Nach dem CDU-Debakel in Thüringen: Frontaler Angriff auf Merkel
Friedrich Merz nörgelt mal wieder. Er fordert ein Ende der Kanzlerschaft von Angela Merkel und nennt das Erscheinungsbild der GroKo „grottenschlecht“.
Merz sprach sich außerdem explizit für ein Ende der Amtszeit Merkels aus. „Ich kann mir schlicht nicht vorstellen, dass diese Art des Regierens in Deutschland noch zwei Jahre dauert bis zum Ende dieser Wahlperiode“, sagte er. „Das geht einfach nicht.“ Dafür seien die Probleme in Deutschland, aber auch die internationalen Herausforderungen viel zu groß.
Die Landtagswahl in Thüringen, bei der CDU und SPD stark an Stimmen einbüßten, sei ein „großes Misstrauensvotum gegenüber der Großen Koalition in Berlin“ gewesen. Die Bundesregierung sei „abgestraft worden“.
Merz, der im Dezember 2018 Annegret Kramp-Karrenbauer bei der Wahl um den CDU-Vorsitz unterlegen war, nahm die Parteichefin demonstrativ in Schutz. Sie habe „dabei nach meiner Beobachtung kaum eine negative Rolle gespielt“, sagte er mit Blick auf das schwache Ergebnis in Thüringen. An der Basis stehe „ganz überwiegend die Bundeskanzlerin im Mittelpunkt der Kritik“. Von ihr würden „politische Führung und klare Aussagen erwartet“.
Als Beispiel nannte er die Grundrente, über die seit Monaten ergebnislos in der Großen Koalition diskutiert werde. Dabei stehe im Koalitionsvertrag, dass sie mit einer Bedürftigkeitsprüfung kommen solle. Die Menschen fragten sich, warum die CDU das nicht durchsetze, sondern „immer wieder Zugeständnisse an die SPD“ mache.
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