piwik no script img

Pro & Contra Scheitern der KoalitionHandelte Italiens Präsident richtig?

Eva Oer
Dominic Johnson
Kommentar von Eva Oer und Dominic Johnson

Sergio Mattarella hat einen Minister abgelehnt und so eine Regierung der Populisten verhindert. Weise Entscheidung oder kalter Umsturz?

Er war unbeugsam: Italiens Präsident Mattarella Foto: dpa

J A

Nicht Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella hat die Regierungsbildung platzen lassen, das haben die Fünf-Sterne-Bewegung (M5S) und die Lega schon selbst geschafft. Die Parteien wollten die Eskalation, sie wollten den Präsidenten zwingen, den Eurokritiker Paolo Savona zum Finanz- und Wirtschaftsminister zu machen. Damit ignorieren sie die Verfassung: Der Präsident ist keine Marionette, die nur schnell noch ihr Häkchen hinter die Vorschläge des designierten Ministerpräsidenten setzt. Die Verfassung gibt Mattarella das Recht, die vorgeschlagenen MinisterInnen zu ernennen – oder es eben nicht zu tun. Der Mann hat einfach seine Arbeit gemacht, und diese auch gut begründet.

Solche Vorfälle gab es schon vorher, etwa 1994, als der damalige Präsident sich weigerte, Silvio Berlusconis privaten Anwalt zum Justizminister zu machen. Eine Amtsenthebung Mattarellas zu fordern oder sein Nein zu Savona zu skandalisieren, ist daher Unfug; dass Mattarella keine Einwände gegen die anderen vorgeschlagenen MinisterInnen hatte, zeigt doch deutlich, dass es ihm nicht darum ging, diese Regierung komplett zu verhindern. Dem Wählerwillen hätte also durchaus entsprochen werden können. Die Koalition hätte einen anderen Finanzminister auswählen können. Stattdessen inszenieren sich die Chefs von M5S und Lega, Luigi Di Maio und Matteo Salvini, als unterdrückte Underdogs, Mattarella dagegen als Handlanger der Finanzmärkte.

Dabei geht es eben nicht nur um Investoren, sondern um die Interessen der ItalienerInnen: Wenn Mattarella durch einen Finanzminister ein Risiko für die Ersparnisse der BürgerInnen sieht, muss er handeln, denn auch den Schutz dieser Rücklagen sieht die Verfassung vor. Die EU hat noch mal Glück gehabt – bleibt zu hoffen, dass sie sich in Zurückhaltung übt und einen Weg ­findet, den Skeptikern ihre Vorteile deutlich zu machen. EVA OER

***

NEIN

Was hat mehr Gewicht: der Wille der Wähler oder das Vertrauen der Finanzmärkte? Das ist in einer Demokratie eine Grundsatzfrage. Wer die Märkte über die Wähler stellt, kann Wahlen eigentlich abschaffen. Wer freie Wahlen akzeptiert, muss auch Regierungen zulassen, die das „Vertrauen der Investoren“ beschädigen. Das gilt für Syriza in Griechenland, Jeremy Corbyn in Großbritannien und eben auch für die Fünf Sterne und ihre Koalitionspartner in Italien.

Aber in Italien dürfen die Wahlsieger jetzt nicht regieren, weil dem Staatspräsidenten der designierte Finanz- und Wirtschaftsminister nicht gefällt. Man kann bezweifeln, dass der exzentrische Eurokritiker Paolo Savona eine gute Wahl war. Man kann auch begrüßen, dass der dubiose designierte Premierminister Giuseppe Conte aufgab. Das Ergebnis müsste dann aber sein, dass die Koalition aufgefordert wird, einen neuen Kandidaten für die Regierungsbildung zu benennen – und nicht, dass stattdessen ein Technokrat ohne Parlamentsmehrheit benannt wird, der gar nichts tun soll, außer Neuwahlen herbeizuführen.

Dieser kalte Umsturz in Italien ist fundamental undemokratisch, Wasser auf die Mühlen all jener, die die EU für ein demokratiefeindliches Elitenprojekt halten. Er löst kein Problem, sondern verstetigt die Krise Italiens und bestätigt das Weltbild der Populisten quer durch die EU.

