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Mietendeckel in BerlinDer beste aller Deckel

Per Gesetz sollen die Mieten in Berlin ab 2020 für fünf Jahre eingefroren werden. Zusätzlich soll auch eine Mietobergrenze definiert werden.

Aktivisten, wie hier in Hamburg, fordern den Mietendeckel – Berlin hat ihn bald Foto: dpa

Berlin taz | Berlins MieterInnen können durchatmen. Für fünf Jahre sollen die Mieten in der Stadt nicht mehr erhöht werden dürfen. So steht es einem Eckpunktepapier zum sogenannten Mietendeckel aus der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, das der taz vorliegt. Ausgenommen davon sind Sozialwohnungen, für die eigene Regelungen gelten, sowie Neubauwohnungen, die noch nicht vermietet wurden.

Der Deckel verschärft die bundesweit geltende Mietpreisbremse deutlich: Werden Wohnungen wieder vermietet, „darf höchstens die zuletzt vereinbarte Miete aus dem vorherigen Mietverhältnis verlangt werden“. Modernisierungsumlagen sollen unter eine besondere Genehmigungs- und Anzeigepflicht gestellt werden. Nur anzeigepflichtig sind Modernisierungen, die sich auf die Bestandsmiete mit einer Erhöhung um maximal 50 Cent pro Quadratmeter niederschlagen.

Das Landesgesetz zur „öffentlich-rechtlichen Begrenzung der Mieten“ soll noch in diesem Jahr vom Abgeordnetenhaus beschlossen werden und ab 2020 gelten. Verstöße gegen das Mietengesetz sollen als Ordnungswidrigkeit gelten und mit einer Geldbuße bis zu 500.000 Euro geahndet werden können.

Zusätzlich zum Einfrieren der Mieten soll laut Entwurf eine „allgemeingültige Mietobergrenze“ definiert werden. Wenn auf Antrag der MieterInnen anhand dieser Grenze eine Preisüberhöhung festgestellt wird, soll „die Miete dann auf die zulässige Miete reduziert“ werden. Zu teure Wiedervermietungen sollen ebenfalls auf die angemessene Höhe gesenkt werden. Nach welchen Kriterien die Obergrenze definiert werden soll, geht aus dem Papier nicht hervor. Dem Berliner Mieterverein schwebt eine Tabelle nach Baujahr, Ausstattung und Größe der Wohnungen vor.

In den vergangenen Wochen waren verschiedene Ausgestaltungen des Gesetzes diskutiert worden. Die nun vorgestellte Verbindung der beiden Maßnahmen – Einfrieren der Mieten auf ihrem derzeitigen Niveau und Einziehen eines Oberdeckels, der auch Mietsenkungen nach sich ziehen kann – ist die schärfste der Varianten, jene, die den größten Markteingriff darstellt.

Zwei Alternativvarianten werden in dem Papier erwähnt, aber verworfen. Eine Anpassung der Mieten an die Inflationsrate würde mit Regelungen des Bundesgesetzgebers in Konflikt geraten, die alleinige Definition einer Mietobergrenze würde Mieterhöhungen bis zu dieser grenze nach sich ziehen.

Koalition zufrieden

Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Linke) sagte der taz: „Wir betreten damit juristisches Neuland, sind aber fest entschlossen, für unseren Vorschlag zu streiten.“ Klagen von Vermietern wird es aber mit Sicherheit geben. Für verfassungsrechtlich bedenklich hält den Mietendeckel etwa Maren Kern, Chefin des Verbandes Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen BBU. Der Bundesverband der privaten Immobilienwirtschaft kündigte ein Gutachten an, das besagt, dass Berlin seine Regelungskompetenzen überschreite.

In der rot-rot-grünen Koalition ist man da weitaus optimistischer. Die zuständige Linken-Abgeordnete Gaby Gottwald sagte auf Anfrage: „Das ist das, was wir immer wollten.“ Der Verwaltungsvorschlag sei mit den Fachpolitikern der Regierungskoalition eng abgestimmt.

