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meine Kommentare
Auweiowei
Da lese ich in einem Leserkommentar: "die meisten lehrer waren unausgebildete, unfähige alte knacker, die nach dem Krieg versorgt werden mußte[n] mit einträglichen posten."
zum BeitragWir hatten in den 50ern z.B. auch so einen, der seinen Soldatenmantel an den Kartenständer hing und uns seitenweise aus der französischen Grammatik abschreiben ließ - und uns ständig versicherte, "la tour Eiffel est le monument le plus important du monde..." In meinen Augen und denen vieler Gleichaltriger war das ein armer bemitleidenswerter Kriegsinvalider. Ob der einen einträglichen Posten hatte? Ich wage es zu bezweifeln. Mein erster Englischlehrer hatte sein Anglistikstudium als U-Boot-Kapitän beendet. Heute spräche man wohl von einem Quereinsteiger. Trotzdem (oder gerade deswegen?) bin ich später Fremdsprachenlehrer geworden.
Dass jemand, der wie ich in der unmittelbaren Nachkriegszeit in die Schule ging (?), sich derart gehässig über damalige Verhältnisse äußert, finde ich fast noch gedankenloser als das ewig gleiche Pauschalurteil in dem anderen Beitrag, unsereiner habe doch bei der Berufswahl bloß "die 3 Monate Jahresurlaub im Kopf" [gehabt?]. Ach ja, da muss ich dann an den Spruch meines eigenen Vaters denken: "Na, haben die Herren [!] Lehrer schon wieder einen Feiertag...?"
Auweiowei
Der Arbeitsgemeinschaft [ökologisch orientierter] bäuerlicher Landwirtschaft zufolge hat Kanzler Scholz die beiden grünen Minister überstimmt zugunsten der Agrarindustrie und der Ernährungswirtschaft.
zum BeitragGleichwohl ertönen von allen anderen ähnlich Orientierten, von Greenpeace und WWF bis zu jenen, die sich für die wahren, richtigen und besseren Grünen halten, die sattsam bekannten Schmählieder: O hängt - nein, haltet - sie auf...! Was aber soll man/frau/wahlmenschlein davon halten?
Ich für meinen (gewiss unmaßgeblichen) Teil möchte da nicht mitsingen, sondern all diese Schmählinge bloß ganz bescheiden fragen, ob sie nicht auch den Spruch kennen: Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass! - Oder auf "wunschgrün" übersetzt: Schütz mir das Klima und die Natur, aber so, dass es keiner merkt...
Auweiowei
Den bisher stimmigsten taz-Kommentar (in meinen Augen) zu dem Thema hat Frau Junge geliefert (in "Eiskalter Schauder"), wenn sie sagt: "Man kann nun sogar annehmen, die Aussage von Macron sei das Eingeständnis, dass sie [französische Truppen] schon vor Ort sind. Aber das erklärt noch nicht, weshalb [...] gleich mehrere Länder Bodentruppen nicht mehr ausschließen wollen." Relativ gesichert scheint auch die Anwesenheit britischer Akteure in der Ukraine.
Anton Hofreiter vermeidet es, wenn ich richtig sehe, von roten Linien zu sprechen - weil er, so vermute ich, nur zu gut weiß, dass derlei Feinsinnigkeiten für Putin ohnehin nur Ausdruck westlicher Schwäche sind - seine Kriegswalze hat bisher sämtliche faktischen und virtuellen Linien ignoriert. Und nach Lage der Dinge wird ihn wohl nichts mehr daran hindern, in Transnistrien und womöglich Moldawien einzumarschieren.
nur zu gut weiß, dass Putin sich nicht um solche Feinsinnigkeiten schert. Auch nicht im Blick auf Transnistrien/Moldawien
zum BeitragAuweiowei
Für mich als ortsfremden taz-Leser ist dieser Bericht die Fortsetzung der "Schlammschlacht um Weideprojekt" vom Oktober letzten Jahres: der NABU im Konflikt mit Partikularinteressen, für die sich besonders ein Einzelkämpfer mit teils inadäquaten Begriffen wie "Baumterror..." stark macht. Und die so oder so schützenswerte Gegend im Landkreis Aurich, um die es hier geht, wird als 'Meeder' bezeichnet - vielleicht deshalb, weil es dort etwas zu 'mähen' gibt?
zum BeitragUnd von daher scheint es eher um Bodenbrüter zu gehen... Demnach hätte nach meiner Logik der NABU wohl recht, dort Bäume zu Fällen, wo sie nun einmal nicht hingehören.