Applaus, weil jetzt die rechtsextreme Lega von der Macht ferngehalten wird, ist fehl am Platz. Das Handeln des italienischen Präsidenten Mattarella entspringt jenem unseligen Geist, der zu Zeiten des Kalten Krieges im Fall eines Wahlsieges der Kommunisten in Italien einen Militärputsch nach Pinochet-Muster bevorzugte.

Diese Zeiten sollten vorbei sein. Eine europäische Idee, die sich gegen den Wählerwillen durchsetzt, hat keine Zukunft. DOMINIC JOHNSON

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Eva Oer
Redakteurin
*1985, seit November 2017 Redakteurin für europäische und globale Politik im taz-Auslandsressort. Hat seit 2014 immer mal wieder für die taz gearbeitet, meistens für das Ressort Wirtschaft und Umwelt, und schreibt gern über die EU und über Entwicklungspolitik.
Dominic Johnson
Ressortleiter Ausland
Seit 2011 Co-Leiter des taz-Auslandsressorts und seit 1990 Afrikaredakteur der taz.
Mehr zum Thema

50 Kommentare

 / 
  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ..."EU-Kommissar Günther Oettinger hat mit einer Wahlempfehlung gegen Populisten in Italien heftige Reaktionen ausgelöst."

    EU 2018 = Faschismus 2.0.

    • @81331 (Profil gelöscht):

      Fast noch besser war Herr Tusk. Er verurteilt Oettingers Wahlempfehlung und wiederholt sie mit anderen Worten.

  • Das Ding ist doch, wenn er nicht direkt danach einen IWF-Austeritätsgläubigen zum Übergangspremier ernannt hätte, könnte man ihn vielleicht verteidigen.

    Aber damit hat er dann doch sehr deutlich gemacht, dass es nicht um die Eurozone, sondern um den Sparunsinn geht. So wenig ich Varoufakis und Iglesias mag: wenn er das italienische Äquivalent bestellt hätte, wäre die Botschaft: "Europa, aber nicht auf alle Kosten" glaubhaft, aber Cottarelli?

  • Die Front verläuft nicht zwischen Italien und Deutschland, sondern zwischen Süd- und Nordeuropa.

     

    Die neoliberale Maastricht-Strategie, inklusiv der Einheitswährung, hat in Europa große Gewinner und große Verlierer hervorgebracht - vertikal in den Gesellschaften der Mitgliedsstaaten, wie horizontal, im Verhältnis der Eurozone-Staaten untereinander.

     

    Der Club Med, inklusiv Frankreich und seiner Peripherie, zählt zu den großen Verlierern der Euro-Einheitswährung. mit Italien ganz vorne. Wer bleibt übrig? Deutschland, und seine Peripherie, als einziger großer Gewinner der Euro-Währungsunion und der Maastricht-Strategie. Darum ist heute nur noch die Rede von einem "deutschen Europa".

     

    Es ist die erste insofern so seriöse machtpolitische Asymmetrie des deutsch-französischen Machtverhältnisses seit dem Zweiten Weltkrieg, als Folge insbesondere und vorallem der Euro-Einführung. Nach drei blutigen Kriegen zwischen Deutschland und Frankreich im Zeitraum 1870/71 bis 1945, sollte man dies deshalb nicht einfach so verschweigen, dass es vorerst Merkels deutsche nationale machtpolitische Motive sind, die den höchsten Stellenwert bei der Ermittlung der derzeitigen Situation in Europa haben.

     

    Wenn wundert es also, dass Italien der ökonomischen Abhängigkeit und der politischen Bevormundung Deutschlands überdrüssig geworden ist. Ein Grossteil der politischen Eliten und der Bevölkerung Südeuropas hat realisiert, dass der Weg zu einer gedeihlichen sozialen und ökonomischen Entwicklung nicht über der von Merkel diktierten neoliberalen Austerität führt. Man liebäugelt wieder der Hinwendung zur staats-interventionistischen Wirtschaftspolitik, etwa durch einer Renaissance der nationaler Industriepolitik, Stärkung der Massenkaufkraft, Entschuldungsprogrammen usw.

    • @styl styl:

      Daumen hoch.

