Wohnsituation in Deutschland: Zu wenig Platz für 8,5 Millionen
Mehr als 10 Prozent der Menschen in Deutschland leben beengt. Überdurchschnittlich häufig betroffen von zu kleinen Wohnungen sind Alleinerziehende und Kinder.
Als überbelegt gilt eine Wohnung, wenn sie über zu wenige Zimmer im Verhältnis zur Personenzahl verfügt. Im Jahr 2020 lebten 16,4 Prozent der Minderjährigen in Deutschland in überbelegten Wohnungen. Sie sind damit die Altersgruppe, die am häufigsten zu beengt wohnt. Erwachsene zwischen 18 und 64 Jahren lagen mit einem Anteil von elf Prozent leicht über dem Durchschnitt der Gesamtbevölkerung. Hingegen lebten nur drei Prozent der ab 65-Jährigen zu beengt.
Gemäß europäischer Definition muss ein Ein-Personen-Haushalt mindestens zwei Zimmer haben, etwa ein Wohn- und ein Schlafzimmer, damit die Wohnung nicht als überbelegt gilt.
Die Überbelegungsquote in den deutschen Städten war demnach besonders hoch. Gut jeder Siebte (15 Prozent) hatte hier zu wenig Wohnraum zur Verfügung. In Kleinstädten und Vororten waren dagegen nur etwa halb so viele Menschen betroffen, hier wohnten 7,9 Prozent in überbelegten Wohnungen. Auf dem Land betraf dies nur 5,8 Prozent der Bevölkerung.
Insgesamt 13 Prozent der Alleinlebenden wohnten in zu beengten Verhältnissen, beispielsweise in Ein-Zimmer-Appartements. Demgegenüber lebten nur 2,4 Prozent der Menschen in Haushalten mit zwei Erwachsenen in überbelegten Wohnungen.
Unter den Haushalten mit Kindern war die Überbelegungsquote bei Alleinerziehenden am höchsten – 29,9 Prozent der Alleinerziehenden und deren Kinder hatten zu wenig Wohnräume. Dagegen wohnten nur 7,3 Prozent der Haushalte mit zwei Erwachsenen und einem Kind sowie acht Prozent der Haushalte mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern in solchen Verhältnissen.
Im EU-Vergleich waren die Überbelegungsquoten in Rumänien und Lettland mit 45,1 Prozent beziehungsweise 42,5 Prozent am höchsten. Die Inselstaaten Zypern (2,5 Prozent) und Malta (4,2 Prozent) hatten dagegen EU-weit 2020 am wenigsten mit Überbelegung zu kämpfen.
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