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„Zugpartisanen“ in RusslandDen Krieg entgleisen lassen

Seit dem Überfall auf die Ukraine häufen sich in Russland Anschläge gegen militärische Infrastruktur. Wer genau steckt dahinter?

Fast jeden Tag entgleisen in Russland Güterzüge Foto: Russian Look/imago

Kiew taz | Wieder hat es in Russland einen Zug erwischt: Am vergangenen Samstag haben Unbekannte im russischen Gebiet Brjansk einen Sprengstoffanschlag auf einen Güterzug verübt. Dabei entstand nur ein Sachschaden. Dies berichtet das regionale Portal Brjanskie Nowosti unter Berufung auf den Gouverneur des Gebietes, Alexander Bogomas.

Fast jeden Tag entgleisen in Russland Züge. Der Insider, ein oppositionelles russisches Portal, berichtet von 63 Güterzügen, die von März bis Juni 2022 aus den Gleisen gesprungen seien. Seit Ende Februar, so der Insider, gab es in Russland außerdem mindestens 23 Angriffe auf militärische Registrierungs- und Rekrutierungsbüros, 20 davon waren Brandanschläge.

Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine ist die Zahl solcher Vorkommnisse sprunghaft angestiegen. Auch Wehrbüros werden zunehmend Ziel von Brandstiftungen. Dies schreibt die „Kampfgruppe Anarcho-Kommunisten“ (Boak) auf ihrem Telegram-Kanal, die auch für diese Anschläge die Verantwortung übernimmt.

Besonders stolz scheint man bei den Anarcho-Kommunisten über eine Sabotageaktion an den Gleisen Richtung Barsowo zu sein, befindet sich doch in Barsowo ein Waffenlager für Artillerie und Raketenmunition. 34 Schrauben habe man in diesen Gleisen lockern können, so die Gruppe. „Je mehr Züge gestoppt werden, desto weniger Granaten fliegen auf friedliche ukrainische Städte“, schreibt Boak auf ihrem Telegram-Kanal.

Kampf „gegen Putins Tyrannei“

Die beteiligten Ak­ti­vis­t:in­nen kennen sich nicht einmal untereinander. Seit dem 24. Februar kämpfen sie „gegen Putins Tyrannei und den von ihm entfachten Krieg“. Und dabei wollen sie die Infrastruktur, die Russland für den Krieg gegen die Ukraine brauche, angreifen und zerstören. Zielscheibe sind neben den Wehrdienstbehörden und dem militärischen Güterverkehr auch russische Polizeidienststellen. Gleichzeitig geben die Aktivisten von Boak an, mit keiner ihrer Aktionen Menschenleben gefährden zu wollen.

Niemand weiß, wie groß die klandestine Bewegung ist, niemand kennt die Struktur, es gibt keine Chefs, keine Pressesprecher:innen, keine offizielle Adresse und natürlich auch keinen Eintrag im Vereinsregister. Mitglied kann nur werden, wer bereits von bewährten Genossen eine Empfehlung hat. Alle anderen Interessenten werden angehalten, selbst eine anarchistische Kleinstgruppe aus vertrauten Aktivisten zu gründen und autonom tätig zu werden. Nur mit dieser Organisa­tions­form, da sind sie sich sicher, kann man als Bewegung im autoritären Russland überleben.

Gleichwohl weiß Boak um das hohe Risiko jedes Einzelnen. Besonders ans Herz legt man allen neuen „Zugpartisanen“ die russische Übersetzung des „Grünen Buches der IRA“, obwohl man die „nationalistische Ideologie“ der IRA ablehne. Kein Werk, so der Telegram-Kanal an seine über 5.000 Abonnenten, beschreibe besser, wie sich ein Aktivist nach einer Festnahme, in der Haft und bei Verhören verhalten solle, als dieses irische Grünbuch.

Wie gefährlich ein derartiger Aktivismus gegen den Krieg in der Ukraine ist, zeigt die belarussische Antikriegsbewegung, die die russischen Anarchisten in­spiriert hat. Dort hatte das belarussische Innenministerium schon am 8. April von 80 „terroristischen Sabotageaktionen gegen das Eisenbahnnetz“ gesprochen. Und all diese Anschläge, so das Ministerium, hätten die gleiche Handschrift.