Nun könnte ich sagen, die Leute vor Ort werden's schon irgendwie richten. Es gibt aber Hinweise auf ideologische Verhärtungen, wenn z.B. in einem Leserkommentar vom Oktober der NABU ironisch als 'grüne NGO' denunziert wird, die ja 'immer recht habe' - und wenn jetzt im Februar von jenem Einzelkämpfer gesagt wird, seine Devise laute: "Die da oben, die mal wieder alle unter einer Decke stecken..."
So kommen wir, glaube ich, nicht weiter.
Auweiowei
Frau Klöpper hat ganz klar ihre Quellen benannt: Ein Zitat der deutschen Vorsitzenden des Montessori-Bunds, eine Rezension in der NZZ und last not least die neueste Veröffentlichung einer österreichischen Wissenschaftlerin - mehr als genug, um "fündig zu werden". Und sie hat ausdrücklich die reformpädagogischen Verdienste von M.M. bestätigt. Was verlangen Sie eigentlich noch von einem 'Kommentar' - er ist per definitionem ein Kommentar und kein Ansatz etwa zu einer Dissertation.
zum BeitragAuweiowei
Zu bedenken wäre vielleicht auch (da wir's mit der christlichsten unserer Parteien zu tun haben), und da es der Herr bekanntlich den Seinen im Schlaf eingibt: "Erwache!" Und wer schon, wenn nicht Deutschland...
zum BeitragAuweiowei
Möchte nicht ausufern, nur behördliche Parallelen andeuten:
zum BeitragMeine Frau, Chilenin, verfolgt im Internet chilenische und spanische Pressemitteilungen. Neulich: Junger Spanier, lebt seit 20 Jahren unter uns (spricht womöglich besser Deutsch als manche/r Bio-Deutsche/r...), möchte deutschen Pass erwerben
(aus naheliegenden Gründen) - resigniert angesichts der tragikomischen Rechtslage...
Meine Frau, zusammen mit mir in 1996 in D eingereist (als ich vom Auslandsschuldienst zurück kam) versucht jetzt sich Einbürgerung zu lassen, braucht dazu erst die Billigung des BAMF, vorzulegen bei der örtlichen VHS, um einen Einstufungstest zu machen, der vielleicht im März stattfinden wird, damit sie...
Ach ja. Stichwort BAMF: Ich selbst, D- und DaF- Lehrer, habe (freiwillig-unentgeltlich) den zu uns Gekommenen auf dem sog. flachen Land nach Erwerb eines Führungszeugnisses bei den ersten Schritten geholfen und wollte, als es im Dorf keine Zugewanderten mehr gab, meine Dienste via BAMF anbieten (weil solche Sprachhelfer angeblich dringend gesucht wurden) - und habe am Ende entnervt das Handtuch geworfen.
Auweiowei
"Die Sowjetunion hatte vorgeführt, wie mit Menschen zu verfahren sei, die nicht ins vermeintlich 'Normale' passen. Die Enkel der damaligen Henker..."
leben, so möchte ich dieses fundamentale Statement ergänzen, mitten unter uns. Auch ihre (un)geistigen Enkel, die sich als vermeintlich 'alternativ' und 'altlinks' verkleidet haben.
Brecht: "Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch." Der Satz betrifft links- und rechts-Faschisten samt ihrer Helfer und Henker gleichermaßen.
Kommentar gekürzt, bitte halten Sie sich an die Netiquette.
Die Moderation
zum BeitragAuweiowei
Ein Verbum fehlt (in meinem Leserkommentar):
zum BeitragEs muss heißen "wie der örtliche Bankfilialleiter verdient".
Auweiowei
In einem der Beiträge ist zu lesen: "VW Vorstände haben immer behauptet, dass sie die Gehälter samt Boni verdienen, weil sie so viel Verantwortung tragen."
zum BeitragDas erinnert mich an eine Anekdote aus meiner Lehramtszeit, als ich meine Schüler*innen fragte, ob sie es denn richtig fänden, dass unser Chef (der eine Schule mit über 1000 Sch. und an die 100 L. leitete) nur halb soviel wie der örtliche Bankfilialleiter - der trage ja auch eine viel größere Verantwortung, so die spontane Antwort.
Professor Butterwegge ist in der Sache nicht zu widersprechen, aber ich wundere mich schon ein wenig, dass Habeck als "Türöffner" für (Lindners) Soli-Morgengabe herhalten soll. Freilich, es passt wohl zum aktuellen Mainstream "Immer feste druff..."
