
zum Beitrag17.10.2025 , 14:14 Uhr
Soll das eine (versteckte) Drohung sein? Pädagogen sind in der Regel immer noch Beamte, also dem (Rechts-)Staat verpflichtet, ausdrücklich nicht dem 'rechts'-Staat.
zum Beitrag17.10.2025 , 14:10 Uhr
Sie gehen denen nicht nur peu à peu auf den Leim, sondern sie sind sichtlich schon in die Leimrute selbst gut ingegriert.
zum Beitrag17.10.2025 , 14:06 Uhr
Mit dem "Beispiel" des zweiten Weltkriegs für "die Geschichte vieler Länder wo [RECHTS-] extremistische Politik stattgefunden hat" meinen Sie offenbar den faschistischen Eroberungskrieg Hitlers.
Aber (Geschichts-)Unterricht darüber dürfte Ihrer Meinung nach nicht (mehr?) in Schulen stattfinden, deren Leiter sie vor [RECHTS-]extremistischen Einflüssen (vgl. @Andreas J) zu schützen versucht?
Was für ein leicht durchschaubares rechtslastiges Geschwätz ist das denn...
zum Beitrag16.10.2025 , 21:44 Uhr
Es gibt sie immer noch, diese tröstlichen Spruchweisheiten: Und die Wahrheit kommt doch irgendwann ans Licht... Gut zu wissen, denn mir ist seitens der Eltern nur die Rede in Erinnerung, dass es da im Krieg "starkknochige Frauen, großgewachsen, gut in der Arbeit" gegeben hat, Ukrainerinnen - was hätte ich mir da als Kind Schlimmes vorstellen können? 5 Mill. ukrainische Versklavte mitten unter uns, jetzt erst, beim Lesen dieser dem Schicksal abgetrotzten 'Postkarten' habe ich eine Chance zu begreifen, was ihnen angetan wurde. Danke für diesen echt aufrüttelnden Bericht.
zum Beitrag16.10.2025 , 21:04 Uhr
"Selbst in Kiew [...] zu großen Teilen Russisch." Phänomene dieser Art scheinen gar nicht so selten zu sein, spontan fällt mir das frankophone Brüssel mitten im flämischen Gebiet ein oder etwa Prag um1900 mit seinem relativ großen Anteil Deutschsprachiger. Es gibt sicher noch mehr solcher Beispiele. Sie stehen oft sogar für einen politisch-kulturellen 'Aufstieg': Brüssel im politischen Sinn und Prag im künstlerischen...
zum Beitrag16.10.2025 , 16:53 Uhr
"Durch den Krieg * gewinnnt dieser Nationalismus immer mehr an Einfluss." Bei * fehlt etwas ganz Wesentliches: [...] , mit dem Putin die ukrainische Nation von der Landkarte tilgen will, [...] So erst "stimmt" Ihr Text.
zum Beitrag16.10.2025 , 16:27 Uhr
Markige Worte, die aber auch nur in die 'wohlfeile' Sentenz münden: "Migration erfordert Integration - die aber ist kein Selbstläufer." Wer wüsste das nicht?
Und wenn Sie schon eingangs Herrn Merz pauschal rechtgeben, müssten Sie dann nicht diese Sentenz auf seine Aussage (rück-)beziehen?
Davon abgesehen, glaube ich, dass Sie sich nicht wirklich die Mühe gemacht haben, auf die Kritik (und zwar im ursprünglichen Wortsinn: analytisch und differenzierend...) des Kommentators einzugehen, dass nämlich der Begriff "Stadtbild", so wie Herr Merz ihn in der Raum stellt, viel zu viele Interpretationen zulässt. Es stimmt schon, wenn Herr Bax sagt: "Die 'Störung' des Stadtbilds liegt ganz im Auge des Betrachters." Und genau diese Unschärfe, Vagheit, Unverbindlichkeit der Merzschen Aussage ist fatal, politisch untauglich. Weil es Verwirrung stiftet und, wie es meistens bei den letzten 'Kanzlerworten' der Fall war, von der Partei der Kurzschließenden (bzw. der Alternative für Denkfaule) leicht missbräuchlich ausgelegt werden kann.
zum Beitrag16.10.2025 , 15:12 Uhr
Wenn ich sage: "Und nicht zu vergessen [...]", dann müsste eigentlich doch klar sein, dass es mir nicht darum geht, Ihre Aussage ändern zu wollen. Sie wird nur ergänzt und relativiert.
zum Beitrag16.10.2025 , 13:42 Uhr
Laut DWDS ist implizieren aus lat implicare, 'hineinwickeln' entstanden und wird im Dt. im Sinne von ' mit einschließen' ('mitbedeuten', 'mitdenken') verwendet. Was Sie hier (aus dem gegenteiligen Begriff von 'explizieren'!) alles heraus- oder hineinlesen wollen, entbehrt von daher jeder Grundlage.
zum Beitrag16.10.2025 , 13:24 Uhr
Wie Sie "die Ukraine" definieren (wollen), ist natürlich Ihre Sache. So wie ich @Suryo verstanden habe, definiert er/sie "die Ukraine" jedoch ganz anders - und das ist seine Sache, glaube ich.
zum Beitrag16.10.2025 , 13:17 Uhr
Darf einer wie ich, der zwar relativ viel Literatur, soweit möglich auch in der Originalsprache, "konsumiert", aber im Leben nie zur Frankfurter oder Leipziger Buchmesse fahren würde (ebensowenig zu Musikfestivals, Sportgroßereignissen usw.) - darf ich hier überhaupt mitreden? Ich glaube schon, und sei es nur, weil ich mich (erneut) in meiner 'Abwehrhaltung' bestätigt fühle: Kaum hat mich das (titelgebende) Zitat der Übersetzerin ("Auf keinen Fall die koloniale Geste des Überschreibens wiederholen") neugierig gemacht - so muss ich doch, etwas resignierend, feststellen, dass mir diese Begrifflichkeit auch nach dem Lesen des Interviews nichts (Genaues) sagt. Ist es ein Beispiel neudeutschen Fachjargons, der mir als Älterem oder 'Nichteingeweihtem' verschlossen bleibt? Ich gestehe, ich bin ratlos. Ratlos wie schon beim ersten taz-Artikel zur Messe, "Die Welt in Fetzen". Die dort versammelten Platitüden oder Rede(ns)arten von sich für berufen haltenden 'politischen Menschen' schrecken mich ab, jemals den Weg zu so einem 'Kulturereignis' zu suchen. Eine Lady von den Philippinen, die über die "Waffen der Literatur" schwafelt, ein mit Rilke-Versen bewaffneter Herr Weimer..? Nein, danke.
zum Beitrag16.10.2025 , 08:56 Uhr
Der letzte Satz könnte leicht variiert werden z.B. so: Ein kritischerer westlicher Umgang mit Trump/XI Jiping würde uns allen gut tun, aber vor allen Dingen würde die amerikanische/chinesische Bevölkerung davon profitieren. Derartige Denkschablonen sind in Freund-/Feind-Debatten immer schon gezielt eingesetzt worden, um Leichtgläubige zu 'überzeugen' - selbst wenn sie bei Lichte besehen eigentlich substanz - und haltlos sind.
zum Beitrag15.10.2025 , 14:17 Uhr
Da hat also der arme Junge "in seinem Leben nie wieder Deutsch gesprochen" - anders als "das gesamte Umfeld"? Und das im II. Weltkrieg? Kaum vorstellbar. Vermutlich sprach das Umfeld des Knaben einen der (deutschen) Dialekte (zwischen Sdrheinfränkisch und Hochalemannisch, um genau zu sein). Die 'Zweisprachigkeit' (Französisch vs. Elsässisch, nicht etwa Deutsch!) wird ja von unseren Freunden jenseits des Rheins auf merkwürdige Weise 'zelebriert', ablesbar an 'zweisprachigen' Ortsschildern wie "Ribeauvillé vs. Rápelswíer" oder so ähnlich (statt Rappoltsweiler). Französischen Linguisten zufolge ist das Elsässische nämlich immer schon eine genuine Sprache gewesen, weder ganz romanisch noch ganz germanisch, sondern auf keltischem Substrat gewachsen... Honni soit qui mal y pense.
zum Beitrag15.10.2025 , 08:31 Uhr
Und nicht zu vergessen: Den (russisch- sprachigen) Ukrainer*innen auf unseren Straßen stehen (von Haus auf) ukrainisch sprechende) Russ*innen gegenüber, die aber ihre Sprache nicht mehr frei und unbekümmert auf Russlands Straßen sprechen können...
zum Beitrag15.10.2025 , 08:16 Uhr
Mein "[Zum] Beispiel" hier ist, zugegeben, ziemlich dämlich. Deshalb frei nach dem 'Simplicissimus' (capo, der Bock - caprio, ich schieße einen Bock - caprivi, ich habe einen Bock geschossen, gemünzt auf einen Reichskanzler namens Caprivi): au - auwei - auweiowei! Mit der Bitte um Nachsehen.
zum Beitrag14.10.2025 , 17:00 Uhr
Wie in etlichen Kommentaren zu sehen ist, treibt der im 19.Jh. geprägte Begriff der Nationalsprachen (und -literaturen) sein Unwesen: quasi automatisch hat sich 'das Englische' alles Irische, 'das Französische' vieles Belgische und Schweizerische, das Deutsche alles Österreichische und nicht minder Schweizerisches einverleibt - und das Russische viel Ukrainisches! Diese gewaltige Sogwirkung versucht der russische Imperialismus derzeit mit allen verfügbaren medialen Mitteln zu verstärken. Zum Beispiel wird versucht, ukrainische Jugendliche, ob sie nun von Haus auf russisch sprechen oder nicht, für Sabotageakte anzuwerben. Natürlich wird die Ukraine in diesem Überlebenskampf nicht zurückstecken und es den Angreifern mit gleicher Münze zurückzahlen wollen (wie ja z.B. auch im 'Drohnenkrieg'...). Wir können es natürlich aus unserer 'Komfortzone' heraus verurteilen, dass die Ukraine versucht, dem 'Russischen' den Wind aus den Segeln zu nehmen, koste es (jetzt), was es wolle (und es nach dem Krieg revidieren?). Aber wir sollten das nicht vorschnell und vor allem nicht besserwisserisch tun.
zum Beitrag14.10.2025 , 08:44 Uhr
Mein Vorschlag: Lesen Sie doch bitte den Text von Herrn Dresbach von Anfang an noch einmal gründlich durch, um zu verstehen, wen er wohl mit "wir" gemeint hat. Danke.
zum Beitrag13.10.2025 , 16:41 Uhr
Auf dem rechten Auge blind- oder auf dem rechten Ohr taub? Vermutlich ist der Nazi-Tonsetzer Richard Trunk aus der kleinen "Kreisstadt im fränkischen Nordosten Baden-Württembergs" nicht der letzte Fall seiner Art. Mich erinnert das an Vorgänge um das Erbe seines ungleich größeren Vorbilds gleichen Vornamens in der 'fränkischen Wagner-Stadt' - Bayreuth. Genauer um die Versuche, dem Schwiegersohn Richard Wagners, dem 1927 gestorbenen Rassetheoretiker Houston Stewart Chamberlain, erneut zu einem größeren Bekannheitsgrad zu verhelfen (nachdem die Chamberlain-Straße seit1989 in Bayreuth aus dem Verkehr gezogen worden ist:
Der Leiter des Bayreuther Richard-Wagner-Museums "empfindet das Entfernen von Straßennamen verantwortungslos." (Jüdische Allgemeine vom 24.07.25) Er, Sven Friedrich, hält "diese Tendenzen der Political Correctness für bedenklich." Das sei gefährlich, "weil man dadurch die Türen für eine Identitätszerstörung [!] öffnet und sich verwundbar macht."
Friedrich möchte genau dort, wo Chamberlain wohnte (dessen Bibliothek zeige, "was für einen Horizont dieser Mann hatte") ein Dokuzentrum über die "Transformation von Kunst in Politik" errichten... Noch Fragen?
zum Beitrag13.10.2025 , 16:08 Uhr
Auf dem rechten Auge blind - oder auf dem rechten Ohr taub? Vermutlich ist dieser Fall aus der kleinen "Kreisstadt im fränkischen Nordosten Baden-Württembergs" nicht der letzte, der seiner Aufarbeitung harrt. Er erinnert mich in fataler Weise an die bis heute 'unbewältigte Vergangenheit' d
zum Beitrag13.10.2025 , 08:50 Uhr
Und wieder demonstrieren die offenbar 'Unversöhnlichen' "in einem Land, das sie systematisch ausblendet".
Mir dagegen gehen die 'Bilder' noch nach, die am Wochenende im 'ZDF heute' über den Bildschirm flimmerten, geradezu spielfilmartig eingeblendet, mit perfekter Synchronie von Sonnenuntergangslicht und hintergründigem Waffenlärm, und im richtigen Augenblick, passend zum wirkungsvoll 'Gesprochenen' (wonach die gerade Zurückkehrenden in den Trümmern nach letzten Habseligkeiten suchen...) die so 'zufällig-absichtsvolle' Inszenierung eines leicht zerknitterten, ansonsten aber intakten Kinderbilds mitten auf der plattgewalzten staubigen Piste, worüber die Kamera kurz schweift vor der Kulisse heillos zerbombter Gebäude...
Vielleicht haben Sie ja auch diese Bilder im ZDF gesehen.
zum Beitrag12.10.2025 , 10:20 Uhr
Gerade erst habe ich, ausgehend vom taz-Artikel 'Nuurdfresk as en spriak (Nordfriesisch ist eine Sprache)' ein wenig über die Bedeutung der Literatur von und über 'Randgruppen' für unsere Gesellschaft geschrieben - dabei konnte die Literatur der 'Migrant*innen' (oder, wie ich im literarischen Kontext sagen würde, 'Grenzgänger*innen' zwischen zwei Sprach-Welten), nur beiläufig erwähnt werden. Hier ist ein neues, vielversprechendes Opus vorgestellt worden (über eine 'Gruppe', deren Texte, so mein Eindruck, bei uns bisher kaum wahrzunehmen waren.) Wir können, so meine ich, gar nicht genug solcher Bücher lesen (wollen). Vielen Dank an die taz für genau diese Buchbesprechungen.
zum Beitrag11.10.2025 , 16:33 Uhr
Am Umgang mit 'Randgruppen' wie den Friesen und Sorben (respective den Slowenen in Österreich) lässt sich, wie an dem mit 'Migranten', ablesen, wie es um das Selbstverständnis oder gar das 'Gewissen' der Deutsch(sprachig)en bestellt ist - nicht allein den Juden und Sinti/Roma gegenüber.
'Ablesbar' in einem ganz anderen Sinn ist das vielfach in der - jetzt schon als 'historisch' einzuordnenden - Literatur von 'Grenzgängern' wie G. Grass (Die Blechtrommel), S. Lenz (Heimatmuseum) u. J. Bobrowski (Levins Mühle) im Blick auf Kaschuben und Balten. Vergleichbar Literarisches gibt es in Bezug auf Sorben und Friesen meines Wissens nicht (wenn man von 'Spurenelementen' bei Th. Storm, Der Schimmelreiter, absieht).
Im Blick auf die einzigartige Position Prags und des Tschechischen aber kann uns bewusst werden, welche Chance zu einer gelingenden Symbiose leider in der beiderseitigen Geschichte vertan wurde: "Praga caput regni" - heute noch an Prags altem Rathaus 'ablesbar', im 14. Jh. die Hauptstadt des Reichs, und Karl IV. war des Dt, des Tschech. und weiterer Sprachen mächtig... 'Nachlesbar' bei Leo Perutz (Nachts unter der Steinernen Brücke), einem Zeitgenossen von Rilke und Kafka...
zum Beitrag11.10.2025 , 10:12 Uhr
Verstehe ich Sie richtig, so ist Friesisch in Schleswig-Holstein eine "anerkannte Landessprache". Und welche Auswirkungen hat das für den Alltag in S-H? (Die gleichen wie für das Dänische? Das wäre ja enorm.)
zum Beitrag11.10.2025 , 10:05 Uhr
Trump als Friedensapostel wäre ein Unding - selbst für ein so willfähriges Komitee. Um den Egomanen gleichwohl halbwegs zu besänftigen, hat man/frau 'Maria von Venezuela' auf den Schild gehoben. Die Dame hat sich auch beeilt, dem Dealmaker zu huldigen, als wäre er der wahre Heilsbringer. Natürlich haben auch Figuren wie Argentiniens Milei entzückt reagiert. Das Ganze ist in meinen Augen eine alberne inszenierte Alibi-Veranstaltung.
zum Beitrag10.10.2025 , 16:46 Uhr
Dem schließe ich mich gerne an. Noch zu @lifopiw: In jeder Sprache gibt es genuin 'Unübersetzbares', z.B. die deutsche 'Gemütlichkeit'. Dem ist es auch zuzuschreiben, dass Wörter wie 'Zeitgeist' oder 'Lied' und manche mehr in anderen Sprachen Eingang gefunden haben.
zum Beitrag10.10.2025 , 08:37 Uhr
Ihr Beispiel mag vielleicht für ein paar Bewohner Schweizer Alpengegenden zutreffen, sonst aber kaum noch. Der Sprachenvielfalt 'Selbstzweck' vorzuwerfen, ist pure Ignoranz. Ich möchte mir eine Welt, die sich nur noch auf Englisch in allen möglichen nationalen Varianten anredet (und gezielt missversteht...) lieber nicht vorstellen.
zum Beitrag10.10.2025 , 08:28 Uhr
Pardon, wenn ich mich hier noch einmal einmische: Grundsätzlich entstammt das 'Hochdeutsche' dem geograf. 'höheren' süddeutschen Raum und 'Mitteldeutschland' - und wird gerne mit dem im 19.Jh. von Theodor Siebs geformten 'Bühnen(neu)hochdeutsch' (mit dem stimmhaften 's' [z]...) verwechselt. Es gab Ahd., Mhd. und Nhd. (Althochdt , usw.) - im Norden dagegen das Altsächs., aus dem sich das Niederdt. ('Plattdt.') entwickelt hat als von Haus auf eigene Sprache (!). Ahd.-Varianten: Fränkisch, Bairisch, Alemannisch. Luther hat das daraus entstandene Nhd. (angelehnt speziell an die 'Meißner [und Prager!] Kanzleisprache') mit seiner Bibelübersetzung ('dem Volk aufs Maul schauend') standardisiert. Zu @Jesus: Auch deutsche Juden haben sich um die 'Standardisierung' des Deutschen und später auch um dessen literarischen Ruf verdient gemacht (so z.B. Heinrich Heine).
zum Beitrag09.10.2025 , 19:13 Uhr
... und Gourmet-Tempel mit dem Namen "La petite France" in Straßburg, in Erfurt und in vielen anderen Orten. Genauso gut könnten Sie bei dem Namen 'Windsor' an das ehemalige 'House of Saxe-Coburg' denken (wollen)...
zum Beitrag09.10.2025 , 18:47 Uhr
Was für die Lausitzer gilt, galt ursprünglich grosso modo für alle östlich der Elbe-Saale-Böhmerwald-Linie, sodass sogar die Meinung vertreten wird, ein Drittel der Deutschen (um 1950) habe slawische Vorfahren (ablesbar etwa an 'Nietzsche', 'Fritsche' usw. - wie auch an meinem eigenen Familiennamen). Aber darum geht es (mir) hier definitiv überhaupt nicht. Ich wollte dem Ganzen vielmehr einen leicht ironischen Touch geben.
zum Beitrag09.10.2025 , 16:24 Uhr
Sie verwechseln 'gesellschaftskritisch' mit 'gesellschaftszerstörend/-spaltend'.
zum Beitrag09.10.2025 , 16:01 Uhr
Und genau deswegen habe ich am Schluss auf die allgemeinverbindliche Aussage abgezielt, die ich Ihnen hier gerne noch einmal wiederhole: Denn jeder Mensch ist immer schon zoon politicon. Der Begriff bzw. die Lehre stammt von Aristoteles und bedeutet, dass wir alle von Natur aus und insofern von klein auf politisch-soziale Wesen sind. Womit wir wohl beim Thema wären. (Die von mir eingesetzte Methode heißt übrigens in der Aufsatzlehre 'Vom Besonderen zum Allgemeinen'.)
zum Beitrag09.10.2025 , 15:38 Uhr
Und wieder sind - die Linken schuld. Denn wer immer noch nach links sich neigt, hat sein Gleichgewicht vergeigt. Lieber Gott, mach mich fromm, dass ich nicht nach links hinkomm. Ansonsten: Die Allitteration in der Überschrift ist nicht linkslastig, gut so. (Frei nach: Wir Weimerer Wortwienerer..) Und manchmal wähne ich mich, fried- und freudlos vor mich hinwabernd, schon in der zweiten Weimarer Republik (die bekanntlich keiner wirklich wollte).
zum Beitrag09.10.2025 , 14:53 Uhr
Die "Rostbratwürsteln" sind ein norddeutsches Unding. In Söders heimischem Dialekt, oszillierend wie er selbst zwischen Ostfränkisch und Bairisch, heißen sie nämlich "Nembercher BrotWERSCHT".
zum Beitrag09.10.2025 , 14:12 Uhr
Sehr schön. Ich muss gestehen, diesen Goethe kannte ich noch nicht.
zum Beitrag09.10.2025 , 13:31 Uhr
Klitzekleine Fehlerberichtigung: Statt "idg." (indogermanisch) heißt es heute "ide." (indoeuropäisch). Sorry, ist trotzdem wichtig.
zum Beitrag09.10.2025 , 13:21 Uhr
Um weiteren (möglicherweise typisch deutschen) Missverständnissen (hinsichtlich 'Politik/politisch') hier in den Kommentarspalten vorzubeugen, möchte ich darauf hinweisen, dass 'zoon politicon' im Altgriechischen (bei Aristoteles) besagt, dass der Mensch von klein auf und von Natur aus - noch vor jeder denkbaren Indokrination! - ein politisch-soziales, nur in der Gemeinschaft überlebensfähiges Lebewesen ist. Unser Wort 'Politik' leitet sich von 'polis' Stadt(staat) ab (so wie 'Demo-kratie' von 'demos' Volk und 'kratein' herrschen).
zum Beitrag09.10.2025 , 12:45 Uhr
Wer der Devise "Warte nicht auf bessre Zeiten" (Wolf Biermann) folgt, wird dem Primat des Estnischen zustimmen, alle anderen hingegen, die eher dem "Prinzip Hoffnung" (Ernst Bloch) anhängen, der Bilingualität. Ich neige der zweiten Sektion zu, schon weil ich der Meinung bin, dass jede Mehrsprachigkeit in unserer Welt von Vorteil ist. Am Rande: Der Link zu "eine[r] der am schwierigsten zu erlernenden Sprachen der Welt" führt nicht hin zu dem, was er verspricht. Außerdem halte ich die These von den 'schwierigen Sprachen' (la vida no alcanza para aprenderse alemán - das Leben reicht nicht um Deutsch zu lernen) für ein ziemlich dämliches, von Chauvinisten und Perfektionisten in die Welt gesetztes Gerücht.
zum Beitrag09.10.2025 , 11:01 Uhr
"Irgendwann kamen die Deutschen, die damals Franken hießen, und zwangen den Friesen das Christentum auf." Abgesehen davon, dass es im FrühMA "die" Deutschen, so wie wir sie heute kennen, noch gar nicht gab, ist es doch schon seltsam, dass es heutzutage drei (!) Bundesländer mit 'Sachsen' gibt (denen unter Karl dem Großen das gleiche widerfuhr wie den Friesen), dazu leisten wir uns ein Saarland (weil es nach 45 französische Begehrlichkeiten weckte?), HH, HB, usw. - aber kein Franken (außer manchmal beim Wetter, Weinbau und was weiß ich noch). Und selbst der fränkische Weinbau ist ja in Teilen fremdbestimmt: Wenn ich ins (von Haus auf) fränkische Tal der Tauber fahre, werde ich von Beschilderungen der 'Badischen Weinstraße' irritiert. Und das alles, obwohl nicht nur unsere (Ober- und Nieder-)Bayern, die auch gerne von "Nordbayern" sprechen, ihre eigene Hymne haben ("Schirm dich Gott, du Land der Bayern,..."), sondern auch wir Franken: "Wohlauf, die Luft geht frisch und rein, wer lange sitzt, muss rosten...". Franken und Friesen - früher mal 'frank und frei'... ist lange vorbei.
zum Beitrag09.10.2025 , 09:23 Uhr
Stimmt. Aber Söders Tendenz, die Dinge zu verwursteln oder verwurschteln (wobei hier 'wurst' nach Meinung mancher Etymologen mit 'wirr' / 'worry' zusammenhängt), greift leider immer mehr WELTWEIT um sich.
zum Beitrag09.10.2025 , 09:12 Uhr
Der Streit um die Wurst ist mir, ehrlich gesagt, wurscht - aber ja, er wirft so etwas wie ein "worst light" auf die ganze vermeintliche Entscheidungskompetenz der EU. NB zu Wurst/wurscht/worst: Wurst/wurscht scheint sich von idg. ụert herzuleiten, wie Wurzel (drehen, rollen, vermengen?), vgl. engl. root oder russ. rod (Volga, Volga, mat' rodnaja...) etc. Gerne gebe ich zu, dass ich lange Zeit geglaubt habe, wenigstens das Wörtchen wurscht habe mit engl. bad-worse-worst zu tun, so wie frz. tant pis (mauvais-pire-pis) im Sinne von 'sei's drum, etc. Ansonsten kann, ja muss es einem wie mir wurscht-egal sein, was die heillos zerstrittene EU noch so alles beschließt.
zum Beitrag08.10.2025 , 22:40 Uhr
Der Begriff 'Linksextremismus' im Sinne der diffamierenden Begriffsbestimmung der 'Rechtsdrehenden' (wie ich sie meist nenne) existiert tatsächlich nur in deren Gehirnen, da gebe ich Ihnen recht. Allerdings sollten Sie z.B. an die 'linken' Extremisten der Bader-Meinhof-Gruppe denken. Oder an Robbespierre. Oder an den Kohlhaas in der Novelle von Kleist, jenen "gerechtesten und zugleich entsetzlichsten" Menschen. Und es gibt noch viele Beispiele mehr für diese Art von Extremismus, beileibe nicht nur in der Literatur.
zum Beitrag08.10.2025 , 22:01 Uhr
[...] auf der Suche nach der eigenen Identität). Es sollte genauer heißen: ... auf der verzweifelten/hochdramatischen Suche nach der eigenen Identität).
zum Beitrag08.10.2025 , 21:52 Uhr
Als Kind erlaubte mir mein Vater den Spaß mit einem Goldfisch im Glas. Spaß mit Pferden war noch nicht denkbar. Als ich schon in die Schule ging, pflegte er zu sagen: Politik verdirbt den Charakter. Später im Leben fragte ich mich immer öfter, was er, der doch im 1000jährigen Reich bei der Partei gewesen war, damit hatte sagen wollen - und ich wurde zwar kein Politiker, aber immerhin ein politisch (nach)denkender Mensch, gewissermaßen meinem Vater zum Trotz.
