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meine Kommentare
22.01.2025 , 08:49 Uhr
Dog whistle oder ungeschickte Geste - mir kommt, im Rahmen der ganzen größenwahnsinnigen Krönungsmesse, seltsamerweise das Begräbnislied "Nearer, My God, to Thee" in den Sinn. Wikipedia zufolge "soll es von der Kapelle beim Untergang des Schiffes [Titanic, 1912] als letztes Lied gespielt worden sein."
zum Beitrag21.01.2025 , 19:37 Uhr
Zwei Fotos werden - plakativ-emotiv - in Abschnitt 1 und 3 herangezogen, dem aber nicht zu widersprechen ist (wenn es mir auch gegen den Strich geht zu glauben, Pazifismus könne "gelernt" werden durch ein singuläres Erlebnis).
Widerspruch möchte ich aber gegen Abschnitt 2 anmelden, wenn Gewaltanwendung in Form individueller Notwehr gebilligt wird, nicht aber gleichermaßen in Form kollektiver Notwehr. Ich verstehe nicht, warum nicht beide missbräuchlich verwendet werden können. Auch die Rede von der "Unfähigkeit der Angegriffenen" gefällt mir nicht. Zählen die Pazifisten unter uns nicht auch dazu, müsste nicht von unser aller Unfähigkeit gesprochen werden? (Ich sage das wohl wissend, dass die Pazifisten schon immer eine Minderheit waren.)
Eine Frage hätte ich noch: War die Gewaltanwendung der Alliierten vor 80 Jahren gegen Nazideutschland etwas wesentlich anderes als kollektive Notwehr?
zum Beitrag20.01.2025 , 14:01 Uhr
Für Berliner*innen mag selbst am heutigen 20. Januar der Wannsee eine "Ballung von schöner Landschaft, Lebensfreude und Gutbürgerlichkeit" sein, vielleicht war er das auch für Max Liebermann an schöneren Tagen. Besser fände ich es allerdings, wenn uns allen stets bewusst bliebe, dass der alte Nazi-Ungeist erst im Zusammenspiel mit bürgerlicher Kraft durch [Lebens]Freude sich voll und ganz entfalten konnte - einschließlich so vermeintlich harmloser Wörter wie seinerzeit Deportation oder heutzutage Remigration, gemäß dem Motto "dann heißt es eben so!"
zum Beitrag20.01.2025 , 11:00 Uhr
Kein Widerspruch. Liegt vielleicht daran, dass gerade Albert Ehrensteins "Briefe an Gott", geschrieben vor rund 100 Jahren, auf meinem Nachttisch liegen. Oder weil ich eigentlich noch nie einen ernstzunehmenden Grund gesehen habe, gegen Satiren anzuschreiben, ob sie nun aus der Feder von Sebastian Brant, Karl Kraus oder einem Redakteur der taz stammen. Ich lese sie genüsslich und weiß trotzdem: Quid licet Jovi, non licet bovi. (Zugegeben, manchmal juckt es mich in den Fingern, aber das vergeht wieder. Und so lass ichs lieber. Was würde denn auch mein Widerspruch gegen dies und das bringen? Genau: nichts.)
zum Beitrag18.01.2025 , 10:05 Uhr
Schade, dass nicht die ganze Republik so tickt wie Hamburg.
zum Beitrag15.01.2025 , 22:24 Uhr
Wer derlei Disparates lesen muss wie das hier Abgelieferte, wird Ihrem Schlusssatz, leicht variiert, wohl oder übel zustimmen müssen: Die Welt scheint aus den Fugen. Ansonsten halte ich es aber lieber mit R.M. Rilke: "Wer spricht von Siegen? Überstehn ist alles." (Aus der ersten Duineser Elegie)
zum Beitrag15.01.2025 , 22:13 Uhr
Hoffentlich nicht.
zum Beitrag15.01.2025 , 17:20 Uhr
Wollen Sie allen Ernstes die quasi idealistischen Gruppen der Letzten Generation sowie das Fähnlein der Aufrechten von Riesa als Linksextreme denunzieren und ihnen in Bausch und Bogen unterstellen, sie würden heute noch Anhänger der unseligen Sozialfaschistenthese bzw. -theorie (!) sein, mit der früher einmal die SPD denunziert wurde? Anmerkungen zur SPD: Sie hat nach Ende des 1. Weltkriegs eine zwiespältige, unrühmliche Rolle gespielt (Noske..., aber leider auch Scheidemann und andere) - von daher haben zumindest Teile der SPD zu dem Syndrom der "Republik, die keiner wollte" (Engelmann) und indirekt den Aufstieg des "Arturo Ui" (Brecht) ermöglicht, wie gesagt Teile der SPD, denn andere sind in den Fängen der Faschisten gestorben.
zum Beitrag15.01.2025 , 13:30 Uhr
Ein Beispiel aus meiner Familie: Da bekommt jemand eine kleine Rente im Heimatland. Um mit Hilfe von Verwandten (!) überhaupt den Transfer auf ein deutsches Konto zu ermöglichen, muss jedesmal die Staatsangehörigkeit über den Pass nachgewiesen werden, dessen Gültigkeit im zuständigen Konsulat immer wieder verlängert werden muss (was auch nicht "auf Knopfdruck oder über irgendeinen praktischen Link geschieht...).
zum Beitrag15.01.2025 , 08:42 Uhr
So wie ich das heute früh im Dfunk von der Grüne-Fraktionschefin gehört habe, geht es darum, die Superreichen, die bisher bei keiner Kasse Beiträge gezahlt haben, auch zu Beitragszahlungen zu verpflichten.
zum Beitrag14.01.2025 , 14:04 Uhr
Ist mir ein straffällig gewordener 'Doppelstaatler' in meinem persönlichen Umfeld bekannt? Nein. Oder kennen Sie einen persönlich? Also haben wir es im Grunde mit einem Scheinproblem zu tun. Wieder einmal wird etwas künstlich aufgebauscht - richtig, um Stimmung zu machen. Gegen wen? Gegen diejenigen, die aus diversen Gründen 'Doppelstaatler sind.
Manche haben hier 'eine zweite oder sogar neue Heimat' gefunden (von den früheren Gastarbeiter*innen bis zu den heutigen Migrant*innen). Andere sind 'Wandernde zwischen zwei (kulturell verschiedenen) Welten' geblieben. Viele von ihnen wollen vielleicht in ihre 'erste Heimat' zurückkehren, wenn die politischen Verhältnisse es zulassen. In so einem Fall ist es gut, über den ursprünglichen Pass noch zu verfügen. Andere wiederum... Ihnen und den vielen anderen ist der Doppelpass weder in die Wiege gelegt noch irgendwann später nachgeworfen worden. Jenen aber, die versuchen, mit diesen Menschen und ihren Schicksalen ihr übles Heimat-Süppchen zu kochen, sollte - im übertragenen Sinn - die Tür gewiesen werden. Damit wäre uns allen geholfen.
zum Beitrag14.01.2025 , 08:26 Uhr
Noch einma, in aller Kürze: "basierend auf" [Gramsci] ist das eine (das Sie in Ihrem Beitrag gesagt haben), [Gramsci durch rechte Ideologen] "umgedeutet" (wie Sie jetzt in Ihrer Antwort sagen) ist das andere. Falsch bleibt, so oder so: "Die Idee der Überwindung der Demokratie [,,,] ist daher seit Gramscis Zeiten bei Linken wie Rechten gleichermaßen verankert." Wie stand es denn um die "ideellen Grundlagen" der Demokratie im Italien der 30er Jahre?
zum Beitrag13.01.2025 , 19:43 Uhr
In Karlsruhe und Umgebung haben jetzt viele Migrantenfamilien fingierte 'Abschiebetickets' für einen Flug am 23.02.25 von der AfD erhalten. AfD = Albtraum für Deutschland
zum Beitrag13.01.2025 , 09:27 Uhr
Vermutlich 'flach' im Sinn von 'platt' (Da war ich ja platt...) und mit Anklängen an 'le plat pays... c'est le mien!' von Jacques Brel.
zum Beitrag13.01.2025 , 09:09 Uhr
Was ich in der Sache nicht verstehe: "Die Wartenden haben, während sie noch in Afghanistan waren, langwierige Überprüfungen durch die deutschen Behörden durchlaufen.[...] Doch das BAP zwang sie, trotz aller Gefahr, im Land [Afghanistan] zu bleiben." Der erste dieser beiden Aussagesätze kann sich nur auf die Zeit vor dem Taliban-Regime beziehen, der zweite aber offensichtlich nicht. Wenn nun die Rechtlosen (und so muss man sie ja wohl nennen) ihre Zusage bekommen haben (wann und wie...?), mit welchen Mitteln kann oder darf dann dieses BAP sie zum Verbleib in Afghanistan "zwingen"? Und wo - in Pakistan - sitzen denn die BAP-Vertreter, in dem Gästehaus der GIZ [?], in der deutschen Botschaft, oder wo sonst? "Sie [die von mir Rechtlose Genannten] erwarten Hilfe von der deutschen Botschaft, aber es gibt keine direkte Kommunikation." Wie gesagt, das alles reimt sich für mich nicht. So kommt mir schließlich jener Ausspruch in den Sinn, den ich zu meiner Zeit in Lateinamerika bisweilen gehört habe: Nothing useless like a German embassy...
zum Beitrag12.01.2025 , 22:18 Uhr
Dass es der AfD um den "autoritären Rückbau der Gesellschaft" geht, das wird klar. Unklar bleibt aber, inwiefern wirklich von "gesamtgesellschaftlicher Ablehnung" gesprochen werden kann, weil in Riesa ganze15.000 Aufrechte in der Lage waren, gegen AfD und Polizei standzuhalten; dass das relevant sei für die ganze Gesellschaft, das bleibt aber vorerst Wunschdenken, leider. Dagegen hat Herr Joswig die mögliche Achillesferse der Kanzlerkandidatin gut beschrieben, aufgezeigt: ihr AfD-fernes Schweizer Familienleben. Und gerade habe ich A. Weidel im ZDF-Interview gehört, gesehen. Wer weiß, vielleicht wird ihr dieser überhebliche und penetrant belehrende Ton, ganz abgesehen von klaren Falschaussagen, doch noch zum Verhängnis. Zu wünschen wäre es ja.
zum Beitrag12.01.2025 , 21:00 Uhr
"Die Menschen kommen aus Gier [...]" Diese Bezugnahme auf den Beitrag von @WeiterSo fehlt eingangs in meinem Beitrag, sorry.
zum Beitrag12.01.2025 , 17:37 Uhr
"Suggestion und Grenzen des [S]agbaren verschieben ist die ebenso simple wie effektive Strategie der rechten Vordenker, basierend auf den Schriften von Antonio Gramsci." Ich werde den Eindruck nicht los, dass diese steile These, die wie ein Fremdkörper in Ihrem sonst durchaus zustimmungsfähigen Gedankengang dasteht, auf fremdem Mist gewachsen ist. Antonio Gramsci, marxistischer Denker, 1937 in einem faschistischen Gefängnis in Rom gestorben, ein Vordenker der Rechten? Wer hat Ihnen das denn erzählt? Ich will und kann hier nicht eine Apologie abliefern, darum nur zwei Gramsci-Zitate, denen man ihre 100 Jahre nicht anmerkt: "Die alte Welt liegt im Sterben und die neue Welt kämpft darum, zum Leben zu erwachen: momentan ist die Zeit der Monster." Und: "Gleichgültigkeit ist das tote Gewicht der Geschichte."
zum Beitrag12.01.2025 , 16:17 Uhr
"Als Alice-im-Wunderland-Syndrom wird ein Syndrom bezeichnet, bei dem Menschen sich selbst oder ihre Umgebung auf halluzinatorische Weise verändert wahrnehmen." Was wären wir ohne Wikipedia...
zum Beitrag12.01.2025 , 13:48 Uhr
Vermutlich soll das so gelesen und verstanden werden: Frauen wie Lena Streijčková und Nadezda Kratová sind nur wegen dem Geld nach Deutschland gekommen - und da stoßen sie dann auf Schwierigkeiten. Wer so oder so ähnlich urteilt, hat den ausführlichen Bericht von Leonie Gubela nicht wirklich gelesen, sondern schon nach ein paar Zeilen sein mainstream-konformes Urteil gefällt. Mindestens genauso schlimm finde ich allerdings, dass solcher hate speech, wie zu sehen, bedenkenlos Eingang in die Kommentarspalten der taz findet. Ist es jetzt auch hier schon soweit gekommen, weil Zuckerberg, Musk & Co. ihre ganz spezielle Art von "Freiheit" verkündet haben? Wenn nicht, warum gilt die Netiquette der taz, an die jede*r auf Schritt und Tritt erinnert wird, nicht für alle Beitragenden gleichermaßen? Oder sollte ich mit Scholz sagen: genug ist genug? (Denn immerhin viermal habe ich zuletzt den unangemessenen Tonfall eines taz-Kommentators zu kritisieren versucht, erst so, dann so... - aber alles Schall und Rauch.)
zum Beitrag12.01.2025 , 13:02 Uhr
Vermutlich soll das (ungefähr) so gele
zum Beitrag10.01.2025 , 09:30 Uhr
"Social Media ist - ob wir wollen oder nicht - zentral für unsere Demokratie. Dort findet Streit und Austausch statt." Wie lange wird naives Wunschdenken dieser Sorte wohl noch Bestand haben? Müssen erst alle gleichgeschaltet sein? Es ist höchste Zeit, dieses Goldene Kalb vom Sockel zu stürzen. Aber ich fürchte, dafür ist es wahrscheinlich schon zu spät.
zum Beitrag08.01.2025 , 17:50 Uhr
Ja, und? Inwiefern soll dieser Beitrag eine 'Antwort' an mich sein?
zum Beitrag08.01.2025 , 16:40 Uhr
Chapeau, Herr Misik, wie immer ein glänzend geschriebener Text.
Gerne würde ich mit Ihnen diskutieren über das Verhältnis Kriecher/(Schleimer) versus Spießer. Auch wenn der Roman "Der ewige Spießer" (1930) von einem Österreicher (Ö. von Horváth) stammt, würde ich behaupten, dass der Spießer viel mehr ein deutscher Typus ist als der Schleimer-Kriecher, der wahrscheinlich eher ein internationaler Typus ist.