Auweiowei
Der zum Schein heilige Hubert ist so etwas wie die vulgäre Ausprägung des Landesvaters St. Markus, so dass beinahe von Markus vulgo Hubert gesprochen werden könnte. Für das Vulgäre ein Beispiel von Hubert: "Die hom jo den Orsch offen..." (Mit "die" ohne nachfolgendes Subjekt wird gewöhnlich - oder eben vulgo - der politische Gegner bezeichnet. Mit dem Zwischenvokal 'o', der phonetisch genau zwischen 'o" und 'a' changiert, also etwa wie in englisch 'what', der aber nur dort auftritt, wo sonst im Deutschen 'a' anzusetzen wäre, und so weiter.)
zum BeitragDas Lateinwort 'vulgus' heißt zwar soviel wie das alte deutsche 'folc', nämlich ungefähr 'größerer Haufen', das eine hat aber etymologisch nichts mit dem anderen zu tun, sodass Übereinstimmungen eher zufällig und so weiter.
Das alles ist sehr niederbairisch ('i' statt 'y' im sprachwissenschaftlichen Sinn). Eine aus Landshut, der Hauptstadt Niederbayerns gebürtige Kollegin, zu der ich einmal sagte, wir hätten Aussicht, zwischen Donau und Inn eine neue Bleibe zu finden, beschwor mich, davon Abstand zu nehmen, denn dort würden wir nicht lange bleiben können... Aber natürlich gibt es dort ja nicht nur Hubert Aiwanger und viele Seinesgleichen und so weiter und so weiter,
sondern beispielsweise auch den gebürtigen Niederbayern Django Asül.
Auweiowei
Für mich ist dieser Dr. Markus Söder das Musterbeispiel dafür, dass auch jemand mit Gymnasium, Studium der Rechte und Doktortitel völlig ungebildet und auch im ursprünglichen Wortsinn ungezogen (und das heißt: von ganz schlechten Umgangsformen) sein kann - und gerade deshalb denen, die ihm bedingungslos Gefolgschaft leisten, so großartig vorkommt.
zum BeitragHinzu kommt das ungezügelte Bedürfnis mancher in Franken (in Söders Fall in Nürnberg) Geborenen, die glauben, sie müssten sich womöglich "noch bayerischer" aufführen als die Bayern selber -
um irgendwelche Minderwertigkeitsgefühle zu kompensieren.
(Ich selbst bin auch Franke von Geburt, obwohl von thüringischen Eltern. Insofern bringen mich Söders Ausfälle immer wieder zum Fremdschämen.)
Auweiowei
Von dem, was Merz gestern in Apolda/Thüringen (ihm zufolge der größte politische Aschermittwoch nördlich der Mainlinie) rhetorisch abgeliefert hat, nur soviel:
zum BeitragEs gehe jetzt zuerst um Freiheit, nicht um Frieden, denn "Frieden gibt es auf jedem Friedhof." (Stilmittel der Allitteration, bekannt etwa durch Friede, Freude, Eierkuchen...)
Der musikalische Rahmen auf der Bühne wurde übrigens durch 'Die anonymen Musikaliker' [sic] geliefert - nomen est omen: als ob sie am liebsten unerkannt geblieben wären. Wer wollte ihnen das verübeln?
Auweiowei
Die krumme Fichte aus dem Sauerland und der Klempner der Macht...
zum BeitragDer erste Ausdruck ist mir, ich gestehe es, nicht geläufig, er scheint mir aber eher mit "krummen Sachen" (deretwegen einer hinter die Fichte geführt wird) als mit "sich krumm arbeiten" zu tun zu haben.
Der zweite hingegen könnte doch so etwas wie ein rhetorisches Kuckucksei sein: "klammern/Klammerer" und "klempern/Klemperer" sind ganz ähnliche Vögel.
Als Merz aber den "Klammerer" schon im Schnabel hatte und ihn in sein Satz-Nest betten wollte, drohte er sich zu verhaspeln, weil er das verflixte "an" nicht mitbedacht hatte - und so wechselte er flugs das Nest - und kam zu dem falsch abgelegten "Klempner". AUW-EI-OW-EI !
Auweiowei
[Re]: (Ist nicht besserwisserisch gemeint:)
zum BeitragDas sehr geläufige Heine-Zitat bezieht sich nur indirekt auf ein Deutschland, wie es vermeintlich immer schon war, sondern direkt auf die Mutter Heines...
Auweiowei
Kleine Richtigstellung:
zum BeitragDas von mir an den Anfang (meines Beitrags) gestellte Zitat stammt nicht von Frau Akrap, sondern von AL DENTE, also dem von hier aus übernächsten Beitrag.
Auweiowei
"Wenn man alle Mitglieder einer Gesellschaft gleichberechtigt beteiligen will, dann muss auch ein moralischer Konsens ausgehandelt werden."
zum BeitragHoffentlich nicht, denn wenn wir den erst noch aushandeln müssen, haben wir den inneren Kompass, der uns seit der Epoche der Aufklärung leiten soll, längst verloren.