Es kann der Dümmste bei den Kindern "Politisches" doch nicht verhindern.
Mit Tieren haben sie oft Spaß. da reicht ein Goldfischlein im Glas.
Doch wenn die Eltern wenig sagen, dann stellen sich den Kindern Fragen...
Denn jeder Mensch ist immer schon zoon politicon.
zum Beitrag08.10.2025 , 16:42 Uhr
Was bei uns kaum bekannt ist: Ein nicht unbeträchtlicher Teil der chilenischen Bevölkerung, aber auch anderer Länder in Lateinamerika, und soweit ich weiß, in geringerem Umfang auch von Spanien und Portugal, geht auf christliche, meist nicht unvermögende Palästinenser zurück. Sie sind dort seit dem ersten Krieg zwischen Israelis und Arabern eingewandert, längst bevor sich die Hamas konstituiert hat. Und in diesen Ländern ist die Empathie für die in Gaza leidende Bevölkerung tonangebend.
Dagegen sind mehrheitlich muslimische Palästinenser erst viel später zu uns gekommen. Sie oder ihre Eltern haben stets unter und mit den Feindbildern der Hamas gelebt. Vielleicht erklärt sich ja auch von daher ihr vielfach militanteres Auftreten 'pro Hamas' (auf der Suche nach der eigenen Identität).
zum Beitrag08.10.2025 , 08:47 Uhr
David Neuhaus ruft auf zu einer "Sprache, die nicht in das Loch [...] von Verachtung, Hass und Rache fällt" und er bezieht sich auf die palästinensischen Christen in Israel: "Die meisten möchten gleichberechtigte Staatsbürger in einem Staat sein, der ihren Beitrag zur Gesellschaft würdigt." Daniel Bax hingegen fordert, "die Komplexität des Konflikts an[zu]erkennen [und meint damit] die Vertreibung und Entrechtung der Palästinenserinnen und Palästinenser." Und er sagt leicht-fertig: "Statt zu fragen, wie es ihnen hierzulande geht, werden sie seit zwei Jahren mit Ermahnungen und Repressionen überzogen."
Tatsächlich waren aber ausgerechnet am 7. Oktober auf unseren Straßen wieder die (Hamas-)Hass- und Heldengesänge der durch uns so schmählich Unterdrückten zu hören.
zum Beitrag07.10.2025 , 22:17 Uhr
Danke für den Link zu diesem Zeugnis der Empathie (des israelischen Jesuiten David Neuhaus vom 14. Okt. 23) für die auf beiden Seiten Leidenden und Leidgeprüften - und das noch vor Netanjahus Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Diesen 'doppelten Blick' für das Leid kann ich aber in Daniel Bax' Kommentar nicht wirklich erkennen. Auch nicht in dem Titel 'Das Leid der anderen': Der könnte zwar für "das Leid der (jeweils) anderen" stehen, er tut es aber nicht, sobald man den Text liest. In meinen Augen wird doch der Gedenktag des 7. Oktober auf fragwürdige Weise kritisiert und instrumentalisiert.
zum Beitrag07.10.2025 , 19:50 Uhr
"Wer angesichts dieser Komplexität einseitig Partei nimmt, macht es sich zu einfach." Richtig - aber dann sollte die Überschrift wohl lauten: Das Leid der einen - und der anderen.
zum Beitrag07.10.2025 , 10:53 Uhr
Der Ausspruch, dass die Revolution ihre Kinder frisst, wird einem französischen Revolutionär im Angesicht der Guillotine zugeschrieben (1793). Georg Büchner hat ihn seinem Revolutionshelden Danton in den Mund gelegt (1835). Wie viele wissen heute noch über die 'deutsche Revolution' (1919) Bescheid? Über die 'russische' (1917)? Und über die 'französische'? Von den Revolutionen und folgenden Konterrevolutionen weltweit ganz zu schweigen. Im Grunde haben wir keine Ahnung von dem, was da auf uns zukommt. (Und ich glaube nicht, dass wir uns vor der nächsten globalen Katastrophe werden "retten" können. Denn wir - wir in Europa und im europäisch kolonisierten Amerika - haben uns nach zwei 'europäischen' (!) ("Welt"-) Kriegen noch nicht einmal darauf verständigt, was wir eigentlich unter der 'Demo-kratie' verstehen wollen: eine parlamentarische, eine präsidiale, eine föderative... oder gar eine 'illiberale'? Europa hat sich dysfunktional aufgestellt und Konstitutionen gegeben, die sich jetzt als handlungsunfähig erweisen - aber keiner will es wirklich wahrhaben und selbstzerstörerische nationalistische Tendenzen sind überall auf dem Sprung zur Macht. Altmodisch gesagt: Gnade uns Gott!
zum Beitrag05.10.2025 , 12:54 Uhr
Was mir nach der Lektüre von rund 50 Leser*innen-Kommentaren zu denken gibt: Die "friedensbewegten" kommen kaum weniger aggressiv daher als die "abwehrbereiten". Polemik à la carte! Und so ist es dann nicht zu verwundern, dass 'ganz andere' daraus politisches Kapital schlagen können, so wie zuletzt etwa 'Volkes Freund Babiš' bei unseren tschechischen Nachbar*innen: 'Leute, aus welcher Richtung sollen die russischen Panzer denn kommen...?'
zum Beitrag03.10.2025 , 17:14 Uhr
Werde demnächst 82. Als ich vor ungefähr 55 Jahren das Referendariat hinter mir hatte, gab es den angestellten Lehrer noch gar nicht.
zum Beitrag02.10.2025 , 20:11 Uhr
Warum eigentlich glauben Sie das?
Hätte ich vorher geahnt, was als Lehrer so auf mich zukommt, wäre ich bestimmt von diesem "Lebensziel" abgerückt. Mein 'Ausweg' - nachdem ich wiederholt die Ehre gehabt hatte, vier Deutschklassen (und etwas Französisch und Spanisch) unterrichten zu dürfen: die Bewerbung für den Auslandsschuldienst (in Lateinamerika -Deutsch "nur" als Fremdsprache, was für eine Erleichterung...). Nach 40 Dienstjahren die unangenehme Überraschung: Weil die geschiedene Frau noch ein paar Jahre zu lang lebte (kein Scherz) behält der treusorgende Staat die 'Unterhaltszahlungen' für sich ein - 'lebenslänglich'. Ich war StD(ir) ungefähr 20 Jahre lang und bekomme, abzüglich 'Unterhalt' für Vater Staat, im Moment knapp 3.800 nto, wovon Miete (1.350) und private Krankenversicherung für mich und meine Frau (600) abgehen. Ach ja, vielen Dank auch für Ihren (aber-)witzigen Kommentar. Möchte ja gern darüber lachen...
zum Beitrag27.09.2025 , 09:49 Uhr
Die sexistische 'verbale Übergriffigkeit' (street harassment) meiner sogenannten Geschlechtsgenossen, um die es hier geht, äußert sich stets in Form des Monologs, vergleichbar dem unkontrollierten Kläffen herrenloser Straßenköter. Wir, die angeblich im Grunde zivilisierte Gesellschaft, schauen und hören dabei viel zu oft weg - schwankend zwischen den Extremen des Angewidertseins und der angestachelten Neugier. Das würde sich erst dann ändern, wenn
(1.) wir alle über so etwas wie einen (inneren) Codex verfügen würden, so dass solche verbale Übergriffigkeit bedingungslos der sozialen Ächtung preisgegeben wäre. Und das setzt natürlich eine entsprechende Erziehung (der potentiellen Machos...) voraus.
(2.) Eine dementsprechende Strafgesetzgebung ist unabweisbar, dringend erforderlich. Wenn die allseits überlasteten Strafverfolgungsorgane damit überfordert sind, sollte man vielleicht an andere Formen der Kontrolle denken. Hier wäre unsere (technische) Kreativität gefragt...
zum Beitrag26.09.2025 , 15:14 Uhr
Im Unterschied zu Ihnen bin ich vielleicht eher so etwas wie ein "Sprachempfindler", will sagen: 'Worte', sozusagen im luftleeren Raum oder völlig aseptisch gedacht, sind für sich so neutral und unsensibel wie etwa 'Zahlen'. Erst in der Verwendungspraxis - ganz besonders beim Sprechen, in einer spezifischen Situation - werden sie nolens volens bedeutungsvoll, "aufgeladen". Dieser Alltagsvorgang bedarf keines (Hinein-)Interpretierens, sondern des wechselseitigen Nachempfindens ('Dia-log'). Der vulgär gemeinte (!) 'Mono-log' ist jedoch von vornherein und absichtlich außerhalb dieser 'zivilen Regelhaftigkeit' unterwegs - im groben Fall eben sexistisch. Das Dilemma besteht genau darin, dass für das Erkennen solcher Grenzüberschreitung unser geschriebenes Recht (BGB) offenbar nicht gemacht ist - leider! Die Betroffenen, hier also Frauen, versuchen sich trotzdem zur Wehr zu setzen. Wer, wenn nicht die Rechtsprechung wäre dazu in der Lage...?
zum Beitrag25.09.2025 , 18:33 Uhr
Pardon, dass "[Was für eine] attraktive Rückenansicht!" aussagegleich mit "G.A.!" sei, zeigt mir bloß, wie weltfremd oder realitätsblind Rechtskundige doch unterwegs sein können. Aber vielleicht wäre es tatsächlich zuviel verlangt, von Strafverfolgenden auch noch Gespür für Konnotationen (Mitgemeintes) und Situationen und Sprachgestus usw. zu verlangen - wo auf der anderen Seite unsere Zivilisation immer größerem, ungebremstem (Dach-)Schaden ausgesetzt ist. Dass dem so ist, lässt sich - leider! - sogar aus diversen 'Beiträgen' hier in der taz entnehmen: Dem Machismo hagelt es sichtbar und stets heftiger ins nach oben offene Hirn (buchstäblich wie in eine nach oben offene Richterskala).
zum Beitrag25.09.2025 , 16:45 Uhr
Alles klar, vielen Dank auch.
zum Beitrag25.09.2025 , 15:05 Uhr
Es wird gerne gesagt, man habe die "NATO-Grenze [...] klammheimlich deutlich nach Osten" verschoben. Mich stört dabei, dass durch diese Art der Erzählung der falsche Eindruck billigend in Kauf genommen wird, den Balten, Polen und allen anderen sei in Nacht- und Nebelaktionen der NATO-Beitritt "klammheimlich" nahegelegt worden. Als wären die östlichen Nachbarn per definitionem fremdbestimmte Manövriermasse zwischen zwei Militärblöcken - ganz anders als die ehemalige DDR. Und en passant: 'Wasser predigen und 'Wein trinken' [oder saufen...] passt zwar gut zur "Doppelmoral", jedoch ziemlich schlecht zum Thema Grenzverschiebung - aber um so besser zu Putins 'Spezialop.' und seinen klammheimlichen Befürwortern...
zum Beitrag25.09.2025 , 08:15 Uhr
Gerne würde ich verstehen wollen, was Sie damit meinen: "ohne autoritäre Nachttopf-Gruppensitzung und UTP", usw. Denn Sie scheinen sich ja auf den beklagenswerten "allgemeine[n deutsch-deutschen] Verfall des Bildungsniveaus" zu beziehen. Was Sie mit Ihrem Dank an Saarland und Ruhrpott(-Bewohner*innen?) und den "zwei Billionen" sagen möchten, glaube ich zu ahnen bzw. zu verstehen, sicher bin ich mir aber auch da nicht. (Bin eben leider ein schon sehr in die Jahre gekommener Wessi.)
zum Beitrag24.09.2025 , 13:59 Uhr
Für mich ist das 'Deutsch-Deutsche' nach 45 ein "Trauerspiel" mit Lichtblicken (v.a. als die Mauer fiel).
Meine Eltern waren vor 45 schon von Thüringen nach Franken gezogen. Als Kinder waren wir mit der Mutter in den Sommerferien in der "Ostzone". Viele Pakete ("Geschenke - keine Handelsware"). Später fast nur einseitige Besuche von W nach O. Gleich nach 90 holte ich eine Cousine ab, um sie auf dem kürzesten Weg in "ihr" Frankreich zu fahren. Während wir Wessis aus der Familie tatsächlich den Osten zwischen Weimar und Rügen erkundeten, auch Prag und Budapest, und in der Hohen Tatra wanderten, waren unsere lieben Ossis in Österreich, Italien und sogar USA unterwegs - ohne jemals den Weg zu uns nach Franken zu finden. Später kam man noch zu Trauerfeiern hüben und drüben zusammen... Als ich mit meiner Cousine 2014 wieder mal telefonierte, sagte sie zur besetzten Krim bloß, die sei ja auch immer russisch gewesen. Und so sind unsere deutsch-deutschen Kontakte nach und nach eingeschlafen.
Ich behaupte bestimmt nicht, dass diese Erfahrungen verallgemeinerbar seien. Aber untypisch sind sie wohl auch nicht. Und noch eins: "Politik" war in meiner Familie nie ein relevantes Thema.
zum Beitrag23.09.2025 , 12:55 Uhr
Nach dem aktuellen Drohnen-Überflug der Airports in Kopenhagen und Oslo scheint die "Gelassenheit" der Nordeuropäer und deren "Bewusstsein, dass die Hausaufgaben gemacht wurden", doch einigermaßen erschüttert worden zu sein.
zum Beitrag23.09.2025 , 12:44 Uhr
Im Blick auf 'Begabung und Lernen' hat mir mein Gedächtnis einen Streich gespielt. Von [Horst E.] Richter stammt u.a. das Buch 'Umgang mit Angst' (1992), dagegen kommen in dem Reader 'Begabung und Lernen' (1972), herausgegeben vom Deutschen Bildungsrat, mehrere Experten zu Wort.
zum Beitrag23.09.2025 , 12:36 Uhr
Ziemlich verwirrend, das Ganze, in sich nicht frei von Widersprüchen ("historisches Konstrukt" - "den Deutschen nachgesagt" - "auf das Individuum ausgerichtet" - "auf das Kollektiv" [beziehbar] - " [in Deutschland] meist falsch interpretiert") - so dass ich mich frage, was es überhaupt bringt, diesen schillernden Angstbegriff weiterhin in halbwegs vernünftigen Diskussionen zu verwenden.
Ich verstehe auch nicht, worin genau Ihr "Einwand" gegen den Artikel von Tobias Schulze bestanden haben soll.
zum Beitrag23.09.2025 , 09:10 Uhr
Wenn im Baltikum der Zivilschutz "gut aufgestellt" wäre, bestünde "wenig Anlass, sich vor etwas zu fürchten, was noch gar nicht eingetreten ist." Wer sarkastisch veranlagt ist, könnte erwidern: Erst wenn 'etwas' [Befürchtetes] wirklich eingetreten ist, braucht man es nicht mehr zu befürchten. Aber abgesehen davon, die Balten haben 'geopolitisch' wohl auch mehr Anlass, 'etwas' zu befürchten und nicht auf trügerische "Gelassenheit" zu setzen wie die Finnen und anderen Skandinavier, egal wie (un-)ausgebaut ihr Zivilschutz auch sei: Putin möchte Esten, Letten und Litauer (und die russischen Minderheiten sowieso) 'heim ins Reich' holen. Und er hat zwischen Balten und Polen (an die er ja auch schon öfters "gedacht" hat...) seinen Stützpunkt Kaliningrad!
"Das Baltikum ist der wahre Vertreter der German Angst." 'Angst', ob German oder nicht, ist tatsächlich etwas anderes als 'Furcht/Befürchtung'. Das wissen offenbar auch die in Estland stationierten Briten, die Kanadier und andere in Lettland - und die Germans in Litauen. Mit 'Angst' wäre niemand geholfen, schon gar nicht mit 'German Angst' (die ja Ihren eigenen Angaben zufolge der amerikanischen Psychologie der 80er Jahre entstammt).
zum Beitrag22.09.2025 , 19:57 Uhr
"Die von der Autorin ins Feld geführte German Angst entstammt der US-Psychologie der 80 er Jahre und beschreibt das kognitive Erbe der Deutschen aus der Nachkriegszeit." Wenn ich Sie richtig verstehe, gehört also die ominöse 'German Angst' zum 'kognitiven Erbe' der deutschen 'post war generation'. Möglicherweise handelt es sich ja bei dem seltsamen 'kognitiven Erbe' um eine Übersetzung aus dem Amerikanischen - auf deutsch macht dieser Begriff keinen Sinn, zumal wir im Dt. vielmehr von 'kognitiven Fähigkeiten' (des Denkens, Analysierens, usw.) zu sprechen pflegen. Wie dem auch sei, seit dem Erscheinen von Richters 'Begabung und Lernen' lehnt die dt. (Lern-)Psychologie die Ansicht ab, 'Begabung' sei etwas einfach Vererbbares, und zwar aufgrund vieler Feldstudien. Erst recht nicht "die" Angst. Sie selbst relativieren ja in Ihren Ausführungen den Geltungsbereich dieses fragwürdigen Begriffs, der mich doch eher an Le Bons spekulative 'Psychologie der Massen' denken lässt...
zum Beitrag22.09.2025 , 15:07 Uhr
1. Als vor Jahren studierter Philologe (D/F/Span) glaube ich zu wissen, dass jeder so oder so 'geäußerte' Text stets in einem Kontext steht (und von daher keiner eigenen 'Kontextualisierung' (?) bedarf. Deshalb habe ich auf den 'Satz in seinem Zusammenhang' verwiesen. 2. "Das Gericht hat [gesagt] dass die Bezeichnung 'rechtspopulistisch ' von der Meinungsfreiheit gedeckt ist [und] die Freien Bauern seien rechtspopulistisch." Was mehr wäre dazu zu sagen? Meinem juristischen Laienverstand zufolge: mehr bedarf es auch nicht. (Und ich hatte natürlich nicht die Absicht, einen juristisch wasserdichten Beitrag abzuliefern. Das überlasse ich gerne Ihnen.)
zum Beitrag21.09.2025 , 14:47 Uhr
Das kann man vielleicht, wenn man diesen Satz aus seinem Zusammenhang reißt, in dem er tatsächlich steht: Das Etikett 'rechtspopulistisch' ist dem hier verhandelten Verein von einer Wissenschaftlerin - gerichtsfest -verpasst worden. (Bitte im Kommentar nachlesen. Dort werden auch noch weitere Anhaltspunkte für diese Einschätzung aufgeführt.)
zum Beitrag21.09.2025 , 14:26 Uhr
Was für eine krude (globale) Verschwörungstheorie! Dass sie aus dem 'Osten' kommt, ist an dem "Ami" ablesbar, der im 'Westen' eigentlich schon länger nicht mehr üblich ist (vielleicht wegen der Verwechselbarkeit mit dem französischen "ami"?) Aber selbst wenn ich darüber* hinwegsehen wollte, weil es um ein Erklärungsmodell für den "weltweiten Rechtsruck" zu gehen scheint - spätestens bei der "Götterdämmerung [?] und Rückbesinnung auf Eigensicherung vor Universalismus" frage ich mich doch, was Sie zu solchen 'Schlussfolgerungen' gebracht haben mag: keine politische Bewegung, sondern eine Rückbesinnung? Statt 'wir', und universalem 'miteinander' das blanke 'ich', 'ich', 'ich' der "Al Quaida, ISIS, Putin, China" - und nicht auch eines Trump? Das rücksichtslose Pokerspiel der Machtgierigen eine bloße (verantwortungsbewusste?) "Rückbesinnung auf Eigensicherung"? Mit solchen Verharmlosungen dürfen Sie sich weltweit des Beifalls der extremen Rechten, auch der AfD sicher sein.
* 'Demokraten' hätten (in Europa wie im urbanen Kalifornien...) die Schutzmacht USA, deren Schmarotzer sie sind, "regelmäßig beschimpft". Demnach hätte Trump also recht, sie und uns jetzt zu 'bestrafen'...
zum Beitrag20.09.2025 , 09:35 Uhr
Wussten Sie, dass parteinahe Stiftungen (K.-Adenauer-St., F.-Ebert-St., H.-Böll-St., usw.) sich ganz überwiegend aus Bundesmitteln finanzieren? Und was halten Sie von der Alimentierung der christlichen Kirchen durch den Staat? Der wesentliche Denkfehler Ihrer Argumentation besteht darin, dass Sie die 'Regierung' mit dem 'Staat' verwechseln bzw. gleichsetzen.
zum Beitrag19.09.2025 , 17:26 Uhr
Ein Schelm, wer Arges dabei denkt, wenn er den Blick aufs Ganze lenkt: Die De-mo-kra-tie zu bewahren kann unser Amt nicht länger sein, denn würden alle so verfahren - wo brächten sich noch Rechte ein?
zum Beitrag19.09.2025 , 17:03 Uhr
Erst wurde uns das Märchen von der Brandmauer erzählt, dann wurde die Allianz aller Demokraten beschworen, und jetzt wird versucht, alles vermeintlich "Linke" zu verteufeln. Und wieder ist die AfD der Taktgeber, indem sie bei den Rechtslastigen in USA vorstellig wird und sich dort beklagt, ihre Meinungsfreiheit werde unterdrückt.
