CDU-Chefin will Parität erreichen

Um die Partei weiblicher zu machen, verlangt Annegret Kramp-Karrenbauer eine Frauenquote

CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer will ihre Partei mit einer verbindlichen Frauenquote und einer Aufwertung der Schwulen-und-Lesben-Union modernisieren. Bis 2023 solle in der CDU eine verbindliche Frauenquote von 50 Prozent durchgesetzt werden, berichtete die Düsseldorfer Rheinische Post am Dienstag unter Berufung auf eine Beschlussvorlage der Satzungskommission. Zudem solle die Gruppierung LSU (Lesben und Schwule in der Union) als Sonderorganisation der Partei offiziell anerkannt werden.

Beide Vorhaben dürften vor allem beim konservativen Flügel umstritten sein. Aus Parteikreisen verlautete, dass die Satzungskommission am Nachmittag ihren Abschlussbericht mit Empfehlungen zu Satzungsänderungen verabschieden wolle. Die Entscheidung über die Umsetzung obliege dann dem Bundesparteitag im Dezember. Die CDU-Parteizentrale betonte, dass Kramp-Karrenbauer im Vorfeld keine Empfehlungen für die Satzungsänderungen abgebe, weil die Kommission unabhängig entscheiden solle.

Über eine verbindliche Frauenquote hatte die CDU seit Jahren gestritten. Erst beim Parteitag im vergangenen Jahr hatte die Frauen-Union einen Antrag auf Einführung einer solchen Quote zurückgezogen, weil dafür keine Mehrheit unter den Delegierten absehbar war.

Derzeit hat die CDU rund 402.000 Mitglieder, von denen nach Parteiangaben 26 Prozent weiblich sind. Unter den Neumitgliedern liege der Frauenanteil bei 30 Prozent.

Die LSU soll dem Bericht zufolge künftig den Status einer „Sonderorganisation“ mit Rechten zur Mitwirkung an der politischen Willensbildung der CDU und eigenem Antragsrecht auf dem Bundesparteitag bekommen.

Bisher ist der Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) eine Sonderorganisation der CDU. „Wir wollen, dass die LSU als Organisation fester Bestandteil unserer Partei ist und an der politischen Willensbildung der CDU mitwirkt“, zitiert die Rheinische Post aus der Beschlussvorlage. (afp)

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