Es geht hier nicht um irgendeine Moral (Und die Moral von der Geschicht...), sondern um unser Gewissen. Jeder für sich und alle für einen. Es geht um unser aller Menschenrechte. Und um darüber reden zu können, bedarf es des mündigen Bürgers, und natürlich auch der mündigen Bürgerin (die dem Vordenker Kant vor 250 Jahren noch kein Begriff war). Selbstständiges, vom Gewissen geprüftes und geleitetes Denken ist hier gefragt - und das ist leider nicht zum Nulltarif zu haben, sondern verdammt unbequem.
Auweiowei
Feucht-fröhlich-frei zum Rosenmontag:
Die F.D.P. ist fabelhaft
zum BeitragNicht grün nicht schwarz nicht blau nicht rot
Nur schade dass sie in der Not
Nicht die Alleinregierung schafft
Auweiowei
[Re]: Wikipedia zufolge ist "der eine" auch schon 77.
zum BeitragAuweiowei
[Re]: Richtig. Das sehe ich alles genauso.
zum BeitragAls jemand, der beinahe so alt ist wie Joe Biden, habe mein Gedächtnis spontan ein wenig getestet und kann nur sagen: mir ist das Datum, an dem mein Sohn von mir gegangen ist, "entschwunden" bzw. mein Gedächtnis blockiert geradezu den Zugriff, während ich kein Problem habe, seinen Geburtstag abzurufen ebenso wie denjenigen meines Vaters, meiner Mutter (Tag-Monat-Jahr) oder anderer wirklich Nahestehender, aber nicht mehr deren Todesdaten. Ich glaube fast, c'est la vie.
Auweiowei
Wenn ich Thomas Laschyk richtig verstehe, sollen wir von der Wahrheitsfindung via Faktencheck Abstand nehmen und uns stattdessen mehr mit den Themen, Narrativen und Forderungen der extrem rechten Ideologie beschäftigen sowie "der trägen Politik und den trägen Medien mehr Druck machen", denn es sei "wichtiger denn je, dass ordentlicher Journalismus und Fakten den Diskurs dominieren". Ich versuche - durchaus mit heißem Bemühn - die wohl gutgemeinte Botschaft, oder sollte ich besser sagen "message" zu fassen und richtig zu verstehen.
zum BeitragIch muss aber gestehen, dass ich damit vorerst nicht weit komme, auch weil ich (altersbedingt?) zu einer ganzen Reihe von Begrifflichkeiten persönlich keinen Zugang habe bzw. weil sie mir auf Anhieb nichts sagen, solche wie "viral gehen (lassen)" oder "Tribalismus" in diesem Kontext (obwohl ich zu wissen glaube, was "viral" und lat. "tribus" bedeuten...).
Wie könnte dem Fußvolk der Gutwilligen wie mir geholfen werden? Ich meine das durchaus nicht ironisch.
Auweiowei
Man sollte sich lieber nicht äußern über einen :Fall über den man am besten schweigt, vor allem weil man nichts weiß". Richtig.
zum BeitragMan sollte dann aber auch keine pastorale Exegese "unabhängig" davon nachschreiben. Schon die Ausgangsthese ("Wir leben in einer Gesellschaft, in der viele Menschen ihre eigenen Opfer sind.") ist doch viel zu banales Kanzeldeutsch und vergleichbar den allwissenden Politikersprüchen vom Typ "Wir leben in einer Zeit, in der...". Eine solche These ist nicht stichhaltig, denn sie lässt sich beliebig auf alle Zeiten und Gesellschaften beziehen.
Zur Begründung dieser These wird, soweit ich sehe, der Einfachheit halber bloß der menschlich-allzu- menschliche "Geltungsdrang" herangezogen. Auch das war vermutlich in anderen Epochen unserer Sozialgeschichte nicht anders.
Aber was hat in diesem Kontext bitte die "Schule" verloren - mit dem Exkurs "da gibt es keinen Geltungsdrang"?
Schuster, bleib bei deinen Leisten.
.
Auweiowei
Hier möcht ich keine Lanze brechen -
Ich müßte mich ja sonst erbrechen.
Ein bisschen 'Redewendung' (die den meisten der Jüngeren wahrscheinlich gar nicht mehr geläufig ist...) und ein bisschen 'überreicher Reim' (was ihnen wahrscheinlich auch kein Begriff mehr ist...).