Unsere 'Christdemokraten' haben daraufhin nichts Besseres zu tun, als der AfD den Rücken zu stärken, indem sie "Linksaktivisten" den Wind aus den Segeln nehmen. Und was lernen wir daraus? Offenbar wenig oder nichts, weil wir vor Trump und seinen deutschen Bewunderern so oder so zu Kreuze kriechen. Die Briten haben es uns gerade mit Glanz und Gloria vorgemacht. Wenn wir in Europa so weitermachen, sind unsere freiheitlich-demokratischen Tage gezählt.
zum Beitrag19.09.2025 , 13:47 Uhr
Am Anfang war die BT-Wahl - und gleich darauf "wahlweise" Merz+AfD oder Merz+SPD - schon vergessen? Dann das Wählen der AfD-Nummer in der (Anti-) Asylpolitik und die CDU-Abwahl des "linksextremen" Wahlvorschlags der SPD fürs BVG - auch schon vergessen? Und jetzt die Abwahl vermeintlich linker NGOs... Nicht zu vergessen: wahlweise pro Palästina (linksextrem) oder pro Netanjahus Israel (rechtsextrem)... Das (gewählte) Parlament scheint nicht mehr herauszukommen aus der ganzen links-rechts-Wählerei! Natürlich nicht. Denn die tatsächlichen Wahlentscheidungen sind ja für uns hier in der Bundesrepublik D immer schon gefallen, noch bevor das - zum Vergessen und Vergeben neigende -Wahlvolk etwas zu entscheiden hätte. Vielleicht hat das ja auch damit zu tun, dass 'richtig/rechts' uns innerlich, fast schon genetisch, viel näher stehen und glaubwürdiger sind als 'links/linkisch' - denn wir drehen wie ferngesteuert immer nach rechts und bleiben stehen, weil die von rechts Kommenden nun einmal die Vorfahrt haben. Das weiß doch jedes Kind - und das ist ja auch hier in manchen Posts zu sehen. In Spanien sind Linke 'progressistas', alle anderen öfters 'retrógrados' (Fort-/Rückschrittliche).
zum Beitrag18.09.2025 , 17:39 Uhr
Über den Aeltern stehst du. Die Jüngeren sehn deinen Bauch Und schweigen zu deinem Gebell. Warte nur, schnell Alterst du auch.
zum Beitrag16.09.2025 , 19:24 Uhr
Laut Wikipedia rangiert die SPD im Bundestag 2017 mit 76,8% Hochschulabsolventen noch hinter der AfD mit 79,7%. (Wobei die AfD mit 20,7% Doktoren und Professoren Spitzenreiter war.) Die anderen Parteien rangierten davor: Grüne und CDU/CSU jeweils um die 90% Akademiker. (Zu neueren Daten habe ich leider keinen Zugang.) Die (Industrie-)Arbeiterschaft scheint in NRW aktuell bei nur noch etwa 15% zu liegen.
zum Beitrag16.09.2025 , 17:37 Uhr
"Wir sollten uns eher auf Klimaanpassung konzentrieren. Der Klimawandel wird auf keinen Fall gestoppt werden können."
Wenn aber der Klimawandel nicht mehr aufzuhalten ist, macht es keinen Sinn, dass wir uns (womöglich im nationalen emgen Rahmen...) anzupassen versuchen - weil wir den unaufhaltsamen, von uns nicht aufgehaltenen Wandel schlicht und einfach nicht überleben können. Capito?
zum Beitrag16.09.2025 , 17:13 Uhr
Wenn Ignoranz Schmerzen verursachen würde, müssten solche Mitmenschen ja in Wahrheit Tag und Nacht schreien - und da würden sie sich den Luxus gerne verkneifen, auch noch wegen leichtem Höcke-Bauchweh zu lamentieren. Sie sind und waren aber vielmehr immer schon waschechte schmerzfreie Ignoranten, Bewohner einer brave new world.
zum Beitrag16.09.2025 , 16:40 Uhr
Um im Bild zu bleiben: Er wird vor aller Augen seinen AfD-Schirm öffnen, den er sich schon lange zuvor - gratis - besorgt hat, z.B. in den social medias. So einfach geht das.
zum Beitrag16.09.2025 , 13:37 Uhr
Leider sehe ich nicht, warum Sie ausgerechnet mir das alles erzählen. Ich habe doch die SPD mit keiner Silbe erwähnt.
Für @Nachtsonne, etwas weiter unten (bitte nachlesen), zählt jetzt das akademische Spitzenpersonal der AfD (auf das ich angespielt habe) zu den Etablierten. ASB und GEW sind nicht mit der SPD verbandelt (wie Sie anscheinend glauben) und können so wenig wie Sie und ich für eine gerechtere Umverteilung tun. Glauben Sie etwa, die Wirtschaftswissenschaftlerin Weidel, die in der Schweiz lebt (und dort Steuern zahlt?) wird sich jemals Ihnen zuliebe um mehr Steuergerechtigkeit kümmern? Wie naiv muss/darf man eigentlich sein?
zum Beitrag16.09.2025 , 09:29 Uhr
Ihre Fakten und Infos ("seit Ewigkeiten") sind nicht dazu geeignet, das kapitalistische Grundprinzip (@Jelli) zu entkräften, schon gar nicht aus Ost-Perspektive.
zum Beitrag16.09.2025 , 08:41 Uhr
Weidel, Gauland und Lucke ("genau die angeführten Personen") sind also jetzt in NRW "etabliert", Lucke freilich nur als verirrter Geist. (Und Gauland? Und Weidel?)
Hätte ich den Akademiker Höcke mit angeführt, wäre sein (Un-)Geist jetzt sicher genauso etabliert. Oder ist er es nicht schon längst?
Und was "wird sich jetzt in NRW ändern"? Auf geistiger oder kommunaler Ebene? Nur soviel: Die völkischen Geister (also die "von unten"), die man rief, die wird man so leicht nicht mehr los.
zum Beitrag15.09.2025 , 22:55 Uhr
Weidel, Gauland und Lucke "waren bisher in NRW nicht [von unten?] etabliert" - da vermag ich sprachlich nicht wirklich zu folgen, und so tappe ich leider im Dunkeln. Allerdings klingt Ihr zweiter Satz in meinen Ohren fast schon bedrohlich. (Aber das ist womöglich einfach dem 'Dunkeln' geschuldet, in dem ja bekanntlich nicht gut 'munkeln' ist.)
zum Beitrag15.09.2025 , 15:06 Uhr
Den Arbeitersamariterbund (ASB) gibt es immer noch. Ich bin Beitragszahler -als pensionierter Lehrer...
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) kümmert sich selbstlos um alles mögliche, z.B. im Bereich der Integration von Kindern, deren Muttersprache nicht Deutsch ist...
Der große Anteil von Akademikern in der AfD ist viel zu wenig bekannt. Sie sind so zahlreich, dass sie zur Verbreitung ihrer "Identitätsthemen" erst gar nicht die "Hochschulszene" brauchen...
zum Beitrag15.09.2025 , 12:55 Uhr
"In Deutschland erfolgt meiner Beobachtung nach die Etablierung von Parteien von unten." Das kann allerdings von der AfD, um die es Ihnen ja geht, so nicht gesagt werden. Bernd Lucke, der sie 2013 mitgegründet hat: Universitätsprofessor! Alexander Gauland: Jurist und Publizist! Alice Weidel: Wirtschaftswissenschaftlerin! usw.usw. Aber sie haben natürlich - als Kinder - alle einmal klein (sozusagen ganz unten) angefangen, da gebe ich Ihnen recht.
zum Beitrag15.09.2025 , 09:00 Uhr
"Das erzählen wir Ostdeutschen euch seit Jahren." "Das"? - Dass "biedere" Bürger jetzt AfD wählen...? "wir"? - Die sog. schweigende Mehrheit im Osten, die "das" ja immer schon wusste...? "euch [Linken?]" - wohl in erster Linie die nicht mehr zeitgemäße alte SPD: "Ideen" und "Werdegang" - seit 1945 oder schon seit 1919...? Oder sogar schon seit August Bebel? Mit solchen Pauschalisierungen kann in so einer Situation jede*r das Narrativ von den 'Abgehängten' leichtredend bedienen, nachplappern und sich groß tun: sozusagen original 'AfD light'. Jedenfalls ganz im Sinn der AfD. (Ich bin übrigens kein Mitglied irgendeiner "linken" Partei, habe und hatte aber sog. "Otto Normal [verbraucher]" in meiner östlichen Verwandtschaft.)
zum Beitrag13.09.2025 , 09:48 Uhr
Als friedlicher Bürger (ohne im Besitz einer Waffe zu sein, ohne irgendeinen Mord gutzuheißen!) kann ich nur sagen: Wer Wind sät, wird Sturm ernten. Aber selbst wenn Mr. Trump morgen den Friedensnobelpreis erhalten und Mr. Kirk seliggesprochen würde - das durch beide (und viele andere mehr) bewusst herbeigeführte Chaos würde sich dadurch vermutlich nicht mehr besänftigen lassen. Und das ist vermutlich der Sturm, von dem nur zu hoffen ist, dass er diese irre Welt nicht im Handstreich erledigen wird.
zum Beitrag10.09.2025 , 10:36 Uhr
In den Kommentaren und im Interview werden nicht "andere Menschen äußerlich beurteilt", vielmehr werden menschenverachtende faschistische Propaganda-'Bilder' und -Methoden verschiedener Herkunft und Couleur der Kritik unterzogen.
zum Beitrag10.09.2025 , 08:31 Uhr
Nun, ich habe mich an die von Dagmar Herzog genannten "menschlichen Werte" gehalten. Abgesehen davon, Sie sehen doch auch, was für ein leichtes Spiel Putin, Trump und Co. mit dem 'Recht' haben. Und was droht dem vielbeschworenen 'Rechtsstaat', sollte die AfD demnächst das Sagen haben? Wenn 'Recht' tatsächlich ein "menschlicher Wert" wäre, dürften wir 'Demokrat*innen' das 'Asylrecht' nicht derart mit Füßen treten...
zum Beitrag09.09.2025 , 16:31 Uhr
Nachdem ich weiter in den "Frost" des (österreichischen) "Nestbeschmutzers" Thomas Bernhard vorgedrungen bin, ist mir schon klargeworden, dass dem Autor vorgehalten werden könnte, er diskriminiere rücksichts-/empathie-los einige seiner Mitbürger*innen (als "schwachsinnig"). Von dieser Implikation möchte ich mich hier in aller Form distanzieren. Mir war der Text bloßer Stichwortgeber.
zum Beitrag09.09.2025 , 15:20 Uhr
Das haben Sie zutreffend auf den Punkt gebracht: die Angst vor Krankheit, Versehrtheit, [Alter], Tod. Genau das meinte übrigens das alte dt. Wort 'Übel' (engl. 'evil'). In Luthers Deutsch wurde sinnigerweise gebetet "Und erlöse uns von dem Übel" (bevor es durch die "üble" Mode des Modernisierens 'dem Bösen' zum Opfer fiel, so als genüge uns Heutigen das Schaudern vor Baudelaires Drogen, den 'Blumen des Bösen'...). Ob AfD und Konsorten weniger 'gut' und mehr 'böse' zu nennen seien, ist eine kindlich-alberne Art zu fragen, sie sind in Wahrheit (ein/von) ÜBEL. (Und mir wird übel, wenn ich bloß an sie denken muss.)
zum Beitrag09.09.2025 , 13:33 Uhr
Natürlich geht es hier vordergründig um die in sich inkohärente, sogar auffallend widersprüchliche - und trotzdem oder gerade deshalb so unwiderstehliche - Bildersprache der Faschisten, frei nach dem Motto 'Ich wähle die AfD, obwohl ich Höcke nicht ausstehen kann'... Aber hinter dem Farbenspektrum vom begehrenswert Schönen bis zum hassenswert Hässlichen stehen doch die Leitbilder einer autoritär-faschistischen Gesellschaft, und jenseits davon die Werte einer freiheitlich-demokratischen: "Mit Faschismus meine ich ein Regime oder eine Bewegung, die sich gegen menschliche Werte stellt wie Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Empathie und Solidarität. Ich würde sagen, wir leben in einem Moment, in dem in sehr vielen Gesellschaften Demokratie und Faschismus nebeneinander koexistieren." Die Frage ist nur: wie lange noch? Ich fürchte, wenn wir weiterhin auf 'Einigkeit und Recht und Freiheit' setzen oder zum Beispiel Vor- und Nachteile der Inklusion gegeneinander abwägen, werden wir so oder so untergehen. Wir müssen schon vorbehaltlos für Freiheit, Empathie und Solidarität eintreten, wenn wir als Demokrat*innen überleben wollen.
zum Beitrag08.09.2025 , 19:17 Uhr
Manchmal ist es schon zum Heulen: Statt um "heilende" handelt es sich hier ganz banal um "heulende" Hunde.
zum Beitrag08.09.2025 , 15:17 Uhr
Wie's im Leben so geht, les ich mich grad in Thomas Bernhards Roman "Frost" ein, und da stoße ich doch auf die folgende Stelle: "Tatsächlich erschreckt mich diese Gegend, noch mehr die Ortschaft, die von ganz kleinen, ausgewachsenen Menschen bevölkert ist, die man ruhig schwachsinnig nennen kann." Und wieder muss ich, etliche Zeilen später, an die "Wahrheit" denken: "Überall bellende, heilende Hunde. Ich kann mir vorstellen, daß auf die Dauer Menschen verrückt werden, die ununterbrochen Wahrnehmungen machen, wie ich sie bis jetzt auf dem Weg nach Weng herauf und in Weng gemacht habe [...]." Ich glaube, Weng könnte überall sein.
zum Beitrag07.09.2025 , 09:35 Uhr
Vielleicht interessant in diesem Zusammenhang die Meinung von Toralf Stand (in 'bpb' 2024, 'Angst um den eigenen Wohlstand'): "Sowohl die Dänische Volkspartei als auch die Fortschrittspartei in Norwegen profitieren davon, dass sie aus eher wirtschaftspopulistischen Steuersenkungsparteien hervorgegangen sind und nicht, wie die Schwedendemokraten, rechtsextreme Wurzeln haben." Die AfD wurde 2013 als eine wirtschaftsliberale Partei [weg mit dem Euro] gegründet...
zum Beitrag06.09.2025 , 14:16 Uhr
Sehr bekannt ist ja bei uns die lautstarke Absage Marine Le Pens an die Weidelschen Annäherungsversuche. Dazu der französische Politiloge Olivier Rochquan: "Was der RN macht, ist opportunistisch. Mit der Distanzierung von der AfD kann die Partei punkten."
zum Beitrag06.09.2025 , 13:56 Uhr
Entschuldigen Sie bitte, aber Ihre völkerkundlichen Details bewegen sich für mich (80+, beide Eltern aus Thüringen, selbst vor und nach der Wende oft dort gewesen, GEW-Polenrundreise organisiert kurz vor Solidarność, dann mit Leuten aus der französischen Partnerstadt nach Prag, usw.) auf dem Niveau eines Wessi-Kollegen, dem zu Gesamt-D bloß einfiel: Wozu soll ich mich mit "die Fischköpf" vereinigen? (Dessen Eltern waren, soweit ich mich erinnere, sogenannte 'Volksdeutsche' aus dem ungarischen Banat.) Dass Ihnen Tschechen, Polen und Ungarn näher stehen als Bundis, ehrt sie in meinen Augen - aber sind Sie sich auch sicher, dass das umgekehrt genauso gilt?
zum Beitrag05.09.2025 , 17:16 Uhr
Lieber Erik, Sie nehmen mir diese Anrede, hoffe ich, nicht krumm. Immerhin bin ich aufgrund der Herkunft meiner Eltern und deren Familien so etwas wie "ein in Franken geborener Thüringer". Als ich noch lange nicht Abiturient war, machte ich öfters im Sommer mit meiner Mutter die "große Reise", um bei den Verwandten in Schwarzburg die Ferien zu verbringen (solange das möglich war). Ich habe schon als Kind mitbekommen, wie Nicht-Linientreue bei Nacht und Nebel verhaftet wurden, auch ein Onkel von mir. Die DDR war eben ein sehr ordnungsliebender Staat. Später wurde ich (Sprachen)Lehrer und ließ mich für einige Jahre an Deutsche Schulen in Lateinamerika vermitteln. Dort reiste ich zum Beispiel von Ecuador ins Amazonasgebiet - und bekam mit, was Natur- und Umweltzerstörung bedeutet. Und dass es als normal gilt, wenn eine Indiomutter vor aller Augen im Hausmüll nach Eßbarem sucht (mit dem Kleinkind auf dem Rücken, versteht sich). Ich könnte deshalb nie einer Partei meine Stimme geben, der Menschenwürde und Klimaschutz, altmodisch gesagt, kein Herzensanliegen ist. Ohne mir deshalb einzubilden, ich könnte die Welt retten...
Grüße nach Thüringen!
zum Beitrag02.09.2025 , 09:00 Uhr
Meine Volksbank stellt ihr Sicherheitssystem um: viele papierene Erläuterungen und Hinweise... Ich schiebe alles noch eine Weile vor mir her - aber dann wird es für mich doch unausweichlich. Also, auf geht's, sage ich mir. Den Anweisungen für das neue sichere Online-Banking auf dem PC zu folgen, schaffe ich geradezu "links". Dann eine "neu" durchzuführende Überweisung: es hakt etwas, gelingt aber nach Hotline-Rücksprache im zweiten Anlauf! Da bringt die Post die neue Mastercard (die ich brauche, wenn ich hier auf dem Land Bargeld abheben möchte). Auch, gesondert, eine neue PIN. Aber da stelle ich besorgt fest, dass ich ja diese MC auf dem Handy in einer App aktivieren (?) muss. Wieder bringt mir die Post etwas: einen QR-Code bzw. Aktivierungscode... Und auf einmal läuft es nicht mehr rund. Irgendetwas mache ich wohl falsch. Doch habe ich Glück, dass mir die Hotline bei relativ kurzen Wartezeiten zweimal weniger gut, im dritten Anlauf aber kompetent hilft. Was der/mein Fehler war, könnte ich nicht mehr genau sagen - alles ziemlich undurchschaubar für einen wie mich ('80+'). Aber ich frage mich, wie wohl meine Altersgenoss*innen - "durch die Bank" (im doppelten Sinn!) - klarkommen.
zum Beitrag01.09.2025 , 17:14 Uhr
Wer und was und wo sind eigentlich "die"- internationalen und solidarischen - Linken? Selbst wenn ich nur meinen würde, es seien halt Leute, die sich Genoss*innen nennen, habe ich den süßsauren Tonfall Walter Ulbrichts im Ohr - und dahinter das Geröhre der Volksgenossen... Und wenn ich übern Zaun nach O und W schaue: Solidarnozscs in Polen oder La France insoumise [F. niemand untertan!] - ja nun, soll ich etwa wie Mélenchon glauben, "die" Deutschen hätten sich in mehr als tausend Jahren immer nur auf Frankreichs Kosten des Landraubs schuldig gemacht? Es geht mir mit "den" Linken ungefähr so wie mit "den" Christen: Als ich schon im Begriff war, mich ihnen anzuschließen, schaute ich etwas genauer hin - und wendete mich mit Schaudern ab. Und wenn ich jetzt diesen taz-Kommentar zum Ausschluss der israelischen Falken lese, ganz ehrlich - dann macht es mich wütend und traurig zugleich, dass ich einmal glaubte, ja fest glaubte, diese vom Menschen selbst so ge-schaffene (nicht er-schaffene!) miserable Welt könnte einst durch linke (und christliche) internationale Solidarität ["...auf zum letzten Gefecht!" natürlich metaphorisch verstanden!] irgendwie "gerettet" werden...
zum Beitrag29.08.2025 , 08:56 Uhr
Um in Ihrem Wegeplan(spiel) 'vom Ausgangspunkt-Abbiegestelle- Ziel' zu bleiben: Da wäre es eigentlich gar nicht nötig, bis zum Ausgangspunkt zurückzugehen, sondern bloß bis zur Abbiegestelle. Aber an dieser Weggabelung kommen wir wohl um so etwas wie eine zielbestimmte Neuorientierung nicht herum -unabhängig davon, wo wir einmal hergekommen sind.
zum Beitrag28.08.2025 , 17:02 Uhr
"Wahrscheinlich dachte er, er zahlt es jetzt allen heim, die ihn nie ernst genommen haben." Zum Beispiel Frau Klöckner...? Was hatte denn eigentlich Habeck mit ihr bzw. sie mit ihm während der drei verflossenen Ampel-Jahre zu tun (um es ihr also jetzt entsprechend "heimzuzahlen")? Das wäre ja nun ganz etwas Neues. Von daher fällt Ihr "megapeinlicher Abgang", so fürchte ich, auf Sie selbst und Ihren 'spekulativen Abgesang' zurück.
zum Beitrag28.08.2025 , 15:12 Uhr
Demnach besteht also eine Tendenz, sich immer mehr mit der vermeintlich von den Launen der Natur gewollten 'Schicksalhaftigkeit' irgendwie abzufinden - anstatt alles Menschenmögliche zu tun, den weiteren Klimawandel aufzuhalten. Dass (noch) etwa die Hälfte der Mitbürger*innen mehr Klimaschutz fordert, ist - innerhalb dieses 'framing' -wohl in Teilen so etwas wie ein letztes Aufbegehren gegen die ganze Unumkehrbarkeit, in Teilen aber auch das Produkt der Meinungsmache von Medien und Lobbyverbänden, wie Sie sagen. Es kann uns nur Angst und Bange werden...
zum Beitrag28.08.2025 , 13:05 Uhr
Sie sind Sorbe, richtig? Wären Sie denn lieber bei Polen? Abgesehen davon, würde es mich interessieren, weshalb Sie (und andere?) sich heute noch als "untertänigste Vasallen" vorkommen (oder 'klein machen'...?).
Ich frage das aber als jemand, dessen 'Herkunftsgeschichte', soweit überhaupt fassbar, in den einstigen Grenz- und Übergangsbereich an der (sächs.) Saale verweist - den Bereich zwischen Franken und Thüringern auf der einen sowie Sachsen und Slawen auf der anderen Seite ('Grenze': ein Wort slawischen Ursprungs...).
Und es heißt, ungefähr jede*r dritte Deutsche (abgesehen von Deutschen mit jüngerem 'Migrationshintergrund') habe slawische Vorfahren - aber ich glaube doch nicht, dass diese Herkunft unsere allbekannte Untertanenmentalität noch befördert hat, im Gegenteil.
zum Beitrag28.08.2025 , 08:53 Uhr
Aus der verlinkten Untersuchung kann also geschlossen werden, dass [immer?] "weniger Menschen Veränderungen des Klimas wahr[nehmen]", weil sie diese immer (?) weniger "auf menschlichen Einfluss" zurückführen und nicht einsehen [wollen], "dass der Klimawandel das Leben der Menschen wesentlich verändern wird."