  • Wenn jemand noch grübeln sollte, was "marktgerechte Demokratie" bedeutet:

     

    //http://www.dw.com/de/oettinger-wir-haben-vertrauen-in-die-neue-italienische-regierung/a-43974559

     

    Märkte sollen Wählern "den Weg weisen"...

  • Selbstverständlich hätte Salvini eine Alternative zu Savona finden können. Mattarella hat ihm jedoch den Vorwand geliefert, die Regierungsbildung platzen zu lassen.

     

    Der sozialdemokratische Staatspräsident, dessen Veto ich mir nur mit Panik erklären kann, hat bestenfalls Zeit gewonnen. Allerdings für den hohen Preis, daß die Lega bei den nächsten Wahlen noch einmal kräftig zulegen wird.

     

    Hoffentlich verkneifen sich Merkel, Juncker und Macron einen Staatsbesuch bei Mattarella und Cottarelli.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @jhwh:

      Das alte Lied: Aufgeregtheit war noch nie ein guter Ratgeber.

       

      Wenn Matarella verhindern wollte, dass die Lega eine exponiertere Rolle in der italienischen Politik erhält, so ist die Einsetzung einer so genannten Experten-Regierung (gemeint sind damit wohl Wirtschaftsfachleute und Banker) ohne demokratische Legitimierung der berühmte Schuss in den Ofen.

       

      Die Folge dürfte ein weiteres Erstarken der Lega sein. Wer sollte davon etwas haben? Politischer Weitblick sieht jedenfalls anders aus.

  • Frage an die autors:

    Ist die Entscheidung im Rahmen der Verfassung zulässig?

    Falls ja, dann handelte er richtig.

    • @Demokrat:

      Zulässig ist sie im Rahmen der Verfassung. Das bedeutet aber nicht, dass sie richtig ist.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Danke für die Antwort.

  • Geld schickt sich wieder an, mittels dem rechten Spektrum, die Geschicke an sich zu reißen. Und die Lemminge laufen mit. Beim letzten Mal waren es die Folgen der Weltwirtschaftskrise, die es zu bewältigen galt, heute sind es Bankenkrise und Globalisierung. Laut "Geld", wäre es am Besten, wenn Nationen nur "Einen" hätten, der sagt wo es langgeht, sieht man ja an China, da wird nicht rumdemokratisiert, da wird gemacht. Und wenn "Geld" den Worten seines Großvaters lauscht, dann hört es, dass das 1933 auch schon mal super geklappt hat. Gab zwar Krieg und das mit den Juden war auch nicht so der Bringer, aber Alle die damals schon "Geld" waren, kamen aus der Sache super raus. Im Schützengraben fielen, im Arbeitslager verreckten, bzw. am Nürnberger Strick hingen, nicht die "Geld´s", die Krupp´s, Porsche´s, Piechs, Quandt´s, …! Damals überzeugten die Siege in den Abessinischen Kolonien den strammen Alpini in´s endgültig von Mussolini, mal sehen wer heute diesen Part übernimmt und welchen Köder er für uns Lemminge auslegt. Zuschnappen werden wir ganz sicher, dass wissen die "Geld´s".

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Weidle Stefan:

      Die für mich interessanteren Fragen: aus welchen Motiven laufen die Lemminge mit? Und vor allem: Wie kann dieser Reflex endlich gestoppt werden?

       

      Ich habe keine Sehnsucht nach '1933 reloaded' und werde meine - begrenzten - Möglichkeiten nutzen, dies zu verhindern.

  • Meine Empörung über Mattarellas Schritt hält sich in überschaubaren Grenzen. Er hatte Salvini angeboten, dessen No 2 Giorgetti zum Finanzminister zu machen. D.h. es ging Salvini eindeutig darum, mit dem Namen Savona die EU noch mehr zu provozieren. Ob der Wechsel von Savona zu Giorgetti den Wählerwillen so dramatisch verfälscht hätte, wie di Maio und Salvin uns glauben machen: mir fehlt der Glaube. Auch war klar, dass jemand anderen als Conte mit der Regierungsbildung zu beauftragen, nicht in Frage kam, Mattarella hatte ja direkt mit Salvini verhandelt.