Aber Spaß beiseite. Wegen der in unseren Talkshows (sagt man/frau so?) nicht vorhandenen Rhetorik, und wegen der ausbleibenden Dialektik obendrein - also auf gut (süd)deutsch wegen dem ganzen Schmarrn habe ich es mir längst abgewöhnt, solche TV-Sendungen, die von wem auch immer nächtlich lanciert werden, in Wort und Bild zu verfolgen. Es lohnt sich nicht. Ich werde dabei immer nur daran erinnert, dass ich wie alle anderen auch dafür zu bezahlen habe, und zwar im doppelten Wortsinn: einerseits mit Geld und andererseits mit dem Gefühl der Ohnmacht gegenüber all diesen toxischen Medienmächten (oder besser Mediennächten...) à la Lanz.
Nein, danke.
zum BeitragAuweiowei
Inzwischen habe ich mich informiert und, wie es im Amtsdeutsch heißt, zur Kenntnis genommen, dass in Bremen und Schleswig-Holstein Landräte nicht von den Bürger*innen gewählt werden. Manchmal frage ich mich schon, in was für einer bzw. wie verfassten Demokratie wir eigentlich leben. Anders herum: Als bisweilen belächelter Bürger von Bayern (wo erst kürzlich zwei AfD-Richter von der Staatsregierung regelrecht ins Amt gehievt worden sind...) fühle ich mich fast genötigt, milde zurückzulächeln.
zum BeitragAuweiowei
Ich gehe natürlich davon aus, dass auch ein Landrat sozusagen plebiszitär und geheim und nicht durch Delegierte gewählt wird - oder ist das in S-H etwa nicht so?
zum BeitragAuweiowei
Mag sein, dass ich dieses Verwirrspiel um die Landratswahl im hohen Norden nicht richtig auf die Reihe bringe, weil mir der nördlich-kühle Blick oder Durchblick fehlt - aber bitte: seit wann verhält es sich denn eigentlich so, dass man hinterher, will sagen nach der Wahl, die Wählerstimmen für diese oder jene Kandidat*innen genau dem jeweiligen "Stimmvieh" zuordnen kann? Es soll doch sogar schon vorgekommen sein, dass in demokratischen Wahlen eingetragene Parteimitglieder gegen "ihre*n" Kandidat*in und für die/den anderen gestimmt haben. Na und?
zum BeitragP.S. Und hält man/frau das Wahlvolk denn für so bescheuert. dass es sich am Ende, also nach der Wahl, für die pseudodemokratischen Verlautbarungen aus den Reihen der Demokratiefeinde (AfD) ernsthaft interessiert?
Auweiowei
@HIERBAMALA Danke für diesen Beitrag! (In der Sache in Wahrheit hierbabuena...)
zum BeitragAuweiowei
Wohl wahr: "Im Unterbewusstsein wird es sicherlich auch bei den Nachgeborenen noch etwas von diesem Schuldbewusstsein geben, aber gerade durch dessen Verdrängung wendet sich das Mitgefühl eher von den Juden ab als ihnen zu." Und das führt zu unserer reflexartigen Schuldabwehr, sodass wir erst gar nicht zur Besinnung kommen.
zum BeitragNatürlich hat der sogenannte Normalbürger in seinem Leben kaum oder zu selten die Chance, über das zu reflektieren, was den jüdischen Mitbürgern vor und nach 1933 von "anderen" Deutschen tatsächlich angetan wurde. Reflexartig wehrt er die "Auschwitz-Schuldkeule (Martin Walser...) ab. Wer sich als Schüler*in zum Besuch eines KZs "gezwungen" gesehen hat, wird sich auch später nicht auf Besinnung und Empathie einlassen.
Vielleicht sollte in der Schule ja einmal versucht werden, nicht nur mit dem unfassbaren Holocaust-Geschehen zu konfrontieren. In Franken, wo ich wohne, gibt es in nicht wenigen Dörfern immer noch verlassene jüdische Friedhöfe und Synagogen, und dort finden sich oft auch in Wort und Bild Zeugnisse des schon um 1900 in Auflösung begriffenen Landjudentums. Das waren kaum Bauern, sondern armselig lebende Landarbeiter, kleine Viehhändler -
kleine Leute eben. Aber sie waren auf ihre Art jahrhundertelang integrierender Teil der Dorfgemeinschaften gewesen. (Bezüge zu heute...)
Wer weiß noch etwas von diesen einstigen "jüdischen Mitbürgern"? Und von deren Nachfahren? Von ihnen gehört zu haben könnte vielleicht dazu beitragen, unser "Unbeteiligtsein" oder unseren aggressiven Umgang mit Juden im Allgemeinen und Israel im Besonderen zu überdenken.
Auweiowei
Und wieder schleicht sie um die Ecke, die ach so schöne Nostalgia (den Hinkefuß wohlweislich unter ihrer schearzen Robe verbergend).
zum BeitragWer sich unter 'rechten Räumen' auf Anhieb nichts vorzustellen vermag, der/die klicke einfach auf den entsprechenden roten Link im Interview und dann zum Beispiel auf das Video zum Berliner Walter-Benjamin-Platz. Ist wirklich sehr aufschlussreich.
