Waldbrände in Deutschland: Die Dänen und das tote Holz
Sachsen brennt und Deutschlands Feuerwehrpräsident sagt, daran seien die Umweltschützer:innen schuld. Wegen denen lägen zu viele alte Baumstämme rum.
Am Freitagmorgen riecht es wieder nach Feuer in Dresden. Die Waldbrände in der Böhmischen und Sächsischen Schweiz lodern nur ein paar Kilometer entfernt, seit Montag versuchen Einsatzkräfte auf beiden Seiten der Grenze, sie zu löschen. Immer wieder lassen Winde Glutnester aufflammen. Die Angst vor neuen Bränden ist groß.
In Dresden gilt mittlerweile wie in der Sächsischen Schweiz ein Verbot, den Wald zu betreten, nachdem Dienstagnacht in der Dresdner Heide eine Party mit Benzingenerator und Kippen im trockenen Gras aufgelöst wurde.
Das erste Feuer brach in der Sächsischen Schweiz bereits Mitte Juli unterhalb der Basteibrücke aus. Danach fahndete die Polizei nach einem Sprinter mit dänischem Kennzeichen. Die Dän*innen sollen dort geraucht haben und waren wohl die letzten auf dem Parkplatz. Im Außenbereich des Restaurants auf der Bastei hat die Wirtin das Rauchen nun verboten.
Die Wut vieler in Sachsen richtet sich weniger auf den Klimawandel, sondern auf ganz konkrete Menschen. Neben den Raucher*innen – inländische wie ausländische – sind es für Deutschlands Feuerwehrpräsidenten Karl-Heinz Banse etwa die Naturschützer*innen.
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In der Sächsischen Schweiz und im Harz liege einfach zu viel Totholz rum, sagte er dem MDR. Weil das Schutzgebiete sind, werden die vom Borkenkäfer zerfressenen Bäume nicht entfernt, jetzt brennen sie wie Zunder.
Der sächsische Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) hielt dagegen, dass die Bäume auf böhmischer Seite weggeräumt worden seien – und auch dort brenne es. Für Günther sind die Waldbrände „ganz klar die prognostizierten Klimawandel-Folgen“.
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