Den von Ihnen mit gutem Grund zitierten "Untertan" von Thomas Manns älterem Bruder Heinrich würde ich als Prototyp des deutsch-österreichischen Nazis bezeichnen, der das würdelose Schleimen und Kriechen mit der Unterwerfungsbereitschaft des Spießers (Adorno...) perfekt zur Übereinstimmung bringt. Soweit theoretisch, und nochmals vielen Dank für Ihre praktische Umsetzung.
zum Beitrag08.01.2025 , 13:23 Uhr
Dass die eigenen Lebenserinnerungen erst nach seinem Tod veröffentlicht wüden, das hat als erster der Franzose Chateaubriand festgelegt für seine "Mémoires d'outre-tombe" (von jenseits des Grabes). Ein großer Schriftsteller und Exzentriker. Susan Taubes, durch Herkunft, Familie und Flucht vielfach "vorbelastet", hat kurz vor ihrem Selbstmord den autobiografischen Roman "Im Sarg nach Amerika und zurück" (in der taz vor drei Jahren besprochen) geschrieben, und jetzt können wir uns hier über die nach ihrem Tod veröffentlichte "Klage um Julia" informieren. Dagegen ist gewiss nichts einzuwenden. Etwas fraglich ist mir nur erschienen, was es wohl mit der nicht nur innerlichen, sondern auch "äußerlichen Zerrissenheit" der Autorin auf sich hat.
Beiden Büchern scheinen kompetente Vorworte beizuliegen (wobei mir selber Nachworte lieber sind, weil ich dann sehen kann, ob denn mein eigenes Leser-'Urteil' Bestand haben könnte).
Ich wünschte mir nur die Zeiten zurück, wo große Verlage den Mut aufbrachten, auch weniger Bekanntes in wohlfeilen Taschenbüchern aufzulegen.
zum Beitrag08.01.2025 , 11:05 Uhr
Bestimmt, irgendwo muss der ganze bräunliche Dreck hin, "auch wenn's wehtut". Klingt ja fast so, als ginge es um Endlagersuche für atomaren Müll. Warum zum Beispiel nicht Sonneberg, dort sind doch die Bräunlichen populär, oder Coburg, gleich daneben, der "Ersten Nationalsozialistischen Stadt Deutschlands" (Näheres bei Wikipedia"). Was die Farbenlehre betrifft, so würde ich übrigens 'mausgrau' für nicht unpassend halten.
zum Beitrag07.01.2025 , 22:34 Uhr
Hier steht in Riesa das Grundrecht auf Meinungsfreiheit im Konflikt mit der gesetzlichen Verpflichtung einer Partei, ihren Bundesparteitag abzuhalten. Völlig klar, dass das Grundrecht Vorrang hat. Kann es daran Zweifel geben? Eigentlich nicht, aber es scheint manch einem viel daran gelegen zu sein, dass der AfD die für sie so wichtige, weil vorteilhafte Opferrolle ja nicht abhanden kommt.
zum Beitrag07.01.2025 , 17:10 Uhr
Diese "Leseliste anderer radikaler Autoren" [neben Kafka] hat bei mir zu einer Nachlese, mehr als 50 Jahre später, geführt: "Endlich konnte er nicht mehr. Gott hatte ihn verlassen. Und nun lag er hier wie ein Wrack vom Sturme auf die Riffe geworfen. Gott war fort. Vielleicht war Gott gestorben und war irgendwo im Himmel beerdigt. Auf seinem Stuhl saßen jetzt vielleicht ganz andere Götter." (Georg Heym, 'Der Dieb')
Vielleicht noch radikaler Franz Jung in 'Seligmanns Ende': "Seligmann steht am Haustor. Ein Eisengitter, kalt, rostig, beleidigend alltäglich. Aus einer Seitengasse kam ein Schatten. Der sah aus wie ein Hund und Seligmann schreckte zusammen und fürchtete sich. Gott verschläft die Zeit."
Diesen Autor würde ich gerne in der Liste sehen. Und dazu vielleicht noch, etwas gesondert, zwei große radikale Vorläufer-Texte: das 'Erste Blumenstück' (Rede des Toten Christus vom Weltgebäude herab dass kein Gott sei) aus Jean Pauls 'Siebenkäs' sowie die Lenz-Erzählung von Georg Büchner.
zum Beitrag07.01.2025 , 14:07 Uhr
Die "Mitverantwortung der Politiker links der Mitte für das Erstarken der AfD", so sagen Sie, sei interessant. Für mich ist das immer noch bloße Meinungsmache, die jeden Beweis schuldig geblieben ist. Es wird so hingestellt, weil man es eben nur so sehen will.
Und zum Zulauf zur AfD komme es, weil von allen anderen "der Wille der Mehrheit der Wähler" [!] "mittels der Brandmauer ignoriert" werde. Frau Weidel freue sich schon auf ihr "Österreich-Moment"...
Wirklich auffällig und neu ist hier der Trend, in einem Zug von "Mehrheit" und von "Wählerwille" zu reden, wenn Rechtsextreme die 30%-Marke tangieren. Im Grunde ist auch dieses Gerede Ausdruck einer gezielten Manipulation. Wir sollten es uns aber nicht ungeprüft zu eigen machen.
zum Beitrag07.01.2025 , 10:34 Uhr
Und wieder einmal viel Lärm um nahezu nichts: Wie viele Doppelstaatler würden denn theoretisch oder statistisch oder praktisch Opfer einer solchen Lex Merz werden können?
Aber auf der anderen Seite, und das wiegt weitaus schwerer, wird mit diesem Getöse, das zwar real unausgegorenes Gedöns ist, politische Bauernfängerei der übelsten Sorte betrieben: weil eben doch etliche darauf hereinfallen und glauben, all die vielen, die schon Doppelstaatler*innen sind oder noch werden wollen, seien im Grunde irgendwie verdächtige Typen...
Zum Glück gibt es hier Kommentare, die dieses Tun und Treiben noch richtig einordnen als das, was es wirklich ist: rückwärtsgewandtes (politisch gesagt erzreaktionäres) Wunschdenken. Nur ist diese Denke, wie es neudeutsch heißt, immer schon mords-gefährlich gewesen.
zum Beitrag06.01.2025 , 23:15 Uhr
"... denn alle sitzen im selben Boot." Meinen Sie mit dem Boot den demokratisch verfassten Staat? Und haben Sie vielleicht schon einmal davon gehört, dass es Parteien gibt, die genau gegen diese Verfassung angetreten sind? Ihr fabel-haftes* Bild vom selben Boot, in dem alle sitzen, würde vielleicht ganz gut für ein Boot mit Flüchtlingen passen, taugt aber nicht für ein demokratisches Gemeinwesen. Sie können doch Tag für Tag erleben, wie Verfassungsfeinde versuchen, dieses Boot zum Kentern zu bringen - durch Lug und Trug (als wären wir anderen allesamt unfähig, das Boot zu steuern), durch falsch gesetzte Segel (Stichwort Remigration), durch Ansteuern falscher Freunde (auf Kuschelkurs mit Piraten wie Putin), usw. Das Bild vom Boot, in dem alle sitzen, ist von daher trügerisch, gehört ins Reich der *Fabel und macht uns eher blind und untauglich dafür, die gegenwärtigen Krisen zu bewältigen.
zum Beitrag06.01.2025 , 20:01 Uhr
In Österreich, wie man gesehen hat, schon.
zum Beitrag06.01.2025 , 17:11 Uhr
Sehe ich auch so.
Aber es ist ja so erfrischend zu lesen: ...nichts im Gepäck...keine konkreten Zusagen...keinen Plan... Klar doch. Aber: Baerbock und Barrot sind angeblich im Auftrag der EU zum Sondieren nach Syrien geflogen, oder etwa nicht? Viel heiße Luft wird von (zu) vielen Möchte-gern-Außenminister*innen, beileibe nicht nur hier in der taz, abgelassen, es ist immer wieder das gleiche - pardon, alberne - Spiel.
zum Beitrag06.01.2025 , 16:25 Uhr
Ende Oktober gab es in der taz ein Titelbild mit Bundespräsident Van der Bellen, wie er eine Tür in der Wiener Hofburg aufmacht (hoffnungsvoll?) Jetzt gibt es eins mit Herrn Kickl, wie er aus ebendieser Tür herauskommt (hoffnungsvoll?). Wer nicht genau hinschaut, könnte diese beiden Bilder - samt ihrer hintergründigen Symbolik - leicht verwechseln, so sehr ähneln sie sich: In einem prunkvollen Gebäude tritt, die gleiche Tür öffnend, jeweils ein Herr in Anzug mit Krawatte heraus. Die feinen Unterschiede bestehen nur in den matten Farben der Krawatten und - in der Hand, die der Präsident (im Oktober) an besagter Tür beinahe zögerlich ruhen, verweilen lässt. Als hätte er etwas geahnt...
zum Beitrag06.01.2025 , 13:46 Uhr
Vielleicht ein Spielball? Ansonsten gilt wohl auch da: To be or not to be...
zum Beitrag06.01.2025 , 10:50 Uhr
Dass auch Studierende aus Riesa und Eberswalde nicht mehr still und leise sein wollen, ist schon etwas. Aber es wird die vorherige Schlafmützigkeit nicht mehr wettmachen können (sage ich mal als Zweckpessimist).
zum Beitrag06.01.2025 , 10:35 Uhr
Danke für den Spielfim-Link "alas" (wobei ich leider sagen muss, dass mein vor über 60 Jahren mühselig erlerntes Schulenglisch - Shakespeare-Lektüren rauf und runter! - nicht wirklich für den uneingeschränkten Genuss hinreicht...). Zu den Kinks kann ich gar nichts sagen, weil mein Handy wieder mal nicht mitspielt bzw. ich eben für diese oder jene neueste Abspieltechnik offensichtlich doch schon ein paar Jahre zu alt bin. Abgesehen davon, dass Narren auch Clowns sein können bzw. umgekehrt, leuchtet mir auch ohne Wikipedia ohne Weiteres ein. (But what is your message?)
zum Beitrag06.01.2025 , 08:45 Uhr
Als Verballhornung wird eigentlich der Vorgang der absichtlichen oder unbewussten Umbildung normaler Wörter oder Wendungen bezeichnet, so zum Beispiel, wenn in Teilen der Schweiz aus dem französischen 'Nom de Dieu!' "Nundedie!" geworden ist. Wenn wir schon bei Wikipedia sind: "Dabei spielt oftmals der Sprachhorizont des 'verballhornenden' Individuums eine Rolle." Wenn Sie als Österreicher ("Weiters"...) in dem Wort "Verliererkoalition" partout eine Verballhornung des Wortes "Wählerwillen" sehen wollen - fraglich bleibt nur, ob die rund 70% ihrer Landsleute, die nicht rechtsradikal gewählt haben, mit der nun möglichen "Siegerkoalition" d'accord sind. Abgesehen davon, müssten sie als Österreicher doch wissen, dass Herrn Van der Bellens 'Regierungsauftrag' so oder so keine rechtlich bindende Wirkung hat.
zum Beitrag05.01.2025 , 16:22 Uhr
Und was wollen Sie mir damit sagen?
zum Beitrag05.01.2025 , 10:11 Uhr
Zugegeben, von den in der Liste aufgeführten Autor*innen habe ich nur die Texte von Georg Heym, Albert Ehrenstein, Alfred Kubin und vermutlich alles von Robert Walser gelesen - soweit es mir zugänglich war. Impulse zum Lesen haben mir Jürgen Serkes Alben "Die verbrannten Dichter" und "Böhmische Dörfer" gegeben. Dort finden sich auch Auszüge aus den zu Unrecht vergessenen Büchern. Wenn es erlaubt ist, würde ich gerne noch ein paar lesenswerte hinzufügen: die Romane von Leo Perutz und Ernst Weiss, Hans Henny Jahnn und - um wenigstens doch einen von Haus auf nicht Deutschsprachigen zu erwähnen -Bruno Schulz. Die Reihe ließe sich fast beliebig verlängern. Das eine oder andere davon sollte im Buchhandel verfügbar sein. Wenn nicht, empfehle ich, sie via Internet antiquarisch zu suchen (vor allem, wenn man wie ich auf dem flachen Land wohnt). Danke, Herr Baßler, für diesen sehr kenntnis- und aufschlussreichen Artikel.
zum Beitrag04.01.2025 , 19:37 Uhr
Auf der Suche nach den Ursachen des zunehmenden Lachgas-Konsums wird hier gesagt: "Weil es ihnen mies geht. Jugendliche fühlen sich zunehmend vereinzelt, gestresst, traurig. [Was ist das, sich "vereinzelt" fühlen?] Das belegen Studien." Kann schon sein, denke ich, aber alleingelassen usw., so kamen sich wohl Jugendliche auch in früheren Generationen vor - nur gab es da halt noch keine Studien. Mal einfach so vom "Leistungszwang" zum "Kontrollverlust" zu springen, das scheint mir doch zu kurz gesprungen. Denn da spielen bestimmt noch ein paar Zwischenstadien ihre Rolle: das Gefühl der ständigen Überforderung, des Auf- sich-allein-gestellt-seins, des Selber- daran-schuld-seins, der vermeintlichen eigenen Minderwertigkeit, usw. Mit anderen Worten: Ich hätte etwas mehr Geduld und Nachspüren erwartet. Auch hinsichtlich der begrifflichen Präzision habe ich so meine Zweifel: "Selbstverantwortung [?] "Lifestyle", "Leistung ist alles"... Das folgt ohne wirklich nachvollziehbaren Kausalnexus aufeinander. Ein Verkaufsverbot dieser gesundheitsgefährdenden Placebo-Droge brächte nur eine Stigmatisierung und Kriminalisierung der Jugendlichen. Wie das?
zum Beitrag04.01.2025 , 17:30 Uhr
Wirklich ein gutgeschriebener und von daher auch gut zu lesender Artikel, wie aus dem Geschichtsbuch, aber nicht von oben herab, sondern eher aus der Froschperspektive der Beteiligten - und vor allem auch wohltuend frei von modischen Worthülsen wie die 'hart arbeitende Bevölkerung'! Gut auch, wie ohne die Spur von eitlem Selbstmitleid berichtet wird: "Viele studierten (Aufstiegsversprechen), viele jobbten in den Semesterferien an den Fließbänken der Industrie (gut bezahlt) und kellnerten nebenbei." Wohltuend zu lesen für einen, dem noch heute Schröders Anwurf von den "faulen Säcken" wie ein Stigma im Ohr klebt... Weil ich (auch) kellnerte und mich als (eher schlecht bezahlter) Chauffeur eines illegalen Teppichhändlers verdingte. Und das war schon bzw. immer noch so auch bei vielen zu meiner Zeit - in den späten 60ern. Durchaus passend zu seinerzeitigen Wahlplakaten mit dem Slogan 'Keine Experimente!' (Dreimal dürfen Sie raten, welch kluge Köpfe schon damals dahintersteckten!)