Auweiowei
Nostalgie ist - sinngemäß - ein Herbeisehnen von Vergangenem (Wikipedia). Und nach Wilhelm Reich sind die Menschen nicht vom Faschismus getäuscht worden, sondern sie haben ihn herbeigesehnt.
zum BeitragIn einigen Gegenden Deutschlands, in denen die Arbeiterbewegung einmal mächtig war, ist der Faschismus und nach ihm sein Halbbruder, der Stalinismus, besonders gründlich zu Werke gegangen. Dort haben aber deren Enkel, wie jetzt offenkundig wird, heute besonders leichtes Spiel, weil die falsche Nostalgie vielen den Blick trübt. Kein Wunder, denn der zeitliche Abstand zu dem, was im Namen der einen nach 1933 und der anderen nach 1945 geschah, ist einfach zu groß geworden.
Die Deportation und die Massenvernichtung nach 1933 kenne ich selber nur aus zweiter Hand durch Aufsuchen von KZs. Die vergleichsweise milde Menschenverachtung derer nach 1945 kenne ich dagegen aus eigener Anschauung:
In den 50er Jahren reisen wir jeden Sommer zu den Verwandten in einem kleinen Ort relativ grenznah in Thüringen - bei der rigorosen Gepäckkontrolle im Ersten deutschen Arbeiter- und Bauernstaat die Fahnen und Bänder der großen Sprüche mit Marx, Lenin und Stalin (virtuell: Putin) und dröhnenden Lautsprechern...
Jahre später die Auszeichnung eines weitläufigen Verwandten zum Verdienten Arzt des Volkes im Alexander-Puschkin-Kultursaal...
Und am Ende in den 70ern die Szene beim letzten Familienfoto, als mein Cousin seiner kleinen Tochter die Tafel Schokolade verwehrt, die ihr mein Bruder zustecken will: "Gib das dem Klassenfeind zurück!"
Wer sich immer noch nach diesem oder jenem Vergangenen zurücksehnt, dem empfehle ich die Lektüre der 'Ästhetik des Widerstands' von Peter Weiss. Oder als leichtere Kost zum Einstieg 'Sansibar oder der letzte Grund' von Alfred Andersch.
Auweiowei
Erneut grinst das Bürokratiemonster hämisch und möchte sich dem Lieferkettengesetz in den Weg stellen...
zum BeitragMich würde aber im Gegenteil interessieren, warum dieses Monster sich als derart zahnloser Tiger erweist, wenn es um die Lieferung westlicher,
also auch deutscher Elektronikbauteile an russische Drohnenfabrikanten geht.
Auweiowei
Kleiner Zwischenruf:
Wie ich schon an anderer Stelle gesagt habe, bin ich längst aus der Kirche, in meinem Fall aus der evangelisch-lutherischen, ausgetreten. Das bedeutet aber nicht, dass ich mir keine Gedanken mehr über Gut und Böse machen würde. Tatsächlich bin ich sehr enttäuscht, dass man es für zeitgemäß hält zu sagen: "und erlöse uns von dem Bösen". Luther, dessen Verächtlichmachung der Juden und Gegnerschaft zu Müntzer mir gewaltig gegen den Strich geht, hatte mit seiner Sprachmächtigkeit zu recht gesagt: "und erlöse uns von dem ÜBEL". Denn dieses Wort übersteigt bei weitem den bloß moralischen Horizont des "Bösen" und meint auch Krankheit und Tod, unsere ganze menschliche Begrenztheit und in großem Umfang angeborene Bösartigkeit - unser Menschsein eben.
Von daher würde ich Florian Schroeders "Relativierung des Bösen" durchaus zustimmen.
zum BeitragAuweiowei
Eine kleine Randbemerkung:
zum BeitragBei den Blockaden von Autobahn-Ein- und Ausfahrten sind ja derzeit, so z.B. auch in Bayern (wo der Innenminister anfänglich tönte, so etwas werde die bayerische Polizei zu verhindern wissen)
nicht bloß Trecker beteiligt, sondern auch große "Speditionsfahrzeuge". Die werden das ja nicht ohne Billigung ihrer Arbeitgeber tun, oder?
Bereits vor einem halben Jahrhundert haben am anderen Ende der Welt (Chile) die transportistas, angestachelt durch die rechtsgerichteten Medien, wesentlich zum Sturz der sozialistischen Regierung Allendes (durch einen Militärputsch) beigetragen. (Lokführer nicht, weil damals auf der einzigen Nordsüdstrecke Züge nur stellenweise fuhren. Bauern auch nicht, weil sie damals noch nicht über schweres Gerät verfügten.)