Inzwischen, so berichtet die belarussische Menschenrechtsorganisation „Spring96“, seien bereits acht „Zugpartisanen“ verhaftet worden. Drei von ihnen soll im Juli der Prozess gemacht werden. Die belarussischen Ermittlungsbehörden werfen Denis Dikun, Dzmitry Ravich und Aleh Molchanau aus der Ortschaft Swetlahorsk in der Region Gomel Terrorismus vor. Und auf den steht in Belarus die Todesstrafe. Die drei hatten am 28. Februar einen Relaisschalter am Gleis so manipuliert, dass Züge auf diesem Gleis stehen bleiben mussten.

Im Gespräch mit „Spring96“ erklärte der Bruder des inhaftierten Denis Dikun, Dmitrij Dikun, sein Bruder sei in der Haft gefoltert worden. Ihn beunruhigt die Schnelligkeit, die die Ermittlungsbehörden im Falle seines Bruders und der beiden Mitangeklagten an den Tag legen. Dafür, so Dmitrij Dikun, gebe es eigentlich nur eine logische Erklärung: Die belarussischen Behörden wollten an den dreien ein Exempel statuieren. Er gehe davon aus, dass die drei ein sehr hartes Urteil erwarte, so Dmitrij Dikun.

Seit dem 6. März sitzt auch Sergej Konowalow aus Witebsk in Haft. Er ist Angestellter der Eisenbahn. Ihm wird, so berichtet das oppositionelle belarussische Portal euroradio.fm, die Planung eines Anschlages auf das Eisenbahnnetz vorgeworfen. Für die Witebsker Gemeinschaft der Eisenbahner ist die Verhaftung ihres Kollegen haltlos.

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35 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Wieso wurde in diesem Artikel denn so inquonsequent gegendert?

    • @Sabran Hawina:

      Wieso überhaupt?

  • ++ Gleichzeitig geben die Aktivisten von Boak an, mit keiner ihrer Aktionen Menschenleben gefährden zu wollen.++

    Die Russische Armee hat einen großen Vorteil, diese kann überall in die Ukraine hinein ballern, umgekehrt muss die Ukrainische Armee die Grenzen zu Russland und Belarus einhalten um die Hilfe des Westens nicht zu verlieren.

    Da bleibt nur Sabotage auf gegnerischen Gebiet, wie will die Ukraine den Russischen Nachschub denn sonst Stoppen, jede Rakete die in Russland oder Belarus vernichtet wird, ist eine, welche nicht mehr gegen Einkaufzentren oder Krankenhäuser in der Ukraine eingesetzt werden kann!

    Die Russische Armee feuert mehr Raketen, Granaten auf Zivile Ziele als auf Militärische Ziele.

    • @udo123:

      Sabotage an Eisenbahngleisen ist, egal wo, abzulehnen! Zughavarien lösen katastrophale Folgen aus (im Gegenzug könnten MENSCHEN sitzen). Diese "Form" von Widerstand ist menschenverachtend, nicht kreativ, und somit nicht akzeptabel und zielführend, setzt Chaos und Tod nur "einen obendrauf". Weiss ich was Besseres für die lobenswerten Aktivisten? Nicht so richtig als "Klugscheißer" - vielleicht Signalanlagen auf "Rot" stellen oder Fahrdraht überbrücken, Zucker (kein Weizen!) in Dieseltanks, Zugersonal mit €/$ schmieren oder Schienen...

    • @udo123:

      Jede Manipulation an Bahngleisen - egal wo, ist äußerst bedenklich, und kann zu schwersten Unglücken führen (Herunterstürzen in bewohntes Gebiet, Kollosionen mit Gegenverkehr, Explosionen/Brände usw. - der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt). Beispiel: Kupferkabelklau an Bahngleisen in Deutschland, zum Glück m. W. bisher nix Schlimmes passiert. Sabotage könnte doch auch schlauer, und bei aller "Berechtigung" menschenfreundlicher aussehen? Signale auf "Rot", Fahrdraht überbrücken, Zucker (kein Weizen!) im Diesel... wer hat kreative Ideen?

  • Wow, auch weniger prominente Putin-Fans als Sara Wagenknecht hier im Forum. Alles, was schlecht (angefangen bei 1 ppm - 1 Millionstel) für Multimörder und Staatsterrorist (nicht erst seit dem 24.2.) Putin und Konsorten ist, ist gut für die Restwelt. Da kann Saudi-Arabien mit seinem zweifelhaften Herrscher durchaus russisches Öl kaufen.