zum Beitrag04.01.2025 , 14:40 Uhr
Er gebärdet sich aber so, als sei er Trumps Hofnarr.
zum Beitrag04.01.2025 , 12:38 Uhr
Wo habe ich Ihnen denn "Demokratiefeindlichkeit" vorgeworfen? Wo mit der "Brandmauer" argumentiert? Und den inkriminierten Begriff der Urteilsunfähigkeit habe ich nicht aus meiner untersten Schublade gezogen, sondern aus Ihrem eigenen Text und als zitiert gekennzeichnet ("urteilsunfähig").
zum Beitrag04.01.2025 , 09:01 Uhr
Nachlesbar bei Wikipedia: "Narren fanden sich [...] an Fürstenhöfen. [...] Für die dort tätigen Hofnarren gilt die Narrenfreiheit, die es ihnen ermöglichte, ungestraft Kritik an den bestehenden Verhältnissen zu üben." Und: "Pluralismus (Politik) empirischer Begriff der Politikwissenschaft, der die Vielfalt der gesellschaftlichen Kräfte einer politischen Gemeinschaft beschreibt" Zu Letzter würde ich mich gerne zählen, Mr Musk jedoch nicht gleichermaßen - und von möglichen Gastbeiträgen ausländischer Hofnarren hat man, soweit ich sehe, auch bei Wikipedia noch nie etwas gehört.
zum Beitrag03.01.2025 , 09:11 Uhr
Frage an alle, die so sehr auf unser aller Meinungsfreiheit setzen: Ist eigentlich auch die Narrenfreiheit, außerhalb von Bereichen wie Kunst, Kabarett und Karneval, uneingeschränkt Teil dieses hohen Verfassungsgutes?
zum Beitrag02.01.2025 , 19:22 Uhr
Nun, Ihre Frage nach dem deutschen Pass potentiell einflussreicher, links tendierender Gastautoren ist, sofern sie nicht versteckt auf ein seltsames fishing for compliments abzielt, sit venia verbo, in meinen Augen reichlich naiv. Aber das wissen Sie vermutlich selber. An welche Autor*innen würden Sie denn denken? Ein vielleicht nicht "argloses", aber doch weitgehend "urteilsunfähiges" Publikum der eher rechts tendierenden 'Welt'...? Da würden Sie wahrscheinlich ziemlich schnell fündig werden. Mr. Musk zu canceln, also ihm abzusagen und auf die Veröffentlichung seiner wertvollen Postillen zu verzichten, da haben Sie recht, das brächte kaum etwas, weil die Mehrheit seiner Anhänger*innenschaft den Honig nicht aus rechten Blättern saugt, sondern aus X und X und X. Aber das wissen Sie ja längst auch. Bleibt noch Ihr dritter Punkt. Nicht der ganze verlockende süße Honig per se ist rechtsextrem - aber um so mehr sind es, um im Bild zu bleiben, die braunen Waben, aus denen er ungetrübt frisch, fromm (im ganz alten Sinn von 'nutzbringend') und frei herausgewabert und von dort in die Gehirnzellen der Denkfaulen und ihrer Meinungsgurus hineingeglitscht ist.
zum Beitrag02.01.2025 , 13:03 Uhr
Um Missverständnissen vorzubeugen: Was Mister Musk Unwertvolles von sich gibt, geht mir am Allerwertesten vorbei, und was die 'Welt' alles so schreibt, davon möchte ich mir am liebsten gar kein 'Bild' machen. Mir kann dieser misty mister (vernebelte Herr?) samt aller ihn anbetenden Herr- und Horrorschaften gestohlen bleiben. Oder an wen sollte ich mich denn bei Jan Philipp Burgards größtem unternehmerischen Genie als Leser erinnert fühlen, etwa an den Gröfaz (den größten Feldherrn aller Zeiten...)? Und leider fällt so einem X- greenhorn wie mir, wenn jetzt alle Welt in der 'Welt' zum Trost von "Welt" und "ging verloren" etwas zu lesen bekommt, nur noch dieser (verfremdete) evergreen ein: Welt ging verloren, Musk ward geboren - ach du supermännliche Elon-Zeit!
zum Beitrag29.12.2024 , 13:03 Uhr
Irgendjemand hat einmal - sinngemäß -gesagt, der Mensch könne fast nichts dagegen tun, dass ihm schräge Vögel um den Kopf schwirren (und darauf auch Übelriechendes fallen lassen?) - wohl aber, dass sie auf (oder mit Blick auf Musk und Konsorten: in!) seinem Kopf ihr Nest bauen.
zum Beitrag29.12.2024 , 10:42 Uhr
Beim Anblick des Fotos aus der Serie "Im Bett" von Inge Werth bin ich ganz kurz aufgeschreckt: Schon wieder der Name Werth in der taz (denn zuletzt hatte ich es dort mit Léon Werth zu tun...). Aber, o Gott, das Foto hätte fast bei uns zu Hause im eigenen Schlafzimmer entstanden sein können: schräge Wände mit zwei Dachluken - wie bei uns unterm Dach, nach oben quasi offen? Nur ist unser Bett doch wesentlich breiter - altersgerecht für meine Frau und mich. Anstoß genug, um nach Frankfurt ans Mainufer zu pilgern? Eher nicht, denn die Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln wäre so was von umständlich... Und mit dem eigenen Vehikel? Auch nicht gut, denn dann müssten wir es vielleicht in Offenbach parken, usw. - denn mit unserer Emissionsklasse dürfen wir uns ja gar nicht mehr in Ffm blicken lassen (und für einen Neuwagen - na, Sie wissen schon...). Schade. Trotz alledem sei allen Museumsbesucher*innen und taz-Leser*innen ebenso wie der ganzen taz-Redaktion ein gutes neues Jahr gewünscht!
zum Beitrag29.12.2024 , 09:19 Uhr
Gestärkt durch die Lektüre eines taz-Interviews über Midlife-Crisis und Gemeinsinnn (früher hätte ich gesagt "erbaut" durch ein Wort zum Sonntag) wage ich einen kurzen zweiten Anlauf... mit nur einem Beispiel: Wenn ich es richtig lese und verstehe, hat sich in den von deutschen Besatzern okkupierten Gesellschaften "der Diebstahl als eine neue Norm des Über- und Zusammenlebens" herausgebildet, ausgenommen besonders "vulnerable Gruppen", die erst gar nicht die Gelegenheit dazu hatten. Andere wiederum, "die nicht selbst bedroht waren, mussten die tagtägliche Gewalt aushalten" - und das waren die Frauen. Und wir alle sollen aus diesen Zusammenhängen "besser verstehen lernen, was es heißt, unter Besatzung zu sein" oder zu leben. Heißt das, um besser zu verstehen, was heute z.B. in der Ukraine, im Nahen Osten oder sonstwo auf der Welt geschieht? Und geschieht Ähnliches nicht auch jetzt schon "tagtäglich" mitten unter uns, auch ohne Krieg und fremde Besatzung?
zum Beitrag28.12.2024 , 13:10 Uhr
Bienenbüttel, Wolfsangel, Kreuze ohne Haken - wer da nicht Anleihen beim (ziemlich "völkischen") Heidedichter Hermann Löns vermutet, denkt wohl spontan auch an Hakenkreuze. Bei der Wolfsangel, das gebe ich gerne zu, musste ich erst ein wenig recherchieren, um herauszubekommen, dass sie nicht nur zum Wolfsfang benutzt wurde, sondern auch in einer Reihe mit Siegrune und Hakenkreuz steht. (Die Wolfsangel auf dem abgebildeten Bienenbüttelhaus habe ich erst auf den zweiten oder dritten Blick als solche erkannt...) Der Forist 'Mustardman' hat sich ja ganz sinnreich über den Menschenschlag in der (den Raabes zum Trotz offenbar gottverlassenen Gegend am Rande der Lüneburger Heide) geäußert. Aber am wunderlichsten finde ich doch den hier zitierten Spruch der Bienenbüttler Gemeindesprecherin: "Ob die Zeichen dort mit heutigem Stand sichtbar sind oder nicht, wird von uns nicht kontrolliert und entzieht sich daher unserer Kenntnis." Ich würde sagen, so ein Spruch entzieht sich jeder Logik. Und er erinnert mich an jenen, den ich vor vielen Jahren im 'Rückspiegel' des 'Spiegel l: "Dieser Weg ist kein Weg. Wer es dennoch tut wird bestraft und fließt in die Gemeindekasse." (Foto incl.)
zum Beitrag27.12.2024 , 17:14 Uhr
Ein reißerisches Zitat - "Die Deutschen sind nackt und sie schreien" - soll uns zum Lesen einer Buchbesprechung (ver)führen. Und Léon Werth, Pazifist und Freund des viel bekannteren Autors Saint-Exupéry, soll die Rolle eines Kronzeugen für das schlimme Verhalten deutscher Besatzer im 2. Weltkrieg spielen. Fraglos hat es Gräueltaten ohne Zahl gegeben zwischen 1939 und 1945. Aber in Léon Werths Bericht über "33 Tage" im Juni/Juli 1940 treten die "nackten Deutschen" nicht etwa als unbekleidete Massenmörder auf. Vielmehr fallen sie bei den Franzosen und mehr noch bei den Französinnen unangenehm auf, weil sie sich, im Sommer!, gerne 'oben ohne' (corps nu) zeigen - und das sogar beim Essen, wobei sie noch laut herumschreien. Genau das stellt Werth voll Ironie dar im Rahmen seiner 'Reisebeschreibung': 33 Tage brauchte er 1940 mit dem Auto von Paris, dessen Besetzung bevorstand, bis zu seinem ca. 350 km entfernten Ferienort im Jura. In einer französischen Rezension ist von guten und weniger guten Begegnungen die Rede... Es gäbe eine Menge besser geeigneter Zeugnisse der Barbarei der Wehrmacht als ausgerechnet jene von Léon Werth.
zum Beitrag21.12.2024 , 17:33 Uhr
Um es in einer einfachen Frage wiederzugeben: "Was ist das, was in uns [...] stiehlt und mordet?" (Georg Büchner, Dantons Tod)
zum Beitrag19.12.2024 , 11:29 Uhr
"Es ist da etwas zerbrochen, in manchen Menschen und zwischen den Menschen." Das ist wohl wahr, und vielleicht könnte gesagt werden 'zerbrochen in uns und (im Umgang) untereinander.' Weil wir alle den Glauben an uns selber und an unsere Mitmenschen, also das große Ganze, verloren haben? Weil wir - und auch ich selber bin davon ein Teil ! - wie von Blindheit geschlagen einander nur noch eigensinnige Abrechnungen vorhalten können. Denn wäre es nicht so, würden wir vieles reiflich überlegen, bevor wir jenen Glauben an uns und andere tatsächlich achtlos wie ein Stück Papier verloren gehen lassen. Ohne einer Konfession anzugehören, muss ich doch willens sein zu bekennen: ...und vergib uns unsere Schuld ! - so dass wir ebenso fähig sein werden, anderen ihre Schuld zu vergeben und darauf hoffen können, dass sie uns unsere Schuld vergeben werden. Dazu bedarf es freilich des vernünftigen Dialogs (übersetzt: des - altmodischen - Zwiegesprächs). Dialogformen über irgendwelche Kanäle mit hunderten von vermeintlichen Freunden werden das nicht leisten können (denn das wären ja bloß hunderte von 'followers').
zum Beitrag18.12.2024 , 16:47 Uhr
Ironimus in dunkler Zeit
Und wenn ich nicht mehr weiter weiß Ganz einsam mutterseelnallein, Dreh ich mich um mich rum im Kreis Und lass die andern anders sein.
Frö-ö-li-che Weih-nacht ü-ber-all...
zum Beitrag07.12.2024 , 13:13 Uhr
So würde ichs ja nicht stehen lassen. "100000tausende" sind eigentlich 'eine Milliarde'. Und sie geben wohl all diesen kleinen A.Nehmern Arbeit - ja, auch Lohn und Brot, in diesen Tagen manchmal sogar üppige Weihnachtsfeiern, später auch Renten, usw. (weil sie eben große A.Geber sind). Und Regierungen nehmen und geben und nehmen und geben, nur leider den Nehmern anteilig viel mehr (weil sie ja auch den Gebern wiederum anteilig viel mehr zurückgeben). Das ganze Spiel nennt sich übrigens - nein, nicht Monopoly! Ach, fragen wollte ich noch: "als einzige Reaktion Sachbeschädigung" - als Reaktion worauf bloß?
zum Beitrag05.12.2024 , 08:54 Uhr
Da wird der Jubilar gefragt, ob er auch die Klatschpresse lese, worauf er antwortet: "Da weiß ich wenigstens, woran ich bin. Es ist alles erlogen, aber extrem unterhaltsam." Kerkeling paraphrasierend würde ich, wenn man mich fragte, ob ich z.B. die Presseschau im Deutschlandfunk* verfolge, antworten: Da weiß ich immer, woran ich bin. Das meiste ist freilich fremdgesteuert - und extrem anödend. *Übrigens habe ich dort in der letzten Zeit mit Befremden schon ein paarmal - unwidersprochen - die Bezeichnung "Deutschlandradio" gehört. (Sollte ich mich darüber empören? Ach was, derlei Empfindlichkeit liegt wohl an mir selber, weil ich einfach schon zu alt und allzu wortklauberisch und hellhörig geworden bin...)