Wenn dem so ist (woran wohl kaum zu zweifeln ist), dann nimmt also die Zahl derer ab, die den Klimawandel mit seinen Folgen als menschengemacht und insgesamt als existenzbedrohlich zu sehen vermögen bzw. willens (!) sind, ihn überhaupt wahrzunehmen... Dann gäbe es also immer mehr 'Leute' unter uns, die lieber den Kopf in den Sand stecken und glauben, es werde sie schon persönlich nicht so hart treffen wie andere (wo auch immer in der Welt), und da sei ja auch noch "der Staat", der einem in der Not helfen müsse, und...
Ja, 'Leute' - dann weiß ich jetzt aber, warum die Partei der "alternativen" Klimaleugner (und deren heimliche Mitläufer in den "traditionellen" Parteien) immer mehr Zulauf haben. Ganz zu schweigen von den Propagandamühlen, die ja auch auf neue Atommeiler statt auf Windräder setzen, auf Gaskraftwerke statt auf Wärmepumpen - auf die gesammelte Unvernunft eben.
zum Beitrag27.08.2025 , 16:45 Uhr
Wo sie herkommen, ist das eine, wo sie hinwollen, das andere. Beides gehört zusammen, finden Sie nicht?
zum Beitrag26.08.2025 , 19:10 Uhr
Als ich ins 'Jugendlichen-Alter' kam, dem Artikel zufolge mit 16 Jahren (?), war die Welt, auch die der Bücher, noch eine ganz andere. Das ist jetzt 65 Jahre her... Zu Hause (in unserer Kleinstadt) standen die Novellen von Theodor Storm neben "Ein Kampf um Rom" von Felix Dahn sowie "Grimms Märchen" und ein paar seltsame 'Mädchenbücher' (?) meiner Mutter einträchtig nebeneinander auf den Bord, dazu noch einiges aus der Nazi-Zeit. Das Angebot der Schulbibliothek in der Kreisstadt war überschaubar und sehr auf bestimmte Unterrichtsfächer zugeschnitten. Aber die kleine feine Pfarrbibliothek bot tatsächlich Hemingway, Dostojewski, Flaubert...! Und im s-w-Fernsehen wurden sehr oft klassische und moderne Theaterstücke gezeigt, von Goethes "Faust" über Kleist bis zu Borcherts "Draußen vor der Tür. Natürlich Shakespeare und Molière und. Gott weiß was noch. Und das alles war 'spannend' bis 'allgemeinbildend'. Auch die "Meuterei auf der Bounty" im Comic-Großformat... Und dazwischen teils üble Landser- und Arztromanhefte. Doch durch die Einnahme auch solcher 'Drogen' oder 'Schadstoffe' lernte(n) ich /wir die Spreu vom Weizen zu trennen und wurden, mit der Zeit, dagegen tatsächlich immun...
zum Beitrag26.08.2025 , 17:35 Uhr
Die These "Robert Habeck hat die Bundespolitik tatsächlich verlassen, seine Jünger müssen ohne ihn klarkommen" - das klingt unüberhörbar an die biblische Abendmahlsgeschichte an. So wie das vorweg positionierte R.H. "sagt zum Abschied laut adieu" an den Schlager "Sag zum Abschied leise servus" erinnert - und hintersinnig [à Dieu!] sogar an die gleiche 'Geschichte'. Natürlich zugeschnitten auf die Schlussfolgerung des Kommentators: "Es braucht nach Habeck eine neue Figur - oder es braucht die Grünen nicht mehr." Aber so ist die ganze Jesus-Metaphorik in meinen Augen maßlos überzogen und wird dem 'von uns Gegangenen' auch nicht gerecht. Er ist ja nun nicht in den (Grünen) Himmel oder in irgendwelche ewigen Jagdgründe - als (Un-)Toter? - entschwunden. Er will neue Räume betreten, so habe ich ihn verstanden, und Købnhavn ist da für ihn ja gewissermaßen "gleich nebenan". Naheliegend. (Auch Berkeley wäre nicht außerhalb der Welt, selbst wenn Trump dräut.) Jemand hat zum taz-Interview kommentiert: "Junge, komm bald wieder...". Für meinen Teil würde ich, wenn schon nostalgisch (und natürlich nur im übertragenen Sinn!) lieber singen und wollen: "Nimm mich mit, Kapitän, auf die Reise..."
zum Beitrag26.08.2025 , 11:24 Uhr
Nach der Lektüre von derzeit 184 Kommentaren schnell noch einen "aus meiner Ecke": Robert Habeck wurde stets als "Kinderbuchautor" tituliert - natürlich nicht im respektvollen Sinn, sondern um ihn als jemand zu verunglimpfen, der sich einer ganzen Nation als politischer Märchenerzähler anzudienen wagte. Sicher konnte er frei formulieren wie wenige und etwas in uns in Bewegung setzen, das vielleicht mit 'realitätsbezogener Utopie' zu umschreiben wäre. Dass ihm das am Ende nicht den nötigen Zuspruch eingebracht hat, ist kein Wunder - wenn man sich vor Augen hält, wie wenig Respekt hierzulande 'Intellektuelle, also Literaten und andere Geistesgrößen' zu ihren Lebzeiten genossen haben...!
zum Beitrag25.08.2025 , 17:48 Uhr
Gegen die Umbenennung der Straße (und der betroffenen U-Bahn-Station) kann eigentlich niemand sein, der sich für historisch informiert hält und über so etwas wie ein Gewissen verfügt. Wozu der preußisch-deutsche Kolonialismus schon um 1700 (nachlesbar z.B. in dem etwas weiter unten verlinkten Resümee von Christian Kopp) und auch später noch (vor/um 1900, speziell in Namibia) fähig war, kann uns heute und in der Zukunft nicht egal sein. So weit, so gut. Ob diese Einsicht und Einstellung über den Tag hinaus Bestand haben wird, ist zu hoffen, darf aber füglich bezweifelt werden - gerade, wenn man den Blick von Westafrika (A. W. Amo) nach SW-Afrika wendet. Oder wenn man/frau z.B. an jene Afghanen denkt, denen von der deutschen Regierung die Aufnahme mit ihren Angehörigen versprochen wurde...
zum Beitrag18.08.2025 , 08:32 Uhr
Verraten und verkauft. UA u.a.
zum Beitrag17.08.2025 , 17:31 Uhr
Ja, richtig. Aber deshalb lassen wir uns doch nicht von den Rechtsauslegern - Vorsicht: dieses Wort funktioniert auf zwei verschiedenen Ebenen - den Mund verbieten.
zum Beitrag17.08.2025 , 16:48 Uhr
Mein Eindruck ist eher: Die meisten unter uns, Linke wie Rechte, haben vielfältige Zukunftsängste. Ein wachsender Teil von ihnen geht jedoch gerade deswegen denen auf den Leim, die ihnen sagen, sie müssten bloß "vorwärts denken", dann würde alles (wieder!) gut. (Wie von selbst, selbstheilend.) Und unter denen wiederum gibt es immer mehr, die den rechtsextremen Rattenfängern Glauben schenken und sich einreden lassen, Klimawandel und Naturzerstörung seien im Grunde bloß Hirngespinste unverbesserlicher Nostalgiker, die rückwärts denken.
Die tragische Ironie liegt dabei darin, dass jene, die vorgeben, "NACH VORNE zu denken, in Wahrheit reaktionär unterwegs sind nach dem Motto "Make ... AGAIN'. Und alle ihre Mitläufer sind blind, taub und stumm wie die drei Affen.
zum Beitrag17.08.2025 , 14:43 Uhr
Er darf doch laut Verfassung der Ukraine gar keine Gebiete abtreten, oder?
zum Beitrag17.08.2025 , 14:39 Uhr
Habe mich googelnd nachträglich schlau gemacht: der Spruch stammt vom Reichskanzler Bernhard von Bülow 1903 in einer Reichstagsrede.
zum Beitrag17.08.2025 , 14:27 Uhr
"Die Vorschläge der taz Autoren sind ein guter Ansatz" - stimmt, das würde ich auch sagen. Darauf folgt aber sogleich eine Relativierung: "mehr aber auch nicht" - und dann eine Art Orakelspruch: "da irrationale Debatten sich nicht durch rationale Lösungen beenden lassen". Wieso beenden? Und wer führt denn hier überhaupt irrationale Debatten? Etwa die Autoren? Oder die Foristen? Oder wer sonst? (Und aus welchem Originalkontext stammt denn das Kontrastpaar 'irrationale Debatten' versus 'rationale Lösungen'?) Anders herum: Falls Sie der Meinung sein sollten, gute Ansätze (der Autoren) führen zu irrationale Debatten, dann sagen Sie es doch bitte gleich. Und dann wäre natürlich gut zu wissen, was Sie da anders machen würden. (Die von Ihnen angeführten Prozentwerte führen ja keinen Schritt weiter, sondern bloß zu der billigen Binsenweisheit, "das [sic] der Staat das Vertrauen seiner Bürger" zurückgewinnen müsse. Nur wie, hätten Sie da vielleicht irgendwelche Vorschläge?) In Wahrheit waren da die beiden taz-Autoren mit ihren sehr konkreten Vorschlägen schon sehr viel weiter.
zum Beitrag17.08.2025 , 12:33 Uhr
Zu Putins Redensart vom (ukrainischen) Brudervolk fällt mir nur noch jener blöde Spruch ein, den ich in meiner Jugend oft bei Verwandtenbesuchen in der DDR (als das noch möglich war...) zu hören bekam: "Und willst du nicht mein Bruder sein, so schlag ich dir den Schädel ein!"
zum Beitrag16.08.2025 , 20:55 Uhr
Die Frage war 'rhetorisch', und ihr Sinn: Wie kann ich vor dem Hintergrund der Wikipedia-Info denn glauben, was im UK angeblich jedes Kind über die German Angst weiß? Und Sie "erklären" mir, dass Sie nichts mit dem zu tun haben, was ich so glaube? Geht's noch?
Um mir das 'Praktische' an dem deutschen Wort "Handy" plausibel zu machen - wozu das, bitte? - fangen Sie mit der Binsenweisheit an: "Sprache war schon immer eine[m] Wandel unterzogen." (Es folgt weiteres Lexikonwissen. Zu welchem Zweck, bitte?) Ich hab's als kleines illustrierendes Beispiel für die 'German linguistic submissiveness' (die manchmal seltsame Blüten treibt...) herangezogen. Und was machen Sie daraus?
Hier möchte ich doch die Stopptaste drücken.
zum Beitrag16.08.2025 , 12:18 Uhr
Bitte einfach bei Wikipedia nachlesen, "dass die 'German Angst' kein einheitliches oder klar definiertes Phänomen ist, sondern ein Konstrukt" - mit anderen Worten eines der antideutschen Klischees oder Stereotypen, wie sie gerne in England gepflegt wurden und immer noch werden und wo natürlich "jedes Kind [es] weiß".
zum Beitrag16.08.2025 , 09:07 Uhr
Danke für die aufschlussreiche angelsächs. Einschätzung. Mein Blick in Wikipedia (bzw. in die KI-gesteuerte Google-Info) relativiert allerdings das von Ihnen Gesagte:
"Es ist wichtig zu betonen, dass die 'German Angst' kein einheitliches oder klar definiertes Phänomen ist, sondern ein Konstrukt, das auf historischen Erfahrungen, gesellschaftlichen Entwicklungen und politischen Interpretationen beruht."
Demnach ein vielschichtiges Klischee oder Stereotyp... Soll ich nun aber dem glauben, was im UK "jedes Kind weiß"?
A propos UK und britische Narrative über D: Schon 1960 kreierte die London Times die 'German (linguistic) submissiveness' (wegen der dt. "Sucht", möglichst viele angelsächs. Wörter und Begriffe 1:1 zu übernehmen. Inzwischen ist man in D sogar schon dazu übergegangen, eine Art nationales Englisch zu erfinden (Stichwort "Handy"...). Erklärungsversuche u.a. über den German Untertanengeist [wie z.B. in Heinrich, nicht Thomas M.s 'Der Untertan' nachlesbar]. Aber das wäre natürlich noch einmal eine ganz andere Hausnummer.
zum Beitrag15.08.2025 , 21:19 Uhr
Tut mir wirklich leid, wenn Sie sich über den 'humoristisch gemeinten Beitrag' irgendwie auf den Schlips getreten fühlen. Wenn überhaupt, dann wollte ich gewiss nicht gegen, sondern eher für das oft von Nordlichtern "untergebutterte" Franken eine Lanze brechen. Wenn Sie "eher oberfränkisch" sind, dann müssten Sie doch gut wissen, was der nickname Auweiowei bedeutet - ich bin nämlich selber Oberfranke aus der Bayreuther Gegend, hab' mal in Erlangen studiert und lebe jetzt in der Würzburger Gegend. Ach so, und weil ich schon ein etwas älteres Semester bin, habe ich gegoogelt und weiß jetzt überhaupt erst, was ein 'Content Creator' ist... So einer bin ich bestimmt nicht, zuviel der "Ehre"... Also, nichts für ungut.
zum Beitrag15.08.2025 , 19:12 Uhr
Anstatt mit dem inzwischen auch hier im Forum mehrfach aufgetauchten dümmlichen Spruch "Kann man glauben, muss man aber nicht" zu reagieren, möchte ich nur auf die Multivalenz/Fraglichkeit der 'German angst' hinweisen: Der Begriff, der inzwischen auch in D Konjunktur hat, war ja zunächst ein literarischer, etwa bei Thomas Wolfe oder Curzio Malaparte, und ist in seinem Bedeutungsspektrum ungefähr so unzuverlässig wie 'Romantik' oder 'Postmoderne' oder auch, außerliterarisch, wie 'German guilt'. Und wenig vertrauenswürdig erscheint (mir) in diesem Zusammenhang: "die Sicht der Deutschen". 'Die' gibt und gab es so wenig wie 'die' 'der' Briten oder 'der' Franzosen, dafür ist/sind sie viel zu volatil und nicht in Stein gemeißelt, glaube ich jedenfalls.
zum Beitrag15.08.2025 , 17:04 Uhr
"Mit einer Annäherung an die AfD hat ["eine härtere Asylpolitik"] überhaupt nichts zu tun." Entschuldigen Sie bitte, aber diese Ihre Meinungsäußerung relativieren Sie doch prompt im nächsten Satz, wenn Sie sagen: "Die Regierung Merz hat lediglich [!] ideologische Scheuklappen abgelegt [...]." Für mich (und bestimmt für viele andere auch) setzte dieses 'Scheuklappen-Ablegen' mit jener Abstimmung im Bundestag ein und setzt sich mit jeder Verschärfung der Grenzkontrollen ganz im Sinne der AfD fort. Aus diesem 'schwarzen Loch' hilft auch das beschwichtigende und zugleich verräterische Wörtchen "lediglich" nicht wirklich heraus. Um wegen der Scheuklappen im Bild zu bleiben: Das Zugpferd Merz hatte sich schon vor jener Abstimmung dieser Scheuklappen entledigt, tappte quasi sehenden Auges in die (AfD-) Falle - und verstrickt sich durch Dobrindts Asylpolitik immer mehr darin. Bedauerlicherweise.
zum Beitrag15.08.2025 , 16:18 Uhr
Auweiowei (= o-weh-o-weh!) in ganz eigener Sache, nämlich einer Fehlerberichtigung:
Im Zuge meines ständigen und (über-)eifrigen Hin- und Her-Scrollens ist es passiert, dass ich Sie - in Bezug auf Russia - fälschlicherweise bezichtigt habe, sich u.a. auf die "Stimme Karl Schlögels" berufen zu haben. In Wahrheit hat das @zartbitter getan. Ich bitte um Vergebung bzw. Nachsicht.
zum Beitrag15.08.2025 , 10:13 Uhr
Kleine Lesehilfe für Nichtfranken: "Nüambeach" bezieht sich nicht etwa auf einen 'neuen Strand' im Bereich der (derzeit sowieso maßlos ver-algten) Badeseen in Mittelfranken, sondern damit ist die fränkische Kapitale und Dürer-Söder-Geburtsstadt NÜRNBERG gemeint. Allerdings kommt mir die Transskription etwas merkwürdig vor, ich würde eher 'Ne(r)mbe(r)ch' sagen und schreiben. Aber ganz so einfach isses drotzdem net - weil die 'Noris', wie die Stadt seit altersher auch benannt werden darf, genau im dialektalen Grenzbereich zwischen 'ostfränkisch' und 'nordbai[!]risch' liegt. Danke für Ihre Aufmerksamkeit.
zum Beitrag15.08.2025 , 09:34 Uhr
Na, da bin ich ja - fast! - beruhigt, wenn Reuters so. unzweideutig und präzise über die Deflationsgefahren und -ängste des angeschlagenen Riesen(drachen) China berichtet - zumal das ja auch parallel zu der enormen Krise des vor dem wirtschaftlichen Zusammenbruch befindlichen anderen Riesen(zaren)reichs Russland vor sich geht...
A propos 'Drachen': Das ist ja auch nur ein metaphorischer Ausdruck oder ein lustig feuerspeiender chinesischer Kinderschreck, auf den China selbst so gerne zurückgreift. A propos Russland: "Dort, wo der russische Soldat seinen Stiefel hinsetzt, ist russische Erde!" (Putin kürzlich vor seinen überaus friedliebenden Landsleuten in St.Peter(s)burg) Dass Sie @zartbitter nicht nur mit aktuellen Stimmen aus der Forschung, sondern auch mit der Stimme Karl Schlögels belehrt haben, zeugt von immensem Wissensvorsprung und Belesenheit - ich weiß aber trotzdem nicht, weshalb Sie uns Deutschen insgesamt vorhalten, wir würden die Aggressivität Wladimirs [verdeutscht freilich so etwas wie Friedensherrscher...] unterschätzen.
zum Beitrag14.08.2025 , 17:51 Uhr
China, der dräuende (neudeutsch leider etwas verengt auf 'drohende') Drachen im Hintergrund. Die skandinavische Wirtschaft wird wohl von ihm nicht im gleichen Maß bedroht wie die deutsche bzw. kontinentaleuropäische. Und die Sicherheit(s-interessen)? Vermutlich insgesamt auch weniger... Und Druck auf den 'fernen' Drachen, bei der von langer Hand eingefädelten wirtschaftlichen Abhängigkeit, angesichts derer ja selbst der (Papier-?)Tiger Trump zu erzittern scheint (Stichwort 'seltene Erden'...)?
zum Beitrag14.08.2025 , 17:24 Uhr
Nach meinem Eindruck kommen Sie der Sache schon viel näher als @mephisto. DK mit D vergleichen zu wollen, führt eigentlich zwangsläufig in die Irre.
- D hat mit etlichen Nachbarn (Landes-)Grenzen (und von daher viele Grenzübergänge), DK dagegen nur eine mit D. - Seit dem 19. und besonders 20.Jh. hat (auch) DK sehr schlechte Erfahrungen mit dem Nachbarn D gemacht. Es kommt nicht von ungefähr, dass in vielen dänischen Vorgärten der Dannebro (Fahne) im Wind flattert. - Während in den 60ern (wie ich mich erinnere) noch viele Autos abgedunkelte Scheiben hatten, um an der Kfz-Steuer zu sparen (!), ist heute Kopenhagen immer wieder europäischer Spitzenreiter in Lebensqualität, usw., usw. Das heißt, der dänische Sozialstaat ist nicht entfernt mit dem deutschen zu vergleichen.
Demzufolge sind die dänischen Rechtspopulisten, selbst die extremen unter ihnen, nicht mit den Dumpfbacken der 'völkischen' AfD vergleichbar, weder im Blick auf die historisch bedingte Ideologie noch in der 'Wirkmächtigkeit' und schon gar nicht im Blick auf tiefsitzende rassistische Vorbehalte und Vorurteile gegen Ausländergruppen.
zum Beitrag14.08.2025 , 14:53 Uhr
Vielen Dank für diese Klartext-"Interpretation", die zwar gegen Ende zu etwas übers Ziel hinausschießt, um dann aber doch in den "deutlich entspannter[en]", unaufgeregten Schlussakkord zu münden, wie er von der aktuellen Regierung angesagt worden ist.
zum Beitrag14.08.2025 , 14:38 Uhr
Nur zwei kleine Fragen, wenn's erlaubt ist: Meinen Sie mit "SPD (Linken)" alle links vom Seeheimer Kreis? Und sind z.B. Gewerkschafter*innen (darunter auch in der CDU organisierte) und VdK-Mitglieder und... und... , die auf mehr "Sozialausgaben" pochen, nicht auch der "[hart] arbeitenden [und Steuern bezahlenden] Bevölkerung" zuzurechnen?
zum Beitrag14.08.2025 , 12:44 Uhr
Was bedeutet eigentlich "unaufgeregt [zu] regieren"? Ist es mehr als eine Wortblase? Haben wir uns darunter etwa den freundlich-unaufgeregten Gedankenaustausch zwischen Rechten und Rechtsextremen im Parlament vorzustellen? Und auf der anderen Seite gibt es heute, auch immer wieder, das unaufgeregte Wegschauen der Polizei, etwa wenn Nazischläger anderen, die friedlich von Bautzen nach Berlin reisen wollen, auflauern, aus welchen Gründen auch immer. Und es handelt sich in diesem Fall um mit dem Zug reisende Mitbürger*innen, die in Bautzen für - ihre und unsere - Grundrechte demonstriert haben.
Aber dieses quasi regierungsamtlich abgesegnete unaufgeregt-gleichgültige Wegschauen vieler folgt in Wahrheit infamen Gerüchten: Es komme ja leider immer wieder zu solchen gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Linken und Rechten... Und das habe es schon am Vorabend des Dritten Reichs auf unseren Straßen gegeben... Und deshalb müsse eben möglichst besonnen-unaufgeregt regiert und von uns allen re-a-giert werden, auch und gerade seitens der Polizei. Merke: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht!
zum Beitrag14.08.2025 , 10:45 Uhr
Lieber Herr Lobinger,
danke für Ihr Interesse! Die Neuauflage, zumal mit dem Nachwort des Verfassers, ist sicher lesenswert.
P.S. Die förmliche Anrede (... Herr A.) dürfen Sie weglassen oder auf "Lieber Herr" reduzieren, einfach weil mein Pseudonym, im fränkischen Tonfall, ungefähr soviel wie "Ogottogott!" bedeutet. (Es dient als Hinweis, dass meine 'Beiträge' oft so etwas wie 'Zwischenrufe' oder 'listige Widerreden' sind bzw. sein sollen.)
zum Beitrag13.08.2025 , 22:34 Uhr
Ich möchte Ihnen für Ihre Worte danken, die ich sehr zu schätzen weiß. Zugleich ist es wohl zu bedauern, dass ich (unsicher zwar, ob ich mich angesprochen fühlen sollte...) glaubte, die "Kartoffelsuppe" sei mir persönlich eingebrockt worden - vielleicht ein letzter Reflex verletzter 'm'-Eitelkeit? Nun, auf der anderen Seite bin ich, wie schon das Pseudonym verrät, gerne als Ironiker oder Satiriker unterwegs (weil ich in dieser immer verrückteren Welt mir nicht anders zu helfen weiß) und mache mir damit wenig Freunde unter Forist*- und Moderator*innen. Letztere haben aber wohl auch keinen sehr bequemen Job. So oder so, ich war schon ein paarmal so weit zu sagen: Wozu tu ich mir das denn noch länger an? (Bin 80+) Aber zu schweigen ist am Ende doch keine Alternative!
zum Beitrag13.08.2025 , 16:50 Uhr
Nicht zu vergessen "Väterchen Frost" -und (außerhalb des Textes von Inna Hartwich) der grausame Sten'ka Razin (17.Jh.), der bei seinem Femizid noch am Ort des Geschehens grölt bzw. im Volkslied grölen lässt: Vol'ga, Vol'ga, mat' rodnaja, Vol'ga ruzkaja rek'a... (Wolga, Ur-Mutter (!), [du] russischer Strom...) ... ...
zum Beitrag13.08.2025 , 12:59 Uhr
Was Sie bzw. Thomas Gesterkamp zu Rolf Pohl zitieren bzw. resümieren, ist für mich (und vermutlich sogar für die meisten taz-Forist*innen) eine reichlich banale Erkenntnis(suppe). In meinem Fall habe ich sie spätestens seit den 80er Jahren nach der Lektüre der 1000 Seiten der "Männerphantasien" von Theweleit verinnerlicht. Insofern bin ich wohl ein Enttäuschter, wie Sie sagen.