    • @Sarg Kuss Möder:

      Da bin ich ganz anderer Ansicht. Bin weder Putin-Fan, noch Wagenknecht-Fan noch Rache-Gewaltfetischistin.

  • Der "Westen" sollte alle Waffen und Ressourcen für den Verteidigungskampf der Ukraine bereitstellen, die er hat. Wir sollten froh sein, dass die Ukrainer so mutig, gut ausgebildet und bereit sind, ihr Land zu verteidigen und gegen die Raschisten zu kämpfen. Putin hat seine abgrundtiefe Menschenverachtung gezeigt und endgültig bewiesen, dass man ihm nicht trauen kann. Wer es jetzt noch nicht kapiert hat, kann einfach weiterschlafen, bis er von russischen Soldaten aus seinem Bett geholt wird.

  • Ich liebe Fremdwörter



    klandestin = heimlich, geheim

    Aber wozu das deutsche Wort verwenden, wenn man mit dem englischen viele schlauer wirkt.

    • @Rudi Hamm:

      "Klandestin" steht im Duden, ist aus dem französischen/lateinischen entlehnt entstammt dem gehobenen Deutschen Sprachgebrauch.

    • @Rudi Hamm:

      Solange sie nicht ihre Hände auf der Straße festkleben ist es ja nicht so schlimm.

    • @Rudi Hamm:

      "klandestin" bedeutet weder Dasselbe noch das Gleiche wie "heimlich". Es drückt das wesentlich höhere Risiko aus und die wesentlich bessere Vorbereitung, keine Fehler zu machen, die bei etwas angewandt werden muss, worauf andere ein sehr genaues Augenmerk haben. - "klandestin" kommt nicht aus dem Englischen, sondern aus dem Lateinischen - ist also schon eine Weile in Gebrauch, wenn auch nicht an jeder Pommesbude.



      Schön dass unser Wortschatz größer ist, als der z.B. einzelner Dialekte. Aber ja, nicht jedes seltene Wort ist allgemein bekannt. Es macht aber Spaß, aus einigen Worten das zu wählen, das die gewünschte Bedeutung hat. Denn auch bei der Sprache gilt: Knapp daneben ist auch vorbei.

      • @klandestin:

        ""klandestin" bedeutet weder Dasselbe noch das Gleiche wie "heimlich"."

        Der deutsche Duden:



        www.duden.de/rechtschreibung/klandestin



        Bedeutung: heimlich, geheim

        Oder anders gesagt: Wenn es mehrere Deutungen des gleichen Wortes gibt, dann sollte man es erst recht nicht verwenden.

        • @Rudi Hamm:

          Wenn der Duden nur ein Wort als Bedeutung angeben würde, dann wäre es ein Synonym - wie etwa Kneifzange und Beißzange - was regional unterschiedlich verwendet wird.



          Manchmal ist es Geschmackssache, ob der Gebrauch eines oder des anderen eindeutigen Synonyms als "hochnäsig" ausgelegt wird, oder als "arrogant". Das eine Wort wirkt vielleicht ein wenig angestaubt (aber sehr deutsch), das andere ist ein "Fremd"wort - aber vielleicht schlicht den mehreren Menschen geläufig.

          Zurück zu den "mehreren Deutungen" im Duden: Damit sind eben nicht Synonyme also exakte Gleichheiten gemeint, sondern Näherungen.



          Gibt der Duden nicht nur ein Synonym an, sondern mehrere (was übrigens sehr häufig der Fall ist), dann ist es eben genau dieses Wortfeld, in dem sich das "verdächtige" Wort auch befindet, wo es aber eigenständig, "irgendwo dazwischen" eine besondere Bedeutung aufruft.

          Praktisch betrachtet könnten übrigens selbst scheinbar eindeutige Worte ziemlich "unscharf" vorkommen. Ist das Wort "Haus" zu hören, denkt die eine an das Häuschen ihrer Eltern am Stadtrand, der andere an seinen Ärger mit dem Hausmeisterservice im Etagenhaus, die Dritte vielleicht an das Sümmchen, das sie als Erbteil eines Bauernhofes erhalten hat.