    Dennoch halte ich es für einen schweren politischen Fehler ausgerechnet "Scheren"-Cottarelli mit der Regierungsbildung zu beauftragen. Ich verstehe das Anliegen, die Märktewieder zu beruhigen, die werden aber nach der Wahl umso mehr toben ─ wie di Maio und Salvini heute schon.

    • @IAdmitIAmCrazy:

      Ein nicht direkt gewählter Präsident sollte sich mehr zurückhalten...

  • Die Front verläuft nicht zwischen Italien und Deutschland, sondern zwischen Elite und Mainstream. Auch wenn sich Merkel und die deutschen Medien auf Seite der Elite schlagen. Alles geht den Bach herunter, doch die Elite will den Verlust an Lebensstandard für sich nicht akzeptieren, beteiligt die Massen überproportional an den Verlusten und behauptet, wirtschaftlich ginge es bestens!

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @EricB:

      Man könnte es auch so sehen: es gibt nicht nur einen Riß, sondern viele Risse. Einer läuft zwischen einzelnen EU-Ländern, etwa zwischen Deutschland und den südlichen Nachbarn. Ein zweiter innerhalb jeden Landes zwischen Arm und Reich, zwischen Habenichtsen und Besitzenden.

  • Von Fidel stammt die (korrekte) Feststellung, das ein Staat desto militärisch und politisch unfähiger ist, je prächtiger seine Soldatenuniformen sind.

     

    Italien toppt sie alle. Prächtigere Uniformen gibt es weltweit nicht. Ich finde Italien super. Auch die Sprache ist klasse. Sie ist so indifferent, dass der unbeugsame Präsident Mattarella schon im nächsten Halbsatz wie seine eigene Opposition klingt.

     

    Schäuble, Scholz&Co sind vollkommen chancenlos.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @el presidente:

      Schöne Worte. Ich teile gerne Ihre Begeisterung für Italien, ein Land, dem wir in Bezug auf (antike) Bildung und Kultur viel verdanken.

       

      Mit Blick auf die Gegenwart: Mehr Italien bitte, weniger Deutschland.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @76530 (Profil gelöscht):

        ... habe ganz die italienische Küche vergessen ...

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Da bin ich ganz bei Ihnen.

          Mehr Italien, weniger Zuchtmeisterdeutschland und weniger "gutbürgerliche" Küche.

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Rolf B.:

            Genau: für ein Europa, das der Kunst des Lebens huldigt und nicht der Geldanhäufung.

            • @76530 (Profil gelöscht):

              Da schließe ich mich an :-)

  • 9G
    99663 (Profil gelöscht)

    was für eine hanebüchene entscheidung matarellas. das trägt ganz offensichtlich deutsche zuchtmeisterhandschrift. hat da etwa im auftrag der ewigen kanzlerin der genosse olaf den genossen sergio angerufen? mit savona sollte auf alle fälle ein zweiter varoufakis verhindert werden.

  • Das Europa der Banken, Spekulanten, Großagrarindustrie und Großkonzerne wird trotz der Propaganda der Europopulisten keine Zukunft haben. Nichts lernen die Europopulisten dazu. Sie sprengen die Idee eines vereinigten, demokratischen und friedlichen Europas.

    Mattarella ist als Handlanger des Finanzkapitals einer der Totengräber der Demokratie und der europäischen Idee.

  • 9G
    99710 (Profil gelöscht)

    Mattarella muß nicht als Handlanger der Finanzmärkte inszeniert werden, Frau Oer. Er ist es.

     

    Eine weniger marktkonforme, dafür aber fundierte Darstellung der italienischen Verhältnisse finden Sie hier: https://www.nachdenkseiten.de/?p=44150

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @99710 (Profil gelöscht):

      Danke für den Link.

       

      Für Menschen, die gerne mal über den neoliberalen Tellerrand schauen und andere Kost als den Mainstream-Einheitsbrei zu sich nehmen ein Alternativ-Menü.

  • "Aber in Italien dürfen die Wahlsieger jetzt nicht regieren, weil dem Staatspräsidenten der designierte Wirtschaftsminister nicht gefällt. "

     

    Das ist Unsinn. Auch der italienische Staatspräsident wurde gewählt und ist demokratisch legitimiert, und er hat das Recht, Minister abzulehnen. Wenn man ihm dieses Recht auf demokratischen Weg nehmen will, soll man eben die Verfassung ändern. Der Rücktritt einer Koalition wegen eines einzelnen Ministers ist Kindergartenniveau und Wahlkampftaktik, das muss man nicht unnötig dramatisieren.