zum Beitrag04.12.2024 , 14:03 Uhr
Vor ein paar Tagen standen unter dem taz-Artikel 'Her mit dem schönen Leben!' sage und schreibe 85 Kommentare. Nach meinem Eindruck waren nur einige wenige darunter, die ernsthaft beklagten, dass der kleine Bürger im Grunde gar keine Gerechtigkeitsdebatte anstrebe; anstatt sich auf die Seite der (verzweifelt verzweifelnden?) Klimaschützer zu stellen, verteidige er lieber die Privilegien der Superreichen... Just als ich zu einem Beitrag ansetzte, ereilte ihn/mich das Schicksal in Gestalt des Diktums, die Kommentarfunktion sei geschlossen. Was ich neulich und jetzt wieder sagen und schreiben wollte: Ich bin entsetzt über die zunehmend empathielose SELBSTGERECHTIGKEIT, die auch unter taz-Forist*innen um sich zu greifen scheint. Und mein spontaner Eindruck angesichts des eingerückten Fotos 'orangene Farbe am Hamburger Audimax': So ein bisschen Couleur hätte diesen kalt abweisenden Glasfronten doch eigentlich ganz gut getan! Anstatt "saubermännische" Spezialisten zu bemühen, sollte vielleicht ein künstlich verfremdeter QR-Code mit dem Titel 'Klimaschutz 20.24' mitten auf das blühend orangerote Fenster gesprayt werden - als kleiner Denkanstoß.
zum Beitrag16.11.2024 , 13:00 Uhr
Diese schier endlose Überdruss-Liste enthält z.B. den Frust über "ungerechtfertigte Sozialausgaben ohne Prüfung, Enteignungsvorhaben". Neudeutsch sollte ich mich da wohl fragen: Echt jetzt? Auch mit dem "Überdruss vom Elend des ausgelebten 'Recht auf Rausch'" kann ich eigentlich nicht wirklich etwas anfangen. Mir scheint, so eine Liste kann nie zu einem Ende kommen, denn was z.B. meine Person betrifft, so bin ich es leid, dass noch immer keine Asylregelung im Sinne der Menschenrechte existiert, dass es Kinderarmut und schlimme Missstände im Bildungswesen gibt und und und - dass ich aber auch nicht sehe, wie das andere (?) hinbekommen sollten, zumal diese anderen (?) bis jetzt kein echtes Programm vorgelegt haben, wie sie denn Abhilfe zu schaffen gedenken, sondern bei mir mit ihren ziemlich dummen und unverbindlichen Sprüchen eigentlich nur Frust und Verdruss auslösen.
zum Beitrag16.11.2024 , 09:03 Uhr
Sie beklagen das "gegenwärtige Klima der Einschüchterung gerade im Kultur- und Wissenschaftsbetrieb" - leider ohne Roß und Reiter zu benennen. Sei' drum, nach meiner Wahrnehmung ist dieses Klima bei uns jahrzehntelang nie anders gewesen, ich erinnere nur an den Studentenprotest (Unter den Talaren Muff von tausend Jahren) und an die Berufsverbote für unliebige Akademiker (Reiner Offergeld), an Rudi Dutschke und Benno Ohnesorg, usw. Was also wäre das Neue an diesem typisch deutschen Autoritarismus?
zum Beitrag15.11.2024 , 10:56 Uhr
Hier, etwas weiter unten, ist von Friedrichs "Spielchen" die Rede. An anderer Stelle hat ein Forist von "Olafs Spielchen" gesprochen. Die Spielbank, wo sie ausgetragen werden, ist vordergründig der Bundestag, hintergründig aber die heilige Kuh der Schuldenbremse. Diesem Melktier, das uns selbst entspricht, hat man die Augen verbunden, so dass mit ihm ungestraft ein Blinde-Kuh-Spiel aufgeführt werden kann, denn der Kopf der sanftmütigen Kuh ist die mit Blindheit geschlagene Göttin Justitia (so wie sie noch bis heute auf manchen Gerichtsgebäuden zu sehen ist...).
zum Beitrag14.11.2024 , 14:44 Uhr
[...] Beitrag entfernt. Bitte beachten Sie die Netiquette. Vielen Dank! Die Moderation
zum Beitrag14.11.2024 , 08:39 Uhr
Kleine Ergänzung: "Den Deutschen" in solchen Fällen erkennen Sie meistens nicht daran, dass er nach unten tritt und nach oben buckelt (denn das geschieht ja überall auf der Welt und zu jeder Zeit), sondern dass er schein-heilig zu Protokoll gibt, so etwas gebe es hierzulande überhaupt nicht (siehe Aussagen der Polizei und Bahn), und wenn, dann nur in Einzelfällen, usw., usw. Weil wir uns ständig in die Tasche lügen, also zu unserem eigenen Vorteil!
zum Beitrag13.11.2024 , 16:18 Uhr
Oder nehmen wir das schöne Wort 'Geldautomat'. Klingt ähnlich wie Spiel-, Wasch- oder Passfotoautomat: Automaten, die uns dazu dienen, dies und das zu machen. Wäre ja schön und irgendwie logisch, unter einem Geldautomat-en (viele oder die meisten von uns lassen ja inzwischen das '-en' in so einem Fall wie dem Dativ einfach weg) einen selbsttätigen Apparat zum -na ja zum Geldmachen zu verstehen. Vielleicht ist da doch der 'Bankautomat' etwas weniger missverständlich. Vielfach wird sprachliche Präzision auf dem Altar der Bequemlichkeit geopfert. Würden wir statt 'Nazimorde' präzise "von den Nazis begangene Morde" sagen und statt 'Frauenmorde' "an den Frauen begangene Morde" wäre das vielen oder den meisten von uns zu umständlich, will sagen zu unbequem. Genau dort liegt aber der Hase im Pfeffer (sagte man früher ziemlich klar und treffend, sozusagen präzise...).
zum Beitrag12.11.2024 , 17:36 Uhr
1. Das größte Motiv der sogenannten Entdeckungsreisen im 15. Jahrhundert war die Suche nach einem Seehandelsweg nach Indien (mit dem Erfolg, dass Cristóbal Colón glaubte, in "Westindien" gelandet zu sein...). 2. Das 'Gefühl, eingeengt zu sein', hatten vielleicht im 19./20. Jh. gewisse literarische Vordenker der Nationalsozialisten wie Grimm mit seinem Bestseller "Volk ohne Raum". 3. Die ersten ganz großen Kapitalisten mit durchaus kolonialistischem Hintergrund waren die Fugger, die sich seit 1367 in Augsburg niedergelassen hatten... 4. Dass Adam Smith erst 1776 den Begriff des Kapitalismus eingebracht hat (was heißt hier "postuliert"?), tut nichts zur Sache.
zum Beitrag12.11.2024 , 16:59 Uhr
Einen Menschen abschließend zu beurteilen oder gar zu verurteilen aufgrund seiner Staatsangehörigkeit, das verbietet sich natürlich, weil es gar nicht machbar ist. Ein Staat selber aber ist immer mehr als die bloße Summe der "Gerechten" oder "Ungerechten", die in ihn hineingeboren werden. Ohne jetzt ins Philosophische hinübergleiten zu wollen, würde ich doch sagen, dass an der Rechtsprechung und an dem Rechtsverständnis eines Staates sich allerdings ablesen lässt, inwieweit in ihm ganz allgemein den grundlegenden Menschenrechten Geltung verschafft wird - und da kann die DDR bestimmt nicht einen der vorderen Plätze im Ranking beanspruchen (so wenig wie etwa gegenwärtig Putins Russland).
zum Beitrag12.11.2024 , 11:26 Uhr
Eigentlich wollte ich hier zum kürzesten Kommentar aller Zeiten ansetzen: Abwarten. Aber dann muss ich doch noch etwas weiter ausholen: Mit wem soll, sollte, müsste 'Kanzler Merz' denn überhaupt koalieren, wenn die einst Verampelten, wie es derzeit vielstimmig schallt, froh sein könnten über einen mehr oder weniger knappen Wiedereinzug - 'wenn überhaupt!' - in den Bundestag...?
zum Beitrag12.11.2024 , 09:04 Uhr
Allen hysterisch Aufgeblasenen würde ich empfehlen, die Dinge doch etwas cooler zu betrachten. (Übrigens hat Scholz sich nicht als "cool" bezeichnet, sondern als "cooler " - im Vergleich zum öfters unbeherrschten oder neudeutsch uncooleren Merz...) Nachdem der mediale mainstream von Anfang an alle Register gezogen hat, um die Verampelten derart zu schmähen, dass inzwischen selbst sogenannte linke Mitdenker im Volkschor kräftig ihre angerosteten Stimmen einbringen - da fiele es doch nicht weiter schwer, nicht länger laut zu (ver)schweigen, dass ja "Volkes Stimme"(CDSU-AfD-BSW-FDP) es jederzeit in der Hand hätte, ein Misstrauensvotum zu veranstalten... Dann wäre die Luft aus dem ganzen aufgeblasenen Ballon mit einem Mal heraus - ffft!
zum Beitrag10.11.2024 , 16:04 Uhr
Dieser Trump, den Sie "an seinen Taten messen" wollen, weil Ihnen das "Faschismus-Gerede" nicht passt, ist ein mehrfach verurteilten Straftäter. Und was Sie ihm an Eigenschaften zuschreiben, betrifft ja noch Trumps Schokoladenseite, denn Sie haben z.B. unerwähnt gelassen: sexistisch auf vulgärste Weise, rassistisch bis hin zu Gewaltfantasien - und das coram publico. So oder so passt dies und das auf Trumps erklärtes Vorbild - Hitler, der weltweit als Faschist gilt. Reicht das immer noch nicht?
zum Beitrag10.11.2024 , 14:18 Uhr
Nicht zu vergessen die überdimensionierten Briefmarken, die Sand- und Ampelmännchen - und die Möglichkeit, trotz Rot ungestraft nach rechts abbiegen zu dürfen (was ja teilweise auch in ganz Deutschland sogar politisch große Mode geworden ist).
zum Beitrag10.11.2024 , 14:11 Uhr
Frau Hoyer: "Man kann die DDR nicht nur über die Mauer und Stasi verstehen." Als Wessi, Jg.43, beide Eltern aus Thüringen, habe ich die 'Zone', wie meine Verwandten 'drüben' stets sagten, v.a. als unberechenbare trübe Grau-Zone in Erinnerung. Zum Beispiel: 'Kleiner Grenzverkehr in den 80ern, wir (mein Sohn und ich) nähern uns im Auto der Grenze, und ich hatte ihn davor instruiert, er solle sich über ein paar seltsame Fragen nicht wundern... "Weißt du eigentlich, wohin wir fahren?" "Ja, Papa,..." - "Nein, in den Ersten Deutschen Arbeiter- und Bauernstaat!" usw. Kurz darauf winkt uns ein freundlicher, gesprächiger DDR-Grenzer aus der Warteschlange heraus: "Wissen Sie, ich wollte ja eigentlich auch immer Lehrer werden wie Sie. Aber bei dem Jungvolk heute..." Der Forist "ohne Namen" meint weiter unten: "Die Partei, der Staat mit seinen Überwachungsorganen war nicht überall." Tut mir leid, ich habe es, ohne 'Bürger der DDR' gewesen zu sein, anders erlebt, nicht nur damals und nicht nur auf die im Rückblick fast humorige Art und Weise...
zum Beitrag09.11.2024 , 19:24 Uhr
Frei nach einem Gedicht, das hoffentlich noch viele kennen...
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr. Wer jetzt noch Öl verheizt, ist selber schuld. Wer vor der toten Ampel steht, braucht viel Geduld. Und wer in Rente geht, den trifft es sehr. Wer jetzt nach Deutschland will, muss lange draußen bleiben. Und manche Mutter mit dem Kind hats ganz besonders schwer. So viele, die im dumpfen Nebel durch die Straßen treiben, Verstehen diese Welt und ihren Sinn nicht mehr. Herr: es ist Zeit - und ja, ich weiß: nicht zum Gedichteschreiben.
zum Beitrag09.11.2024 , 10:54 Uhr
Die "Lust" auf Wahl ist mir vergangen Längst bevor alles angefangen, Ob März oder ob Januar, Ob dieses oder nächstes Jahr. Die Mieten werden sicher steigen, Die Löhne sich stagnierend zeigen. Und Fluten werden uns zerdrücken, Und Bahnen fallen von den Brücken...
(am Ende frei nach Jakob van Hoddis, 'Weltende', 1911)
zum Beitrag09.11.2024 , 10:23 Uhr
"Im Januar kommt Trump ins Amt." Ach... Deutschland braucht die starke Hand! Merz will nicht warten bis zum März - Hat denn der eitle Scholz kein Herz? Es überwältigt mich der Schmerz. (Denk ich an Deutschland, Trump und Merz...)
zum Beitrag08.10.2024 , 19:32 Uhr
Mir kommt es oft so vor, als würde "mein" Land mir um so fremder werden in dem Maß, je mehr ich selber in diesem Land heran- und aus ihm herausgewachsen bin. In meinen inzwischen mehr als 80 Lebensjahren habe ich ihm dreimal den Rücken gekehrt, wenn auch nur für jeweils ein paar Jahre, zuletzt weil ich meinen Lebensabend nicht mehr hier verbringen wollte. Ein Erdbeben ließ mich 2010 zurückkehren, aber seitdem befinde ich mich hier in wachsender innerer Unruhe. In der letzten Zeit habe ich es oft gut gefunden, in der taz "zu meiner Beruhigung" diesen oder jenen Artikel zu lesen, ja sogar dort etwas zu posten. Zuletzt habe ich, ehrlich gesagt, auch noch dieses Stück Vertrauen entgleiten sehen. Und nun ist für mich der Punkt erreicht, wo ich glaube, ich sollte es mir ruhig eingestehen, dass selbst die taz mir doch sehr, ja zu fremd geworden ist. Das war's dann.
zum Beitrag06.10.2024 , 10:15 Uhr
Volle Zustimmung (Rechtserdrutsch, Gefühlsroh- heit, usw.). Nur der Begriff "besachwaltert" ist für mich undurchsichtig - liegt aber vielleicht auch an mir selber...
zum Beitrag04.10.2024 , 17:29 Uhr
"Migration gibt es mit und ohne Kontrollen an den Grenzen. Es gab sie schon immer." So ist es, allen (Dumm-) Schwätzern zum Trotz. Um diese Grenzen vor "illegaler" Migration zu schützen und nur "legale" Migration zuzulassen, bedurfte es - richtig! der Erfindung des Passes. Wer so einen hat, darf über die Grenze, darf "pass"-ieren. Dazu hat Bert Brecht folgerichtig gesagt: "Der Paß ist der edelste Teil von einem Menschen. Er kommt auch nicht auf so einfache Weise zustande wie ein Mensch. Ein Mensch kann überall zustand kommen, auf die leicht- sinnigste Art und ohne gescheiten Grund, aber ein Paß niemals. Dafür wird er auch anerkannt, wenn er gut ist, während ein Mensch noch so gut sein kann und doch nicht anerkannt wird." Alles klar?