          Leben ist Sprache und Sprache ist Leben - sie fordern stets heraus. Was bei Fremdheit hoffentlich nicht nur zu Befremden führt, sondern auch zu Neugier und gelegentlicher Freunde etwas Neues entdeckt und gelernt zu haben.

  • dolle geschichte, trifft das moral und empathie geschwängerte deutsche herz im mark. das scheint auch schon auszureichen. wir zählen hier im trocknen, bald gaslosen deutschland heldengeschichten um uns zu beruhigen. und an einer völlig irren hoffnung festzuhalten, dass david gegen goliath gewinnen wird? weil es sich halt so schön anhört. wir bewundern auch aus der sicheren ferne, ohne eigenrisiko den mut dieser leute. ja ,applaudieren steht uns gut. die realitätsbetrachtung eher weniger. was ich da sehe? jede aktion ergibt von putin eine noch drastischere reaktion. die muss nichteinmal die spoiler selbst betreffen( siehe infiltrierungslager ukraine) haltet euch fest, putin wird, die ukraine einfach komplett zerstören, sobald er erkennt, dass sie nicht zu erobern ist. sein ziel ist ein ganz anderes. er will nicht dass der "freiheitliche westen" mit all seinen regimegegenern und umsturzgefährdern zu nah an den kreml rückt! und daher wird es auch keine friedensverhandlungen geben, die der naive deutsche sich immer irgendwo erträumt. vor territorialen besitz geht ihm persönlicher machterhalt. alle totalitären systeme erkennen die gefahr der social media kommunikation, die in minuten ganze herrscharen auf die strasse bringen kann. DAS ist seine angst, deshalb kann man ihm auch nichts anbieten. er wird es einfach nicht zulassen, zur not wird er taktissche atomwaffen nutzen, wenn er sich alzu sehr ärgert, an die kommt kein aktivist heran und hat sie indirekt mitverursacht. was wir tun können? nichts mehr, der zug ist abgefahren. leider..die ukraine ist verloren, wir werden massive folgen erleben, so lange putin und seine schergen dort ihr unwesen treiben. ich sehe nur noch die chance über einen medialen informations hackerangriff. um die brainwashed bevölkerung aus ihrem putinlove schlaf zu erwecken. ohne revolution von innen, werden wir hunderttausende tote und irre fluchtbewegungen wegen hunger in afrika erleben..

  • 9G
    93851 (Profil gelöscht)

    Putins Krieg wird auch durch sowas nicht entgleisen, mutig — doch nur Tropfen auf den heißen Stein.

    Der Westen macht Fehler ohne Ende, die von vornherein absolut widersinnige Sanktionspolitik Deutschlands und der ganzen EU, EZB etc. ist witzlos, wenn z.B.griechische Reedereien weiter Putins Öl durch die ganze Welt karren.

    Deutschlands Energiepolitik setzt der eigenen Bevölkerung zu, das alles hat Bumerang-Charakter, wie man sieht und Putin kein Gas mehr liefert. Besser kann es für den Russen gerade gar nicht laufen, denn Deutschland, Europa schwächelnden zusehends.

    Waffen in die Ukraine, aber der eigenen Bevölkerung das Wasser abdrehen von wegen Sparmaßnahmen...

    Wann wird mal an versagensfreundlichen und korrupten Politikern, einem aufgeblasenen steuerfressenden Bundestag, an völlig überdimensionierten Privilegien wie Büros für Schröder, Merkel etc.gespart?

    Der Krieg geht weiter, der Westen ist jetzt schon gears...t, was für eine "Freude", wenn da ein paar Mann an irgendwelchen Schienen rummanipulieren o.ä.

    Als ob das weiterhelfen würde...

    • @93851 (Profil gelöscht):

      Die Sanktionen gegen Russland treffen nicht die Gaslieferungen. Dass Russland die Gaslieferungen einstellt, ist reine russische Willkür.

      Natürlich düftern die Sanktionen einer der Gründe sein, warum Russland die Gaslieferungen senkt - aber sicher nicht der einzige.



      Russland hat bereits im November die Lieferungen massiv gesenkt. Also 3 Monate vor dem Überfall. Vermutlich um die Muskeln spielen zu lassen, in der Hoffnung dass der Westen gewarnt ist und vor Sanktionen zurückschreckt.