Die Idee eines Mietendeckels geht auf einen Fachartikel eines Pankower Bezirksamtsmitarbeiters zurück, und wurde zunächst von der SPD aufgegriffen. Deren mietenpolitische Sprecherin, Iris Spranger zeigte sich erfreut, dass „der Senat den verabredeten Zeitplan halten wird“. Der Mietendeckel „verschafft allen eine dringend benötigte Atempause“. Allerdings zeigte sie sich skeptisch, mit einer Obergrenze in bestehende Mietverträge einzugreifen: „Das muss rechtssicher sein.“

Noch am Mittwoch geht der Vorschlag aus dem Hause von Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Linke) dem Senat zu. Nach einer rechtlichen Überprüfung der zuständigen Verwaltungen könnte die Vorlage innerhalb von zwei Wochen beschlossen werden. Die erste Lesung im Abgeordnetenhauses ist für Oktober geplant.

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40 Kommentare

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  • Die ''Baugenossenschaft'' im Kapitalismus

    In knapp 4 Jahren: 20 Prozent Mieterhöhung!

    Keine Gnade für Mieter der ''Berliner Baugenossenschaft eG'' (bbg).

    Wurde die Grundmiete mit Wirkung zum 1. Januar 2016 um 12,7 Prozent erhöht, so folgte ein ''Mieterhöhungsverlangen'' der BBG von weiteren 15 Prozent ab 1. April 2019.

    Der ''Berliner Mieterverein'' berechnete 2 Prozent. Daraufhin forderte die BBG (nur) 7 Prozent.

    Mit der ''Betriebskostenabrechnung'' 2018 folgte die Forderung einer relativ kräftigen Nachzahlung und die entsprechende Umlage und Erhöhung der Miete ab August 2019.

    Fazit: Damit hat sich meine Miete, im Zeitraum vom 1. Januar 2016 –– 1. August 2019, um rund 20 Prozent erhöht.

    Frage: Zu welchem Ergebnis kommt der sozialdemokratische ''Berliner Mieterverein'', bei der Berechnung er Miethöhe, dem ich seit 35 Jahren angehöre?

    08.06.2019, R.S.

  • Jeder Lösungsansatz der sich nicht mit der Schaffung von neuem Wohnraum befasst ist verschwendete Zeit.



    Dieser Vorschlag ist mehr als das, er ist kontraproduktiv, weil derartige Gesetze potentielle Investoren vergraulen. Wer einmal so einen scheiß baut der tut es vielleicht auch noch ein zweites mal.

  • 8G
    83379 (Profil gelöscht)

    Dann wird halt die Wohnung für 1000 und die Vorhänge für 500 € vermietet. Das bringt doch alles nichts man muss mehr bauen, wir brauchen eine Bevölklerungswende bei dem die Bevölkerung nicht mehr jedes Jahr wächst sondern gesund schrumpft und wir müssen Kleine und mittlere Städte attraktiv machen. So bringt das nichts es diskriminiert nur immer weiter die Leute die außerhalb leben und in die Stadt fahren müssen werden als Autofahrer nicht gewollt und demnächst haben sie noch nichtmal eine Chance in die Stadt zu ziehen weil neue Wohnungen enstehen so nicht.

  • Ein Glückstag für alle Besitzstandswahrer. Pech für die Jungen, Hinzugezogenen ...

  • Es gibt nur eine Lösung: bauen!



    Alles andere ist Symptombekämpfung, die mittelfristig die Krankheit nur noch verschlimmert.

    • @Emmo:

      Benötigt der Villenbesitzer 400 qm Wohnfläche für vier Personen? Oder: Für einen vier Personenhaushalt, mehrere Immobilien: Ferienhäuser und Eigentumswohnungen?

  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    In gespannt, wann das erste Gericht diese unglaublich intelligente Maßnahme kassiert.

  • 9G
    90618 (Profil gelöscht)

    Nur mal eine phantasievolle Annahme, die aber im nähesten Bekanntenkreis Realität darstellt:

    Ich bin ein (relativ) sozialer Vermieter. Mieten liegen unter dem Durchschnitt des Mietspiegels. Erhöhungen gab's in den letzten Jahren nicht oder waren maximal gleich der Inflationsrate.