zum Beitrag04.10.2024 , 09:44 Uhr
Natürlich, "die Mauscheleien... durch die Treuhand sind legendär" - und die Legende wird auch stets mit aller Macht am Leben erhalten, schon seit über 30 Jahren, und gleichzeitig wird gesagt, die neue Jugend habe ganz andere Probleme (ohne sie näher zu spezifizieren...). Es ist stets aufs Neue die Rede von mentalen Brüchen und Entwurzelungen und der Kommentator gefällt sich in der irren Vorstellung, eine Oma reise aus Bayern nach Halle im ICE und ein Opa aus der Uckermark im Bummelzug an, "um Vereinigungskummer auszutauschen". Ohne sogenanntes Expertenwissen und im Bewusstsein, dass ich nur auf eigene Erfahrungen zurückgreifen kann, möchte ich Ihnen sagen, dass es in meiner ostwestdeutschen Familie mit dem Reisen in den letzten 34 Jahren eine ganz seltsame Sache war: Während ich 1990 eine Cousine (Französischlehrerin) abholte um sie nach Strasbourg zu chauffieren, flog etwas später ihre Schwester in die USA um dort eine alte Schulfreundin zu besuchen - zu beiden bin ich immer wieder mal gereist, ohne dass es je zu einem Gegenbesuch bei uns gekommen wäre (trotz vorhandener Autos oder anderer Möglichkeiten). Und genauso bei den anderen Familienangehörigen: nichts als Ausreden.
zum Beitrag03.10.2024 , 19:12 Uhr
Als in Bayern, genauer Franken, geborener Thüringer (analog zu dem noch bis vor ein paar Jahren "in Deutschland geborenen Türken") bin ich zeitlebens eine Art Grenzgänger gewesen: als Kind in den Sommerferien bei den Familien der Eltern, dann als junger Erwachsener in Zeiten des kleinen innerdeutschen Grenzverkehrs, und wiederum nach 1990 als innerdeutschen Tourist unterwegs zwischen Rügen und Rennsteig. Zuletzt war ich am Wochenende "drüben", wie wir immer noch zu sagen pflegen, um dem Mann einer Cousine das letzte Geleit zu geben - ohne kirchlichen Segen. Und das ist wohl signifikant. Aber sonst? Die Dörfer und Städtchen, durch die ich da komme, sind jedesmal ein bisschen ansehnlicher geworden - im Schnitt so wie bei uns in Franken, wenn nicht sogar um Grade besser. Sobald ich jedoch nach Altbayern südlich der Donau fahre, ist der (Wohlstands-)Unterschied viel deutlicher, sichtbarer. Ehrlich gesagt, ich halte die ganze Debatte über die angebliche "Rückständigkeit des Ostens" für künstlich, mutwillig herbeigeführt - nichts weiter als eine typisch deutsche Neidhammelei.
zum Beitrag03.10.2024 , 17:12 Uhr
"Social Media [passen] zum Grundkonstrukt des Faschismus: Das unterdrückte und entmündigte Volk begehrt gegen die Elite auf um die Nation vor dem Untergang zu retten." Hinzu kommt, dass es sich um eine selbstverschuldete Entmündigung handelt (da hat der gute alte Kant schon recht). Was wären wir doch vergleichsweise glücklich ohne die ganze social media (mit Verlaub: -scheiße)! Interessant übrigens, dass mir beim Eingeben von "Entmündigung" jedesmal "Entzündung " vorgeschlagen bzw. suggeriert wird. Vielleicht sollte ich noch sagen, dass tiktok und Co. für mich einfach Drogen/Opium fürs Volk sind.
zum Beitrag30.09.2024 , 19:22 Uhr
Uruguay bezieht 50% seiner Energie von den Turbinen am Paraná, der den Itaipú-Stausee aufstaut auf 170 km Länge und mit der zweieinhalb- fachen Fläche des Bodensees. Von daher macht es überhaupt keinen Sinn, Uruguay mit seinen gerade mal 3,5 Mill. Einwohnern und Deutschland energiepolitisch miteinander vergleichen zu wollen.
zum Beitrag30.09.2024 , 16:26 Uhr
Da stimme ich Ihnen zu. Aber im Nachtrag zu Ihrer Kritik an meinem Beitrag zu "Nicht mehr grün hinter den Ohren" muss ich Sie auf @UNSUWE verweisen (wegen der zu Militaristen Verkommenen...).
zum Beitrag30.09.2024 , 16:10 Uhr
Kann schon sein, dass sich in Graz " einiges tun lässt", aber die Nationalratswahlen haben ja gezeigt, dass die Stimmen für die KPÖ verlorene Stimmen waren, oder etwa nicht?
zum Beitrag30.09.2024 , 15:50 Uhr
Hoffentlich ist es dazu nicht schon zu spät.
zum Beitrag30.09.2024 , 08:14 Uhr
Voll d'accord mit dem Kommentaristen - abgesehen vielleicht von dem, so weit ich sehe, an zwei Stellen unscharf gebrauchten Begriff "Milieu": einmal bei Tucholsky und einmal in Bezug auf Wagenknecht. Da sollte der Autor wohl noch nachschärfen.
zum Beitrag26.09.2024 , 17:38 Uhr
Wenn ich diesen Schimpf-und-Schande-Chor - beispielhaft: Bürger mit Zipfelmütze und Christenfrau, allesamt zu Militaristen Verkommene - lese und zu hören glaube, fällt mir nur noch jener Spruch von den größten Kritikern der Elche ein, die früher selber welche waren. Zum Glück gibt es noch ein paar vereinzelte Stimmen, die mit kühlem Kopf dagegen ansingen. Aber das meiste klingt nach Häme, Hass und hohem Heldenlied. Schade.
zum Beitrag26.09.2024 , 15:02 Uhr
Wenn ich Sie richtig verstanden habe, "bietet" das BSW den vielen Betrogenen "das Gute, Richtige und Schöne wieder an" - also ungefähr das, was vor langer, langer Zeit einmal edel, hilfreich und gut genannt wurde (Edel sei der Mensch,...). Pardon, das kann ich nicht glauben, das ist für mich, noch dazu in der Zeit, in der wir leben, Wagenknecht hin oder her, schlicht und einfach: zu gut um wahr zu sein. "Und den Rest hinnehmen"? Da möchte ich dann doch lieber schweigen - wie dazumal beim Wahl-Thüringer Goethe die Vöglein im Walde.
zum Beitrag26.09.2024 , 10:41 Uhr
Eins vorweg: Ich bin kein Mitglied der Grünen (obwohl ich nach der Gründung 1980 kurz dabei und vorher schon unter denen war, die gegen die "friedliche" Nutzung der Atomkraft und auch gegen das Wettrüsten im Kalten Krieg waren, woraus sich die Grünen schließlich gebildet haben). Aber ich bin auch heute noch ein Gegner derer, die dreist und angeblich gottesfürchtig landauf, landab die Grünen diffamieren als Kriegstreiber. Solange ich in der Antiatom- und Friedensbewegung aktiv war, saß uns die Angst im Nacken, es könnte sozusagen ungewollt zur Katastrophe des atomaren Krieges kommen. Jetzt aber, ein halbes Jahrhundert später, haben wir es tatsächlich mit einem unsinnigen Angriffskrieg der einen Seite zu tun, der Tag für Tag Menschenleben kostet - während die angeblich "Friedensbewegten" uns weismachen wollen, man müsse mit diese Schlächtern und ihren Unterstützern bloß "diplomatisch" umgehen... Also hört auf mit dem Schmarrn, die Grünen als Kriegstreiber zu diffamieren oder als die Besserverdienenden, die Besserwisser, als Pädagogenpartei (siehe hier weiter unten) und vielleicht bald als die der Machtbesessenen... Das wird ja nicht wahrer, weil's alle nachpappeln!
zum Beitrag25.09.2024 , 17:12 Uhr
So wie zum Beispiel Rosa Hurm und Jelle Siemer? Meine - migrantisch geprägte - Frau pflegt über uns Deutsche zu sagen, wir seien oft auffällig schadenfroh und auf eine ganz eigene Weise neidisch unseren Mitbürger*innen gegenüber. Ich muss leider sagen, da hat sie recht. (Wenige wie Rosa Hurm und Jelle Siemer ausgenommen.)
zum Beitrag25.09.2024 , 15:23 Uhr
"100% Umweltpolitik und keine Waffen" klingt auf den ersten Blick natürlich astrein grün, ist aber einzuordnen in die alte Mär, früher sei ja alles viel besser gewesen. Aber in Wahrheit war man damals vor über einem halben Jahrhundert schon froh, wenn man sein Apfelbäumchen unbehelligt in einem Schulhof pflanzen durfte... Wenn man den Muff und Mief aus den Talaren schütteln durfte... Wenn man friedensbewegt im Bonner Hofgarten dem alten Böll zuhören durfte... Veganes Essen? Bitte nicht fliegen? So weit waren wir noch lange nicht. Grüne Straßenfeste bei uns in der fränkischen Provinz? Wie gedankenlos oder denkfaul muss man denn sein, um am Ende im Blick auf heute von den "richtigen Plattformen (TikTok, etc.)" zu reden - als ob es nicht schon schlimm genug wäre, dass dieses Hass-Podium von den Faschisten gekapert worden ist? Ach ja, ich habe damals in meiner Jugend auch bei den Grünen mitgemacht, war aber nach knapp zwei Jahren enttäuscht - genau! wegen der "alten Säcke", die meiner Meinung nach schon bald den Ton angaben...
zum Beitrag24.09.2024 , 13:24 Uhr
Sorry, es war nicht meine Absicht, die Leserschaft zweimal mit dem Gleichen zu behelligen. Es ist vielmehr meinem "technischen Unvermögen" geschuldet, das Einloggen und Senden gut hinzubekommen - ich tue mir schwer damit.
zum Beitrag23.09.2024 , 17:25 Uhr
Da gibt es wieder das schöne Narrativ vom demokratietreuen Osten mit seiner Mehrheit von Nicht-AfD-Wählern. Nur leider wird dabei unterschlagen, dass Woidkes SPD den vermeintlichen Sieg vor allem den über 60jährigen Wählern zu verdanken hat. Und die werden ja allmählich zwangsläufig immer weniger sein. Erzählt wird auch viel von der großartigen Friedenssehnsucht im Osten. Die gab es ja offiziell auch immer - solange die Stalinisten in der verflossenen DDR das Sagen hatten. Aber während "drüben" die Friedensfahrer nach Leipzig und anderswo unterwegs waren, gerieten manche Friedensbewegte wie ich im Westen um ein Haar in die Fänge derer, die uns mit Berufsverboten auflauerten. Von daher traue ich keinem mehr, der mir als Friedensengel entgegenkommt. Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.
zum Beitrag23.09.2024 , 17:09 Uhr
Das Narrativ von der Mehrheit der ostdeutschen Nicht-AfD-Wähler ist leider trügerisch: Dietmar Woidkes Erfolg ist doch hauptsächlich den über 60jährigen zu verdanken, und die werden von Wahl zu Wahl weniger werden. Was dann? Andere erzählen uns, Oscar Lafontaine vertrete immer noch die SPD alten Schlages, also die der vollen Gerechtigkeits- und Friedenssehnsucht des Willy Brandt. Während dieser aber betonte, es wachse endlich zusammen, was..., haderte der andere damals schon mit dieser Vorstellung. Oder etwa nicht? Und warum wohl? Ich selbst war in viel jüngeren Jahren auch mal stark "friedensbewegt", aber gerade deshalb nehme ich den BSW-Friedensstifter*innen ihre Botschaft nicht ab - "allein, mir fehlt der Glaube." (Als ich/wir wegen unserer Friedenssehnsucht in die Nähe derer gerieten, die von Berufsverboten bedroht wurden - da gab es auf der anderen Seite von Mauer und Stacheldraht höchstens ein paar "sozialistische Friedensfahrt-Teilnehmer"...)
zum Beitrag23.09.2024 , 10:12 Uhr
Die Wahl zwischen einem Choleriker und einem Langweiler - klingt ja fast wie zwischen Cholera und Pest. Bei Lichte besehen, müsste es vielleicht heißen: die Wahl zwischen Hetzern und Krankbetern auf der einen und Heilern und Gesundbetern auf der anderen Seite. Aber es gibt mehr Dunkelheit als Licht in D und EU, jedenfalls im Moment. Es ist beängstigend.
zum Beitrag09.09.2024 , 19:57 Uhr
Es widersprechen mich an, wenn ich - als Mann - lesen muss, es sei nicht richtig, bei jeder Beziehungstat oder Tötung einer Frau gleich von Femizid zu sprechen. Ja, wovon denn sonst? Und ein anderer stellt lapidar fest, es seien immer noch hauptsächlich Männer und nicht Frauen, die Opfer von Gewalttaten würden. Nein, dann wären auch Erwachsene immer noch öfter Mordopfer als Kinder - aber wohin sollen denn solche Relativierungen führen? Niemand will aber wahrhaben, so scheint mir, dass solche Opfer - auch nicht die aktuellen Opfer aus extremistischen Gründen - dazu taugen, irgendwelche Pauschalurteile über Männer, Frauen, Kinder oder Hiesige und Zugewanderte zu verbreiten, aufgrund derer in der Gesellschaft ganze Volksgruppen zu potentiellen Täter- und Opfergruppen gemacht und missbraucht werden.
zum Beitrag21.08.2024 , 19:39 Uhr
Wollte nur noch melden (Herr Lehrer): Goethe selbst, obwohl von den West- zu den Ostgoten gezogen bis Weimar, war aber nie in Gotha, glaube ich, und hat auch sonst nichts mit Gothen am Hut, war bloß so ein Ableger von Goedel, was im Hessischen so ein Pate oder Patenkind gewesen sein soll, siehe Georg Büchner aus Goedel-au, heute wohl längst in Darmstadt aufgegangen?
zum Beitrag21.08.2024 , 10:13 Uhr
Wenn ich diese Rezension (auf)suche, steht da zwar "häufig besucht" - aber es findet sich bisher kein Leser*innenkommentar. Offenbar ist der, den ich vor ein paar Tagen geschrieben habe, nicht angekommen oder wurde vielleicht auch nicht angenommen. (?) Aber egal, so wichtig war er nun auch wieder nicht. Nichts für ungut (sagte man früher).
