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Die Entschuldigung fürs Nichtstun heißt: Wir können nichts machen, weil die Ausbildung in den Berufen 5 Jahre dauert.
Mittlerweile hat sich beim Krankenhauspersonal eine Abwärtsspirale gebildet, so dass sich die katastrophale Lage vermutlich auch ohne Corona nicht wieder normalisiert. Die Arbeitsbedingungen sind dort ja auch nicht erst seit Corona schlecht.
Immer mehr Kräfte hören auf, weil sie es einfach nicht mehr schaffen unter den Bedingungen zu arbeiten, zu der Bezahlung schon gar nicht. Um so mehr steigt die Belastung für den Rest und die Spirale dreht sich weiter.
Die Zeit seit der kompletten Privatisierung hat uns an den Abgrund gebracht, Corona ist eigentlich nur der Anlass, der letzte Stupps. Hier muss sehr viel passieren, wenn wir nicht dauerhaft und auch unabhängig von Corona schlecht versorgt sein wollen.
Nein, bitte keine Impfpflicht, das wurde allen versprochen.
Aber, und es ist doch ganz einfach: Keine Beschäftigung für Ungeimpfte in Pflegeberufen und in Schulen und Kitas. Die Ungeimpften verlieren einfach ihren Job. Und dann noch eine kleine Ergänzung zum Infektionsschutzgesetz: Ungeimpfte, die sich ohne vorliegende medizinische Indikation weiterhin nicht impfen lassen, bestätigen damit, dass sie auf medizinische Versorgung verzichten und an ihrem Selbstmord festhalten. Und dann ist alles chic!
@rolf -berlin > Nein, bitte keine Impfpflicht, das wurde allen versprochen.
Ungeimpfte nicht zu behandeln, ist medizinethisch unmöglich.
Sehr wohl möglich ist es aber, Leute zu etwas zu verpflichten, was sie vor schweren Folgen schützt.
Schauen wir es uns an, wie es bei Autofahrern läuft:
Bei der Einführung des Sicherheitsgurtes wurde gemault, und oft mit abstrusen Argumenten. Obwohl er unbestreitbar zahllose Leben rettet. Dahinter standen falsche Vorstellungen, irrationale Ängste, mangelnde Informiertheit, und ein verquerer Freiheitsbegriff. Wer ein tonnenschweres Fahrzeug mit zig Stundenkilometern durch die Landschaft steuert, ist nicht frei. Er hat massiv Verantwortung zu tragen.
Leute, die keinen Gurt benutzt haben, nicht zu retten und zu versorgen, wäre undenkbar für Feuerwehr und Rettunngskräfte. Sie würden vom Helfer zum Henker gemacht. Das hält niemand aus.
Dagegen ist es sehr wohl möglich, von Leuten die sich nicht anschnallen, ein substanzielles Bussgelt zu nehmen. Das von der Polizei verhangen wird.
Wohlgemerkt hat die Poloizei nicht die Aufgabe, Leute die keinen Gurt benutzen, mit Gewalt anzuschnallen, sie kassiert nur ein Bußgeld, wenn sie jemand erwischt.
Und das löst das Problem, den der verbleibende Rest ist einfach zahlenmäßig irrelevant.
@jox Was konkret ist an "keine Impfflicht" so schwer zu verstehen? Nur das ist der Punkt.
"Ungeimpfte nicht zu behandeln, ist medizinethisch unmöglich."
Ich bin mir sicher, Sie haben es nur einfach nicht verstanden. Die Impfverweigerung wird per Gesetz als Verweigerung aller medizinischer Behandlungen betrachtet. Das wäre dann eine einfache Entscheidungslösung der Impfverweigerer und eine ethische Frage braucht nicht mal angesprochen zu werden.
Und der Vergleich mit den Gurtmuffeln hinkt ja wohl extrem. Und ist auch in keinster Weise der Diskussion zuträglich.
Seit 3 Monaten war klar das die nächste Welle kommt.
Seit 2 Monaten war klar wie groß, größer usw.
Und die CDU CSU haben einfach nichts gemacht, wegen der Wahl.
Genau das gleiche habe ich den Anti-Impflern gesagt!!
"wir werden wieder Sperren bekommen in Herbst und Winter mit den ganzen Toten, Pleiten, Arbeitslosigkeit und den ganzen
Wirtschaftsschäden."
Jetzt ist immer noch keine verbindliche Impfpflicht beschlossen und die CDU CSU benutzen das Ganze schon als Gelegenheit mit Steinen auf die Ampel zu werfen,
für den Scheiß, den Spahn"ohnePlan",
Söderlein und die ganzen anderen "Christlichen" Selbstbediener angerichtet haben.
1/4 der Bevölkerung hat bewiesen das sie noch nicht mal die minimalsten Ansätze des selbstständigen wissenschaftlichen Denkens in der Schule erlernt haben.
Da rächt sich auch das Tot-sparen der letzten 16Jahren.
AltenPflegeberufe in denen teilweise 50% sich nicht impfen ließen.
Das grundsätzliche Tot-gespare der Pflege seit der sogenannten verlogenen Pflege-Reform, dass eine ernsthafte Zahl v Pflegern nach der 2.u 3. Welle gekündigt haben, während die "Christlichen" sich so "Maul - Held-ig" eben, dann doch, gezielt NICHT
für die Pflege-Berufe eingesetzt
haben.
ABER
sich gleichzeitig, am Leid der Mitmenschen, ihre klebrigen Taschen gefüllt haben.
@Arjun G. G. Aber die amtierende Bundeskanzlerin ist ganz doll besorgt, und fordert die Regierungen in Bund und Ländern zu unverzüglichem Handeln auf.
