Harry, Meghan und die Royals: Die Queen spricht ein Machtwort
Wie auch immer es mit den Royals weitergeht: Um Harry und Meghan muss man sich keine wirklichen Sorgen machen.
D er Plan war gut, aber die Oma hat ihn zunichte gemacht. Ursprünglich wollten der Queen-Enkel Harry und seine Frau Meghan ihre Rollen als Mitglieder der britischen Königsfamilie zwar einschränken, aber die Vorteile behalten. Zu riskant, befand Königin Elisabeth. Wenn die beiden krumme Geschäfte machten, würde der Ruf der Monarchie weiter leiden.
Sie ließ allerdings ein Hintertürchen offen: Der Herzog und die Herzogin von Sussex, wie Harry und Meghan offiziell heißen, bleiben – anders als Harrys Mutter Diana nach ihrer Scheidung und dem Exit aus der Familie – „königliche Hoheiten“, dürfen den Titel aber erst wieder benützen, wenn sie sich besonnen haben und in den Schoß der Familie zurückkehren.
Was aus der Webseite „sussexroyals.com“ und den rund hundert Produkten mit diesem Namen wird, die sie rechtlich schützen ließen, ist unklar. Royals sind sie ja nicht mehr.
Und sie müssen die 2,4 Millionen Pfund Steuergelder, die für die Renovierung von Frogmore Cottage, das keineswegs eine Hütte ist, verwendet worden sind, zurückzahlen, aber sie dürfen das Haus auf dem Gelände von Windsor Castle behalten, falls sie mal Urlaub in England machen wollen. Ihren Hauptwohnsitz werden sie nach Nordamerika verlegen.
Sorgen muss man sich freilich nicht um die beiden machen. Zwar werden sie ab „irgendwann im Frühjahr“ von den 82,2 Millionen Pfund Apanage für den Clan nichts mehr abbekommen, aber der Papa, der ewige Thronfolger Charles, wird ihnen finanziell unter die Arme greifen. Er verdient ja mit seinen Ländereien in Cornwall genug. Wer für die 600.000 Pfund aufkommen wird, die der Personenschutz für die Sussexes im Jahr kostet, hat man vorsichtshalber verschwiegen.
Der Plan vom Ausstieg aus der Familie, den sie ohne Rücksprache ausgeheckt hatten, war nicht sonderlich gut durchdacht. Sicher, es ist Pech, in eine solche Familie hineingeboren zu werden.
In Meghans Fall ist es jedoch Dummheit. Sie wollte nicht, dass ihr Sohn Archie unter den wachsamen Augen der Boulevardpresse aufwächst? Als ob der Rücktritt daran etwas ändern wird. Wenn sie sich rarmachen, steigt der Preis für Schnappschüsse. Und Paparazzi sind erfinderisch.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Israelische Drohnen in Gaza
Testlabor des Grauens
Proteste bei Nan Goldin
Logiken des Boykotts
Rekrutierung im Krieg gegen Russland
Von der Straße weg
Bündnis Sahra Wagenknecht
Ein Bestsellerautor will in den Bundestag
Bundeskongress der Jusos
Was Scholz von Esken lernen kann
Schwedens Energiepolitik
Blind für die Gefahren