zum Beitrag20.08.2024 , 19:10 Uhr
Es gibt auch "grausiges" angebliches Hochdeutsch, bei dem sich mir der Magen umdreht, etwa: Sie hatte einst das Bild ihres Liebsten aufgehangen, inzwischen aber doch lieber wieder...(?) Na, hoffentlich nicht. Und wussten Sie, dass "Jänner" statt Januar einmal gemeindeutsch war? (Noch bei Goethe.) Übrigens kann ich die vermaledeiten Lastwägen im ganzen Text nicht finden.
zum Beitrag20.08.2024 , 13:58 Uhr
[...] Beitrag entfernt. Bitte beachten Sie die Netiquette. Vielen Dank! Die Moderation
zum Beitrag19.08.2024 , 17:41 Uhr
Kleine Anfrage der AfD 2018 nach der "Zahl der behinderten Menschen in Deutschland" und dem "Zusammenhang von Behinderung mit Inzucht und Migration" - auf diesen von der AfD insinuierten Zusammenhang wird aber im Text erst gar nicht weiter eingegangen. Stattdessen werden ausschließlich und ausführlich die - verständlichen - Existenzängste der Betroffenen und ihrer Eltern thematisiert. Für mich unfassbar, wie hier ungestraft die (AfD-)These in den Raum gestellt werden kann, Behinderung sei auf Inzucht und, schlimmer noch, Migration zurückzuführen! Was ist denn die Antwort darauf im Parlament gewesen?
zum Beitrag19.08.2024 , 17:07 Uhr
Mit dem Begriff der deutschen Schuld kann natürlich Schindluder getrieben werden (übersetzt: Missbrauch), so z.B. mit dem Spruch "Free Palestine from German guilt"... Denen, die sich im Blick auf die Shoah elegant mit ihrer späten Geburt herausreden wollen, würde ich aber gerne erklären, dass das auch ganz schlicht und einfach eine Frage von Empathie und Betroffenheit an alle ist, die heute, unabhängig von ihrer Herkunft und ihrer jeweiligen Familiengeschichte, mit uns in diesem (Täter-)Land leben.
zum Beitrag17.08.2024 , 13:22 Uhr
Der Ärmste "war "(!) also "neulich" noch zehn und scheint jetzt immerhin schon elf zu sein? Gleichviel, er ist so oder so natürlich doppelt traumatisiert - bei so einer brutal agierenden Lehrkraft und bei solchen Eltern, die ihm so ein unkindgemäßes Wort ("verstörend"!) in den Mund legen. IRONIE out.
zum Beitrag16.08.2024 , 08:13 Uhr
Da bin ich ganz bei Ihnen. ("Ganz im Sinne von Bloch.") Das verlogene "Heimat"- Geschwafel - wohlgemerkt der alten und neuen Nazis und sogenannten Identitären - hat ja zuletzt u.a. auch der französische Philosoph François Jullien in seiner kleinen Streitschrift 'Il n'y a pas d'identité culturelle' decouvriert. En passant: Gerhard Zwerenz war für mich bloß als Zitatgeber interessant.
zum Beitrag16.08.2024 , 08:13 Uhr
Da bin ich ganz bei Ihnen. ("Ganz im Sinne von Bloch.") Das verlogene "Heimat"- Geschwafel - wohlgemerkt der alten und neuen Nazis und sogenannten Identitären - hat ja zuletzt u.a. auch der französische Philosoph François Jullien in seiner kleinen Streitschrift 'Il n'y a pas d'identité culturelle' decouvriert. En passant: Gerhard Zwerenz war für mich bloß als Zitatgeber interessant.
zum Beitrag15.08.2024 , 16:46 Uhr
Danke für Ihre trostreichen Worte. Nur sehe ich immer noch nicht, was der arme Bloch (und jetzt auch noch Hesse...) zur Klärung Ihrer Frage ("Fragen wir mal...") beitragen könnten. Bloch und Hesse? Im schnellen Internet: Gerhard Zwerenz hat in Blochs 30. Todesjahr (2007) getextet: " 'Die Zeit' wagt den Satz: 'Einer wie Bloch fehlt uns heute. ' [...] Zu Punkt 1 [Pazifismus] findet sich in der 'Basler Zeitung' am 15.8. [2007] in einem Bericht über Venedig und den Monte Verità der erfreuliche Verweis: 'Vor und während des Ersten Weltkrieges trafen sich dort die Pazifisten, Verweigerer, Emigranten und Flüchtlinge [Heimatlose!] aus den kriegführenden Staaten, etwa Hans Arp, Hugo Ball, Ernst Bloch und Hermann Hesse. ' Lob für diese Schweizer Tradition." Und Dank an Gerhard Zwerenz, denn so sind wir am Ende doch wieder über Bloch und Hesse beim leidigen Heimat-Thema angekommen.
zum Beitrag15.08.2024 , 08:12 Uhr
Hier sollte eigentlich meine Antwort stehen auf die Bezeichnug "Großmeister aller Schwurbelphilosophen" für Ernst Bloch mit dem Hinweis darauf, dass ganz am Emde von "Das Prinzip Hoffnung" von der 'Heimat' die Rede ist, die unsereinem "in die Kindheit scheint" - und nicht, wie fälschlich zitiert, "in der Kindheit". (Der Artikel bzw. Kasus, richtig gesetzt, verweist auf den utopia-Gedanken des vermeintlichen Schwurblers bzw. auf das Geschwurbel dessen, der hier vermutlich absichtlich falsch zitiert...)
zum Beitrag13.03.2024 , 19:39 Uhr
Da lese ich in einem Leserkommentar: "die meisten lehrer waren unausgebildete, unfähige alte knacker, die nach dem Krieg versorgt werden mußte[n] mit einträglichen posten." Wir hatten in den 50ern z.B. auch so einen, der seinen Soldatenmantel an den Kartenständer hing und uns seitenweise aus der französischen Grammatik abschreiben ließ - und uns ständig versicherte, "la tour Eiffel est le monument le plus important du monde..." In meinen Augen und denen vieler Gleichaltriger war das ein armer bemitleidenswerter Kriegsinvalider. Ob der einen einträglichen Posten hatte? Ich wage es zu bezweifeln. Mein erster Englischlehrer hatte sein Anglistikstudium als U-Boot-Kapitän beendet. Heute spräche man wohl von einem Quereinsteiger. Trotzdem (oder gerade deswegen?) bin ich später Fremdsprachenlehrer geworden. Dass jemand, der wie ich in der unmittelbaren Nachkriegszeit in die Schule ging (?), sich derart gehässig über damalige Verhältnisse äußert, finde ich fast noch gedankenloser als das ewig gleiche Pauschalurteil in dem anderen Beitrag, unsereiner habe doch bei der Berufswahl bloß "die 3 Monate Jahresurlaub im Kopf" [gehabt?]. Ach ja, da muss ich dann an den Spruch meines eigenen Vaters denken: "Na, haben die Herren [!] Lehrer schon wieder einen Feiertag...?"
zum Beitrag01.03.2024 , 13:30 Uhr
Der Arbeitsgemeinschaft [ökologisch orientierter] bäuerlicher Landwirtschaft zufolge hat Kanzler Scholz die beiden grünen Minister überstimmt zugunsten der Agrarindustrie und der Ernährungswirtschaft. Gleichwohl ertönen von allen anderen ähnlich Orientierten, von Greenpeace und WWF bis zu jenen, die sich für die wahren, richtigen und besseren Grünen halten, die sattsam bekannten Schmählieder: O hängt - nein, haltet - sie auf...! Was aber soll man/frau/wahlmenschlein davon halten? Ich für meinen (gewiss unmaßgeblichen) Teil möchte da nicht mitsingen, sondern all diese Schmählinge bloß ganz bescheiden fragen, ob sie nicht auch den Spruch kennen: Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass! - Oder auf "wunschgrün" übersetzt: Schütz mir das Klima und die Natur, aber so, dass es keiner merkt...
zum Beitrag29.02.2024 , 10:01 Uhr
Den bisher stimmigsten taz-Kommentar (in meinen Augen) zu dem Thema hat Frau Junge geliefert (in "Eiskalter Schauder"), wenn sie sagt: "Man kann nun sogar annehmen, die Aussage von Macron sei das Eingeständnis, dass sie [französische Truppen] schon vor Ort sind. Aber das erklärt noch nicht, weshalb [...] gleich mehrere Länder Bodentruppen nicht mehr ausschließen wollen." Relativ gesichert scheint auch die Anwesenheit britischer Akteure in der Ukraine. Anton Hofreiter vermeidet es, wenn ich richtig sehe, von roten Linien zu sprechen - weil er, so vermute ich, nur zu gut weiß, dass derlei Feinsinnigkeiten für Putin ohnehin nur Ausdruck westlicher Schwäche sind - seine Kriegswalze hat bisher sämtliche faktischen und virtuellen Linien ignoriert. Und nach Lage der Dinge wird ihn wohl nichts mehr daran hindern, in Transnistrien und womöglich Moldawien einzumarschieren.
nur zu gut weiß, dass Putin sich nicht um solche Feinsinnigkeiten schert. Auch nicht im Blick auf Transnistrien/Moldawien
zum Beitrag27.02.2024 , 13:39 Uhr
Für mich als ortsfremden taz-Leser ist dieser Bericht die Fortsetzung der "Schlammschlacht um Weideprojekt" vom Oktober letzten Jahres: der NABU im Konflikt mit Partikularinteressen, für die sich besonders ein Einzelkämpfer mit teils inadäquaten Begriffen wie "Baumterror..." stark macht. Und die so oder so schützenswerte Gegend im Landkreis Aurich, um die es hier geht, wird als 'Meeder' bezeichnet - vielleicht deshalb, weil es dort etwas zu 'mähen' gibt? Und von daher scheint es eher um Bodenbrüter zu gehen... Demnach hätte nach meiner Logik der NABU wohl recht, dort Bäume zu Fällen, wo sie nun einmal nicht hingehören. Nun könnte ich sagen, die Leute vor Ort werden's schon irgendwie richten. Es gibt aber Hinweise auf ideologische Verhärtungen, wenn z.B. in einem Leserkommentar vom Oktober der NABU ironisch als 'grüne NGO' denunziert wird, die ja 'immer recht habe' - und wenn jetzt im Februar von jenem Einzelkämpfer gesagt wird, seine Devise laute: "Die da oben, die mal wieder alle unter einer Decke stecken..." So kommen wir, glaube ich, nicht weiter.
zum Beitrag25.02.2024 , 10:54 Uhr
Frau Klöpper hat ganz klar ihre Quellen benannt: Ein Zitat der deutschen Vorsitzenden des Montessori-Bunds, eine Rezension in der NZZ und last not least die neueste Veröffentlichung einer österreichischen Wissenschaftlerin - mehr als genug, um "fündig zu werden". Und sie hat ausdrücklich die reformpädagogischen Verdienste von M.M. bestätigt. Was verlangen Sie eigentlich noch von einem 'Kommentar' - er ist per definitionem ein Kommentar und kein Ansatz etwa zu einer Dissertation.
zum Beitrag24.02.2024 , 20:17 Uhr
Zu bedenken wäre vielleicht auch (da wir's mit der christlichsten unserer Parteien zu tun haben), und da es der Herr bekanntlich den Seinen im Schlaf eingibt: "Erwache!" Und wer schon, wenn nicht Deutschland...
zum Beitrag24.02.2024 , 14:32 Uhr
Möchte nicht ausufern, nur behördliche Parallelen andeuten: Meine Frau, Chilenin, verfolgt im Internet chilenische und spanische Pressemitteilungen. Neulich: Junger Spanier, lebt seit 20 Jahren unter uns (spricht womöglich besser Deutsch als manche/r Bio-Deutsche/r...), möchte deutschen Pass erwerben (aus naheliegenden Gründen) - resigniert angesichts der tragikomischen Rechtslage... Meine Frau, zusammen mit mir in 1996 in D eingereist (als ich vom Auslandsschuldienst zurück kam) versucht jetzt sich Einbürgerung zu lassen, braucht dazu erst die Billigung des BAMF, vorzulegen bei der örtlichen VHS, um einen Einstufungstest zu machen, der vielleicht im März stattfinden wird, damit sie... Ach ja. Stichwort BAMF: Ich selbst, D- und DaF- Lehrer, habe (freiwillig-unentgeltlich) den zu uns Gekommenen auf dem sog. flachen Land nach Erwerb eines Führungszeugnisses bei den ersten Schritten geholfen und wollte, als es im Dorf keine Zugewanderten mehr gab, meine Dienste via BAMF anbieten (weil solche Sprachhelfer angeblich dringend gesucht wurden) - und habe am Ende entnervt das Handtuch geworfen.
zum Beitrag17.02.2024 , 08:59 Uhr
"Die Sowjetunion hatte vorgeführt, wie mit Menschen zu verfahren sei, die nicht ins vermeintlich 'Normale' passen. Die Enkel der damaligen Henker..." leben, so möchte ich dieses fundamentale Statement ergänzen, mitten unter uns. Auch ihre (un)geistigen Enkel, die sich als vermeintlich 'alternativ' und 'altlinks' verkleidet haben. Brecht: "Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch." Der Satz betrifft links- und rechts-Faschisten samt ihrer Helfer und Henker gleichermaßen.
Kommentar gekürzt, bitte halten Sie sich an die Netiquette.