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @Dorian Müller:

      ...naja, "hat das Recht", Macron und Merkel sitzen ihm im Genick, so sieht's aus.

      Die EU ist eine 'Angelegenheit' der Deutschen und der Franzosen.

    • @Dorian Müller:

      "Der Rücktritt einer Koalition wegen eines einzelnen Ministers ist Kindergartenniveau und Wahlkampftaktik"

       

      DAS ist Unsinn. Einen Wahlkampf gibt es überhaupt erst durch Mattarellas Entscheidung. Und wenn die Bestellung von Ministern eine Petitesse ist, dann muss man sich doch fragen, warum Mattarella Savona nicht ernennen wollte.

       

      Ihre Argumentation ist in keiner Hinsicht schlüssig.

    • @Dorian Müller:

      Sie wollten diesen Absatz nicht verstehen, oder? Sie wollten ihn als Unsinn abtun.

       

      Das Ergebnis müsste dann aber sein, dass die Koalition aufgefordert wird, einen neuen Kandidaten für die Regierungsbildung zu benennen – und nicht, dass stattdessen ein Technokrat ohne Parlamentsmehrheit benannt wird, der gar nichts tun soll, außer Neuwahlen herbeizuführen.

  • Nachdem EU (EUR) stolz als bessere USA (USD), als umjubelter Friedensnobelpreisträger, als ernstzunehmende Faktor für Osterweiterung, als Sinnstifter für Afrika und Menschenrechte Abmahner für Asien nicht funktionierte, wird EU gegenwärtig zu einem Superunternehmen aufgebaut, in dem Demokratie keine Rolle spielt. EU, wer war das gleich nochmal?!

  • Die Frage ist doch auch und was kommt danach.

     

    Neuwahlen, so sagen es die Prognosen, wird die Lega stärken, die Sterne werden ungefähr gleich stark und die Anderen verlieren weiter. Dann hat man das Problem in ein paar Monaten wieder.

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ...tja, anscheinend reicht ein Anruf von M&M's (Merkel & Macron) und der italienische Präsident negiert den Willen der italienischen Wähler.

    • @81331 (Profil gelöscht):

      Mattarella hat das durch die Verfassung gestützte Recht. Er hat gut daran getan, die Institutionen und die Zugehörigkeit Italiens zu EU und Euro gegen die rechtsradikalen Angriffe zu schützen. Auch das Verfassungauftrag.

      • 8G
        81331 (Profil gelöscht)
        @hamann:

        ...Angriff von rechts?

        Italien ist nicht Deutschland. Ich denke, die Italiener schaffen es eher, die Recht zu bekämpfen, als die Deutschen. Und, was zählt 'EU' und 'Euro' eigentlich noch?

        Vor allem Deutschland, aber auch Frankreich, geben den Takt vor, der Rest, in der EU, hat zu funktionieren.

  • Völlig richtig, Herr Johnson.

     

    „…dass Mattarella keine Einwände gegen die anderen vorgeschlagenen MinisterInnen hatte, zeigt doch deutlich, dass es ihm nicht darum ging, diese Regierung komplett zu verhindern. Dem Wählerwillen hätte also durchaus entsprochen werden können.“

     

    Da befinden Sie sich im Irrtum, Frau Oer. Das Mattarella sofort einen neuen Ministerpräsidenten samt Ministern aus dem Hut gezaubert hat, zeigt deutlich, dass Savona nur ein Vorwand war, die Regierungsbildung scheitern zu lassen. Dazu kommt, dass Mattarellas Kandidat genau für die Politik steht, die die Wähler definitiv nicht wollten. Der „Technokrat“ wird die Unzufriedenheit im Land noch weiter steigern und den jetzt verhinderten Politikern bei den kommenden Wahlen noch mehr Wähler zutreiben. So viel, dass es auch ein Mattarella nicht mehr ignorieren kann. So gesehen hat sich der Herr Präsident als kurzsichtiger Dummkopf erwiesen.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Da befinden Sie sich im Irrtum, Herr Warum. Nicht Mattarella hat die Regierung scheitern lassen, sondern Conte. Er wollte keinen anderen Minister vorschlagen und zeigte die Trotzhaltung eines Dreijährigen.