Aber aufgrund der hier populärwissenschaftlich verhökerten "Kartoffeln" komme ich mir (als älterer Leser) ziemlich veralbert vor - und habe dem halt in ironischer Form Ausdruck gegeben, zumal eine sachliche Kritik sicher nicht unter 5000 Anschlägen zu machen wäre... Und ich habe, als schon das 1200-Limit bedrohlich nahte, nur noch am Rande "sozialpsychologische Gäste" erwähnt - ohne sie weiter angreifen zu wollen.
Meine Kritik gilt jedoch der Art, wie im vorliegenden Artikel "alte Kartoffeln", neu aufgewärmt und mit modernem Dressing, unters Leservolk gebracht werden. Das schmeckt mir nicht.
Oder anders gesagt: Um zu erkennen, dass die AfDler mit ihrer aufgesetzten Pseudomännlichkeit waschechte Spießer sind, dazu bedarf es doch nicht erst der Schriften Adornos! (Eher schon: Glaser, Spießer-Ideologie...).
zum Beitrag13.08.2025 , 08:49 Uhr
Die arme Frau hat ja vielleicht nur eine Sprichwort-Weisheit falsch interpretiert, weil sie das an des Sprichworts Anfang zu setzende Reflexivpronomen "sich" einfach unreflektiert weggelassen hat, so als ob es hieße 'Regen bringt Segen' - für uns alle ebenso wie für sie selbst, versteht sich. Aber wie auch sonst gilt genauso in diesem (Kriminal-)Fall: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Und darüber hat die arme Frau leider nicht genügend nachgedacht/reflektiert. Einfach tragisch, dieser (Regenwasser-) Fall - in eines ungnädigen Nachbars Garten. Ich könnte der Delinquentin zuliebe wahre Regensturzfluten heulen! (Aber selbst das würde ihr natürlich auch nicht mehr helfen.)
zum Beitrag12.08.2025 , 21:32 Uhr
Seit langem schon leide ich unter einer Phobie - an Populärwissenschaftlichem. Inzwischen reagiere ich allergisch auf Soziopolitisches: Es läuft stets so, dass altbekannte Kriterien helfen, Kontrastprogramme abzustecken (als ob es um ein Backrezept ginge):
Man nehme viel "gute alte Zeit", einige Unterschiede O < > W + Stadt < >Land, und vermenge sie mit Antifeminismus, Patriarchentum und Romantisierung. Alles gut schütteln, bis sich genug Provinzialität à la Adorno gebildet hat. Etwas breitgeklopft bilden sich Rückständigkeiten, die gerne von Rechten verwendet werden. Den Teig lockern, ehe er aufs Blech kommt: "Umgekehrt leben selbstverständlich auch in Kleinstädten und Dörfern Menschen, die diese Vorbehalte nicht teilen." (Zu meinem Glück, denn ich lebe ja auf dem Land!)
Bitte noch ein paar exotische Gewürze zugeben: Some- and Anywheres aus "vormoderner Ländlichkeit" [à la J.-J. Rousseau?] - und alles verdeutschen zu "Heimat" (wenn das auch "leider nicht besonders aufschlussreich" ist -erzgebirgliche Toleranz versus "heteronormative Geschlechterordnung"...
Schließlich bleibt mir der erste Bissen im Hals stecken, noch bevor ein paar sozialpsychologische Gäste zugreifen können.
zum Beitrag12.08.2025 , 13:20 Uhr
Beim Lesen Ihrer Antwort dachte ich zuerst: 'Ogott, noch so eine spiegelfechterische Retourkutsche...' Ich tat mir nämlich schwer, etwas zu verstehen - selbst beim Versuch, noch zwischen den Zeilen zu lesen, auch wegen allzuviel rhetorischem Beiwerk:
- [gleich 2x] "vermeintlich" - [dazwischen Suggestivfrage:] "Finden Sie nicht, dass Sie da [...]?" - [contradictio in adjecto:] "pauschal [...] partiell" - [Leerformel:] "Nichts für ungut [...]" - [rhetorische Frage, 2x:] "Hätte ich mir [...]?" "Hat sie [...]?"
Aber dann am Ende doch noch ein Satz mit Substanz, hier ist er in voller Länge: "Energie für substanziellere Diskussionsbeiträge sparen, die den eigenen [!] Ansprüchen genügen, würde ich vorschlagen."
Ja, das würde ich auch vorschlagen.
zum Beitrag11.08.2025 , 17:20 Uhr
Blicken Sie aber von W (oder auch N, S) Richtung O, können Sie die langen Schrittmacher (bzw. "Herz"-Schrittmacher?) nicht übersehen. Und leider greifen sie auch im W um sich (als wäre das virtuelle russische nationale Tier, die Kakerlake, gleich einer invasiven Art unaufhaltsam unterwegs...). Vieles ist, wie so oft, im Grunde eine Frage der Blickrichtung, vielleicht auch der Wahrnehmung, die von manchen auch 'innere Uhr' genannt wird.
zum Beitrag11.08.2025 , 16:53 Uhr
Nur eine Anmerkung zum virtuellen russischen "Nationaltier" Kakerlake: Als ich noch in Ecuador lebte, hörte ich jemand mit geradezu ehrfürchtig Erschauern sagen, die Kakerlake sei eine überaus alte Tierart, der nicht beizukommen sei, weil sie unglaublich flink und gewissermaßen omnipräsent sei: auf der Erde sowieso, aber auch im Wasser und in der Luft. Nur das Lied der mexikanischen Revolutionär*innen singt dagegen an: "La cucaracha... ya no puede caminar..." (kann nicht mehr laufen...). Wir müssten schon dem Rad (der Kriegsmaschine) beherzt in die Speichen greifen...
zum Beitrag11.08.2025 , 16:20 Uhr
Nun ja, ich sag's mal so: Polemische Rundumschläge wie z.B. "linke Diffamierungen" (ohne auch nur ansatzweise eine 'Referenz' anzugeben) sind in meinen Augen nicht faktenbasiert. Das können Sie ja gerne bestreiten wollen. Das wäre dann eine Diskussion.
Stattdessen werfen Sie mir vor, ich würde "nur die eigene Meinung ertragen" und noch einiges mehr von der Sorte - bleiben allerdings auch da vage und (für mich) ohne erkennbare Textreferenz. Das heißt, Sie unterstellen mir dies und das, waschen aber doch Ihre Hände in Unschuld: "Wobei ich Ihnen hier nichts unterstellen möchte." (Sie tun es aber gleichwohl durchweg.) Ja, Fairchild, was nun? fragt ziemlich ratlos Auweiowei.
zum Beitrag11.08.2025 , 13:47 Uhr
Mit 'Mauschelei' habe ich mich gegen das Ansinnen von @DiMa gewandt, eine neue Kandidat*innenbenennung solle "hinter verschlossenen Türen" erfolgen. (Spahns "Masken-Thematik" ist dabei stichwortgebend im Hintergrund/Zusammenhang: Es würde also wieder etwas "maskiert", vor unseren Blicken verschleiert... Bestens für Mauscheleien geeignet.)
zum Beitrag11.08.2025 , 10:12 Uhr
Darf ich dazu bitte kritisch anmerken, dass der Begriff "Kulturkampf" (aus dem 19. Jh., Bismarck versus kath. Kirche...) laut dem Politologen Albrecht von Lucke durch die AfD in die aktuelle Debatte eingebracht worden ist (nachzuhören in einem kürzlichen ZDF-Interview). Ich meine, wir sollten ihn von daher nicht so achtlos und selbstverständlich in den Mund nehmen.
zum Beitrag10.08.2025 , 23:32 Uhr
"[...] weil er sich mit der Masken-Thematik beschäftigt hat." Oder anders gesagt: wie einer, der am Steuer saß und die Gefahr "leider nicht erkannt[e]", weil er in Gedanken schon ganz woanders unterwegs war? (Vielleicht weil er sogar an einen alternativen Ausweg dachte, eine neue Maske ausprobierend....?)
Die verfängliche "Masken-Thematik" ist ja auch in der Schlusskurve - "hinter verschlossenen Türen" - deutlich genug präsent. Früher nannte man das wohl, etwas weniger anspruchsvoll, "einfach" Mauschelei.
Quo vadis, Germania?
zum Beitrag10.08.2025 , 13:22 Uhr
Der Appell von Sabine am Orde, "Verantwortungsbewusstsein und Anstand" walten zu lassen, "klaren Kopfes und auf Basis von Fakten", verpufft jedenfalls schon mal bei der Fraktion der Unbelehrbaren hier unter den Forist*innen (die sich wohl ungern als Kommunard*innen bezeichnet sehen würden...). Es machen sich in der guten alten taz nicht nur Begriffe wie "Kulturkampf", "linke Diffamierung", "gute (politische, ethische) Gründe" [für reaktionäres Dafürhalten] und das Geschwafel "keine Mehrheit in der Bevölkerung" breit - also Polemik pur -, sondern auch dem Schein nach Argumentationsbereitschaft: "Kann man so sehen, muss man aber nicht/muss man nicht mitmachen." Den Vogel schießt aber @gyakuson ab mit dem zweimal wortwörtlich gleichen Diskussionsbeitrag am gleichen Tag (09.08.) um 11:28 und um 16:04 Uhr zu zwei verschiedenen taz-Kommentaren. Abgesehen davon, Stichhaltigkeit (wie von anderer Seite längst dargelegt...) gleich null.
zum Beitrag09.08.2025 , 08:30 Uhr
(Forts.) Alle gehören dem gleichen Familienclan an, auch wenn @JochenLaun den Eindruck zu vermitteln scheint, beide gehörten ganz verschiedenen Lagern an ("öffentlicher [rechter] Furor" versus "informierte konservative Bürgerinnen und Bürger" bzw. "Geschrei" versus "sachliche Argumente". Damit soll vertuscht werden, wer Ross (die brave "Zivilgesellschaft ") und Reiter (die bösen "Hetzer") waren. Sie kommen aber alle aus dem gleichen schwarz-blauen Stall.
zum Beitrag08.08.2025 , 16:23 Uhr
Einerseits "im Zuge des mittlerweile leider üblichen öffentlichen Furors eine Menge Unsinn" - und andererseits "eine konservative Zivilgesellschaft, die sich hin und wieder zu Wort meldet". Wenn man nicht genau wüsste, worum es hier geht (oder besser ging), könnte man meinen, da haben sich heftig pubertierende rechte Rüpel, wie leider üblich, etwas zuviel herausgenommen - bevor sie von ihren klügeren älteren Familienmitgliedern zurückgepfiffen werden.
Aber im Ergebnis läuft alles natürlich auf ein und dasselbe hinaus: All
zum Beitrag06.08.2025 , 13:30 Uhr
"Wenn aber Behörden mit Menschen kommunizieren..." ... ist es mir schon öfters passiert, dass ich mich ernsthaft fragte, ob dieses oder jenes Behördendeutsch es wohl darauf angelegt habe, mich (der ich immerhin Sprachen, darunter auch Deutsch, für den Lehrberuf studiert habe...) in die Ecke der Unwissenheit zu stellen - und Unwissenheit, heißt es, schützt ja vor Strafe nicht. Vor vielen Jahren einmal las ich in einem 'Spiegel'-'Rückspiegel' folgenden behördendeutschen Informationstext, den ich mir fürs weitere Leben bis heute abgespeichert habe: "Dieser Weg ist kein Weg. Wer es dennoch tut, wird bestraft und fließt in die Gemeindekasse." Foto daneben (zu einer Zeit, in der 'Fotomontage' nur als Ausdruck exzentrischer Kunst bekannt war). Soviel zum Thema 'informative nationale Sprache' für alle.
zum Beitrag06.08.2025 , 08:40 Uhr
Noch einmal: Was Sie am Ende zur Taktik von Lukaschenko und Putin sagen, ist 'Hintergrundwissen', das kaum einem/einer taz-Forist*in unbekannt sein wird. Es wird an einer Stelle als solches eingeblendet - ist aber für den (Erlebnis-Bericht) von Sainab und der Autorin keine Textkonstituente.
Wie wollen Sie - vom vorliegenden Bericht aus - Ihre Spekulation begründen, dass Sainab "ganz legal ein Visum [...] gehabt haben" wird?
Und lesen Sie doch bitte die Stellen nach, an denen von Moskau/Belarus die Rede ist: "[...] als Sainab im März 2023 in das Flugzeug nach Moskau steigt [...] Auf dem Flughafen von Moskau [...] Vom Flughafen aus geht es [...]" Und (z.B.): "Auch sieht sie, wie polnische Grenzsoldaten [...] Migrant:innen gewaltsam nach Belarus zurückbringen [...]" Durch das bloße Erwähnen von Moskau/Belarus im (Erlebnis-)Bericht wird hier doch 'expressis verbis' nichts dazu gesagt, dass "Migration gezielt als Druckmittel gegen Europa eingesetzt wird" (S. Bergi). Das ist lediglich ihre bzw. Ihre Interpretation (das, was Sie beide unbedingt 'hineininterpretieren' oder 'herauslesen' wollen...). So steht es aber nicht im Text.
zum Beitrag05.08.2025 , 23:12 Uhr
Es geht, lt. @S.B., angeblich um "Migration als Druckmittel gegen Europa". WO sehen Sie diesen Aspekt (selbst dort, wo Moskau und Belarussland erwähnt werden) thematisiert?
Woraus entnehmen Sie, Sainab werde "ganz legal ein Visum gehabt haben"? Und trotzdem überwindet sie illegal die Grenze...?
Das Taktieren der Herren P. und L. steht im vorliegenden Bericht nicht zur Diskussion, wird überhaupt nicht erwähnt.
Ich finde Ihre Einwürfe leider völlig textfremd.
zum Beitrag05.08.2025 , 17:03 Uhr
Wenn ich Sie richtig verstehe, sind mit SPD+CDU+CSU bloß die Parteien (und deren 'Wahlvolk'...?) im Sinne der "leistungslos Lebenden" am unteren und am obersten Rand (Ihre Worte) an die Macht gekommen, und sie haben damit "die linken und grünen Parteien" abgelöst. Der Rest im Parlament sind demzufolge "die Rattenfänger" (AfD). Es gehe aber darum, "die Mägen und die Herzen der Mehrheit der Menschen" zu erreichen. Wer bitte sollte dann aber diese Mammutaufgabe meistern (um die m-m-Allitteration weiterzuführen...)?
"Wir" oder "die Linke" ("Und was machen wir Linke?") kommen ja dafür offenbar nicht mehr in Frage: "Wir [?] tun ja nichts, außer zu lamentieren."
Mit Verlaub, tun Sie selber eigentlich etwas anderes? (Nach meinem Eindruck beißt sich hier die Katz in den Schwanz.)
zum Beitrag05.08.2025 , 14:51 Uhr
"Niemand mit einem Herzen [...] integrationswillig und -fähig." Die "legale" Wirklichkeit sieht leider immer wieder ganz anders aus: Eltern werden zum Beispiel von ihren hier bei uns aufgewachsenen Kindern getrennt und in ihre Heimatländer zurückgeschickt, usw. Es kann auch Sainab passieren, dass sie später noch, aller Integration zum Trotz, zurückgeschickt wird. Und erst recht aus einem Drittstaatlager! (Und zwar "fachlich korrekt"...)
zum Beitrag05.08.2025 , 14:39 Uhr
Dass "Migration gezielt als Druckmittel gegen Europa eingesetzt wird" - auf welche aussagekräftigen Textstellen wollen Sie sich denn da berufen? Es geht vielmehr darum, die Perspektive und das Erleben und von authentischen "Grenzerfahrungen" (im doppelten Wortsinn...) einer jungen "Illegalen" für uns nachvollziehbar darzustellen. Und das ist etwas ganz anderes.
zum Beitrag05.08.2025 , 14:16 Uhr
Und wurde in dem Bericht "vor vielen Jahren" der junge Fluchtwillige auch gefragt, woher er sein 'Wissen' oder vielmehr seinen (utopischen) 'Glauben' eigentlich hatte?
Sainab hingegen war auf einer internationalen Schule von SOS Kinderdorf. Natürlich hatte sie sich längst 'eurozentriertes Bücherwissen' angeeignet und war sich europäischer 'Werte' bewusst, sprach auch perfekt Englisch, als sie im Grenzwald auf die polnische 'Fluchtaktivistin' traf.
Ich meine, die beiden 'Fälle' sind grundverschieden.
zum Beitrag05.08.2025 , 10:43 Uhr
Volle Zustimmung.
zum Beitrag05.08.2025 , 08:11 Uhr
Gerade sehe ich, dass mir ein 'diametraler' Wortfehler unterlaufen ist: Statt "menschenwürdig" muss es heißen "menschenUNwürdig"!
zum Beitrag04.08.2025 , 17:32 Uhr
- 4000 Euro im Monat ist natürlich ein stolzer Preis. - An der Stelle im Text, wo sie "von Europa spricht", das so ganz anders sei als in den Büchern, die sie über Europa (in Afrika) gelesen hat, befindet sie sich an der Grenze zwischen Belarus und Polen. Sie bezieht sich da nicht speziell auf Deutschland. - Der Zusammenhang, in dem danach Ihr letzter Satz steht, bleibt für mich "dunkel".
zum Beitrag04.08.2025 , 17:19 Uhr
Danke für den Hinweis, vielleicht kann ich mir diesen Film ja in der Mediathek anschauen.
zum Beitrag04.08.2025 , 17:17 Uhr
"Der Versuch, Europa den [eigenen] Projektionen anzupassen, kann nicht funktionieren." Diese Geschichte (erzählt aus doppelter Perspektive: von Sainab und von der Autorin) beruft sich an keiner Stelle auf irgendwelche Erwartungen/ Projektionen. Vielmehr wird die Protagonistin buchstäblich an "Grenzen" geführt und genau dort mit Vorgängen konfrontiert, die sie als menschenwürdig empfindet: " 'Doch schlimmer als die Schläge waren die Worte.' [...] Als Frau bist du nichts wert." < in Afrika - in Europa > "Wie können diese polnischen Soldaten einfach dastehen und selbst Familien mit Babys nicht durchlassen? Was sind das für Menschen?" Was Sainab hier erlebt, sind keine 'enttäuschten Projektionen', etwas, das sie sich vorher bewusst "in den Kopf gesetzt" hatte! Vielmehr wird ihr schlagartig klar, was es mit den "Grenzen der Menschlichkeit" auf sich hat, worin sie bestehen. Denn alles, was sie sich jemals vorgestellt hatte, wie Europäer oder Afrikaner mit anderen oder miteinander umgehen könnten, war plötzlich nicht mehr vorhanden, hatte jeden Wert verloren. Wahrscheinlich wären Sie und ich an ihrerStelle, wenn das überhaupt vorstellbar wäre, nicht viel weniger traumatisiert gewesen.
zum Beitrag04.08.2025 , 11:23 Uhr
Vielleicht spricht die Geschichte von Sainabs Flucht ja immer noch spontan, kurzfristig mein Gewissen an - bevor ich wieder 'zur Tagesordnung' übergehen. Ich sage bewusst "mein", nicht "unser", denn käme einer halben Entschuldigung gleich. Wenn ich mich also selber persönlich "prüfe": Was hat dich in dieser am Ende doch Hoffnung machenden Geschichte (die Hoffnung Sainabs, der Autorin und aller anderen "Empathiefähigen" auf ein Einsehen der BaMF-Verantwortlichen) am meisten zu denken gegeben - dann muss ich sagen: eigentlich die Stelle, wo Sainab sagt, dass sie in der Schule - in Afrika - viel über Europa gelernt hat, dass sie aber konstatieren muss: "Doch das ist nicht das Europa, das sie aus Büchern kennt." Genau da habe ich beim Lesen innegehalten und mir gesagt: Auch ich habe in der Schule - in Europa - ganz andere Dinge über Europa gelernt (und später anderen jungen Menschen beigebracht...) als das, was Europa heute in Wirklichkeit ist!
zum Beitrag03.08.2025 , 14:44 Uhr
Meine ironisch-flapsige indirekte Frage, "ob Frau Rowling eigentlich ein Mann sei", ist der Kürze und einer Art pars pro toto geschuldet, ich bitte um Nachsicht.
zum Beitrag03.08.2025 , 11:03 Uhr
Mein einleitender (An-)Satz galt der bis dahin geführten und teilweise hitzigen Diskussion hier im Forum. Auf ein "Urteil des High Court" (?) habe ich mich nicht bezogen und auch nicht beziehen wollen, ebensowenig auf die beiden Namen/Personen, die Sie nennen. Tut mir leid, aber was soll ich dazu sagen?
zum Beitrag02.08.2025 , 17:29 Uhr
Gerade noch wurde erregt gestritten (und für mich auf schwindelerregenden Höhen!), ob Frau Rowling eigentlich ein Mann sei, ob ihr Siegeszug gegen die "transaktivistische Inquisition" (so sachlich gesagt in einem verlinkten netten Essay-Glückwunsch) - da wird sogleich froh ein neues Fass aufgemacht:
Künstler sind eben von Haus auf nicht Menschen wie jede*r andere unter uns, sondern vielfältig dissoziative (sagt man/frau so?) Wesen. Ich erinnere mich, einmal, vor Zeiten, wissenschaftliche Werke zum Thema 'Genie und Wahnsinn' studiert zu haben (mit heißem Bemühn), am Ende aber war ich im Grunde so klug als (warum denn hier 'als'?) wie zuvor. Vielleicht wäre es heute zweckmäßiger, über 'Genie und Kapital' oder 'Genie und Macht' Nachforschungen anzustellen.
Und so wie es sich mir in meiner Einfalt darstellt, brauche ich dazu ja nur noch sieben Bände von Rowling zu lesen, anstatt mühselig über sieben andere Brücken wer weiß wohin zu gehn.
zum Beitrag02.08.2025 , 15:10 Uhr
"Für ein Gericht zählt nur die Straftat, nicht der politische Hintergrund."
Wenn das so ist, von wem und warum eigentlich wurde dann das rassistische Gedicht an der Garage des Täters einem Nachbarn, wurden die 166 verfänglichen Bilder auf seinem PC der Freundin und die NS-Bücher dem Vater zugeordnet? Wäre es nicht ein Aspekt der political correctness gewesen, wenn schon kein Aspekt des politischen Hintergrunds? Und wenn solche Kriterien keine Rolle spielen (dürfen?), wozu dann der ganze Aufwand, gleich dreimal den 'Bruder Zufall' zu bemühen, anstatt von Anfang an bewusst alle möglichen Indizien rigoros auszublenden?
Das alles sind natürlich nur die 'dummen' Fragen von einem Außenstehenden wie mir, der ja keine Ahnung von den hohen gerichtlichen Vorgängen hat - so wenig wie etwa Kafkas Protagonist im 'Prozess'...
zum Beitrag02.08.2025 , 12:52 Uhr
Ja, wenn das nur so einfach wäre... Und womöglich hat @zyxlom eigentlich an Formen des 'sich- Fremdschämens' gedacht? (Gibt's auch in anderen Sprach- und Kulturkreisen, vgl. etwa span. 'me da vergüenza ajena'.)
zum Beitrag02.08.2025 , 10:10 Uhr
Viel weiter unten (bzw. vorher) habe ich Ihnen für Ihre (für mich) aufschlussreichen Hinweise zu JKR bereits gedankt. Auch was Sie hier ausführen, finde ich gut nachvollziehbar. Deshalb nochmals danke.
zum Beitrag01.08.2025 , 22:55 Uhr
Danke, für mich sehr aufschlussreichen.
zum Beitrag01.08.2025 , 17:59 Uhr
Ihr Link funktioniert leider nicht.