      Auch ohne Sanktionen hätte Russland sicher die Lieferungen wegen der Unterstützung der Ukraine eingeschränkt. Die einzige Möglichkeit, das zu verhindern, wäre nichts zu tun und einfach zuzusehen, wie russische Soldaten ukrainische Städte bombardieren, ukrainische Zivilisten foltern, vergewaltigen und töten.

      Der Fehler war, dass man sich von Putin abhängig gemacht hat. Aber lieber jetzt ein schmerzhafter Entzug, als jahrelange weitere Abhängigkeit und zuzusehen, wie Putin weitere Länder unterwirft und gefügig macht und weitere Kriegsverbrechen in Auftrag gibt.

      • @Rüdiger1967:

        jede Abhängigkeit besteht aus zwei Seiten. Würde man die Bezahlung aller Güter aus Russland auf Sperrkonten in ALLEN Ländern die Sanktionen mit tragen mit ALLEN Waren ohne Anküdigung machen wäre alles schnell vorbei. Aber mir scheint das dass nicht gewollt ist.

      • @Rüdiger1967:

        der Fehler ist das die westlichen Staaten anscheinend gar nicht wollen das Putin verliert, denn wenn Sie das wollten wäre der Krieg schon längst vorbei. Denn die Sanktionen schlagen nicht der Schlange den Kopf ab sondern nur Millimeterweise den Schwanz und das dauert EWIG. Wenn alle Staaten die das wollen, ALLE Waren, die Sie aus Russland bekommen also Öl,Gas,Kohle, Gold, Uran, Weizen, Düngemittel, usw. ganz normal Importieren würden und dann die Bezahlung in den jeweiligen Ländern auf eingerichtete Sperrkonten bezahlen mit der Forderung, Auszahlung nur nach Rückzug vor dem 24. Februar dann wäre das warscheinlich in 20 Tagen vorbei. Denn laut Experten-berichten beträgt nur bei Gas, Öl und Kohle die Zahlung nur in Deutschland ca. 900 Millionen täglich. Das würde sich auch Juristisch handhaben lassen, da kein Diebstahl beganngen wird. Selbst wenn findige Juristen was dagegen finden würden würde das in westlichen Staaten Monate oder Jahre dauern. Da wäre alles schon vorbei. Denn nur Geld ist das was der Russischen Regierung wehtut. Ich sage mit Absicht nicht Putin denn dem ist Geld und Menschenmaterial egal. Aber allen anderen in der Duma usw. nicht.

    • @93851 (Profil gelöscht):

      Was tun?



      Bissl über den Überfall schimpfen, aber im übrigen Putin mal machen lassen. Keine Sanktionen. Keine Hilfe für die Ukrainer, sich zu verteidigen. -



      - Das scheint Ihre Option zu sein, INECHT.



      Putin dankt.

      Allerdings werden die Sanktionen mittelfristig ziemlich schmerzvoll wirken. Russland wird in Zukunft sehr viel schwächer sein.

      Mein Vorschlag: Stärkere Militärhilfe für die Ukraine - mit dem Ziel, den Aggressor aus der Ukraine rauszuzwingen.

    • @93851 (Profil gelöscht):

      Sabotageakte von innen sind ein sehr wichtiger Bestandteil, um diesen Krieg zu stoppen. Ich würde das nicht kleinreden.

    • @93851 (Profil gelöscht):

      Hauptsache die "Politiker" sind alle unfähig. Büros im Bundestag haben natürlich maßgeblich Einfluss auf russische Angriffskriege. "Knallharte" Analyse, die nur das eigene eingeengte Feindbild verdeutlicht.

    • @93851 (Profil gelöscht):

      Russland überfällt ein Land, deportiert Teile der Bevölkerung, stellt die Grenzen anderer Länder in Frage, droht mit Atombomben. Ihr Vorschlag? Nix machen, ist ja nichts passiert.

      • @Gegenklang:

        Ja, wenn wir nix machen, tun wir genau das, was wir als transatlantischer Westen seit Jahrzehnten tun, wenn westliche Staaten oder pro-westliche Regime ein Land überfallen, Teile der Bevölkerung deportieren, die Grenzen anderer Länder in Frage stellen, mit Atombomben drohen.