    Wenn nun die Mieten eingefroren werden, werde ich bestraft, während die Vermieter, die in den letzten Jahren ihre 15 % in drei Jahren ausgeschöpft haben belohnt werden. Tolle Idee, SPD!

  • Läuft in Berlin, das bringt richtig Neubau ;-)!



    Als nächstes wird -Stand heute- der Wohnungsmarkt dann in Bremen zugrunde gerichtet.

  • 0G
    05838 (Profil gelöscht)

    Muss dann Jeff Bezos für eine 50 Millionen Villa in Berlin zuküntig nur noch 8 Euro pro qm Miete zahlen?

  • 0G
    05838 (Profil gelöscht)

    Mehr als die Hälfte der Vermieter in Deutschland vermietet nur ein bis zwei Immobilien. Die meisten brauchten bisher keinen Vermieterrechtsschutz, der etwa 1-2 Monatsmieten kostet. Die Versicherer werden sich über die SPD freuen und ihr ein paar Parteispenden zukommen lassen. Oder?

    • @05838 (Profil gelöscht):

      Check ich nicht. Niemand wird gezwungen die Miete zu erhöhen. Also braucht auch niemand Klagen befürchten.

      • 9G
        97287 (Profil gelöscht)
        @LesMankov:

        Doch, hier in Berlin gab es einen Fall, da hat das Finanzamt dem Vermieter unangemessene niedrige Mieten vorgeworfen und dem gewerblichen Vermieter fehlende Gewinnabsicht unterstellt, und damit Abschreibungen auf Modernisierungskosten verweigert hat. Ich glaube es drehte sich um ein ererbtes Miethaus in Kreuzberg.

      • 0G
        05838 (Profil gelöscht)
        @LesMankov:

        Nieman wird gezwungen zu vermieten.

        • @05838 (Profil gelöscht):

          Doch auch das kann es geben: Strafen aufgrund von Leerstand.

          • 9G
            97287 (Profil gelöscht)
            @Hanne:

            Nach der vom Verfassungsgericht angemahnten Änderung hinsichtlich des Einheitswertes der Immobilien, wird die Grundsteuer vor allem in Berlin massiv ansteigen und das werden garantiert die Mieter bezahlen, ob mit oder ohne Mietdeckel

  • 0G
    05838 (Profil gelöscht)

    Man braucht noch nicht einmal 1 Semester BWL, um zu wissen, dass in 5 Jahren die Wohnungssituation in Berlin noch deutlich schlechter sein wird als heute. Dank SPD und Linke.

    • @05838 (Profil gelöscht):

      So sehr ich einen Mietdeckel als Idee begrüße, glaube ich nicht, dass dies gerichtsfest sein würde.

      ABER: "QUALIFIZIERTER MIETSPIEGEL"



      Also warum ändert man nicht die Zusammensetzung und Bewertung der zur Mietpreisbildung beitragenden Faktoren eines Qualifizierten Mietspiegels, welcher doch in jeder "Großstadt" greift und Anwendung findet?!!!



      Würde man z.B. die städtischen Wohnungen darin stärker berücksichtigen, und zudem nicht nur die völlig überzogenen Preise der letzten vier Jahre Wohnungsneuvermietung,...., sondern "faire" und eben auch die Überteuerung der Mieten berücksichtigende Faktoren da mit einbauen, dann könnte man - gesetzteskonform - die Mieten sehr gut deckeln. Z.B. was hat eine Luxuswohnung zu 120EUR/qm in so einem qMietspiegel verloren, wenn sich doch solche Wohnungen sowieso nur Oligarchen leisten können?



      Also warum passt man den qMietspiegel hinsichtlich seiner preisbildenden Faktoren nicht viel stärker an den "Normal"-Mieter und das Niveau des "Normal"-Verdieners an?

      All dies ist gesetzlich alles machbar und zulässig.