       

      "Darauf gab Conte seine Bemühungen eine Regierung zu bilden auf und gab den Regierungsauftrag zurück." https://de.wikipedia.org/wiki/Parlamentswahlen_in_Italien_2018#Regierungsbildung

      • @Dorian Müller:

        Conte hat einfach nur gemerkt, dass Savona nur der Vorwand war. M. hatte ja offensichtlich schon andere Pläne.

         

        PS: Herr Warum?

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Die Dinge sind wohl eher andersherum: Die rechtsextreme Lega wollte Neuwahlen, um sich klienteläre Macht und Pöstchen zu sichern. Salvini war lang schon im Wahlkampfmodus und das Beharren auf Savona der Vorwand, die Regierungsbildung platzen zu lassen.

          • @hamann:

            Unwahrscheinlich. Die Regierungsbildung war ja schon geplatzt bevor der jetzige Anlauf gemacht wurde. Darauf hätte er einfach nur verzichten müssen.

      • 9G
        99710 (Profil gelöscht)
        @Dorian Müller:

        "....und zeigte die Trotzhaltung eines Dreijährigen."

         

        Daß Sie lediglich diese dümmliche Interpretation von Contes Handlungsweise in Betracht ziehen, zeigt die (offensichtlich bewußt gezogenen) sehr engen Grenzen Ihres politischen Horizontes.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Demokratie 2018 in Zeiten des EU-Diktats.

     

    Ich nenne es kalter Umsturz, was da gerade in Italien passiert. Da ist offenbar das Schicksal der Aktienbesitzer bei einer florierenden Börse wichtiger als das der italienischen Wähler.

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Bitte mal das Pro durchlesen. Es wurde nur ein Minister nicht akzeptiert, woraufhin Conte die Regierungsbildung abgegeben hat. Von einem Umsturz kann also gar keine Rede sein. Wem es nicht passt, sollte die Verfassung ändern...

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Andi S:

        Aber, aber.

         

        Mit dem Willen zu einer konstruktiven Lösung hätte Matarella nach seiner Ablehnung von Savona erneut Conte mit der Bildung einer Regierung beauftragen können. Dass er jetzt jemanden beauftragt, der keine Wählerzustimmung hat, zeigt eindeutig, was er von Demokratie hält: nichts.

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Und die Leute an der Börse sind sicher auch alles unmündige Kinder die von ihrem Wahlrecht keinen Gebrauch machen können...

      Wann hören eigentlich Leute wie Sie auf Ungerechtigkeiten zu bemühen um ihren Politikverdruss zur Schau zu stellen? Von Ihrer Meinung zu diversen Themen ist nur bekannt, das Sie eine Linke Tageszeitung mit ungefähr soviel Inhalt zukleistern, bis jedem der Verstand an Objektivität abhanden kommt. Outen Sie sich nicht noch als Verschwörungstheoretiker!

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @tinn:

        Noch ein abschließender Tipp: Wenn Sie sich an meinen Kommentaren so sehr stören wie Sie zeigen, lesen Sie sie einfach nicht. Niemand zwingt Sie dazu.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @tinn:

        Ich finde es immer gut, wenn in einem Kommentar auf getätigte Aussagen Bezug genommen wird und nicht auf eingebildete.

         

        "Leute wie Sie" - das klingt schwer nach einer Generalabrechnung, nicht aber nach Klärung einer Einzelfrage. Hätten Sie daran Interesse, sähe Ihr Kommentar anders aus als eine Triebabfuhr.

         

        Was Sie wittern, ist das Produkt Ihrer Fantasie. Ihre "Verführungstheorie" ist skurril: Für seinen Verstand und die Anwendung desselben ist jeder selbst verantwortlich. Auch Sie. Und falls Sie sich noch mal zu Wort melden: bei persönlichen Unterstellungen werden Sie auf eine Erwiderung verzichten müssen.

         

        Machen Sie sich nicht so klein. So groß sind Sie nicht.