'Israelkritik'='extremer Antisemitismus'?
Was verstehen Sie unter "Ablehnung von 'Antimuslimischem Rassismus"?
zum Beitrag01.08.2025 , 17:46 Uhr
Aus meiner Jugendzeit (vor weit über 50 Jahren...): Da wollte ich mal dr.phil. werden (mit 'Der Raum als Einbildungskraft des Dichters' parallel zu Emil Staigers 'Die Zeit als...') - bis der "Doktorvater" nach Jahr und Tag erklärte, er könne seines Amtes nicht länger walten, alldieweil 'Der Raum...' nicht so sehr literaturwissenschaftlich als vielmehr sprachwissenschaftlich zu deuten sei...
Aber eine Dissertation pro dr.med. habe ich gleichwohl geschrieben - für einen Kommilitonen aus (dem) Iran, der mir die nötigen medizinstatistischen Angaben hatte zukommen lassen (für mich damals ein Freundschaftsdienst...).
zum Beitrag01.08.2025 , 17:17 Uhr
Neuerdings habe ich mich fast schon daran gewöhnt, dass man offenbar glaubt, dem von mir Geäußerten noch dies oder das unterstellen zu können, um sich dann genau daran zu 'reiben'... So auch hier. Das "Faktum [...], dass JKR Milliardärin" ist, war und ist für mich belanglos. Es nicht zu erwähnen, mag in Ihren Augen "rankünehaft" und JKR "in dieser Lesart [?] wohl zwangsläufig böse" sein. Diese 'Lesart' jedenfalls ist Ihre, nicht meine. Was mir, wohlgemerkt 'im Zusammenhang mit' (!) der Jubilarin weniger gut gefällt, ist der Umstand, dass man offenbar ihr 'Fan' sein und ihre Bücher von vornherein gut finden 'muss' - ohne klar zu wissen, warum. Und das suboptimal zu finden soll "ressentimentgeladen" sein? Ich fürchte, das fällt auf Sie selbst zurück. Im übrigen habe ich, wie Sie gerne nachlesen können, weder die Autorin noch ihre Leser*innen mit meinen 'Ressentiments' behelligt. Es ging mir um meine eigenen Vorurteile (oder vielleicht besser: Vorbehalte). Und die hat wahrscheinlich jede(r) von uns, zumindest was unsere Lesevorlieben angeht.
zum Beitrag01.08.2025 , 13:33 Uhr
"Sie [die Hamas] sind nicht besser, als es die Nazis waren." Soll wohl heißen: 'alles Faschisten'. Wenn es aber darum geht, "Parallelen" oder Vergleichbares aufzuzeigen - Fehlanzeige. Stattdessen sagen Sie: "LKWs [Transporte Iinternational bereitgestellter Hilfsgüter] würden nur das Regime der Hamas und damit das Leid [der Zivilisten in Gaza] verlängern." Und: "Die Hungersnot in Deutschland nach [!] dem Krieg haben auch die Alliierten erzeugt, - zu Recht." Ja, was denn nun? Wollen Sie allen Ernstes die Hamas ebenso wie internationale Hilfsorganisationen mit den Alliierten vergleichen, weil sie - ihrer Meinung nach -(mit)schuld an Hungersnöten sind oder waren)?
Nicht genug damit, die bis dahin noch gar nicht in den Kreis der 'bösartigen Hamas-/Nazi-Helfer' Einbezogenen, jene nämlich, die "from the river to the sea" schreien, sollen weitere "Parallelen [...] anerkennen" - ja welche denn und wozu eigentlich?
Ich glaube vielmehr, Sie sollten erst einmal Ihre Freund-Feind-Bilder in vernünftiger Weise sortieren, bevor Sie sich zu weiteren, womöglich noch abenteuerlicheren Vergleichen und Parallelen hinreißen lassen.
zum Beitrag01.08.2025 , 09:16 Uhr
Zuletzt wird hier im Forum versucht, die katastrophale Kriegführung der aktuellen israelischen Regierung zu entschuldigen mit dem Verweis auf Aussagen der COGAT (implements the government's civilian policy wihin the territories of Judea and Samaria and towards the Gaza Strip) und mit dem Vergleich der Endphasen des Dritten Reichs und der Hamas - vgl. @kei1ner bzw. @hungerboomer. Gegen die Aussagen der COGAT stehen diejenigen der Hilfsorganisationen (von der UNRWA bis zur Caritas. Gegen den mit Verlaub absurden Vergleich zwischen den 'Endzeiten' des Dritten Reichs und der Hamas spricht u.a. die Aussage: "LKWs würden nur das Regime der Hamas und das Leid der Bevölkerung verlängern." (@hungerboomer) Diese 'Schlussfolgerung' kann sich auf nichts zu Vergleichendes (zwischen '1945' und '2025') berufen - und sie steht im diametralen Gegensatz zu den Einschätzungen aller, die dieser furchtbar malträtierten Bevölkerung helfen wollen(und wohl wissend, dass die "Luftbrücke" die LKW-Transporte nicht ersetzen kann).
zum Beitrag31.07.2025 , 12:58 Uhr
Darf hier jemand sich zu Wort melden, der nie im Leben 'Harry Potter', weder in Büchern noch in Filmen, verkonsumiert hat? Vielleicht schon, denn ich empfand von Anfang an ein tiefsitzendes Misstrauen gegen die überbordende, maßlose Vermarktung. Mag sein, das ist ein Vorurteil. Meine Vorbehalte anfangs gegen Umberto Ecos 'Namen der Rose' konnte ich in dem Maß überwinden, in dem dieses Buch in den Ruf geriet, es sei zu schwere Kost - nachdem doch die Verfilmung mit Sean Connery so viel Zulauf erhalten hatte. Um so packender fand ich es dann, das Buch zu lesen. Aber die schlangestehenden Fans bei 'Harry Potter' in den Buchhandlungen und vor den Kinosälen schreckten mich ebenso ab wie - der Personenkult um sie Autorin. Und nun, nachdem ich diesen taz-Artikel gelesen habe, fühle ich mich in meinen Vorurteilen gegenüber Joanne Kathleen Rowling bestätigt. Leider. Und ich frage ihre Leser*innen: Lohnt es sich trotzdem (für einen gealterten Leser wie mich...), von diesem Zauberlehrling Harry etwas zu lesen?
zum Beitrag31.07.2025 , 08:40 Uhr
In dieser verfahrenen Situation sind die einen (die "Hamas-Versteher") wie die anderen (die "Netanjahu-Unterstützer") unerbittlich und einseitig - und was erreichen beide damit? Dass sie vor den Augen der übrigen Welt unglaubwürdig werden. Insoweit "stimmt" sie schon, Ihre Analogie. Mich stört daran nur die (wort-)spielerische Attitüde ('Retourkutsche') - die ist meines Erachtens weder der schier ausweglosen Situation angemessen noch zielführend im Sinne einer Friedensperspektive.
zum Beitrag30.07.2025 , 21:55 Uhr
Nur weil ich kein Freund von Netanjahu bin, bin ich noch lange kein Hamas-Versteher.
zum Beitrag30.07.2025 , 11:05 Uhr
Normalerweise bin ich (leider) nicht der Besucher von Konzertereignissen mit den ganz Großen, schon weil solche in meiner Heimatgegend zwischen Spessart und Fichtelgebirge eher eine Seltenheit sind. Aber bei zwei Gelegenheiten war ich dabei: einmal in Bamberg bei Mercedes Sosa (u.a. ihrer Adaptation von 'Gracias a la vida' ) und einmal in Nürnberg bei Mikis Theodorakis mit Nerudas 'Canto General'. Davon "zehre" ich heute noch.
zum Beitrag30.07.2025 , 08:54 Uhr
Zunächst einmal habe ich mich auf die "Beobachtung" (!) von @tomfarmer bezogen, der aber, anstatt klar Ross und Reiter zu benennen, sie in den spekulationsfreien Raum der (bösartigen medialen?) "Meinungsmaschinerie" gestellt hat und dieses Fokussieren als "Zeichen von Antisemitismus und Judenhass, das [?] immer alles oben zu halten" - empfunden hat (bitte nachlesen). Also stehen @tomfarmer zufolge hierzulande die "Zeichen" auf wachsendem Antisemitismus/Judenhass. Während er aber den manipulativen Medien die Schuld daran zuzuweisen scheint, beobachte ich an mir selbst und ebenso an den hier in den Foren geäußerten Meinungen durchaus eine zunehmende Verurteilung der israelitischen Kriegspolitik (was freilich auf der Seite der unverbrüchlichen Unterstützer der 'Auge um Auge'-Denkart zu weiterer Verhärtung führt...). Der 'Riss' innerhalb des 'linken' Lagers reicht nach meiner Beobachtung/Einschätzung immer tiefer, je länger dieser qualvolle Konflikt, diese 'humanitäre Katastrophe' noch andauert. Und dieses Elend wird nicht durch eine 'Bestrafung der Schuldigen' aus der Welt zu schaffen sein, erst recht nicht durch das Zutun einer in sich unsolidarischen Linken.
zum Beitrag29.07.2025 , 17:53 Uhr
Volle Zustimmung.
zum Beitrag29.07.2025 , 17:15 Uhr
Nie ein Thema? Weil es van Aken einmal nicht erwähnt hat? Weil er von Herrn Bax nicht explizit nach seiner Meinung zu Hamas gefragt wurde? Er hat es ja längst an anderer Stelle getan. Aber was erreichen denn die Freunde Israels mit alttestamentarischer Hartnäckigkeit (Auge um Auge, Zahn um Zahn) oder mit Catos Diktum (Et cetera censeo Hamas esse delendam)?
zum Beitrag29.07.2025 , 14:32 Uhr
Hervorragende Darstellung einer besonderen oder besonders deutschen Art von Lebenslauf. Nur auf den ersten Blick extrem(ist)isch erscheinend. Auf den zweiten Blick erinnernd an die gar nicht seltenen Spielarten des Ein- und Auswechselspielers, die changieren zwischen Typen wie Elsässer und Guillaume: Blender und Verblendete, so oder so blind für die Realitäten außerhalb der Sphäre Ihrer Selbstbezogenheit.
zum Beitrag29.07.2025 , 13:41 Uhr
Wenn ich Sie richtig verstehe, müssten wir die in den derzeitigen Kriegen "handelnden Personen und Konfliktparteien" (besser) "kennen", um zu wissen, warum sie sich im Sudan oder sonstwo, z.B. in der Ukraine oder auch in Gaza und im Westjordanland, eigentlich bekriegen.
Wenn eine Region wie die zwischen Mittelmeer und Jordan im Fokus steht und wir als Outsider von der mit uns "befreundeten" Kriegspartei mit Falschinformationen versorgt werden - Ist es dann groß zu verwundern, dass immer mehr unter uns zu Antisemiten, ja zu Judenhassern werden?
Die aktuellen Verstöße gegen das elementare Völkerrecht bedürfen keiner "Meinungsmaschinerien", um in der Welt publik zu werden. Sie liegen (leider) auf der Hand.
zum Beitrag29.07.2025 , 12:11 Uhr
An die Stelle von "etwas lahm" würde ich doch entweder "allzu bequem" oder "sehenden Auges blind" setzen wollen.
zum Beitrag29.07.2025 , 11:16 Uhr
Lieber Onkel Heinz, Wie lange werden wohl blutrünstige Landräuber im Westjordanland noch ungestraft wüten müssen, bis aus den Reihen der Palästinenser wieder neuer Terror über Israel kommen wird? Und wie lange wollen Sie denn noch zusehen, wie ein durchgeknallter Netanjahu in Gaza mit unerbittlicher alttestamentarischer Gewalt ein ganzes Volk aushungern will - als wäre er selbst der verlängerte Arm Gottes?
zum Beitrag29.07.2025 , 10:59 Uhr
"Durch den Unwillen zu differenzieren hat Deutschland nicht nur dazu beigetragen [...] sondern auch [...]". Das ist wohl nicht zu bestreiten und von mir auch gar nicht in Zweifel ziehen - nur bin ich halt als Deutscher geboren, sogar noch im Weltkrieg, als Juden und andere massenhaft und grundlos ermordet wurden, und habe mir diese Zugehörigkeit zu 'D' nicht ausgesucht* - und würde Sie von daher bitten, etwas bewusster zu differenzieren und 'Deutschland', 'die Deutschen', 'die Regierung' (und auf der anderen Seite nur Herr Clages...?) nicht pauschal in den gleichen Topf zu werfen (auch wenn's technisch schwerfallen mag). Danke. * Es vergeht praktisch kein Tag, an dem ich mich nicht "fremdschämen" muss. Auszuwandern, z.B. nach Dänemark oder Norwegen, kommt für mich mit 80+ leider nicht mehr in Frage.
zum Beitrag28.07.2025 , 19:33 Uhr
Und was soll uns diese derart abgründige, absurde Ironie (?) sagen, die erkennbar NICHTS mit der von @janix geäußerten Ansicht zu tun hat?
Hier Ihre Worte, die Sie an einer anderen Stelle geäußert haben, die aber gleichwohl ein Schlaglicht werfen können: "Wie kaputt und innerlich zerfressen muss man sein, um immer nur das Schlechte zu sehen?" - oder auch das Böse bzw. im Lutherdeutsch, noch treffender, das Übel.
zum Beitrag28.07.2025 , 16:24 Uhr
Es muss natürlich "Placebo" heißen und nicht "Placenta", peinlicher Fehlgriff.
zum Beitrag28.07.2025 , 13:21 Uhr
Die Botschaft hör ich [täglich] wohl, Allein, mir fehlt der Glaube. ODER: Da steh [und staun] ich nun, ich armer Tor, Und bin so klug als wie zuvor.
zum Beitrag28.07.2025 , 13:16 Uhr
Für Ihre inhaltliche Kontroverse mit @zangler wenden Sie sich bitte an ihn selbst. Ich bin nur beim Lesen Ihres Beitrags darüber gestolpert, dass Sie @zangler vorgehalten haben, er habe falsch zitiert. Jetzt hat er also ("nur?") falsch paraphrasiert. Auch was Sie nun über Engels, Wissenschaftsfeindlichkeit und "Lyssenkoismus" (?) ausführen, betrifft mich nicht und ist (jedenfalls für mich) eine nicht nachvollziehbare Besserwisserei. Natürlich habe ich versucht zu verstehen, warum Sie sich an @zangler[s] Meinung über Düring wohl derart empört haben - und habe mich dazu bei Wikipedia informiert. Ich paraphrasiere (!) und resümiere: Düring war als Antipode zu Herzl (Zionismus) der führende Antisemit/Judenhasser seiner Zeit, dessen Unwissenschaftlichkeit Friedrich Nietzsche angeprangert und ihn selbst als "Berliner Rache-Apostel" bezeichnet hat. Vielleicht sollten Sie sich zur weiteren "Berichtigung der Fakten" lieber direkt an Wikipedia wenden.
zum Beitrag28.07.2025 , 08:50 Uhr
Nichts gegen die Autorin Anne de Marcken und schon gar nichts gegen den Rezensenten Michael Wolf!
Aber ich bleibe nüchtern und frage mich, ob ich wirklich für weniger als 150 Seiten 23 Euro ausgeben soll (zumal ich dazu übergegangen bin, praktisch nur noch second hand Bücher zu erwerben, meist zu Spottpreisen, Versand inclusive). Weil ich schon alt geworden bin, mir oft wie ein bücherfressender Zombie vorkomme (obwohl mir kein passendes Hotel zur Verfügung steht...) und mir keine 'Jenseits von'-Romane mehr "reinziehen" möchte und weil ich - sozusagen tagesrationenweise - mit so abseitigen Gedichten wie solchen aus der Feder des Altmeisters Rainer Maria (schon die Vornamen sind ja so köstlich aus der Zeit gefallen, finden Sie nicht?) Rilke be- und ver-gnüge:
Der Tod ist groß. Wir sind die Seinen lachenden Munds. Wenn wir uns mitten im Leben meinen, wagt er zu weinen mitten in uns.
zum Beitrag27.07.2025 , 19:32 Uhr
Esam Hajjaj kommt aus Gaza und erlebt gerade die Hungersnot der Bevölkerung buchstäblich am eigenen Leib mit - und einige Kommentarist*innen trauen ihm zu, er argumentiere pro Israel oder pro Hamas? Was für eine verkehrte (oder sollte ich sagen pervertierte?) Welt! Wer immer noch an israelische Rechtschaffenheit im Gazakrieg glaubt, lese bitte das aktuelle taz- Interview mit einem Caritas-Vertreter.
zum Beitrag27.07.2025 , 18:56 Uhr
Erinnert sei auch an gewisse Placenta-Heilprodukte, die im Internet immer "heftiger" empfohlen werden. Erst neulich habe ich in "meiner" Apotheke gefragt, ob denn gar nichts Medikamentöses gegen Arthrose auf dem Markt sei - und wurde prompt auf 1a Nahrungsergänzungsmittel verwiesen...
zum Beitrag27.07.2025 , 18:48 Uhr
@zangler hat ja gar nichts (wörtlich) zitiert. Und Ihr Satz, "Dühring hat lediglich behauptet [...]" ändert, soweit ich sehe, nichts an der Aussage von @zangler. Deshalb neudeutsch gesagt: So what? Auch die 'Logik' Ihres Schlusssatzes erschließt sich mir nicht. Für mich riecht es (wieder einmal) nach Besserwisserei innerhalb der community, tut mir leid.
zum Beitrag27.07.2025 , 16:55 Uhr
Zustimmung - wenn auch Ihr Urteil ein bisschen wie aus einem "Oberseminar" daherkommt. Dass man 'Deutschland', vor allem wenn es wieder grooß sein möchte, nicht lieben kann, selbst wenn man wollte - Volltreffer! Denn die "Rhetorik der Leistung, der Herkunft, des Stolzes" klebt an uns wie eine zweite Haut. Nur an einer Stelle nur würde ich anders nuancieren: Die Normalität, die es für diese Nation nicht geben "darf" > und auch gar nicht geben "kann", weil... (siehe oben). Und darf man wieder deutsch sein, weil man doch "so nett" ist? Meine Frau kommt aus dem Ausland und sagt immer, unsere Charaktereigenschaft Nr.1 sei der pure (Besitz-)Neid. Und à propos "Nettigkeiten" hier und dort in den 'Beiträgen'... Da möchte ich doch meine Zweifel anmelden (was übrigens durchaus auch selbstkritisch gemeint ist).
zum Beitrag27.07.2025 , 08:42 Uhr
Das ausländische Klischee über die spröden Sandalenträger in weißen Frotteesocken ist ja sozusagen hochpoetisch - im Vergleich zu den dumpf bellenden boches, Krauts oder auch (inländischen) Kartoffeln...
zum Beitrag27.07.2025 , 08:20 Uhr
Kleine Lesevariante: Wem "und die Medien" nach allzu platter Medienschelte schmeckt, der/die möge substituieren oder mitlesen: "und social mist" (natürlich im Sinne von 'sozialer Nebel' > 'Vernebelung der Gesellschaft').
zum Beitrag26.07.2025 , 19:38 Uhr
Eine der zentralen Aussagen Serhij Zhadans scheint mir zu sein: "Literatur existiert nicht jenseits des Kontextes [in diesem Fall des Krieges], jenseits der Gefühle und Emotionen jener, mit denen du den Sprachraum teilst." Dass er in ebendiesem 'Kontext' ,,Paul Celans Stimme - brüchig, dunkel, voller Besorgnis und Zärtlichkeit" anspricht, auch wenn er sagt, Celan könne wohl kaum "den ganzen Schmerz des Verlustes [...] der Menschen erklären", der sich bei Celan freilich auf die Opfer der Shoah (und weniger des Krieges) bezieht, ehrt den Preisträger, der sich damit unbeeindruckt vom blanken 'Kriegsrealismus' eines Céline früher oder Twardoch heute zeigt und vielmehr nach "Liebe und Verständnis [ruft], um dem Bösen zu widerstehen."
In seinem sich gegen Ende der Rede steigernden Pathos erinnert mich Zhadan an die Nobelpreisrede von Neruda1971, wo dieser Rimbaud regelrecht heraufbeschworen hat, der genau 100 Jahre zuvor hypostasierte: "In der Morgenröte, gewappnet mit glühender Geduld, werden wir in die Villes splendides einziehen" - oder, mit Nerudas Worten: "die strahlende Stadt erobern, die allen Menschen Licht, Gerechtigkeit und Würde schenkt."
zum Beitrag26.07.2025 , 18:01 Uhr
Wie ich es sehe...
Einst wurde Deutschland geeint durch seine Dichter und Denker, Später in Kriegskatastrophen geführt und zerstört durch völkische Henker. Heute der Profisport und die Medien als neue göttliche Lenker...