      ES FEHLT EINZIG AM POLITISCHEN WILLEN!, weil Mutti & Co. die Investoren nicht verschrecken will, weil ja sonst keine neuen Wohnungen gebaut werden würden.

      All die Sch.... hören wir doch seit Jahr und Tag; die Investoren hatten seit zig-Jahren Zeit zum Bau der Wohnungen, doch bezahlbarer Wohnraum ist weiter knapp und nicht in Sicht.

      Wenn man also seit SEHR VIELEN Jahren eine Sache ausprobiert hat und bei objektiver Betrachtung eingestehen muss, dass das Ergebnis schlicht niederschmetternd ist, dann ist es doch an der Zeit dies einzugestehen und einen neuen Weg einzuschlagen.

      ÄNDERT die Faktoren des Qualifizierten Mietspiegels, JETZT!

    • @05838 (Profil gelöscht):

      Würden es denn die anderen Parteien wirklich besser gemacht haben?



      Und wenn ja, WARUM und WIE?

      • 0G
        05838 (Profil gelöscht)
        @tazeline:

        Bei uns im Wohnviertel wurden kürzlich die schönsten Trauerweiden abgeholzt, um Häuser zu bauen, deren Miete pro qm um 150% über den Mieten des Umfelds liegen. Unterschriftemsammlungen mit fast 100% Gegnern der Maßnahme halfen nix, weil Treiber die SPD im Stadtrat ist. Ungelogen. Wenn die SPD bei 3% liegt, dann sinken auch wieder die Mieten.

  • viel spass bei den gerichtsprozessen. und durch ihre verkehrspolitik holen sie sich noch mehr pendler die im s-bahn ring wohnen wollen.wann kapieren die endlich das die mieten erst aufhören zu steigen wenn soviele wohnungen im gewünschten gebiet sind wie leute da wohnen wollen.wenn das nicht geht(15 mio im s-bahn ringoder nicht gewollt ist muss halt mal an der nachfrage seite gearbeitet werden.aber da hat die politik keine ideen.

  • Blackrock (Friedrich Merz) besitzt die meisten Wohnungen in Deutschland?



    Es lohnt sich hin zu schauen.



    Mit der Niederlage von Friedrich Merz hätten die Delegierten auf dem Hamburger CDU-Parteitag “gegen Erneuerung und mutige Zukunftsprogrammatik gestimmt”. Als Konsequenz will der Vorstandsvorsitzende der Herrenknecht AG seine CDU-Parteimitgliedschaft ruhen lassen. “Ich bin raus”, sagte er.



    Auch der Unternehmer Jürgen Heraeus ist enttäuscht. “Wie zu befürchten war, haben sich die CDU-Delegierten – wenn auch mit sehr knapper Mehrheit – für das Weiter-so entschieden”, sagte er dem “Handelsblatt”. Merz hätte der Partei “mehr frische Luft unter die Flügel gebracht”. Ulrich Bettermann, Geschäftsführer der OBO Bettermann Holding, sprach von einem “schlechten Tag für Deutschland”. Merz wäre “eine Möglichkeit des Aufbruchs gewesen”, sagte er.



    Kramp-Karrenbauer müsse nun versuchen, “die Partei in der Mitte und an den Rändern zu einen”. Sarna Rösner, die Bundesvorsitzende der Jungen Unternehmer, forderte einen stärkeren Fokus auf die Wirtschaftspolitik unter Kramp-Karrenbauer. “Die neue Parteivorsitzende muss die CDU runderneuern”, sagte Rösner der Zeitung. “Dazu gehört, Marktwirtschaft und Wirtschaftskompetenz wieder als Prinzipien zu etablieren.” +++

    Martin Herrenknecht ist der, der mit seinen Tunnelbormaschienen u.a. Stuttgart zerstört!