Die Moderation
zum Beitrag16.02.2024 , 21:58 Uhr
Ein Verbum fehlt (in meinem Leserkommentar): Es muss heißen "wie der örtliche Bankfilialleiter verdient".
zum Beitrag16.02.2024 , 18:01 Uhr
In einem der Beiträge ist zu lesen: "VW Vorstände haben immer behauptet, dass sie die Gehälter samt Boni verdienen, weil sie so viel Verantwortung tragen." Das erinnert mich an eine Anekdote aus meiner Lehramtszeit, als ich meine Schüler*innen fragte, ob sie es denn richtig fänden, dass unser Chef (der eine Schule mit über 1000 Sch. und an die 100 L. leitete) nur halb soviel wie der örtliche Bankfilialleiter - der trage ja auch eine viel größere Verantwortung, so die spontane Antwort. Professor Butterwegge ist in der Sache nicht zu widersprechen, aber ich wundere mich schon ein wenig, dass Habeck als "Türöffner" für (Lindners) Soli-Morgengabe herhalten soll. Freilich, es passt wohl zum aktuellen Mainstream "Immer feste druff..."
zum Beitrag16.02.2024 , 17:24 Uhr
Der zum Schein heilige Hubert ist so etwas wie die vulgäre Ausprägung des Landesvaters St. Markus, so dass beinahe von Markus vulgo Hubert gesprochen werden könnte. Für das Vulgäre ein Beispiel von Hubert: "Die hom jo den Orsch offen..." (Mit "die" ohne nachfolgendes Subjekt wird gewöhnlich - oder eben vulgo - der politische Gegner bezeichnet. Mit dem Zwischenvokal 'o', der phonetisch genau zwischen 'o" und 'a' changiert, also etwa wie in englisch 'what', der aber nur dort auftritt, wo sonst im Deutschen 'a' anzusetzen wäre, und so weiter.) Das Lateinwort 'vulgus' heißt zwar soviel wie das alte deutsche 'folc', nämlich ungefähr 'größerer Haufen', das eine hat aber etymologisch nichts mit dem anderen zu tun, sodass Übereinstimmungen eher zufällig und so weiter. Das alles ist sehr niederbairisch ('i' statt 'y' im sprachwissenschaftlichen Sinn). Eine aus Landshut, der Hauptstadt Niederbayerns gebürtige Kollegin, zu der ich einmal sagte, wir hätten Aussicht, zwischen Donau und Inn eine neue Bleibe zu finden, beschwor mich, davon Abstand zu nehmen, denn dort würden wir nicht lange bleiben können... Aber natürlich gibt es dort ja nicht nur Hubert Aiwanger und viele Seinesgleichen und so weiter und so weiter, sondern beispielsweise auch den gebürtigen Niederbayern Django Asül.
zum Beitrag15.02.2024 , 19:47 Uhr
Für mich ist dieser Dr. Markus Söder das Musterbeispiel dafür, dass auch jemand mit Gymnasium, Studium der Rechte und Doktortitel völlig ungebildet und auch im ursprünglichen Wortsinn ungezogen (und das heißt: von ganz schlechten Umgangsformen) sein kann - und gerade deshalb denen, die ihm bedingungslos Gefolgschaft leisten, so großartig vorkommt. Hinzu kommt das ungezügelte Bedürfnis mancher in Franken (in Söders Fall in Nürnberg) Geborenen, die glauben, sie müssten sich womöglich "noch bayerischer" aufführen als die Bayern selber - um irgendwelche Minderwertigkeitsgefühle zu kompensieren. (Ich selbst bin auch Franke von Geburt, obwohl von thüringischen Eltern. Insofern bringen mich Söders Ausfälle immer wieder zum Fremdschämen.)
zum Beitrag15.02.2024 , 09:20 Uhr
Von dem, was Merz gestern in Apolda/Thüringen (ihm zufolge der größte politische Aschermittwoch nördlich der Mainlinie) rhetorisch abgeliefert hat, nur soviel: Es gehe jetzt zuerst um Freiheit, nicht um Frieden, denn "Frieden gibt es auf jedem Friedhof." (Stilmittel der Allitteration, bekannt etwa durch Friede, Freude, Eierkuchen...) Der musikalische Rahmen auf der Bühne wurde übrigens durch 'Die anonymen Musikaliker' [sic] geliefert - nomen est omen: als ob sie am liebsten unerkannt geblieben wären. Wer wollte ihnen das verübeln?
zum Beitrag14.02.2024 , 16:39 Uhr
Die krumme Fichte aus dem Sauerland und der Klempner der Macht... Der erste Ausdruck ist mir, ich gestehe es, nicht geläufig, er scheint mir aber eher mit "krummen Sachen" (deretwegen einer hinter die Fichte geführt wird) als mit "sich krumm arbeiten" zu tun zu haben. Der zweite hingegen könnte doch so etwas wie ein rhetorisches Kuckucksei sein: "klammern/Klammerer" und "klempern/Klemperer" sind ganz ähnliche Vögel. Als Merz aber den "Klammerer" schon im Schnabel hatte und ihn in sein Satz-Nest betten wollte, drohte er sich zu verhaspeln, weil er das verflixte "an" nicht mitbedacht hatte - und so wechselte er flugs das Nest - und kam zu dem falsch abgelegten "Klempner". AUW-EI-OW-EI !
zum Beitrag13.02.2024 , 17:40 Uhr
(Ist nicht besserwisserisch gemeint:) Das sehr geläufige Heine-Zitat bezieht sich nur indirekt auf ein Deutschland, wie es vermeintlich immer schon war, sondern direkt auf die Mutter Heines...
zum Beitrag13.02.2024 , 17:01 Uhr
Kleine Richtigstellung: Das von mir an den Anfang (meines Beitrags) gestellte Zitat stammt nicht von Frau Akrap, sondern von AL DENTE, also dem von hier aus übernächsten Beitrag.
zum Beitrag13.02.2024 , 13:56 Uhr
"Wenn man alle Mitglieder einer Gesellschaft gleichberechtigt beteiligen will, dann muss auch ein moralischer Konsens ausgehandelt werden." Hoffentlich nicht, denn wenn wir den erst noch aushandeln müssen, haben wir den inneren Kompass, der uns seit der Epoche der Aufklärung leiten soll, längst verloren. Es geht hier nicht um irgendeine Moral (Und die Moral von der Geschicht...), sondern um unser Gewissen. Jeder für sich und alle für einen. Es geht um unser aller Menschenrechte. Und um darüber reden zu können, bedarf es des mündigen Bürgers, und natürlich auch der mündigen Bürgerin (die dem Vordenker Kant vor 250 Jahren noch kein Begriff war). Selbstständiges, vom Gewissen geprüftes und geleitetes Denken ist hier gefragt - und das ist leider nicht zum Nulltarif zu haben, sondern verdammt unbequem.
zum Beitrag12.02.2024 , 16:26 Uhr
Feucht-fröhlich-frei zum Rosenmontag:
Die F.D.P. ist fabelhaft Nicht grün nicht schwarz nicht blau nicht rot Nur schade dass sie in der Not Nicht die Alleinregierung schafft
zum Beitrag11.02.2024 , 13:35 Uhr
Wikipedia zufolge ist "der eine" auch schon 77.
zum Beitrag11.02.2024 , 13:05 Uhr
Richtig. Das sehe ich alles genauso. Als jemand, der beinahe so alt ist wie Joe Biden, habe mein Gedächtnis spontan ein wenig getestet und kann nur sagen: mir ist das Datum, an dem mein Sohn von mir gegangen ist, "entschwunden" bzw. mein Gedächtnis blockiert geradezu den Zugriff, während ich kein Problem habe, seinen Geburtstag abzurufen ebenso wie denjenigen meines Vaters, meiner Mutter (Tag-Monat-Jahr) oder anderer wirklich Nahestehender, aber nicht mehr deren Todesdaten. Ich glaube fast, c'est la vie.
zum Beitrag11.02.2024 , 09:17 Uhr
Wenn ich Thomas Laschyk richtig verstehe, sollen wir von der Wahrheitsfindung via Faktencheck Abstand nehmen und uns stattdessen mehr mit den Themen, Narrativen und Forderungen der extrem rechten Ideologie beschäftigen sowie "der trägen Politik und den trägen Medien mehr Druck machen", denn es sei "wichtiger denn je, dass ordentlicher Journalismus und Fakten den Diskurs dominieren". Ich versuche - durchaus mit heißem Bemühn - die wohl gutgemeinte Botschaft, oder sollte ich besser sagen "message" zu fassen und richtig zu verstehen. Ich muss aber gestehen, dass ich damit vorerst nicht weit komme, auch weil ich (altersbedingt?) zu einer ganzen Reihe von Begrifflichkeiten persönlich keinen Zugang habe bzw. weil sie mir auf Anhieb nichts sagen, solche wie "viral gehen (lassen)" oder "Tribalismus" in diesem Kontext (obwohl ich zu wissen glaube, was "viral" und lat. "tribus" bedeuten...). Wie könnte dem Fußvolk der Gutwilligen wie mir geholfen werden? Ich meine das durchaus nicht ironisch.
zum Beitrag10.02.2024 , 09:05 Uhr
Man sollte sich lieber nicht äußern über einen :Fall über den man am besten schweigt, vor allem weil man nichts weiß". Richtig. Man sollte dann aber auch keine pastorale Exegese "unabhängig" davon nachschreiben. Schon die Ausgangsthese ("Wir leben in einer Gesellschaft, in der viele Menschen ihre eigenen Opfer sind.") ist doch viel zu banales Kanzeldeutsch und vergleichbar den allwissenden Politikersprüchen vom Typ "Wir leben in einer Zeit, in der...". Eine solche These ist nicht stichhaltig, denn sie lässt sich beliebig auf alle Zeiten und Gesellschaften beziehen. Zur Begründung dieser These wird, soweit ich sehe, der Einfachheit halber bloß der menschlich-allzu- menschliche "Geltungsdrang" herangezogen. Auch das war vermutlich in anderen Epochen unserer Sozialgeschichte nicht anders. Aber was hat in diesem Kontext bitte die "Schule" verloren - mit dem Exkurs "da gibt es keinen Geltungsdrang"? Schuster, bleib bei deinen Leisten. .
zum Beitrag09.02.2024 , 09:08 Uhr
Hier möcht ich keine Lanze brechen - Ich müßte mich ja sonst erbrechen.
Ein bisschen 'Redewendung' (die den meisten der Jüngeren wahrscheinlich gar nicht mehr geläufig ist...) und ein bisschen 'überreicher Reim' (was ihnen wahrscheinlich auch kein Begriff mehr ist...).
Aber Spaß beiseite. Wegen der in unseren Talkshows (sagt man/frau so?) nicht vorhandenen Rhetorik, und wegen der ausbleibenden Dialektik obendrein - also auf gut (süd)deutsch wegen dem ganzen Schmarrn habe ich es mir längst abgewöhnt, solche TV-Sendungen, die von wem auch immer nächtlich lanciert werden, in Wort und Bild zu verfolgen. Es lohnt sich nicht. Ich werde dabei immer nur daran erinnert, dass ich wie alle anderen auch dafür zu bezahlen habe, und zwar im doppelten Wortsinn: einerseits mit Geld und andererseits mit dem Gefühl der Ohnmacht gegenüber all diesen toxischen Medienmächten (oder besser Mediennächten...) à la Lanz.
Nein, danke.
zum Beitrag08.02.2024 , 19:28 Uhr
Inzwischen habe ich mich informiert und, wie es im Amtsdeutsch heißt, zur Kenntnis genommen, dass in Bremen und Schleswig-Holstein Landräte nicht von den Bürger*innen gewählt werden. Manchmal frage ich mich schon, in was für einer bzw. wie verfassten Demokratie wir eigentlich leben. Anders herum: Als bisweilen belächelter Bürger von Bayern (wo erst kürzlich zwei AfD-Richter von der Staatsregierung regelrecht ins Amt gehievt worden sind...) fühle ich mich fast genötigt, milde zurückzulächeln.
zum Beitrag08.02.2024 , 13:20 Uhr
Ich gehe natürlich davon aus, dass auch ein Landrat sozusagen plebiszitär und geheim und nicht durch Delegierte gewählt wird - oder ist das in S-H etwa nicht so?
zum Beitrag08.02.2024 , 13:14 Uhr
Mag sein, dass ich dieses Verwirrspiel um die Landratswahl im hohen Norden nicht richtig auf die Reihe bringe, weil mir der nördlich-kühle Blick oder Durchblick fehlt - aber bitte: seit wann verhält es sich denn eigentlich so, dass man hinterher, will sagen nach der Wahl, die Wählerstimmen für diese oder jene Kandidat*innen genau dem jeweiligen "Stimmvieh" zuordnen kann? Es soll doch sogar schon vorgekommen sein, dass in demokratischen Wahlen eingetragene Parteimitglieder gegen "ihre*n" Kandidat*in und für die/den anderen gestimmt haben. Na und? P.S. Und hält man/frau das Wahlvolk denn für so bescheuert. dass es sich am Ende, also nach der Wahl, für die pseudodemokratischen Verlautbarungen aus den Reihen der Demokratiefeinde (AfD) ernsthaft interessiert?
zum Beitrag31.01.2024 , 12:28 Uhr
@HIERBAMALA Danke für diesen Beitrag! (In der Sache in Wahrheit hierbabuena...)
zum Beitrag30.01.2024 , 20:39 Uhr
Wohl wahr: "Im Unterbewusstsein wird es sicherlich auch bei den Nachgeborenen noch etwas von diesem Schuldbewusstsein geben, aber gerade durch dessen Verdrängung wendet sich das Mitgefühl eher von den Juden ab als ihnen zu." Und das führt zu unserer reflexartigen Schuldabwehr, sodass wir erst gar nicht zur Besinnung kommen. Natürlich hat der sogenannte Normalbürger in seinem Leben kaum oder zu selten die Chance, über das zu reflektieren, was den jüdischen Mitbürgern vor und nach 1933 von "anderen" Deutschen tatsächlich angetan wurde. Reflexartig wehrt er die "Auschwitz-Schuldkeule (Martin Walser...) ab. Wer sich als Schüler*in zum Besuch eines KZs "gezwungen" gesehen hat, wird sich auch später nicht auf Besinnung und Empathie einlassen. Vielleicht sollte in der Schule ja einmal versucht werden, nicht nur mit dem unfassbaren Holocaust-Geschehen zu konfrontieren. In Franken, wo ich wohne, gibt es in nicht wenigen Dörfern immer noch verlassene jüdische Friedhöfe und Synagogen, und dort finden sich oft auch in Wort und Bild Zeugnisse des schon um 1900 in Auflösung begriffenen Landjudentums. Das waren kaum Bauern, sondern armselig lebende Landarbeiter, kleine Viehhändler - kleine Leute eben. Aber sie waren auf ihre Art jahrhundertelang integrierender Teil der Dorfgemeinschaften gewesen. (Bezüge zu heute...) Wer weiß noch etwas von diesen einstigen "jüdischen Mitbürgern"? Und von deren Nachfahren? Von ihnen gehört zu haben könnte vielleicht dazu beitragen, unser "Unbeteiligtsein" oder unseren aggressiven Umgang mit Juden im Allgemeinen und Israel im Besonderen zu überdenken.