Vieles was war - ist verkommen, verschollen, Die zu uns wollen - sind nicht mehr willkommen.
zum Beitrag26.07.2025 , 16:24 Uhr
Frei nach Heinrich Heine
Träum ich vom Rechtsstaat in der Nacht, So bin ich um den Schlaf gebracht, An so was hätt ich nie gedacht!
zum Beitrag26.07.2025 , 13:06 Uhr
Unser AGG "ist eines der schwächsten derartigen Gesetze in Europa", sagt die Antidiskriminierungsbeauftragte. Wird es nicht zusätzlich und grundsätzlich geschwächt dadurch, weil es von der derzeitigen Migrationspolitik konterkariert (um nicht zu sagen 'diskriminiert'...) wird? Außerdem ist Diskriminierung (für mich) nicht bloß Audruck dafür, dass ich jemand nicht leiden oder mag oder ausstehen kann, sondern bedeutet klare Ausgrenzung - und buchstäblich 'aus-zu-grenzen, ohne Ansehen der Person (!), ist ja derzeit hierzulande ganz groß im Aufwind, euphemistisch bemäntelt als "Abschiebepraxis", Grundgesetz hin oder her. Also was soll die ganze Diskussion?
zum Beitrag26.07.2025 , 10:52 Uhr
Alles läuft auf die unbeugsame Hoffnung auf den Tag der Befreiung hinaus. Das einst von Voltaire skeptisch und resignativ gemeinte "cultiver son jardin" wird hier weitergeführt und im Sinne von Palina Sharenda-Panasiuk überzeugend umgedeutet: seinen Garten bestellen, "um [auf diesen Moment] vorbereitet zu sein."
zum Beitrag26.07.2025 , 08:21 Uhr
"Ein Schlag ins Gesicht der Juden, welche dort seit 3000 Jahren ansässig sind." Nein, erst seit etwa 1880 sind sie nach 2000 Jahren 'Wanderschaft' durch die Welt dort wieder nach und nach in Einwanderungswellen (jüd. Alija) ansässig geworden (Stichwort: Zionismus). Und wer genau davor und seit wann in Palästina lebte, verliert sich immer noch im berühmten 'Dunkel der Geschichte' (sofern man nicht biblische Geschichten und anderes Wort Gottes beim Wort nimmt...). Kompakt nachlesbar in einem Artikel (dt.) von 'Le monde diplomatique' vom 08.08.2008.
zum Beitrag25.07.2025 , 22:42 Uhr
Nun ja, da @schnurringer Ihrem Wunsch nicht nachkommt, versuch ichs mal: Weil die islamische, aber auch die lateinamerikanische 'Welt', ja sogar nach und nach die Staatenlenker der EU (von BRICS ganz zu schweigen) anders als Deutschland und wenige andere bereit sind, den zweiten Schritt vor dem ersten zu tun - und dies sozusagen dank der Uneinsichtigkeit Israels, sich endlich zu bewegen.
zum Beitrag25.07.2025 , 19:15 Uhr
Fast schon tröstlich für einen wie mich, der meilenweit entfernt vom nächsten Lichtspieltheater dahin-vegetiert: dass auch im Kino nicht alles Gold ist, was mit Kafka daher-stolziert.
zum Beitrag25.07.2025 , 18:54 Uhr
Witzig, aber doch irgendwie nicht zielführend, denn es geht ja hier, worauf der eine oder andere Beitrag auch hinweist, nicht zentral um 'Boulevard-Größen', sondern durchaus um rechtsdrehende Netzwerke.
zum Beitrag25.07.2025 , 12:45 Uhr
Mit Helmut Bleyl habe ich nichts am Hut. Mein erster Impuls, als ich Ihre Replik auf @albertacuon las, war: Lassen wir doch bitte die Kirche im Dorf! Für meinen Teil habe ich vor einiger Zeit mit Gewinn das ausführliche taz-Interview des togolesischen Germanisten Messan Tossa "Beide Seiten sind Opfer" gelesen (und in einem 'Beitrag' zu würdigen versucht), in dem es heißt: "Viele [dt.] Kollegen und Bekannten müssen sorgfältig [= feinfühlig?] verfahren, wenn sie uns Afrikanern oder Asiaten oder Araber[n] entgegentreten - aus Angst, dass sie rassistische Verhaltensweisen reproduzieren." So etwas Ähnliches lese ich jetzt auch aus Ihren Erfahrungen. Mein Fanon-Leseerlebnis datiert von 1982. In der dt. Übersetzung ist exakt von schwarzem und weißem Afrika die Rede, analog zu dem bis heute in Frankreich als quasi "normal" empfundenen Afrique Noire/Blanche... Ich meine, wenn wir innerhalb unserer Blase in der taz diskutieren, sollten wir uns nicht unbedingt nach dem (im Grunde scheinheiligen!) Codex der 'Antidiskriminierungsstelle' richten müssen. Mir war wichtig, die im taz-Artikel gepflegte 'europäische Darstellungsperspektive' / das Narrativ unter Verweis auf Fanon zu kritisieren.
zum Beitrag24.07.2025 , 19:16 Uhr
Zu Ihrem Link: Ich sehe nicht, was der Wikipedia-Artikel zum IStGhJ mit dem Beitrag von @albertacuon zu tun haben soll bzw. mit Ihren Gedanken zu (Süd-)Slawen und Juden. Worauf wollen Sie hinaus?
zum Beitrag24.07.2025 , 19:06 Uhr
'Weißafrika' - dieses seltsame Wort ist mit vorher noch nie untergekommen (ich bin 80+). 'Schwarzafrika' kannte ich eigentlich auch nur als Übersetzung von 'Afrique noire' in Anlehnung an den literarischen Terminus der 'négritude' von Leopold Sédar Senghor. Ich kenne zwar die Vorbehalte gegen dessen französischsprachige Poesie, meine aber, dass man nicht so einfach platten Rassismus unterstellen sollte, wo er nicht intendiert ist. Auch Carl Einstein z.B. war weit von kolonialistisch-abfälligem Jargon entfernt, als er 1915 mit seinem Buch 'Negerplastik' den Rang afrikanischer Kunst eindrucksvoll beschrieb.
Stattdessen hätte man längst den (Nazi-)'Volkswagen' aus dem sprachlichen Verkehr ziehen müssen, finden Sie nicht auch?
zum Beitrag24.07.2025 , 17:54 Uhr
Fanon hat am Beispiel des algerischen Befreiungskampfes gezeigt, welche verheerenden Folgen der bloße Gebrauch der Sprache der Kolonisatoren auf die Psyche der Unterdrückten haben kann. Das wird hier im Artikel etwa an der Stelle deutlich, wo 'puissance' (Macht/Gewalt) ins Spiel kommt und zusammen mit bestimmten 'pervertierten' archaischen Ritualen zu nicht mehr kontrollierbaren Machtfantasien führt.
zum Beitrag24.07.2025 , 13:05 Uhr
Anstatt die Diskussion über angeblich rassistisch aufgeladene Wörter wie 'Schwarzafrikaner' weiter aufzuheizen, würde ich die Frage aufwerfen wollen, ob man nicht lieber im Sinne der antikolonialistischen Sache auf die ebenso eindringliche wie unnötige Darstellung von Fetischdenken und Blutrünstigkeit zu verzichten. Details wie "[es] schlichen dort junge Milizionäre im Kreis um einen Stuhl herum, Messer in Händen" leisten im Endeffekt bloß Weidelschen Zerrbildern von mordlüsternen Messermännern Vorschub. Und wenn schon, dann bitte nicht ohne den Hinweis auf die Richtigstellungen durch Frantz Fanon!
zum Beitrag24.07.2025 , 11:54 Uhr
Dem möchte ich mich vollinhaltlich anschließen.
zum Beitrag24.07.2025 , 09:27 Uhr
Niemand steht bei uns außerhalb der Verfassung. Das besagt, dass niemand Sonderrechte für sich in Anspruch nehmen darf (auch "Fürst*innen" des Geldadels nicht). Und Rechtsextreme samt ihrer Hilfstruppen sind drauf und dran, genau diese Verfassung abzuschaffen. Natürlich auf Umwegen: heute durch Einflussnahme auf die Enennung von Richter*innen des Verfassungsgerichts, morgen durch die Beseitigung des Verfassungsschutzes und übermorgen...
zum Beitrag24.07.2025 , 08:58 Uhr
Zu gerne wüsste ich, ob Josef K. zufällig unter Glorias Ehrengästen weilte, zumal sein letzter Wirkungsort (Vilsbiburg) nicht allzu weit von Regensburg entfernt ist. (Als wir jü-üngst i-in Re-gens-burg wa-ren...)
zum Beitrag24.07.2025 , 08:43 Uhr
"[...] wenn jede Person [....] mit der 'antidemokratischen Verbalkeule' bearbeitet wird, dann fehlt die Kraft [...]". Hm, wahrscheinlich sollten wir uns dieser freudlosen Verbalkeulenkraft mit der wahren Kraft durch Freude erwehren, denn Demokratie kann ja so schön sein (wenn man sie nur lässt).
zum Beitrag23.07.2025 , 17:48 Uhr
Soweit ich (teils aus Krimis österreichischer Provenienz) weiß, erfreut sich in Kreisen, die sich für höher als andere halten, das "Küss die Hand, gnä' Frau" durchaus noch einer gewissen Beliebtheit, zum Beispiel.
zum Beitrag23.07.2025 , 13:42 Uhr
Gloria von Thurn und Taxis ist nicht die Einzige, die sich, wie sie sagt, "Exoten" wie Alice W. aus dem Wunderland (Schweiz) gern mal einlädt, weil es "die Sache interessant" macht.
Roland von 'Tychis Einblick' leistet sich z.B. als Kolumnisten den "Exoten" Josef K. aus dem Bayerland, der schon die Philologen (Gymn.lehrer), den DL (Dt. Lehrerverband) und ein Gymnasium im Freistaat geleitet hat - und der sich jetzt als geistiger spiritus rector der Rechten hervortun darf mit diesen 'Inhalten':
"Enteignung, Klimapolitik ohne Parlament, AfD-Verbot als Einstieg in den Kampf gegen Andersdenkende."
Mit diesen 'Inhalten' prangert Josef K. die Richterin Kaufhold an, deren Nominierung er für "bedenklicher" noch als die von Frau Brosius-Gersdorf hält.
Wie sagte doch Gloria von Th. und T.: "weil das macht die Sache interessant."
zum Beitrag23.07.2025 , 11:19 Uhr
Landkreis Würzburg: Postzustellung (dhl) im Moment 2x wöchentlich (per Auto mit ständig wechselndem Personal und an wechselnden Wochentagen), Poststelle seit 3 Jahren aufgelöst, gleiche Tendenz in den Nachbargemeinden. Neulich Buchzustellung mit dpd: angeblich mit Tag und Uhrzeit (11:38 h) erfolgt - wir waren zu Hause!
zum Beitrag23.07.2025 , 10:22 Uhr
Ach, könnten wir doch den strahlenden Müll auf the dark side of the moon schießen! (Je weiter weg, desto besser.)
zum Beitrag22.07.2025 , 19:22 Uhr
Von rechten Kräften lasst uns lernen: Was flennst du, Kind, halt doch den Hammer fest!
zum Beitrag22.07.2025 , 17:34 Uhr
Die ständige Leier, die Dame von der AfD müsse "inhaltlich gestellt" werden, geht mir auf den Geist. AfD- 'Inhalte' sind bloße standardisierte Leerformeln wie "für das Staatsvolk" und "gegen die Islamisierung" und "lesen Sie mein Wahlprogramm" und "die schlechteste Regierung" und "Richterin des Grauens" und so fort. Wie sollen bitte solche Platitüden und Verleumdungen 'inhaltlich gestellt' werden? Was tun Sie denn, wenn eine Schallplatte eine Macke hat und sich dreht und dreht und... Na also.
zum Beitrag22.07.2025 , 08:25 Uhr
An dieser Stelle hätte ich eigentlich einen Beitrag/Kommentar unseres skandinavischen Mitforisten erwartet. Anstatt uns hier weiter aufzuregen, könnten wir bestimmt wieder einmal so manches von dem friedfertigen, dem Gemeinwohl verpflichteten Miteinander konservativer und populistischer Kräfte zwischen Flensburg und Hammerfest lernen.
zum Beitrag21.07.2025 , 19:07 Uhr
Noch lachen wir. Aber wie lange wohl noch?
zum Beitrag21.07.2025 , 13:48 Uhr
Nachdem mein Bruder seinerzeit stolz seinen Navi gekauft hatte, wollte er mir gleich zeigen, wie zuverlässig dieses Wunderwerk der Technik funktionierte. Vertrauensselig folgte er der Stimme: "Vor der Ampel links einordnen..." Bis es hieß: "Sie haben Ihr Ziel erreicht." - Und da standen wir, allein auf weiter Flur, vor einem der schmalen Durchlässe, wie sie unter Eisenbahndämmen anzutreffen sind. Bis heute fahre ich ohne Navi und kann voller Stolz sagen: Ich war schon mal in London und in Buenos Aires und habe dort vor Einbruch der Dunkelheit Campingplätze gefunden. So, und jetzt zur KI. Da suche ich die Stelle in den 'Mémoires d'outre-tombe' des Autors Chateaubriand, in der er, wie ich weiß, auf einer seiner Reisen durch meinen Heimatort gekommen ist. Also gebe ich Autor, Buchtitel und Ort ein. Und siehe da, der Dümmling antwortet, eine solche Connection existiere nicht! Also suche ich, von hinten nach vorne blätternd (weil ich mich erinnere, dass jene Reise des Franzosen seine letzte war, bevor er sich ins Jenseits verabschiedete) - und werde tatsächlich fündig. Ach was, denke ich und gebe nochmals Chateaubriand und den Anfang der Textstelle ein - und jetzt weiß er Bescheid!
zum Beitrag21.07.2025 , 12:04 Uhr
Mein Eindruck ist, dass die Aufarbeitung des deutschen (und europäischen) Kolonialismus sowie dessen Fortleben im Faschismus inzwischen immer mehr auf Museen verlagert bzw. ausgelagert wird (so wichtig die Rückgabepolitik geraubter Kunstwerke auch sein mag). Denn ich glaube nicht, dass es z.B. außerhalb von Hamburg ein kollektives Wissen/Bewusstsein darüber gibt, dass nicht nur die Hanse, sondern eben auch der imperiale Kolonismus zum Reichtum der Stadt beigetragen hat. Ähnliches gilt wohl für Handelsmetropolen und ihre "Blütezeiten" wie London, Sevilla, Brügge, Nantes, Venedig und andere.
zum Beitrag21.07.2025 , 10:02 Uhr
Liebe Forist*innen, bitte lest vorab den aufschlussreichen Erstbeitrag des 'Zageus Coriolanus' zum taz-Artikel 'Vereint im Kampf gegen B.-G.' nach. Quasi ein Text aus einem Lehrbuch zur neu-rechten juristischen Rhetorik: In drei Schritten wird dort "erklärt", wie linke Argumentation sich angeblich nicht auf inhaltlich Kritisches bezieht, sondern auf "rechte Akteure", die "persönlich angegriffen" werden, was natürlich jeweils auf einen "Ursprungs-Fehlschluss' hinauslaufe (guilt by association - ad hominem - genetic fallacy). Mit dieser auf den ersten Blick vielleicht albern anmutenden Theorie lässt sich sodann gegen den Artikel von Christian Rath wie gewünscht manipulativ vorgehen: Dass dort Ulrich Vosgeraus "inhaltliche Kritik", A.-K. Kaufhold sei "ebenso wenig wählbar wie Frauke Brosius-Gersdorf" mit seinem Status als CDU-Mitglied/häufiger Rechtsvertreter der AfD in Verbindung gebracht wird - liest sich nach Zag. Coriol. eben als eine "typisch linke persönliche Diffamierung" Vosgeraus. Ähnlich funktionieren die "inhaltlichen Vorwürfe", Frau Kaufhold sei eine Klimaaktivistin, eine Enteignungsbefürworterin, usw.
Und so ähnlich ticken wohl auch gewisse CDU-Abgeordnete, leider.
zum Beitrag20.07.2025 , 21:12 Uhr
"Dass die Kandidatin für das Bundesverfassungsgericht jetzt durch Talkshows tingelt" (S. Gabriel), das ist schon auf dem Weg zur völligen sprachlichen Eskalation, da haben Sie ganz recht. Noch enthemmter freilich die "Richterin des Grauens" (J. Reichelt). Und ich muss durchaus selbstkritisch einräumen, dass im Zusammenhang mit dem Hohen Hause von "Lug und Trug" zu reden einer "Schmutzkampagne" doch ziemlich nahe kommt. Sollte ich etwas Besorgniserregendes vergessen haben?
zum Beitrag20.07.2025 , 20:31 Uhr
Die Verdammten dieser Erde. Wenn ich heute in Frantz Fanons wichtigstem Werk blättere, einer Gewohnheit folgend wieder einmal von hinten nach vorne, stoße ich im Kapitel 'Kolonialkrieg und psychische Störungen' auf diese Stellen, die auf ausführliche Fallbeispiele folgen: "Unter den Charakterzügen des algerischen Volkes, wie sie der Kolonialismus geschaffen hatte [!], können wir eine erschreckende Kriminalität festhalten. [...] Der Algerier, behauptete man, ist ein geborener Krimineller. [...] Die bevorzugte Waffe ist das Messer. Die Richter, 'die das Land kennen', haben sich eine kleine Philosophie über dieses Thema zusammengebastelt. [...] Diese Richter, Polizisten und Ärzte halten ganz ernst gemeinte Reden über die Beziehungen der islamischen Seele zum Blut." Früher haben wir 'L'Etranger' von Albert Camus im Schulunterricht lesen lassen, das Psychodrama eines messerstechenden Einzeltäters: hohe Literatur für eine kleine Elite... Heute sollten wir uns stattdessen Auszüge aus 'Die Verdammten dieser Erde' von Frantz Fanon vornehmen. Nachbemerkung: Parallelen zwischen Demagogen im kolonialen Algerien früher und der AfD heute sind nicht zufällig, sondern absichtlich
zum Beitrag20.07.2025 , 15:34 Uhr
Über die brandgefährliche Demokratie
Kleine Variante
Wir müssen jetzt ein ernstes Wörtchen miteinander reden. Leute, aufgepasst: "nach einem zweiten Nachdenken [...] darf man [schon] mal die Meinung ändern", denn, wie ihr sicher wisst: "Das ist Demokratie."
Kommt Zeit, kommt Rat.
Nur "Öl ins Feuer [gießen]", das sollte man lieber nicht. So etwas tun nur böse Medien, womit taz-Kommentator*innen "natürlich nicht gemeint" sind. (Danke.)
Die wahren Brandstifter*innen oder Brandbeschleuniger*innen sind stets unverzüglich zu löschen. Verstanden?
O my God, alles zu spät, die Hütte brennt ja schon lichterloh!
Ja, wie konnte das bloß passieren?
zum Beitrag20.07.2025 , 11:13 Uhr
Wer von uns möchte behaupten, für den vielbeschworenen "Frustabbau" das Allerheilmittel gegen den suizidalen Rechtsruck gefunden zu haben? Das behauptet doch auch die Autorin nicht. Aber was tun wir, anstatt uns den konsequenten Ruck nach links zu geben? Wir verlieren uns, wie gehabt und fast unisono, in kleinmütigem Besserwissen und Herummäkeln. So jedenfalls wird's nichts.
zum Beitrag20.07.2025 , 10:59 Uhr
Sie wissen aber schon, unter welcher Flagge Herrschaften wie Orban oder Ortega (um nur mal beim O- zu bleiben) ursprünglich segelten?
zum Beitrag20.07.2025 , 09:41 Uhr
Leider habe ich diesen erschreckenden Bericht erst gelesen, nachdem ich mich in einem Beitrag zum taz-Artikel über den Rapper Macklemore gegen die hierzulande übliche Gleichsetzung von Antizionismus und Antisemitismus zur Wehr setzte. Denn der Bericht hier ist für mich eine Bestätigung, dass der 'Zionismus' von Netanjahus Gnaden Gift ist für die Weiterexistenz Israels als demokratisch verfasster Staat.
zum Beitrag20.07.2025 , 09:22 Uhr
Einen ulkigen 'Schwank' (Erzähl- oder Theaterstück) zu schreiben, war nicht meine Absicht. Meine Aussage, Antizionismus müsse unter historischem Blickwinkel nicht automatisch antisemitisch sein, scheinen Sie ja grundsätzlich zu teilen. So what? Der heutige und der "ganz aktuelle" Antizionismus sei aber etwas Anderes. Er sei ausnahmslos antisemitisch, denn er ziele immer darauf ab, die Existenz Israels infrage zu stellen. Ich frage Sie im Gegenteil: Wenn ich - wie inzwischen immer mehr Juden in Israel und weltweit- kritisiere, dass der Zionismus ('Jerusalem, du hochgebaute Stadt...') durch Netanjahu und seinesgleichen Israels Existenz als 'einzige Demokratie in Nahost' aufs Spiel setzt - bin ich dann ein 'antisemitischer Antizionist'? Nebenbei: Meine Bemerkung "Aber das können Sie bitte [!] selber googeln" war nicht abfällig gemeint. Sie war einerseits dem nahenden Limit (1200 Anschläge) geschuldet und andererseits der Einsicht, das würde doch allzu weit vom ursprünglichen Thema wegführen (von 'meinem' Thema nämlich: dass jemand antizionistisch eingestellt sein könne, ohne gleich Antisemit zu sein).
zum Beitrag19.07.2025 , 19:44 Uhr
Und haben Sie inzwischen mal zu R.I.A.S. und bpb in Sachen Antisemitismus gegoogelt? Offenbar nicht. Ich las bei Ihnen: "Zu Perutz' Lebenszeit konnte man tatsächlich Antizionist sein, ohne das diese Haltung antisemitisch gewesen wäre." Später verhalte es sich mit dieser antizionistischen Haltung ganz anders, und aktuell sowieso, denn jetzt sei ja der ganze Antizionismus "antisemitisch gefärbt oder durchtränkt". Da frage ich mich doch ungläubig: Wie ist das möglich? Woher wissen Sie das so genau? Hingegen bin ich der festen Überzeugung, dass sich selbst 'gemäßigte Antizionisten' wie Leo Perutz beim fatalen, hochfahrenden Zionismus eines Netanjahu im Grabe umdrehen (müssen). Soweit mein Schwank, oh boy...
zum Beitrag19.07.2025 , 17:00 Uhr
"[Sie] wurde nicht gewählt, weil absehbar war [dass sie nicht gewählt werden würde]." Das ist im Kern Ihre Aussage - wobei auch die Kausalität "weil absehbar war" so nicht stimmt. Es muss vielmehr heißen: 'nachdem sich (wider Erwarten) herausgestellt hatte'. Und was heißt hier "demokratische Abstimmung" - als ginge es um ein Vertrauens-/Misstrauensvotum oder darum, aus einer größeren Zahl von Bewerber*innen die drei 'auszuwählen', welche die meisten Stimmen auf sich vereinen würden... Ihr Narrativ blendet geschickt alles Manipulative im Vorfeld (Lug und Trug...) vollständig aus, um den ganzen Vorgang nachträglich als 'gut demokratisch' hinzustellen. Eine solche Erzählung ist reaktionär.
zum Beitrag19.07.2025 , 10:27 Uhr
Wenn ich Sie richtig verstehe, war also der Antizionismus vor 1948 (Gründung Israels) nicht antisemitisch, der nach 1948 aber schon. Dazu Wikipedia: "Die Beziehung zwischen Antizionismus und Antisemitismus ist umstritten." (Worauf detaillierte Angaben folgen.) Sie sagen, der Antizionismus sei etwas Einmaliges, weil es ja z.B. auch keinen Anti-Österreichismus gebe. Dazu der österreichische Dichter Peter Rosegger (1901): "Wer sich einen Deutschen [!] nennt Und die Heimatsehnsucht kennt Und des Volkes Freiheit preist, Ja der muss doch fördern, segnen Euren Zionistengeist." Zum Glück ist diese Art von 'Sehnsucht' und '(Un-)Geist' - verkürzt: 'heim ins Reich' -heute in Austria nur noch wenig beheimatet. Zu Hans Perutz (Wikipedia): Er war "ein überzeugter Zionist". (Dafür steht bei mir 'stramm'. Dagegen hatte Leo Perutz "für den Zionismus wenig Sympathie", denn er "hätte das Exil in einem europäischen Land oder in den USA vorgezogen" - so wie viele andere Juden auch. Und daran hat sich bis heute für viele von ihnen nichts geä. Allerdings hat der R.I.A.S., der dem bpb zuarbeitet, sogar schon jüdische Antisemiten (!) in Israel ausfindig gemacht. Aber das können Sie bitte selber googeln.
zum Beitrag18.07.2025 , 13:04 Uhr
Alexander Diehl fragt Gerhard Wegner, ob es möglich sei, "einen Antizionismus zu betreiben oder ihm anzuhängen, der nicht auch antisemitisch ist." Natürlich ist das möglich. Spontan fällt mir dazu der aus Prag stammende österreichisch-jüdische Schriftsteller Leo Perutz ein (1882-1957), der sich vor den Nazis nolens volens nach Israel absetzte, wo bereits sein Bruder Hans lebte, der ein strammer Zionist war... Auch Franz Kafka war meines Wissens zwar Jude, aber kein Zionist. Es gab und gibt bestimmt noch mehr Beispiele.
zum Beitrag16.07.2025 , 17:34 Uhr
'Meine GenZ' wäre im Vergleich zu der von 1995-2012 die von 1943-1960, ist aber ansonsten überhaupt nicht zu vergleichen. Vom Lehnstuhl aus in der gebotenen Kürze nur mal so geplaudert: Als Student in den 60ern in einem Einfamilienhäuschen (unten Rentnerpaar) oben unterm Dach einquartiert, Bett-Tisch-Stuhl-kleines Regal-Schüssel mit kaltem Wasser (kein Fließwasser oder Dusche), Toilette unten, kein Kühlschrank. Sommers gratis Erfrischung mit dem Gartenschlauch, winters einmal pro Woche Waschungen im städtischen Hallenbad, angeregt durch eine Beschwerde im Studenten-Blatt: "Was ist die schönste Vorlesung wert, wenn der Kommilitone an der Seife spart?" Natürlich, das Studentenleben (Miete, Mensa, usw.) war, verglichen mit 2025, spottbillig. Trotzdem, ohne nebenbei zu jobben (Kellnern, Chauffieren, Lokalblatt-Aushilfe) herrschte meist Flaute im Geldbeutel. Natürlich, Drogen und andere kostspielige Bedürfnisse gab's noch nicht. Und ich fragte mal beim AStA wegen einem Auslandssemester in Frankreich: "Ja, wenn Sie zum Beispiel Medizin oder Jura studieren würden... Aber Romanistik? Da müssten Sie sich schon selber kümmern." So war es in Bayern, und in Berlin war's nicht viel besser.