    Friedrich Merz war oder ist in Deutschland der Chef für Black Rock:



    02.11.2018, 12:07 Uhr



    Blackrock



    Was hinter dem Unternehmen steckt, in dem Friedrich Merz Aufsichtsrat ist

    Das US-Unternehmen Blackrock verwaltet Vermögen in Höhe von 6,4 Billionen US-Dollar. Ein Strippenzieher, wie der CDU-Mann es ist, würde der Firma fehlen. ROLF OBERTREIS



    Blackrock, wo der CDU-Politiker Friedrich Merz im deutschen Aufsichtsrat sitzt, ist der größte Vermögensverwalter der Welt.Blackstone und BlackRock – Stephen A. Schwarzman und Larry Fink sind wahrscheinlich die mächtigsten Männer der Welt.

    • @Peter Meisel:

      wie sie nebenbei schon erwähnt haben blackrock verwaltet das geld von anlegern und besitzt nicht selbst die anteile.also ist blackrock besitzt x % schon mal fakenews.und wenn ein anleger einen indexfond in einem indexfond von blackrock geld anlegt (so leute soll es geben in ländern wo aktienbesitz nicht verpönnt ist)wird das geld natürlich in allen unternehmen angelegt die in dem index sind deswegen haben die fonds von blackrock anteile an allen dax unternehmen.da es verschiedene indexe gibt in denen die anleger ihr geld anlegen können sind auch die anteile anders bloss immobilien unternehmen bloss auto............

  • 0G
    05838 (Profil gelöscht)

    Wenn ich die detaillierte Auswertung der Mietenentwicklung der letzten Jahre, die ich vor ein paar Monaten in einer Onlinezeitung las, richtig verstanden habe, dann war der Treiber der Mietentwicklung eindeutig das Segment von bisher sehr günstigen Immobilien. Dort gab es im Vergleich zum Bestand eine um etwa 8-10 mal höhere Frequenz an Mieterhöhungen als beim Rest.

  • Was'n los hier heute? Kein Rücktritt? Keine Staatskrise?

  • Das ist alles gut.



    Nur bedeutet dies, dass Anfang Oktober die Mieterhöhungen mit Wirkung 1.1.2020 erfolgen.

    Dann ist aber für 5 Jahre Ruhe.

  • 0G
    05838 (Profil gelöscht)

    Die Großstädte mit den größten Mietproblemen sind traditionell SPD regiert. Die Mehrheit der Vermieter hat nur ein oder zwei Immobilien. In dieser Gruppe sind die meisten, die nur bei Mieterwechsel ihre Mieten erhöhen. Die SPD getriebene Mietpolitik zwang diese Vermieter in den letzten Jahren zu Mieterhöhungen, damit bei Mieterwechsel die Differenz zum Mietspiegel nicht zu hoch ist. Allein das Informationsrecht des Nachmieters treibt die Mieten nach oben.

  • 0G
    05838 (Profil gelöscht)

    Wenn ein Vermieter seine Wohnung ohne Mieterwechsel 30 Jahre lang für 3 Euro / qm vermietet hat und nun der Mieter stirbt, dann darf er sie nur für 3 Euro / qm weiter vermieten. Er wird die Wohnung leer stehen lassen oder an einen Immobilienhai verkaufen. Die Preise sind derzeit top.

    • @05838 (Profil gelöscht):

      Mag sein. Aber wer findet diese kleine Ungerechtigkeit gegenüber äußerst wenigen Vermietern schlimmer als die Wohnungsnot und explodierenden Mietpreise, die fast alle Mieter betreffen?

      • 0G
        05838 (Profil gelöscht)
        @Soda:

        Das sind mehr als Sie denken. Der Preistreiber der Mieten in den vergangenen Jahren war die SPD Mietrechtspolitik.

    • @05838 (Profil gelöscht):

      Ich nehme an Sie haben die letzten 30 Jahre in Berlin keine Wohnung zur Miete mehr gesucht, oder? Ansonsten würde Ihnen vlt. selber auffallen wieviel Relvanz Ihr Post für das Thema hat.