zum Beitrag29.01.2024 , 10:52 Uhr
Und wieder schleicht sie um die Ecke, die ach so schöne Nostalgia (den Hinkefuß wohlweislich unter ihrer schearzen Robe verbergend). Wer sich unter 'rechten Räumen' auf Anhieb nichts vorzustellen vermag, der/die klicke einfach auf den entsprechenden roten Link im Interview und dann zum Beispiel auf das Video zum Berliner Walter-Benjamin-Platz. Ist wirklich sehr aufschlussreich.
zum Beitrag28.01.2024 , 19:14 Uhr
Nostalgie ist - sinngemäß - ein Herbeisehnen von Vergangenem (Wikipedia). Und nach Wilhelm Reich sind die Menschen nicht vom Faschismus getäuscht worden, sondern sie haben ihn herbeigesehnt. In einigen Gegenden Deutschlands, in denen die Arbeiterbewegung einmal mächtig war, ist der Faschismus und nach ihm sein Halbbruder, der Stalinismus, besonders gründlich zu Werke gegangen. Dort haben aber deren Enkel, wie jetzt offenkundig wird, heute besonders leichtes Spiel, weil die falsche Nostalgie vielen den Blick trübt. Kein Wunder, denn der zeitliche Abstand zu dem, was im Namen der einen nach 1933 und der anderen nach 1945 geschah, ist einfach zu groß geworden. Die Deportation und die Massenvernichtung nach 1933 kenne ich selber nur aus zweiter Hand durch Aufsuchen von KZs. Die vergleichsweise milde Menschenverachtung derer nach 1945 kenne ich dagegen aus eigener Anschauung: In den 50er Jahren reisen wir jeden Sommer zu den Verwandten in einem kleinen Ort relativ grenznah in Thüringen - bei der rigorosen Gepäckkontrolle im Ersten deutschen Arbeiter- und Bauernstaat die Fahnen und Bänder der großen Sprüche mit Marx, Lenin und Stalin (virtuell: Putin) und dröhnenden Lautsprechern... Jahre später die Auszeichnung eines weitläufigen Verwandten zum Verdienten Arzt des Volkes im Alexander-Puschkin-Kultursaal... Und am Ende in den 70ern die Szene beim letzten Familienfoto, als mein Cousin seiner kleinen Tochter die Tafel Schokolade verwehrt, die ihr mein Bruder zustecken will: "Gib das dem Klassenfeind zurück!" Wer sich immer noch nach diesem oder jenem Vergangenen zurücksehnt, dem empfehle ich die Lektüre der 'Ästhetik des Widerstands' von Peter Weiss. Oder als leichtere Kost zum Einstieg 'Sansibar oder der letzte Grund' von Alfred Andersch.
zum Beitrag18.01.2024 , 13:35 Uhr
Erneut grinst das Bürokratiemonster hämisch und möchte sich dem Lieferkettengesetz in den Weg stellen... Mich würde aber im Gegenteil interessieren, warum dieses Monster sich als derart zahnloser Tiger erweist, wenn es um die Lieferung westlicher, also auch deutscher Elektronikbauteile an russische Drohnenfabrikanten geht.
zum Beitrag15.01.2024 , 14:41 Uhr
Kleiner Zwischenruf:
Wie ich schon an anderer Stelle gesagt habe, bin ich längst aus der Kirche, in meinem Fall aus der evangelisch-lutherischen, ausgetreten. Das bedeutet aber nicht, dass ich mir keine Gedanken mehr über Gut und Böse machen würde. Tatsächlich bin ich sehr enttäuscht, dass man es für zeitgemäß hält zu sagen: "und erlöse uns von dem Bösen". Luther, dessen Verächtlichmachung der Juden und Gegnerschaft zu Müntzer mir gewaltig gegen den Strich geht, hatte mit seiner Sprachmächtigkeit zu recht gesagt: "und erlöse uns von dem ÜBEL". Denn dieses Wort übersteigt bei weitem den bloß moralischen Horizont des "Bösen" und meint auch Krankheit und Tod, unsere ganze menschliche Begrenztheit und in großem Umfang angeborene Bösartigkeit - unser Menschsein eben.
Von daher würde ich Florian Schroeders "Relativierung des Bösen" durchaus zustimmen.
zum Beitrag14.01.2024 , 09:26 Uhr
Eine kleine Randbemerkung: Bei den Blockaden von Autobahn-Ein- und Ausfahrten sind ja derzeit, so z.B. auch in Bayern (wo der Innenminister anfänglich tönte, so etwas werde die bayerische Polizei zu verhindern wissen) nicht bloß Trecker beteiligt, sondern auch große "Speditionsfahrzeuge". Die werden das ja nicht ohne Billigung ihrer Arbeitgeber tun, oder? Bereits vor einem halben Jahrhundert haben am anderen Ende der Welt (Chile) die transportistas, angestachelt durch die rechtsgerichteten Medien, wesentlich zum Sturz der sozialistischen Regierung Allendes (durch einen Militärputsch) beigetragen. (Lokführer nicht, weil damals auf der einzigen Nordsüdstrecke Züge nur stellenweise fuhren. Bauern auch nicht, weil sie damals noch nicht über schweres Gerät verfügten.) Chile von vor 50 Jahren kann man natürlich nicht entfernt mit Deutschland heute vergleichen, und irgendwie denkbare Parallelen mit der aktuellen Wirklichkeit hierzulande möchte ich lieber nicht in Betracht ziehen.
zum Beitrag13.01.2024 , 18:41 Uhr
Er wird uns unvergesslich bleiben, dieser Hauptbahnhof Hannover, wo wir im letzten Sommer unfreiwillig strandeten, weil die Bahn es so (nicht?) haben wollte, frühmorgens, und überhaupt keine öffentlich zugängliche Toilette finden konnten, viel später erst in einem endlich geöffneten Schnellimbiss gegen Bezahlung... und wo zwei von der Streife auf meinen Kommentar, das sei ja so was von "bescheiden", lächelnd entgegneten: "Tja, das könn'Se laut sagen, einfach beschissen. So ist das hier." Ehrlich, ich hätte das nie für möglich gehalten.
zum Beitrag13.01.2024 , 14:28 Uhr
Nach- oder Blütenlese aus den Selbstdarstellungen der Vorstandschaft eines obskuren Sprachschützervereins: Silke Schröder sagt von sich, sie schreibe "für Medien wie die Jüdische Rundschau" - eine rechtslastige Monatsschrift (so Sh. Stein und M. Zimmermann), die dem Politikwissenschaftler L. Rensmann zufolge mit der AfD sympathisiert. Regine Stephan war bis 2018 bei der CDU und ist nach eigenem Bekunden "seit November 2020 Mitglied des Kreistages Siegen-Wittgenstein für die AfD." Sabine Mertens leitet die AG Gendersprache und verantwortet, wie sie sagt, "vielerlei Maßnahmen gegen die eskalierende sprachliche Nötigung [und] berät und ermutigt juristische Schritte gegen Gendernötigung". Oliver Baer gibt sich zunächst "parteipolitisch neutral", versteht jedoch sinngemäß den Unmut der Wähler gegen die Gewählten, ist aber natürlich "weit entfernt von der Welt der AfD" und fährt fort: "Im Grunde wären mir die Grünen sympathisch, hätten sie nicht den naiven Glauben, die Welt würde gerechter, wenn wir die Sprache verändern."
Darf, ja muss man da nicht fragen, in welcher Parallelwelt er und die anderen Vordenker*innen leben oder wes Geistes Kind sie und ihr ganzer Vereinsklüngel eigentlich sind?
zum Beitrag11.01.2024 , 14:48 Uhr
"Allein, mir fehlt der Glaube..." Obwohl oder gerade weil ich der Kirche verbunden aufgewachsen bin, in einem Städtchen, wo es außer einem Kino und der christlichen Jungschar kein soziales oder Freizeitangebot gab. Und da erlebte ich ein Pfingsttreffen mit einem Erweckungsprediger und erinnere mich noch daran, wie in einer Mondnacht im Wald, wohin wir mit Fackeln gezogen waren, die "von Gott Erweckten" niederknieten und, ihre Sünden bekennend, Jesus als ihren Herrn und Meister anriefen... Mich fasste dieser hohle Zauber nicht an, zum Glück. Sonst wäre ich heute, wer weiß, vielleicht auch ein Evangelikaler. Einer wie jener Pfarrer, der in den 70ern bei uns aufkreuzte, kurz nach der Taufe unseres Sohnes, um uns wegen dessen "Erbsünde" zu einer Art exorzistischem Ritual zu überreden - da bin ich dann doch lieber aus der Kirche ausgetreten. Seitdem sage ich: Lasst die anderen glauben, was sie glauben wollen oder glauben müssen, aber verschont mich bitte damit und versucht nicht, mich zu MISSIONIEREN, denn "mir fehlt der Glaube..."
zum Beitrag09.01.2024 , 19:01 Uhr
@RERO: "Rassismus ist keine Frage von Bildung. Eher eine Frage, ob man das Gemeinsame in den Vordergrund stellt oder das Trennende " - einverstanden, aber wann, wo und wie? Nur bei sich bietenden Gelegenheiten, das wäre wohl letztlich ein Rekurs auf die sogenannte Herzensbildung, aber das war einmal... Von Bildung habe ich nicht gesprochen, auch nicht von sprachlich irgendwie antiquierten Texten, sondern bewusst von (Text-)Auszügen. Wie wär's zum Einstieg mit diesem Statement (ohne gleich zu verraten, von wem es stammt): "Als Gymnasiasten haben wir die ganze Philosophie gelernt: Kant, Hegel, Heidegger. Aber wir haben niemals davon gehört, dass rassendiskriminierende Fragen ihr Denken durchzogen haben." Und dann würde ich die Schüler*innen raten lassen, was für ein Mitmensch so etwas wohl gesagt haben könnte, usw.
zum Beitrag09.01.2024 , 12:24 Uhr
Das Interview mit Messan Tossa sollte meiner Meinung nach in deutschen Schulbüchern (oder besser noch in entsprechendem online-Material) wiedergegeben werden. Ob im Bereich (Kultur- oder Kolonial- oder Literatur-)Geschichte, Religion oder Gemeinschaftskunde oder wo auch immer das Thema Rassismus zu verorten ist. Und da würde man vielleicht merken, dass diesem grundwichtigen Thema überhaupt erst ein angemessener "Ort" in unserer schulischen Erziehungsarbeit eingeräumt werden müsste (denn anders brächten wir langfristig die rassistischen Vorurteile wohl nicht aus den Köpfen der Nachwachsenden...). Das liefe dann darauf hinaus, in der Sekundarstufe Auszüge aus Kants relativ populärer Schrift "Was ist Aufklärung?" und anderen vergleichbaren Artikeln von Lessing oder Mendelssohn Texte wie den von Tossa an die Seite zu stellen, womöglich auch von Amo.
zum Beitrag03.01.2024 , 13:11 Uhr
Alle haben wir uns unserer menschenverachtenden Gleichgültigkeit zu schämen - ich selber auch mit meinen 80 Jahren. Das bisschen Demonstrieren mit und ohne Böll in Mutlangen, Bonn, Wackersdorf oder sonstwo hat nicht bewirkt, dass unser Land am Ende einen Deut menschenfreundlicher geworden wäre. Stattdessen dieser unsägliche Jargon von der "beachtlichen Verfolgungswahrscheinlichkeit", hinter dem sie doch grinsend aufscheint: die Fratze der lange Zeit für unwahrscheinlich erachteten Verfolgung der Endlösung in der Migrationsfrage. Und das alles im Jahr des 300. Geburtstags von Immanuel Kant - sorry, I can't. Oder mit Paul Celan: Der Tod ist ein Henker aus Deutschland.
rgon der "beachtliche Verfolgungswahrscheinlichkeit", mit dem die Endlösung der Migrationsfrage
zum Beitrag16.12.2023 , 09:19 Uhr
Wir leben in einer kleinen Marktgemeinde in Franken (weniger als 2500 Einwohner, verteilt auf zwei Dörfer). Es gibt hier mehr Trecker als landwirtschaftliche Betriebe und einen stattlichen Fuhrpark, wo man die neuesten Kraftprotze unter den bisher steuerbegünstigten Maschinen besichtigen und kaufen kann. Manche der örtlichen Wege und Straßen sind für diese modernen Dinos eigentlich nicht ausgelegt (darunter solche mit nur einem oder stellenweise gar keinem Gehsteig). Weil eines der Neubaugebiete (wo übrigens allen Unkenrufen zum Trotz unverdrossen weiter gebaut wird) nur über solche "Engpässe" zu erreichen ist, donnern neuerdings auch ältere und neuere dieser landwirtschaftlichen Maschinen durch die Gassen - um als Zulieferer von Baumaterialien nützliche Dienste zu tun. Oder man transportiert auch mal ein paar (Plastik-)Becher Kaffee aus dem örtlichen Supermarkt zu den hart Arbeitenden... Wir haben natürlich einen Bürgermeister von der CSU. Auch den einen oder anderen "Leerstand", eventuell sanierungsbedürftig, aber wir haben keine zu verteilenden Migranten.
zum Beitrag13.12.2023 , 19:23 Uhr
Mit den Stimmen der katalanischen und der baskischen Separatisten dem Bündnis der rechten PP und der rechtsextremen Taktgeberin VOX entgegenzutreten, das war die erklärte Absicht der spanischen Parlamentsmehrheit. Die Drohgebärde, heute, des verhinderten EU-Führers Weber Im EU-Parlament, er und die Seinen würden in Spanien Rechtsstaatlichkeit und Gewaltenteilung wiederherstellen, ebenso wie in Polen und Ungarn, ist nicht nur ein Fauxpas wie manch anderer aus den Reihen der CSU. Sie ist vielmehr Ausdruck bayrisch-deutscher Ignoranz und Überheblichkeit. Schon vergessen, wie man den Verehrten Herrn Orban auf Kloster Banz hofierte? Müsste man, wenn man sich mit VOX gemein macht, nicht auch der Sprüche Abascals erinnern ("Chavez Maduro, Hitler und Sanchez" kürzlich im spanischen Parlament)? Und der drohenden Parallele durch das Konsortium CDU/CSU/AfD demnächst bei uns in diesem Theater, allen Brandmauern zum Trotz?
zum Beitrag11.12.2023 , 17:09 Uhr
"Noch ist Polen nicht verloren!"
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