Chile von vor 50 Jahren kann man natürlich nicht entfernt mit Deutschland heute vergleichen, und irgendwie denkbare Parallelen mit der aktuellen Wirklichkeit hierzulande möchte ich lieber nicht in Betracht ziehen.
Auweiowei
Er wird uns unvergesslich bleiben, dieser Hauptbahnhof Hannover, wo wir im letzten Sommer unfreiwillig strandeten, weil die Bahn es so (nicht?) haben wollte, frühmorgens, und überhaupt keine öffentlich zugängliche Toilette finden konnten, viel später erst in einem endlich geöffneten Schnellimbiss gegen Bezahlung... und wo zwei von der Streife auf meinen Kommentar, das sei ja so was von "bescheiden", lächelnd entgegneten: "Tja, das könn'Se laut sagen, einfach beschissen. So ist das hier."
zum BeitragEhrlich, ich hätte das nie für möglich gehalten.
Auweiowei
Nach- oder Blütenlese aus den Selbstdarstellungen der Vorstandschaft eines obskuren Sprachschützervereins:
Silke Schröder sagt von sich, sie schreibe "für Medien wie die Jüdische Rundschau" - eine rechtslastige Monatsschrift (so Sh. Stein und M. Zimmermann), die dem Politikwissenschaftler L. Rensmann zufolge mit der AfD sympathisiert.
Regine Stephan war bis 2018 bei der CDU und ist nach eigenem Bekunden "seit November 2020 Mitglied des Kreistages Siegen-Wittgenstein für die AfD."
Sabine Mertens leitet die AG Gendersprache und verantwortet, wie sie sagt, "vielerlei Maßnahmen gegen die eskalierende sprachliche Nötigung [und] berät und ermutigt juristische Schritte gegen Gendernötigung".
Oliver Baer gibt sich zunächst "parteipolitisch neutral", versteht jedoch sinngemäß den Unmut der Wähler gegen die Gewählten, ist aber natürlich "weit entfernt von der Welt der AfD" und fährt fort: "Im Grunde wären mir die Grünen sympathisch, hätten sie nicht den naiven Glauben, die Welt würde gerechter, wenn wir die Sprache verändern."
Darf, ja muss man da nicht fragen, in welcher Parallelwelt er und die anderen Vordenker*innen leben oder wes Geistes Kind sie und ihr ganzer Vereinsklüngel eigentlich sind?
zum BeitragAuweiowei
"Allein, mir fehlt der Glaube..."
zum BeitragObwohl oder gerade weil ich der Kirche verbunden aufgewachsen bin, in einem Städtchen, wo es außer einem Kino und der christlichen Jungschar kein soziales oder Freizeitangebot gab. Und da erlebte ich ein Pfingsttreffen mit einem Erweckungsprediger und erinnere mich noch daran, wie in einer Mondnacht im Wald, wohin wir mit Fackeln gezogen waren, die "von Gott Erweckten" niederknieten und, ihre Sünden bekennend, Jesus als ihren Herrn und Meister anriefen... Mich fasste dieser hohle Zauber nicht an, zum Glück. Sonst wäre ich heute, wer weiß, vielleicht auch ein Evangelikaler.
Einer wie jener Pfarrer, der in den 70ern bei uns aufkreuzte, kurz nach der Taufe unseres Sohnes, um uns wegen dessen "Erbsünde" zu einer Art exorzistischem Ritual zu überreden - da bin ich dann doch lieber aus der Kirche ausgetreten.
Seitdem sage ich: Lasst die anderen glauben, was sie glauben wollen oder glauben müssen, aber verschont mich bitte damit und versucht nicht, mich zu MISSIONIEREN, denn "mir fehlt der Glaube..."
Auweiowei
@RERO: "Rassismus ist keine Frage von Bildung. Eher eine Frage, ob man das Gemeinsame in den Vordergrund stellt oder das Trennende " - einverstanden, aber wann, wo und wie? Nur bei sich bietenden Gelegenheiten, das wäre wohl letztlich ein Rekurs auf die sogenannte Herzensbildung, aber das war einmal...
zum BeitragVon Bildung habe ich nicht gesprochen, auch nicht von sprachlich irgendwie antiquierten Texten, sondern bewusst von (Text-)Auszügen. Wie wär's zum Einstieg mit diesem Statement (ohne gleich zu verraten, von wem es stammt):
"Als Gymnasiasten haben wir die ganze Philosophie gelernt: Kant, Hegel, Heidegger. Aber wir haben niemals davon gehört, dass rassendiskriminierende Fragen ihr Denken durchzogen haben."