      Oder um ein Beispiel aus der Berechnung des Neuen Mietspiegels zu bringen. "Dass der neue Mietspiegel für manche Mieter noch relativ glimpflich ausfällt, ist vor allem der beschränkten Spannenbreite zu verdanken [..] Das billigste und das teuerste Achtel werden aus der Berechnung gestrichen. Hätte man ausnahmslos alle Werte berücksichtigt, dann zögen einige extrem teure Wohnungen die Mietwerte stark nach oben. In vielen Baualters- und Größenklassen wurden einzelne Mieten in Höhen von 15, 17 oder gar 21 Euro festgestellt, die ohne die beschränkte Spannenbreite voll auf den Mietspiegel durchgeschlagen und das Bild erheblich verzerrt hätten. Die ebenfalls gestrichenen niedrigsten Werte weichen da gegen nicht so stark vom Durchschnitt ab." (MieterMagazin 06/2019)

      Just saying!

      • 0G
        05838 (Profil gelöscht)
        @akame:

        Ich bin vor ein paar Jahren umgezogen in eine Stadt, die zu den Top10 gehört, was die Dichte an Millionären betrifft. 5,80 Euro zahle ich pro qm Kaltmiete, 15 Minuten Fußweg zur Fußgängerzone. Einfamilienhäuser mit nur 6-stelligem Wert gibt es hier kaum. Aber es gibt Wohnungen mit überschaubarer Miete. Hier regiert aber nicht die SPD, wie in München oder Berlin.

    • @05838 (Profil gelöscht):

      Erstens ist das Argumentieren mit Supersonderausnahmen unredlich und zweitens wird es für solche Fälle eine Ausnahmeregelung geben.

      • 0G
        05838 (Profil gelöscht)
        @Max Mutzke:

        Sie sollten sich mit dem Thema mal ernsthaft beschäftigen.

    • @05838 (Profil gelöscht):

      Die Wohnung will ich sehen, die in Berlin bei 3€ / qm liegt.

      • 0G
        05838 (Profil gelöscht)
        @Henrik WM:

        Ein Bekannter wohnt seit 40 Jahren in der Neuen Kantstraße, ohne Mieterhöhung, fast 200 qm

        • @05838 (Profil gelöscht):

          Ist richtig.



          Es gibt ein paar, vor allen Dingen private Vermieter, die die Mieten nie erhöhen, solange die Wohnung noch an den gleichen Mieter vermietet ist.



          Für die müsste man evtl. noch so eine Perspektive schaffen, dass auch die Zeit, in der keine Mieterhöhung stattgefunden hat, mit Berücksichtigung findet. Ich weiß aber nicht, ob das in Berlin eine große Anzahl ist.

        • @05838 (Profil gelöscht):

          ja, das ist halt der politische wille.

  • 1) Vermieter werden zusehen, bis Jahresende die maximal zulässige Mieterhöhung noch durchzusetzen.

    2) Neuvermietungen werden zukünftig noch stärker möbeliert vorgenommen.

    3) Insbesondere die geplante Mietenabsenkung auf Antrag ist rechtlich kritisch.

    4) Modernisierungen wird es in Berlin für fünf Jahre nicht mehr geben.

    5) Zusätzlicher Wohnraum wird nicht geschaffen.

    6) Aufgrund der dann gesetzlich stadtweiten Mietpreisbindung kann für Berlin kein Mietspiegel mehr erstellt werden. Nach dem Ablauf der fünf-Jahresfrist werden Mieterhöhungsverlangen mangels Mietspiegel flächendeckend auf Basis von Vergleichsmieten durchgesetzt.

    • @DiMa:

      Genauso siehts aus. Es kommt aber noch ein Punkt hinzu.

      7) Private Kleinvermieter, die im Gegensatz zu großen Wohnungsunternehmen nicht mit maximaler Renditeerwartung ihre Immobilie bewirtschaften, werden immer häufiger verkaufen, weil sie Nase voll haben oder es schlichtweg finanziell nicht mer stemmen können. Das wird Auswirkungen auf ganz andere Sektoren haben, zum Beispiel Handwerker. Während der Kleinvermieter den Elektriker aus der Nachbarschaft beauftragt, vergeben die Wohnungsunternehmen an größere Firmen. So wird der Mittelstand verdrängt. Aber das ist wahrscheinlich genau das, was SPD und Linke wollen.