zum Beitrag15.07.2025 , 09:20 Uhr
Soweit ich den Anfang des verlinkten Artikels aus El País lesen kann (denn ich bin kein Abonnent dieser spanischen Zeitung) sollte dieses 'Luxusressort' vier luxuriös ausgestattete Gebäude umfassen in einem Mangroven-Schutzgebiet unmittelbar am Pazifik. Das passt genau zur First Lady Ecuadors (die diesen Titel übrigens ganz offiziell führt): aufgewachsen im Galápagos-Archipel, beschult im Liceo Panamericano Guayaquil (Privatschule eines US-Schulvereins, zweisprachig, Spanisch und Englisch, unbezahlbar für 'normale' Bürger..., Inhaberin eines Nobelrestaurants in Guayaquil, als "gelernte" Influencerin im Wahlkampf ihres Gatten z.B. mit speziellen Smoothies sehr aktiv und erfolgreich -
zumal schon seit Jahrzehnten blonde junge Frauen in Ländern wie Ecuador als besonders zugkräftige Idole in TV-Werbespots "vermarktet" werden. In den 80ern lebte ich zwei Jahre in der Metropole Guayaquil. Einer meiner Nachbarn fiel mir auf wegen eines überdimensionierten Aufklebers einer US-University auf seinem Fahrzeug. Eines Tages stellte er mir sichtlich stolz seine jüngst aus USA importierte "First Lady" vor - sie war natürlich blond.
zum Beitrag12.07.2025 , 19:51 Uhr
In letzter Zeit lese ich immer öfter zuerst die Beiträge und dann den Kommentar. So auch hier. Denn nur so wird mir klar, dass hier eifrig rechtsdrehende Segler ebenso wie solche, die ihr Fähnchen nach der aktuellen Hauptrichtung in den Wind hängen, Fahrt aufnehmen. Und dass ein taz-Artikel (Titel!) fast schon verzweifelt versucht, gegen diesen mainstream auf Kurs zu bleiben. Doch die Zeichen stehen auf Sturm, und die Rechtsdrehenden, die sich blind auf ihrer Woge treiben lassen, wollen das Risiko des Schiffbruchs nicht sehen. Ohne diese Gefahr vor Augen, würde ich vielleicht sagen: Macht nur weiter so, ihr werdet schon sehen...! Aber ich fürchte, dass das Aufwachen und Wegreißen der Verblendung zu spät käme - denn das Schiff, unser Schiff, würde schneller, als wir es für möglich halten, in den Abgrund gerissen.
zum Beitrag12.07.2025 , 13:39 Uhr
Was die CDSU treibt oder umtreibt, wird, soweit ich sehe, derzeit einzig vom spanischen Partido Popular überboten, der in der gleichen europäischen Liga spielt: Auf dem Höhepunkt der Hetzkampagne gegen Sánchez wird dort versucht, seinem Schwiegervater - und damit ihm - unlautere Geschäfte im 'Saunabereich' (in Spanien ein populäres Synonym für Bordellbetrieb) nachzusagen. (Dessen Brüder sind im regulären Saunageschäft erfolgreich.) Gestern sagte die PP-Sprecherin in einem Interview im TVE, dafür gebe es Beweise. Welche denn zum Beispiel, wurde sie gefragt. Das sei in der Presse nachzulesen, so ihre Antwort. Basta.
zum Beitrag10.07.2025 , 19:45 Uhr
Während Frau Weidel im Parlament ihr völkisches Theater ungeniert aufführt, läuft auf anderen deutschen Bühnen das Musical über die Weiße Rose - in Stollberg und Senftenberg jedoch werden ähnliche Dramatisierungen auf Druck rechtsextremer Seilschaften gemaßregelt. Langsam aber sicher schlittert die Republik, ähnlich wie schon ihre Weimarer Vorgängerin, in einen regelrechten 'Kulturkampf' hinein, ohne dass wir es richtig mitbekommen, denn die derzeitige 'Führerin' versucht von den Umtrieben ihrer Gefolgsleute abzulenken mit ihrem Gerede von den 'inkompatiblen Kulturen', durch das sie Ängste vor einer Islamisierung zu schüren versucht. Anstatt den Brandstifter*innen von der AfD kampflos die Szene zu überlassen, sollten wir uns vielmehr an die 'Bühne als moralische Anstalt' im Sinne von Friedrich Schiller erinnern, und das bedeutet, unseren in 'Kultur und Bildung Arbeitenden' den bitter nötigen Zuspruch, auch materieller Art, zukommen zu lassen. Denn die Politik scheint diese Notwendigkeit noch nicht wirklich erkannt zu haben (vgl. Merzens lasche, unzureichende Antwort auf die Ideologie vom 'Staatsvolk' und das Geschwätz von der 'kulturellen Inkompatibilität' im Bundestag...).
zum Beitrag10.07.2025 , 14:38 Uhr
Während Frau Weidel ihr 'Völkisches Theater' vor hohnlachendem Publikum aufführen darf, werden im Osten (Stollberg und Senftenberg) Bühnen gemaßregelt, die den Widerstandsgeist der Weißen Rose in guter deutscher Tradition unters Volk bringen wollen (Schillers 'Schaubühne als moralische Anstalt'!). "Wegducken" (sich von der extremen Rechten maßregeln lassen) hat das die taz schon vor einem Jahr in einem wichtigen Artikel genannt. In den Anfangsjahren des Fernsehens gab es dort (klassische und zeitgenössische) Theaterstücke zu sehen - heute vor allem Fußball bis hin zu ausführlichen Sendungen über die Befindlichkeiten unserer Spieler*innen... Und allenfalls Hinweise auf das Musical 'Weiße Rose'... Kein Wunder, dass die 'Völkischen' inzwischen glauben, sich alles erlauben zu können.
zum Beitrag10.07.2025 , 13:24 Uhr
Beim Versuch, Ihren vorletzten Absatz zu verstehen, stoße ich an meine Grenzen: Die Struktur "So unnötig wie erwartbar [...] so unglaubwürdig, da schon vielfach gebrochen [...]" macht, bezogen auf Weidel und Merz, wohl Sinn. Aber die Variante zu den Grünen "[So?] Peinlich [...] vorhersehbar da verfahrensbedingt [...]" ist nicht mehr nachvollziehbar (für mich). Vor noch größeren (semantischen) Problemen stehe ich aber, wenn es heißt, die SPD versuche "den alten Trick, ihr zerfleddertes Selbstbildnis [...] zu vervielfachen" (?!), und die Grünen könnten ohnehin bloß kommentieren, was aus dem "pränatalen [?!] Sondervermögensgeschenk" der Regierung werden soll oder wird. Könnten Sie das hier zur SPD und zu den Grünen Gesagte bitte nochmal richtigstellen? Vielen Dank.
zum Beitrag10.07.2025 , 08:41 Uhr
Der Schluss musste leider dem 1200-Anschläge-Limit geopfert werden:
Chile ist ja soo weit weg und Gottes Mühlen mahlen manchmal soo langsam.
zum Beitrag09.07.2025 , 19:17 Uhr
Nun wird also die offene Wunde der Colonia Dignidad nach außen hin geschlossen, nachdem sie nie richtig versorgt, geschweige denn ein Heilungsprozess eingeleitet wurde. Bezeichnenderweise ist bis heute selbst in taz-Artikeln von einer 'Sektensiedlung' die Rede, von deren Gründer als einem 'Laienprediger' und dergleichen mehr. Schon der Name Colonia Dignidad wird so gut wie nie verdeutscht ("Kolonie der Würde"), denn das würde ja wahrhaftig an jenes Unwort "Arbeit macht frei" erinnern. Eine ganz besondere Art von KZ war dieser Ort trotzdem, und das ist über 6 Jahrzehnte lang nach allen Regeln der Kunst vertuscht worden, von der chilenischen Diktatur, aber vor allem auch von den deutschen - ja, wie soll man sie eigentlich nennen? Dieser Ort des Missbrauchs, der Folter und des Mords war in Chile bekannt als exotisches Ausflugsziel mit bewachtem Parkplatz, preiswertem Restaurant und Blasmusik und Hotelbetrieb - als 'Villa Baviera' eben, und ich erinnere mich noch gut, als wir in den 90ern, neugierig und unbedarft, dort einkehrten und von jungen Leuten bedient wurden, die sich alle auffällig glichen und die mich sofort auf deutsch anredeten - meine Frau hingegen auf spanisch.
zum Beitrag08.07.2025 , 22:30 Uhr
Verwechseln Sie da am Ende den (uneigennützigen) 'Gemeinsinn' nicht mit (populistischen) rhetorischen 'Gemeinplätzen'? Und dazu bedarf es gar nicht erst gewisser (verräterischer) Suggestivfragen oder des vereinnahmenden 'wir' (alle), sondern man kommt oft ganz schlicht daher: man habe eben "Verantwortung übernommen"(Beispiel Spahn).
zum Beitrag08.07.2025 , 17:43 Uhr
Und was hat sich denn Großes getan, wenn seinerzeit Akademiker mit Versen von Horaz oder Hölderlin im Tornister in den Krieg zogen und andere jetzt mit Versen von Homer? Und was soll die "parfümierte Sprache" des 19. Jhs. mit meinem Abscheu gegen widerliches Macho-Gedöns zu tun haben?
zum Beitrag08.07.2025 , 11:00 Uhr
"Küstenstreifen" ist hier ein unpassender KI(?)-Vorschlag. "Küstenstraße" !
zum Beitrag08.07.2025 , 10:36 Uhr
Sie dachten also an bestimmte 'kluge' Köpfe, die "denkend" und "gebildet" sind/waren und uneigennützig im Reden und Handeln. Dieser nachträglichen Begründung/Erläuterung kann ich zustimmen. Nicht jedoch Ihrem Versuch, mich über den 'assoziierenden' Konjunktiv "wäre" in die Nähe unkluger Intriganten zu rücken. Das ist abwegig, denn ich habe explizit von gesundem Menschenverstand und common sense gesprochen.
zum Beitrag08.07.2025 , 09:53 Uhr
Diese "Schwierigkeiten" hätte ich auch, und zwar gewaltig.
zum Beitrag08.07.2025 , 09:47 Uhr
90% "pro russisch eingestellt" bzw. "Zustimmungswert" in Nordnorwegen/Finnmark... Wenn ich den nachdrücklich differenzierenden verlinkten taz- Artikel durchlese, ist dort von erwünschten "guten nachbarschaftlichen Beziehungen" die Rede - in Kirkenes, schon weil dort viele Russen leben. Also lassen wir doch bitte die Kirche (Kirkenes?) im Dorf! Bei meinen Norwegenfahrten in jüngeren Jahren war ich zwar nie in der vergleichsweise großen Stadt Tromsø, aber in Hammerfest und - einer schier endlosen Küstenstreifen folgend - auch in Kirkenes. Damals habe ich dort von prorussischen/antideutschen Stimmungen in der Bevölkerung nichts mitbekommen. Seltsam war nur, dass mir beim Verlassen eines kleinen Supermarkts ein paar Halbwüchsige spöttisch zuriefen: "Dansker! Dansker!" - wegen meinem vermeintlich dänischen Akzent? Für mich klang das eher wie: Willkommen am Ende der Welt!
zum Beitrag07.07.2025 , 10:57 Uhr
Mir wären da aufgeklärte und von niemand kontrollierte Leute lieber. Bei 'klug' habe ich so meine Zweifel, wenn ich an jenen Werbespot der FAZ denke: "Dahinter steckt immer ein kluger Kopf." Stattdessen gesunder Menschenverstand? Ja, soweit er sich mit 'common sense' übersetzen lässt.
zum Beitrag07.07.2025 , 10:21 Uhr
Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Wenn man schon Titanic heißt Und der Wels den Schwimmer beißt... Jedem Tierchen sein Pläsierchen. Aber auch: Wer solchen Medien traut, ist selber schuld.
zum Beitrag07.07.2025 , 08:52 Uhr
Buchbesprechungen können potentielle Leser*innen einladen - oder auch abschrecken. Von dem "sehr erfolgreichen" polnischen Autor Szczepan Twardoch habe ich noch nichts gelesen, aber was Jens Uthoff hier ausführt, schreckt mich doch eher ab. "Du trugst deinen Rationalismus vor dir her wie Schild und Schwert [...]" klingt (fast) ganz wie aus der 'Ilias' von Homer - um dann im gleichen Satz beim bloßen "Scheißdreck" zu landen. So etwas wäre Autoren wie Renn oder Remarque (oder ganz anders konditionierten wie Ernst Jünger...) nicht in ihren (Alp-)Träumen eingefallen, unter denen sie als Opfer des Weltkriegs ein Leben lang, jeder auf seine Weise, zu leiden hatten. Abgesehen davon, unsere machistisch geprägte, oft menschenverachtende Umgangssprache sollte nicht auch noch durch 'höhere' (?) Literatur quasi salonfähig gemacht werden. Es ist ein fataler Irrtum zu glauben, man/Mann müsse sich erst im Dreck gesuhlt haben, um zu wissen, dass er stinkt.
zum Beitrag06.07.2025 , 19:13 Uhr
Hier der Schluss des Telefonats in leicht abgewandelter Form: "... Die Deutschen? Die liefern nichts vor Sonntag. Und am Ende sind es dann oft nur ihre Worte zum Sonntag..." Darauf die Russin: "Na, dann kommen wir doch lieber selbst, um euch von den Nazis und ihrer Propaganda zu befreien."
zum Beitrag06.07.2025 , 09:50 Uhr
Zum 'harten k' im fränkischen 'Stickl' nur soviel: Ein auslautendes '-kl' ist schwerlich anders als relativ 'hart' aussprechbar. Sobald jedoch auf '-kl' noch ein Vokal folgt (wie etwa in 'Weckla', Brötchen, oder 'mei Schneckla', mein Schätzchen, klingt es schon viel 'weicher' nach '-gla'. Das gilt so ähnlich auch für die fränkische 'Düdn', Tüte. Eine Endung '-tn' 'hart' auszusprechen, wäre selbst einem Nichtfranken kaum möglich, genau so wenig wie 'stigl' 'weich' für einen Franken. Einfach mal ausprobieren. Etwas wissenschaftlicher gesagt, geht es hier um die sog. 'Auslautverhärtung', die im Fränkischen dort unterbleibt, wo es vom lautlichen Umfeld her möglich ist. Die typisch fränkisch(-süddeutsche) Verkleinerungsform (Diminutiv) auf '-la' (wie im Paradebeispiel 'ezedla', jetzt) scheint in 'stickl' übrigens nicht vorzuliegen, denn sonst wär's ja 'a stigla/stigala' - ein kleines Stück ('geh mer halt a stigla weida', lass uns doch noch ein Stückchen weitergehen...).
Bei frz. 'terroir' sehe ich keinen gangbaren Ausweg. Erinnert sei bloß an 'Sanspareil', das im (Ober-)Fränkischen eben 'Sambarell' heißt mit dem unverwechselbaren '-ll'-Auslaut. "Lossmers lieba..." (Verstehen Sie?)
zum Beitrag05.07.2025 , 16:34 Uhr
Thilo Bode argumentiert überzeugend: unsere (Entwicklungs-)Hilfe kann/könnte Ländern wie Tunesien nur dann helfen, wenn sie denen quasi bedingungslos unter die Arme greift, die ihrer dringend bedürfen. Weil das in Tunesien und anderen Ländern Afrikas ausbleibt, gibt es immer mehr (Armuts-)Flüchtlinge, die sich auf den lebensgefährlichen Weg übers Meer nach Europa machen - und wir versuchen sie zurückzudrängen, indem wir den korrupten Mächtigen noch mehr Geld und Waffen geben. So etwas nennt man einen Teufelskreis. Und anstatt ihn zu durchkreuzen, haben wir alle möglichen Ausreden zur Hand, nichts Hilfreiches zu tun. Heute gegen Mittag im Df: Vergleichsweise viele Bewohner*innen* der kleinen Kanareninsel El Hierro, deren Kinder aus dem Haus sind, nehmen minderjährige, elternlose Flüchtlinge 'gern' bei sich auf und fühlen sich für ihr Wohlergehen verantwortlich (als wären es ihre eigenen Kinder). Ein Beispiel dafür, wie der Teufelskreis an einer Stelle durchkreuzt werden kann/könnte - die Empathie/freundliche Mitwirkung der Mehrheit der ganzen Gesellschaft vorausgesetzt. Aber genau daran krankt es ja bei uns im Moment.
*oft selber mit 'Migrationshintergrund'...
zum Beitrag05.07.2025 , 10:37 Uhr
Eigentlich verspüre ich wenig Lust, mich an Debatten über den Rechtsstaat und Selbstjustiz zu beteiligen, weil sie immer noch nicht über Kleists Novelle "Michael Kohlhaas" (aus dem Jahr1810, also aus vordemokratischen Zeiten!) wesentlich hinauskommen, in der es einleitend heißt: "[...] einer der rechtschaffensten zugleich und entsetzlichsten Menschen seiner Zeit." (Originalwortstellung)
Auf den ersten Blick bewegt sich auch die im Kontext vielleicht etwas seltsame ('steile') These ein Foristen durchaus in diesem Dunstkreis, es sei "ein gefährliches Spiel, einen inneren Gerichtshof abzuhalten und sich selbst das Recht herauszunehmen, Richter und Henker in einer Person zu sein." Denn das könnte eine These aus einer der zahllosen Interpretationen der Kleist-Novelle für den Schulgebrauch sein - zumal hier Kants Metapher vom inneren Gerichtshof' (= Gewissen!) eingeflossen ist. Welche Rolle soll das 'Gewissen' im hier umstrittenen Fall jedoch spielen?
Aber wie steht es um die weitere These: "In einer rechtsstaatlichen Demokratie beauftragen die Bürger durch Wahlen die Exekutive und die Judikative [!], [ihre] Interessen [...] durchzusetzen"?
Das wäre mir allerdings ganz neu.
zum Beitrag03.07.2025 , 14:23 Uhr
Le Tellier sucht nicht nach Aufzudeckendem, dazu sind Andrés Lebenszeugnisse zu spärlich. Er findet sich damit ab, und so 'finden sich' überraschende Koinzidenzen, indem er sich fragt, was er selbst (*1957) mit 20 Jahren erlebte, und sich dabei an den Selbstmord seiner Freundin erinnert und wie er mit Fotos von ihr umging - im Vergleich zu Simone: War das ein Umblättern im 'Buch des Lebens' oder ein 'Zufall in der Sache' ("un hasard objectif")? Andrés Geburtstag (23.05.1924) wird unversehens zum 'springenden Punkt': Tags zuvor wurde Charles Aznavour geboren, und genau am 23. begann jener schicksalhafte Kongress der KPdSU, und im gleichen Jahr zogen die Nazis mit 6,6% Wählerstimmen in den Reichstag!
So entsteht unter Le Telliers Händen der 'Webstuhl der Zeit', wir wir ihn aus Hebels Geschichte vom Bergmann in Falun kennen, ein beziehungsreiches Gewebe, ein 'Text' (lat. tegere: weben).
Auch Simones Vater wird integrierender Text-Teil: er stirbt noch vor André 1944 als Widerstandskämpfer. "Wenn ich mir den Lauf der Welt anschaue, ist mir klar, dass immer über Occupation, Collaboration und Faschismus zu reden sein wird - und vom Verrat bis in den Tod."
Danke an Klaus Bittermann.
zum Beitrag03.07.2025 , 10:06 Uhr
Was Merz da gesagt hat, ist einfach nur dumm und schäbig. Dafür gibt es keine Entschuldigung.
zum Beitrag03.07.2025 , 10:03 Uhr
(Forts.) Und während ich noch abgesunken geglaubte Erinnerungen in mir wachrufe und diese Reminiszenzen mit '!' markiere (Dieulefit (!), wo ich mir jene längst zerbrochenenTonpfeifen kaufte, und Andrés Töpferlehre... seine Verlobte Simone und Le Poët-Laval, der Nachbarort, vor dessen Toren ich Feriengast (!) war in einer 'gîte' - Ici gît/Hier ruht) - währenddessen werde ich des viel behutsameren, subtileren Vorgehens des Autors erst richtig bewusst: Er legt Wert auf "parler avec simplicité", will einfach/bescheiden/respektvoll zu Werke gehen, denn nur so könne das, was er über sich selbst und André zu wissen glaubt, zu einer Art Meilenstein werden, um einem scheinbar sinnlosen Lebensweg und Sterben doch noch einen Sinn zu geben ("donner un sens à une vie qui n'en a pas"). Damit ist das entscheidende Moment der Verknüpfung mit André gesetzt. Anstelle des "cast a cold eye on life, on death, horseman, passe by" [Leben/Tod, zieh deines Wegs] auf dem Grabstein des irischen Poeten W.B. Yeats zitiert Le Tellier das schlichte "Vous qui passez souvenez vous" (Die ihr vorüber geht, erinnert euch) am Wegrand, wo André, gerade mal 20 Jahre alt, mit anderen sein Leben ließ. (Schluss folgt)
zum Beitrag02.07.2025 , 20:05 Uhr
"Le nom sur le mur" (Der Name auf der Wand) ist genau die Sorte Literatur, die ich auf die 'einsame Insel' mitnehmen würde. Das ist mir schon beim ersten flüchtigen Durchblättern klar geworden. Aber eine nrf (Nouvelle Revue Française) -Ausgabe mit teilweise privaten Fotos (clichés heißen die ganz unpräziös bei Hervé Le Tellier) - das habe ich erstmals in Büchern von Annie Ernaux gesehen. Die Post hat mir heute eine Sternstunde beschert, denn die 'Geschichte' des jungen André Chaix trägt sich in Dieulefit im Norden der Provence zu! Genau dort war ich vor rund 50 Jahren Feriengast! Dieulefit (Gott hat's geschaffen), Widerstandsnest par excellence, erst als hugenottische Insel, dann als Ort der Résistance... Fortsetzung folgt.
zum Beitrag02.07.2025 , 14:56 Uhr
Was mir durch den - hitzegestressten - Kopf geht, und zwar einigermaßen spontan, wenn ich diese Hiobsbotschaften lese: - Solche Texte sollten in Schulbücher aufgenommen werden. - Hartnäckige politische Klimawandel-Leugner sollten unter das Damoklesschwert der Verfassungstreue/-feindlichkeit gebracht bzw. gezerrt werden und bei Strafe des Parteiverbots ihren menschenverachtenden Sprüchen abschwören müssen
zum Beitrag02.07.2025 , 14:18 Uhr
Und gleich im nächsten Satz steht, dass 'die' Linke, weil sie den 'Antizionismus' nicht eigens kritisiert, sich somit des 'Antisemitismus' schuldig mache. Abgesehen davon, dass der Streit der Zionisten und Antizionisten von Haus aus ein innerjüdischer Streit ist (zwischen Befürwortern und Gegnern des Festhaltens an der These vom 'gelobten Land' - "und morgen in Jerusalem" -seit dem 19. Jh), würde ich so etwas "highly sophisticated" nennen. Und genau in diesem Aspekt gleicht Prof. Baers Methode derjenigen des R.I.A.S.
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