        Kuba wird seit Jahren von den USA bedroht und angegriffen, seine Grenzen werden in Frage gestellt, es wird mit Sabotage, Putschversuchen, politischen Mordversuchen, mit Invasioen und Sanktionen überzogen. Und als Kuba das vom Westen so lautstark besungene Recht der freien Bündniswahl wählte und zu seinem Schutz ein Bündnis mit der damaligen Sowjetunion einging, die dann das tat, was der Westen die ganze Zeit schon tat, nämlich an ihrer Grenze, in der Türkei Atomraketen zu stationieren, da drohte JFK seinerseits mit Atomwaffen. Alles schon vergessen?

        Der Westen tut seit 1974 nichts, um den NATO-Staat Türkei aus dem Norden Zyperns zu vertreiben, die verantwortlichen Politiker und Militärs des Staates zu verurteilen, zu sanktionen, ihre Vermögen einzufrieren usw.

        Und der Westen, in Gestalt der EU, ist sogar so dreist, dreimal Urteile des EuGH zu ignorieren, um doch noch Verträge mit Marokko abschließen zu können, die den völkerrechtswidrigen Anspruch Marokkos auf die Westsahara anerkennen wollten.

        Der Westen ist also Meister darin, nix zu tun bzw. immer nur dann aufzujaulen, wenn es ihm in den Kram passt.

        • @Andreas Peter:

          Wieso "wenn wir nix machen ...."?

          Es geht darum, was Russen gegen Putin tun.

          Dass die Europäer keine Kriege führen wollen, ist hinlänglich bekannt.

          Deshalb gilt die EU ja international als schwach.

          Auch die USA sind gegenwärtig außenpolitisch schwach.

          Deshalb agiert beispielsweise Erdogan gerade, wie er agiert.

          Spannend ist es, wenn NATO-Gegner wie Sie der NATO vorwerfen, dass die USA es nicht schafft, ihre Bündnispartner genügend zu unterdrücken.

          Auch Marokko sitzt derzeit gegenüber Spanien außenpolitisch am längeren Hebel.

          Übrigens hat die EU sehr wohl etwas getan, um die Türkei aus Nord-Zypern zu vertreiben.



          Sie hat versuchte, beide Teile Zyperns vereinigt in die EU aufzunehmen.



          Die griechischen Zyprer haben nur nicht mitgespielt.



          Damit hatte in der EU keiner gerechnet.



          Deshalb ist das Projekt gegen die Wand gefahren.

          Ist damit auch ein Beispiel, dass die multipolare Weltordnung die Welt nicht unbedingt schöner macht.

          Da sind die russischen Anarchisten doch ein Lichtblick, finden Sie nicht?

  • Echte Zivilcourage! Bewundernswert!

  • Russlands Logistik verlässt sich auf Züge westliche Artillerie, Partisanen und diese Helden können Russland viele Probleme verursachen wenn sie den Nachschub per Zug zum Erliegen bringen. Diese Menschen sind die wahren Russen die für die Freiheit ihres Volkes kämpfen.

  • Mutige Menschen. Unfassbar.

    • 9G
      92489 (Profil gelöscht)
      @tomás zerolo:

      Fortsetzung; Anhand dieses Schreckensszenarios ergibt sich eine generelle Frage für unsere Gesellschaft: Wie halten wir die dunkle Triade von Machtpositionen fern? Spontan erinnere ich mich an einen Politiker abgelichtet im heute Journal der beim Wort "schmerzvoll" irre grinste. Gruselig.

    • 9G
      92489 (Profil gelöscht)
      @tomás zerolo:

      Anschließe mich. Todesmutig, entzieht sich meinem Vorstellungsvermögen. Man will sich nicht ausmalen was mit denen geschieht, die erwischt werden.

      • @92489 (Profil gelöscht):

        Ihnen würde das gleiche geschehen, wie jedem, der in einem Land, das Krieg führt, Verrat begeht, Sabotage verübt... Was denken Sie denn, was hierzulande geschehen würde, wenn Deutschland sich im Krieg befände und Deutsche würden den Krieg ihres Landes sabotieren, aus guten Gründen, gewiss, aber denken Sie der deutsche Staat würde nur "Du, Du..." sagen und mit dem Finger drohen?

        • @Andreas Peter:

          Ja es würde es nur ein DU DU geben In Deutschland