Und dann würde ich die Schüler*innen raten lassen, was für ein Mitmensch so etwas wohl gesagt haben könnte, usw.
Auweiowei
Das Interview mit Messan Tossa sollte meiner Meinung nach in deutschen Schulbüchern (oder besser noch in entsprechendem online-Material) wiedergegeben werden. Ob im Bereich (Kultur- oder Kolonial- oder Literatur-)Geschichte, Religion oder Gemeinschaftskunde oder wo auch immer das Thema Rassismus zu verorten ist.
zum BeitragUnd da würde man vielleicht merken, dass diesem grundwichtigen Thema überhaupt erst ein angemessener "Ort" in unserer schulischen Erziehungsarbeit eingeräumt werden müsste (denn anders brächten wir langfristig die rassistischen Vorurteile wohl nicht aus den Köpfen der Nachwachsenden...).
Das liefe dann darauf hinaus, in der Sekundarstufe Auszüge aus Kants relativ populärer Schrift "Was ist Aufklärung?" und anderen vergleichbaren Artikeln von Lessing oder Mendelssohn Texte wie den von Tossa an die Seite zu stellen, womöglich auch von Amo.
Auweiowei
Alle haben wir uns unserer menschenverachtenden Gleichgültigkeit zu schämen - ich selber auch mit meinen 80 Jahren. Das bisschen Demonstrieren mit und ohne Böll in Mutlangen, Bonn, Wackersdorf oder sonstwo hat nicht bewirkt, dass unser Land am Ende einen Deut menschenfreundlicher geworden wäre. Stattdessen dieser unsägliche Jargon von der "beachtlichen Verfolgungswahrscheinlichkeit", hinter dem sie doch grinsend aufscheint: die Fratze der lange Zeit für unwahrscheinlich erachteten Verfolgung der Endlösung in der Migrationsfrage.
Und das alles im Jahr des 300. Geburtstags von Immanuel Kant - sorry, I can't. Oder mit Paul Celan: Der Tod ist ein Henker aus Deutschland.
rgon der "beachtliche Verfolgungswahrscheinlichkeit", mit dem die Endlösung der Migrationsfrage
zum BeitragAuweiowei
Wir leben in einer kleinen Marktgemeinde in Franken (weniger als 2500 Einwohner, verteilt auf zwei Dörfer). Es gibt hier mehr Trecker als landwirtschaftliche Betriebe und einen stattlichen Fuhrpark, wo man die neuesten Kraftprotze unter den bisher steuerbegünstigten Maschinen besichtigen und kaufen kann.
zum BeitragManche der örtlichen Wege und Straßen sind für diese modernen Dinos eigentlich nicht ausgelegt (darunter solche mit nur einem oder stellenweise gar keinem Gehsteig).
Weil eines der Neubaugebiete (wo übrigens allen Unkenrufen zum Trotz unverdrossen weiter gebaut wird) nur über solche "Engpässe" zu erreichen ist, donnern neuerdings auch ältere und neuere dieser landwirtschaftlichen Maschinen durch die Gassen -
um als Zulieferer von Baumaterialien nützliche Dienste zu tun. Oder man transportiert auch mal ein paar (Plastik-)Becher Kaffee aus dem örtlichen Supermarkt zu den hart Arbeitenden...
Wir haben natürlich einen Bürgermeister von der CSU. Auch den einen oder anderen "Leerstand", eventuell sanierungsbedürftig, aber wir haben keine zu verteilenden Migranten.
Auweiowei
Mit den Stimmen der katalanischen und der baskischen Separatisten dem Bündnis der rechten PP und der rechtsextremen Taktgeberin VOX entgegenzutreten, das war die erklärte Absicht der spanischen Parlamentsmehrheit.
zum BeitragDie Drohgebärde, heute, des verhinderten EU-Führers Weber Im EU-Parlament, er und die Seinen würden in Spanien Rechtsstaatlichkeit und Gewaltenteilung wiederherstellen, ebenso wie in Polen und Ungarn, ist nicht nur ein Fauxpas wie manch anderer aus den Reihen der CSU. Sie ist vielmehr Ausdruck bayrisch-deutscher Ignoranz
und Überheblichkeit. Schon vergessen, wie man den
Verehrten Herrn Orban auf Kloster Banz hofierte?
Müsste man, wenn man sich mit VOX gemein macht, nicht auch der Sprüche Abascals erinnern ("Chavez Maduro, Hitler und Sanchez" kürzlich im spanischen Parlament)? Und der drohenden Parallele durch das Konsortium CDU/CSU/AfD demnächst bei uns in diesem Theater, allen Brandmauern zum Trotz?
Auweiowei
"Noch ist Polen nicht verloren!"
zum Beitrag