Finde den Fehler...
Mutmaßlich Mossad-Agenten haben mit einem gezielten Angriff das Kommunikationssystem der Hisbollah lahmgelegt. Ist das legitim?
Senat beschließt 2G für Berlin: Am Ende der Überredungskunst
Mit 2G soll ein neuer Lockdown verhindert werden. Virologen sagen, das reiche nicht. Wo also bleibt die Impf- oder Testpflicht für das Schulpersonal?
Seit der 2G-Ankündigung wollen sich wieder mehr BerlinerInnen erstimpfen lassen Foto: picture alliance/dpa | Fabian Sommer
Es ist mit der vierten Welle nicht anders als mit der ersten, zweiten und dritten Welle zuvor: Nachdem man sich eine ganze lange Weile angeschaut hat, wie sie „rollt“, wird fleißig allerhand beschlossen. Auch für Berlin hat der geschäftsführende rot-rot-grüne Senat am Mittwoch eine weitreichende 2G-Regel beschlossen. Ungeimpften ist damit ab kommenden Montag der Zugang zu vielen Bereichen des öffentlichen Lebens nicht mehr möglich. Restaurants, Theater, Kinos, Konzerte: Wer ein Ticket will, braucht einen Impf- oder Genesenenausweis.
ExpertInnen, etwa die Virologin Sandra Ciesek und der Intensivmediziner Christian Karagiannidis, sagen bereits, das werde nicht reichen. Sie schließen auch Kontaktbeschränkungen nicht mehr aus. Geschlossene Schulen? Ultima Ratio.
Zugleich warnt der Vorsitzende der Vereinigung der Kinder- und Jugendärzte, der Berliner Arzt Jakob Maske, am Freitag im RBB, ein neuer Lockdown sei völlig indiskutabel: die „sekundären Folgeschäden“ bei Kindern durch die vergangenen Schulschließungen seien inzwischen gut dokumentiert. Übergewichtige Kinder und psychische Folgeschäden beschäftigten ihn und seine KollegInnen.
Zwei Ziele – das muss man sich vielleicht nochmal klar machen – haben die jüngst beschlossenen Einschränkungen für Ungeimpfte: Die Krankenhäuser dürfen nicht überlastet werden, und die Schulen sollen offen bleiben.
Wenn 2G aber absehbar nicht reicht – zumal eine Vorschrift nur so gut ist, wie sie auch kontrolliert werden kann – dann ist eigentlich klar, was jetzt zu tun wäre: Wir brauchen mindestens eine Test-, besser noch eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen. Für das Pflegepersonal und Menschen mit „Kundenkontakt“ hat der Senat ersteres am Mittwoch beschlossen.
Fragt sich: Warum nicht für die LehrerInnen und ErzieherInnen?
„Uns sind in den vergangenen Wochen leider mehrfach Fälle bekannt geworden, bei denen ungeimpfte Pädagoginnen und Pädagogen Infektionen in die Schulen getragen haben“, heißt es in einem Schreiben der Bildungsverwaltung vom Donnerstag an die Schulen. Das ist, angesichts einer Inzidenz am Freitag von 869,5 bei den 10- bis 14-Jährigen und 786,6 bei den 5- bis 9-Jährigen eigentlich niemandem mehr vermittelbar.
Schlicht respektlos
Selbst wenn man mit für gewöhnlich milden Verläufen bei Kindern argumentiert, sie also nicht die Intensivstationen überlasten: Es ist schlicht respektlos gegenüber den Kindern, die sich eben noch nicht durch eine Impfung schützen können. Zumal – auch das passiert jetzt schon rein statistisch immer häufiger – die Zahl der Eltern steigt, die sich trotz doppelter Impfung bei ihren Kindern anstecken.
Manche arbeiten selbst in der Pflege oder im Krankenhaus. Sie werden gerade gebraucht – auch, um den Ungeimpften, die jetzt 90 Prozent der Corona-PatientInnen auf den Intensivstationen ausmachen, das Leben zu retten.
Druck wirkt letztlich doch
Man müsse die „Impflücken schließen“, wiederholt auch Charité-Virologe Christian Drosten mit einer erstaunlichen Unermüdlichkeit dieser Tage. Die Impfung sei der einzige Weg aus der Pandemie (also auch der einzige Weg weg von 2G-Regeln und drohenden Lockdowns). Und es ist interessant, dass der Trend bei den Erstimpfungen in Berlin seit Ankündigung von 2G erstmals nicht mehr rückläufig ist, wie die Gesundheitsverwaltung am Freitag feststellte. Druck wirkt also doch.
Vielleicht muss man anerkennen, dass die Gruppe der harten Impfgegner doch größer und widerstandsfähiger ist, als man lange annehmen wollte. Vielleicht muss man anerkennen, dass all das Überreden nichts gebracht hat und eine dritte Postwurfsendung der Gesundheitsverwaltung die Menschen auch nicht mehr überzeugen wird. Es gibt übrigens seit 2020 auch eine Masernimpfpflicht für LehrerInnen und medizinisches Personal. Man kann solche Dinge beschließen. Wenn man will.
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Schwerpunkt Coronavirus
Kommentar von
Anna Klöpper
Leiterin taz.eins
Seit 2011 bei der taz. Leitet gemeinsam mit Sunny Riedel das Ressort taz.eins. Hier entstehen die ersten fünf Seiten der Tageszeitung, inklusive der Nahaufnahme - der täglichen Reportage-Doppelseite in der taz. Davor Ressortleiterin, CvD und Redakteurin in der Berliner Lokalredaktion. Themenschwerpunkte: Bildungs- und Familienpolitik.
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